DE4402078A1 - Verfahren und Vorrichtung zur oberflächlichen Verarbeitung und Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur oberflächlichen Verarbeitung und Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem WerkstoffInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff.
Wenn man Stücke, die aus verformbarem Werkstoff
realisiert sind, oberflächlich verarbeiten muß, um
dieselben oberflächlich glatt und homogen herzustellen,
ist es nach dem derzeitigen Stand der Technik notwendig,
nur mit der Hand derartig zu arbeiten, daß schneidende
Werkzeuge zur Abnahme der Gratansätze, des Übermaterials,
usw., angewendet werden.
In der Tat, wenn man automatische Vorrichtungen
anwendet, erhält man durch die Gegenwart von Variationen
zwischen den einzelnen Stücken wegen
Herstellungsmaßtoleranzen Endoberfläche, die
Aushöhlungen, Schnitte, nicht homogene Abnahme, usw.
verursachen. Auf diese Variationen im Fertigerzeugnis
folgen Fehler, die den Ausschluß des Stückes und somit
eine Kostenerhöhung und eine geringe Wettbewerbsfähigkeit
verursachen.
Ein Beispiel eines solchen Problems ergibt sich bei
der Herstellung von Lenkrädern aus Polyurethan durch
Spritztechniken. Die Natur des Herstellungsverfahrens
führt zu der Ausbildung von Umfangsgraten, die keine
erhebliche Dicke im Vergleich zu derjenigen des
Lenkradkörpers aufweisen, jedoch jedenfalls derartig
sind, daß sie entfernt werden müssen, um ein
Qualitätsprodukt zu erhalten.
Gerade um ein befriedigendes Produkt zu erhalten,
führt man eine Gratabnahme mit der Hand mit Hilfe eines
schneidenden Elementes durch, so daß die Qualität des
Fertigerzeugnisses von der Tüchtigkeit und Handfertigkeit
der Arbeiter abhängig ist. Wie schon erwähnt, führt ein
solches Verfahren zu erheblichen Kosten und schließt die
Probleme von möglichen Herstellungsausschlüssen,
Ausschlüssen die mit dem menschlichen Faktor verbunden
sind, nicht aus.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
gestalten, die alle die obengenannten Probleme lösen und
eine optimale und preisgünstige oberflächliche
Verarbeitung und Nachbearbeitung von Stücken aus
verformbarem Werkstoff erlauben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Verwirklichung eines Verfahrens zur oberflächlichen
Verarbeitung und Nachbearbeitung von Stücken aus
verformbarem Werkstoff gelöst, wobei zu entfernende
Anteile des Stückes in Kontakt mit einem Werkzeug
gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten
zu entfernenden Anteile des Stückes einem lokalisierten
Strom von kryogenischem Gas unterworfen werden und gleich
danach dieselben besagten gekühlten Anteile in Kontakt
mit einem Werkzeug gebracht werden.
Vorteilhaft kann sogar eine Vorrichtung zur
oberflächlichen Verarbeitung und Nachbearbeitung von
Stücken aus verformbarem Werkstoff angewendet werden, die
aus einem Stützelement eines Rohteiles und einem
rotierenden Werkzeug zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung des Rohteiles besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit dem besagten Werkzeug
verbundenes Verteilerelement zur Verteilung von
kryogenischem Gas vorgesehen ist, wobei das Gas
stromaufwärts von dem Werkzeug auf den zu entfernenden
Anteil des Stückes trifft, und daß das Rohteil aus bei
Raumtemperatur verformbarem Werkstoff realisiert ist. Als
Alternative kann das Werkzeug auch nicht schneidend sein.
Die Merkmale und die Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden näher anhand der nachstehenden
Beschreibung erläutert, die sich auf die anliegenden
Zeichnungen bezieht, wobei
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
Ausführungsbeispiels der Vorrichtung nach der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines
Teiles der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht des vergrößerten Teiles der
Vorrichtung nach Fig. 2
darstellen.
In den Figuren, die als nicht beschränkende Beispiele
gelten, wird eine schematische Vorrichtung zur
oberflächlichen Verarbeitung und Nachbearbeitung von
Stücken aus verformbarem Werkstoff erläutert, wobei die
Stücke im vorliegenden Beispiel aus Lenkrädern 10 aus
Polyurethan bestehen.
Man kann also bemerken, daß ein Stück, beispielsweise
ein Lenkrad 10 aus Polyurethan, das durch Spritzen
erzeugt wird und zu entfernende Anteile 11 enthält,
welche aus Graten oder anderen Vorsprüngen bestehen, in
einer automatischen Weise verarbeitet und nachbearbeitet
sein kann, d. h. mit Hilfe eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff.
Man muß zunächst bemerken, daß beispielsweise solche
Grate 11 umfangsförmig sind und Dimensionen haben, die im
Vergleich zu der Dicke des Stückes 10 nicht erheblich
sind.
Erfindungsgemäß sind die Grate 11 oder ihre
lokalisierte Anteile einem lokalisierten Strom von
kryogenischem Gas unterworfen, welches aus einer
Verteilerdüse herauskommt und dieselben Anteile steif und
zerbrechlich macht, ohne allerdings den Körper des
Lenkrades 10 in einer beträchtlichen Weise
beeinzuflussen. Zum Beispiel kann das Gas Stickstoff
sein.
Wenn diese erste Stufe von schneller Abkühlung einmal
durchgeführt wird, bringt man diese gekühlten Anteile 11
in Kontakt mit einem nicht schneidenden, beispielsweise
rotierenden Werkzeug, das dieselben abnimmt, ohne den
Lenkradkörper zu beeinflussen.
Eine beträchtliche Eigenschaft des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt darin, daß die lokalisierte Abkühlung
eine Erhärtung und eine konsequente Sprödigkeit der zu
entfernenden Anteile verursacht, die in dieser Weise
durch spröden Bruch und nicht durch Schneiden, wie im
bekannten Stand der Technik, abgenommen werden. Dieses
verhindert jedes möglichen zufälligen Einschnitt des
Stückes, mit Herstellungsausschluß als Folge.
Das Verfahren kann, als Alternative, den räumlichen
Transport des Stückes 10 oder der Werkzeug 13-
Gasverteiler 12-Gruppe oder beide, mit Hilfe der
entsprechenden Vorrichtungen vorsehen, wobei die
genannten Vorrichtungen dieselbige stützen.
Im folgenden wird eine nur als Beispiel geltende
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
beschrieben, die nur zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff
anwendbar ist.
Im Beispiel besteht die Vorrichtung aus einem
Stützelement eines Rohteiles, d. h. einem Arm 14 eines
Roboters 15 oder eines üblichen rotierenden Motormittels
in einer alternativen Ausführungsform.
Der Arm 14, das den Stück 10 trägt, wird gegenüber
eine Bearbeitungsgruppe positioniert, die wesentlich aus
einem rotierenden Werkzeug 13 zur oberflächlichen
Verarbeitung und Nachbearbeitung des Rohteiles 10
besteht. Erfindungsgemäß kann das Werkzeug 13 ein
Schaftfräser von einer nicht schneidenden Form sein,
wobei ein Verteilerelement 12 zur Verteilung von
kryogenischem Gas mit dem Werkzeug verbunden ist und im
vorliegenden Beispiel aus einer Düse besteht, die mit dem
Gasbehälter durch eine entsprechende Röhre in Verbindung
steht. Der aus der Düse verteilte Gasstrom trifft
stromaufwärts vom Werkzeug 13 auf den zu entfernenden
Anteil 11 des Stückes 10 und macht denselben Anteil
steif, hart und zerbrechlich. Eine solche schnelle
Abkühlung beeinflußt allerdings den Körper des Stückes,
der verarbeitet wird, nicht in einer beträchtlichen Weise
nicht, so daß er in der nachfolgenden Stufe nicht
abgenommen wird.
Wenn diese Abkühlung einmal durchgeführt wird, bringt
man das rotierende Werkzeug 13 in Kontakt mit dem
gekühlten und gehärteten Anteil 11, der durch Bruch
abgenommen wird, ohne das übrige Teil des Stückes 10, in
diesem Fall den Lenkradkörper, zu beeinflussen.
Um diese Handlung besser durchzuführen, wird die
Werkzeug 13-Gasverteilerdüse 12-Gruppe auf einer
Transportvorrichtung gestützt, die ihre Bewegung in einer
Lotebene oder auch im Raum erlaubt, wobei die Ebene mit
18 schematisiert gekennzeichnet ist. Diese Ordnung
erlaubt die Verwirklichung einer Auflage, die eine
bestimmte Nachgiebigkeit aufweist, so daß Stücke außer
Toleranz ebenfalls verarbeitet werden können.
In der dargestellten Vorrichtung ist jede mögliche
Nachbehandlung des Stückes erlaubt, dank der Tatsache,
daß jede notwendige Bewegung ermöglicht wird, wenn diese
auch aus einer Kombination der räumlichen Bewegung des
Stückes und derjenigen der Werkzeug 13-Gasverteilerdüse
12-Gruppe besteht.
Die Triebe, die eine solche Bewegung verwirklichen,
sind von beliebiger Art, wie z. B. elektromechanischer,
pneumatischer, hydraulischer, öldynamischer Art,
jedenfalls derartig, daß sie jede notwendige Möglichkeit
einer gegenseitigen Bewegung zwischen den Teilen
erlauben.
Wie schon erwähnt, werden allerdings simplifizierte
Ausführungen nicht ausgeschlossen, in welchen das Stück
einfach auf eine Motorspindel gestützt ist.
Als Alternative kann man in dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. der Vorrichtung auch schneidende Werkzeuge
anwenden, wobei die Auflagegruppe mit geeigneten
Vorrichtungen versehen ist, die den Druck und/oder die
Kraft zwischen den Teilen derartig regulieren, so daß das
Stück bei einer Nachbearbeitung nicht zerstört wird.
Claims (12)
1. Verfahren zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff,
wobei Anteile des Stückes, die zu entfernen sind, in
Kontakt mit einem Werkzeug gebracht werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die besagten zu entfernenden Anteile
des Stückes einem lokalisierten Strom von kryogenischem
Gas unterworfen werden und gleich danach dieselben
besagten gekühlten Anteile in Kontakt mit einem
Werkzeug gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stück mit Hilfe von einer entsprechenden
Vorrichtung, von welcher dasselbe gestützt ist, im Raum
bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Werkzeug-Gasverteiler-Gruppe mit Hilfe einer
entsprechenden Vorrichtung, von welcher dieselbe gestützt
ist, im Raum bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein nicht schneidendes Werkzeug angewendet wird.
5. Vorrichtung zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff,
die aus einem Stützelement eines Rohteiles und einem
rotierenden Werkzeug zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung des Rohteiles besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit dem besagten Werkzeug
verbundenes Verteilerelement zur Verteilung von
kryogenischem Gas vorgesehen ist, wobei das Gas
stromaufwärts von dem besagten Werkzeug auf den zu
entfernenden Anteil des Stückes trifft, und daß das
Rohteil aus bei Raumtemperatur verformbarem Werkstoff
realisiert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß beide das besagte Werkzeug und das
besagte Verteilerelement, zur Verteilung von
kryogenischem Gas auf einer entsprechenden Stütz- und
Transportvorrichtung angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die besagte Stütz- und
Transportvorrichtung eine räumliche Bewegung des besagten
Werkzeugs und des besagten Verteilerelementes zur
Verteilung von kryogenischem Gas erlaubt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das besagte Stützelement des
Rohteiles mit einem Motormittel zu ihrer Bewegung
versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das besagte Motormittel des besagten
Stützelementes eine räumliche Bewegung des besagten
Rohteiles erlaubt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das besagte Werkzeug nicht von einer
schneidenden Art ist.
11. Verfahren zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff,
wie in wesentlichen obenbeschrieben und beansprucht.
12. Vorrichtung zur oberflächlichen Verarbeitung und
Nachbearbeitung von Stücken aus verformbarem Werkstoff,
wie in wesentlichen obenbeschrieben, in den Zeichnungen
dargestellt und beansprucht.
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Cited By (2)
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DE102007009114A1 (de) * | 2007-02-24 | 2008-08-28 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten einer Kante eines Kunststoffbauteils |
EP2883666A1 (de) * | 2013-12-12 | 2015-06-17 | Brewer, Balda C. | Vorrichtung sowie entsprechende Systeme und Verfahren zur Verarbeitung von Formteilen und dergleichen |
-
1993
- 1993-01-26 IT ITMI930117A patent/IT1263818B/it active IP Right Grant
-
1994
- 1994-01-25 DE DE4402078A patent/DE4402078A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102007009114A1 (de) * | 2007-02-24 | 2008-08-28 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten einer Kante eines Kunststoffbauteils |
EP2883666A1 (de) * | 2013-12-12 | 2015-06-17 | Brewer, Balda C. | Vorrichtung sowie entsprechende Systeme und Verfahren zur Verarbeitung von Formteilen und dergleichen |
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IT1263818B (it) | 1996-09-03 |
ITMI930117A1 (it) | 1994-07-26 |
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