DE4410994C2 - Körper oder Bauteil eines strangförmigen Tripelreflektors und Werkzeugelement zur Abformung von Tripelreflektoren - Google Patents
Körper oder Bauteil eines strangförmigen Tripelreflektors und Werkzeugelement zur Abformung von TripelreflektorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Körper oder ein Bauteil, welches
als lichtdurchlässiger Körper einen strang
förmigen Tripelreflektor bildet, der zu Reflex
körpern, Platten oder als reflektierendes Element
von Reflexfolien verwendet werden kann oder als
nicht-lichtdurchlässiger Körper oder Bauteil das
formgebende Werkzeugelement zur Abformung von
Hochleistungs-Tripelreflektoren ist, wobei das
besondere Merkmal des Stranges eine eine erste
Reflexionsfläche bildende Schräge in Laufrichtung
des Stranges ist.
Die Erfindung ist Zusatzpatent zu Patent 42 36 799.
In der GB-PS 269 760 ist ein Werkzeug beschrie
ben, bei dem die Herstellung der würfelförmigen,
reflektierenden Flächen durch Verwendung einzel
ner Stifte erfolgt. Hierbei werden die Stifte für
die Werkzeuge für würfelähnliche Tripel-Reflektoren
zusammengesetzt.
Dazu wird jeder Stift in drei Richtungen
angeschliffen, so daß eine vollständige
Würfelecke entsteht.
In der Firmenschrift 10/490/12021 des Plexiglas
herstellers Röhm, Darmstadt, "Spritzgießen von
Rückstrahlern" wird die würfelförmige Reflektor
struktur als "Perkin-Elmer-Pyramiden" bezeichnet.
Diese Struktur unterscheidet sich deutlich von
anderen Tripeln und wird allgemein als die
leistungsfähigste Reflexionsstruktur für Tripel
reflektoren betrachtet, weil sie nahezu alles
eintreffende Licht zur Lichtquelle zurücklenken
kann. Diese Lichtumlenkung wird
in der Branche der Hersteller
Retroreflexion genannt, um vom Begriff einfacher
Reflexion deutlich abzugrenzen.
Es hat sich gezeigt, daß die würfelförmigen
Perkin-Elmer-Pyramiden nicht mehr fehlerfrei und
wirtschaftlich mit Sechskantstiften herstellbar
sind, wenn die Pyramiden Mikrostrukturen bilden,
die um eine Zehnerpotenz oder mehr kleiner als
bisherige Perkin-Elmer-Pyramiden sein sollen. Die
Stifte würden zu dünn und zu zahlreich werden.
Die genannte GB-PS 269 760 zeigt auch eine weitere
Ausbildung des Werkzeuges, das aus zwei schräg
gestellten, aufeinanderliegenden Platten mit
Einkerbungen besteht. Hierbei tritt jedoch im
Falle der Mikrostrukturen die Schwierigkeit auf,
die Platten so zueinander festzulegen, daß sich
eine exakt gleichmäßig strukturierte
Perkin-Elmer-Pyramiden-Fläche ergibt.
Zunächst müssen die Lamellen in winkelgenauer
Schräglage in das Werkzeug eingelegt werden. Bei
Beschädigung einer Lamelle wird das Auswechseln
sehr erschwert, da die übrigen Lamellen dabei
ihre Position verlieren. Jedoch muß jede Lamelle
zu den benachbarten Lamellen absolut positions
genau plaziert sein, damit eine korrekte würfel
ähnliche Tripel-Struktur entsteht. Deshalb ist
ein versatz-freies Zusammensetzen der Lamellen
bei Mikrostrukturen nur unter dem Mikroskop mit
größter Sorgfalt möglich. Schon der geringste
Versatz der Lamellen zueinander verschlechtert
die Reflexionswirkung der abzuformenden Tripel
erheblich.
Wird eine Lamelle falsch positioniert und der
Fehler nicht sofort erkannt, müssen später nicht
nur diese Lamelle, sondern alle folgenden
aufliegenden Lamellen neu positioniert werden,
um den Fehler zu beheben.
Um eine größere Reflexfläche herzustellen, müssen
die Lamellen möglichst mindestens so lang sein,
wie die Breite der Reflexfläche. Denn bei
Verlängerung einer Lamellenspur durch mehrere
Lamellen hintereinander, würde das Zusammenfügen
noch fehlerträchtiger. Sollte nun auch noch
versucht werden, die Tripelfläche in sich gewölbt
darzustellen, ist bei mikrofeinen Lamellen die
Zahl der Positionsfehler kaum beherrschbar.
Diese Probleme sind in der Lamellentechnik schon
frühzeitig bei den herkömmlichen Grobstrukturen
aufgetreten, so daß man heute zur Herstellung von
Tripelflächen fast ausschließlich Werkzeuge aus
Einzelstiften baut. Die Lamellentechnik der
genannten GB-PS 269 760 kann die Aufgabenstellung,
Mikrostrukturen wirtschaftlich herzustellen
nicht lösen.
Der vorliegenden Erfindung liegt zum einen die
Aufgabe zugrunde, Werkzeugelemente zu schaffen,
mit denen besonders präzise Perkin-Elmer-Pyra
miden-Flächen abgeformt werden können,
besonders auch mit Sicht auf die Herstellung von
Mikrostrukturen, zum anderen reflektierende
Körper oder Bauteile zu schaffen, die als reflek
tierendes Garn verwendet werden können oder als
hochpräzise reflektierende Elemente einer Folie
oder eines anderen reflektierenden Körpers
einsetzbar sind.
Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der Patentansprüche 1
und 2 gelöst. Die weiteren Patentansprüche 3 bis
11 zeigen weitere vorteilhafte Lösungen für die
verschiedenen genannten Aufgabenstellungen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es,
reflektierende Mikrostrukturen zu schaffen, die sich
der Perkin-Elmer-Pyramide nähern (Anspruch 1
und 4), zum Beispiel für retroreflektierende
Garne und/oder die vollständige exakte Abbildung
von Perkin-Elmer-Pyramiden ermöglichen (Anspruch
2) für Rückstrahlerwerkzeuge, für Rückstrahler
selbst oder für Reflexfolien. Es können dazu
optisch gute Werkstoffe verwendet werden, wie
Glas, thermoplastische oder duroplastische
Kunststoffe, zum Beispiel Polymethylmetacrylat,
Polycarbonat oder Polyester, Polyethylen, Poly
propylen oder Nylon, die durch Gießen, Spritz
gießen oder Prägen geformt werden.
Bei den erfindungsgemäßen Körpern oder Bauteilen
sind die wichtigen reflektierenden Flächen nur
durch zwei Schleif- oder Schneidrichtungen
erzeugt. Natürlich können diese Flächen auch
durch Pressen erzeugt werden, zum Beispiel durch
das Quetschen zwischen Zahnrädern.
Die reflektierenden Flächen können in Mikrostruk
tur ausgeführt sein und formgebendes Werkzeug
element sein oder selbstreflektierendes Element
von Rückstrahlern, reflektierenden Bogen, Blatt
ware und elastischer und/oder aufwickelbarer
Reflexfolie, reflektierende Garne oder reflek
tierende Garne in Mischgeweben und Vliesstoffen.
Die Ansprüche 1 und 2 zeigen auch die Lösung
der Probleme bei der Werkzeugbeschaffenheit durch
die richtige Gestaltung der Werkzeugelemente.
Aufgaben, die von dem oben beschriebenen
GB-PS 269 760 in Form eines Lamellensystems nicht zu lösen waren.
Durch die seitlichen Kerbungen (Anspruch 2) der
erfindungsgemäßen Stränge, die den Strängen einen
Querschnitt geben, der einer Aneinanderreihung
von Sechsecken entspricht, rasten die Bänder beim
Zusammenbau immer paßgerecht zu Strangpaketen
zusammen.
Da außerdem die seitlich profilierten Stränge
senkrecht im Werkzeug stehen, lassen sie sich
bequem auswechseln.
Auch wenn beim Öffnen des Strangpaketes und
Auswechseln eines Stranges der Zusammenhalt der
Stränge wesentlich gelockert würde, so bedarf
es doch nur eines seitlichen Druckes, mit dem
die Stränge sich selbsttätig wieder positions
genau ineinanderfügen durch ihre seitliche
Struktur.
Die Stränge können auch von unterschiedlicher
Länge sein und auch hintereinander so angeordnet
sein, daß sie die Strangspur verlängern, indem
ein Strang dem nächsten folgt. Die Stränge
entsprechen damit Bausteinen, die überlappend
aneinandergesetzt immer einen festen Verbund
von Strängen bilden.
Auch können Stränge verschiedener Längen
miteinander in unterschiedliche Richtungen
zusammengefügt werden, sofern die Stellungen
der Stränge das Grundraster einer sechseckigen
Bienenwabenstruktur erfüllen.
Die Positionierung der Stränge zueinander
bedarf keines besonderen Aufwandes, da die
Stränge zwangsweise durch ihre Seitenstruktur
sich ineinanderfügen.
Deshalb lassen sich auch gewölbte Reflex
flächen sehr einfach herstellen, denn auch
wenn der Untergrund, auf dem die Stränge
senkrecht stehen, gewölbt ist, lassen sie sich
dennoch selbsttätig paßgenau zusammenfügen
durch ihre seitliche Profilierung.
Der gleiche Vorteil zeigt sich, wenn die
Stränge unterschiedliche Höhen haben, um zum
Beispiel eine komplexe Galvanostruktur zu
erzeugen. Dann lassen sich die erfindungs
gemäßen Stränge dennoch genau so einfach zu
einer geschlossenen Reflexfläche zusammensetzen,
weil die Stränge durch die Profilierung zuein
ander zwangspositioniert werden.
Ebenso wie im Werkzeugbau die Handhabbarkeit
durch die erfindungsgemäßen Stränge verbessert
wird, lassen sich auch besondere Reflexfolien mit
würfelförmigen Mikrostrukturen herstellen.
Werden Folien in Kunststoff geprägt, verliert
dieser oft das exakte Prägebild durch Schrumpf- und
Rückstellungseigenschaften des Kunststoffes.
Ähnliches gilt für das Prägen von Glaskörpern.
Will man nun eine möglichst hohe Abbildungs
genauigkeit, empfiehlt es sich, die reflek
tierenden Flächen, in diesem Fall die einzelnen
Tripel, zu gießen, zum Beispiel aus einem
duroplastischen Kunststoff, und anschließend
mit einer Folie oder Platte, zum Beispiel durch
Kleben, zu verbinden, wobei die Reflexkörper mit
ihrer Lichteintrittsseite an der lichtdurch
lässigen Folie anhaften.
Hierbei tritt wieder bei Mikrostrukturen das
Problem auf, daß die einzelnen Tripel zu klein
sind, um sie positionsgerecht auf die Trägerfolie
aufzubringen. Durch Verwendung der erfindungs
gemäßen Stränge kommt man zu Reflexelementen, die
man in der Länge bestimmen kann, so daß technisch
eine größere Kontaktfläche zwischen dem strang
förmigen Reflexelement und der Trägerfolie zur
Verfügung steht. Sind zudem die Stränge seitlich
profiliert, wie in Anspruch 2 beschrieben, rasten
die strangförmigen Elemente durch die Profi
lierung seitlich ineinander, (Fig. 27) können
jedoch, wenn sie nur an der Lichteinfallsseite
mit der Trägerfolie verbunden sind, zueinander
beweglich bleiben, was der Beweglichkeit der
Reflexfolie insgesamt zu Gute kommt.
Anhand der Zeichnungen soll am Beispiel einiger
bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Stränge die Gestalt der beanspruchten Körper oder
Bauteile gezeigt werden. Zum Verständnis ist die
Gestalt in einzelnen Figur-Schritten aufgebaut.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein auf der Schmalseite liegendes Band,
Strang (3) genannt, von dem in den
weiteren Schritten beispielhaft
ausgegangen wird,
(zugleich dargestellt in Fig. 9, 10);
(zugleich dargestellt in Fig. 9, 10);
Fig. 2 den angeschliffenen Strang (3) in der
ersten Schleif- oder Schneidrichtung
(1) mit der gebrochenen Kante (4),
durch die die erste Reflexfläche (12)
entstanden ist,
(zugleich dargestellt in Fig. 11, 12);
(zugleich dargestellt in Fig. 11, 12);
Fig. 3 die durch das Kerben an den beiden
jeweiligen Seiten der Kerben entstan
denen Reflexflächen (13, 14). Dieser
Körper ist als eine Zwischenform zum
fertigen Werkzeugelement zu verstehen,
zugleich aber ist er als lichtdurch
lässiger Körper selbst ein strang
förmiger Retroreflektor, wobei die
Lichteinfallsfläche (17) den
reflektierenden Tripelflächen (12,
13, 14) gegenüberliegt,
(zugleich dargestellt in Fig. 13, 14);
(zugleich dargestellt in Fig. 13, 14);
Fig. 23 zeigt diesen Körper im
Querschnitt. Fig. 24 zeigt dazu eine
vorteilhafte Ausführung, bei der die
Lichteinfallsfläche (18) gewölbt ist, so
daß ein reflektierender Strang entsteht,
wie in Fig. 25 und 26 gezeigt, der
einem reflektierenden Garn entspricht;
Fig. 4 im Längsschnitt die jetzt
zusätzlich angebrachte seitliche
Profilierung des Stranges;
Fig. 5 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 4;
Fig. 6 eine Draufsicht auf den fertigen
Strang,
(zugleich dargestellt in Fig. 15, 16);
(zugleich dargestellt in Fig. 15, 16);
Fig. 7 drei zusammengefaßte Stränge
gemäß Fig. 6,
(dazu zeigt Fig 17, wie vier Stränge so zusammengefaßt werden können, daß zwei Stränge einander verlängern und dennoch von den anderen Strängen fest fixiert ummauert sind);
(dazu zeigt Fig 17, wie vier Stränge so zusammengefaßt werden können, daß zwei Stränge einander verlängern und dennoch von den anderen Strängen fest fixiert ummauert sind);
Fig. 8 Abformungen einzelner Tripel oder
Bänder aus der Werkzeugfläche von
Fig. 7;
Fig. 9 und 10 Fig. 1 räumlich dargestellt;
Fig. 11 und 12 Fig. 2 räumlich dargestellt;
Fig. 13 und 14 Fig. 3 räumlich dargestellt;
Fig. 15 und 16 Fig. 6 räumlich dargestellt;
Fig. 17 Zusammenfügungen der Stränge
gemäß Fig. 6 mit weiteren Strängen;
Fig. 18 eine weitere Möglichkeit der
Zusammenfügung von Strängen der Fig. 6,
wobei die Laufrichtung der Stränge
zueinander unterschiedlich ist;
Fig. 19 einen Querschnitt der Fig. 6
mit der möglichen Lichteintrittsfläche
(17) bei einem lichtdurchlässigen
Körper;
Fig. 20 einen Querschnitt eines seitlich
zusätzlich profilierten Stranges,
dessen Fußfläche (18) gewölbt ist, um
unter der Werkzeugstruktur Lufträume zu
schaffen, die zum Beispiel beim Kunst
stoffspritzgießen oder Glaspressen zum
Entweichen der Luft aus den Tripelver
tiefungen zu ermöglichen, zum Druckaus
gleich oder um an das Werkzeug ein
Vakuum anzulegen zur Erhöhung der
Abbildungsgenauigkeit;
zugleich ist die Fußfläche bei einem lichtdurchlässigen Körper dessen mögliche Lichteinfallsfläche (18), die als Linse gewölbt ist;
zugleich ist die Fußfläche bei einem lichtdurchlässigen Körper dessen mögliche Lichteinfallsfläche (18), die als Linse gewölbt ist;
Fig. 21 und 22 die räumliche Gestalt der Fig. 20
mit gewölbter Fußfläche (18) oder
Lichteinfallsfläche (18);
Fig. 23 den Querschnitt der Fig. 3 und
Fig. 13 des Stranges (3);
Fig. 24 einen Querschnitt durch einen
strangförmigen Körper, der zum Beispiel
aus einem runden oder ovalen Strang
geformt wurde und die Schritte der
Fig. 3 enthält;
Fig. 25 und 26 den Strang gemäß Fig. 24
in seiner räumlichen Gestalt, zum
Beispiel als reflektierendes Garn;
Fig. 27 die Fixierung der Stränge gemäß
Fig. 6 an einer Folie.
Die Figuren zeigen beispielhaft, in welchen
Schritten die erfindungsgemäßen Körper oder
Bauteile entstehen.
Fig. 1, 9 und 11 zeigen einen beispielsweise
metallenen oder glasartigen Grundkörper in Form
eines rechteckigen Bandes (3). Dieses Band, auch
Strang (3) genannt, kann im Querschnitt
rund oder oval sein. Die Schleif- oder
Schneidrichtungen zum Formen des erfindungs
gemäßen Tripelstranges sind mit (1) und (2)
gekennzeichnet, wobei die Richtung (1) dem
Verlauf des Stranges folgt und die Richtung (2)
quer zur Richtung (1) verläuft.
Fig. 2, 11 und 12 zeigen die angebrachte Schräge
(12) am Strang (3), die dem Verlauf des Stranges
in Richtung (1) über die gesamte Stranglänge
folgt. Die Schräge (12) ist eine Abkantung der
Kante (4) des Stranges (3). Die Schräge (12)
bildet die erste Reflexionsfläche, der
angestrebten Tripel. Deshalb wird die Schräge
vorteilhaft mit einem Winkel von 54,735 Grad von
der Oberfläche des Stranges, die durch die Kanten
(4) und (5) begrenzt ist, abgetragen, wobei die
Schräge in der Mitte der bezeichneten Oberfläche
(15) beginnt und zur Seite (7) des Stranges (3)
geneigt ist.
Die Winkelangaben sind beispielhaft genannt, sie
sollten den verwendeten optischen Eigenschaften,
dem Brechungsindex und Schrumpfverhalten der
Abformmaterialien und der gewünschten
Reflexrichtung der Tripel angepaßt werden.
Fig. 3, 13 und 14 zeigen die Kerbe (6), die der
Richtung (2) folgend quer zur Schleif- oder Schneidrichtung (1) in
die Kante (5) eingefügt sind, so daß sie wie
Treppenstufen erscheinen. Die Kerben (6) haben
vorteilhaft eine Winkelöffnung von zum Beispiel
90 Grad. Die Kerben sind vorteilhaft in einem
Winkel von etwa 35,265 Grad aus der Waagerechten
heraus gesenkt zur Fläche (8) fallend.
Durch die Kerben (6) sind die Reflexflächen (13)
und (14) gebildet, die vorteilhaft im rechten
Winkel zu der Reflexfläche (12) stehen. Die
Reflexfläche (12) ist durch die Kerben zacken
förmig verkleinert worden. Die höchsten Punkte
der entstandenen Struktur sind mit (15) gekenn
zeichnet. Diese Struktur ist als lichtdurch
lässiger Körper bereits retroreflektierend
wirksam und verwendbar, wobei die Lichteintritts
fläche, die zugleich Lichtaustrittsfläche ist,
die Fußfläche (17) des Stranges (3) ist.
Diese Fußfläche (17) kann auch gewölbt sein, um
in einem Werkzeug zusätzliche Luftdruckräume zu
schaffen oder um bei einem lichtdurchlässigen
Körper eine linsenförmige Lichteintrittsfläche
(18) zu schaffen, wie in Fig. 24, 25 und 26
gezeigt.
Um die, zum Beispiel durch Schleifen oder
Schneiden oder Prägen entstandenen Reflexions
flächen nun zur Bildung von würfelförmigen
Tripelflächen, Perkin-Elmer-Pyramiden-Flächen, zu
verwenden, wird der Strang (3) seitlich mit
Profilierungen (9) an den Seitenflächen (7) und
(8) versehen, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt.
Profilierung (9) des Stranges (3) wird quer
zur Schleif- oder Schneidrichtung (1) des Stranges (3) vorgenom
men. Beide Seiten (7) und (8) des Stranges werden
spiegelbildlich gekerbt mit einem Öffnungswinkel
von 120 Grad, so daß der Strang im Längsschnitt
einer Aneinanderreihung von Sechsecken ent
spricht, wobei jeweils jedes Sechseck (10) eine
gemeinsame Seite (11) mit dem benachbarten
Sechseck hat. Dies ist in Fig. 5 gezeigt.
Die seitliche Profilierung (9) orientiert sich
an der Kerbung (6), so daß schließlich zu jedem
Querschnitts-Sechseck eine vollständige
Perkin-Elmer-Pyramide, aus den Reflexionsflächen (12,
13, 14) gebildet, hinzugeordnet ist.
Fig. 6, 15 und 16 zeigt ein so fertig gestalteten
Körper oder Bauteil, der zur Bildung von
Perkin-Elmer-Pyramiden-Flächen geeignet ist. Durch die
Profilierung (9) haben jetzt die Reflexions
flächen (12, 13, 14) ihre endgültige Größe für
die Perkin-Elmer-Pyramide erhalten.
Fig. 7 zeigt drei Stränge (3), die in gleicher
Art hergestellt sind und nun so paßgenau
zusammengesetzt sind, daß die Reflexflächen (12,
13, 14) jeweils zu einem Tripelzentrum (16) hin
geneigt sind und würfelförmige Tripelflächen
bilden.
Die Stränge (3) können nun so zusammengefaßt zum
Prägen oder Gießen von Tripelreflektoren
verwendet werden, die eine würfelförmige Struktur
zeigen. Zugleich bilden die Stränge (3), wenn sie
aus lichtdurchlässigem Material beschaffen sind,
eine retroreflektierende Fläche, also einen
Reflektor, dessen Lichteintritts- und Austritts
fläche (17) ist, die in den Abbildungen Fig. 3 bis
Fig. 26 der ebenen Fußfläche (17) oder der
gewölbten Fußfläche (18) entspricht.
Die Zusammensetzung eines Werkzeuges aus solchen
Strängen (3) erlaubt eine besondere Abbildungs
genauigkeit.
Fig. 8 zeigt beispielhaft Abformungen einzelner
Tripel oder Tripelstränge aus der Werkzeugfläche
in Fig. 7.
Für die Herstellung weiterer Werkzeuge können
elektrogalvanische Kopien der würfelförmigen
Struktur hergestellt werden, wie zum Beispiel in
Fig. 8 gezeigt. Jede Kopie trägt spiegelgerecht
wieder die vollständigen Perkin-Elmer-Pyramiden.
Die Tripel und/oder Stränge und/oder Gruppen von
Strängen können auf Abstand angeordnet sein, wie
in Fig. 8, um zum Beispiel lichtdurchlässige
Flächen zwischen den retroreflektierenden Tripeln
zu schaffen.
Auch können sie zueinander jeweils folgend
verdreht angeordnet sein, um eine Weitwinkligkeit
nach vielen Seiten zu erreichen, wobei die
Drehwinkel von 5 Grad, 7,5 Grad, 15 Grad, 30 Grad
45 Grad, 60 Grad, 90 Grad oder 180 Grad gewählt
werden.
Auch können die Tripel und/oder Stränge und/oder
Gruppen von Strängen in der Höhe zueinander
unterschiedlich angeordnet werden, indem zum
Beispiel gewölbte und/oder geneigte Oberflächen
und/oder Raumkörper entstehen.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich,
viele retroreflektierende Produkte zu schaffen,
insbesondere mit einer Mikrostruktur von würfel
abschnittähnlichen Tripeln oder von würfel
förmigen Tripeln, die vollständigen
Perkin-Elmer-Pyramiden entsprechen.
Die erfindungsgemäßen Körper oder Bauteile
ermöglichen die Herstellung von Abformwerkzeugen
oder Reflexstoffen selbst, wie Rückstrahler,
Bogen, Bänder, Etiketten, aufrollbare Folien,
reflektierende Garne, Gewebe, Vliese und
Kleidungsstoffe.
Die strangförmigen Körper oder Bauteile können
formgebende Werkzeugelemente sein oder selbst
Retroreflektor sein. Die Erfindung ermöglicht die
Herstellung und Gestaltung völlig neuer
reflektierender Produkte in einer besonders
leistungsfähigen Lichtreflexion.
Die daraus gewonnenen Produkte können der retro
reflektiven und/oder diffusen Lichtreflexion
dienen im Straßen-, Schienen-, Luft- und Seever
kehr, in der Raumfahrt, in der Optoelektronik und
Steuerungstechnik, im Arbeitsschutz, im Personen
schutz und in der Textilindustrie zur Schaffung
reflektierender oder leuchtender Textilober
flächen, zur Aufhellung von eingefärbten Fasern.
Die Erfindung ermöglicht die reflektierende
Nachtsichtbarkeit auch von normal eingefärbter
Kleidung, so daß der Träger der Kleidung am Tage
keine als reflektierende Warnkleidung erkennbare
Kleidung trägt. Somit wird es vor allem möglich,
daß unsere älteren Mitbürger, die gern gedeckte
Farbtöne an ihrer Kleidung tragen, bei Nacht für
den Autofahrer besser sichtbar werden, weil die
Kleiderfasern ganz oder zum Teil in retroreflek
tierenden Ausführung gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgestaltet sind und damit im
Scheinwerferlicht des Autos aufleuchten.
Auch sind Textilien denkbar, die besonders dünn
und damit lichtdurchlässig sind, jedoch durch die
retroreflektiven strangförmigen Garne das Licht
abweisen, so daß die Textilien undurchsichtig
bleiben oder den Träger vor Sonneneinstrahlung
schützen.
Wie bei der Kleidung nützt dieser Vorteil auch
für die Gestaltung von Vorhang- oder Gardi
nenstoffen.
Durch die Mischung von retroreflektiven Strängen
und anderen Garnen können mechanisch hochbelast
bare Gewebe, Vliese oder Filze hergestellt werden,
die mit herkömmlichen Folien nicht erreichbar sind.
Auch können die strangförmigen Strukturen in zum
Beispiel schwarzer Einfärbung zur Licht- oder
Strahlungsabsorption verwendet werden.
Werden die strangförmigen erfindungsgemäßen
Strukturen, Körper oder Bauteile mit der
Tripelseite dem Licht zugewandt, so wirken sie
lichtstreuend und können für Abdeckungen von
Lichtquellen, innenbeleuchteten Schildern oder
Armaturenbrettern verwendet werden.
Im Gartenbau und in der Landwirtschaft können die
erfindungsgemäßen strangförmigen Strukturen für
Produkte verwendet werden, die zur Sonnenlicht
streuung oder Sonnenlichtreflexion an Gewächs
häusern oder zum Pflanzenlichtschutz und zur
gleichmäßigen Pflanzenlichtversorgung dienen.
Claims (11)
1. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt, nach Patent 42 36 799,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Kante (4) eines Stranges (3) über
die gesamte Stranglänge eine eine erste
Reflexionsfläche (12) bildende Schräge in
einer Schleif- oder Schneidrichtung (1)
geschliffen oder geschnitten ist, die in der
Mitte (15) des Stranges beginnt, worauf die
der abgetrennten Kante (4) benachbarte Kante
(5) des Stranges (3) zur Bildung der weiteren
Reflexionsflächen (13, 14) in einer zur
ersten Schleif- oder Schneidrichtung (1)
durch Schleifen oder Schneiden in Richtung
(2) quer zur Laufrichtung des Stranges (3) mehrfach mit
Kerben (6) versehen ist.
2. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt, nach Patent 42 36 799,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strang (3), der an einer Kante (4)
über die gesamte Stranglänge eine eine erste
Reflexionsfläche (12) bildende Schräge
besitzt, im Längsschnitt einer Aneinander
reihung von Sechsecken (10) entspricht, wobei
jeweils jedes Sechseck (10) eine gemeinsame
Seite (11) mit dem benachbarten Sechseck
besitzt und dadurch die Reflexionsflächen (12,
13, 14) eine würfelförmige Größe erhalten, so
daß jedem Sechseck (10) ein würfelförmiger
Tripel mit den reflektierenden Flächen (12,
13, 14) zugeordnet ist und daß schließlich
mehrere so geformter Stränge mit ihren
profilierten Längsseiten zusammengesetzt
werden, derart, daß die Reflexionsflächen
(12, 13, 14) jeweils zu einem Tripelzentrum
(16) hin geneigt sind und so die
würfelstrukturförmige Oberfläche bilden.
3. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper oder das Bauteil aus lichtdurch
lässigem Material gefertigt ist und somit die
Lichteintrittsfläche (18), die den Spitzen
(15) der Tripel gegenüberliegt, gewölbt
ausgebildet ist, so daß die Lichteintritts
fläche als den Tripeln gegenüberliegende
Linse wirkt.
4. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper oder das Bauteil aus lichtdurch
lässigem Garn besteht.
5. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die erste Reflexionsfläche (12)
bildende Schräge mit der durch die Kanten (4,
5) des Stranges (3) gebildete Fläche einen
Winkel von näherungsweise 54,735 Grad
einschließt.
6. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die quer zur Laufrichtung des Stranges
(3), der über die gesamte Stranglänge eine
eine erste Reflexionsfläche (12) bildende
Schräge besitzt, eingefügten Kerben, die die
weiteren Reflexionsflächen (13, 14) bilden,
einen Öffnungswinkel von 90 Grad haben.
7. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die quer zur Laufrichtung des Stranges
(3), der über die gesamte Stranglänge eine
erste Reflexionsfläche (12) bildende Schräge
besitzt, durch die eingefügten Kerben
gebildeten weiteren Reflexionsflächen (13,
14) im rechten Winkel zu der ersten die
Reflexionsfläche (12) bildenden Schräge
stehen.
8. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper oder das Bauteil aus lichtdurch
lässigem Material gefertigt ist und somit die
Lichteintrittsfläche (17), die den Spitzen
(15) gegenüberliegt, eben ausgebildet ist, so
daß die Lichteintrittsfläche mit einer
abdeckenden lichtdurchlässigen Folie oder
Platte verbunden werden kann.
9. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper oder das Bauteil als Werkzeug
element eine ebene (17) oder gewölbte Fuß
fläche (18) hat, die waagerecht zur senk
rechten Mittelachse der Tripel steht.
10. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stränge (3) oder Gruppen von Strängen
(3) im Abstand voneinander angeordnet werden,
um lichtdurchlässige Flächen zwischen den
Würfelstrukturen zu erzeugen.
11. Körper oder Bauteil eines strangförmigen
Tripelreflektors und/oder Werkzeugelements
zur Abformung von Tripelreflektoren mit einer
würfelabschnittähnlichen reflektierenden
Oberfläche ausgehend von einem strangförmigen
Material mit rechteckigem, rundem oder ovalem
Querschnitt,
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Würfelstrukturen und/oder Stränge
(3) und/oder Gruppen von Strängen (3) in
der Höhe unterschiedlich angeordnet werden,
um z. B. gewölbte und/oder geneigte Ober
flächen und/oder Raumkörper zu erzeugen.
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