DE4415690A1 - Aromatische Carbonylverbindungen - Google Patents
Aromatische CarbonylverbindungenInfo
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- C11B9/0061—Essential oils; Perfumes compounds containing a six-membered aromatic ring not condensed with another ring
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung spezieller aromatischer Carbonyl
verbindungen der untenstehend angegebenen Struktur als Riechstoffe.
Im Journal of Chemical Society 1940, Seiten 1266-1268. beschreibt M.F.
Carroll die Herstellung von Phenylhexenonen. Dabei wurde Zimtalkohol mit
Acetessigester in Gegenwart von Natriumacetat umgesetzt. Carroll isolierte
bei dieser Reaktion neben Zimtalkohol und Zimtacetat das 4-Phenyl-hex-5-en-2-on
(Synonym: 3-Phenyl-1-hexen-5-on). Die letztgenannte Verbindung
wurde nach fraktionierender Destillation jedoch lediglich in einer Rein
heit von 60% isoliert. Eine weitere Steigerung der Reinheit des Ketons
auf 96% gelang erst durch Hydrolyse und Permanganat-Oxidation der Neben
produkte. Über eventuelle geruchliche Eigenschaften des Ketons macht der
Artikel von M.F. Carroll keinerlei Aussagen.
Eine alternative Möglichkeit zur Herstellung des von Carroll beschriebenen
Phenylhexenons beschreiben I.V. Machinskaya, V.A. Barkhash, A.T. Prud
chenko; Zhur. Obshchei Khim. 1960, (30), 2357-2362. Hierbei wird das Keton
durch Grignard-Reaktion von 1-Brom-3-acetoxy-1-phenyl-1-buten mit Vinyl
magnesiumbromid hergestellt. Auch in dieser Publikation sind keinerlei
Angaben über die geruchlichen Eigenschaften des Ketons gemacht.
4-Phenyl-5-hexen-2-on wurde darüber hinaus bei der Pyrolyse von 2,3-Dihy
drofuranen im Produktgemisch nachgewiesen (A. Accary, Y. Infarnet, J.
Huet; C.R. Acad. Sci, Ser. C 275, 1972 (1), Seiten 53-56). Auch in dieser
Publikation sind keinerlei Angaben über die geruchlichen Charakteristika
des Ketons zu finden.
Viele natürliche Riechstoffe stehen, gemessen am Bedarf, in völlig unzu
reichender Menge zur Verfügung. Beispielsweise sind zur Gewinnung von 1 kg
Rosenöl 5.000 kg Rosenblüten notwendig; die Folgen sind eine sehr stark
limitierte Weltjahresproduktion sowie ein hoher Preis. Es ist daher klar,
daß die Riechstoffindustrie einen ständigen Bedarf an neuen Riechstoffen
mit interessanten Duftnoten hat, um die Palette der natürlich verfügbaren
Riechstoffe zu ergänzen und die notwendigen Anpassungen an wechselnde mo
dische Geschmacksrichtungen vornehmen sowie den ständig steigenden Bedarf
an Geruchsverbesserern für Produkte des täglichen Bedarfs wie Kosmetika
und Reinigungsmittel decken zu können.
Es ist daher klar, daß die Riechstoffindustrie einen ständigen Bedarf an
neuen Riechstoffen mit interessanten Duftnoten hat, um die Palette der
natürlich verfügbaren Riechstoffe zu ergänzen und die notwendigen Anpas
sungen an wechselnde modische Geschmacksrichtungen vornehmen sowie den
ständig steigenden Bedarf an Geruchsverbesserern für Produkte des tägli
chen Bedarfs wie Kosmetika und Reinigungsmittel decken zu können.
Darüber hinaus besteht generell ein ständiger Bedarf an synthetischen
Riechstoffen, die sich günstig und mit gleichbleibender Qualität herstel
len lassen und erwünschte olfaktorische Eigenschaften haben, d. h. ange
nehme, möglichst naturnahe und qualitativ neuartige Geruchsprofile von
ausreichender Intensität besitzen und in der Lage sind, den Duft von kos
metischen und Verbrauchsgütern vorteilhaft zu beeinflussen. Mit anderen
Worten: Es besteht ein ständiger Bedarf an Verbindungen, die charakteri
stische neue Geruchsprofile bei gleichzeitig hoher Haftfestigkeit, Geruchs
intensität und Strahlkraft aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) die
oben genannten Forderungen in jeder Hinsicht ausgezeichnet erfüllen und in
vorteilhafter Weise als Riechstoffe mit unterschiedlich nuancierten Ge
ruchsnoten mit guter Haftfestigkeit eingesetzt werden können. Insbesondere
wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel (I) gegenüber Verbindungen
des Standes der Technik, die ihnen strukturell nahestehen, eine verbesser
te Geruchsintensität aufweisen, d. h. ihre Wirkung bereits bei niedrigeren
Konzentrationen entfalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung aromatischer Car
bonylverbindungen der allgemeinen Formel (I)
worin
die Reste R¹ bis R³ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkyl gruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
der Rest R⁴ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ph eine Phenylgruppe
bedeuten, als Riechstoffe.
die Reste R¹ bis R³ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkyl gruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
der Rest R⁴ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ph eine Phenylgruppe
bedeuten, als Riechstoffe.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung haben die Reste R¹ bis
R³ die Bedeutung Wasserstoff. Dabei sind wiederum diejenigen Verbindungen
bevorzugt, bei denen R⁴ die Bedeutung Wasserstoff, Methyl oder Ethyl hat.
Von diesen letztgenannten Verbindungen (I) ist 4-Phenylhex-5-en-2-on ganz
besonders bevorzugt. Es zeichnet sich durch seine Blumennoten und eine
ausgezeichnete Stabilität in Rezepturen der Kosmetik und Gebrauchsparfü
merie aus.
Die Herstellung der Verbindungen (I) erfolgt nach an sich bekannten Syn
theseverfahren der organischen Chemie. Vorzugsweise werden die Verbindun
gen (I) mittels der sogenannten Carroll-Reaktion aus den entsprechenden
Allylalkoholen, z. B. Zimtalkohol hergestellt.
Unter Carroll-Reaktion wird dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung die
Überführung von Allylalkoholen in gamma-delta-ungesättigte Ketone verstan
den. Der Allylalkohol wird dabei in einer ersten Variante der Reaktion
durch Umsetzung mit Acetessigester in den entsprechenden Acetessigsäure
allylester überführt, aus dem dann durch [3,3]-sigmatrope Umlagerung
(Claisen-Umlagerung) die alpha-Allylacetessigsäure entsteht, die nach
einer thermischen Decarboxylierung das gewünschte gamma-delta-ungesättigte
Keton (I) ergibt. Der Acetessigsäureallylester kann dabei in Substanz ein
gesetzt oder in situ gebildet werden.
In einer zweiten Variante der Carroll-Reaktion, die beispielsweise in ei
nem Übersichtsartikel von G.B. Bennett angesprochen ist (vergleiche: Syn
thesis 1977, Seiten 589-606), setzt man den Allylalkohol mit einem Vinyl
ether oder einem Alkoxyalken um. Beim Einsatz von Vinylethern entstehen
dabei Aldehyde (I), beim Einsatz von Alkoxyalkenen Aldehyde (I) oder Ke
tone (I), je nach der Natur des verwendeten Alkoxyalkens. Beispielsweise
ergibt die Umsetzung von Zimtalkohol mit 1-Methoxypropen einen Aldehyd,
die Umsetzung von Zimtalkohol mit 2-Methoxypropen ein Keton. Als interme
diäre Verbindungen bei diesen Reaktionen kann man Acetale beziehungsweise
Allylvinylether annehmen.
In einer begrenzten Ausführungsform der Erfindung setzt man in der
Carroll-Reaktion Allylalkohole mit 2-Alkoxyalkenen, insbesondere 2-Methoxy
propen, um. Der intermediäre Allylvinylether kann dabei isoliert oder
direkt weiter in situ der anschließenden [3,3]-sigmatropen Umlagerung zum
entsprechenden Keton (I) unterworfen werden.
Im untenstehenden Schema 1 ist der Verlauf der Carroll-Reaktion beispiel
haft für die Umsetzung von Zimtalkohol mit 2-Methoxypropen skizziert (für
die experimentelle Durchführung der Reaktion sei auf das untenstehende
Beispiel 1 verwiesen).
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Her
stellung der aromatischen Carbonylverbindungen (I) durch Carroll-Reaktion
aus den entsprechenden Allylalkoholen. Dabei ist die Variante, bei der die
[3,3]-sigmatrope Umlagerung über den Allylvinylether erfolgt und bei der
der zu Beginn der Synthese eingesetzte Allylalkohol mit einem 2-Alkoxyal
ken umgesetzt wird, bevorzugt, da bei dieser Art der Herstellung die Ver
bindungen (I) in besonders reiner Form anfallen und somit die erwünschte
hohe geruchliche Qualität der Verbindungen (I) sichergestellt ist.
Die Verbindungen (I), in denen R¹ eine Gruppe Methyl oder Wasserstoff be
deutet, zeichnen sich durch einen an Liguster und Gardenia erinnernden
blumigen Geruch aus, der durch grüne und zimtige Aspekte nach Hyacinthe an
Intensität gewinnt.
In Parfüm-Kompositionen verstärken die Verbindungen (I) die Harmonie und
Ausstrahlung sowie auch die Haftung, wobei die Dosierung unter Berücksich
tigung der übrigen Bestandteile der Komposition auf die jeweils angestreb
te Duftnote abgestimmt wird.
Daß die Carbonylverbindungen (I) blumige-Noten aufweisen, war nicht vorher
sehbar und ist damit eine weitere Bestätigung für die allgemeine Erfah
rung, daß die olfaktorischen Eigenschaften bekannter Riechstoffe keine
zwingenden Rückschlüsse auf die Eigenschaften strukturverwandter Verbin
dungen zulassen, weil weder der Mechanismus der Duftwahrnehmung noch der
Einfluß der chemischen Struktur auf die Duftwahrnehmung hinreichend er
forscht sind, somit also normalerweise nicht vorhergesehen werden kann, ob
ein geänderter Aufbau bekannter Riechstoffe überhaupt zur Änderung der
olfaktorischen Eigenschaften führt und ob diese Änderungen positiv oder
negativ beurteilt werden.
Die Verbindungen der Formel (I) eignen sich aufgrund ihres Geruchsprofils
insbesondere auch zur Modifizierung und Verstärkung bekannter Kompositi
onen. Hervorgehoben werden soll insbesondere ihre außerordentliche Geruchs
stärke, die ganz allgemein zur Veredelung der Komposition beiträgt.
Die Verbindungen der Formel (I) lassen sich mit zahlreichen bekannten
Riechstoffingredientien, z. B. anderen Riechstoffen natürlichen, synthe
tischen oder partial-synthetischen Ursprungs, etherischen Ölen und Pflan
zenextrakten kombinieren. Die Palette der natürlichen Riechstoffe kann
dabei sowohl leicht- als auch mittel- und schwerflüchtige Komponenten und
diejenige der synthetischen Riechstoffe Vertreter aus praktisch allen
Stoffklassen umfassen. Beispiele sind:
- (a) Naturprodukte wie Baummoos-Absolue, Basilikumöl, Agrumenöle wie Berga motteöl, Mandarinenöl, usw., Mastix-Absolue, Myrtenöl, Palmarosaöl, Patchouliöl, Petitgrainöl, Wermutöl, Myrrheöl, Olibanumöl,
- (b) Alkohole wie Farnesol, Geraniol, Linalool, Nerol, Phenylethylalkohol, Rhodinol, Zimtalkohol, Sandalore [3-Methyl-5-(2.2.3-trimethylcyclo pent-3-en-1-yl)pentan-2-ol], Sandela [3-Isocamphyl-(5)-cyclohexanol],
- (c) Aldehyde wie Citral, Helional®, α-Hexylzimtaldehyd, Hydroxycitronel lal, Lilial® (p-tert.-Butyl-α-methyldihydrozimtaldehyd), Methylnonyl acetaldehyd,
- (d) Ketone wie Allylionon, α-Ionon, β-Ionon, Isoraldein, Methylionon,
- (e) Ester wie Allylphenoxyacetat, Benzylsalicylat, Cinnamylpropionat, Ci tronellylacetat, Decylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Ethylaceto acetat, Hexenylisobutyrat, Linalylacetat, Methyldihydrojasmonat, Veti verylacetat, Cyclohexylsalicylat,
- (f) Lactone wie gamma-Undecalacton, 1-Oxaspiro[4.4]nonan-2-on,
sowie verschiedene weitere in der Parfümerie oft benutzte Komponenten wie
Ketonmoschus, Indol, p-Menthan-8-thiol-3-on, Methyleugenol, Ambroxan.
Bemerkenswert ist ferner die Art und Weise, wie die Verbindungen der Struk
tur (I) die Geruchsnoten einer breiten Palette bekannter Kompositionen
abrunden und harmonisieren, ohne aber in unangenehmer Weise zu dominieren.
Diejenigen Verbindungen (I), bei denen R³ Wasserstoff oder Methyl und R⁴
Wasserstoff bedeuten, sind in dieser Hinsicht ganz besonders hervorzuhe
ben.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten Chiralitätszentren, so daß
diese Verbindungen in verschiedenen Raumformen existieren können. Im Rah
men üblicher Synthesen fallen die erfindungsgemäßen Verbindungen als Ge
mische der entsprechenden Isomeren an und werden als solche als Riech
stoffe verwendet.
Die einsetzbaren Anteile der erfindungsgemäßen Verbindungen oder deren
Gemische in Riechstoffkompositionen bewegen sich von 1 bis 70 Gewichts
prozent, bezogen auf die gesamte Mischung. Gemische der erfindungsgemäßen
Verbindungen (I) sowie Kompositionen dieser Art können sowohl zur Parfü
mierung kosmetischer Präparate wie Lotionen, Cremes, Shampoos, Seifen,
Salben, Puder, Aerosole, Zahnpasten, Mundwässer, Desodorantien als auch in
der alkoholischen Parfümerie (z. B. Eaux de Cologne, Eaux de Toilette, Ex
traits) verwendet werden. Ebenso besteht eine Einsatzmöglichkeit zur Par
fümierung technischer Produkte wie Wasch- und Reinigungsmittel, Weichspü
ler und Textilbehandlungsmittel oder Tabak. Zur Parfümierung dieser ver
schiedenen Produkte werden diesen die Kompositionen in einer olfaktorisch
wirksamen Menge, insbesondere in einer Konzentration von 0,05 bis 2 Ge
wichtsprozent, bezogen auf das gesamte Produkt, zugesetzt. Diese Werte
sollen jedoch keine Grenzwerte darstellen, da der erfahrene Parfümeur auch
mit noch geringeren Konzentrationen Effekte erzielen oder aber mit noch
höheren Dosierungen neuartige Komplexe aufbauen kann.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung erläutern und
sind nicht einschränkend aufzufassen.
Zimtalkohol: 98%-ig (Fa. Riedel de Haen)
Isopropenylmethylether: 2-Methoxypropen, 92%-ig (Fa. Janssen)
Zimtaldehyd: 98%-ig (Fa. Fluka)
Isopropenylmethylether: 2-Methoxypropen, 92%-ig (Fa. Janssen)
Zimtaldehyd: 98%-ig (Fa. Fluka)
In einem 500 ml Stahlautoklaven wurden nacheinander 67 g (0.5 mol) Zimt
alkohol, 43,2 g (0,6 mol) Isopropenylmethylether, 3 g Propionsäure und 150
g Toluol eingewogen. Das System wurde mit Stickstoff einmal gespült und
anschließend bei einem sich aufbauenden Eigendruck von 10 bar 7 Stunden
lang (bis zum vollständigen Umsatz) auf 190°C erhitzt. Die Mischung wurde
dann am Rotationsverdampfer im Vakuum vom Lösungsmittel befreit und über
Kopf destilliert. Dabei wurden 85 g Rohprodukt erhalten, die an einer Dreh
bandkolonne fraktionierend destilliert wurden. Bei Sumpftemperaturen zwi
schen 155 und 165°C und Kopftemperaturen von 128-130°C/15 mbar wurden
72,3 g Hauptlauf (dies entspricht 83% der Theorie) mit einer gaschromato
graphisch bestimmten Reinheit von 99,5% erhalten. Das IR-Spektrum (Film
auf NaCl) zeigt 6 Banden mittlerer Stärke im Bereich zwischen 3060 und
2919 cm-1 und weitere Banden bei 1716, 1637, 1601, 1584, 1493, 1452, 1411,
1359, 1248, 1233, 1162, 1121, 918, 753 und 702 cm-1.
Geruch: grün, krautig, Hyacinthe, Bromstyrol, Gardenia, Zimt, Diphenyl
oxid, Rose
In einem 1-Liter-Dreihalskolben wurden 15,8 g (0.65 mol) Magnesiumspäne
mit 150 ml wasserfreiem Diethylether überschichtet. Unter Stickstoffatmo
sphäre und Rühren wurden 92,3 g Methyljodid innerhalb von 1,5 Stunden so
zudosiert, daß die Temperatur nicht über 55°C anstieg. Es wurde 0,5
Stunden bei 40°C nachgerührt und die Mischung dann auf Raumtemperatur
gekühlt. Danach wurden 66,1 g Zimtaldehyd innerhalb einer Stunde so zudo
siert, daß die Temperatur der Mischung nicht über 50°C anstieg. Zur bes
seren Rührbarkeit wurden zusätzlich 200 ml absoluter Ether zugegeben und
die Mischung weitere 3 Stunden bei Rückflußtemperatur gerührt. Nach dem
Abkühlen wurde die Mischung auf 1 l Eis/gesätt. Ammoniumchloridlösung ge
gossen und die organische Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wurde zwei
mal mit je 100 ml Ether ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Phasen
wurden mit Kochsalzlösung neutral gewaschen, über Magnesiumsulfat ge
trocknet und das Lösungsmittel abdestilliert. Die Überkopfdestillation
ergab 62,7 g (80% der Theorie) 4-Phenyl-but-3-en-2-ol mit einer gaschro
matographisch bestimmten Reinheit von 94,8%. Dieses wurde ohne weitere
Reinigung in die folgende Umsetzung eingesetzt.
In einem 250 ml Stahlautoklaveneinsatz wurden 59,3 g (0.4 mol) 4-Phenyl
but-3-en-2-ol, 34,6 g (0,48 mol) Isopropenylmethylether und 3 g Propion
säure eingewogen. Nach Spülen mit Stickstoff wurde die Mischung 8 Stunden
bei 190°C gerührt, wobei sich ein Eigendruck von 15 bar aufbaute. Nach
Abkühlen des Gemischs wurden 85 g Rohprodukt über eine 12 cm-Vigreux-Ko
lonne destilliert. Dabei wurden 37,2 g Rohprodukt (gaschromatographisch
bestimmte Reinheit: ca. 90%; Siedepunkt: 52-69°C/10,02 mbar) erhalten, das
an einer Drehbandkolonne fraktioniert wurde. Bei Kopftemperaturen von
75-78°C/0,02 mbar wurden 30,7 g Hauptlauf (39% der Theorie) gewonnen
(Reinheit: 95,1%).
Das IR-Spektrum (Film auf NaCl) zeigt 9 Banden mittlerer Intensität bei
3081-2885 cm-1, soweit weitere Banden bei 1718, 1602, 1494, 1452, 1438,
1419, 1358, 1232, 1161, 1074, 1019, 968, 755 und 701 cm-1.
Geruch: grün, milchig, Schmelz-, Zimt-, Butter-Note.
In einem 1-Liter-Dreihalskolben wurden 18,2 g (0,75 mol) Magnesiumspäne
mit 150 ml wasserfreiem Diethylether überschichtet und unter Stickstoff
atmosphäre und Rühren 81,8 g Ethylbromid innerhalb 1,5 Stunden so
zudosiert, daß die Mischung bei Rückflußtemperatur siedete. Es wurde 0,5
Stunden bei 40°C nachgerührt und die Mischung dann auf Raumtemperatur
gekühlt. Danach wurden 66,1 (0,5 mol) Zimtaldehyd in einer Stunde unter
Stickstoffstrom so zudosiert, daß die Temperatur der Mischung nicht über
50°C anstieg. Zur besseren Rührbarkeit wurden zusätzlich 200 ml absoluter
Ether zugegeben und die Mischung auf 1 l Eis/gesätt. Ammoniumchloridlösung
gegossen und die organische Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wurde zwei
mal mit je 100 ml Ether ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Phasen
wurden mit Kochsalzlösung neutral gewaschen, über Magnesiumsulfat ge
trocknet und das Lösungsmittel abdestilliert. Die Überkopfdestillation an
einer 12 cm-Vigreux-Kolonne ergab 55,8 g rohes 5-Phenyl-pent-4-en-3-ol.
Die Fraktionierung an einer Drehbandkolonne lieferte 52,5 g 5-Phenyl-pent-
4-en-3-ol (63% der Theorie, gaschromatographisch bestimmte Reinheit:
96,9; Siedepunkt 82°C/0,03 mbar).
In einem 250 ml Stahlautoklaveneinsatz wurden 40,6 (0,25 mol) 5-Phenyl
pent-4-en-3-ol, 21,6 g (0,3 mol) Isopropenylmethylether und 2 g Propion
säure eingewogen. Nach Spülen mit Stickstoff wurde die Mischung bei 8 Stun
den 190°C gerührt, wobei sich ein Eigendruck von 15 bar aufbaute. Nach
Abkühlen des Gemischs und Einengen wurden 54,7 g Rohprodukt über eine 12
cm-Vigreux-Kolonne destilliert. Dabei wurden 22,9 g Produkt (Reinheit ca.
80%; Siedepunkt: 52°C/0,02 mbar) erhalten, die an einer Drehbandko
lonne weiter fraktioniert wurden. Bei Kopftemperaturen von 75-78°C/0,02
mbar wurden 18,2 Hauptlauf (33% der Theorie) gewonnen (Reinheit: 96,0%).
Das IR-Spektrum (Film auf NaCl) zeigt 9 Banden mittlerer Intensität bei
3081-2848 cm-1, sowie weitere Banden bei 1718, 1601, 1493, 1452, 1417,
1357, 1231, 1160, 1021, 968, 755 und 701 cm-1.
Geruch: blumig, grün, Geranium-, Zimt-Note (ähnlich wie im Beispiel 2,
allerdings mit geringerer Intensität).
73 g (0,5 mol) alpha-Methylzimtaldehyd wurden in 200 ml wasserfreiem Etha
nol gelöst und unter Rühren und Stickstoffatmosphäre bei Raumtemperatur
mit 18 g Natriumboranat (0,5 mol) versetzt. Es wurde 1 Stunde bei Raumtem
peratur und 0,5 Stunden bei Rückflußtemperatur gerührt. Man ließ die Mi
schung auf Raumtemperatur abkühlen und gab sie dann zu 500 ml Eis/gesätt.
Ammoniumchloridlösung. Das Produkt wurde durch dreimalige Extraktion mit
je 150 ml Ether, Trocknen über Magnesiumsulfat und Einengen der vereinig
ten Fraktionen isoliert. Die Überkopfdestillation ergab 58,5 g rohen alpha-Me
thylzimtalkohol (Reinheit: 95,5%) (Ausbeute: 76% der Theorie). Er
wurde ohne weitere Aufreinigung für die folgende Umsetzung verwendet.
In einen 250 ml Stahlautoklaven wurden 44,4 g alpha-Methylzimtalkohol (0,3
mol), 24,8 g (0,3 mol) Isopropenylmethylether und 3 g Propionsäure einge
wogen. Nach Spülen mit Stickstoff wurde die Mischung 8 Stunden bei 190°C
gerührt, wobei sich ein Eigendruck von 10 bar aufbaute. Nach Abkühlen des
Gemischs und Einengen wurden 61,2 g Rohprodukt über einen 12 cm-Vigreux-
Kolonne destilliert. Dabei wurden 34,4 g Hauptlauf (Reinheit: ca. 90%;
Siedepunkt: 56-59°C/0,04 mbar) erhalten, der an einer Drehbandkolonne
fraktioniert wurde. Bei Kopftemperaturen von 72-73°C/0,04 mbar wurden
26,5 Hauptlauf (53% der Theorie) gewonnen (Reinheit: 94,7%).
Das IR-Spektrum (Film auf NaCl) zeigt 6 Banden mittlerer Intensität bei
3079-2914 cm-1, sowie weitere Banden bei 1719, 1646, 1600, 1492, 1451,
1421, 1356, 1234, 1160, 1079, 1026, 949, 894, 751 und 701 cm-1.
Geruch: blumig, Rose-, Geranium-, Zimt-Note.
Parfum-Konzentrat zur Parfümierung von Seife (blumig-frische Phantasiekomposition) | |
Gewichtsteile | |
Phenylethanol | |
120 | |
Cyclohexylsalicylat (Fa. Henkel) | 100 |
Lyral (Fa. IFF) | 100 |
Neobergamate forte (Fa. Quest) | 80 |
Isopropylmyristat | 50 |
Benzylacetat | 50 |
Floramat (Fa. Henkel) | 50 |
Arova N (Fa. Hüls AG) | 50 |
Hydroxycitronellal | 50 |
Ionon A 100 (Fa. Haarmann & Reimer) | 40 |
4-Phenyl-butan-2-ol | 40 |
Ylangöl | 40 |
Brahmanol (Fa. Dragoco) | 30 |
Lilial (Fa. Givaudan-Roure) | 30 |
Linalooloxid | 20 |
Hedione (Fa. Firmenich) | 20 |
Hydratropaaldehyd | 20 |
Evernyl (Fa. Givaudan-Roure) | 10 |
Floropal (Fa. Dragoco) | 10 |
Isoeugenol | 10 |
Vetiveröl | 10 |
Geranylacetat | 10 |
Linalylacetat | 10 |
Aldehyd 13-13 (Fa. Henkel) | 10 |
Rosenoxid | 6 |
Oxanone (Fa. Stepan) | 2 |
delta-Decalacton | 2 |
970 |
Ersetzt man 20 Teile Isopropylmyristat in der Komposition durch 20 Teile
4-Phenyl-hex-5-en-2-on (hergestellt nach Beispiel 1) so führt dies dazu,
daß die Mischung anstelle des ursprünglichen blumig, fruchtigen, an Bir
nen- und Apfelaromen erinnernden Charakters eine Verschiebung des Aroma
profils in Richtung einer natürlich frischen, grün, blumigen Formulierung
mit Hyazinthen- und Rosencharakter erfährt. Dadurch erhält die Komposition
einen als parfümistisch zu umschreibenden Charakter, der dem Vergleich,
das heißt der 4-Phenyl-hex-5-en-2-on-freien Komposition, fehlt.
Claims (7)
1. Verwendung aromatischer Carbonylverbindungen der allgemeinen Formel
(I)
worin
die Reste R¹ bis R³ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
der Rest R⁴ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ph eine Phenylgruppe
bedeuten, als Riechstoffe.
die Reste R¹ bis R³ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
der Rest R⁴ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ph eine Phenylgruppe
bedeuten, als Riechstoffe.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Reste R¹ bis R³ Wasserstoff be
deuten.
3. Verwendung nach Anspruch 2, wobei der Rest R⁴ Wasserstoff, Methyl oder
Ethyl bedeutet.
4. Riechstoffkompositionen mit einem Gehalt an einem oder mehreren aro
matischen Carbonylverbindungen (I) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3
in einer Menge von 1-70 Gew.-% (bezogen auf die gesamte Kompositi
on).
5. Verfahren zur Herstellung aromatischer Carbonylverbindungen der all
gemeinen Formel (I)
worin
die Reste R¹ bis R³ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
der Rest R⁴ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ph eine Phenylgruppe
bedeuten, durch Carroll-Reaktion aus den entsprechenden Allylalkoho len.
die Reste R¹ bis R³ unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen,
der Rest R⁴ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ph eine Phenylgruppe
bedeuten, durch Carroll-Reaktion aus den entsprechenden Allylalkoho len.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei man den jeweiligen Allylalkohol mit
einem 2-Alkoxyalken zum entsprechenden Allylvinylether umsetzt, der
anschließend der [3,3]-sigmatropen Umlagerung unterworfen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei man als Allylalkohol Zimtalkohol und
als 2-Alkoxylalken 2-Methoxypropen einsetzt.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19944415690 DE4415690A1 (de) | 1994-05-04 | 1994-05-04 | Aromatische Carbonylverbindungen |
PCT/EP1995/001573 WO1995030406A1 (de) | 1994-05-04 | 1995-04-26 | Verwendung von 3-phenyl-4-pentenals und deren derivate als riechstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944415690 DE4415690A1 (de) | 1994-05-04 | 1994-05-04 | Aromatische Carbonylverbindungen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4415690A1 true DE4415690A1 (de) | 1995-11-09 |
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ID=6517258
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944415690 Withdrawn DE4415690A1 (de) | 1994-05-04 | 1994-05-04 | Aromatische Carbonylverbindungen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4415690A1 (de) |
WO (1) | WO1995030406A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996039371A1 (de) * | 1995-06-06 | 1996-12-12 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Aromatische carbonylverbindungen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3793376A (en) * | 1970-06-04 | 1974-02-19 | Int Flavors & Fragrances Inc | Process for producing 3-phenyl pentenals |
US3922237A (en) * | 1972-08-01 | 1975-11-25 | Int Flavors & Fragrances Inc | Novel perfume compositions and perfumed articles containing di-lower alkyl and lower alkylene acetals of 2-and 3-phenyl pentenals |
US3996290A (en) * | 1975-06-11 | 1976-12-07 | Givaudan Corporation | 2,4-Dimethyl-2-phenyl-4-pentenal |
-
1994
- 1994-05-04 DE DE19944415690 patent/DE4415690A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-04-26 WO PCT/EP1995/001573 patent/WO1995030406A1/de active Application Filing
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996039371A1 (de) * | 1995-06-06 | 1996-12-12 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Aromatische carbonylverbindungen |
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WO1995030406A1 (de) | 1995-11-16 |
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---|---|---|---|
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