DE4419128A1 - Verschließbare Laderaumöffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie - Google Patents

Verschließbare Laderaumöffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine verschließbare Lade­ raumöffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Insbesondere ist es bekannt, Öffnungen im Heckbereich von Geländewagen oder Kombifahrzeugen durch zwei Elemente zu verschließen, wobei eines ein oberes Fenster und ein an­ deres eine untere Klappe ist. Das Fenster und die Klappe sind separat verschwenkbar, so daß es möglich ist, auch Teilbereiche der Öffnung offenzulassen oder zu verschlie­ ßen. Dies kann dann sinnvoll sein, wenn sehr lange Gegen­ stände transportiert werden sollen und ermöglicht weitere praktische Anwendungen.
Andere Fahrzeuge sind mit nur einer, sehr großen und weit ausladenden Klappe versehen, die auch, wenn ein Fester versenkbar ist, wesentlich unpraktischer zu handhaben ist.
Eine Anordnung der o. g. Art ist in der DE-PS 26 40 317 beschrieben. Das Fenster ist um eine obere, die Klappe um eine untere etwa horizontale Achse verschwenkbar. Sind beide Elemente geschlossen, ist die Klappe an der Karos­ serie verriegelbar, und das Fenster wird von der Klappe gehalten. Diese liegt dann im Bereich einer Stoßkante dichtend über dem Fenster. Damit ist eine zwingende Rei­ henfolge von Handlungen beim Öffnen und Schließen der Ka­ rosserieöffnung vorgegeben.
Die DE-OS 20 36 075 zeigt eine Lösung auf, mit Hilfe de­ rer Verbesserungen zu schaffen wären, indem zwei Bauele­ mente (hier Klappe und Fenster) zur Abdichtung nicht be­ reichsweise übereinanderliegen müssen. Die beschriebenen Dichtungen haben sich jedoch in der Praxis nicht durchge­ setzt.
Bei der Lösung nach der DE-PS 26 40 317 kann es durch Fehlbedienungen zum Bruch des Fensters oder zur Beschädi­ gung eines Fensterrahmens kommen. Wird zuerst die Klappe geschlossen und dann das Fenster heruntergedrückt, schlägt das Dichtungsprofil auf den Rand der Klappe. Die Dichtung muß sehr nachgiebig ausgeführt sein, um die ge­ nannten Beschädigungen zu vermeiden, was aber eine unzu­ reichende Abdichtwirkung zur Folge hat.
Eine in der DE-OS 20 18 319 gezeigte Lösung hat einen großen Raumbedarf im Kraftfahrzeuginnenraum, was als Nachteil zu bewerten ist.
Es ist auch bekannt, daß obere und untere Verschlußteile gekoppelte Bewegungen ausführen, wodurch zwar Fehlbedie­ nungen ausgeschlossen werden, aber die Variabilität ver­ lorengeht. Die Bedienung nur eines der beiden Verschluß­ teile ist dann nicht mehr möglich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen zweiteiligen Ver­ schluß für die Laderaumöffnung eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, der einfach und ohne die Gefahr von Fehlhand­ lungen bedienbar ist, in einer Schließstellung eine aus­ reichende Dichtheit des Fahrzeuginnenraumes gewährleistet und der eine variable Be- und Entladung des Laderaumes zuläßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die verschließba­ re Laderaumöffnung nach der Erfindung durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 aus. Weitere Gestaltungsmerkmale ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 7.
Eine Laderaumöffnung einer Kraftfahrzeugkarosserie ist in einem oberen Bereich durch ein Fenster verschließbar. Das Fenster ist vorzugsweise um eine etwa horizontale Achse verschwenkbar, die an einer Dachhinterkante angeordnet ist. Somit ist das Fenster nach oben in eine Offen- und nach unten in eine Schließstellung überführbar. In der Schließstellung ist das Fenster an einer Klappe verrie­ gelbar, die einen unteren Bereich der Karosserieöffnung abdeckt. Die Klappe kann entweder um eine horizontale (im Bereich des Laderaumbodens angeordnete) Achse oder um ei­ ne aufrecht stehende Achse (seitlich am Ende einer Karos­ serieseitenwand angeordnet) auf- und zuschwenkbar sein. Des weiteren ist die Klappe in einer Schließstellung an der Karosserie verriegelbar.
Ist die Klappe verschlossen, kann das Fenster an der Klappe verriegelt werden, wobei eine Abdichtung zwischen Fenster und Karosserie sowie Fenster und Klappe erfolgt. Das Fenster überdeckt die Klappe im Bereich einer Dich­ tung (Stoßkante) und wird an diese angepreßt. Die Klappe ist dann bei geschlossenem Fenster nicht zu öffnen, da sich das Fenster teilweise im Bewegungsweg der Klappe be­ findet.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß sich das Fenster selbsttätig in eine teilgeöffnete Position bewegt, wenn ein Entriegelungsmechanismus der Klappe betätigt wird. Dazu ist ein Fenster-Aufsteller vorgesehen. Ist die Klap­ pe geöffnet, läßt sich das Fenster nicht schließen. Wird es bei geöffneter Klappe in die Schließstellung über­ führt, verweilt es in dieser nicht, sondern bewegt sich selbsttätig in die teilgeöffnete Stellung. Diese Stellung des Fensters ist so gewählt, daß sich das Fenster nicht im Bewegungsweg der Klappe bzw. von Teilen ihres Verrie­ gelungsmechanismus befindet, die Klappe also frei ver­ schwenkbar ist.
Es ist üblich, zur Gewichtsentlastung von verschwenkbaren Fahrzeugelementen (Hecktüren, Motorhauben . . . ) Federspei­ cher, insbesondere Gasfederspeicher, zu nutzen. Eine be­ sonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn diese Federspeicher auch bei dem beschriebenen Fenster Anwendung finden, aber gleichzeitig auch zur Überführung des Fensters in die teilgeöffnete Stellung genutzt werden. In Kombination mit einem Kipphebel ist diese Funktion kostengünstig und sicher zu gewährleisten.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist eine optimale Ab­ dichtung des Fahrzeuginnenraums erreichbar. Fehlbedienun­ gen durch den Fahrzeugnutzer werden ausgeschlossen, was zu einer vereinfachten Handhabung führt und Schäden si­ cher vermeidet.
Die detaillierte Beschreibung der Erfindung erfolgt an­ hand eines Ausführungsbeispiels. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen hinteren Bereich einer Fahrzeugkarosserie in einem Längsschnitt bei schematischer Dar­ stellungsweise;
Fig. 2 Einzelheit Z aus Fig. 1, bei Darstellung meh­ rerer möglicher Positionen eines Fensters.
Aus Fig. 1 wird der Aufbau eines Kraftfahrzeugheckberei­ ches deutlich. Ein Laderaum 1 ist hinten durch ein Fen­ ster 2 und eine Klappe 3 (auch als Tür 3 zu bezeichnen) verschließbar. Oben wird der Laderaum 1 von einem Fahr­ zeugdach 4 begrenzt und sein unterer Abschluß wird von einem Laderaumboden 5 gebildet.
Das Fenster 2 kann (wie gezeigt) rahmenlos, aber auch mit Rahmen oder als vollständig geschlossenes Element ohne Sichtöffnung ausgeführt sein. Es ist um eine etwa hori­ zontale, im Bereich des Daches 4 gelegene Achse 6 ver­ schwenkbar an der Karosserie gelagert. Die Klappe 3 ist im Ausführungsbeispiel um eine Achse 7 verschwenkbar am Laderaumboden 5 gelagert. Sie könnte auch um eine auf­ recht stehende Achse seitlich verschwenkbar sein. Fig. 1 zeigt die Klappe 3 in einer geschlossenen Position, wobei ein Verriegelungsmechanismus der Klappe 3 nicht darge­ stellt ist. Die Klappe 3 ist seitlich an der Karosserie, beispielsweise an einer D-Säule, ver- und entriegelbar. Das Fenster 2 ist in Fig. 1 in einer teilgeöffneten Po­ sition gezeigt. In einer Schließstellung liegt es an ei­ ner Dichtung 8, die an einer hinteren Dachkante und an seitlichen Karosseriesäulen 9 verläuft, an. Im unteren Bereich einer Stoßkante 10 deckt das Fenster 2 die Klappe 3 bereichsweise ab und liegt dort ebenfalls an einer Dichtung 11 an. Das Fenster 2 ist an der Klappe 3 verrie­ gelbar, wobei dann ein Verschlußbügel 12 von einer Klinke 13 gehalten wird. Die Klinke 13 ist über den Entriege­ lungsmechanismus der Klappe 3 zu betätigen. Bevor die Klappe 3 zu öffnen ist, wird bei Betätigung dieses Mecha­ nismus die Klinke nach unten verlagert und damit das Fen­ ster 2 freigegeben. Ein Öffnen der Klappe 3 bei verraste­ tem Fenster 2 ist nicht möglich. Das Öffnen des Fensters 2 bei geschlossener Klappe 3 kann aber erfolgen.
Wird der Entriegelungsmechanismus wie beschrieben betä­ tigt, bewegt sich das Fenster 2 (wie in Fig. 1 gezeigt) selbsttätig in die teilgeöffnete Position. Damit befindet sich das Fenster 2 nicht mehr im Bewegungsweg der Klappe 3, der durch den Pfeil 14 angedeutet ist. Die Klappe 3 kann ohne Gefahr der Beschädigung des Fensters 2 geöffnet und verschlossen werden. Bei geöffneter Klappe 3 ist das Fenster 2 zwar in die Schließstellung überführbar, kann jedoch nicht in dieser verweilen. Wenn es nicht festge­ halten wird, bewegt es sich selbsttätig wieder in die ge­ zeigte Position. Zur Erreichung dieser Funktion ist beid­ seitig des Fensters 2 jeweils ein Fenster-Aufsteller vor­ gesehen. Die Erläuterung des Aufbaus des Fenster-Aufstel­ lers erfolgt vorrangig mit Bezug auf Fig. 2.
Am Fenster 2 ist ein Kipphebel 15 um eine Achse 16 ver­ schwenkbar gelagert. Zwischen dem Kipphebel 15 und der Karosseriesäule 9 ist ein Federspeicher, insbesondere ein Gasdruckfederspeicher 17 gelagert. Er ist an der Säule 9 um eine Achse 18 und am Kipphebel 15 um eine Achse 19 verschwenkbar. Der Federspeicher 17 ist vorgespannt und damit bestrebt, seine Länge zu vergrößern. Am Kipphebel 17 ist des weiteren eine Rolle 20 drehbar gelagert. Die Schwenkbewegungen des Kipphebels 17 um seine Achse 16 re­ lativ zum Fenster 2 sind durch einen Anschlag 21 be­ grenzt, wobei der Kipphebel 17 in der teilgeöffneten und in noch weiter geöffneten Positionen an diesem Anschlag 21 anliegt. Wird bei geschlossenem Fenster 2 der Entrie­ gelungsmechanismus betätigt, bewegt sich das Fenster aus der (gestrichelt gezeigten) Schließstellung in die (fett gezeichnete) teilgeöffnete Stellung. Dies erfolgt durch die Kraft des Federspeichers 17. Diese bewirkt ein Ver­ schwenken des Kipphebels 15 bis zum Anliegen des Anschla­ ges 21, wobei die Rolle 20 auf einer Lauffläche 22 der Säule 9 abrollt. Damit stützt der Kipphebel 15 das Fen­ ster 2 zur Säule 9 hin ab, und das Fenster 2 verschwenkt um seine Achse 6 bis in die teilgeöffnete Position. Ein weiteres selbsttätiges Aufschwenken des Fensters 2 kann nur nach einem manuellen Anstoß erfolgen, da die Kraft­ richtung des Federspeichers 17 nahezu die Achse 6 des Fensters 2 schneidet, also ein zu kurzer Kraft-Hebelarm vorhanden ist. Nach einem erfolgten Anstoß bewegt sich das Fenster 2 in die (oben strichliniert gezeigte) Offen- Stellung, wobei der Kipphebel 15 in seiner Anschlagposi­ tion verweilt und die Rolle 20 von der Laufbahn 22 ab­ hebt.
Das Schließen des Fensters 2 erfolgt durch manuell aus zu­ übenden Druck, wobei der Federspeicher 17 gespannt wird. Das Fenster 2 wird so weit verschwenkt, bis die Rolle 20 wieder an der Laufbahn 22 anliegt. Bei geschlossener Klappe 3 und weiterem Druck verschwenkt der Kipphebel 15 um die Achse 16, und die Rolle 20 rollt auf der Laufbahn 22 ab bis der Bügel 12 hinter der Klinke 13 verrastet. Mögliche Schwenkbewegungen des Fensters 2 sind durch den Pfeil 23 verdeutlicht.
Bei der hier geschaffenen Lösung wurden üblicherweise zu verwendende Federspeicher 17 so angelenkt, daß die ge­ wünschte Funktion erreicht wird. Die Anordnung der Kipp­ hebel 15 ist mit sehr geringem Aufwand verbunden und er­ möglicht nun das selbsttätige Aufstellen des Fensters 2 nicht nur in die Offen-Stellung, sondern auch in die teilgeöffnete Position. Ein gefahrloses Öffnen und Schließen sowohl des Fensters 2 als auch der Klappe 3 ist möglich, wobei Fehlbedienungen nahezu ausgeschlossen sind. Der Laderaum 1 ist variabel be- und entladbar. Es ergibt sich die zusätzlich praktische Funktion einer Lüf­ tungsstellung des Fensters 2 (teilgeöffnete Stellung).

Claims (7)

1. Verschließbare Laderaumöffnung einer Kraftfahrzeug­ karosserie, mit einem schwenkbeweglichen Fenster (2) zum Schließen eines oberen Öffnungsteils und einer separat verschwenkbaren Klappe (3) zum Schließen ei­ nes unteren Öffnungsteils, wobei das Fenster (2) und die Klappe (3) im geschlossenen Zustand im Bereich einer Stoßkante (10) dichtend miteinander im Kontakt stehen und die Klappe (3) an der Fahrzeugkarosserie sowie das Fenster (2) an der Klappe (3) verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß über zumindest ei­ nen Fenster-Aufsteller das Fenster (2) selbsttätig in eine teilgeöffnete Stellung überführt wird, wenn ein Entriegelungsmechanismus der Klappe (3) betätigt wird und daß das in eine Schließstellung überführte Fenster (2) bei geöffneter Klappe (3) nicht in der Schließstellung verweilt.
2. Verschließbare Laderaumöffnung nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß das Fenster (2) um zumin­ dest eine im oberen Karosseriebereich angeordnete, etwa horizontale Achse (6) und die Klappe (3) um zu­ mindest eine untere horizontale oder seitliche, auf­ rechte Achse (7) verschwenkbar ist.
3. Verschließbare Laderaumöffnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (2) in der Geschlossen-Stellung bereichsweise die ver­ schlossene Klappe (3) überdeckt, was insbesondere im Bereich der Stoßkante (10) unter Zwischenlage einer Dichtung (11) erfolgt.
4. Verschließbare Laderaumöffnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Fenster-Auf­ steller einen Federspeicher (17) und einen Kipphebel (15) beinhaltet, wobei der Kipphebel (15) am Fenster (2) und der Federspeicher (17) zwischen Kipphebel (15) und Fahrzeugkarosserie jeweils verschwenkbar gelagert ist.
5. Verschließbare Laderaumöffnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Federspeicher (17) sich beim Öffnen des Fensters (2) entspannt und beim Schließen des Fensters (2) gespannt wird, wobei zur Bewegung des Fensters (2) aus der teilgeöffneten Stellung in eine Offen-Stellung ein manueller Anstoß erforderlich ist.
6. Verschließbare Laderaumöffnung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine am Kipphebel (15) gelagerte Rolle (20) bei Bewegungen des Fen­ sters (2) zwischen der Geschlossen- und der teilge­ öffneten Stellung an der Fahrzeugkarosserie abrollt.
7. Verschließbare Laderaumöffnung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Schwenkbewegungen des Kipphebels (15) relativ zum Fenster (2) durch einen Anschlag (21) begrenzt werden, wobei der in der Anschlagposition befindliche Kipphebel (15) die teilgeöffnete Stellung des Fensters (2) bestimmt.
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