DE4401263C1 - Oberflächenprofilmessgerät - Google Patents
OberflächenprofilmessgerätInfo
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- G01B11/30—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring roughness or irregularity of surfaces
- G01B11/306—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring roughness or irregularity of surfaces for measuring evenness
Description
Die Erfindung betrifft ein Oberflächenprofilmeßgerät.
Eine Qualitätskontrolle feinbearbeiteter Oberflächen von
Werkstücken ist erforderlich, damit gewährleistet werden
kann, daß die Oberflächen erhöhten Funktionsanforderungen
genügen. Qualitätskriterien sind Gestaltabweichungen, für
die Meßverfahren und Meßgeräte zur Durchführung dieser
Meßverfahren entwickelt wurden.
Ein gebräuchliches Verfahren zur Bestimmung von Gestalt
abweichungen ist die Ermittlung des Oberflächenprofils
entlang einer Meßstrecke mittels des Tastschnittverfah
rens. Dieses Verfahren, das mit einem Tastschnittmeßgerät
durchgeführt wird, bietet dem Fachmann zusätzliche Infor
mationen zur Beurteilung der Oberflächenqualität eines
Werkstückes im Vergleich z. B. zu einem integralen flä
chenhaften Meßverfahren. Aus den Meßwerten des Oberflä
chenprofils können darüberhinaus die Kenngrößen Rz und Ra
nach DIN 4768 berechnet werden. Tastschnittmeßgeräte gibt
es mit mechanischem und optischem Meßaufnehmer, wobei
jedoch die Berechnung der Kenngrößen nach DIN 4768 und
DIN 4776 ein mit dem mechanischen Meßaufnehmer gemessenes
Profil voraussetzt.
Wie in W. Hillmann, "Surface Profiles Obtained by Means
of Optical Methods - Are They True Representations of the
Real Surface?", Annals of the CIRP Vol. 39/1/1990, S. 581
-583 beschrieben, haben Kontrolluntersuchungen mit Ra
sterelektronenmikroskopen, die wegen ihres hohen Aufwan
des jedoch nur für Grundsatzuntersuchungen in Frage kom
men, gezeigt, daß Tastschnittmeßgeräte mit mechanischer
Tastung das wahre Profil am genauesten wiedergeben kön
nen. Tastschnittmeßgeräte mit optischem Meßaufnehmer hin
gegen täuschen besonders bei feinbearbeiteten Oberflächen
metallischer Werkstücke eine größere Rauheit als tatsäch
lich vorhanden vor.
Wie aus den Veröffentlichungen R. Brodmann, "Ein neuer
optischer Feintaster und seine Anwendung", Technische
Rundschau Bern, 79, (1987) 39, S. 64-66 und H. Bod
schwinna, G. Kersten, "Möglichkeiten und Grenzen derzei
tiger optischer Rauheitsmeßsysteme", Gastvortrag zur In
formationstagung 1991 der FVA in Bad Soden, entnehmbar,
sind optische Effekte, hervorgerufen durch scharfe Kanten
oder hochreflektierende polierte Flächen mit Neigungswin
keln größer 10 Grad, sowie Beugung an feinen Oberflächen
details, Mehrfachreflexionen, die Wirkung der Oberfläche
als mikrooptische Bauelemente hierfür die Ursache. Die
Fokusdetektoren erhalten Fehlinformationen oder keine In
formationen, so daß eine genaue Nachführung des Objektivs
nicht möglich ist, sondern Lageveränderungen des Objek
tivs bei der Suche nach der exakten Fokussierung kurzwel
lige Signalanteile liefern, die die wahre Wiedergabe des
Oberflächenprofils verfälschen.
Solange die Amplitude dieser Signalanteile klein gegen
über der Amplitude der die Tiefe des wirklichen Oberflä
chenprofils wiedergebenden Signalanteile ist, kann dies
bei der Profilauswertung akzeptiert werden. Wie Ver
gleichsmessungen zwischen Tastschnittmeßgeräten mit
mechanischem und optischem Meßaufnehmer gezeigt haben,
ist dies bei gedrehten, gefrästen und auch noch bei
relativ grobgeschliffenen Oberflächen der Fall.
Bei einem feingeschliffenen Werkstück hingegen zeigen
Vergleichsmessungen zwischen Tastschnittmeßgeräten mit
mechanischem und optischem Meßaufnehmer, daß bei der
optischen Messung die Amplitude der Störsignalanteile in
der gleichen Größenordnung wie die Amplitude der die
Tiefe des wirklichen Oberflächenprofils wiedergebenden
Signalanteile liegt. Die Hauptmerkmale des Profilverlaufs
lassen sich dem optisch gemessenen Signal nur noch mit
Mühe entnehmen. Nach einer Filterung des Signals der
optischen Messung mit einem Tiefpaßfilter werden zwar die
Hauptprofilmerkmale deutlicher, die Auflösung von Ober
flächendetails nimmt im Vergleich zur mechanischen Mes
sung aber ab.
Die mechanische Messung des Oberflächenprofils mittels
berührender Taster verursacht besonders bei fertigungsna
her Messung durch Erschütterungen, elastische oder pla
stische Verformungen der Oberfläche oder Beschädigungen
der Abtastspitze Verfälschungen der Meßergebnisse, die
sich besonders an feinbearbeiteten Oberflächen bemerkbar
machen können. Darüberhinaus können plastische Verformun
gen der Oberfläche durch die Abtastspitze auch die Quali
tät der Oberfläche des Werkstückes selbst beeinträchti
gen.
Aus der DE 37 19 422 C2 ist eine Vorrichtung zur berüh
rungsfreien Abtastung einer Kontur einer Oberfläche eines
Werkstückes längs eines Meßweges bekannt. Die Vorrichtung
umfaßt einen Meßkörper mit einem Fokuslagenmeßsystem und
einem Interferometer. Der Absolutabstand zwischen dem
Meßkörper und der Oberfläche des Werkstückes wird durch
Addition der Ausgangssignale des Fokuslagenmeßsystems und
des Interferometers gewonnen und zur Anzeige gebracht.
Eine Filterung der Ausgangssignale ist nicht vorgesehen.
Außerdem ist aus der DE 38 09 448 A1 ein Verfahren zur
Auswertung der Bildinformation bei einer optischen Ober
flächenkontrolle mittels eines elektronischen Abtast
systems bekannt. Die digitale Bildinformation, die durch
Bildpunkte unterschiedlicher Helligkeit repräsentiert
wird, wird dabei derart gefiltert, daß ein Untergrundbild
mit geglättetem Helligkeitsverlauf entsteht. Durch an
schließende Subtraktion des Untergrundbildes vom Origi
nalbild ergibt sich ein Bild, das nur noch starke Hellig
keitsschwankungen enthält. Diese Helligkeitsschwankungen
werden als Fehlstellen der untersuchten Oberfläche inter
pretiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Oberflä
chenprofilmeßgerät der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß für optisch gemessene Profile nähe
rungsweise Auswerteergebnisse erzielt werden können, wie
bei einer Messung und Auswertung mit mechanischem
Meßaufnehmer.
Diese Aufgabe wird bei einem Oberflächenprofilmeßgerät durch
die angegebenen Merkmale gelöst.
Zur Lösung der Aufgabe wurde zunächst versucht, die Ei
genschaften des in der Veröffentlichung H. Bodschwinna,
G. Kersten, "Möglichkeiten und Grenzen derzeitiger opti
scher Rauheitsmeßsysteme", Gastvortrag zur Informationsta
gung 1991 der FVA in Bad Soden beschriebenen Tiefpaßfil
ters zu verändern. Von dem kurzwelligen Charakter der
Störsignale ausgehend war es angezeigt, ein Maß für die
Grenzfrequenz und Flankensteilheit des Tiefpaßfilters zu
finden, das für Oberflächen mit einer bestimmten Rauhig
keit optimale Ergebnisse liefert. Es zeigte sich jedoch,
daß hierin - von guten Ergebnissen bei ganz speziellen
Profilen ohne abrupte Konturänderungen einmal abgesehen -
keine generelle Lösung zu finden ist.
Überraschend wurde herausgefunden, daß das Verhältnis der
Amplitudenspektren einer Vielzahl mechanisch und optisch
gemessener Profile einer Gesetzmäßigkeit unterliegt, die
es für statistische Amplitudenspektren mechanisch und op
tisch gemessener Profile ermöglichen würde, eine Übertra
gungsfunktion für ein Filter anzugeben, das das statisti
sche Amplitudenspektrum eines optisch gemessenen Profils
in ein statistisches Amplitudenspektrum überführt, das
demjenigen eines mechanisch gemessenen Profils gleicht.
Obwohl statistische Angaben für den konkreten Einzelfall
nur geringen Aussagewert haben, zeigte sich, daß ein nach
statistischen Werten bemessenes Filter für alle einzelnen
optisch gemessene Profile eine Umsetzung der Meßwerte er
möglicht, die näherungsweise den Ergebnissen einer norm
gerechten Messung und Auswertung mit mechanischem Taster
entsprechen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die spek
trale Übertragungsfunktion HOM(z) des Filters näherungs
weise durch ein gebrochenrationales Polynom mit Filterko
effizienten a₁, . . . , ana, b₁, . . . bnb als
dargestellt ist, wobei die Koeffizienten von Zähler und
Nenner aus einer Mehrzahl von mechanischen und optischen
Vergleichsmessungen an Profilen ermittelt werden.
Das Filter läßt sich so in einfacher Weise als digitales
Filter mittels eines programmgesteuerten Rechners reali
sieren, für den Programmiersprachen mit Filterfunktionen,
die lediglich durch die Angabe von Filterkoeffizienten
spezifiziert werden müssen, verfügbar sind. Vorhandene
optische Tastschnittmeßgeräte lassen sich daher ohne
speziellen apparativen Aufwand für die Profilmessung an
z. B. feinbearbeiteten Oberflächen von Werkstücken
verwenden.
Vorzugsweise ist die Ordnungszahl des Filters entspre
chend der Anzahl der Filterkoeffizienten gerade so groß,
daß die Abweichungen der aus dem optisch gemessenen und
gefilterten Profil bestimmten Kenngrößen Rz und Ra nach
DIN 4768 von den aus dem mechanisch gemessenen Profil
bestimmten Kenngrößen Rz und Ra nach DIN 4768 derselben
Meßstrecke jeweils kleiner als 20% sind.
Da die optische Messung nur Ergebnisse erzielt, die denen
einer mechanischen Messung angenähert sind, würde eine
Berechnung nach der an Hand von Vorversuchen exakt ermit
telten Übertragungsfunktion einen gemessen an der erziel
baren Übereinstimmung mit der mechanischen Messung nicht
gerechtfertigten Zeit- und Rechenaufwand darstellen. Die
Übereinstimmung wird daher auf das Maß beschränkt, was
als Abweichung auch für mechanische Messungen toleriert
werden kann. Dadurch ist der Zeit- und Rechenaufwand
begrenzt, wodurch die Berechnungen der aus den gemessenen
Signalen ermittelten gefilterten Signale auch noch mit
einfacheren Rechnern und dadurch wirtschaftlich möglich
ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung er
läutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
optischen Meßaufnehmers eines Ober
flächenprofilmeßgerätes mit einem
Filter nach der Erfindung,
Fig. 2 eine grafische Darstellung eines me
chanisch gemessenen Profils eines
fein geschliffenen Rauhnormals,
Fig. 3 eine grafische Darstellung eines op
tisch gemessenen, ungefilterten Pro
fils desselben Rauhnormals,
Fig. 4 eine grafische Darstellung des op
tisch gemessenen, aber gefilterten
Profils desselben Rauhnormals,
Fig. 5 eine grafische Darstellung der Ampli
tudenspektren der Ortsfrequenzen der
Meßwerte für die in Fig. 2 und 3 ge
zeigten Darstellungen,
Fig. 6 eine grafische Darstellung des Ver
hältnisses der in Fig. 5 gezeigten
Amplitudenspektren und
Fig. 7 eine Tabelle der Kennwerte Rz und Ra
für die Profile gemäß der Darstel
lungen in Fig. 2, 3 und 4.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines
optischen Meßaufnehmers 10 eines Oberflächenprofilmeß
gerätes mit einem Filter 26 nach der Erfindung. Der
Meßaufnehmer 10 stimmt im Aufbau weitgehend mit in
Compakt-Disc-Geräten üblichen Abtastern überein.
Das Licht einer Infrarot-Laserdiode 12 wird durch einen
Kollimator 14 zunächst parallel ausgerichtet und dann
durch ein Objektiv 16 auf die zu messende Oberfläche 18
fokussiert. Der auf der Oberfläche 18 entstehende Leucht
fleck wird durch denselben Strahlengang in umgekehrter
Richtung über einen Strahlenteiler 20 geführt und auf ei
nem Fokusdetektor 22 abgebildet.
Liegt der Fokus exakt auf der zu messenden Oberfläche 18,
sind alle Fotodioden des Fokusdetektors 22 gleichmäßig
beleuchtet und das Fokusfehlersignal ist gleich Null.
Verschiebt sich Fokus in vertikaler Richtung, so ver
schiebt sich der Schwerpunkt der Lichtstrahlung auf den
Dioden des Fokusdetektors 22 ebenfalls. Das aus den un
terschiedlichen Diodenströmen abgeleitete Fokusfehlersi
gnal wird zur automatischen Fokussierung ausgenutzt, in
dem es zur Nachführung des Objektivs 16 verwendet wird.
Die Objektivlage folgt so jeder Höhenänderung in der zu
messenden Oberfläche 18.
Mit dem Objektiv 14 ist ein Objektivlageaufnehmer 24 ver
bunden, dessen Ausgangssignal den Lageänderungen des Ob
jektivs 16 folgt. Dieses Ausgangssignal wird einem Filter
26 mit der Filterfunktion hOM(n) zugeführt. Beim Durch
laufen des Filters 26 wird das optisch gemessene Profil
yo(n) mit der Filterfunktion hOM(n) gefaltet. Allgemein
bezeichnet man als Faltung zweier Funktionen f₁(t) und
f₂(t) das Integral
Die Filterfunktion hOM(n) wird so gewählt, daß sich als
Ausgangsgröße die Näherung y′m(n) für das auf derselben
Meßstrecke mechanisch gemessene Profil ym(n) ergibt.
Die spektralen Übertragungseigenschaften der Filterfunk
tion hOM(n) werden mit Hilfe der z-Transformierten als
beschrieben, indem man durch Einsetzen der komplexen
Variablen z = ejw die Übertragungsfunktion in Abhän
gigkeit von der Ortsfrequenz w angibt:
Da der Faltung im transformierten Bereich die gewöhnliche
Multiplikation entspricht, kann die Filterung mit Hilfe
der z-Transformation so beschrieben werden, daß das in
den Spektralbereich Yo(z) transformierte optisch gemes
sene Profil yo(n) mit der spektralen Übertragungsfunktion
HOM(z) des Filters 26 multipliziert wird und sich daraus
die gesuchte Näherung für das auf derselben Meßstrecke in
den Spektralbereich Y′m(z) transformierte mechanisch ge
messene Profil y′m(n) ergibt.
In den Fig. 2, 3 und 4 ist eine grafische Darstellung der
Profile eines feingeschliffenen Rauhnormals dargestellt
und zwar in Fig. 2 das mechanisch gemessene Profil, in
Fig. 3 das optisch gemessene, ungefilterte Profil und in
Fig. 4 schließlich-das optisch gemessene gefilterte Pro
fil.
Das in Fig. 2 dargestellte mechanisch gemessene Profil
zeigt, wie rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen
ergeben haben, die größte Ähnlichkeit mit dem wahren Pro
fil.
Demgegenüber ist die Darstellung gemäß Fig. 3 verfälscht.
Die verfälschte Profilwiedergabe durch optische Messung
wird besonders im Profilspitzenbereich deutlich, wie der
Vergleich einzelner markanter Profilelemente, die durch
Pfeilmarkierungen hervorgehoben sind, zeigt. Die Verfäl
schungen sind so groß, daß nur noch die groben Hauptmerk
male des Profilverlaufs des mechanischen Tastschnittver
fahrens zu erkennen sind und viel zu große Rauhtiefen
vorgetäuscht werden. Für die wichtigen Werte der Kenngrö
ßen Rz und Ra nach DIN 4768 ergeben sich deshalb für
diese Profile unterschiedliche Werte. Die Rz- bzw. Ra-
Werte des optisch gemessenen Profils sind gegenüber denen
des mechanisch erfaßten Profils fast 65% bzw. 50% grö
ßer, wie die in der in Fig. 7 dargestellten Tabelle wie
dergegebenen Werte zeigen.
In Fig. 5 ist eine grafische Darstellung der Amplituden
spektren der Ortsfrequenzen der Meßwerte für die in Fig.
2 und 3 gezeigten Darstellungen wiedergegeben. Besonders
für Ortsfrequenzen f < 75 mm-1 sind die Amplitudenanteile
des optisch gemessenen Profils größer als die des mecha
nisch erfaßten Profils.
Eine grafische Darstellung des Verhältnisses der in Fig.
5 gezeigten Amplitudenspektren zeigt Fig. 6. Dieses Ver
hältnis, das ausgedehnt auf eine Vielzahl von Messungen
erfindungsgemäß die Übertragungsfunktion des gewünschten
Filters angibt, zeigt bereits qualitativ eine Gesetzmä
ßigkeit der Amplitudenspektren und der sich daraus erge
benden Übertragungsfunktion für das Filter. Die gesuchte
Übertragungsfunktion ist für einen sehr schmalen Ortsfre
quenzbereich näherungsweise 1, fällt für höhere Ortsfre
quenzen ab, aber wird niemals Null.
Um ein an die spektralen Eigenschaften der Profile ange
paßtes Filter zu erhalten, wird die Übertragungsfunktion
durch ein gebrochen rationales Polynom mit den Filterko
effizienten a₁, . . . ,ana, b1, . . . bnb als
dargestellt.
Eine empirische Möglichkeit zur Bestimmung der Filterko
effizienten besteht darin, zunächst die Signale des Pro
fils eines Bezugswerkstückes mechanisch zu messen, die
Signale über ein Filter zu leiten und die Filterkoef
fizienten so zu wählen, daß als Ausgangssignal weißes
Rauschen entsteht. Danach wird dieselbe Meßstrecke op
tisch gemessen, die auf genommenen Signale wieder über ein
Filter geführt und die Filterkoeffizienten so einge
stellt, daß sich für die Signale des optisch gemessenen
Profils wieder weißes Rauschen ergibt. Der Quotient der
so empirisch bestimmten Übertragungsfunktionen ergibt die
gewünschte Übertragungsfunktion des Filters für das er
findungsgemäße Oberflächenprofilmeßgerät.
Die sogenannten Weißfilter ("whitening filter") können
mit Hilfe aus der Literatur bekannter Verfahren bestimmt
werden, z. B. Candy, I.V. "Signal Processing, A Modern
Approach", Mc Graw Hill 1988. Sie werden auch Prä
diktionsfehlerfilter genannt und beschreiben ein Signal
mit farbigem Spektrum durch ein AR- (autoregressiv)
Modell. In diesem Fall wird eine große Anzahl von Ver
gleichsmessungen mit einem mechanischen und einem opti
schen Meßaufnehmer benötigt, um eine statistisch reprä
sentative Übertragungsfunktion HOM(z) zu bestimmen.
Fig. 4 zeigt eine grafische Darstellung des optisch ge
messenen gefilterten Profils desselben Rauhnormals. Der
Vergleich mit Fig. 2 macht deutlich, daß die Ähnlichkeit
mit dem mechanisch gemessenen Profil sehr hoch ist. Der
Profilspitzenbereich stimmt im Gegensatz zur Darstellung
in Fig. 3 wesentlich mehr mit der in Fig. 2 überein.
Auch die Differenzen der an den beiden Profilen berechne
ten Kennwerte, wie sie in der Tabelle gemäß Fig. 7 darge
stellt sind, sind gering. Die Differenzen der berechneten
Kennwerte, die am gefilterten, optisch gemessenen und am
mechanisch erfaßten Profil bestimmt werden sind kleiner
als acht Prozent: Dies ist die Differenz, die von der
Physikalisch Technischen Bundesanstalt bei der Auswertung
dieser Kenngrößen an Profilen dieses Rauhnormals zuge
lassen ist.
Die Anzahl der Filterkoeffizienten bzw. die Ordnungszahl
des Filters kann somit auf den Wert begrenzt werden, der
eine Übereinstimmung innerhalb der Zwanzigprozent-Grenzen
der Kenngrößen Rz und Ra zwischen dem optisch gemessenen,
gefilterten Profil und dem mechanisch gemessenen Profil
noch gerade zuläßt.
Wenn die Voraussetzung erfüllt ist, daß die Übertragungs
funktion des Filters an die spektralen Eigenschaften der
zu messenden Oberflächenprofile weitgehend angepaßt ist,
ist eine Auswertung mit nahezu normgerechten Auswerteer
gebnissen möglich. Ein besonderer Vorteil ist, daß auch
bei feinbearbeiteten Profilen eine berührungslose opti
sche Messung des Oberflächenprofils fertigungsnah möglich
ist.
Claims (3)
1. Oberflächenprofilmeßgerät mit einem die Oberfläche
(18) eines Werkstückes in einem Profilschnitt erfassenden
optischen Meßaufnehmer (10) mit einem Fokusdetektor (22)
und einem Objektivlageaufnehmer (24), der ein Ausgangs
signal abgibt, das der Höhenkoordinate des Profils ent
spricht und einem kurzwellige Signalanteile dämpfenden
Filter (26) zugeführt wird, das eine spektrale Übertra
gungsfunktion HOM(z) aufweist, die durch einen in Vorver
suchen bestimmten Quotienten Ym(z)/Yo(z) aus einem in den
Spektralbereich Ym(z) transformierten, mechanisch gemes
senen Profil ym(n) und einem in den Spektralbereich Yo(z)
transformierten, optisch gemessenen Profil yo(n) dersel
ben Meßstrecke eines Bezugswerkstückes gebildet ist.
2. Oberflächenprofilmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die spektrale Übertragungsfunktion
HOM(z) des Filters (26) näherungsweise durch ein gebro
chenrationales Polynom mit Filterkoeffizienten
a₁, . . . ,ana, b₁, . . . bnb als
dargestellt ist, wobei die Koeffizienten von Zähler und
Nenner aus einer Mehrzahl von mechanischen und optischen
Vergleichsmessungen an Profilen ermittelt werden.
3. Oberflächenprofilmeßgerät nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ordnungszahl des Filters (26)
entsprechend der Anzahl der Filterkoeffizienten gerade so
groß ist, daß die Abweichungen der aus dem optisch gemes
senen und gefilterten Profil bestimmten Kenngrößen gemit
telte Rauhtiefe Rz und
arithmetischer Mittenrauhwert Ra nach DIN 4768 von den
aus dem mechanisch gemessenen Profil bestimmten Kenn
größen Rz und Ra derselben Meßstrecke jeweils kleiner als
20% sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944401263 DE4401263C1 (de) | 1994-01-18 | 1994-01-18 | Oberflächenprofilmessgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944401263 DE4401263C1 (de) | 1994-01-18 | 1994-01-18 | Oberflächenprofilmessgerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4401263C1 true DE4401263C1 (de) | 1995-03-09 |
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ID=6508125
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4401263C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3809448A1 (de) * | 1988-03-21 | 1989-10-12 | Siemens Ag | Verfahren zur auswertung der bildinformation bei einer optischen oberflaechenkontrolle mittels eines elektronischen abtastsystems |
DE3719422C2 (de) * | 1986-12-19 | 1993-07-15 | Hommelwerke Gmbh, 7730 Villingen-Schwenningen, De |
-
1994
- 1994-01-18 DE DE19944401263 patent/DE4401263C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
BROCHMANN, R.: "Ein neuer optischer Feintaster und seine Anwendung", Technische Rundschau, 79, (1987), Heft 39, S. 64-66 * |
HILLMANN, W.: Surface Profiles Obtained by Means of Optical Methods - Are They True Representa- tions of the Real Surface ?, in: Annals of the CIRP, Vol. 39/1/1990, S. 581-583 * |
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