DE4402528C2 - Anordnung von Meßmitteln an einem Sattelfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Meßmitteln an einem Sattelfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 40 03 316 A1 ist es bekannt, eine Sattelkupplung unter Verwendung wenigstens eines als Kraftsensor dienenden Kraftmeßbol­ zens am Fahrzeugrahmen der Zugmaschine eines Sattelfahrzeugs zu befesti­ gen. Die eigentliche Sattelkupplung wird hier von einer Zwischenplatte getragen, welche an ihrer Unterseite vier Lageraugen aufweist. Diese La­ geraugen werden jeweils von einem Bolzen durchgriffen, welche die Zwi­ schenplatte in bezug auf den Rahmen festlegen. Einer oder mehrere Bolzen sind als Kraftmeßbolzen ausgebildet, wodurch die Relativkraft zwischen dem Rahmen und der die Sattelkupplung tragenden Zwischenplatte in verti­ kaler Richtung und in Fahrzeuglängsrichtung bestimmt werden kann.

Ferner ist aus der DE 39 35 479 A1 eine Sattelkupplung be­ kannt, bei welcher der die eigentliche Sattelkupplung tragende Lagerbock zweigeteilt ist. Dabei sind die beiden Teile des Lagerbocks mittels ei­ nes elastomeren Materials verbunden, in welches Kraftmeßzellen eingebet­ tet sind. Die Kraftmeßzellen sind so angeordnet und ausgebildet, daß ho­ rizontale und vertikale Kräfte im Lagerbock sensiert werden können.

Außerdem ist in DE 93 00 734 U1 die Anordnung von Meßmitteln zur Gewichtsmessung eines Sattelanhängers zwischen diesem und der Sattelkupplung beschrieben.

Bei diesen bekannten Anordnungen werden jeweils die Kräfte im System vor bzw. hinter den die lösbare Verbindung bildenden Verbindungs­ teilen zur Verschleißmessung ermittelt, um einen sicheren Betrieb durch rechtzeitigen Austausch von Verschleißteilen zu gewährleisten.

Aus der DE 38 26 612 A1 ist es bekannt, bei einem Sattelfahr­ zeug die Sattelauflage zwischen dem Sattelanhänger und der Kupplungs­ platte reibungsarm auszubilden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1 zu schaffen, die es ermöglicht, das Fahrverhalten auch bei unterschiedlichen Lasten zu beeinflussen und zu verbessern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den bei­ liegenden Zeichnungen dargestellt und beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Sattelkupplung mit der Anord­ nung von Meßmitteln an Verschlußteilen einer Sattel­ kupplung,

Fig. 2 eine Seitenansicht einer Sattelkupplung mit der Anord­ nung von Meßmitteln zwischen Auflieger und Sattelkupp­ lungsplatte,

Fig. 3a eine Anordnung von Meßmitteln am Zugsattelzapfen und

Fig. 3b eine Draufsicht in Richtung A von der in Fig. 3a ge­ zeigten Anordnung.

Fig. 1 zeigt eine Sattelkupplung 1 mit einer Kupplungsplatte 2 und einem Verschlußmechanismus 3 für einen Zugsattelzapfen 4 eines Aufliegers. Der Verschlußmechanismus 3 weist eine Kupp­ lungsklaue 5 auf. An der Kupplungsklaue 5 ist ein als Kraftsen­ sor ausgebildetes Meßmittel 6 angeordnet. Der Kraftsensor kann z. B. ein Dehnmeßstreifen sein. Durch das Meßmittel 6 werden die zwischen Sattelzugmaschine und Auflieger bzw. Sattelanhän­ ger auftretenden Zugkräfte und Beschleunigungskräfte gemessen und einer Auswerteinrichtung zugeleitet. Die Zugkräfte wirken direkt vom Zugsattelzapfen 4 auf die Kupplungsklaue 5 und wer­ den dort gemessen.

Die z. B. beim Bremsen entstehenden Druckkräfte bzw. Stoßkräf­ te zwischen dem Auflieger und der Sattelzugmaschine werden vom Zugsattelzapfen 4 auf einen Anlage- bzw. Verschleißteil 7 übertragen. Zur Messung dieser Kräfte ist das Anlageteil 7 mit Meßmitteln 8 wirkverbunden. Das Meßmittel 8 kann z. B. ein am Anlageteil 7 angeordneter Kraftsensor sein.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Meßanordnung für Druckkräfte ist der Anlageteil 7 längsverschiebbar gelagert und wird mittels Federkraft über einen Hebel 9 in einer durch Anschläge begrenz­ ten Lage gehalten. Die beim Bremsen entstehende Druckkraft vom Zugsattelzapfen 4 auf das Anlageteil 7, das sich verschiebt, wird gemessen, wobei der Verschiebeweg oder die Kraft über den Hebel 9 an einem dahinter angeordneten Meßmittel 8 gemessen wird. Das Meßmittel 8 kann ein Wegsensor oder ein Kraftsensor sein. Bei Messung des Weges wird die Kraft über die Federkon­ stante einer z. B. am Hebel 9 angeordneten Druckfeder 9a be­ stimmt.

Damit die Zug- und Druckkräfte vom Sattelanhänger 12 zum Ver­ schlußmechanismus 3 möglichst ohne große Reibungswiderstände übertragen werden, wird die Sattelauflage 11 zwischen Sat­ telanhänger 12 und der Kupplungsplatte 2 reibungsarm ausgebil­ det. Wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann dies durch An­ ordnung von Rollelementen oder aber durch eine Beschichtung der Auflageflächen mit einem Material mit niedrigem Reibungskoef­ fizient bzw. auch durch Luft- oder Ölpolster erreicht werden.

Zur Messung der vertikal auf die Sattelzugmaschine 13 wirkende Kraft durch das Gewicht des Sattelanhängers 12 sind zwischen Sattelauflage-Platte 11a und der Kupplungsplatte 2 Meßmittel 10 angeordnet, welche als Kraftsensor ausgebildet sind. Auch die Meßergebnisse der Gewichtsmessung werden einem Auswertge­ rät zugeleitet, damit das Fahrverhalten auch durch die Ge­ wichtsmessung beeinflußbar ist.

Gemäß Fig. 3a und 3b können Meßmittel 14, 15 auch am Zugsat­ telzapfen 4 angeordnet werden, welcher am Sattelanhänger 12 be­ festigt ist.

Der Zugsattelzapfen 4 ist elastisch radial und axial beweglich mit der Sattel-Auflageplatte 11a verbunden. Zur Messung der Zug-, Stoß- und seitlich wirkenden Kräften sind vorzugsweise vier als Kraftsensor ausgebildete Meßmittel 14 zwischen einer Bohrung 16 und dem Zugsattelzapfen 4 angeordnet, wobei zwei in Richtung der Fahrzeug-Längsachse 17 und zwei in Querrichtung hierzu angeordnet sind.

Die Meßmittel 15 für die Gewichtsmessung des Sattelanhängers 12 sind zwischen einem Flansch 18 des Zugsattelzapfens 4 und der Sattel-Auflageplatte 11a angeordnet. Die elastische Lage­ rung des Zugsattelzapfens 4 kann durch Elastomer- bzw. Gummi- Elemente erfolgen. Als Meßmittel 14, 15 können auch Wegsenso­ ren verwendet werden, wobei dann die Kraft über die Federkon­ stanten der Elastomer-Elemente oder von dafür angeordneten Druckfedern ermittelt wird.

Claims (7)

1. Anordnung von Meßmitteln an einem Sattelfahrzeug mit einer Sattelkupplung zur Verbindung der Sattelzugmaschine und dem Sattelanhänger, dadurch gekennzeichnet, daß Meßmittel (6, 8, 10, 14, 15) zur Messung von auftretenden Kräften zwischen Sattelanhänger (12) und Sattelzugmaschine (13) an den Ver­ bindungsteilen zwischen Sattelanhänger (12) und Sattelkupp­ lung (1) angeordnet sind.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßmittel (6, 8) am Verschlußmechanismus (3) der Sattel­ kupplung (1) angeordnet sind.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Kupplungsklaue (5) des Verschlußmechanismus (3) ein Meßmittel (6) zur Messung von Zugkräften angeordnet ist.

4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anlageteil (7) des Verschlußmechanismus (3) mit Meßmitteln (8) zur Messung von Stoß- bzw. Druckkräften wirkverbunden ist.

5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßmittel (14) am Zugsattelzapfen (4) angeordnet sind.

6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sattelauflage (11) zwischen Sattelanhän­ ger (12) und einer Kupplungsplatte (2) der Sattelkuppplung (1) reibungsarm ausgebildet ist.

7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen dem Sattelanhänger (12) und der Sat­ telkupplung (1) Meßmittel (10) zur Gewichtsmessung des Sat­ telanhängers (12) angeordnet sind.