DE4409823C1 - Regelantrieb - Google Patents
RegelantriebInfo
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- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Regelantrieb nach dem Oberbegriff von Anspruch 1
sowie die Verwendung desselben.
Die Regelungstechnik hat in den zwei vergangenen Jahrzehnten
eine enorme Wandlung erfahren. Lange wurde die Closed-Loop-
Regelung als höhere Stufe gegenüber einer einfachen Steuerung
eingeschätzt. Die bloße Steuertechnik setzt normalerweise
bessere Kenntnisse des Arbeits-Prozesses voraus, wenn höchste
Qualitäten erreicht werden sollen. Eine Regelung wird
vielfach dann eingesetzt, wenn die Prozeß-Einflußparameter
nicht genügend oder nicht alle bekannt sind. Bis weit in die
80er Jahre galt sozusagen als höchste Entwicklungsstufe die
Verwendung eines Prozeßrechners. Gestützt auf die Signale
von Sensoren an der Verarbeitungsmaschine oder von
meßtechnisch erfaßten Produktparametern, wurden alle
Hauptfunktionen von dem Prozeßrechner zentral koordiniert
und gesteuert bzw. geregelt. Dieses Modell wurde in der Folge
abgelöst durch die sogenannten speicherprogrammierbaren
Steuerungen (SPS), welchen jedoch für aufwendigere
Rechneraufgaben ein Mikroprozessor zugeordnet wurde. Dabei
wurden der SPS die Steuer- und Verriegelungsfunktionen, teils
aber auch Startprogramme, Anlaufprogramme usw. zugeordnet.
Der Mikroprozessor übernahm einen Teil der Prozeßregelung.
Seit einiger Zeit haben Servomotoren bei vielen
Verarbeitungsmaschinen z. B. auch bei Spritzgießmaschinen
eine immer größere Verbreitung gefunden. Die motorisch
erzeugte Drehbewegung wird dabei als solche übersetzt und nach
Bedarf in eine translatorische Bewegung umgesetzt. Mit
Servomotoren können mit überraschend hoher Genauigkeit, über
die Kontrolle des elektrischen Feldes (ϕ) sowie die
Stromregelung (I), bzw. einer entsprechenden Momentregelung
für die Motorachse, sowohl die Position wie die Geschwin
digkeit der Achse von einem Interpolator nach vorgegebenen
Sollwerten beherrscht werden. Eine Maschinensteuerung weist
heute für die Prozeßsteuerung und -Regelung eine CNC-
Steuerung auf. Die Servomotoren sind bedingt durch ihren
Einsatz auf die ganze Maschine verteilt. Die zusammen
wirkenden Steuer- und Regelvorrichtungen - nachfolgend als Drives bezeichnet - können eine Gruppe bilden. Von den
Interpolatoren findet über die dazu benötigte Verdrahtung zu
jedem Drive, entweder eine frequenzielle oder eine analoge
Datenübertragung statt. Signale werden bei der Analogüber
tragung in Form einer Spannung mit einem Wert im Bereich
von plus-minus 10 Volt übertragen. Der Nachteil dieser Lösung
liegt darin, daß die Datenübertragung an sich einen
Problemkreis darstellt. Die Signalleitungen, insbesondere für
die Regelaufgaben müssen speziell gegen Störfelder geschützt
werden. Es können die sehr vorteilhaften Bussysteme nicht oder
nur sehr beschränkt eingesetzt werden, da die Geschwindigkeit
der Datenübertragung mit dem Bussystem nicht mehr
gewährleistet ist. Die Intergrierung des Interpolators in die
CNC-Steuerung ist zur Zeit die optimalste Lösung, wobei
festgestellt wird, daß die Systeme als Ganzes bis an ihre
Leistungsgrenze ausgeschöpft sind. Eine weitere Erhöhung der
Beherrschbarkeit des Prozesses könnte nur mit unverhält
nismäßigem Einsatz erreicht werden.
Regelantriebe der eingangs genannten Art sind beispiels
weise aus den nachfolgenden Druckschriften bekannt: EP 331 733;
DE 43 14 722; EP 273 979; EP 224 589; EP 382 857;
EP 363 498; US 4,805,112; US 4,826,418; und US 5,251,146.
Diese Beispiele zeigen alle Regelantriebe, vorwiegend für
Spritzgießmaschinen, mit einer oder mehreren elektromo
torisch angetriebenen Achse/n. Den Regelantrieben liegt
dabei ein gemeinsames Prinzip zugrunde: Sie enthalten eine
zentrale Recheneinheit, von der aus alle Steuer- bzw. Re
gelbefehle für die zu beeinflussenden Achsen abgesendet
sowie die gesamte Datenmenge an Meßwerten der Regelgrößen
empfangen werden. Daher haben diese bekannten Regelantriebe
den zuvor erwähnten Nachteil.
Der Erfindung wurde nun die Aufgabe gestellt, den Arbeits
ablauf von Maschinen bzw. Verarbeitungsmaschinen über
Regelantriebe in noch höherem Grad zu beherrschen, so daß je
nach Einsatz, z. B. eine wesentliche Leistungssteigerung
und/oder eine Steigerung der Reproduzierbarkeit und/oder der
Qualität möglich werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 12.
Der erfindungsgemäße Regelantrieb weist danach unter anderem
eine Kontrolleinheit bestehend aus
einer Driveintelligenz mit dem Prozeßrechner sowie dem
Speicher bzw. Arbeitsspeicher für Rezepte bzw. Programme auf, welche
zur Regelung von wenigstens zwei Achsen
ausgelegt ist.
Von den Erfindern ist erkannt worden, daß man für die jüngste
Entwicklung auf falschen Annahmen basierte. Sehr anschaulich
kann dies an dem Modell der Raumbewegung eines Krans oder eines
Roboters verständlich gemacht werden. Der Robotergreifer
bewegt sich üblicherweise in allen drei Raumrichtungen. Der
bisherige Ansatz lag darin, daß die resultierende Bewegung
des Greifers von dem Roboter dann beherrscht wird, wenn jede
Teilbewegung in jeder der drei Raumrichtungen (bei drei
Achsen) beherrscht wird. Der Rechner müßte nur schnell genug
sein, und die Befehle an jeden Drive richtig gegeben werden.
Vorausgesetzt, daß die Berechnung der Raumkurve genau genug
war, nahm man an, daß das Resultat sozusagen zu 100% stimmen
müßte. In der Praxis ist dies aber leider nicht der Fall. Es
treten bekanntlich variierende Massenträgheiten, Reibkräfte
und andere Widerstände usw. auf, welche man mit extrem großen
Fehlerkorrekturprogrammen auszuschalten versucht. Dies aber
oft mit nur teilweisem Erfolg.
Der erste Fehlansatz lag darin, daß das Problem
dreidimensional betrachtet und dann einfach in die drei
Dimensionen zerlegt bzw. reduziert wurde. Tatsächlich aber
ist das Problem mehr als dreidimensional, da sich zum Beispiel
die Zeit über Geschwindigkeitsänderungen so auswirkt wie wenn
eine 4. Dimension vorhanden wäre. Damit aber ist der
mathematische Ansatz, nur auf den drei Raumdimensionen
aufbauend, falsch. Der zweite Fehlansatz lag darin, daß der
Faktor der gegenseitigen Beeinflussung der drei Raum
bewegungen sehr groß ist, wenn Reibung, wechselnde Träg
heitskräfte, variierende Geschwindigkeiten usw. vorhanden
sind. Auch der beste mathematische Ansatz kann letztlich nur
eine grobe Näherung sein. Jede Beherrschung eines Arbeits
prozesses wird in dem Mikrobereich (µ sec./µ mm usw.) über
eine starre Steuerlogik oder Regellogik unmöglich, wenn
nichtlogische Funktionen großen Einfluß haben. Die dritte,
möglicherweise gravierende Fehlannahme lag darin, daß die
Leistungsfähigkeit, bzw. die Verarbeitungsgeschwindigkeit
von Prozeßrechnern und die Signalübertragung in Datenüber
tragungssystemen mit Lichtgeschwindigkeit, als so groß
angenommen wurde, daß es gar keine Rolle mehr spielt, an
welcher Stelle in einem System die Datenverarbeitung
geschieht. Man ging von einer beinahe Gleichzeitigkeit aus.
Viele Praxisfälle zeigten, daß alle komplexen Informations
übertragungssysteme relativ große Zeitspannen bis zu
Sekunden von der ersten Signal-Auslösung bis zur Durchführung
eines Befehls brauchen. Bedingt ist dies z. B. durch die
vielen Schnittstellen und Umformungen aber auch durch
Übertragungssicherungen, durch Sicherheitssysteme mit
Auftrags- und Meldebestätigungen. Bei komplexeren Systemen
müßten oft mehrere Rechenaufgaben gleichzeitig gelöst
werden. Die Summierung selbst kleinster Zeitverzögerungen
ergibt ein träges System, das sich für Regelfunktionen
schlecht eignet. Der eigentliche Fehler liegt darin, daß die
innere Regelungstechnik des Servo-Regel-Antriebes getrennt
bearbeitet wurde von der eigentlichen Prozeßregelung bzw.
Arbeitsprozeßsteuerung.
Die Erfinder haben ferner erkannt, daß die Lösung nur darin
bestehen kann, daß der Korrektureingriff für die
Prozeßsteuerung oder -regelung möglichst an dem Ort des
Geschehens und dort möglichst schnell durchgeführt wird. Es
muß ein unmittelbares Zusammenwirken vor Ort, nämlich in dem
Drive von jeder Steuer- und Regelfunktion erfolgen. Wird den
Drives eine gemeinsame Kontrolleinheit unmittelbar zugeordnet
so kann mit nahezu Gleichzeitigkeit die Feldkontrolle sowie
Strom-, Lage- sowie Geschwindigkeitsregelung aller Drives
koordiniert werden. Dem Gedanken einer gemeinsamen Kontrolleinheit kommt der spezifische Aufbau der
an sich bekannten Driverechner entgegen. Diese Drives weisen
bereits einen internen ϕ-Kontroller sowie je einen I-, V- und
Positionsregler auf. Diese erlauben selbst bei stark
wechselnden Kräften in der Maschine z. B. eine
Positionierung über der Zeit mit extrem hoher Genauigkeit. Die
Kontrolleinheit kann als Interpolator nahezu ohne Zeitverlust
z. B. die Positionsregler für zwei oder drei Achsen
koordinieren. Dazu besitzt die Kontrolleinheit mit der
Driveintelligenz die erforderliche Rechnerleistung. Der
Kontrolleinheit sind alle unmittelbar benötigten Werte als
ganze Rezepte oder Programme vor Ort verfügbar. Damit entsteht
im Rahmen eines vorgegebenen Rezeptes eine Funktionseinheit,
die als ein echter, hoch sensitiver Regler auch für zwei Achsen
arbeiten kann. Das Kommunikationssystem wird nicht mehr
belastet, umgekehrt verzögert das Kommunikationssystem die
Prozeßregelung nicht mehr. Die Synchronisation von zwei oder
mehr geregelten Achsen kann auf diese Weise mit einem bisher
nicht erreichten Grad an Vollkommenheit sichergestellt
werden. Die Erfindung erlaubt eine echte und gleichzeitige
Zusammenarbeit für alle Achsen, da hierzu die räumliche Distanz
und eine nachteilige Datenübertragung über einen Bus für die
eigentliche Regelfunktion entfällt. Vorteilhafterweise wird
der Mehrfachdrive als Baueinheit mit integriertem Programm
speicher und Driverechner mit vorzugsweise digitaler Signal
verarbeitung zur mehrachsigen Synchronisation von Bewegungs-
und/oder Bahnkurven für eine elektrisch, über mehrere Servo-
Motoren angetriebene Maschine, verwendet.
Im Stand der Technik wurde der Prozeßrechner als
selbstständiges Hirn benutzt, der über die notwendige Anzahl
Sensoren den Prozeß lenkte. Bei Servomotoren können nun
z. B. der Lage-Ist-Wert und der Geschwindigkeits-Ist-Wert
direkt aus dem Signalrechner entnommen werden. Prozeßrechner
und Signalrechner arbeiten gemäß der neuen Erfindung
gestützt auf die ihnen zugeteilten Rezepte als geschlossene
Funktionseinheit als ein intelligenter "Vor-Ort-Regler". Wie
in der Folge gezeigt wird, erlaubt die neue Erfindung
wahlweise die je momentan benötigten Parameter, sei es zu
steuern oder regeln, besonders auch im Closed-Loop zu regeln,
z. B. für die Bewegung von einem Roboter oder einem
Kranhaken.
Die Erfindung erlaubt eine ganze Anzahl vorteilhafter Ausge
staltungen, die in den Ansprüchen 2 bis 11 beschrieben sind.
Danach ist z. B. der Prozeßrechner als eine Funktions
einheit als Mehrgrößen-Prozeß-Kontroller bzw. Mehrgrößen-Regler ausgebildet, dem
als Zielgrößen Grenzwerte von Regelgrößen (z. B. Kraft
und/oder Geschwindigkeit und/oder Weg) eingebbar sind, zur größtmöglichen
Annäherung an Zielgrößen-Sollwerte. Bis heute besteht in
vielen Verarbeitungsprozessen, wie z. B. beim Spritzgießen,
ein Streit. Welche von den physikalischen Parametern sollen,
und wie müssen sie beherrscht werden, über eine
- - Maschinenparameter-Steuerung, oder eine
- - Maschinenparameter-Regelung; über eine
- - Maschinenparameter-Regelung; über eine
- - Prozeß(parameter)-Steuerung oder eine
- - Prozeß(parameter)-Regelung; und/oder eine
- - Produkteigenschaft-Regelung.
Der neue Mehrgrößen-Regler beantwortet alle diese Fragen
optimal. Von den Erfindern ist erkannt worden, daß in der
Praxis für die Beherrschung des Arbeitsprozesses sehr selten
alle Parameter gleichzeitig einer möglichst vollkommenen
starren Regelung unterworfen werden müssen. Sehr häufig
besteht nämlich die Aufgabe darin, schnell von einem Punkt O
nach Punkt B zu gelangen, wobei jedoch eine bestimmte Geschwindigkeit
bzw. Beschleunigung, eine bestimmte Kraft und eine bestimmte
Wegmarke nicht überschritten werden dürfen. In
einer ersten Phase wird häufig die Geschwindigkeit bzw. die
Beschleunigung, die kritische und tatsächlich zu regelnde
Größe sein. Ergibt sich von dem Verarbeitungsprozeß eine
Gegenkraft, so kann diese sich als kritische Größe ergeben,
so daß z. B. die Geschwindigkeit reduziert oder gestoppt
werden muß. Eine Regelung z. B. im Closed-Loop erfolgt dann
allein auf eine bestimmte Kraft oder einen bestimmten Druck,
z. B. mit einem Soll-Drehmoment-Verlauf. In einer Endphase,
bei Annäherung an den Punkt B kann die Positionsregelung aktiv
werden. Die jeweils nicht aktiven Regel-Parameter bleiben
überwacht, werden regelungstechnisch abschnittweise jedoch
nicht beachtet. Die Erfindung erlaubt damit je nach momentaner
Anforderung im Rahmen von Zielgrößen zu steuern oder zu
regeln bzw. nicht zu steuern oder nicht zu regeln.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der Mehrgrößen-Regler - mit vorzugsweise digitaler Sig
nalverarbeitung (in Software) - kaskadenartig regel- bzw. be
grenzbar. Es ist ohne weiteres möglich, daß mehrere Arbeits-
Phasen mit unterschiedlichen Zielgrößen (z. B. Kraft oder
Geschwindigkeit oder Weg) in dem Mehrgrößen-Kontroller fest
legbar sind, welche vorzugsweise über das Geschwindigkeits
signal zu dem Drive regel- bzw. begrenzbar sind. Ganz beson
ders für zyklische Arbeitsprozesse, wie z. B. bei Schweiß
robotern oder bei Druck- und Spritzgießmaschinen oder in der
Papier- oder Druckindustrie, können damit für je einen ganzen
Arbeitszyklus alle erforderlichen und teils wechselnden Soll
werte in den Arbeitsspeicher gegeben werden, so daß auch
Übergänge von einer Phase in eine andere innerhalb eines
Zyklusses ohne Totzeit bewältigbar sind. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung ist als Stellgröße an den elektromotorischen
Antrieb (Achse) der Geschwindigkeitseingang (V) oder der
Stromeingang (I) wählbar, wobei die Ist-Geschwindigkeit und
die Ist-Position aus dem Drive nehmbar bzw. berechenbar ist.
In vielen Fällen können so mit einem Minimum an Sensoren in dem
Bereich der Verarbeitungsmaschine optimale Ergebnisse erzielt
werden. Gemäß einem weiteren Vorschlag werden in einem Groß
signalbereich, d. h. bei großen Regelabweichungen, das Geschwindigkeits-Stellsignal zu dem Drive
mit einer parabelartigen bzw. einer wurzelartigen Funktion
der Druck-Soll-Ist-Abweichung und/oder die Weg-Soll-Ist-Ab
weichung vorzugsweise mit dem größtmöglichen Verstärkungs
faktor berechnet zur Annäherung an die größtmögliche Be
schleunigung des Servomotores, besonders vorzugsweise im
wesentlichen mit der Formel:
Vor allem im Großsignalbereich kann ferner der Ver
stärkungsfaktor K1 bzw. K2 (Fig. 8) unsymmetrisch sein;
und/oder im Kleinst-Signalbereich, d. h. bei kleinen Regelabweichungen, kann zur Erreichung der
Stabilität das Geschwindigkeits-Stellsignal zu dem Drive als
lineare Funktion der Soll-Ist-Abweichung berechnet werden.
In vielen Fällen kann als Stellgröße an dem elektrischen An
trieb der Geschwindigkeitseingang gewählt werden, wenn ab
triebsseitig von dem elektromotorischen Antrieb wenigstens
ein mechanisch, elastisches Systemteil bzw. ein federndes
Element vorhanden ist. Als elektromotorischer Antrieb können
insbesondere Motoren mit Servomotor-Charakteristik, z. B. ein
permanent erregter Servomotor oder ein vektoriell geregelter
Asynchronmotor (z. B. Kurzschlußläufer), oder ein geregelter
Gleichstrommotor verwendet werden. Ferner ist es auch möglich,
AC- und DC-Servomotoren oder DC-brushless-Motoren oder sehr
preisgünstige Reluctance-Motoren, vorzugsweise Switched-Reluctance-
Motoren, einzusetzen. Gemäß einem weiteren sehr vorteil
haften Ausgestaltungsgedanken ist der Prozeßrechner für
drei oder mehr Achsen ausgelegt; er weist eine Schnittstelle
auf, zur Verbindung mit einem Datenübertragungssystem an ei
nen Maschinenrechner, wobei der Arbeitsablauf vorzugsweise in
dem Maschinen-Rechner definiert und die entsprechenden Werte,
Sollwerte, Grenzwerte usw., als Rezepte bzw. Programme vorgeb
bar und über das Datenübertragungssystem in den Arbeitsspeicher
der Driveintelligenz des Prezeßrechners einlesbaar sind. Das Datenübertragungs
system wird vorzugsweise als Datenbus, besonders vorzugsweise
als Sensor/Actor-Businterface bzw. Can-Bus ausgebildet. Sehr
vorteilhaft ist ferner, wenn zumindest für einzelne Werte ein
Sicherheitsgrenzband bzw. ein Toleranzband von dem Maschinen
rechner festgelegt und dem Prozeßrechner als Teil des
Rezeptes bzw. des Programmes übermittelt wird, zur Steuerung
bzw. Überwachung z. B. von speziellen Phasen. Dabei wird z. B.
für einzelne Achsen bei Überschreitung des Toleranzbandes die
Bewegung gestoppt und/oder umgekehrt. Auf diese Weise
können nicht nur sehr vorteilhafte Sicherheitsfunktionen für
die Maschinenteile sondern auch für die Produktqualitäten
wirkungsvoll beherrscht werden. Bei sehr vielen Maschinen
sind durch den Arbeitsprozeß gegebene Funktionsgruppen
vorhanden. Es ist ohne weiteres möglich, unabhängig von der
Funktionsgruppe alle Achsen durch eine einzige Groß-Kontroll
einheit zu koordinieren. Aus Gründen der Systemübersicht, der
Störkontrolle und evtl. Standardisierung wird als besonders
bevorzugte Lösung vorgeschlagen bei Arbeitsmaschinen, die mehr
als 4 resp. 5 Achsen haben, zwei oder mehrere Kontrolleinheiten
bzw. Module vorzusehen, wobei jedes Modul
als Funktionsgruppe zwei oder drei Achsen koordiniert.
Der Maschinenrechner kann als Rechner-Speicher, z. B. als
kostengünstiger PC ausgebildet sein, und Grundprogramme bzw.
Grundrezepte insbesondere alle Startprogramme und
Ablaufprogramme abrufbereit speichern. Das ganze System wird
auf diese Weise als dezentrales offenes System modular
ausgebildet. Damit können die einzelnen Hardware-Teile oder
die Software selektiv den jeweiligen Neuentwicklungen
angepaßt werden.
In der Folge wird die Erfindung nun an Hand einiger
Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 schematisch die zentralen Funktionselemente
für einen Mehrgrößen-Regler;
Fig. 2 ein Steuerkonzept für eine Mehrachs-Steuer- und Regelvorrichtung;
Fig. 3 eine Mehrachs-Steuer- und Regelvorrichtung figürlich dargestellt;
Fig. 4 eine räumliche Bewegungskurve O-E;
Fig. 5 die Bewegung von einem Punkt O zu A und B in
einer Ebene;
Fig. 6, 6a, 6b verschiedene Ausbaustufen eines linear
parabolischen Reglers;
Fig. 7 einen Vergleich der statischen Druck-Weg-Kenn
linie mit linerarem und nicht linearem Regler;
Fig. 8 ein Beispiel einer optimierten linear/parabo
lischen Funktion;
Fig. 9 schematisch ein vollständiges Steuerkonzept
an Hand einer Spritzgießmaschine mit je
einem Spritzmodul sowie einem Form-Modul.
In der Folge wird nun auf die Fig. 1 Bezug genommen. Ein
Antriebsmotor 1 weist einen Rotor 2 mit Permanentmagnet sowie
einem Positionssensor 3 auf. Der Stator 4 weist mehrere,
meistens drei, Wicklungen sowie einen Inverter auf. Über ein
Abtriebsritzel 5, das fest auf der Welle des Rotors 2
aufgekeilt ist, wird über einen Übertrieb 6, welcher zum
Beispiel ein Zahnriemen, bevorzugt jedoch ein Zahnrad
übertrieb ist, ein eigentliches Übersetzungsgetriebe 7 ange
trieben. Das Übersetzungsgetriebe 7 formt die Rotations
bewegung des motorischen Antriebes in eine Linearbewegung um,
welche direkt auf eine Zahnstange 8 aufgebracht wird. Die
Zahnstange ist kraftschlüssig verbunden mit der Arbeitswelle
9, so daß die entsprechende Rotationsbewegung des Rotors 2
unmittelbar in eine Linearbewegung 18 umgeformt wird und die
vom Arbeitsprozeß verlangte Bewegung durchführt.
Anstelle des dargestellten Übertriebes kann aber auch die
Welle des Rotors 2 direkt mit einer Arbeitswelle verbunden
werden. Für die Umsetzung der Drehbewegung in eine
Linearbewegung kann zum Beispiel auch eine Kugelspindel
dazwischen angeordnet werden. Zwischen der Zahnstange 8 sowie
der Arbeitswelle 9 ist eine Feder 10 eingebaut. Die Feder 10
kann eine physische Druckfeder sein, oder eine entsprechende
Elastizität des mechanischen Systems oder aber die
Elastizität der herzustellenden Teile. Im Falle einer
Spritzgießmaschine kann die flüssige Kunststoffmasse die
je momentane Kraft bzw. den Druck fest und gibt über einen
Sensor 12 sowie eine Signalleitung 13 die entsprechende
Information an einen Mehrgrößen-Prozeßkontroller bzw. -Regler 25. Der
Mehrgrößen-Prozeßkontroller weist eine Kontrolleinheit 26
auf, bestehend aus einer Driveintelligenz 23 sowie einem
Rezeptspeicher 24. Die Driveintelligenz 23 ist in direktem
Arbeitsverbund mit einem Prozeß- bzw. Driverechner 22 der über einen
Interpolator 21 sowie einem Kontroller 20 die Bewegung des
Rotores 2 steuert bzw. regelt. Mit 14 resp. "X" sind ein oder
mehrere Funktionsparameter als "Ist-Werte" von der Maschine,
von dem Prozeß oder von dem Produkt symbolisiert, welche je
nach Erfordernis als Steuer-Regel- oder Begrenzungsfunktion
kontrolliert werden müssen. Die Rezepte resp. Programme
werden über ein Kommandogerät 16 bzw. einem Maschinenrechner
15 sowie einem Datenbus 17 in den Datenspeicher 24 der
Driveintelligenz 23 eingelesen.
In der Fig. 2 ist ein vorteilhaftes Grundschema dargestellt
das die Hauptfunktionselemente für eine(n) Mehrachsendrive bzw. Mehrachsen-Steuer/Regelvorrichtung 30 dar
stellt. Die Fig. 2 ist gleichzeitig auch ein entsprechender
Ausschnitt aus der Fig. 1. Der Maschinenrechner 15 mit einem
Rechner-Datenspeicher 19 ist über einen Bus bzw. einen Sen
sor/Actor-Bus 17 an den Mehrachsdrive 30 verbunden, welcher
aus drei Signalrechnern bzw. Kontrollern 20 (20.2; 20.2; 20.3 usw.) und dem
Driverechner 22 mit Rezeptspeicher 24 besteht. Der Driverechner
22 besteht aus dem Interpolator 21 und drei Positionsreglern
Pos. M1, Pos. M2 Pos. M3, die als Funktionseinheit die
bestmögliche und kürzestmögliche Koordinierung aller Posi
tionsregler gewährleistet. Jeder Kontroller 20 weist je einen
eigenen Geschwindigkeitsregler (V-Regler, V-1, V-2, V-3)
sowie einen Stromregler (I-Regler, I1, I2, I3), der das Dreh
moment regelt, sowie Feld-Kontroller (ϕ-Kontrolle, ϕ1, ϕ2,
ϕ3) auf, und ist jeweils mit einer Achse resp. dem entspre
chenden Motor M1, M2 resp. M3 verbunden. An dem Sensor/Actor-
Bus 17 können auch alle notwendigen Signal- oder Steuer
verbindungen der Maschine wie Schalter, Kontrollen, Sensoren,
Hilfsmotoren usw. angeschlossen werden, z. B. gemäß Fig. 1.
Die Hochgeschwindigkeitsverarbeitung für alle Regelaufgaben
findet jedoch direkt in dem Mehrachsdrive 30 statt, und zwar auf Grund
von Sollwerten, Grenzwerten, bzw. einem entsprechenden
Rezept, und Toleranzwerten, die für jede spezifische Arbeit
von dem Rechner-Datenspeicher 19 übermittelt werden.
In der Fig. 3 ist "hardwaremäßig" ein erfindungsgemäßer
Mehrfachdrive bzw. Mehrachsdrive mit drei Achsen (M1, M2, M3)
sehr vereinfacht dargestellt. Das Herzstück ist der Mehrachs
drive 30, der hier für die gleichzeitige, koordinierte Steuer
ung und Regelung von drei Achsen bzw. drei Motoren (M1, M2, M3)
konzipiert ist. Die Datenübertragung kann über eine direkte
Leitung 17′ oder einen Datenbus 17, wie in der Fig. 1 resp.
Fig. 2, erfolgen, je nach Ausbaugrad, resp. Komplexität der
ganzen Steuerung. Die Visualisierung findet in einem Komman
dogerät 16 z. B. einem PC der Maschinensteuerung resp. des
Maschinenrechners 15 statt. Grundkomponenten, auf denen die
neue Lösung aufgebaut ist, ist die Steuerverbindung (S1, S2,
S3) mit dem jeweiligen Motor (M1, M2, M3) sowie die
Rückmeldeverbindung (R1, R2, R3) über welche insbesondere die
ϕ-Kontrolle bzw. die Positions-Istwerte von jeder Achse
rückgemeldet werden bzw. worüber die entspechende interne
Regelung stattfindet. Der Mehrachsdrive ist eine Motor
steuerung/Regelung für mehrere Achsen.
In der Folge wird nun auf die Fig. 4 Bezug genommen, welche
eine Raumkurve CR-soll in den Koordinaten X-Y-Z darstellt.
Eine Grundaufgabe besteht darin, von dem Startpunkt O genau
über die Kurve CR-soll zu dem Punkt E mit einer vorgegebenen
Geschwindigkeit, allenfalls einen Geschwindigkeitsverlauf zu
gelangen, z. B. mit den Greifern eines Roboters oder dem
Haken eines Krans. Fig. 4 stellt damit den idealisierten
Verlauf dar, wobei in genügend kurzen Teilschritten
vorzugsweise im Millisekundenbereich jeweils für jede
Koordinate bzw. jede entsprechende Achse M1, M2, M3 die
zugehörigen neuen Bewegungsbefehle gegeben werden müssen.
Die Fig. 5 veranschaulicht zwei Teilschritte von O zu A und
von A zu B, nur in einer Ebene X-Y. In der Fig. 2 werden
verschiedene nichtlogische Parameter wie Reibung (Ri)
schwingende Masse (M) angenommen. Bei dem Punkt A bewegt sich
die Masse in Richtung Ri mit einer bestimmten Geschwindigkeit
Vi und erreicht nicht die Position A sondern A′. Die Position
A′ ist aber außerhalb der Sollkurve O-A-B, so daß bei A′
ein korrigierter Bewegungsbefehl für die beiden Richtungen X
und Y errechnet und übergeben werden muß.
Die Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße, verbesserte Lage
regelung, konkret für eine Spritzgießmaschine, dabei sind:
71: Positionskontroll-Funktionsbaustein
72: Unterlagerter Drive/Motor-Geschwindigkeitsregler
73: Mechanischer Integrator der Motordrehzahl zum Lage-ist wert
71: Positionskontroll-Funktionsbaustein
72: Unterlagerter Drive/Motor-Geschwindigkeitsregler
73: Mechanischer Integrator der Motordrehzahl zum Lage-ist wert
Mit der zeit- bzw. beschleunigungs- oder verzögerungs
optimierten Annäherung an den Zielpunkt, beinhaltet der PK-
FUB auch die Vorgabe der maximalen Beschleunigungs- und
Verzögerungswerte, als auch den Wert für die erlaubte und
anzustrebende Verfahrensgeschwindigkeit, die nicht über
schritten werden darf.
Die Fig. 6a zeigt eine optimierte Druckregelung, dabei
bedeuten:
81: Positionskontroll-Funktionsbaustein
82: Unterlagerter Drive/Motor-Geschwindigkeitsregler
83: Mechanischer Integrator der Motordrehzahl zum Lage-ist- wert
84: Statische Systemdruckverstärkung (bar/m)
81: Positionskontroll-Funktionsbaustein
82: Unterlagerter Drive/Motor-Geschwindigkeitsregler
83: Mechanischer Integrator der Motordrehzahl zum Lage-ist- wert
84: Statische Systemdruckverstärkung (bar/m)
Erfindungsgemäß zeigt sich, bzw. läßt sich heute unter
gewissen Randbedingungen auch mathematisch belegen, daß bei
der Druckregelung die Analoge gilt, falls man hingeht und das
Sollwegsignal mit dem Solldrucksignal und entsprechend die
Istsignale vertauscht. Die Begründung liegt in der Tatsache,
daß im statischen Fall ein unmittelbarer, linearer
Zusammenhang zwischen Wegdifferenz und entsprechender
Druckdifferenz besteht. Bei einer 1000 kN IMM beträgt die
statische Systemdruckverstärkung ca. 200 (bar/mm) im vorderen
Bewegungsbereich und vermindert sich auf ca. ¹/₃ dieses Wertes
im hinteren Bereich. Damit für die Lage- und Druckregelung die
gleichen Parameter verwendet werden können, muß die Druck
differenz mit einem Skalierfaktor angepaßt werden (Kp.)
Beispielsweise bei einem Spritzvorgang wird im allgemeinen
Fall sowohl der Druck, als auch die Geschwindigkeit vorge
geben. In der ersten Phase liegt die Priorität vielfach in der
Geschwindigkeitskontrolle und später in der Druckvorgabe. Im
weiteren muß in der Software des Einspritzkontrollers dafür
gesorgt werden, daß die Endlagen nicht überfahren werden, das
heißt, diese dürfen im Normalfall nicht berührt werden.
Keinesfalls darf mit hoher Geschwindigkeit in die mechani
schen Begrenzungen gefahren werden. Folgende Anforderungen
stellen sich somit an den Spritzkontroller:
- - Beherrschen der vorgegebenen (Maximal-) Beschleunigung und Verzögerung
- - Beherrschen der (maximalen-) Spritzgeschwindigkeit = F (s, t)
- - Beherrschen des (Maximal-) Spritzdruckes = f (s, t)
- - Beherrschen des (Minimal/Maximal-) Weges → maschinen typisch.
Die Fig. 6b zeigt einen, auf noch eine höhere Stufe
optimierten Spritzkontroller, dabei bedeuten:
91: Anpassung der Kraft-Druckregelverstärkung
92: Positions(überlauf)begrenzungen
93: Positionskontroll-Funktionsbaustein
94: Unterlagerter Drive/Motor-Geschwindigkeitsregler mit unterlagertem Stromregler
95: Mech. Integrator der Motordrehzahl zum Lageistwert
96: Statische Systemkraft-Druckverstärkung (bar/m)
a: Maximalwegbegrenzung
b: Minimalwegbegrenzung
c: Sollbeschleunigung
d: Sollverzögerung
e: Sollspritzgeschwindigkeit = f (s, t)
91: Anpassung der Kraft-Druckregelverstärkung
92: Positions(überlauf)begrenzungen
93: Positionskontroll-Funktionsbaustein
94: Unterlagerter Drive/Motor-Geschwindigkeitsregler mit unterlagertem Stromregler
95: Mech. Integrator der Motordrehzahl zum Lageistwert
96: Statische Systemkraft-Druckverstärkung (bar/m)
a: Maximalwegbegrenzung
b: Minimalwegbegrenzung
c: Sollbeschleunigung
d: Sollverzögerung
e: Sollspritzgeschwindigkeit = f (s, t)
Der optimierte Spritzkontroller läßt sich für spezifische
Aufgaben noch weiter verbessern. So kann vor allem im Groß-
Signalbereich als weitere Optimierung die Verstärkung Kp.
bzw. Kz unsymmetrisch ausgeführt werden, um von der höheren
Winkelverzögerung unter Last Nutzen zu ziehen.
Gemäß Fig. 7 ergibt sich bei der Drucksprungantwort ein na
hezu idealer linear-Verlauf der Ist-Geschwindigkeit. Die
Fig. 7 zeigt zudem eine Gegenüberstellung der statischen Druck-
Weg-Kennlinie. Dabei kommt sehr anschaulich zum Ausdruck,
daß bei einem neuen, nicht-linearen Regler viel näher an die
Auslegungsgrenzwerte heran gefahren werden kann.
Die Fig. 8 zeigt den Funktionsverlauf eines linear-parabo
lischen Reglers. Damit im Kleinsignalbereich die hohe Ver
stärkung nicht zu Instabilitäten führt, wurde die Parabel im
Bereich nahe der Sollposition durch eine herkömmliche lineare
Funktion ersetzt. Es zeigt sich, daß bei der Lageregelung im
Großsignalbereich mit einer parabelförmigen Abhängigkeit der
Geschwindigkeit von der Sollwegdifferenz eine (zeit)optimale
Verfahrfunktion erreicht werden kann. Mit anderen Worten
wirken die Soll/Istabweichungen beim neuen Regler vor allem
parabelartig auf die Geschwindigkeits-Stellgröße ein und
nicht nur linear, wie bei herkömmlichen Reglern.
Die Fig. 9 zeigt eine ganz besonders vorteilhafte Ausge
staltung einer Gesamtsteuerung wobei die Kommunikation über
einen Feldbus 17 erfolgt. Alle Soll-Programme werden dabei in
einem Rechner-Speicher zum Beispiel in einem PC 15 abgelegt
und form- bzw. materialspezifisch für den jeweiligen Arbeits
auftrag bzw. der Herstellung einer bestimmten Anzahl gleicher
Teile als Rezept zum Beispiel einer SPS überspielt und gege
benenfalls von dort aus über den Feldbus 17 zusammen mit allen
übrigen Sensorsignalen koordiniert als Arbeitssignale abgege
ben. In der Fig. 9 sind je zwei Mehrachsendrive als Hard
wareeinheit, als Modul 41 und Modul 42 zusammengefaßt. Das
Modul 41 koordiniert für das Beispiel der Spritzgießmaschine
die drei Achsen für Einspritzen (Translation), Plastifizieren
(Rotation) sowie die Aggregatbewegung. Beim Modul 54 sind zwei
Achsen aufgeführt: Formschluß sowie der Auswerfer (Kernzug).
Andere Kombinationen sind auch möglich.
Zusammenfassend gestatten die erfindungsgemäßen Lösungen
einfache, überschaubare und stabile Maschinensteuerungen zu
konzipieren.
- - aufbauend von der eigentlichen Führung und Überwachung des Arbeitsvorganges an sich,
- - gemäß einem besonders vorteilhaften neuartigen Mehr größenregler werden insbesondere Grundparameter wie Kraft, Geschwindigkeit und Wegführung in einer bisher nicht möglichen Art beherrscht,
- - insbesondere werden die unmittelbar zusammenwirkenden Achsfunktionen als Regel- und Steuer-Modul für mehrere Achsen zusammengefaßt.
Als Mehrgrößenregler wird vor allem, aber nicht ausschließ
lich, die Regelung einer Achse bzw. eines Antriebes aber auf
mehrere Zielgrößen hin verstanden. Dem Mehrgrößenregler
wird (bildlich gesprochen) eine räumliche Hüll-Begrenzungs-
Haube, bestehend aus den drei genannten Grundparametern, für
jeden spezifischen Arbeitsauftrag als Rezept vorgegeben. (Der
klassische Regler ist demgegenüber gekennzeichnet durch eine
strenge Koppelung von Soll- und Istwert, wobei er immer aktiv
ist und tendiert, diese beiden zur Übereinstimmung zu
bringen.) Der Mehrgrößenregler weicht hiervon teilweise
grundsätzlich ab. Da wenigstens zwei oder drei Sollwert oder
entsprechende Grenzwerte als Zielgrößen vorgegeben werden,
ist im Normalfall jeweils nur eine der Größen im klassischen
Sinne geregelt bzw. begrenzt, während im entsprechenden Zeit
punkt die anderen Reglerteile inaktiv sind jedoch die
entsprechenden Werte überwachen. Konkret bedeutet dies, daß
zum Beispiel bei Erreichen des maximalen vorgegeben Druckes
(z. B. 2000 bar) die entsprechende Druckregelung das
Regelkommando übernimmt, während die beiden anderen rege
lungstechnisch inaktiv sind. Das gleiche gilt je für die
anderen Parameter. Damit aber läßt sich tatsächlich eine
Optimierung aller Grundparameter (Druck/Kraft, Geschwindig
keit usw.) mit den entsprechenden elektrischen Antrieben
erreichen. Z. B. im Falle der Einspritzschneckenregelung
einer Spritzgießmaschine wird für alle drei als Stellgröße
ein Geschwindigkeitssignal für die Axialbewegung der
Einspritzschnecke gewählt. Die Maschine als ganzes kann also
sowohl z. B. den Spritzvorgang wie die Formschließung mit
einer neuen, einheitlichen Steuerung bzw. Regelungs
philosophie geführt werden, was die Beherrschung des ganzen
Prozeßablaufes erleichtert und insbesondere eine extrem
große Flexibilität mit höchsten qualitativen Ergebnissen
erlaubt. Die ganz besonders kritischen Phasen bzw. Bereiche
des Prozesses können zudem mit einer bisher nicht erreichten
Stabilität und Reproduzierbarkeit des Produktionsablaufes
innerhalb einer sehr kurzen Gesamt-Zykluszeit geführt werden.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Kombination von
Mehrgrößenregelung und Mehrachsdrive. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung ist es ferner möglich, das Geschwindigkeits
stellsignal zu integrieren und als Wegstellsignal (evtl. in
Form von Wegsignalen) zur Steuerelektronik (Drive mit
integriertem Geschwindigkeits- und Lageregler) gesandt
wird.
Ganz besonders vorteilhaft kann die neue Erfindung besonders
für die Linearbewegungen zumindest für einen Teil vorzugs
weise für alle Achsen eines Roboters z. B. eines Schweiß
roboters oder eines Krans von der Driveintelligenz gesteuert
bzw. koordiniert werden. Ferner bietet die neue Lösung bei
Grieß- und Preßmaschinen generell, so bei Druckgieß-
Spritzgieß- resp. bei Dixotrophen-Pressen und bei Textil- und
Papierverarbeitungsmaschinen sowie Werkzeugmaschinen z. B.
für Holz, Stein oder Metall, eine Verbesserung in bezug auf die
Beherrschung des Arbeitsprozesses.
Claims (12)
1. Regelantrieb für mehrere elektromotorisch angetriebene
Achsen (M1, M2, M3) von Maschinen, insbesondere
Spitzgießmaschinen, der eine Steuer- und Regelvor
richtung mit einem oder mehreren internen Signalrech
ner/n (20) aufweist, welcher/welche die folgenden
Funktionen umfaßt/umfassen: Phasenwinkelsteller (ϕ),
Strom- (I) und Geschwindigkeitsregler (V), dadurch
gekennzeichnet, daß
ein getrennt anbringbares, von einem Maschinenrechner (15, 16) unabhängiges Modul (30) zum autonomen Steuern oder Regeln der Achsen (M1, M2, M3) vorgesehen ist, welches neben dem oder den Signalrechner/n (20) einen diesem oder diesen übergeordneten Prozeßrechner (22) aufweist, der zur verzögerungsfreien, gleichzeitigen Steuerung oder Regelung der Achsen (M1, M2, M3) ausge legt ist und seine notwendigen Informationen aus einem im Modul (30) vorgesehenen Speicher (24) bezieht.
ein getrennt anbringbares, von einem Maschinenrechner (15, 16) unabhängiges Modul (30) zum autonomen Steuern oder Regeln der Achsen (M1, M2, M3) vorgesehen ist, welches neben dem oder den Signalrechner/n (20) einen diesem oder diesen übergeordneten Prozeßrechner (22) aufweist, der zur verzögerungsfreien, gleichzeitigen Steuerung oder Regelung der Achsen (M1, M2, M3) ausge legt ist und seine notwendigen Informationen aus einem im Modul (30) vorgesehenen Speicher (24) bezieht.
2. Regelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Prozeßrechner (22) für wenigstens eine Achse
(M1, M2, M3) als Mehrgrößen-Regler (25) ausgebildet
ist, dem als Zielgrößen Grenzwerte von Regelgrößen
(z. B. Kraft und/oder Geschwindigkeit und/oder Weg)
eingebbar sind.
3. Regelantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mehrgrößenregler (25) als Kaskaden
regler ausgebildet ist.
4. Regelantrieb nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß er eine Schnittstelle zu einem Datenbus
(17) oder direkt zum Maschinenrechner (15, 16) auf
weist.
5. Regelantrieb nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Arbeitsphasen mit unter
schiedlichen Sollwerten oder Zielgrößen (z. B. Kraft
oder Geschwindigkeit oder Weg) im Mehrgrößen-Regler
(25) festlegbar sind.
6. Regelantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellsignal bei klei
nen Regelabweichungen eine lineare und bei großen
Regelabweichungen eine Wurzelfunktion der Regelabwei
chung ist.
7. Regelantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der elektromotorische
Antrieb (1) ein permanent erregter Servomotor, ein
vektoriell geregelter Asynchronmotor, ein geregelter
Gleichstrommotor, ein bürstenloser DC-Motor oder ein
geschalteter Reluctance-Motor ist.
8. Regelantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prozeßrechner (22) für
drei oder mehr Achsen ausgelegt ist.
9. Regelantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verarbeitungsmaschinen
mit vier und mehr Achsen zwei oder mehrere Module (30)
vorgesehen sind, die über Start- und Ablaufprogramme
koordiniert sind.
10. Regelantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Modul (30) als übergeordnetes Modul die Start-
und Ablaufprogramme beinhaltet.
11. Regelantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest für einzelne
Werte ein Sicherheitsgrenzband in einem Modul (30)
festgelegt und seinem Prozeßrechner (22) als Teil des
Rezeptes bzw. des Programmes zur Überwachung übermit
telt wird.
12. Verwendung des Regelantriebes nach einem der vorste
henden Ansprüche für Druckgußmaschninen, Roboter, ein
schließlich Schweißroboter, Krane, Gieß- und Preßma
schinen, Textil- und Papierverarbeitungsmaschinen
sowie Werkzeugmaschinen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4429304A DE4429304C1 (de) | 1993-09-11 | 1994-03-22 | Regelantrieb für mehrere Regelgrößen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH35394 | 1994-02-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4409823C1 true DE4409823C1 (de) | 1995-01-19 |
Family
ID=4185094
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944409823 Revoked DE4409823C1 (de) | 1993-09-11 | 1994-03-22 | Regelantrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8331 | Complete revocation |