DE4408886A1 - Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit Sägeblatt - Google Patents
Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit SägeblattInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Regelung der
Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit Sägeblatt gemäß
Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Das Ablängen z. B. stangenförmigen Vormaterials bei der
Fertigung von Produkten aus Halbzeugrohlingen findet heute
sowohl auf Sägemaschinen mit kreisförmigen, rotierenden
Sägeblättern als auch auf Hubsägen statt. Problematisch bei
dieser Fertigungsaufgabe sind die unterschiedlichen Schnitt
bedingungen, die sich im Laufe des Trennvorganges an der oder
den Wirkungsstellen zwischen zu trennendem Material und
Sägeblatt ergeben.
Ein typisches Beispiel für eine derartige Fertigungsaufgabe
ist im Metallbau das Ablängen von stranggepreßten Leicht
metallprofilen, deren Querschnitt aus einer Vielzahl
geometrisch kompliziert angeordneter Rippen und Stege
bestehen kann. Beim Durchtrennen eines solchen Profiles muß
das Sägeblatt diese Stege und Rippen nacheinander, teilweise
auch an mehreren Stellen gleichzeitig, durchtrennen. Aufgrund
einer solchen, teilweise unterbrochenen Schnittverlaufslinie
ergibt sich eine sehr ungleichförmige Belastung des
Sägeblattes, ebenso durch die ständig wechselnde Eingriffs
länge zwischen Sägeblatt und Werkstück.
Bei nicht zu hohen Anforderungen an die Schnittqualität
werden Sägemaschinen eingesetzt, deren Sägeblätter mit einem
ungeregelten Motor angetrieben werden. Dieser Motor wird
schon bei der Dimensionierung derart ausgelegt, daß auch beim
Durchtrennen der maximal möglichen Halbzeugquerschnitte bei
zulässigen Vorschubwerten des Sägeblattes dessen Mindest
schnittgeschwindigkeit, die technologisch bedingt ist, nicht
unterschritten wird. Durch diese Überdimensionierung des
Sägeblattantriebes ergeben sich während des Schnittes ständig
wechselnde, nicht kontrollierbare Schnittgeschwindigkeiten
des Sägeblattes, die zu den folgenden Problemen führen: Die
geringe Standzeit der verwendeten Sägeblätter, eine hohe
Geräuschentwicklung sowie eine hohe Temperatur in der
Schnittfuge, eine schlechte Schnittqualität hinsichtlich der
Oberfläche und Kontur des Schnittes, eine erhöhte
Maschinenbelastung (Drehzahl, Schwingungen und Dynamik) sowie
ein erhöhtes Gefährdungspotential durch die hohen kinetischen
Energien und die daraus resultierende stärkere dynamische
Belastung der Sägemaschine.
Es sind bereits Sägen mit Drehzahlregeleinrichtungen der
gattungsgemäßen Art handelsüblich. Eine Verbesserung der
Qualität des Sägeschnittes wird bei diesen Sägen durch die
Verwendung eines drehzahlgeregelten Antriebsmotors für das
Sägeblatt erreicht. Dabei wird die Istdrehzahl des Säge
blattes oder des Antriebsmotors, die sich bei bestimmten
Schnittbedingungen ergibt, mit Hilfe eines Drehzahlmeßgerätes
erfaßt. Diese Istdrehzahl wird innerhalb des Reglers mit
einer Solldrehzahl verglichen, die in Abhängigkeit von
technologischen Schnittbedingungen (Material, Schneidstoff)
gewählt wird. Aufgrund des Soll/Ist-Wert-Vergleichs ermittelt
der Regler eine Stellgröße zur Veränderung der Motordrehzahl
des Sägeblattantriebes und gibt diese Stellgröße weiter an
eine Leistungselektronik, die direkt auf den Antriebsmotor
des Sägeblattes einwirkt und eine Drehzahländerung des
Antriebsmotors veranlaßt.
Die benötigte Leistungselektronik weist neben einem hohen
Anschaffungspreis auch den Nachteil auf, daß der Motor
hinsichtlich seiner Kennlinie überwiegend im Teillastbereich
gefahren wird. Der Betrieb des Motors in diesem sogenannten
abgeregelten Zustand schränkt das erzielbare Zerspanungs
volumen deutlich ein und erhöht damit die zur Ausführung des
Schnittes erforderliche Zeit bei gleichzeitiger Senkung der
Wirtschaftlichkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Regeleinrichtung der
gattungsgemäßen Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln
zu realisieren.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1.
Erfindungswesentlich ist es, daß zur Regelung der Sägeblatt
schnittgeschwindigkeit nicht mehr eine direkte Beeinflussung
des Antriebsmotors des Sägeblattes genutzt wird, sondern ein
Korrekturwert auf die Steuerung des Vorschubes für das
Sägeblatt oder das Werkstück gegeben wird. Es wird damit eine
indirekte Regelung der Schnittgeschwindigkeit vorgenommen,
indem aus der Drehzahländerung des Sägeblattes oder seines
Antreibmotors aufgrund einer Änderung der Belastung des
Sägeblattes an der Schnittstelle eine Angleichung des Vor
schubes hergeleitet wird. Durch zweckgerechte Angleichung des
Vorschubes ändert sich wiederum die Belastung an der Schnitt
stelle und damit kann die Schnittgeschwindigkeit des Säge
blattes unabhängig von der Belastung an der Schnittstelle
nahezu konstant gehalten werden.
Dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Regelung kann
das Sägeblatt mit einem ungeregelten Motor angetrieben
werden, der aufgrund der nicht benötigten Leistungselektronik
erheblich kostengünstiger als ein geregelter Motor ist. Die
anderen, zur Regelung der Motordrehzahl benötigten Bau
elemente wie die Drehzahlmeßeinrichtung und der Regler sind
als Standardbauelemente kostengünstig zu beziehen. Da für die
Steuerung des Vorschubes des Sägeblattes oder des Werkstückes
auf eine ohnehin an der Sägemaschine vorhandene Steuerungs
baugruppe zurückgegriffen werden kann, lassen sich die Kosten
nochmals deutlich reduzieren. Auch ist die schaltungs
technische Verknüpfung des Reglers mit der Steuerungsbau
gruppe für den Vorschub denkbar einfach, da hierzu mittels
einer elektrischen Leitung und einer Additionsstelle direkt
das Signal auf die Vorschubsteuerung aufgeschaltet werden
kann.
Dieser relativ unkomplizierte Aufbau einer indirekten
Regelung läßt es auch als möglich erscheinen, das erfindungs
gemäße Prinzip für die Nachrüstung an bestehenden derartigen
Sägemaschinen zu nutzen.
In zweckgemäßer Ausgestaltung der Korrektur des Vorschubes
wird der Korrekturwert derart ermittelt, daß bei sich
verringernder Schnittgeschwindigkeit des Sägeblattes der
Korrekturwert zu einer Verringerung des Vorschubes führt.
Umgekehrt wird bei sich erhöhender Schnittgeschwindigkeit des
Sägeblattes auch eine Erhöhung des Sägeblattvorschubes vor
genommen. Bei gleichbleibender Schnittgeschwindigkeit des
Sägeblattes wird auch der Vorschubwert nicht verändert.
Dadurch wird sich im Ergebnis die Schnittgeschwindigkeit des
Sägeblattes im wesentlichen konstant halten lassen.
Dadurch, daß die Motordrehzahl des Sägeblattantriebes im
wesentlichen konstant gehalten werden kann und eine Über
dimensionierung dieses Antriebes nicht mehr erforderlich ist,
ist eine gute Ausnutzung der installierten Motorleistung
möglich. Die Motorleistung kann erheblich geringer
projektiert werden, wodurch bei gleicher Nutzbarkeit die
Kosten für den Antrieb reduziert werden.
Da der Motor im wesentlichen im Vollastbereich arbeitet, ist
eine im Verhältnis zur direkten Steuerung erheblich verkürzte
Bearbeitungszeit beim Sägen eines Werkstückes erreichbar.
Aufgrund der nahezu konstant bleibenden Schnittgeschwindig
keit lassen sich mit der erfindungsgemäßen Regelung erheblich
bessere Schnittflächen des gesägten Werkstückes erzielen.
Dies ist vor allen Dingen für Trennaufgaben wichtig, bei
denen wie bei den schon genannten stranggepreßten Profilen
aus Leichtmetall komplizierte Schnittverläufe mit ständig
wechselnden Schnittbedingungen vorliegen. Auch bei der Be
arbeitung nicht so komplex geformter Werkstücke, wie z. B.
Stangenrundmaterial oder ähnlichem, wird durch die Vor
schubanpassung die Bearbeitungszeit reduziert sowie die
Bearbeitungsgüte erhöht. Auch bei nichthomogenen Materialien,
wie z. B. Mehrkomponentenwerkstoffen (z. B. Material mit
Verstärkungen), Gußmaterialien oder Teilen mit geschweißten
Stellen, wird sich die Steuerung des Sägeprozesses in der
geschilderten Weise auswirken.
Aus technologischen Gründen soll die Schnittgeschwindigkeit
des kreisförmigen Sägeblattes nicht unter einen Wert ab
sinken, der sich aus dem zu sägenden Material sowie aus dem
Schneidstoff des Sägeblattes ergibt. Die Solldrehzahl z. B.
eines kreisförmigen Sägeblattes soll daher durch den Bediener
derart vorgewählt werden, daß auch bei kurzfristigen
Schwankungen der Drehzahl dieser Mindestwert nicht
unterschritten werden kann. Dies soll zudem in der Regler
charakteristik berücksichtigt werden. Andererseits wird
zweckmäßig dafür gesorgt, daß aus Gründen des Unfallschutzes
auch im lastfreien Fall, d. h. das kreisförmige Sägeblatt
befindet sich nicht im Eingriff, eine vorgegebene
Maximaldrehzahl nicht überschritten werden kann. Dies ergibt
sich aus der Fliehkraftbelastung des Sägeblattes, die
ansonsten zu einer Zerstörung des Sägeblattes mit den daraus
resultierenden, möglichen Unfallfolgen führen kann.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand
der beigefügten Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt eine
Regeleinrichtung gemäß der Erfindung im Blockschaltbild.
Das Blockschaltbild zeigt die Regelstrecke 2, die den zu
regelnden Prozeß für ein kreisförmigen Sägeblattes im
Eingriff bei der Bearbeitung eines Werkstückes darstellt.
Weiterhin dargestellt ist ein Drehzahlmeßgerät 3, ein Regler
5 für den Soll-/Ist-Wert-Vergleich, eine Additionsstelle 7
sowie das Stellglied 1 für den Sägeblattvorschub.
Das in diesem Beispiel kreisförmige Sägeblatt innerhalb der
Regelstrecke 2 rotiert aufgrund der Belastungssituation an
den Schneiden mit einer bestimmten Drehzahl entsprechend
einer bestimmten Schnittgeschwindigkeit. Diese Drehzahl wird
mit Hilfe des Drehzahlmeßgerätes 3 gemessen und als Signal 8
der gemessenen Istdrehzahl des Sägeblattes an den Regler 5
übergeben. Das gleichzeitig am Regler anstehende Signal der
Sollwertvorgabe 4 der Sägeblattdrehzahl ermöglicht dem Regler
5 einen Soll-/Ist-Wert-Vergleich, aus dem der Regler einen
Korrekturwert ermittelt. Dieser Korrekturwert 10 steht am
Ausgang des Reglers an und wird als Signal des
Korrekturwertes für den Sägeblattvorschub auf die Additions
stelle 7 aufgeschaltet. Ebenfalls auf die Additionsstelle 7
aufgeschaltet ist das Signal der Sollwertvorgabe 6 des
Sägeblattvorschubes. Aus der Addition der beiden Signale 6
und 10 ergibt sich das Signal des korrigierten Stellwertes 12
des Sägeblattvorschubes.
Dieses wird auf das Stellglied 1 des Sägeblattvorschubes
aufgegeben. Im Stellglied 1 des Sägeblattvorschubes wird der
korrigierte Stellwert 12 dann in eine Veränderung des
Sägeblattvorschubes umgewandelt und als dazu proportional es
Signal 9 wieder auf die Regelstrecke 2 aufgegeben. Durch die
zweckgerechte Veränderung des Sägeblattvorschubes stellt sich
die Antriebsdrehzahl des Sägeblattes wieder nahezu auf den
Sollwert ein. Mit Hilfe dieses Blockschaltbildes läßt sich
eine kontinuierliche Korrekturwertermittlung des Sägeblatt
vorschubes realisieren.
Alternativ kann der Korrekturwert einem Werkstückvorschub
aufgegeben werden.
Bei einer Hubsäge kann unter Erfassung der Drehzahl des
Sägeblatt-Antriebsmotors genauso vorgegangen werden. Die im
wesentlichen konstant zu haltende Schnittgeschwindigkeit
resultiert aus der Hubzahl des Sägeblattes.
Bezugszeichenliste
1 Stellglied des Sägeblattvorschubes
2 Regelstrecke (Sägeblatt im Eingriff)
3 Drehzahlmeßeinrichtung
4 Signal der Sollwertvorgabe der Sägeblattdrehzahl
5 Regler
6 Signal der Sollwertvorgabe des Sägeblattvorschubes
7 Additionsstelle, Vorschubsollwert/Korrekturwert
8 Signal der gemessenen Istdrehzahl des Sägeblattes
9 Signal der Stellgröße für den Sägeblattvorschub
10 Signal des Korrekturwertes für den Sägeblattvorschub (Ausgang des Reglers (5))
12 Signal des korrigierten Stellwertes des Sägeblattvorschubes
2 Regelstrecke (Sägeblatt im Eingriff)
3 Drehzahlmeßeinrichtung
4 Signal der Sollwertvorgabe der Sägeblattdrehzahl
5 Regler
6 Signal der Sollwertvorgabe des Sägeblattvorschubes
7 Additionsstelle, Vorschubsollwert/Korrekturwert
8 Signal der gemessenen Istdrehzahl des Sägeblattes
9 Signal der Stellgröße für den Sägeblattvorschub
10 Signal des Korrekturwertes für den Sägeblattvorschub (Ausgang des Reglers (5))
12 Signal des korrigierten Stellwertes des Sägeblattvorschubes
Claims (5)
1. Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit
einer Säge mit Sägeblatt mit
- - einem Antriebsmotor für das Sägeblatt,
- - einer Drehzahlmeßeinrichtung (3) zur Erfassung der tatsächlichen Drehzahl des Sägeblattes oder des Antriebsmotors
- - einer Regeleinrichtung (5) mit einem Soll-/Ist-Wert- Vergleich für die Drehzahl des Sägeblattes und
- - einer Vorschubeinrichtung für das Sägeblatt oder das Werkstück
dadurch gekennzeichnet, daß
die Regeleinrichtung (5) aus dem Soll-/Ist-Wert- Vergleich der Drehzahl laufend Korrekturwerte zu einem vorgegebenen Sollwert des Vorschubes ermittelt und diese Korrekturwerte der Steuerung des Vorschubes (1) aufgibt.
die Regeleinrichtung (5) aus dem Soll-/Ist-Wert- Vergleich der Drehzahl laufend Korrekturwerte zu einem vorgegebenen Sollwert des Vorschubes ermittelt und diese Korrekturwerte der Steuerung des Vorschubes (1) aufgibt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei sich verringernder Drehzahl der Korrekturwert zu
einer Verringerung des Vorschubes und bei sich
erhöhender Drehzahl zu einer Erhöhung des Vorschubes
führt.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, ge
kennzeichnet durch eine technologisch vorgegebene
Mindestdrehzahl und eine vorgegebene Maximaldrehzahl.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausgang des Reglers (5) über eine Signalleitung (10)
und über eine Additionsstelle (7) mit der Steuerung des
Vorschubes verbunden ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9421744U DE9421744U1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit Sägeblatt |
DE19944408886 DE4408886A1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit Sägeblatt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408886 DE4408886A1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit Sägeblatt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4408886A1 true DE4408886A1 (de) | 1995-09-21 |
Family
ID=6512920
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944408886 Withdrawn DE4408886A1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Einrichtung zur Regelung der Schnittgeschwindigkeit einer Säge mit Sägeblatt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4408886A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1994-03-16 DE DE19944408886 patent/DE4408886A1/de not_active Withdrawn
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