DE4405852A1 - Verfahren zur Ansteuerung eines Wechselrichters - Google Patents
Verfahren zur Ansteuerung eines WechselrichtersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ansteuerung
eines Wechselrichters der im Oberbegriff des Patentanspruchs
genannten Art.
Aus dem Skriptum "Selbstgeführte Stromrichter" zur Vorlesung
"Leistungselektronik 2" von P. Nutschler, TH Darmstadt, 1993,
ist ein Ansteuerverfahren für einen Wechselrichter bekannt, bei
dem die vier steuerbaren Ventile in einer
Wechselrichter-Vollbrücke so angesteuert werden, daß bei der
Durchführung der Pulsweitenmodulation (PWM) der sinusförmigen
Steuerspannung nach dem Unterschwingungsverfahren, bei dem wäh
rend jeder Halbwelle der Steuerspannung die Steuerspannung mehr
mals abgetastet wird, ein jeweils diagonal gegenüberliegendes
Ventilpaar gemeinsam abwechselnd leitend und gesperrt wird, wäh
rend das jeweils andere diagonal gegenüberliegende Ventilpaar
gemeinsam abwechselnd gesperrt und leitend wird, d. h., daß in
der ersten Ventil-Reihenschaltung das erste Ventil leitend und
das zweite Ventil gesperrt ist, wenn in der zweiten, zur ersten
Reihenschaltung parallelen, Ventil-Reihenschaltung das erste
Ventil gesperrt und das zweite Ventil leitend ist.
Da bei diesem Ansteuerverfahren jedoch alle vier
Vollbrücken-Ventile im Takt der Frequenz der Dreiecks- oder
Sägezahnspannung leitend bzw. gesperrt werden und durch jeden
Schaltvorgang Verluste entstehen, ist der Wirkungsgrad einer
Wechselrichterschaltung, die mit dem obengenannten Verfahren
nach dem Stand der Technik angesteuert wird, nicht optimal. Da
außerdem bei diesem Verfahren eine bipolare PWM stattfindet,
d. h., es fließt zu jeder Zeit ein entweder positiver oder nega
tiver Strom durch den an den Ausgang geschalteten Verbraucher,
fließt ständig ein Strom durch zwei leitende (eingeschaltete)
Ventile des Wechselrichters, wobei in jedem der beiden leitenden
Ventile Durchlaßverluste entstehen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Ansteuerverfahren für
einen Wechselrichter zu schaffen, welches die durch das Öffnen
und Schließen der Ventile verursachten Schaltverluste sowie die
in den leitenden (stromleitenden) Ventilen entstehenden Durch
laßverluste verringert und damit den Wirkungsgrad der Wechsel
richterschaltung erhöht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Hierbei wird die Dreieck- oder Sägezahnspannung (das Abtastsig
nal) mit einer Gleichspannung überlagert und als Steuerspannung
eine gleichgerichtete sinusförmige Spannung verwendet, wobei
während einer ungeradzahligen Halbwelle der Steuerspannung das
erste bzw. zweite Ventil in der zweiten Ventil-Reihenschaltung
permanent gesperrt bzw. leitend ist, während das erste und zwei
te Ventil der ersten Ventil-Reihenschaltung im Takt der Dreieck
spannung eine PWM der Steuerspannung vornehmen. Während einer
geradzahligen Halbwelle der Steuerspannung ist das erste bzw.
zweite Ventil der ersten Ventil-Reihenschaltung permanent ge
sperrt bzw. leitend, während das erste und zweite Ventil der
zweiten Ventil-Reihenschaltung im Takt der Dreieckspannung eine
PWM der Steuerspannung vornehmen.
Diese Lösung ist einfach und bewirkt, daß jeweils während einer
Halbwelle der zu modulierenden Steuerspannung die Modulation
durch das Schalten nur zweier Ventile durchgeführt wird, während
beim Verfahren nach dem Stand der Technik die Modulation während
einer Halbwelle durch das Schalten aller vier Ventile bewerk
stelligt wird. Durch das erfindungsgemäße Ansteuerverfahren wer
den daher die Schaltverluste der an der Modulation beteiligten
Ventile, bis auf das jeweils einmalige Umschalten eines Ventil
paares pro Halbwelle, auf die Hälfte reduziert.
Weiterhin bewirkt das erfindungsgemäße Ansteuerverfahren während
der Dauer jeder Halbwelle der Steuerspannung eine unipolare
Pulsweitenmodulation, d. h., daß während der Impulspausen des Mo
dulationsproduktes kein nennenswerter Strom durch die Ventile,
die während dieser Zeit leitend sind, fließt. Daher entstehen
beim erfindungsgemäßen Ansteuerverfahren während der Impulspau
sen keine Durchlaßverluste in den während dieser Zeit leitenden
Ventilen.
Im folgenden wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm der Spannungsverläufe beim
erfindungsgemäßen Ansteuerverfahren;
Fig. 2 eine herkömmliche Vollbrücken-Wechselrichterschaltung
bei der das erfindungsgemäße Ansteuerverfahren angewendet wird;
Fig. 3 ein Diagramm der Spannungsverläufe bei einem
Ansteuerverfahren nach dem Stand der Technik, wenn dieses bei
der Schaltung in Fig. 2 angewendet wird;
Fig. 4a bis 4c ein Schaltbild einer Halbbrücken-Wechselrich
terschaltung nach dem Stand der Technik sowie Diagramme der
Spannungsverläufe im Wechselrichter von Fig. 4a bei einem An
steuerverfahren nach dem Stand der Technik.
Die in Fig. 4a gezeigte Halbbrücken-Wechselrichterschaltung nach
dem Stand der Technik umfaßt eine Gleichspannungsquelle, die
zwischen einem ersten Knoten und einem zweiten Knoten N geschal
tet ist. Eine Reihenschaltung aus einem ersten und einem zweiten
Kondensator, die über einen dritten Knoten O miteinander verbun
den sind, ist zwischen dem ersten Knoten und dem zweiten Knoten
N geschaltet. Ein erster Anschluß eines ersten steuerbaren Ven
tils S+ und ein Kathodenanschluß einer ersten Diode sind mit dem
ersten Knoten verbunden, und ein Anodenanschluß der ersten
Diode, ein zweiter Anschluß des ersten Ventils S+, ein erster
Anschluß eines zweiten steuerbaren Ventils S- und ein Kathoden
anschluß einer zweiten Diode sind mit einem vierten Knoten A
verbunden. Ein zweiter Anschluß des zweiten Ventils S- und ein
Anodenanschluß der zweiten Diode sind wiederum mit dem zweiten
Knoten N verbunden.
Durch ein geeignetes Ansteuerverfahren zum wechselweisen Öffnen
und Schließen der beiden steuerbaren Ventile S+ und S- wird eine
an der Gleichspannungsquelle anliegende Gleichspannung Ud1 in
eine Rechteckpuls-Wechselspannung UA0 umgewandelt, die zwischen
dem vierten Knoten A und dem dritten Knoten O anliegt.
Aus einem Vergleich einer vorgegebenen Steuerspannung USteuer
mit einer ihr gegenüber höherfrequenten Dreieck- oder Sägezahn
spannung Udr werden Steuersignale zum Öffnen und Schließen der
Ventile S+ und S- erhalten. Durch mehrmaliges Öffnen und
Schließen der Ventile S+ und S- während einer Halbwelle der
Steuerspannung USteuer, auch als Unterschwingungsverfahren be
zeichnet, wird eine Pulsweitenmodulation (PWM) der Steuerspan
nung USteuer vorgenommen; das Modulationsprodukt liegt dabei als
Rechteckpuls-Wechselspannung UA0 mit variablem Tastverhältnis am
Ausgang der Wechselrichterschaltung an. Nach einer geeigneten
Tiefpaßfilterung, welche in der in Fig. 4a gezeigten Schaltung
durch die Spule L vorgenommen wird, wird eine Wechselspannung
UA0,1 erhalten, deren Formfaktor und Frequenz gleich der der
Steuerspannung USteuer ist, und deren Amplitude der Gleichspan
nung Ud1 proportional ist.
Fig. 4b veranschaulicht die Steuersignalerzeugung durch den Ver
gleich der Spannung USteuer mit Udr, Fig. 4c zeigt die am Aus
gang anliegende Spannung UA0 bzw. UA0,1. Hier wird deutlich, daß
die positive bzw. negative Amplitude der Spannung UA0 gleich
Ud1/2 bzw. Ud1/2 ist.
Zur Einhaltung des Shannon′schen Abtasttheorems ist es gefor
dert, daß die Frequenz der Dreiecks- oder Sägezahnspannung Udr,
welche als Abtastsignal fungiert, mindestens doppelt so groß ist
wie die Frequenz der (abgetasteten) Steuerspannung USteuer, da
mit aus dem Modulationsprodukt das darin enthaltene Ursprungs
signal eindeutig zurückgewonnen werden kann.
Im allgemeinen wird bei einem Wechselrichter zur Erzeugung einer
sinusförmigen Ausgangs-Wechselspannung mit der Frequenz von 50
Hz zur Abtastung der Steuerspannung USteuer, welche ebenfalls
eine 50 Hz-Sinusschwingung sein muß, eine Dreieckspannung Udr
mit einer Frequenz von 20 kHz gewählt, um durch das Ventilschal
ten verursachte NF-Störungen in einen Bereich oberhalb der
menschlichen Hörgrenze zu verlagern. Außerdem wird als Frequenz
der Dreieckspannung Udr üblicherweise ein ganzzahliges Vielfa
ches der Frequenz der Steuerspannung USteuer gewählt. Das in
Fig. 1, 3, 4b und 4c dargestellte Verhältnis von
Dreieckspannungs-Frequenz zu Steuerspannungs-Frequenz erscheint
aus zeichnungstechnischen Gründen kleiner als das in der Praxis
üblicherweise vorkommende Verhältnis.
Bei diesem Ansteuerverfahren erfolgt eine bipolare Pulsung,
d. h., daß die Amplitude des Modulationsprodukts während einer
Halbwelle der Steuerspannung USteuer mehrmals zwischen positiven
und negativen Werten, hier +Ud1/2 und -Ud1/2, wechselt.
Zur Erhöhung der Ausgangsspannung ist weiterhin eine
Vollbrücken-Wechselrichterschaltung bekannt, wie sie in Fig. 2
gezeigt ist.
Diese Schaltung umfaßt einen ersten (1) und einen zweiten (0)
Eingangsanschluß, zwischen die ein erster Kondensator (C) ge
schaltet ist und an denen eine Eingangs-Gleichspannung Ue an
liegt. Parallel zum ersten Kondensator (C) sind eine erste (V₁,
V₂) und eine zweite (V₃, V₄) Reihenschaltung von jeweils zwei
steuerbaren, ersten bis vierten Ventilen (V₁, V₂, V₃, V₄) ge
schaltet. Das erste Ventil (V₁) ist über einen ersten Knoten
(K₁) mit dem zweiten Ventil (V₂) verbunden, und das dritte Ven
til (V₃) ist über einen zweiten Knoten (K₂) mit dem vierten Ven
til (V₄) verbunden. Zwischen dem ersten (K₁) und dem zweiten
Knoten (K₂) wird eine Ausgangsspannung, die dem Modulationspro
dukt der pulsweitenmodulierten Steuerspannung USteuer
entspricht, entnommen, mit einem Transformator (T) transformiert
und durch ein Tiefpaßfilter (L1, C1, L2) gefiltert.
Die Erzeugung der Steuersignale für die Ventile V₁ bis V₄ er
folgt auf gleiche Weise wie im vorhergehenden Fall des
Halbbrücken-Wechselrichters und ist in Fig. 3 dargestellt.
Die Ventile V₁ bis V₄ des Vollbrücken-Wechselrichters werden nun
so angesteuert, daß im Rhythmus der Dreieckspannung Udr jeweils
ein erstes, diagonal gegenüberliegendes Ventilpaar V₁ und V₄ ge
meinsam abwechselnd leitend bzw. gesperrt wird, während ein
zweites, diagonal gegenüberliegendes Ventilpaar V₂ und V₃ ge
meinsam abwechselnd gesperrt bzw. leitend wird. Durch diesen
Schaltbetrieb erfolgt eine bipolare PWM der Steuerspannung
USteuer.
Das in Fig. 3 gezeigte Modulationsprodukt am Ausgang der Schal
tung ist ein bipolares Rechteckpuls-Wechselsignal mit variablem
Tastverhältnis, ähnlich dem Ausgangssignal beim
Halbbrücken-Wechselrichter, wobei jedoch in diesem Fall die Am
plitude der Ausgangsspannung zwischen den Werten +Ue und -Ue
wechselt.
Der Vorteil einer höheren Ausgangsspannung wird hier jedoch mit
der Tatsache erkauft, daß zu jedem Schaltzeitpunkt alle vier
Ventile gleichzeitig geschaltet werden, was zu hohen Schaltver
lusten führt. Da eine bipolare PWM durchgeführt wird, fließt zu
jedem Zeitpunkt des Modulationsvorgangs ein Strom durch zwei
leitende Ventile, der in diesen Ventilen selbst Durchlaßverluste
verursacht.
Das erfindungsgemäße Ansteuerverfahren zur Erhöhung des Wir
kungsgrades eines Wechselrichters kann auf die eben genannte
Vollbrücken-Wechselrichterschaltung nach dem Stand der Technik
angewendet werden, ohne irgendwelche schaltungstechnischen Ände
rungen an der Schaltung vornehmen zu müssen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen An
steuerverfahrens wird nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 näher
erläutert.
Bei diesem Verfahren werden zur Erzeugung der Steuersignale zum
Öffnen und Schließen der Ventile prinzipiell die gleichen Signa
le verwendet wie beim Stand der Technik. Dabei wird, wie in
Fig. 1 gezeigt, die Dreieck- oder Sägezahnspannung Udr mit einer
Gleichspannung überlagert, wodurch ein pulsierendes
Gleichspannungs-Dreiecksignal erhalten wird, dessen Amplitude
zwischen Null und einem Maximalwert schwankt. Weiterhin wird die
sinusförmige Steuerspannung USteuer gleichgerichtet, wodurch
sich eine pulsierende Gleichspannung mit sinusförmigen Halbwel
len ergibt. Aus einem Vergleich der gleichspannungsüberlagerten
Dreieckspannung Udr mit der gleichgerichteten Steuerspannung
USteuer werden wiederum Steuersignale zum Öffnen und Schließen
der steuerbaren Ventile V₁ bis V₄ erhalten.
Wie aus Fig. 1 im Zusammenhang mit der in Fig. 2 gezeigten
Schaltung ersichtlich wird, ist während einer ersten Halbwelle
der Steuerspannung USteuer das Ventil V₃ permanent gesperrt
(AUS) und das Ventil V₄ permanent leitend (EIN), während die
Ventile V₁ und V₂ die Pulsweitenmodulation der Steuerspannung
USteuer vornehmen. Dabei ist das Ventil V₁ gesperrt (AUS) und
das Ventil V₂ leitend (EIN), wenn die momentane Amplitude der
gleichspannungsüberlagerten Dreiecksspannung Udr größer ist als
die momentane Amplitude der gleichgerichteten Steuerspannung
USteuer. Wenn die momentane Amplitude der Dreieckspannung Udr
kleiner ist als die momentane Amplitude der Steuerspannung
USteuer, so ist das Ventil V₁ leitend (EIN) und das Ventil V₂
gesperrt (AUS).
Während einer zweiten Halbwelle der Steuerspannung USteuer ist
das Ventil V₁ permanent gesperrt (AUS) und das Ventil V₂ perma
nent leitend (EIN), während die Ventile V₃ und V₄ die PWM der
Steuerspannung USteuer vornehmen. Dabei ist das Ventil V₃ ge
sperrt (AUS) und das Ventil V₄ leitend (EIN), wenn die momentane
Amplitude der Steuerspannung USteuer kleiner ist als die momen
tane Amplitude der Dreieckspannung Udr. Wenn die momentane Am
plitude der Steuerspannung USteuer größer ist als die momentane
Amplitude der Dreieckspannung Udr, so ist das Ventil V₃ leitend
(EIN) und das Ventil V₄ gesperrt (AUS). Bei der dritten, vierten
usw. Halbwelle der Steuerspannung USteuer ist der Betrieb ab
wechselnd der gleiche, wie während der ersten bzw. zweiten Halb
welle der Steuerspannung USteuer.
Als Ausgangssignal liegt ein, während der Dauer jeweils einer
Steuerspannungs-Halbwelle unipolares, Modulationsprodukt der
pulsweitenmodulierten Steuerspannung USteuer an, wie ebenfalls
in Fig. 1 gezeigt. Dabei variiert die Amplitude der Ausgangs
spannung während einer Steuerspannungs-Halbwelle nur zwischen 0
und +Ue, bzw. zwischen 0 und -Ue während der darauffolgenden
Halbwelle. Nach Durchführung einer Tiefpaßfilterung ergibt sich
eine Ausgangs-Wechselspannung mit einer ähnlichen Amplitude, wie
die der Ausgangs-Wechselspannung bei einem herkömmlichen
Vollbrückenwechselrichter-Ansteuerverfahren.
Um den Schaltbetrieb der Ventile V₁ und V₂ bzw. V₃ und V₄ nach
jeder Steuerspannungs-Halbwelle zu wechseln, wird das Vorzeichen
der Steuerspannung USteuer vor deren Gleichrichtung beispiels
weise mittels eines Komparators, der den Wert der Steuerspannung
mit Null vergleicht, festgestellt. Nach Maßgabe des
Komparator-Ausgangssignals wird dann ein entsprechender Schalt
betrieb der jeweiligen Ventilpaare ausgewählt.
Alternativ zur Feststellung des Vorzeichens der Steuerspannung
durch einen Komparator besteht ebenso bei der Verwendung einer
digitalen Steuerung durch z. B. PAL′s, FPGA′s, Controller, oder
ähnlichem, die Möglichkeit, eine gerade bzw. ungerade Halbwelle
der Steuerspannung beispielsweise am Zählerstand eines Zählers
zu erkennen. Dieser Zähler kann durch Hardware oder Software
realisiert werden. Das Erkennen einer geraden bzw. ungeraden
Halbwelle der Steuerspannung erfolgt wie nachfolgend
beschrieben:
Ein 9-Bit-Zähler (zählt von 0 bis 511) wird mit 20 kHz getaktet. Ein erster und ein zweiter digitaler Komparator überwachen den Zählerstand. Der erste Komparator vergleicht den Zählerstand mit 200. Ist der Zählerstand kleiner als 200, so gibt der erste Kom parator das Signal "positive Halbwelle" aus. Ist der Zählerstand größer als 200, so wird entsprechend das Signal "negative Halb welle" gesetzt. Der zweite Komparator vergleicht den Zählerstand mit 400. Erreicht der Zählerstand 400, dann wird der Zähler auf 0 gesetzt und der Vorgang wiederholt sich. Die Frequenz der Aus gangsspannung ist in diesem Fall 50 Hz (20 kHz/400 = 50 Hz). In einem dreiphasigen System erhöht sich der Aufwand entsprechend.
Ein 9-Bit-Zähler (zählt von 0 bis 511) wird mit 20 kHz getaktet. Ein erster und ein zweiter digitaler Komparator überwachen den Zählerstand. Der erste Komparator vergleicht den Zählerstand mit 200. Ist der Zählerstand kleiner als 200, so gibt der erste Kom parator das Signal "positive Halbwelle" aus. Ist der Zählerstand größer als 200, so wird entsprechend das Signal "negative Halb welle" gesetzt. Der zweite Komparator vergleicht den Zählerstand mit 400. Erreicht der Zählerstand 400, dann wird der Zähler auf 0 gesetzt und der Vorgang wiederholt sich. Die Frequenz der Aus gangsspannung ist in diesem Fall 50 Hz (20 kHz/400 = 50 Hz). In einem dreiphasigen System erhöht sich der Aufwand entsprechend.
Dadurch, daß während jeder Halbwelle der Steuerspannung ein Ven
til permanent leitend ist, ein weiteres Ventil permanent ge
sperrt ist, und die beiden übrigen Ventile den
Modulations-Schaltbetrieb vornehmen, sich also nur zwei Ventile
im permanenten Schaltbetrieb befinden, entstehen beim erfin
dungsgemäßen Ansteuerverfahren für einen
Vollbrücken-Wechselrichter nur halb so viele Schaltverluste, wie
beim entsprechenden Ansteuerverfahren nach dem Stand der Tech
nik.
Da das Modulationsprodukt am Ausgang der Schaltung ein unipola
res Rechteckpuls-Wechselsignal ist, entstehen während der Im
pulspausen, beispielsweise wenn V₂ und V₄ eingeschaltet sind und
V₁ und V₃ ausgeschaltet sind, keine Durchlaßverluste in den ein
geschalteten Ventilen V₂ und V₄.
Durch die mit dem erfindungsgemäßen Ansteuerverfahren erzielbare
Verringerung der Durchlaß- und Schaltverluste im Wechselrichter
wird dessen Wirkungsgrad, wie oben beschrieben, erhöht.
So wurde beispielsweise bei dem in Fig. 2 gezeigten
Vollbrücken-Wechselrichter (inklusive nachgeschaltetem Transfor
mator und Tiefpaß), der mit diesem Verfahren angesteuert wurde,
bei einer Schaltfrequenz von 20 kHz und einer Steuersignalfre
quenz von 50 Hz ein Wirkungsgrad von etwa 80% gemessen. Dabei
war der Wirkungsgrad noch dadurch beeinträchtigt, daß wegen
einer relativ niedrigen Eingangs-Gleichspannung von 24 V und der
hohen abverlangten Leistung ein relativ hoher Strom von ca. 80
bis 100 Aeff durch die Ventile und die primärseitige Transforma
torwicklung floß, wodurch die Verluste relativ hoch waren. Bei
einer Anwendung des herkömmlichen Ansteuerverfahrens auf die
selbe Schaltung (inklusive nachgeschaltetem Transformator und
Tiefpaß) ergaben Messungen unter den gleichen Bedingungen einen
Wirkungsgrad von etwa 65%, woraus die durch das neue Ansteuer
verfahren erzielbare erhebliche Wirkungsgradverbesserung er
sichtlich wird.
Als vorteilhaft erweist sich weiterhin beim erfindungsgemäßen
Ansteuerverfahren, daß durch das gleichzeitige Schalten von nur
zwei Ventilen, die die PWM vornehmen, die dadurch hervorgerufe
nen NF-Störsignale einen geringeren Pegel aufweisen als beim
herkömmlichen Vollbrücken-Ansteuerverfahren, bei dem vier Ven
tile gleichzeitig geschaltet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in analoger, in
gemischt analog-digitaler, wie auch rein digitaler Form, hier
mit handelsüblichen Mikrocontrollern, wie beispielsweise einem
SAB 80C166, realisieren.
Als steuerbare Ventile V₁ bis V₄ können in der
Vollbrücken-Wechselrichterschaltung geeignete Bauelemente, wie
Thyristoren sowie IGBT- oder MOS-FET-Transistoren verwendet wer
den.
Neben dem beschriebenen Ausführungsbeispiel des Ansteuerverfah
rens sind weitere Ausführungsformen denkbar, die im Rahmen des
Erfindungsgedankens angewendet werden können. So können je nach
Bedarf Variationen der Kurvenform, Frequenz, Phasenlage und Po
larität der Abtast- und/oder Steuerspannung sowie Änderungen in
der Modulationsart, z. B. PCM, . . . , vorgenommen werden, um das
Verfahren dem jeweiligen Einzelfall entsprechenden Bedürfnissen
anzupassen.
Ebenso läßt sich das Verfahren auch bei mehrphasigen
Vollbrücken-Wechselrichterschaltungen, z. B. zur Erzeugung von 3
Phasen-Drehstrom, oder bei einem Halbbrücken-Wechselrichter, bei
dem pro Steuerspannungs-Halbwelle jeweils nur ein Ventil den
Modulations-Schaltbetrieb vornimmt und das jeweils andere Ventil
während dieser Zeit gesperrt ist, anwenden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren angesteuerten Wechsel
richter dienen der Versorgung insbesondere von Geräten und elek
trischen Verbrauchern in Eisenbahnzügen, wie z. B. Mikrowellen
öfen und Elektromotoren.
Claims (1)
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Wechselrichters,
wobei der Wechselrichter ein erstes bis viertes steuerbares Ven til (V₁, V₂, V₃, V₄) besitzt, von denen jeweils zwei (V₁, V₂; V₃, V₄) über einen ersten (K₁) bzw. einen zweiten Knoten (K₂) miteinander in Reihe geschaltet sind;
wobei beide Reihenschaltungen (V₁, V₂; V₃, V₄) parallel zueinan der mit einem ersten (1) und einem zweiten Eingangsanschluß (0) verbunden sind, an denen eine erste Gleichspannung (Ue) anliegt;
wobei über den ersten (K₁) und den zweiten Knoten (K₂) eine Ausgangs-Wechselspannung (Ua) entnommen wird;
wobei Steuersignale zur Ansteuerung des ersten bis vierten Ven tils (V₁, . . . , V₄) aus einem Vergleich einer im wesentlichen sinusförmigen Steuerspannung (USteuer) mit einem gegenüber der Steuerspannung höherfrequenten Abtastsignal (Udr) erzeugt werden; und
wobei die ersten bis vierten Ventile (V₁, . . . , V₄) eine Pulsweitenmodulation (PWM) der Steuerspannung (USteuer) nach dem Unterschwingungsverfahren vornehmen, dadurch gekenn zeichnet, daß
wobei der Wechselrichter ein erstes bis viertes steuerbares Ven til (V₁, V₂, V₃, V₄) besitzt, von denen jeweils zwei (V₁, V₂; V₃, V₄) über einen ersten (K₁) bzw. einen zweiten Knoten (K₂) miteinander in Reihe geschaltet sind;
wobei beide Reihenschaltungen (V₁, V₂; V₃, V₄) parallel zueinan der mit einem ersten (1) und einem zweiten Eingangsanschluß (0) verbunden sind, an denen eine erste Gleichspannung (Ue) anliegt;
wobei über den ersten (K₁) und den zweiten Knoten (K₂) eine Ausgangs-Wechselspannung (Ua) entnommen wird;
wobei Steuersignale zur Ansteuerung des ersten bis vierten Ven tils (V₁, . . . , V₄) aus einem Vergleich einer im wesentlichen sinusförmigen Steuerspannung (USteuer) mit einem gegenüber der Steuerspannung höherfrequenten Abtastsignal (Udr) erzeugt werden; und
wobei die ersten bis vierten Ventile (V₁, . . . , V₄) eine Pulsweitenmodulation (PWM) der Steuerspannung (USteuer) nach dem Unterschwingungsverfahren vornehmen, dadurch gekenn zeichnet, daß
- a) das Abtastsignal (Udr) mit einer Gleichspannung überlagert ist;
- b) daß die Steuerspannung (USteuer) eine gleichgerichtete Sinusspannung ist;
- c) daß während einer ungeradzahligen Halbwelle der Steuer spannung (USteuer) das dritte Ventil (V₃) gesperrt ist, das vierte Ventile (V₄) leitend ist und das erste und zweite Ventil (V₁, V₂) abwechselnd mit der Frequenz des Abtastsignals (Udr) leitend und gesperrt werden; und
- d) daß während einer geradzahligen Halbwelle der Steuer spannung (USteuer) das erste Ventil (V₁) gesperrt ist, das zweite Ventil (V₂) leitend ist und das dritte und vierte Ventil (V₃, V₄) abwechselnd mit der Frequenz des Abtastsignals (Udr) leitend und gesperrt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944405852 DE4405852A1 (de) | 1994-02-23 | 1994-02-23 | Verfahren zur Ansteuerung eines Wechselrichters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944405852 DE4405852A1 (de) | 1994-02-23 | 1994-02-23 | Verfahren zur Ansteuerung eines Wechselrichters |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4405852A1 true DE4405852A1 (de) | 1995-08-24 |
Family
ID=6511011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944405852 Withdrawn DE4405852A1 (de) | 1994-02-23 | 1994-02-23 | Verfahren zur Ansteuerung eines Wechselrichters |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4405852A1 (de) |
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