DE4410573A1 - Rücksitzanordnung in einem Fahrzeug mit einer vorklappbaren Rückenlehne und einem Sitzteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rücksitzanordnung entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Derartige Rücksitzanordnungen sind bei heutigen Personenkraftwa­ gen vielfach üblich. Dabei muß nicht nur die Rückenlehne in ihrer Gebrauchsstellung verriegelt sein, sondern aus Sicherheitsgründen auch das Sitzteil. Natürlich ist dies kein Problem, wenn das Sitzteil ständig in seiner Gebrauchsstellung bleibt, also auch bei der Vergrößerung des Laderaumes durch Umklappen der Rücken­ lehne. Jedoch ist die Vergrößerung des Laderaumes effektiver, wenn auch das Sitzteil dann eine von seiner Gebrauchsstellung ab­ weichende Lage einnimmt. So ist es beispielsweise bekannt, zu­ nächst das Sitzteil um eine an seiner unteren Vorderkante gelege­ ne Achse um ca. 90° zu verschwenken, bevor anschließend die Rückenlehne nach vorn geklappt wird. In diesem Falle sind separa­ te Verriegelungseinrichtungen für die Rückenlehne und das Sitz­ teil erforderlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine gattungsgemäße Rücksitzanordnung, bei der zum Zwecke der Vergrößerung des Lade­ raumes auch das Sitzteil nicht in seiner Gebrauchsstellung bleibt, eine kombinierte Verriegelungseinrichtung für Rückenlehne und Sitzteil zu schaffen.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent­ anspruchs gelöst.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen

Fig. 1 bis 3 das kinematische Modell einer erfindungsgemäßen Rücksitzanordnung;

Fig. 4 und 5 eine komplette Rücksitzanordnung in Seiten­ ansicht, und zwar einmal in Gebrauchsstel­ lung und einmal in Nichtgebrauchsstellung;

Fig. 6 eine konstruktive Ausführungsform eines Teils der Rücksitzanordnung in Seitenan­ sicht;

Fig. 7 einen Schnitt durch die Ausführungsform ge­ mäß Fig. 6 entsprechend der Schnittlinie VII-VII und

Fig. 8 einen Schnitt durch die Ausführungsform ge­ mäß Fig. 6 entsprechend der Schnittlinie VIII-VIII.

An den Fig. 1 bis 3 soll zunächst die Kinematik der erfin­ dungsgemäßen Rücksitzanordnung dargestellt werden. Der insgesamt mit 1 bezeichnete Fahrzeugboden umfaßt einen Abschnitt 1a, eine Schrägfläche 1b und einen abgestuften Laderaumboden 1c. Die Rück­ sitzanordnung enthält im wesentlichen das Sitzteil 2, das sich über eine Schwinge 3 auf dem Abschnitt 1a des Fahrzeugbodens 1 abstützt und mit seinem hinteren Endbereich mit einem Schubgelenk 4 in Verbindung steht, und die Rückenlehne 5, die um die Achse 6 schwenkbar im vorderen Bereich des Laderaumbodens 1c gelagert ist. Die Rückenlehne 5 besteht aus zwei Abschnitten 5a, 5b, die einen Winkel einschließen, in dessen Scheitel 7 ein Gestänge 8 angelenkt ist, das andererseits am Schubgelenk 4 angreift. Dieses ist in einer karosseriefesten Kulisse 9 verschiebbar gelagert.

Fig. 1 zeigt die Rücksitzanordnung in Gebrauchsstellung, Fig. 2 in Nichtgebrauchsstellung (wobei hier auf die Darstellung des Sitzteils verzichtet worden ist). In der Nichtgebrauchsstellung ist das Sitzteil 2 gegenüber der Darstellung in Fig. 1 etwas nach vorn unten verschoben, die nach vorn umgeklappte Rücksitz­ lehne 5 liegt nun auf dem Sitzteil 2, wie deutlicher aus Fig. 5 hervorgeht. Beim Zurückschwenken der Rückenlehne 5 in ihre Ge­ brauchsstellung vollführt die Rückenlehne 5 eine Schwenkbewegung um die Achse 6, das Schubgelenk 4 verschiebt sich dabei zunächst nach rechts oben, und zwar so lange, bis das Gestänge 8 durch die Achse 6 geht, vergleiche Fig. 3. Dies ist eine Totpunktlage für das Schubgelenk 4. Schon nach einem geringfügigen Überschreiten der Totpunktlage wird bereits die Endstellung (Gebrauchsstellung) der Rückenlehne 5 und zwangsläufig auch die des Sitzteils 2 er­ reicht, wobei das Schubgelenk 4 wieder etwas nach links unten ge­ wandert ist. Tritt nun eine Zugbelastung in Fahrtrichtung am Sitzteil auf, beispielsweise bei einem Frontalcrash, so läßt sich diese Kraft aufteilen in eine Komponente senkrecht zur Führungs­ ebene des Schubgelenks 4 und in eine Komponente in Richtung des Gestänges 8. Letztere ist aber bestrebt, weil das Gestänge 8 un­ terhalb der Achse 6 verläuft, die Rückenlehne 5 im Uhrzeigersinn weiter zu verschwenken, das heißt sie wirkt einem Nach-vorn-Klap­ pen der Rückenlehne 5 entgegen. Damit ist zugleich auch das Sitz­ teil 2 in seiner Gebrauchsstellung arretiert, ohne daß dafür eine spezielle Verriegelungsmechanik erforderlich wäre. Eine solche für die Rückenlehne 5, wie sie bestimmungsgemäß vorgesehen ist, ist also völlig ausreichend.

Ein konkretes Ausführungsbeispiel zeigen die Fig. 4 und 5. Während in Fig. 4 eine komplette Rücksitzanordnung in Gebrauchs­ stellung dargestellt ist, zeigt Fig. 5 die gleiche Anordnung in Nichtgebrauchsstellung, also in einer solchen Position, in der durch das in seinem vorderen Bereich abgesenkte Sitzteil 2 und die bis nahezu in die Horizontale umgeklappte und sich auf dem Sitzteil 2 abstützende Rückenlehne 5 der ursprünglich nur hinter der aufgerichteten Rückenlehne 5 befindliche Laderaum vergrößert ist.

Die Rückenlehne 5 umfaßt an ihrer Oberkante einen Querträger 5c und eine darauf befestigte Kopfstütze 5d. Der Querträger 5c ist mit einer zeichnerisch nicht dargestellten Verriegelungseinrich­ tung versehen, deren Verriegelungsstellung durch Verdrehen der Kopfstütze 5d bis in eine in Fig. 5 gezeigte Lage aufhebbar ist. Nach Aufhebung der Verriegelung kann die Rückenlehne 5 um die Achse 6 nach vorn geklappt werden bis in die in Fig. 5 gezeigte Lage. Dabei verschiebt das an der Rückenlehne 5 gelenkig befe­ stigte Gestänge 8 das in der Kulisse 9 geführte Schubgelenk 4. Diese Bewegung wird direkt übertragen auf den zum Sitzteil 2 ge­ hörigen Sitzteilrahmen 2a, der sich in seinem vorderen Bereich über die Schwinge 3 auf dem Fährzeugboden 1 abstützt. Die Schwin­ ge 3 macht also eine Schwenkbewegung im Gegenuhrzeigersinn, wo­ durch das Sitzteil 2 etwas nach vorn verschoben und sein vorderer Bereich zugleich abgesenkt wird; als Gegenlager dient ein Quer­ träger 10.

In der konstruktiven Ausführungsform gemäß Fig. 6 bis 8 ist wie­ derum die Rückenlehne 5 dargestellt, die in einem karosseriefe­ sten Halter gelagert und um die Achse 6 schwenkbar ist. Bei 7 ist das Gestänge 8 an der Rückenlehne 5 angelenkt, das anderenends an dem Schubgelenk 4 befestigt ist, welches verschiebbar in der ka­ rosseriefesten Kulisse 9 gelagert ist. An dem Schubgelenk 4 greift auch der Sitzteilrahmen 2a des Sitzteils 2 an.

Claims (1)

1. Rücksitzanordnung in einem Fahrzeug mit einer Rückenlehne, die zwecks Vergrößerung eines hinter ihr gelegenen Laderaumes nach Aufhebung einer im Bereich der Lehnenoberkante befindlichen Ver­ riegelung aus ihrer Gebrauchsstellung um im Bereich der Leh­ nenunterkante liegende Achse eines ersten Gelenks nach vorn in eine Nichtgebrauchslage verschwenkbar ist, und mit einem Sitz­ teil, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (5) über ein an ihr in einem zweiten Gelenk (7) angreifendes Gestänge (8) mit einem in einer karosseriefesten Kulisse (9) verschiebbar geführten dritten Gelenk (4) verbunden ist, an dem das sich über eine Schwinge (3) gegen die Karosserie (1) abstützende Sitzteil (2) befestigt ist, wobei das zweite Gelenk (7) derart angeordnet ist, daß es sich bei in Gebrauchsstellung befindlicher Rückenlehne (5) in einer Übertotpunktlage bezüglich des ersten Gelenks (6) befin­ det.