DE4402855C2 - Einrichtung zur Abwehr eines angreifenden Luftziel-Flugkörpers - Google Patents
Einrichtung zur Abwehr eines angreifenden Luftziel-FlugkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der Zeitschrift PM, Heft 7/1988 (Seiten 48 bis 57, insbesondere zweiter Ab
satz der rechten Spalte von Seite 50) ist es bekannt, den im Infrarotbereich des
elektromagnetischen Strahlungsspektrums arbeitenden Suchkopf eines angreifen
den Flugkörpers durch das Ausbringen sehr heller und heißer Leuchtkörper
(sogenannter Flares) vom bedrohten Luftfahrzeug aus zu blenden bzw. abzulenken.
Moderne Zielverfolgungs-Sensoren sind allerdings mit Mitteln zur Unterscheidung
zwischen Flares und tatsächlich anzugreifenden Flugzielen ausgestattet, z. B. im
Wege einer Zielumriß-Bildverarbeitung. Suchköpfe, deren Sensorsignale eine der
artige Signalverarbeitung erfahren, lassen sich deshalb durch punktuelle Wärme
quellen kaum noch ablenken. Das gilt entsprechend für den Einsatz von Aufhell-
Strahlquellen zur Irritation von UV-Suchköpfen (vgl. DE-PS 41 07 533).
Bei hinreichend verfügbarer Strahlenergie ist es grundsätzlich möglich, ein Zielob
jekt mittels eines darauf fokussierten Hochenergie-Laserstrahles thermisch und
damit letztlich auch mechanisch zu beschädigen oder gar zu zerstören, jedenfalls in
seiner Funktionsfähigkeit entscheidend zu beeinträchtigen. Das wird in der JP 5-
223 499 (A), offengelegt am 31. August 1993, dadurch zum Ausdruck gebracht,
daß mit Hilfe einer Radareinrichtung anstelle der üblichen Flugabwehr-Kanone im
Nahbereich der Strahl eines Infrarot-Laseroszillators auf den anfliegenden Flug
körper gerichtet wird, um die in dessen Suchkopf eingebaute Infrarot-Kamera zu
zerstören. Da es dabei nur um die Umsetzung thermischer Energie im Zielobjekt
geht, ist die Wellenlänge des Infrarot-Laserstrahles nicht von Belang, insbesondere
kommt es dafür nicht auf die Arbeitsfrequenz des Suchkopf-Sensors an. Allerdings
ist für eine solche thermische Abwehrwirkung eine besondere Nachführregelung
erforderlich, die ein Auswandern des Fokus aus dem ursprünglichen Einwirkungs
bereich ins Zielobjekt aufgrund Verringerung der Reflexionseigenschaften verhin
dert, um die thermische Zerstörungsenergie hinreichend lange auf einem Punkt des
abzuwehrenden Flugkörpers zu halten, und jedenfalls bis zu mittleren Annähe
rungsentfernungen des Zielobjekts sind zusätzlich Maßnahmen zu treffen, die ge
eignet sind, die abträglichen Einwirkungen atmosphärischer Turbulenzen auf die
Strahlgeometrie zu kompensieren, um die Strahlenergie tatsächlich auf der Oberflä
che des abzuwehrenden Zielobjektes fokussieren zu können. In diesem Zusammen
hang ist es aus der DE 36 23 808 A1 bekannt, einen Hochenergie-Laserstrahl über
einen Nachführregler und eine adaptive Optik zum Optimieren des Strahlquer
schnittes auch dann auf einen einmal erfaßten Zielpunkt zu halten, wenn sich das
Ziel bewegt oder wenn dessen für die Nachführregelung ausgenutzte Reflexion
aufgrund des Einsetzens der gewünschten thermischen Zerstörung des Materials im
Zielpunkt nachläßt. Solche Hochenergie-Abwehrlaser zur thermischen Material
zerstörung am abzuwehrenden Flugkörper arbeiten unabhängig von der Arbeitsfre
quenz seines Infrarot-Suchkopfes, aber sie sind aufgrund des hohen Energiebedar
fes für die Laserquelle nur für stationäre oder jedenfalls landgebundene Laser (im
Einsatz gegen Flugzeuge oder große Flugkörper) geeignet. Es wäre aus energeti
schen Gründen nicht realistisch, mit solchen Hochenergie-Lasersystemen zu Ab
wehr von Luftziel-Flugkörpern fliegende Einrichtungen wie insbesondere etwa
Transportflugzeuge ausstatten zu wollen, welche etwa kurzfristig zu humanitären
Zwecken oder zur Versorgung von Krisenreaktionskräften eingesetzt werden und
deshalb beispielsweise militärisch unaufgeklärtes Gelände überfliegen müssen, aus
dem heraus sie durch Partisanen oder Rebellen überaus gefährdet sind, welche mit
modernen, kleinkalibrigen Abwehr-Flugkörpern eingangs erwähnter Art ausgestat
tet sind.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung die technische
Problematik zugrunde, eine wirksame Abwehreinrichtung zu schaffen, mit der po
tentiell gefährdete Luftfahrzeuge insbesondere im Hinblick auf den Betriebsener
giebedarf unproblematisch nachrüstbar sind, um sich der Bedrohung durch such
kopfgesteuerte Luftziel-Flugkörper zu erwehren.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße Ab
wehr-Einrichtung nach dem Kennzeichnungsteil des Hauptanspruches ausgelegt ist.
Dieser Lösung zufolge wird das zu schützende Luftfahrzeug mit einer vergleichs
weise kleinbauenden und insbesondere mit vergleichsweise niedriger elektrischer
Energie betreibbaren Laserquelle ausgestattet, was dennoch eine wirksame Abwehr
ermöglicht, weil diese Laserquelle einen Laserstrahl in einem Frequenzband abgibt,
welches (im Hinblick auf die sogenannten atmosphärischen Infrarot-
Strahlungsfenster) typisch für die übliche Detektionsfrequenz von Infrarot-
Suchköpfen ist. Die Laserenergie ist deshalb nicht für eine thermisch-mechanische
Zerstörungswirkung im abzuwehrenden Objekt auszulegen, sondern der Abwehr-
Laserstrahl wirkt lediglich signalmäßig durch die Optik des Flugkörper-Suchkopfes
hindurch auf seinen Sensor und stört dadurch die Sensorsignal-Auswertung für die
Nachführsteuerung des abzuwehrenden Flugkörpers. Dieser bloße Störeffekt, der
eine niederenergetische Laserquelle einsetzen läßt, ist dann besonders wirksam,
wenn der Abwehr-Laserstrahl mit einer Frequenz getaktet ist, die der üblichen Re
tikel-Frequenz in IR-Suchköpfen entspricht, weil dann in der Suchkopf-
Signalverarbeitung der Signalanteil vom Abwehrstrahl nicht ausgeblendet werden
kann, sondern zuverlässig zur elektrischen Übersteuerung der Sensoren bzw. der
ihnen nachgeschalteten Signalverstärker führt.
Um angesichts der kleinbauenden, niederenergetischen Laserquelle mit einem stark
gebündelten, also schmalen Abwehr-Laserstrahl arbeiten zu können, ist es zweck
mäßig, über ein rundum suchendes Abwehrsystem mit breiterem Gesichtsfeld die
aktuell gegebene Bedrohungsrichtung grob zu erfassen. Ein solches Suchsystem für
die Raketenabwehr ist als handelsüblicher Sensor verfügbar, weshalb es in der
nachstehenden Zeichnungsbeschreibung als Warnsenor bezeichnet wird. Mittels
dieses Sensors kann dann der Laserstrahl in grob vororientiert werden, um danach
von der Nachführoptik eines ebenfalls passiven Zielverfolgungssystemes mit we
sentlich schmalerer Charakteristik auf den sich aufheizenden Dom des angreifenden
Lenkflugkörpers ausgeschaltet zu werden. Wegen des kleinen Durchmessers des
typischerweise tragbaren, mit Infrarot-Suchkopf ausgestatteten Flugkörpers ist die
Gefahr gering, daß der Abwehr-Laserstrahl den Angreifer wieder verliert, da schon
auf mittlere Annäherungs-Distanz der Durchmesser des Lenkflugkörpers deutlich
kleiner ist, als der Strahlquerschnitt des Zielverfolgungssystemes.
Jedenfalls bei weiterer Annäherung an das zu schützende Luftfahrzeug wird die
Suchkopf-Funktion des IR-Detektors im abzuwehrenden Flugkörper aus der ge
pulsten Abwehr-Laserquelle nicht nur gestört sondern infolge dichterer Annähe
rung auch durch Übersteuerung geblendet, jedenfalls dessen Zielverfolgungs-
Regelschleifer außer Betrieb gesetzt. Hierfür sind, da die Funktion im Frequenz
band des abzuwehrenden Suchkopfes selbst erfolgt, im Vergleich zur zerstörenden
Abwehr mittels Hochenergie-Laserstrahlen nur sehr geringe Energiedichten im
Abwehrstrahl erforderlich, wenn nur dessen Frequenz im üblichen Nutzband eines
Suchkopf-Detektors liegt.
Die erfindungsgemäß ausgelegte Abwehr-Einrichtung kann autark funktionstüchtig
in einen schlanken Container eingebaut sein, welcher als Außenlast unter dem ge
rade zu schützenden Luftfahrzeug angehängt wird und beim nächsten Einsatz des
zu schützenden Flugzeugs, jedenfalls bei Erschöpfung der Energieversorgung, un
problematisch komplett gegen ein funktionstüchtiges neues Exemplar austauschbar
ist.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Ansprüchen. Hier folgt die Beschreibung eines in der Zeichnung unter
Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierten bevorzugten Reali
sierungs- und Einsatzbeispiels zur erfindungsgemäßen Lösung. In der Zeichnung
zeigt;
Fig. 1 ein typisches Einsatz-Szenario für die erfindungsgemäße Flugkörper-
Abwehreinrichtung,
Fig. 2 in Prinzipdarstellung ein an das zu schützende Luftfahrzeug adaptierbares
System mit der Abwehieinrichtung für das Szenario nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Funktions-Blockschaltbild für das System nach Fig. 2,
Fig. 4 in Prinzipdarstellung den Aufbau einer Laserquelle für die Einrichtung nach
Fig. 3 und
Fig. 5 ein Realisierungsbeispiel für eine breitban
dige Niederleistungs-Laserquelle zum Blenden
von Infrarot-Suchköpfen mit unterschiedlichen
Detektor-Nutzbändern.
Ein Luftfahrzeug 11, etwa ein vergleichsweise langsames
und vor allem wenig wendiges Linien- oder Transport
flugzeug, wie es mit Hilfs- oder Betriebsgütern für hu
manitäre Aktionen oder für Krisenreaktionskräfte Ein
satz findet, wird beispielsweise beim Start oder bei
der Landung von einem tragbaren, kleinkalibrigen Lenk
flugkörper 12 aus einem Hinterhalt heraus angegriffen.
Der hinter einem Dom in die Spitze des Lenkflugkörpers
12 eingebaute optronische Suchkopf 13 arbeitet typisch
im nahen oder ferneren Infrarotbereich des elektroma
gnetischen Strahlungsspektrums und hat deshalb auf ein
Triebwerk des Luftfahrzeuges 11 aufgeschaltet. Gewöhn
lich weicht (wie dargestellt) die aktuelle Flugrichtung
des Angreifers, bis auf die letzte Phase der Annähe
rung, noch von der tatsächlichen Zielrichtung ab. Der
also etwa längs einer Schleppkurve oder längs einer
vorverlegten Schleppkurve angreifende Lenkflugkörper 12
würde etwaigen Ausweichmanövern des Luftfahrzeuges 11
(außer vielleicht in der allerletzten Angriffsphase)
ohne weiteres folgen können, zumal insbesondere während
des Starts und der Landung nur höchst beschränkte Aus
weichmanöver möglich sind. Die Wirkung von aus dem
Luftfahrzeug 11 abgeworfenen Heißlichtquellen (Flares)
auf den Suchkopf 13 des Angreifers versagt insbesondere
bei schon zu dichter Annäherung und auch dann, wenn im
verfolgenden (oder frontal angreifenden) Lenkflugkörper
11 auch eine Szenenauswertung erfolgt, um den einmal
aufgefaßten eigentlichen Zielumriß (also das gefährdete
Luftfahrzeug 11) als Schatten vor dem Hintergrund nicht
wieder aus dem Angriffskontakt zu verlieren. Deshalb
hat das Luftfahrzeug 11 gewöhnlich keine Überle
benschance gegen den angreifenden Lenkflugkörper 12.
Wenn dagegen das potentiell gefährdete Luftfahrzeug 11
mit einer Abwehreinrichtung 14 gemäß vorliegender Er
findung ausgestattet ist, dann wird der Suchkopf 13,
dessen Gesichtsfeld 15 das Luftfahrzeug 11 und damit
seine Abwehreinrichtung 14 erfaßt hat, von einem Ab
wehr-Laserstrahl 16 ins Visier genommen. Das hat zur
Folge, daß der Infrarot-Detektor im Suchkopf 13 des An
greifers zunächst mit der störenden Taktfrequenz des ge
pulsten Abwehrstrahles 16 beaufschlagt, bei dichterer
Annäherung schließlich übersteuert und in noch größerer
Energiekonzentration sogar thermisch zerstört, also der
Suchkopf 13 gewissermaßen geblendet und jedenfalls au
ßer Funktion gesetzt wird. Dadurch ist die Zielauf
schaltung des angreifenden Lenkflugkörpers 12 gestört,
so daß dieser mit großer Wahrscheinlichkeit sein Ziel
verfehlt, weil er abweichend von der momentanen Ziel
richtung seine aktuelle Flugrichtung beibehält oder
aber weil er abstürzt, da die Ruderansteuerung in einen
Endanschlag driftet. Jedenfalls kann nach Ausfall der
Lenkschleife im angreifenden Flugkörper 12 die gegebene
Abweichung zwischen Flugrichtung und Zielrichtung nicht
mehr ausgeregelt werden.
Um in ungesichertem Gebiet einzusetzende Luftfahrzeuge
11 rasch und technisch unproblematisch gegen die Bedro
hung durch Lenkflugkörper 12 schützen zu können, ist
die erfindungsgemäße Abwehr-Einrichtung 14
zweckmäßigerweise als autark funktionstüchtiges System
in einen strömungsgünstig geformten schlanken Container
17 integriert, der wie eine Außenbord-Last unter dem
Rumpf oder unter einem Flügel des Luftfahrzeuges 11
eingeklinkt werden kann. Dieser Container 17 ist hinter
einem strahlentransparenten Dom 18 (Fig. 2) mit einer
Nachführoptik 19 (bei der es sich wie skizziert um ein
Kippspiegelsystem handeln kann) ausgestattet, die
gleichzeitig in den Strahlengängen sowohl eines Ziel
verfolgungssystems 20 wie auch einer Laserquelle 21
liegt. Beim Zielverfolgungssystem 20 kann es sich um
eine Korrelationsschaltung handeln, wie sie etwa in der
DE-OS 34 02 190 beschrieben ist. Es genügt aber durch
aus schon eine einfache Track-Infrarotkamera, die vom
Warnsensor 10 in Richtung 22 auf den sich annähernden
Flugkörper 12 orientiert wird, der sich durch besonders
heiße Regionen - etwa an den Flügelspitzen und vor al
lem vor dem Dom seines Suchkopfs 13 - seiner Umgebung
gegenüber signifikant abhebt.
Da das Zielverfolgungssystem 20 zum möglichst genauen
Einhalten der Abwehr-Richtung 22 mit einer schmalen
Charakteristik arbeitet, ist die Abwehreinrichtung 14
also zweckmäßigerweise zusätzlich mit einem Warnsensor
10 ausgestattet, bei dem es sich um ein handelsübliches
Raketenwarnsystem zum Absuchen des Halbraumes unter dem
Luftfahrzeug 11 handeln kann. Wenn dieses Warnsystem im
Infrarotspektrum arbeitet, wird von ihm eventuell schon
die intensivere Infrarotstrahlung erfaßt, die beim
Start des angreifenden Flugkörpers 12 entsteht. Jeden
falls weist der mit breitem Gesichtsfeld rundum su
chende Warnsensor 10 bei Zielauffassung das Zielverfol
gungssystem 20 grob auf die Bedrohungsrichtung 22 ein.
Aufeinanderfolgende Wärmebilder des dann erfaßten Flug
körpers 12 können noch daraufhin ausgewertet werden, ob
es sich um ein in Bewegung befindliches Echtziel han
delt, und insbesondere um eine Bedrohung des Luftfahr
zeuges 11, während die Optik 19 für die Zielverfolgung
und für den Abwehrstrahl 16 stets der aktuellen Rich
tung 22 zum Flugkörper 12 nachgerichtet bleibt.
In dieser Nachführoptik 19 wird also auch der aus der
Laserquelle 21 ausgekoppelte Laserstrahl 23 einge
speist, der dann als Abwehrstrahl 16 direkt auf den an
greifenden Flugkörper 12 und damit auf dessen Suchkopf
13 trifft und diesen stört, bei hinreichender Annähe
rung dann blendet und schließlich vielleicht sogar zer
stört.
Außer dem Zielverfolgungssystem 20 (mit der Nachführop
tik 19) und der Laser-Quelle 21 sind in dem Container
17 deren batteriegespeisten Stromversorgungen 24, die
Track-Elektronik 25 und eine Feuerleitung 26 zum Akti
vieren der Quelle 21 nach Aufschalten des Zielverfol
gungssystemes 20 enthalten, sowie gegebenenfalls eine
ECM-Einrichtung 27 zum funktechnischen Stören gegneri
scher Fernsteuerungen bei radargeführtem Flugkörper 12.
Um in gleicher Weise frontal und rückwärtig verfolgend
angreifende Flugkörper 12 blenden zu können, kann ein
Luftfahrzeug 11 mit zwei solchen Containern 17 in ge
gensinniger Orientierung parallel zu seinem Rumpf aus
gestattet werden, von denen der eine stirnseitige Dom
in Flugrichtung und der andere Dom der Flugrichtung
entgegen orientiert ist; oder ein Container 17 ist mit
einem gemäß Fig. 2 halbkugelförmig nach unten vorra
genden Dom 18 ausgestattet, der praktisch den gesamten
Halbraum unter dem zu schützenden Luftfahrzeug 11 durch
das Zielverfolgungssystem 20 erfassen läßt.
Der Einsatz einer etwa in der Zeitschrift OLE (Januar
1993, Seiten 18/19) näher beschriebenen Feststoff-La
serquelle 21 mit Halbleiter-Pumpdioden 28 (Fig. 4)
liefert genügend Energie zum thermischen Zerstören des
Detektors in einem gegnerischen Suchkopf 13. In der
Prinzipdarstellung eines Aufbaues für eine solche La
ser-Quelle 21 sind die Kühlplatten fortgelassen, die
den Laserstab 29 zur Verlustwärme-Abfuhr einfassen und
erforderlichenfalls Kühlmittel-Kanäle enthalten. Vor
zugsweise handelt es sich um einen Neodym-YAG-Stab 29
vor dem Resonator-Spiegel 30, der von zwei einander ge
genüberliegenden Längsseiten her mittels eines Arrays
von Halbleiter-Dioden 28 gepumpt wird. Durch den halb
transparenten Auskoppelspiegel 31 hindurch wird ein
Laserstrahl 23 derart gut fokussiert ausgegeben, daß im
Impulsbetrieb schon auf einige 100 m Distanz zum an
fliegenden Flugkörper 12 bereits ausreichende Blendlei
stung verfügbar ist.
Zweckmäßig ist eine Frequenzverschiebung in das typi
sche Arbeitsband des Infrarot-Suchkopfes 13, um schon
auf größere Distanz die Stör- und Blendwirkung zu erhö
hen. Dazu kann ein nichtlinearer Kristall oder ein op
tischer parametrischer Verstärker zwischen der Laser
quelle 21 und der Nachführoptik 19 des Zielverfolgungs
systems 20 Einsatz finden. Die Taktfrequenz der gepul
sten Laserquelle 21 entspricht der üblichen Retikel-
Frequenz in einem Infrarot-Suchkopf 13, oder sie ist
über einen typischen Frequenzbereich durchstimmbar. Da
durch wird schon die Signalverarbeitung hinter dem
thermischen Detektor im Suchkopf 13 gestört, noch ehe
bei größerer Annäherung die Energiedichte im Abwehr
strahl 16 zur Übersteuerung und schließlich zur thermi
schen Zerstörung des Detektors im angreifenden Suchkopf
führt.
Ein Beispiel für eine breitbandigere Laserquelle 21 ge
ringerer, aber für den Blendeffekt durch Übersteuerung
ausreichender Leistung zeigt Fig. 5. Um alle Arbeits
bänder typischer Infrarot-Suchköpfe 13 abzudecken, sind
die Laserstrahlen 23′, 23′′ und 23′′′ eines frequenz
verdoppelten CO-2-Resonators 32′ und eines Ho:YAG-Reso
nators 32′′ für Detektorbeeinflussung in den typischen
Nutzbändern sowie eines frequenzverdreifachten Nd:YAG-
Resonators 32′′′ gegen Ultraviolettstrahlung aus
wertende Suchköpfe 13 wie skizziert über strahlaufwei
tende Teleskope 33 und Strahlteiler 34 sowie den ge
meinsamen Kippspiegel der Nachführoptik 19 zum ausge
sandten Abwehrstrahl 16 kombiniert. Zur Optimierung der
Strahlleistung über dem Querschnitt für eine Fokussie
rung des Abwehrstrahles 16 im abzuwehrenden Flugkörper
12 kann vor dem Kippspiegel der Nachführoptik 19 zu
sätzlich eine adaptive Optik oben erwähnter Art Einsatz
finden.
Claims (7)
1. Einrichtung (14) zur Abwehr eines ein Luftfahrzeug (11) angreifenden Luft
ziel-Flugkörpers (12) mit IR-Suchkopf (13)
dadurch gekennzeichnet,
daß das Luftfahrzeug (11) mit einer Laserquelle (21) ausgestattet ist, deren
Laserstrahl (23) über die Nachführoptik (19) eines Zielverfolgungssystemes
(20) auf den angreifenden Luftziel-Flugkörper (12) ausrichtbar ist, wobei der
Laserstrahl (23) in einem Frequenzband arbeitet, das im Bereich der Detekti
onsfrequenz von IR-Suchköpfen (13) liegt und mit einer Frequenz getaktet ist,
die der üblichen Retikel-Frequenz von IR-Suchköpfen (13) entspricht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich ein Raketenwarnsystem (Sensor 10) aufweist, das die Hemi
sphäre unter dem Luftfahrzeug (11) mit breitem Gesichtsfeld nach einem po
tentiellen Angreifer absucht und das Zielverfolgungssystem (20) mit ihrem da
gegen schmalen Gesichtsfeld sowie den gebündelten Abwehrstrahl (16) auf die
aktuell erkannte Bedrohungsrichtung (22) ausrichtet und in Funktion setzt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachführoptik (19) von einer Infrarot-Track-Kamera als dem Zielver
folgungssystem (20) gesteuert den anfliegenden Flugkörper (12) anvisiert.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachführoptik (19) in einem halbkugelförmig vertikal orientierten
Dom (18) arbeitet.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Puls-Takt des Laserstrahles (23) variabel ist.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserquelle (21) einen pulsbetriebenen Resonatorstab (29) mit an
schließender Frequenzvervielfachung und mehrere unterschiedliche Gasresona
toren (32) parallel betrieben aufweist, um einen resultierenden Laserstrahl (23)
zu liefern, in welchem Schwingungskomponenten in den typischen Arbeitsbän
dern von Infrarot-Detektoren im nahen und/oder fernen IR-Spektrum sowie
ggf. auch im UV-Spektralband einander überlagert sind.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einschließlich ihrer Stromversorgung (24) als autarkes System in einem
schlanken, leicht austauschbar als Außenlast unter dem zu schützenden Luft
fahrzeug (11) adaptierbaren Container (17) angeordnet ist.
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