DE4408043C2 - Vorrichtung zum Überwachen der Spannkraft eines Spannelementes - Google Patents
Vorrichtung zum Überwachen der Spannkraft eines SpannelementesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überwachen der Spann
kraft eines zur Vorspannung eines Bauwerks oder dergleichen
dienenden Spannelementes, wobei das Spannelement verbundlos zwi
schen jeweils eine bauwerksseitig festgelegte Unterlagsplatte sowie
eine auf diese aufgelegte Ankerbüchse aufweisenden Verankerungen
eingebaut ist und die Enden des Spannelementes jeweils durch
Ausnehmungen der Unterlagsplatte sowie Ankerbüchse geführt und
nach dem Spannen des Spannelementes unter Anpressen der Anker
büchse von außen festgesetzt sind.
Spannelemente der genannten Art sind bekannt (DE-OS 41 18 897).
Solche Spannelemente werden beispielsweise seit Jahren im Brücken
bau benutzt, wo sie zur Vorspannung von Bauteilen oder auch zur
Ableitung von Lasten eingesetzt werden. Im einzelnen handelt es
sich dabei um sogenannte Spannbündel oder auch Schrägseilbündel,
die über Endverankerungen hohe Lasten übertragen können. Hierbei
ist es von erheblicher Bedeutung, die zu übertragende Last beim
Bau des Gebäudes kontrolliert einzubringen, was unter Zuhilfenahme
geeichter hydraulischer Pressen geschieht. In zunehmendem Maße
wird in neuerer Zeit die Frage nach einer Kontrolle dieser
Spannkraft während der Nutzungsdauer des Bauwerks gestellt. Hier
bei ist das Problem zu lösen, nach Beendigung der Bauphase, d. h.
nach dem endgültigen Spannen eines Spannelementes zu beliebigen
späteren Zeitpunkten die im Spannelement vorhandene Spannkraft zu
messen.
Bei verbundlos eingebauten Spanngliedern oder Schrägseilen ist eine
Spannkraftkontrolle bisher durch folgende Maßnahmen möglich:
Durch Aufbringen einer zusätzlichen Spannkraft im Ankerbereich bis zum "Anlupfen" der Verankerung kann die vorhandene Spannglied kraft im Ankerbereich ermittelt werden (Lift-Off-Verfahren mit nor malen Spannpressen). Nachteilig ist die notwendige gute Zugänglich keit des Spannankers und eine gewisse Umständlichkeit des Verfah rens zufolge des Ab- und Anbaus von Ankerschutzkappen und der Handhabung schwerer Pressen. Für kontinuierliche Überwachung ist diese Maßnahme nicht geeignet.
Durch Aufbringen einer zusätzlichen Spannkraft im Ankerbereich bis zum "Anlupfen" der Verankerung kann die vorhandene Spannglied kraft im Ankerbereich ermittelt werden (Lift-Off-Verfahren mit nor malen Spannpressen). Nachteilig ist die notwendige gute Zugänglich keit des Spannankers und eine gewisse Umständlichkeit des Verfah rens zufolge des Ab- und Anbaus von Ankerschutzkappen und der Handhabung schwerer Pressen. Für kontinuierliche Überwachung ist diese Maßnahme nicht geeignet.
Bekannt ist auch eine Methode, zwischen der durch die Vorspannung
angepreßten Ankerbüchse, insbesondere Keilbüchse, und der einbeto
nierten Unterlagsplatte einer Spanngliedverankerung auf Dauer eine
Kraftmeßdose einzubauen (DE-PS 31 30 101). Das führt zwar zur
Möglichkeit einer kontinuierlichen Kraftmessung, bedingt aber
gleichzeitig den Nachteil einer erheblichen Vergrößerung des gesam
ten Ankerbereiches und der Nutzung eines zusätzlichen Ankerteils
(eben der Meßdose), was den eigentlichen Ankeraufbau erschwert.
Schließlich ist auch die Methode bekannt, durch Aufbringen von
Dehnungsmeßstreifen oder dergleichen auf das eigentliche Spannele
ment und Kontrolle dieser Dehnungsmeßstreifen den Spannungszustand
des Spannelementes zu überwachen (DE-OS 28 08 041, DE-PS 31 01 575,
DE-PS 35 13 991, EP-PS 278 021, EP-OS 304 376). Nachteilig ist
hier die Notwendigkeit, eine Meßeinrichtung auf dem eigentlichen
Spannelement anzuordnen, was z. B. bei einbetonierten
verbundlosen Spannelementen wegen der Verletzungsgefahr
der Meßeinrichtung beim Einbau der Spannelemente und der
umständlichen Führung von Meßleitungen durch den Anker
körper von Nachteil ist.
Bekannt ist auch ein elektrischer Kraftaufnehmer mit
Dehnungsmeßstreifen und einem Verformungskörper vom
Stauchkörpertyp (DE-OS 32 36 708). Die Probleme um die
Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind hierdurch
einer Lösung bisher nicht näher gebracht worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Art anzugeben, die ohne
wesentliche Änderung der Verankerungen eine kontinuierli
che Überwachung zuläßt.
Hierzu ist die eingangs genannte Vorrichtung gekennzeich
net durch zumindest einen in Umfangsrichtung der Anker
büchse verlaufend am Außenmantel der Ankerbüchse
befestigten Dehnungsmeßstreifen mit an ein elektronisches
Meßgerät anschließbaren Meßleitungen.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform erleidet die
Ankerbüchse beim Aufbringen der Vorspannkraft eine
Verformung, die am äußeren Umfang der Ankerbüchse durch
die Anordnung des bzw. der Dehnungsmeßstreifen gemessen
wird. Bei Veränderung der Vorspannkraft verändert sich
auch die Verformung der Ankerbüchse und damit das vom
Dehnungsmeßstreifen erzeugte Meßsignal, so daß eine
direkte Kontrolle gegeben ist. Diese Kontrolle kann
sowohl kontinuierlich mit automatischer Warnmeldung bei
Meßwertveränderung, als auch intermittierend zu
bestimmten Zeitpunkten, z. B. etwa alle zwei oder fünf
Jahre, im Zusammenhang mit routinemäßigen Bauwerkskon
trollen durch Anschluß eines einfachen Meßgerätes
überprüft werden.
Bei der Kontrolle vergleicht man die jeweils festgestell
ten Meßwerte mit den Meßwerten der planmäßigen Vorspan
nung. Aufgrund der einfachen und fest installierten Meß
vorrichtung sind laufende Kontrollen in beliebigen Zeit
abständen mit geringem Kontrollaufwand möglich. Damit
besteht jederzeit Aufschluß über das aus der Vorspannung
herrührende Sicherheitsniveau des Bauteiles. Bei den Meß
vorgängen erfolgen keinerlei Eingriffe in das Vorspann
system. Erst wenn die Messungen einen Abfall der Vor
spannkraft in einer nicht mehr tolerierbaren Größen
ordnung anzeigen, können die zu einem Spannelement
gehörenden Drähte einzeln nachgeprüft und erforderlichen
falls nachgespannt oder ausgewechselt werden.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen
außerdem darin, daß die Kontrolle durch den Anschluß
einer elektrischen Datenverarbeitungsanlage automatisch
durchführbar ist. Der konstruktive Mehraufwand an den
Verankerungen insgesamt ist geringfügig. Zusätzliche
Ankerteile, die die Montage erschweren können, sind nicht
erforderlich. Zur stichprobenartigen Kraftkontrolle
genügt es, ein Meßgerät "per Stecker" an den Anker
anzuschließen. Das zur Kontrolle anzuschließende Meßge
rät, z. B. Ohmmeter, ist klein und handlich. Die Kontrolle
bedingt keinen zusätzlichen Platzbedarf im Ankerbereich,
die Anker können sogar im einbetonierten Zustand über
prüft werden. Es ist sehr wesentlich, daß die korrosions
schützende Abdeckung des Spannelementes für den Meß
vorgang nicht entfernt werden muß.
Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der
Erfindung mehrere Möglichkeiten. So ist nach einer
bevorzugten Ausführungsform mit die Ankerbüchse
aufnehmender, mit Fett gefüllter Anschlußkappe
vorgesehen, daß die Meßleitungen durch die Abschlußkappe
hindurch nach außen geführt sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Längsschnitt
durch ein Spannelement mit erfindungsgemäßer Vorrichtung.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient zum
Überwachen der Spannkraft eines zur Vorspannung eines
Bauwerkes 1 od. dgl. dienenden Spannelementes 2. Das
Spannelement 2 ist verbundlos zwischen Verankerungen 3
eingebaut. Dies kann z. B. wie dargestellt durch Einbau in
ein gefettetes Hüllrohr 4, aber auch durch einen externen
Verlauf außerhalb des Bauwerkes 1 geschehen. Jede der
beiden Verankerungen 3 ist so ausgerüstet, daß auf eine
einbetonierte oder anderweitig befestigte Unterlagsplatte
5 eine Ankerbüchse 6 in Form einer Keilbüchse lose
aufgelegt ist. Unter der Ankerbüchse 6 befindet sich in
der Unterlagsplatte 5 ein zentrisches Loch, durch das das
verbundlose Spannelement 2 hindurchgeführt ist. In der
Anker- bzw. Keilbüchse 6, die aus einem Stahlzylinder mit
keilförmigen Bohrungen besteht, wird das Spannelement 2
durch von außen eingedrückte Keile 7 in den Bohrungen
nach dem Anspannen festgesetzt. Grundsätzlich wäre aber
auch eine Verankerung durch Muttern gegen die Ankerbüchse
6 möglich. Der gesamte Ankerbereich ist fettgefüllt und
mit einer Abschlußkappe 8 von außen abgeschlossen, die
über die Anker- bzw. Keilbüchse 6 reicht. Zum Bauwerk hin
schließt eine Dichtscheibe 9 den fettgefüllten Anker
körper ab.
Auf den äußeren Umfang der Ankerbüchse 6 ist ein
Dehnungsmeßstreifen 10 in Umfangsrichtung verlaufend
befestigt. Mit Hilfe dieses Dehnungsmeßstreifens 10 ist
eine Überprüfung der Veränderung des äußeren Büchsen
umfanges gewährleistet. Die Meßleitungen 11 des Dehnungs
meßstreifens 10 sind durch die äußere Abschlußkappe 8
hindurchgeführt, um die genannte Messung ohne Demontage
arbeiten durchführen zu können.
Ohne weiteres besteht die im einzelnen nicht dargestellte
Möglichkeit, auch mehrere Dehnungsmeßstreifen 10, z. B. in
einer Brückenschaltung vorzusehen. Das an die
Meßleitungen anschließbare Meßgerät 12 ist in der
Zeichnungsfigur nur schematisch dargestellt.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum überwachen der Spannkraft eines zur
Vorspannung eines Bauwerks od. dgl. dienenden Spann
elementes, wobei das Spannelement verbundlos zwischen
jeweils eine bauwerksseitig festgelegte Unterlagsplatte
sowie eine auf diese aufgelegte Ankerbüchse aufweisenden
Verankerungen eingebaut ist und die Enden des Spann
elementes jeweils durch Ausnehmungen der Unterlagsplatte
sowie Ankerbüchse geführt und nach dem Spannen des
Spannelementes unter Anpresse n der Ankerbüchse von außen
festgesetzt sind, gekennzeichnet durch
zumindest einen in Umfangsrichtung der Ankerbüchse (6)
verlaufend am Außenmantel der Ankerbüchse (6) befestigten
Dehnungsmeßstreifen (10) mit an ein elektronisches
Meßgerät (12) anschließbaren Meßleitungen (11).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 in der Ausführungsform mit
die Ankerbüchse aufnehmender, mit Fett gefüllter
dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßleitungen (11) durch die Anschlußkappe (8) hindurch
nach außen geführt sind.
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- 1994-03-10 DE DE19944408043 patent/DE4408043C2/de not_active Expired - Fee Related
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