DE4407215A1 - Optische Dickenmessung an dünnen Bahnen - Google Patents
Optische Dickenmessung an dünnen BahnenInfo
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Description
Die hochgenaue Dickenmessung an dünnen Bahnen ist eine anspruchsvolle
Meßaufgabe. Bei geforderten Meßgenauigkeiten von typ. 10 µm und oft über
4 m traversierende Meßköpfe, sich oft schwingend bewegendem Meßgut ist
es derzeit praktisch nur mit radiometrischen Verfahren möglich, über das
Flächengewicht auf die Bahndicke zu schließen. Radiometrische Verfahren
messen die Absorption eines radioaktiven Strahlers durch das Material hin
durch. Die Lage des Materials im Raum hat keinen nennenswerten Einfluß
auf die Meßgenauigkeit. Trotz dieser positiven Eigenschaften haben radio
metrische Meßverfahren erhebliche Nachteile:
- a) die Entsorgung der eingesetzten Strahlungsquelle ist problematisch,
- b) im Werk sind die Verordnungen des Strahlenschutzes zu beachten.
Es gibt daher ein erhebliches Interesse an alternativen Meßverfahren, wel
che diese Aufgabe ohne radioaktive Strahlung lösen können. In der Paten
tanmeldung P 39 21 956.9 "Verfahren zu berührungslosen Dickemessung
von faserigen, körnigen oder porösen Materialien sowie Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens" ist ein optisches System beschrieben, wel
ches mit Hilfe einer Trinagulationsanordnung von Laserlinienprojektor und
Halbleiter-Kamera diese Aufgabe prinzipiell lösen kann. Allerdings erfordert
die Dickenmessung über eine optische Abstandsmessung folgende Voraus
setzungen:
- a) eine hochstabile Halterung bzw. traversierende Führung des Meßkopfes,
- b) eine hochstabile Materialauflage.
Dies ist bei den oben beschriebenen Genauigkeiten oft nicht mehr
kostengünstig realisierbar. In P 42 20 501.8 "Optische Dickenmessung an
bahnförmigen Materialien" wurde eine Kompensationsanordnung vorge
schlagen, um das Durchbiegen der Halterung eines Meßkopfes, welcher den
Abstand zur Bahn von oben und eines zweiten Meßkopfes, welcher den Ab
stand zur Bahn von unten mißt zu kompensieren. Hierbei wird im Raum mit
Hilfe zweier exakt paralleler Laserlinien jeweils eine virtuelle Referenz ge
schaffen, anhand der sich die Durchbiegung der Meßköpfe messen läßt.
Auch dieses Verfahren ist noch verbesserungsbedürftig:
- a) die Ungenauigkeiten durch eine schwingende oder vibrierende Ware werden nicht kompensiert
- b) die Ungenauigkeiten durch ein Verkippen der Meßköpfe in ihrer Halterung oder Traverse werden ebenfalls nicht erfaßt.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß die in ihrer
Dicke mit Hilfe eines Abstandssensors auszumessende Ware auf einer als
Referenzebene dienenden metallischen Fläche aufliegt, daß am Abstands
meßkopf mindestens zwei zusätzliche Sensoren angebracht sind, welche
ohne durch das Bahnmaterial gestört zu werden den Abstand zur
Referenzauflage an mindestens zwei, links und rechts vom Meßpunkt des
Abstandssensors liegenden Stellen bestimmen und daß der Abstand zur
Referenzfläche am Ort des Meßpunktes des Abstandssensors aus den beiden
Meßwerten der zusätzlichen Sensoren sowie deren Abständen zum
Meßpunkt des Abstandssensors so bestimmt wird, daß der Einfluß sowohl
einer vertikalen Bewegung der Halterung und/oder Referenzfläche als auch
eine Verkippung der Halterung und/oder Referenzfläche in der Ebene der
beiden Zusatzsensoren kompensiert wird.
Das Verfahren sei anhand der folgenden Figuren erläutert:
Fig. 1 zeigt einen optischen Abstandsmeßkopf mit einem jeweils links und
rechts angebrachten Wirbelstromsensor, welcher durch das Bahnma
terial hindurch den Abstand zur metallischen Referenzauflage
bestimmt.
Fig. 2 zeigt, wie eine vertikale Wanderung der Aufhängung des Meßkopfes
kompensiert werden kann.
Fig. 3 zeigt, wie eine vertikale Wanderung und Verkippung der Aufhängung
des Meßkopfes bzw. der Referenzauflage kompensiert werden kann.
Fig. 4 zeigt wie durch Verwendung von drei oder vier Wirbelstromsensoren
eine Verkippung um zwei Achsen kompensiert werden kann.
Fig. 5 zeigt, wir durch eine ringförmige Gestaltung des Wirbelstromsensors
der Abstand zur Referenzauflage an der gleichen Stelle erreicht wird,
an der auch optisch gemessen wird.
Wenn in den folgenden Erläuterungen zur Abstandsmessung ein optisches
Triangulationssystem erwähnt wird, so ist dies beispielhaft und nicht
einschränkend zu verstehen. Abstände zu einer Materialbahn können z. B.
auch mit Ultraschallsensoren, mit mechanischen Tastern u.ä. Sensoren ge
messen werden; auch für solche Sensoren gilt das erfindungsgemäße Kom
pensationsverfahren.
Der optische Triangulationsmeßkopf -1- In Fig. 1 mißt den Abstand d1 zu
einer Materialbahn -2- an der Meßstelle -3-. Gleichzeitig wird durch einen
das Material durchdringenden Sensor -4- , z. B. durch einen Wirbelstrom
sensor der Abstand d2 an der linken Meßkopfseite zur metallischen
Referenzauflage -5- bestimmt. Unter der Voraussetzung, daß die Aufhängung
des Meßkopfes durch Last- und Temperatureinflüsse nur vertikal um Δ1
bewegt und ebenso die Referenz z. B. unter der veränderlichen Last der Ma
terialbahn ebenfalls nur vertikal um Δ2 nachgibt, ermittelt sich die Material
dicke D -6- nach der Formel
D = d2-d1 (1)
Die gemessene Materialdicke ist damit unabhängig von dem unerwünschten
Nachgeben der Aufhängung und der Referenzauflage; diese nur sehr
schwierig konstruktiv zu verhindernden Bewegungen sind damit vollständig
kompensiert.
Häufig treten neben vertikalen Bewegungen des Meßkopfes und der Auflage
auch Verkippungen auf, z. B. in den Randzonen. Erfindungsgemäß werden
diese Verkippungen dadurch kompensiert daß nach Fig. 2 jeweils mit einem
Sensor -1- der Abstand d2 zur Referenzauflage sowohl auf der linken Seite
des Meßkopfes -2- als auch mit einem Sensor -3- auf der rechten Seite der
Abstand zur Referenzauflage d3 bestimmt werden. Mit Hilfe des Strahlensat
zes wird der zur Kompensation verwendete Abstand dk an der Stelle der
optischen Abstandsmessung nach folgender Formel bestimmt:
für d3 < d2: dk = (b/a) * (d3 - d2)
für d3 < d2: dk = ((a-b)/a) * (d2 - d3) (2)
für d3 = d2: dk = d2 = d3
für d3 < d2: dk = ((a-b)/a) * (d2 - d3) (2)
für d3 = d2: dk = d2 = d3
Die Materialdicke beträgt dann
D = dk - d1 (3)
Diese Kompensation gleicht sowohl Verkippungen der Aufhängung als auch
der Auflage in der Ebene der auf einer Linie angeordneten Sensoren -1-, -2-
und -3- aus. Verkippungen in der dazu senkrechten Ebene werden nicht er
kannt. Erfindungsgemäß werden auch diese Verkippungen nach Fig. 3 da
durch kompensiert, daß mit Hilfe von mindestens drei Sensoren -1-, -3- und
-4-, welche den Abstand zur Referenzauflage bestimmen, die Ebene -5- im
Raum bestimmt wird, welche durch die gemessenen Abstände d2, d3 und d4
geht. Durch Bestimmung des Abstandes der horizontalen Meßebene, -6-
welche sich bei idealer Aufhängung und Auflage ergibt von dieser Ausgleich
sebene an der Stelle des Meßpunktes des optischen Abstandssensors -2-
wird die zur Kompensation nach (3) benötigte Kompensationsdistanz dk
errechnet.
Ein weiterer Erfindungsgedanke ist es, den Sensor zur die Materialbahn
durchdringenden Bestimmung des Abstandes zur Referenzauflage so zu ge
stalten, daß er an der gleichen Stelle mißt wie der optische Abstandssensor.
Dies kann nach Fig. 4 für das Beispiel des Wirbelstromsensors z. B. dadurch
erreicht werden, daß dieser in Form einer offenen Ringspule -1- ausgelegt
wird, durch dessen Mittenöffnung der optische Triangulationssensor -2-
ungehindert auf die Materialoberfläche -3- dringt. Da in diesem Fall die
Abstandsmessung zur Auflage und die Abstandsmessung zur Materialbahn
an der gleichen Stelle erfolgen, wird nur ein einziger Kompensationssensor
benötigt.
Erfindungsgemäß werden für nicht-metallische Bahnen als Kompensations
sensoren Wirbelstromsensoren und als Auflage eine metallische Ebene oder
Walze verwendet. In einer anderen vorzugsweisen Gestaltung wird der Ab
stand zur Materialbahn mit einem Ultraschallabstandsensor bestimmt. Bei
akustisch durchlässigen Bahnen ist eine Messung des Abstandes zur Aufla
ge ebenfalls mit einem Ultraschallabstandssensor möglich, während der Ab
stand zur Materialoberfläche mit einem optischen Abstandssensor erfolgen
kann.
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung der Dicke von insbesondere bahnförmigen
Materialien, welche auf einer Referenzauflage aufliegen mit Hilfe von
Abstandssensoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe eines Abstandssensors der Abstand zur Materialoberfläche
bestimmt wird, daß mit Hilfe von zwei beidseitig vom Abstandssensor ange
ordneten Kompensationssensoren, welche das Material durchdringen die
jeweiligen Abstände zur Referenzauflage bestimmt werden und daß vertikale
und in einer Ebene kippende Bewegungen der Sensoraufhängung und/oder der
Referenzauflage dadurch kompensiert werden, in dem aus den beiden
Abständen der Kompensationssensoren sowie deren Lage in Bezug auf den
Meßpunkt des Abstandssensors auf der Materialoberfläche eine Kompensa
tionsdistanz berechnet wird und daß die Materialdicke aus der Differenz zwi
schen der Kompensationsdistanz und der Distanz zur Materialoberfläche
unabhängig von den Wanderungen und Verkippungen in einer Ebene der
Sensoraufhängung und der Auflage ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verkippung in zwei Ebenen dadurch kompensiert wird, indem mit
mindestens drei um den Abstandssensor angeordneten, das Material
durchdringenden Kompensationssensoren mindestens drei Abstände zur
Referenzauflage bestimmt werden und daß aus der Lage des Meßpunktes
des die Oberfläche erfassenden Abstandssensors und der durch die drei
gemessenen Kompensationsabstände aufgespannten Ebene eine Kompen
sationsdistanz bestimmt wird und daß die Materialdicke aus der Differenz
zwischen der Kompensationsdistanz und der Distanz zur Materialoberfläche
unabhängig von den Wanderungen und Verkippungen in zwei Ebenen der
Sensoraufhängung und der Auflage ermittelt wird.
3. Verfahren zur Messung der Dicke von insbesondere bahnförmigen Materialien
welche auf einer Referenzauflage aufliegen mit Hilfe eines Abstandssensors,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe eines die Materialoberfläche durchdringenden Kompensations
sensors der Abstand zur Referenzauflage an der gleichen Stelle gemessen
wird wie der Abstand zur Oberfläche, indem der Kompensationssensor so
ausgeführt ist, daß er das Meßfeld des Abstandssensors frei läßt und daß sein
eigenes Meßfeld außen um dessen Meßfeld wirkt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompensationssensor eine ringförmige Form hat und der Abstands
sensor zur Oberfläche durch die Ringöffnung ungestört die Materialoberfläche
erfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandssensor zur Oberfläche ein optischer Sensor ist und der oder
die Kompensationssensoren Wirbelstromsensoren sind und daß die Referenz
auflage metallisch ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandssensor zur Materialoberfläche ein Ultraschallsensor ist
und der oder die Kompensationssensoren Wirbelstromsensoren sind und daß
die Referenzauflage metallisch ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandssensor ein optischer Sensor ist, daß der oder die Kompensa
tionssensoren Ultraschallsensoren sind und daß die Referenzauflage ein
gutes Schallreflexionsverhalten aufzeigt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944407215 DE4407215A1 (de) | 1994-03-06 | 1994-03-06 | Optische Dickenmessung an dünnen Bahnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944407215 DE4407215A1 (de) | 1994-03-06 | 1994-03-06 | Optische Dickenmessung an dünnen Bahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4407215A1 true DE4407215A1 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=6511855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944407215 Withdrawn DE4407215A1 (de) | 1994-03-06 | 1994-03-06 | Optische Dickenmessung an dünnen Bahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4407215A1 (de) |
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