DE4402646C1 - Magnetresonanzmessung mit geschaltetem Phasenkodiergradienten - Google Patents
Magnetresonanzmessung mit geschaltetem PhasenkodiergradientenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetresonanzverfahren,
bei dem sich ein Untersuchungsobjekt, in einem
homogenen Grundmagnetfeld befindet und nach einem
Hochfrequenzanregungsimpuls zur Anregung eines Re
sonanzsignals innerhalb des Untersuchungsobjekts
dem homogenen Magnetfeld zeitweilig mindestens ein
erstes Gradientenmagnetfeld überlagert wird, unter
dessen Einwirkung das Resonanzsignal dephasiert,
daß dann das dephasierte Resonanzsignal detektiert
wird und daß dies in einer Vielzahl von Kodier
schritten für unterschiedliche Stärken und/oder
Dauer des mindestens einen Gradientenmagnetfelds
wiederholt wird und daß anschließend aus den für
die unterschiedlichen Stärken bzw. Einwirkungsdau
ern des mindestens einen Gradientenmagnetfelds ge
messenen Resonanzsignalen ein Bild oder ein Spek
trum auf dem Untersuchungsobjekt rekonstruiert
wird, wobei bei jedem Kodierschritt das
mindestens eine Gradientenmagnetfeld dadurch über
lagert wird, daß aus einem Gradientennetzgerät ein
Gradientenstrom durch mindestens eine, das Unter
suchungsobjekt umgebende Gradientenspule geschaltet
wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-39 06 979 A1
bekannt.
Ein in der Fachwelt bekanntes und weitge
hend angewandtes Verfahren ist das sogenannte 2dFT-
bzw. 3dFT-Verfahren, bei dem neben einem Lesegra
dienten ein oder zwei veränderliche Phasengradien
ten in den Intervallen zwischen Anregung und Daten
aufnahme angelegt werden. Unter anderem diese Me
thode ist beispielsweise in dem Lehrbuch
"Principles of Nuclear Magnetic Resonance Micro
scopy" von P.T. Callaghan, Clarendon Press Oxford,
1991 im Kapitel 3 ausführlich erläutert.
Weiterhin ist aus der US-Z.: "Magn. Reson. Med.",
30, S. 68-75, (1993) bekannt, bipolare Magnetfeld
gradienten für die Phasenkodierung zu verwenden.
Diese Maßnahme dient dabei jedoch lediglich der
Phaseneinstellung auf Null durch Anwendung eines um
gekehrten Gradienten für eine gleichlange Zeitdauer
wie die des positiven Gradientenimpulses.
Um in möglichst kurzer Zeit ein Bild zu erstellen,
ist es wünschenswert, die Gradientenfelder mög
lichst schnell auf einen möglichst großen Wert ein-
und nach der Einwirkungsdauer ebenso schnell wieder
abzuschalten. Die Kodierung des Bildes steckt in
der Dephasierung des Signals unter der Einwirkung
des Gradienten, d. h. sie ist abhängig von der
Gradientenstärke und der Einwirkungsdauer. Zeichnet
man sich die Gradientenstärke als Funktion der Zeit
auf, so hängt die Dephasierung (Phasenkodierung)
allgemein ab vom Integral des Gradienten über die
Zeit, d. h. von der Fläche unter dem Gradienten.
Dieses Integral soll in möglichst kurzer Zeit
möglichst große Werte erreichen können, muß dabei
aber jeweils genau bekannt sein. I.a. läßt man
heutzutage die Einwirkungsdauer konstant, fährt
während dieser Zeit die Gradientenstärke mit
gleichbleibender Steigung auf einen die Kodierung
bestimmenden Wert hoch, behält diesen bei bis die
Gradientenstärke wieder mit der gleichen, jetzt
negativen, Steigung auf Null gefahren wird. Das
führt zu einer trapezförmigen Fläche unter dem Gra
dienten, wobei die Basis gleichbleibt und die un
terschiedlichen Höhen der Trapeze die Phasenkodie
rung bewirken. I.a. wird von Anregung zu Anregung
die Gradientenstärke konstant inkrementiert. Es ist
dabei extrem wichtig, daß der Anstieg und Abfall
reproduzierbar erfolgt. Er wird daher gesteuert,
d. h. das Gradientennetzgerät fährt nicht ungesteu
ert mit maximaler Steigung den angestrebten Gra
dientenwert an, sondern eben mit flacherer, dafür
aber exakt beherrschbarer Steigung. Ein solches ge
steuertes Netzgerät ist verhältnismäßig aufwendig
und in der maximal erreichbaren Stromstärke, die ja
proportional zum erreichbaren Gradientenfeld ist,
begrenzt. Wie bereits oben ausgeführt, ist es je
doch wünschenswert, möglichst große Gradienten in
möglichst kurzen Zeiten zu schalten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren bereitzustellen, das bei reprodu
zierbarem Gradientenverlauf nicht auf ein geregel
tes Gradientennetzgerät angewiesen ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Gradientenstrom für jede der Anregungen auf
gleichen Maximalwert eingestellt wird, und dieser
Maximalwert für ein die Dephasierung bestimmendes er
stes Zeitintervall beibehalten und anschließend
wieder auf Null geschaltet wird, wobei zumindest bei den
Kodierschritten mit kleinen Dephasierungen der
Gradientenstrom mit umgekehrtem Vorzeichen auf einen
negativen Maximalwert geschaltet und nach
einem zweiten, die Dephasierung mitbestimmenden,
Zeitintervall wieder auf Null geschaltet wird.
Dadurch, daß der Gradientenstrom nicht auf für jede
Dephasierung unterschiedliche Werte geschaltet
wird, sondern jedesmal auf einen fest eingestellten
Maximalwert, entfällt die Forderung, daß während
der Gradientenanstiegszeit (in der Regel einige 100
µs) der zeitliche Verlauf exakt linear sein muß,
damit die vorgewählten Amplituden auch genau auf
die gewünschten Dephasierungen (Zeit-Integral über
das Gradientenfeld) führen. Die Phasenkodierung
über die Zeit bei fester Maximalamplitude erlaubt
ein beliebiges Zeitverhalten des Gradientenstroms
während der Anstiegszeit, d. h. man kann den Strom
ungeregelt auf den eingestellten Maximalwert an
steigen lassen. Die Forderung reduziert sich auf
eine bloße Reproduzierbarkeit dieses Schaltvor
gangs, der sich identisch immer wiederholt. Man
kann daher auf kostengünstigere ungeregelte Netz
teile zurückgreifen, die i.a. auch größere Maximal
gradientenstärken erlauben. Bei jedem Kodierungs
schritt wird der einmal eingestellte Maximalwert
angefahren und steht unterschiedlich lange Zeit (in
der Größenordnung einiger Millisekunden) an. Die
endliche Anstiegs- und Abschaltzeit bewirken für
jeden Phasenkodierungsschritt eine Mindestdepha
sierung. Dies scheint zunächst kleine Dephasie
rungseinstellungen zu verhindern. Daher wird erfin
dungsgemäß mindestens für kleine Dephasierungen der
Gradientenstrom nicht einfach abgeschaltet sondern
zunächst auf einen negativen Maximalwert gefahren
und erst dann abgeschaltet. Die wirksame Gesamtde
phasierung ergibt sich aus der Differenz des posi
tiven und des negativen Zeitintegrals über die
Gradientenstärke. Sind beide Anteile gleich groß,
ergibt sich die Dephasierung Null. Durch Vergrößern
eines der beiden Zeitintervalle kann sehr definiert
eine davon abweichende positive oder negative
Dephasierung eingestellt werden. Die Integrale über
die Anstiegs- und Abfallzeiten heben sich dabei
auf. Die Schaltzeitpunkte lassen sich grundsätzlich
wesentlich genauer einstellen als die
Gradientenamplituden bei den herkömmlichen Verfah
ren.
Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem je
desmal der Gradientenstrom sowohl auf den positiven
als auch auf den negativen Maximalwert geschaltet
wird. Dadurch hebt sich jedesmal der Einfluß der
Anstiegs- und Abfallzeiten weg. Abgesehen davon,
ist es immer wünschenswert, möglichst symmetrisch
zu arbeiten, d. h. wenn schon Störungen auftreten,
diese reproduzierbar zu machen. Daher ist es
vorteilhaft, nicht nur bei jedem Schaltvorgang auf
dieselbe Amplitude zu schalten, sondern auch vor
jedem Detektions-Intervall gleich viele Schalt
vorgänge zu haben. Aus demselben Grund ist es auch
besonders vorteilhaft, wenn die Gesamtzeit vom
erstmaligen Einschalten des Gradientenstroms auf
den Maximalwert einer Polarität bis zum endgültigen
Abschalten vom Maximalwert der entgegengesetzten
Polarität jeweils für alle Kodierschritte dieselbe
ist. Während der dann konstanten Gesamtein
wirkungszeit des Gradientenfelds gibt es immer den
gleichen Anstieg auf den positiven Maximalwert,
dann eine variable Einwirkungszeit des positiven
Maximalgradienten, den gleichen Abfall vom positi
ven Maximalwert auf den negativen, eine weitere va
riable Einwirkungszeit des negativen Maximalgra
dienten (wobei jedoch die Summe der positiven und
negativen Einwirkungszeiten konstant ist) und
schließlich der gleiche (betragsmäßige) Abfall vom
negativen Maximalgradienten auf Null. Die relative
Verschiebung der beiden variablen Einwirkungszeiten
bewirkt die Phasenkodierung. Selbstverständlich
sind "positiv" und "negativ" vertauschbar. Der
"Maximalgradient" muß nicht der mit der verwendeten
Apparatur maximal mögliche Gradient sein, obwohl
man i.a. einen möglichst großen Wert anstreben
wird, was auf entsprechend kurze Zeiten bzw. große
Dephasierungen führt. Durch die Wahl des Maximal
gradienten läßt sich das "Field of View (FOV)" ein
stellen, aber auch durch Variation der Summe der
Einwirkungszeiten.
Wie bereits oben erwähnt, kann beim erfindungsgemä
ßen Verfahren in Kauf genommen werden, daß beim
Schalten des Gradientenstroms dieser sich jeweils
nicht-linear mit der Zeit ändert. Dies hat den Vor
teil, daß eine aufwendige Regelung während der Gra
dientenanstiegs- und -abfallzeiten entfallen kann
und man damit auf stärkere Netzgeräte, die diese
Regelmöglichkeit i.a. nicht besitzen, zurückgreifen
kann.
Der Phasenkodiergradient wird, wie weiter oben be
schrieben, i.a. an einer geeigneten Stelle in dem
Zeitintervall zwischen einem Anregungshochfre
quenzimpuls zur Anregung magnetischer Kernresonanz
im Untersuchungsobjekt und einer Detektionsphase,
während der das Kernresonanzsignal gemessen und
digitalisiert wird, geschaltet. Diese Begriffe sind
verallgemeinert zu verstehen. Ein "Anregungsimpuls"
könnte z. B. auch ein 180°-Impuls einer Spin-Echo-
Folge sein, z. B. bei dem bekannten RARE-Verfahren.
Die Verfahren der bildgebenden Kernresonanz sind an
sich hinlänglich bekannt und sollen hier nicht
wiederholt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann immer dann eingesetzt werden, wenn eine defi
nierte Dephasierung unter einem Magnetfeldgradien
ten erwünscht ist. Grundsätzlich ist das erfin
dungsgemäße Verfahren auch nicht beschränkt auf die
bildgebende Kernresonanz, sondern kann bei
spielsweise auch in Verbindung mit Kernresonanz
spektroskopie Verwendung finden, wo vermehrt ge
schaltete Gradienten als Alternative zu Hochfre
quenzphasenzyklen eingesetzt werden. Auch eine
Übertragung in die Elektronenspinresonanz ist
vorstellbar.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beigefügten Zeichnung. Ebenso
können die vorstehend genannten und die noch weiter
ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen
Kombinationen Verwendung finden. Die erwähnten
Ausführungsformen sind nicht als abschließende Auf
zählung zu verstehen, sondern haben vielmehr bei
spielhaften Charakter.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird anhand konkreter Ausführungsbeispiele näher
beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Zeitlicher Verlauf des geschalteten Pha
senkodiergradienten für ein bevorzugtes
erfindungsgemäßes Verfahren: a) für ma
ximale positive Phasenkodierung, b) für
Phasenkodierung Null, c) für maximale ne
gative Phasenkodierung;
Fig. 2: Schematische Darstellung der Phasenkodie
rung: a) herkömmliche Darstellung mit Ko
dierung über die Gradientenstärke, b) mit
konstanter Anstiegszeit, c) mit Kodierung
über die Einwirkungszeiten für ein bevor
zugtes erfindungsgemäßes Verfahren.
Im einzelnen zeigt die Fig. 1 für drei unterschied
liche Kodierschritte (a, b, c) über der Zeitachse t
den Verlauf der Amplitude des Phasenkodiergra
dienten G. Er wird i.a. an einer geeigneten Stelle
in dem Zeitintervall zwischen einem Anregungshoch
frequenzimpuls zur Anregung magnetischer Kernreso
nanz im Untersuchungsobjekt und einer Detekti
onsphase, während der das Kernresonanzsignal gemes
sen und digitalisiert wird, geschaltet. In Fig. 1a
wird im Rahmen einer bevorzugten Variante des er
findungsgemäßen Verfahrens die für eine Bildge
bungssequenz maximale positive Dephasierung er
reicht. Der Phasenkodiergradient G wird ausgehend
von Null während eines Anstiegsintervalls t₁
(Größenordnung 400 µs) auf einen positiven Maxi
malwert Gmax gefahren. Dieser Anstieg ist i.a.
nicht exakt linear in der Zeit t. Über ein weiteres
Zeitintervall t2a (Größenordnung 3 ms) bleibt
anschließend der Gradient G auf seinem Maximalwert
Gmax (Größenordnung 10 mTesla/m). Während des fol
genden Zeitintervalls t₃ (wieder etwa 400 µs) wird
G wieder i.a. nichtlinear auf Null geschaltet und
dann über ein weiteres Zeitintervall t₄ (etwa 400 µs)
sofort auf einen negativen Maximalwert -Gmax,
der in aller Regel betragsmäßig dem positiven ent
spricht. Für den hier beschriebenen Fall maximaler
positiver Kodierung entfällt zunächst ein weiteres
Zeitintervall, d. h. t5a = 0 und G wird sofort nach
Erreichen des negativen Maximalwerts während des
Zeitintervalls t₆ (etwa 400 µs) wieder auf Null
zurückgeschaltet. Damit ist die Phasenkodierung
abgeschlossen. Die effektive Gesamtdephasierung
während der Gesamtkodierzeit tg =
t₁+t2a+t₃+t₄+t5a+t₆ ergibt sich aus den vorzeichen
richtigen Integralen über die Gradientenstärken in
den sechs (eigentlich hier nur 5) Zeitintervallen.
Die Integrale über t₁, t₃, t₄ und t₆ sind dabei un
bekannt. Sie heben sich jedoch über den gesamten
Kodierschritt gerechnet weitgehend auf. Selbst wenn
das nicht ganz exakt der Fall sein sollte, kann man
davon ausgehen, daß der verbleibende Effekt zumin
dest für alle Phasenkodierschritte gleich ist, so
daß er nur zu einer konstanten Verschiebung führen
würde, die relativ einfach entweder hardwaremäßig
kompensiert oder rechnerisch eliminiert werden
könnte.
In Fig. 1b ist ein Phasenkodierschritt, der für die
selbe Gesamtkodierzeit tg zur Gesamtdephasierung
Null führt, dargestellt. Im Gegensatz zur Situation
der Fig. 1a ist das zweite Zeitintervall kürzer und
G wird nach Erreichen des negativen Maximalwerts
-Gmax nicht sofort wieder auf Null zurückgeschaltet,
sondern -Gmax steht für ein Zeitintervall t5b an,
wobei gilt: t5b = t2b = t2a/2. Die festen
Zeitintervalle t₁, t₃, t₄ und t₆ entsprechen denen
der Fig. 1a. Selbstverständlich könnte grundsätzlich
während dieses Kodierschritts G konstant Null
bleiben oder man könnte jeden anderen Wert von t2b
wählen, solange nur gilt t5b=t2b, z. B. auch
t2b=t5b=0. Wie weiter oben beschrieben, ist es be
sonders vorteilhaft, die Gesamtkodierzeit konstant
zu halten und auch jedesmal in gleicher Weise zu
schalten.
Schließlich zeigt Fig. 1c die Situation für maximale
negative-Kodierung wieder bei gleicher Gesamtko
dierdauer tg. Das Bild ist symmetrisch zu Fig. 1a,
d. h. t2c = 0 und t5c = t2a.
Eine mögliche Modifikation des Verfahrens ist,
nicht bei jedem Kodierschritt sowohl den positiven
als auch den negativen Maximalwert des Gradienten
anzufahren, sondern dies nur für die kleinen Ge
samtdephasierungen zu tun. Sobald die gewünschte
Gesamtdephasierung (betragsmäßig) größer wird als
die Integrale über die Anstiegs- und Abfallzeit
(über t₁+t₃) könnte diese Dephasierung nur durch
Einschalten und Ausschalten des Maximalgradienten
eines Vorzeichen erreicht werden. Eine maximale
positive Dephasierung würde man in diesem Fall er
reichen, indem man in Fig. 1a nach dem Zeitinter
vall t₃ abschließt. Die Intervalle t₁ und t₃ tragen
dann im Gegensatz zu oben zur Dephasierung bei. Das
Zeitintervall t2a würde nun sukzessive für die fol
genden Schritte verkleinert werden, bis es Null
ist. Dann ist aber die Gesamtdephasierung immer
noch weit von Null entfernt, da ja die Integrale
über t₁ und t₃ noch unverändert beitragen. Erst
jetzt würde man beginnen, auch den negativen Maxi
malwert, wie in Fig. 1a gezeigt über die Zeitinter
valle t₄ und t₆ ein- und sofort wieder abzuschal
ten. Im ersten solchen Schritt müßte t2a so einge
stellt werden, daß sich gerade ein an die bisheri
gen anschließender Phasenkodierschritt ergibt. Dies
erfordert die Bestimmung des Gesamtintegrals über
die Zeiten t₁ und t als Apparatekonstante. Auf
diese Weise lassen sich nun im weiteren auch kleine
Dephasierungen einstellen. Nach Vorzeichenumkehr
läßt sich das Verfahren bis zum negativen Maximal
wert weiterführen. Selbstverständlich kommt es wie
der nicht auf die Reihenfolge der Kodierschritte
an. Die mit dieser Variante verbundenen oben ange
sprochenen Nachteile würde man dann in Kauf nehmen
und käme dafür mit etwas kürzeren Zeiten und weni
ger Schaltvorgängen aus. Dies könnte in Ausnahme
fällen Vorteile bringen, i.a. wird man jedoch an
streben, Art und Anzahl der Schaltungen und die Ge
samtkodierzeit immer gleich zu lassen.
Fig. 2a zeigt eine übliche Darstellung der Pha
senkodierung über variable Gradientenstärken wie
sie sich in der Fachliteratur eingebürgert hat. Es
sind die unterschiedlichen Phasenkodierschritte in
einem Bild zusammengefaßt. Der Verlauf der
Gradientenstärke ist jeweils trapezförmig, d. h. ein
exakt linearer Anstieg, der bei unterschiedlichen
Gradientenstärken in eine Horizontale übergeht, und
nach einer Kodierzeit ein entsprechender Abfall auf
Null. Jeder einzelne Kodierschritt hat eine solche
Trapezform, wobei die Schritte mit maximaler posi
tiver und negativer Dephasierung die Einhüllende
bilden. Die jeweils eingeschalteten Gradientenstär
ken variieren vom positiven bis zum negativen Maxi
malwert. Die Dephasierung (Kodierung) entspricht
der Fläche des jeweils umlaufenen Trapezes. Sie ist
jeweils entweder durchgehend positiv oder negativ.
Diese Darstellung ist zwar die allgemein ver
wendete, sie entspricht allerdings i.a. nicht exakt
dem tatsächlichen Verfahren. Fig. 2a würde nämlich
bei konstantem Gradienteninkrement auf nicht äqui
distante Kodierungen führen. Da eine rechnerische
Interpolation bzw. eine entsprechende Kompensation
über ein variables Gradienteninkrement sehr aufwen
dig ist, verwendet man in der Praxis entweder bei
fester Gesamtkodierzeit tg′ feste Anstiegs- und Ab
fallzeiten mit variierenden Steigungen des Gradien
ten oder zwar konstante Steigung des Anstiegs und
Abfalls aber eine variable Gesamtkodierzeit tg′, so
daß die Kodierungsschritte äquidistant erfolgen.
Die erste Variante ist in Fig. 2b gezeigt.
Fig. 2c zeigt demgegenüber in einer entsprechenden
Darstellung die Phasenkodierung nach einer bevor
zugten Variante der Erfindung (konstante Gesamtko
dierzeit tg). Es wird jedesmal sowohl der positive
(Gmax) als auch der negative Maximalwert (-Gmax)
des Gradienten G eingeschaltet. Die Gesamtkodierung
ergibt sich jeweils aus der Differenz der Zeiten,
über die diese Maximalwerte konstant anstehen (t2i-t5i).
Im Gegensatz zur Situation in Fig. 2a tragen
die Anstiegs- und Abfallzeiten effektiv nicht zur
Kodierung bei.
Das Verfahren kann mit jedem handelsüblichen Kern
spintomographen oder einem Spektrometer zum Messen
der magnetischen Resonanz mit einer Einrichtung zum
Erzeugen und Schalten von Magnetfeldgradienten
durchgeführt werden. Solche Geräte sind an sich
bekannt.
Claims (7)
1. Magnetresonanzverfahren, bei dem ein Unter
suchungsobjekt, das sich in einem homogenen Grund
magnetfeld befindet, nach einem Hochfrequenzanregungs
impuls zur Anregung eines Resonanzsignals innerhalb
des Untersuchungsobjekts dem homogenen Magnetfeld zeit
weilig mindestens ein Gradientenmagnetfeld überlagert
wird, unter dessen Einwirkung das Resonanzsignal de
phasiert, wobei dann das dephasierte Resonanzsignal de
tektiert wird und wobei dies in einer Vielzahl von Ko
dierschritten für unterschiedliche Amplituden und/oder
Dauer des mindestens einen Gradientenmagnetfelds wieder
holt wird und anschließend aus den für die unterschied
lichen Stärken bzw. Einwirkungsdauern des mindestens
einen Gradientenmagnetfelds gemessenen Resonanzsignalen
ein Bild oder ein Spektrum aus dem Untersuchungsobjekt
rekonstruiert wird, wobei bei jedem Kodierschritt das
mindestens eine Gradientenmagnetfeld dadurch überlagert
wird, daß aus einem Gradientennetzgerät ein Gradienten
strom durch mindestens eine das Untersuchungsobjekt um
gebende Gradientenspule geschaltet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gradientenstrom für jede der Anregungen auf glei
chen Maximalwert eingestellt wird, und dieser Maximal
wert für ein die Dephasierung bestimmendes erstes Zeit
intervall beibehalten und anschließend wieder auf Null
geschaltet wird, wobei zumindest bei den Kodierschrit
ten für kleine Dephasierungen der Gradientenstrom mit
umgekehrtem Vorzeichen auf einen negativen Maximalwert
geschaltet und nach einem zweiten, die Dephasierung
mitbestimmenden Zeitintervall wieder auf Null geschal
tet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Schalten des Gradientenstroms
dieser sich jeweils nicht-linear mit der Zeit än
dert.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltvorgang je
weils ungeregelt erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei jedem Kodierschritt der
Gradientenstrom sowohl auf den positiven als auch auf
den negativen Maximalwert geschaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gesamtzeit vom erstmaligen Ein
schalten des Gradientenstroms auf den Maximalwert
einer Polarität bis zum endgültigen Abschalten vom
Maximalwert der entgegengesetzten Polarität jeweils
für alle Intervalle zwischen Anregung und Detektion
dieselbe ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der positive
und der negative Maximalwert betragsmäßig überein
stimmen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein
Verfahren zur Bildgebung handelt.
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