DE4406956C2 - Verfahren zum Detektieren von unzulässigen Reisegepäckgegenständen - Google Patents
Verfahren zum Detektieren von unzulässigen ReisegepäckgegenständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Detektieren von unzulässigen
Reisegepäckgegenständen in einer mehrstufigen Detektionsanordnung nach den
Merkmalen des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 oder 2.
Für die Sicherheit des Luftverkehrs ist die Kontrolle von Gegenständen, die an Bord
eines Flugzeuges gebracht werden sollen, insbesondere von Reisegepäck, bezüglich dem
Vorhandensein von Sprengstoff oder Bomben eine wesentliche Anforderung.
Entsprechende Detektionsvorrichtungen müssen einerseits mit hoher Präzision arbeiten,
um eine höchstmögliche Detektionsleistung, aber auch eine geringe Fehlalarmrate zu
gewährleisten, andererseits müssen jedoch hohe Durchsatzleistungen erzielt werden, um
das hohe Aufkommen an Prüfobjekten in der zur Verfügung stehenden Zeit zu
bewältigen.
Detektionsvorrichtungen, die nach den bekannten Verfahren entsprechend den
Merkmalen des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 oder 2 arbeiten, basieren daher in
der Regel auf zwei oder mehr Stufen, wobei die erste Stufe in der Regel aus einem
schnellen System besteht, das dem zu prüfenden Objektaufkommen gewachsen ist und
dabei eine hohe Sprengstoffnachweiswahrscheinlichkeit hat, das jedoch bezogen auf
das angestrebte Prüfziel eine noch zu hohe Fehlalarmrate besitzt. In der oder den
nachfolgenden Stufen wird die immer geringere Anzahl von Prüfobjekten, die einen
(Fehl-) Alarm hervorgerufen haben, in der längeren zur Verfügung stehenden Zeit
genauer untersucht.
Bei einem derartigen aus der US-PS 5,182,764 bekannten mehrstufigen Gerät werden in
der zweiten oder in einer höheren Stufe die in der niedrigen Stufe als nicht eindeutig
geklärten Stellen innerhalb des Prüfobjektes nochmals untersucht, wobei die zu
untersuchenden Stellen in Koordinaten festgelegt sind. Es wird jedoch kein Weg
aufgezeigt, wie die Koordinaten in der niedrigen Verfahrensstufe erfaßt bzw. definiert
werden, damit die Überprüfung der nicht eindeutig geklärten Stellen innerhalb des
Prüfobjektes automatisch und der gesamte Vorgang in der zweiten oder höheren Stufe
beschleunigt durchgeführt werden kann.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, das eingangs erwähnte Verfahren
derartig zu verbessern, daß für eine automatische beschleunigte Überprüfung in der
zweiten oder höheren Stufe der nicht eindeutig in der niedrigen Stufe geklärten Stellen
die Koordinaten in der niedrigen Verfahrensstufe definiert erfaßt werden.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren
durch die im jeweils kennzeichnenden Teil der
Patentansprüche 1 oder 2 angegebenen Merkmale.
Der Erfindung liegt im wesentlichen die Erkenntnis zugrunde, in der niedrigen
Verfahrensstufe die Koordinaten so zu definieren, daß einerseits eine objektgebundene
Festlegung der Koordinaten über die mittels Lichtschranken erkannte Vorderkante des
Prüfobjektes erfolgt oder andererseits die Festlegung der Koordinaten transport
mittelgebunden, beispielsweise mittels bestimmter Marken im Transportmittel, nach
denen das Prüfgut ausgerichtet ist, zu definieren. Dadurch kann in der niedrigen
Verfahrensstufe eine präzise Unterteilung des Prüfgutes in der Art eines mindestens
zweidimensionalen Koordinatensystemes getroffen werden, mit dessen Hilfe bestimmte
Positionen im Prüfgut eindeutig beschrieben und als Koordinaten an die höhere Stufe
weitergereicht werden. In der höheren Verfahrensstufe werden entsprechend dieser
Koordinaten entweder das Prüfgut oder die Meßvorrichtung eingerichtet und
ausschließlich nur lokale Untersuchungen der nicht eindeutig geklärten Reisegepäck
gegenstände durchgeführt.
Dieses Verfahren ermöglicht somit in der zur Verfügung stehenden Zeit auch lokal
detaillierte Spezialmessungen. Ein weiterer Vorteil der genauen Lokalisierung besteht in
der Reduktion eventuell auftretender Schäden im Prüfgut, beispielsweise bei Einsatz
ionisierender Strahlung an Filmen im Reisegepäck, weil Gegenstände außerhalb der
Untersuchungszone unbeeinflußt bleiben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand eines in der Figur
dargestellten Flußdiagramms näher erläutert.
In der Figur ist beispielsweise das von der Detektionsanord
nung zu untersuchende Prüfgut 16 ein Reisekoffer, der in
Richtung des Pfeils 28 beispielsweise auf einem nicht darge
stellten Transportband die erste Verfahrensstufe einer üblichen
Scanvorrichtung durchläuft. Die in dieser niedrigeren Stufe der
Detektionsanordnung stattfindenden Prüfungen sind bekannt und
werden beispielsweise in der EP-0 390 950 B1 oder in der
DE-41 37 372 A1 beschrieben.
Beim Einbringen des Prüfgutes 16 in die niedrigere Ver
fahrensstufe 14 werden mindestens zweidimensionale Koordinaten
20, 22 definiert. Bei einem zweidimensionalen Koordinatensystem
18 zeigt die Koordinate 20 beispielsweise in Y- und die Koordi
nate 22 in X-Richtung. Bei einer dreidimensionalen Darstellung
würde eine weitere nicht dargestellte Koordinate senkrecht zu
den Koordinaten 20, 22 in eine nicht dargestellte Z-Richtung
weisen.
Die Definition der Koordinaten in der niedrigeren Verfahrens
stufe 14 kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Nach
einer Ausführungsvariante ist es möglich, in der niedrigeren
Verfahrensstufe 14 die Koordinaten objektgebunden über die
mittels nicht dargestellter Lichtschranken erkannte Vorderkante
26 des Prüfgutes 16 zu definieren. Eine weitere
Ausführungsvariante ermöglicht es, die Koordinaten 20, 22
Transportmittel-gebunden, beispielsweise mittels bestimmter
Marken in dem nicht dargestellten Transportmittel, nach denen
das Prüfgut 16 ausgerichtet ist, zu definieren. Über nicht
dargestellte Schrittmotore, Weggeber oder vergleichbare
Vorrichtungen werden die Koordinaten 20, 22 während der
Untersuchung, beispielsweise beim Weitertransport innerhalb der
niedrigeren Verfahrensstufe weitergezählt, wobei die Skala der
durch das Meßverfahren bestimmten Genauigkeit angepaßt ist.
Detektiert das Meßverfahren eine erneut zu prüfende Stelle im
Prüfobjekt 16, beispielsweise einen oder mehrere nicht eindeu
tig geklärte Reisegepäckgegenstände 10, werden die aktuellen
Koordinaten, die beispielsweise zwischen X₂ und X₁ sowie zwi
schen Y₂ und Y₁ liegen können, ausgelesen und ggf. über einen
nicht dargestellten Zwischenspeicher an die höhere Verfahrens
stufe 24 weitergeleitet. Das Prüfgut gelangt beispielsweise mit
tels eines nicht dargestellten Transportbandes in Pfeilrichtung
30 in die höhere Stufe 24.
Diese höhere Verfahrensstufe 24 wertet die in der niedrigeren
Verfahrensstufe ermittelten Koordinatenangaben aus und richtet
das Prüfgut 16 bzw. das Meßsystem entsprechend ein. Es erfolgt
dann eine lokale Untersuchung der speziellen Position des mög
licherweise unzulässigen Reisegepäckgegenstandes 10 oder auch
mehrerer derartig markierter Positionen. In der höheren Verfah
rensstufe wird der Reisegepäckgegenstand 10 nach ggf. von der
niedrigeren Verfahrensstufe abweichenden Prüfverfahren, bei
spielsweise nach der "Röntgenbeugung" oder durch nukleare Ver
fahren, beispielsweise nach der "Neutronen-Aktivierungs-
Analyse" untersucht.
Der Koordinatentransfer von der niedrigeren zur höheren Verfah
rensstufe erfolgt computergesteuert über Mikroprozessoren,
(nicht dargestellt) beispielsweise über eine Kabelverbindung 32
oder Lichtwellenleiter.
Wird im Prüfgut 16 kein unzulässiger Reisegepäckgegenstand 10
detektiert, verläßt das Prüfgut 16 die Detektionsanordnung
unmittelbar nach Durchlauf der niedrigeren Verfahrensstufe 14
in Pfeilrichtung 34, so daß hier eine Inanspruchnahme der höhe
ren Verfahrensstufe entfällt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Detektieren von unzulässigen Reisegepäckgegenständen (10) in
einer mehrstufigen Detektionsanordnung mit folgenden Verfahrensschritten:
- - In einer niedrigeren Verfahrensstufe (14) der mehrstufigen Anordnung wird eine Unterteilung des Prüfgutes (16) in ein mindestens zweidimensionales Koordinatensystem (18) getroffen, und die Positionen der nicht eindeutig geklärten Reisegepäckgegenstände (10) in Koordinaten (20, 22) festgelegt;
- - In einem nachfolgenden Verfahrensschritt werden diese Koordinaten (20, 22) an mindestens eine höhere Stufe (24) weitergeleitet;
- - In dieser höheren Stufe (24) findet in dem durch die Koordinaten (20, 22) gekennzeichneten Bereich die ausschließliche lokale Untersuchung der nicht eindeutig geklärten Reisegepäckgegenstände (10) statt, dadurch gekennzeichnet, daß die Koordinaten (20, 22) beim Einbringen des Prüfgutes (16) in der niedrigeren Stufe (14) über die mittels Lichtschranken erkannte Vorderkante (26) des Objektes (16) definiert werden.
2. Verfahren zum Detektieren von unzulässigen Reisegepäckgegenständen (10) in
einer mehrstufigen Detektionsanordnung mit folgenden Verfahrensschritten:
- - In einer niedrigen Verfahrensstufe (14) der mehrstufigen Anordnung wird eine wird eine Unterteilung des Prüfgutes (16) in ein mindestens zweidimensionales Koordinatensystem (18) getroffen, und die Positionen der nicht eindeutig geklärten Reisegepäckgegenstände (10) in Koordinaten (20, 22) festgelegt;
- - In einem nachfolgenden Verfahrensschritt werden diese Koordinaten (20, 22) an mindestens eine höhere Stufe (24) weitergeleitet;
- - In dieser höheren Stufe (24) findet in dem durch die Koordinaten (20, 22) gekennzeichneten Bereich die ausschließliche lokale Untersuchung der nicht eindeutig geklärten Reisegepäckgegenstände (10) statt, dadurch gekennzeichnet, daß die Koordinaten (20, 22) beim Einbringen des Prüfgutes (16) in der niedrigeren Stufe (14) transportmittelgebunden mittels bestimmter Marken im Transport mittel, nach denen das Prüfgut (16) ausgerichtet ist, definiert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
aktuellen in der niedrigeren Stufe (14) ausgelesenen Koordinaten (20, 22) über
einen Zwischenspeicher an die höhere Stufe (24) weitergegeben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch wenigstens
zwei unterschiedliche Prüfverfahren in der niedrigeren Stufe (14) und in der
höheren Stufe (24).
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