DE4418155A1 - Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacrylsäureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-AminoacrylsäureesternInfo
- Publication number
- DE4418155A1 DE4418155A1 DE4418155A DE4418155A DE4418155A1 DE 4418155 A1 DE4418155 A1 DE 4418155A1 DE 4418155 A DE4418155 A DE 4418155A DE 4418155 A DE4418155 A DE 4418155A DE 4418155 A1 DE4418155 A1 DE 4418155A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- disubstituted
- preparation
- acid esters
- ketene
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C227/00—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
- C07C227/02—Formation of carboxyl groups in compounds containing amino groups, e.g. by oxidation of amino alcohols
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur
Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacrylsäureestern der
allgemeinen Formel I
in der die Substituenten R¹ bis R³ C-organische Reste bedeuten,
wobei R¹ und R² auch zu einem 5- bis 7-gliedrigen Ring verbunden
sein können.
N,N-disubstituierte 3-Aminoacrylsäureester sind allgemein be
kannt. Nach den gebräuchlichsten Verfahren erhält man sie durch
Umsetzung der Alkoholate von 3-Hydroxyacrylaten mit N,N-disubsti
tuierten Ammoniumsalzen (EP-A 388 744), durch Umsetzung von
3-Alkoxyacrylaten mit Aminen (JP-OS 02/273653), durch Addition
von sekundären Aminen an Propiolsäureester (Chem. Ber. 99, 2526,
[1966]) oder durch Umlagerung von N,N-disubstituierten
3-Amino-3-alkoxy-propenalen (Angew. Chem. 80, 444, [1968]).
Diese Verfahren sind aber verfahrenstechnisch aufwendig oder füh
ren nur zu geringen Ausbeuten, so daß der Erfindung eine neue
Synthese zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacryl
säureestern als Aufgabe zugrunde lag.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von N,N-disubsti
tuierten 3-Aminoacrylsäureestern der allgemeinen Formel I
gefunden, in der die Substituenten R¹ bis R³ C-organische Reste
bedeuten, wobei R¹ und R² auch zu einem 5- bis 7-gliedrigen Ring
verbunden sein können, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
man ein Formamidacetal der allgemeinen Formel II
in Gegenwart eines sauren Katalysators mit Keten umsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich durch folgende Reakti
onsgleichung verdeutlichen:
Die Substituenten R¹, R² und R³ in den Verbindungen I und II sind
C-organische Reste und können die folgenden Bedeutungen haben:
- - C₁- bis C₂₀-Alkylgruppen, bevorzugt C₁- bis C₄-Alkylgruppen wie vor allem die Methyl- oder die Ethylgruppe, sowie daneben die n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl- oder die tert.-Butylgruppe,
- - C₂- bis C₂₀-Alkenylgruppen, bevorzugt C₂- bis C₄-Alkenyl gruppen,
- - C₃- bis C₈-Cycloalkylgruppen, bevorzugt unsubstituierte C₅- bis C₈-Cycloalkylgruppen wie vor allem die Cyclopentyl- oder Cyclohexylgruppe, sowie daneben die Cycloheptyl- oder die Cyclooctylgruppe,
- - C₄- bis C₈-Cycloalkenylgruppen, bevorzugt unsubstituierte C₅- bis C₈-Cycloalkenylgruppen wie vor allem die einfach ungesättigten Cyclopentenyl- oder Cyclohexenylgruppen,
- - Arylgruppen wie die Naphthylgruppe oder vor allem die Phenyl gruppe
- - Aralkylgruppen, besonders bevorzugt solche mit einer unver zweigten Alkylkette wie die Benzylgruppe oder die 2-Phenyl ethylgruppe.
R¹ und R² können weiterhin gemeinsam zu einem 5- bis 7-gliedrigen
Ring verbunden sein. Die Gruppierung -NR¹R² steht dann für einen
N-Heterocyclus, wie beispielsweise die Pyrryl-, 1-Pyrrolidyl-,
1-Piperidyl- oder die 1-Morpholinylgruppe.
Bevorzugt sind aromatische oder gesättigte aliphatische Reste R¹
bis R³.
Die Reste R¹ bis R³ können durch Heteroatome wie Sauerstoff und/
oder Stickstoff und/oder Schwefel unterbrochen sein und ihrer
seits weitere Substituenten tragen, die sich gegenüber Keten in
ert verhalten, z. B. die Halogene, Nitro-, Cyano- oder Ester
gruppen.
Die Formamidacetale II sind z. T. käuflich oder in bekannter Weise
erhältlich. N,N-Dialkylformamid-Dialkylacetale lassen sich bei
spielsweise durch Umsetzung von N,N-Dialkylformamid-Dialkylsul
fat-Addukten mit Alkoholaten herstellen (Chem. Ber. 101, 51,
[1968]).
Bevorzugt werden solche Formamidacetale II, in denen die Reste R³
gleich sind, da man anderenfalls Gemische zweier verschiedener
N,N-disubstituierter 3-Aminoacrylsäureester erhält.
Zur vollständigen Umsetzung des Formamidacetals II benötigt man 2
mol Keten pro Mol II. Da die Reaktion schnell und selektiv
verläuft, ist ein Überschuß an Keten zur Erhöhung der Reaktions
geschwindigkeit meistens nicht erforderlich, kann sich in manchen
Fällen jedoch empfehlen. Hier genügt meistens ein Überschuß bis
zu 0,05 mol. Ketenüberschüsse über 1 mol erbringen in aller Regel
keinen Effekt mehr, und mit Ketenunterschüssen - etwa bei bis zu
0,2 mol - wird man nur dann arbeiten, wenn man den Umsatz zugun
sten einer höheren Selektivität begrenzen will.
Die Umsetzung der Formamidacetale II mit Keten wird in Gegenwart
eines sauren Katalysators durchgeführt. Hier kann man katalyti
sche Mengen einer Protonensäure, z. B. Schwefelsäure, Salzsäure,
Essigsäure, Ameisensäure oder p-Toluolsulfonsäure, oder vorzugs
weise einer Lewis-Säure, z. B. eines Bortrihalogenid-Dialkylethe
rats, wie Bortrifluorid-Dimethyletherat oder Bortrifluorid-Di
ethyletherats, einer Titantetraalkoxyverbindung oder eines Zink
halogenids, bevorzugt Zinkchlorid verwenden.
Unter katalytischen Mengen sind bei den Protonensäuren üblicher
weise Mengen von 0.001 bis 1 mol-% pro Mol II, bei den Lewis-Säu
ren üblicherweise Mengen von 0.1 bis 10 mol-% pro Mol II zu ver
stehen.
Keten kann in an sich bekannter Weise hergestellt und unmittelbar
danach für die Umsetzung verwendet werden.
Die Umsetzung kann lösungsmittelfrei oder in Gegenwart eines in
erten organischen Lösungsmittels durchgeführt werden. Als
Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, Ketone, Nitrile, Ether und
Carbonsäureester geeignet. Bevorzugt verwendet man Ether, beson
ders Tetrahydrofuran, daneben Ester, vor allem Essigsäureester
wie Ethylacetat oder denjenigen Ester CH₃-COOR³, der bei der Reak
tion als Nebenprodukt entsteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bei Temperaturen von
(-30) bis 100°C durchführen. Ein bevorzugter Temperaturbereich
liegt zwischen (-5) und 10°C, weil hier die Reaktion mit hinrei
chender Geschwindigkeit verläuft und die Reaktionswärme gut abge
führt werden kann.
Die Reaktion kann bei vermindertem Druck oder bei Drücken ober
halb von Atmosphärendruck durchgeführt werden, jedoch empfiehlt
sich in der Regel das Arbeiten bei Atmosphärendruck.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann in an sich bekannter
Weise, vorzugsweise destillativ, vorgenommen werden, so daß sich
nähere Ausführungen hierüber erübrigen.
Die Ausbeuten des erfindungsgemäßen Verfahren liegen in der Regel
oberhalb von 85%. Nebenprodukte treten, abgesehen von den in
stöchiometrischen Mengen gebildeten Essigsäureestern, meistens
nicht in nennenswerten Mengen auf. Die Selektivität für das
Verfahrensprodukt liegt meist über 95%.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten N,N-disub
stituierten 3-Aminoacrylsäureester sind wichtige Vorprodukte bei
spielsweise für pharmazeutisch wirksame Chinolone (vgl. z. B.
EP-A 300 311) und Monomere oder Comonomere für basische Polymere.
Eine Mischung aus 179 g (1,5 mol) Dimethylformamiddimethylacetal,
1 g (7,3 mmol) Zinkchlorid und 600 ml Tetrahydrofuran wurde im
Laufe von 2,5 Stunden bei 0 bis 10°C mit 126 g (3 mol) Keten ver
setzt. Die destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemisches lie
ferte den obengenannten Ester in einer Ausbeute von 90% (Sdp.
75-85°C/0.6 mbar; Fp. 44-46°C, gelbliche Kristalle).
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Amino
acrylsäureestern der allgemeinen Formel I
in der die Substituenten R¹ bis R³ C-organische Reste bedeu
ten, wobei R¹ und R² auch zu einem 5- bis 7-gliedrigen Ring
verbunden sein können, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Formamidacetal der allgemeinen Formel II
in Gegenwart eines sauren Katalysators mit Keten umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als sauren Katalysator eine Lewissäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lewissäure Zinkchlorid verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man die Umsetzung in einem inerten aprotischen
Lösungsmittel vornimmt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
als inertes aprotisches Lösungsmittel einen Ether verwendet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Reste R¹ bis R³ in den Ausgangsverbindungen II
bzw. den Verfahrensprodukten I C₁- bis C₄-Alkylgruppen sind,
wobei R¹ und R² auch zu einem 5- bis 7-gliedrigen Ring verbun
den sein können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4418155A DE4418155A1 (de) | 1993-06-01 | 1994-05-25 | Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacrylsäureestern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4318091 | 1993-06-01 | ||
DE4418155A DE4418155A1 (de) | 1993-06-01 | 1994-05-25 | Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacrylsäureestern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4418155A1 true DE4418155A1 (de) | 1994-12-08 |
Family
ID=6489311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4418155A Withdrawn DE4418155A1 (de) | 1993-06-01 | 1994-05-25 | Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacrylsäureestern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4418155A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9278065B2 (en) | 2007-08-09 | 2016-03-08 | Ems S/A | Delivery systems for solubilising water-insoluble pharmaceutical active ingredients |
-
1994
- 1994-05-25 DE DE4418155A patent/DE4418155A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9278065B2 (en) | 2007-08-09 | 2016-03-08 | Ems S/A | Delivery systems for solubilising water-insoluble pharmaceutical active ingredients |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0790976B1 (de) | Verfahren zur herstellung von aminen aus verbindungen mit mindestens 3 cyanogruppen | |
DE3235933A1 (de) | Verfahren zur herstellung bicyclischer orthoesteramide | |
EP0352504B1 (de) | Verfahren zur gemeinschaftlichen Herstellung von 3-Dialkylaminopropionitrilen, Bis-(2-cyanoethyl)-ether und gewünschtenfalls Ethylencyanhydrin | |
DE69206250T2 (de) | Verfahren zur herstellung von nitrilen. | |
DE2614241C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acylcyaniden | |
DE4418155A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N,N-disubstituierten 3-Aminoacrylsäureestern | |
DE3886501T2 (de) | Verfahren zur Synthese von N,N-Dialkylhydroxylaminen. | |
DE3026094C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Cyclopropancarbonsäureamiden | |
EP0076985B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alpha-Dicyano-trimethyl-silyloxy-Verbindungen (I) | |
DE2263527C3 (de) | 2,2-Disubstituierte Phenylacetonitril-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung | |
EP0006180B1 (de) | 3-Phenoxybenzylidenamine und 3-Benzylbenzylidenamine, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung zur Herstellung der entsprechenden Aldehyde | |
EP0216324A2 (de) | 4-Alkoxy-3-pyrrolin-2-on-1-yl-essigsäurealkyl- bzw. -benzylester sowie deren Herstellung | |
DE2409195C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Imidazol-43-dicarboxamid | |
DE69403412T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Derivates eines 5-Hydroxy-3-Oxoesters und eine optisch aktive Verbindung davon | |
EP0025935B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 5-(2,2,2-Trihalogenethyl)-dialkyl-tetrahydrofuran-2-onen | |
EP0934925A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Beta-Alkoxy-nitrilen | |
DE836352C (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxazolidin-2, 4-dion-abkoemmlingen | |
DE3009604A1 (de) | Verfahren zur herstellung von butyrolactonen | |
EP0089485A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 5-Chlor-1H-tetrazol-1-carbonsäureestern sowie Verfahren zur Herstellung der erforderlichen Dichlorisonitril-carbonsäureester | |
EP0097615A1 (de) | Herstellung von Cyanobenzoesäureestern | |
EP0038007B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-(3,5-Dichlorphenyl)-oxazolidin-2,4-dionen | |
EP0317888B1 (de) | Neue fluorierte Nitroalkylverbindungen und ein Verfahren zur Herstellung von neuen und bekannten fluorierten Nitroalkylverbindungen | |
DE2820575B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acylcyaniden | |
DE2408530A1 (de) | Verfahren zur herstellung von betahalogenalkylaminosulfonylhalogeniden | |
DE3539394A1 (de) | Verfahren zur herstellung von glykolsaeureamiden |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |