DE4409850C2 - Informationsspeichereinheit - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Informationsspeicherein
heit bestehend aus einem Substrat und einer darauf
aufgebrachten mit einem fokussierten Elektronenstrahl
polarisierbaren Polymerschicht (aktive Polymer
schicht).
Es ist bekannt, mit fokussiertem und beschleunigtem
Elektronenstrahl Informationen extrem hoher Informa
tionsdichte in dünne Metall- oder Halbleiterschichten
einzuschreiben. Unter Nutzung der für die Elektronen
strahl-Lithographie entwickelten Gerätesystem ist es
möglich, Nanometer-Strukturen mit Linienbreiten klei
ner als 10 nm zu realisieren. Aus C. Morgan, G. S.
Chen, C. Boothroyd, S. Bailey, C. Humphreys Physics
World, Nov. 1992, S. 28-32, ist es bekannt, mit fo
kussiertem Elektronenstrahl in dünne Aluminiumschich
ten Löcher der Dicke von 5 nm einzubrennen oder in
dünne Siliziumschichten Nanometerstrukturen (Quantum
dots) zu erzeugen. Diese möglichen Informationsspei
chersysteme haben den entscheidenden Nachteil, daß
sie nicht auf reversiblen Prozessen beruhen. Sie sind
nicht löschbar und die Informationsauslesung ist bis
her nur ungenügend gelöst. Aus D. Schilling, S. Schu
ler, K. Dransfeld, Proc 6th Internat. Symposium on
Electrets (ISE 6), Oxford 1988, S. 80-86, ist es be
kannt, Informationsspeicherungen mit fokussiertem
Elektronenstrahl vorzunehmen, wobei auf einem Sub
strat aufgebrachte Polymerschichten eingesetzt wer
den. Dabei werden dünne Fluorpolymerschichten als
aktive Schichten auf Metallsubstraten mit fokussier
tem Elektronenstrahl bestrahlt und die bestrahlten
Regionen im Rasterelektronen-Mikroskop durch Kon
trastuntersuchung nachgewiesen. Als dünne aktive
Polymerschichten werden dabei Polyvinylidenfluoride
(PVDF) und Vinylidenfluoride/Trifluorethylen-Copoly
mere (VDF-TrFE) eingesetzt.
Au der US 4,800,526 ist eine stabile Speicherschicht
bekannt, die PTFE als aktive Polymerschicht enthält.
Aus der US 4,059,827, ist eine Datenspeicherung be
schrieben, bei der Polyvinylidenfluoride eingesetzt
wird. Die Datenspeicherung wird dabei durch eine kom
binierte Wärme/Feldbehandlung erzielt.
Die DE 31 25 776 A1 betrifft eine Elektretvorrichtung,
die bezüglich der Oberflächenladung und der Gleich
förmigkeit verbessert ist.
Nachteilig bei allen diesen Verfahren ist jedoch, daß
bei den eingesetzten Schichten unter den angegebenen
Bedingungen eine Schädigung der Polymerstruktur durch
die Elektronenbestrahlung auftritt. Dadurch wird eine
Reversibilität unmöglich gemacht. Weiterhin konnte an
diesen Schichten nach der Elektronenbestrahlung kein
elektrisches Potential gemessen werden, so daß die
für die Informationsspeicherung notwendigen Struktur
prozesse nicht auftreten konnten. In diesen Schriften
fehlt auch der Nachweis dieser molekularen Prozesse,
und es konnten keine Auslesemöglichkeiten aufgezeigt
werden. Diese bisher aus dem Stand der Technik be
kannten Systeme sind deshalb zur molekularen, rever
siblen Informationsspeicherung nicht geeignet.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Informations
speichereinheit anzugeben, die eine molekulare und
reversible Informationsspeicherung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1 bzw. durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 3 gelöst. Die
Unteransprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen
auf.
Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, auf dem
Substrat eine sog. Multischicht aufzubringen. Das
erfindungsgemäße Multischichtsystem ist dabei so auf
gebaut, daß die aktive Schicht mindestens zwischen
einer elektrisch-isolierenden Schicht und mindestens
einer leitenden bzw. halbleitenden Schicht angeordnet
ist. Erfindungsgemäß ist die aktive Schicht ausge
wählt aus den Fluorpolymeren Vinylidenfluorid (VF2),
Trifluorethylen (F3E), Copolymere davon oder Copoly
mere davon mit Tetrafluorethylen oder aus Seitenket
tenpolymeren. Die Molekül-Struktur und -Anordnung
dieser aktiven Polymerschicht wird nun durch elek
trische Felder gesteuert. Dies wird durch die vorste
hend beschriebene Anordnung möglich. Dadurch, daß nun
die aktive Polymerschicht zwischen einer elektrisch-
isolierenden und einer elektrisch-halbleitenden bzw.
elektrisch-leitenden Schicht angeordnet ist, werden
elektrische Felder aufgebaut, wodurch die Dipole in
der aktiven Polymerschicht gedreht werden können. Die
elektrisch steuerbare aktive Polymerschicht dient
demnach als molekulare Informationsspeichereinheit,
während die weiteren Schichten im Multischicht-System
Auslesefunktionen ausüben und spezifische Wechsel
wirkungen mit den auftreffenden fokussierenden
Elektronenstrahlen eingehen, die für die Auslösung
der feldinduzierten molekularen Strukturprozesse in
der Informationsspeicherschicht und damit für eine
optimale molekulare Informationsspeicherung nötig
sind.
Ein anderer Lösungsweg (Anspruch 3) basiert auf dem
gleichen Grundprinzip. Danach wird jedoch ein elek
trisch-leitendes bzw. halbleitendes Substrat einge
setzt. Das Multischichtsystem kann nun in diesem Fall
so aufgebaut sein, daß das elektrische Feld zwischen
dem Substrat, das ja als solches leitend oder halb
leitend ist, und einer über der aktiven Polymer
schicht angrenzenden elektrisch isolierenden Schicht
aufgebaut wird.
Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen In
formationsspeichereinheit ist, daß die in den Multi
schichten erzeugten Struktur-Informationen bis minde
stens 130°C thermisch stabil und somit nicht flüch
tig sind. Die Anmelderin konnte weiter zeigen, daß
durch elektrische oder Wärmeimpulse die eingespei
cherten Informationen löschbar und danach beliebig
oft wieder einschreibbar sind. Aufgrund des molekula
ren Charakters der eingespeicherten Informationen und
der Fokussierbarkeit von Elektronenstrahlen sind
Strukturierungen im Nanometerbereich kleiner als
100 nm und damit Speicherdichten, die die der CD-
ROM's um ca. 2 Größenordnungen übertreffen, möglich.
Die Auslesung kann durch optische Techniken und/oder
elektrisch, wie z. B. durch Elektronenstrahlen, erfol
gen. Die Multischichten sind gegenüber elektrischen
und magnetischen Feldern unempfindlich.
Besonders bevorzugt ist es hierbei, daß bei der Lö
sungsvariante nach Patentanspruch 1 substratseitig
mindestens eine leitende bzw. halbleitende Schicht
vorgesehen ist. Dadurch kann nun der Elektronenstrahl
in die sich über der aktiven Schicht befindlichen
elektrisch-isolierenden Schicht eintreten und es kann
mit der elektrisch-leitenden bzw. halbleitenden
Schicht, die während der Polung geerdet ist, ein
elektrisches Feld aufgebaut werden. Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich, daß substratseitig die elek
trisch-isolierende Schicht aufgebracht ist und über
der aktiven Polymerschicht, d. h. zur Bestrahlungssei
te hin, die elektrisch-leitende bzw. halbleitende
Schicht, die ebenfalls geerdet ist, aufgebracht ist.
In diesem Fall wird der Elektronenstrahl so gesteu
ert, daß er bis zur elektrisch-isolierenden Schicht
durchtritt und dort gespeichert wird, so daß wiederum
ein elektrisches Feld aufgebaut werden kann.
Die Schichtdicke der einzelnen Schichten der Multi
schicht liegt dabei bevorzugt im Bereich zwischen
1 nm und 1 mm. Die Schichtdicken der aktiven Polymer
schicht liegen ganz besonders bevorzugt im Bereich
zwischen 10 nm und 3000 nm, die der elektrisch-iso
lierenden Schicht zwischen 5 nm und 3000 nm, die der
elektrisch-halbleitenden zwischen 5 nm und 1 mm und
die der Leiter zwischen 1 nm und 100 nm.
Die aktive Polymerschicht (Informationsspeicher
schicht) besteht aus Fluorpolymeren. Beispiele für
Fluorpolymere sind Vinylidenfluorid (VF2), Trifluor
ethylen (F3E) sowie Tetrafluorethylen (TF4E) oder
Copolymere davon. Ganz besonders geeignet sind
Copolymere aus Vinylidenfluorid/Trifluorethylen und
Vinylidenfluorid/Tetrafluorethylen. Bei diesen
Copolymeren liegen bevorzugt die molaren Anteile des
Vinylidenfluorids zwischen 40 und 100 Mol%. Eine
weitere bevorzugte Variante schlägt vor, daß die ak
tive Polymerschicht aus einem Gemisch der vorstehend
erwähnten Fluorpolymere mit Fluorpolymeren mischbaren
Polymeren von Polyacrylaten, Polycarbonaten oder
Polystyrol besteht. Im Falle des Vorliegens von Mi
schungen der vorstehend erwähnten Copolymere mit den
vorstehend erwähnten Polymeren ist es günstig, wenn
das Copolymer in einem Gemisch z. B. mit Polymethyl
methacrylat in einem Gewichtsverhältnis von 50 zu 50
bis 99 zu 1 eingesetzt wird. Neben der Möglichkeit
des Einsatzes von Fluorpolymeren bzw. deren Copoly
meren bzw. deren Mischungen mit Polymeren, ist es
auch möglich, als aktive Polymerschicht "Rückgrat-
(backbone)"-Polymere einzusetzen, die hyperpolari
sierbare Seitengruppen enthalten. Beispiele für Rück
grat-Polymere sind:
Polyacrylate, Polyester, Polyimide, Polysiloxane,
Polyethylen, Polyvinylether, Polystyrene, Polyvinyl
alkohol und Polycarbonate.
Beispiele für an diese Polymere angekoppelten Seiten
gruppen sind Gruppen, die Nitro-, Cyan- oder Amino
gruppen enthalten. Spezielle Beispiele hierfür sind:
Nitrostilbene, Azobenzene, Thiophene, Cyanobiphenyle,
Cyanophenylbenzoate, Aniline, Nitroaniline, Amino-
Nitrostilbene, Dicyanovinylazofarbstoffe.
Als isolierende Schichten sind besonders dünne Poly
merschichten auf Basis von Polystyrol und seinen Co
polymeren, wie z. B.
Styren-Acrylnitril-Copolymer, Styren-Acrylsäure-Copo
lymer, Poly(styrol-co-methylmethacrylat), Polyimiden,
Polyisobutylen, Polyoxadiazole, Polychlortrifluor
ethylen, Polymere Acryl- und Methacrylverbindungen,
Polyurethane, Polyethylenterephthalat, Polypropylen,
Polymere mit Amidbindungen, Polyisoprene, Polyester
urethane, Polyvinylalkohol, Ester des Polyvinylal
kohols wie Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat,
Polyvinylbutyrat, Polyvinylbenzoat und deren Copoly
mere, Polyvinylcarbazol, Poly(ethylen-co-vinylace
tat), Polycarbonaten und ihre Copolymere, wie Poly-
Bisphenol-A-Carbonat, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer,
NLO-Polymeren, Polysilanen, Polyacrylnitril und seine
Copolymere, aromatische Polysulfonethern, Cellulose
derivate wie Celluloseacetate, -propionat, -buty
rat, -acetatpropionat, -acetatbutyrat, -nitrat, Poly
siloxanen, Polyvinylbutyraten, Epoxidharzen oder auch
SiO2, SiN, SiO, Metalloxide oder anorganische Gläser.
Als elektrisch halbleitende Schicht werden P- und/-
oder n-dotierte Halbleiter auf Basis vom Silizium,
Germanium, Galliumarsenid oder weiteren Halbleitern,
wie z. B. Indium-Zinn-Oxid, Indium-Oxid eingesetzt.
Als elektrisch-leitende Schichten kommen vor allem
Metalle infrage: Gold, Aluminium, Silber, Platin,
Titan oder Kupfer.
Die Herstellung der Polymerschichten erfolgt dabei
mittels Schleudertechniken oder Filmliftingverfahren
aus Polymerlösungen auf den entsprechenden Substra
ten. Die erforderlichen Schichtdecken werden dabei
durch die Konzentration der Lösungen und/oder durch
die Schleuder bzw. Filmliftingbedingungen einge
stellt. Die Metallschichten werden entweder aufge
dampft oder gesputtert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von 9 Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert:
- 1. Zur Herstellung der Multischichten wird zunächst auf ein goldbedampftes (Schichtdicke der Gold schicht 30 nm) Glassubstrat (Schichtdicke 2 mm) eine dünne Schicht aus einem VF2/F3E-Copolymer (75 Mol% Vinylidenfluorid-Anteil) in einem 80/20-Komposit mit PMMA durch spin-coating (Schleudertechnik) hergestellt. Die Schleuderbe dingungen und die Konzentration der Lösung wird so gewählt, daß eine Schichtdicke von 900 nm entsteht. Nach Tempern der Schicht bei 80°C wird aus eineer Xylol-Lösung eine 1 µm dicke Po lystyren-Schicht ebenfalls durch spin-coating aufgebracht und anschließend ebenfalls bei 80°C im Vakkum getempert. Zur Einschreibung der Strukturinformationen wird die hergestellte Mul tischicht in ein Rasterelektronenmikroskop ein gebracht und unter folgenden Parametern mit Elek tronen bestrahlt: Beschleunigungsspannung 5 kV, Strahlstrom 100 nA, Bestrahlungszeit 20 s. Die Informationen werden über Masken oder durch PC- Führung des Strahlstromes eingeschrieben. Die Informationsdichte stellt sich je nach gewählter Vergrößerung am Rasterelektronenmikroskop ein. Ein Beispiel einer Informationsauslesung mit einem optischen Signal zeigt Fig. 1. Die Wirk samkeit der Informationsspeicherung durch die Elektronenbestrahlung wurde auch durch den Nach weis eines elektrischen Potentials von -500 V auf der bestrahlten Fläche nachgewiesen.
- 2. Die Herstellung der Multischichten erfolgt, in dem auf eine halbleitende transparente Elektrode (Indium-Zinn-Oxid, ITO) auf einer Glasplatte eine dünne Schicht aus einem VF2/F3E-Copolymer (80 Mol% Vinylidenfluorid) aufgeschleudert wird. Die Schleuderbedingungen und die Konzentration der Polymerlösung werden so gewählt, daß sich eine Schichtdicke von 2000 nm einstellt. Nach dem Tempern bei +80°C im Vakuum wird auf diese aktive Polymerschicht eine temperaturbeständige Polyimidschicht mit einer Dicke von 3000 nm aus einer n-Methyl-Pyromidon Lösung aufgeschleudert und im Vakuum getempert. Anschließend wird auf die Polyimidschicht eine Goldschicht (30 nm) aufgesputtert. Das Einschreiben der Strukturin formationen erfolgt mit Hilfe eines Elektronen strahls, bei geerdeter Grund-(ITO) und Deckelek trode (Gold). In dieser Schichtanordnung wird die Beschleunigungsspannung der Elektronen mit 10 kV gewählt. Die eingebrachte Ladungsdichte be trägt bei der Informationsspeicherung 2 µC/cm2.
- 3. Die Herstellung erfolgt, wie im Ausführungsbei spiel 2 beschrieben, jedoch wird die Polyimid schicht direkt auf die ITO-Elektrode aufgebracht und anschließend darauf die aktive Polymer schicht (wie oben) und die Au-Sputterschicht aufgebracht. Die Beschleunigungsspannung der Elektronen beträgt dabei 20 kV. Bei wiederum geerdeten ITO- und Au-Elektroden werden die Strukturinformationen durch die Elektronenbe strahlung in der Informationsschicht gespei chert.
- 4. Die Herstellung der Multischichten erfolgt, in dem auf eine leitende Platin-Elektrode auf einer Glasplatte eine dünne Schicht aus einem Vinyli denfluorid/Tetrafluorethylen Copolymer (70% Vi nylidenfluorid) aufgeschleudert wird. Die Schleuderbedingungen und die Konzentration der Polymerlösung werden so gewählt, daß sich eine Schichtdicke von 50 nm einstellt. Nach dem Tem pern bei +80°C im Vakuum wird auf diese aktive Polymerschicht eine Schicht aus schwerlöslichen, aber hochohmigen Polymer (z. B. Polyethylen oder Polytetrafluorethylen) mit einem isolierenden Kleber befestigt. Die Elektronenbestrahlung er folgt bei Beschleunigungsspannungen von 3 bis 20 kV. Das Löschen der Information erfolgt durch Temperung des Schichtsystems oberhalb 160°C.
- 5. Die Herstellung der Multischichten erfolgt, in dem auf eine halbleitende, transparente Elektro de (Indium-Zinn-Oxid, ITO) auf einer Glasplatte eine dünne Schicht aus einem VF2/F3E-Copolymer aufgeschleudert wird. Die Schleuderbedingungen und die Konzentration der Polymerlösung werden so gewählt, daß sich eine Schichtdicke von 500 nm einstellt. Nach dem Tempern bei +80°C wird auf der aktiven Polymerschicht eine fotoleitfähige Polyvinylcarbazol-Schicht (3000 nm) aufgeschleu dert und darauf eine dünne Au-Elektrode (30 nm) aufgesputtert. Durch die Elektronenbestrahlung mit Beschleunigungsspannungen zwischen 5 und 10 kV werden die Strukturinformationen einge bracht. Das Löschen der Informationen erfolgt mit UV-Bestrahlung und Temperaturbehandlung oberhalb 140°C.
- 6. Auf ein n- oder p-dotiertes Siliziumsubstrat wird eine dünne VF2/F3E-Copolymerschicht (60% Vinylidenfluorid-Anteil) der Dicke von 100 nm aufgebracht. Dann folgt eine 20 nm dicke Alumi niumschicht mit anschließender Aufbringung einer 1000 nm dicken Polycarbonat-Schicht. Die Infor mationsspeicherung mit Elektronenstrahl erfolgt gemäß dem Ausführungsbeispiel 1. Die Auslesung der Strukturinformationen wird mit einem Elek tronenstrahl vorgenommen. Als zusätzliche Va riante können auf die Siliziumsubstrate auch Metallschichten aufgedampft werden.
- 7. Zur Herstellung der Multischichten wird von ei nem p-dotierten Silizium ausgegangen, daß mit einer dünnen ca. 40 nm Schicht SiO2 überzogen ist. Danach wird eine VF2/F3E-Copolymerlösung aus Methylethylketon im spin-coating-Verfahren zu einer ca. 100 nm Schicht bei 6000 min-1 ver arbeitet. Es schließt sich ein Temperprozeß bei 180°C an. Mit Hilfe von Magnetronsputtern wird eine Deck-Schicht aus SiO2 von 80 nm aufgebracht und eine dünne Schicht aus Aluminium bildet den Abschluß des Schichtaufbaus. Die Speicherung der Information mittels Elektronenstrahlen wird un ter ähnlichen Bedingungen vorgenommen wie im Ausführungsbeispiel 1 angegeben.
- 8. Als weitere Multischichten werden gemäß den Aus führungsbeispielen 1 bis 7 auch weitere elek trisch halbleitende (wie z. B. dotiertes Germani um, Indium-Oxid), elektrisch isolierende (z. B. SiO2 unterschiedliche Polymere) und Metalle mit Informationsspeicherschichten auf Basis von VF2/F3E miteinander kombiniert und die Struktur informationen mit Elektronenstrahlen einge schrieben.
- 9. In Ergänzung zu den Beispielen 1 bis 8 wird ein Schichtaufbau gewählt, in dem auf ein Quarz- Glassubstrat eine dünne Polystyrolschicht (Dicke 500 nm) aufgebracht wird und danach als aktive Informationsspeicherschicht das entsprechende Fluor-Copolymer oder ein Polymethylmethacrylat- Seitenkettenpolymer mit einem Azofarbstoff als Seitenkette folgt. Die Schichtfolge wird durch eine Aluminiumschicht der Dicke von 20 nm abge schlossen. Die eingebrachte Ladungsdichte beträgt bei der Informationsspeicherung 0,5 µC/cm2.
Claims (13)
1. Informationsspeichereinheit, bestehend aus einem
Substrat und einer darauf aufgebrachten, mit
einem fokussierten Elektronenstrahl polarisier
baren Polymerschicht (aktive Polymerschicht),
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktive Polymerschicht Bestandteil einer
Multischicht ist, wobei die Multischicht aus
einer aktiven Polymerschicht aus mindestens ei
ner bis höchstens fünfzehn elektrisch isolieren
den Schichten und mindestens einer bis höchstens
fünfzehn elektrisch leitenden bzw. halbleitenden
Schichten in einer beliebigen Schichtfolge be
steht, mit der Maßgabe, daß die aktive Schicht
zwischen mindestens einer elektrisch isolieren
den Schicht und mindestens einer leitenden bzw.
halbleitenden Schicht angeordnet ist und daß die
aktive Schicht ausgewählt ist aus den Fluor
polymeren Vinylidenfluorid (VF2), Trifluor
ethylen (F3E), Copolymer davon oder Copolymer
davon mit Tetrafluorethylen oder aus Seitenket
tenpolymeren.
2. Informationsspeichereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß substratseitig min
destens eine leitende bzw. halbleitende Schicht
vorgesehen ist.
3. Informationsspeichereinheit, bestehend aus einem
Substrat und einer darauf aufgebrachten, mit
einem fokussierten Elektronenstrahl polarisier
baren Polymerschicht (aktive Polymerschicht),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat halbleitend bzw. leitend ist,
und daß die aktive Schicht Bestandteil einer
Multischicht ist, wobei die Multischicht aus
einer aktiven Polymerschicht aus mindestens ei
ner bis höchstens fünfzehn elektrisch isolieren
den Schichten und mindestens einer bis höchstens
fünfzehn elektrisch leitenden bzw. halbleitenden
Schichten in einer beliebigen Schichtfolge be
steht, mit der Maßgabe, daß die aktive Schicht
an mindestens eine elektrisch isolierende
Schicht angrenzt, wobei die aktive Schicht aus
gewählt ist aus den Fluorpolymeren Vinyliden
fluorid (VF2), Trifluorethylen (F3E), Copolymer
davon oder Copolymer davon mit Tetrafluorethylen
oder aus Seitenkettenpolymeren.
4. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Poly
merschicht ein Gemisch von Fluorpolymeren mit
Polyacrylaten und/oder Polycarbonaten und/oder
Polystyrol ist.
5. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenketten
polymer ein hyperpolarisierbares, Seitenketten
enthaltendes Polymer ist, wobei das "Rückgrat"-
Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe Polyacry
late, Polyester, Polyimide, Polysiloxane, Poly
ethylen, Polyvinylether, Polystyrene, Polyvinyl
alkohol und Polycarbonate und die Seitenketten
Nitro-, Cyan-, Amino- oder Methylgruppen ent
halten.
6. Informationsspeichereinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenketten
ausgewählt sind aus Nitrostilbenen, Azobenzenen,
Thiophenen, Cyanobiphenylen, Cyanophenylbenzoa
ten, Anilinen, Nitroanilinen, Amino-Nitrostil
benen, Dicyanovinylazofarbstoffen.
7. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Multischicht aus
ein bis drei elektrisch isolierenden Schichten
und ein bis drei leitenden bzw. halbleitenden
Schichten besteht.
8. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicken der
einzelnen Schichten im Bereich zwischen 1 nm und
1 mm liegen.
9. Informationsspeichereinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicken der ak
tiven Schicht und der elektrisch isolierenden
Schicht im Bereich von 5 nm bis 3.000 nm liegen.
10. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
isolierende Schicht ausgewählt ist aus der
Gruppe Polystyrol, Styren-Acrylinitril-
Copolymer, Styren-Acrylsäure-Copolymer,
Poly(styrol-co-methyl-methacrylat), Polyimide,
Polysobutylen, Polyoxadiazole, Polychlortri
fluorethylen, Polymere, Acryl- und Methacrylver
bindungen, Polyurethane, Polyethylentereph
thalat, Polypropylen, Polymere mit Amidbindun
gen, Polyisoprene, Polyesterurethane, Polyvinyl
alkohol, Ester des Polyvinylalkohol wie Poly
vinylacetat, Polyvinylpropionat, Polyvinyl
butyrat, Polyvinylbenzoat und deren Copolymere,
Polyvinylcarbazol, Poly(ethylen-co-vinylacetat),
Polycarbonate und ihre Copolymere, wie Poly-
Bisphenol-A-Carbonat, Ethylen-Vinylacetat-
Copolymer, NLO-Polymere, Polysilane, Polyacryl
nitril und seine Copolymere, aromatische Poly
sulfonether, Cellulosederivate wie Cellulose
acetate, -propionat, -butyrat, -acetatpropionat,
acetatbutyrat, -nitrat, Polysiloxane, Poly
vinylbutyrate, Epoxidharze oder auch SiO2, SiN,
SiO, Metalloxide oder anorganische Gläser.
11. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
leitende Schicht eine metallische Schicht,
insbesondere Gold, Aluminium, Silber, Platin,
Titan oder Kupfer ist.
12. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch halb
leitende Schicht entweder ein p- und/oder n-
dotierter Halbleiter auf Basis von Silizium,
Germanium oder Galliumarsenid oder ein Halb
leiter ist, der ausgewählt ist aus der Gruppe
der Indium-Oxide bzw. Indium-Zinn-Oxide.
13. Informationsspeichereinheit nach einem der
Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat aus
gewählt ist aus Glas oder Metall.
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Citations (3)
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Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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