DE4400865A1 - Verfahren zur optimalen NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger - Google Patents
Verfahren zur optimalen NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - RundfunkempfängerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur optimalen NF-
Stereo-Wiedergabe in einem FM-Rundfunkempänger, in dem in
Abhängigkeit von der Empfangsfeldstärke eine gleitende
Monoblendung durchgeführt wird.
Ein solches Verfahren ist bekannt. Es ist bekannt, daß die
Wiedergabequalität eines von einem FM-
Rundfunkempfangsgerät wiedergegebenen Stereo-NF-Signal
hoch ist, wenn eine hohe Kanaltrennung KT (Trennung der
Modulation des rechten vom linken NF-Kanal) und ein hoher
Signal-Rauschabstand S/N vorhanden sind. Voraussetzung für
eine hohe Wiedergabequalität ist eine hohe
Empfangsfeldstärke. Wenn die Empfangsfeldstärke geringer
wird, tritt ein Rauschen im NF-Signal auf, d. h. es tritt
eine Verschlechterung der Wiedergabequalität ein.
Es ist bekannt, daß bei abnehmender Empfangsfeldstärke der
Signal-Rauschabstand S/N zu Lasten der Kanaltrennung KT
verbessert werden kann. Diese Eigenschaft des FM-
Übertragungsverfahrens wird allgemein durch die sogenannte
gleitende Monoblendung bei sinkender Empfangsfeldstärke
ausgenutzt, d. h. die Kanaltrennung KT wird zunehmend
verringert, damit der Signal-Rauschabstand S/N einen
ausreichenden Wert behält, bei dem ein Rauschen im NF-
Signal nicht wahrnehmbar ist. Als Steuergröße für die
Kanaltrennung KT dient dabei die Feldstärkespannung. Für
die Dimensionierung der Monoblendung geht man meßtechnisch
vom gewünschten Signal-Rauschabstand S/N aus. Als
Bezugswert gilt dabei der Pegel des NF-Signals bei einem
definierten Hub, meist 22,5 kHz oder 40 kHz.
Der Nachteil einer solchen gleitenden Monoblendung besteht
nun darin, daß sie von einmal festgelegten, nicht
veränderlichen Bedingungen abhängt. Wegen der Dynamik der
Modulation unterliegt in der Praxis der NF-Pegel und damit
der hörbare Signal-Rauschabstand S/N starken
Schwankungen. Bei konstanter Empfangsfeldstärke ist das
"Stereo-Rauschen" konstant. Je nach Lautstärke der
Nutzmodulation wird dieses Rauschen mehr oder weniger
verdeckt. Sendungen mit kleinem NF-Hub und hoher Dynamik
sind typisch für eine Nachrichtensendung oder klassische
Musik. Dagegen ist ein großer NF-Hub für Pop- und
Rockmusik typisch. Daraus resultiert, daß für eine aus
Popmusik bestehende Nutzmodulation optimierte gleitende
Monoblendung einen ausreichenden Signal-Rauschabstand S/N
bei guter Kanaltrennung KT gewährleistet,während das
Rauschen bei der Übertragung von klassischer Musik nicht
akzeptiert werden kann. Andererseits führt ein für
klassische Musik optimierter Signal-Rauschabstand S/N bei
Popmusik-Wiedergabe zu einem unnötig frühen Einsatz der
gleitenden Monoblendung und hat damit eine verschenkte
Kanaltrennung KT zur Folge. In beiden Fällen ist die
Empfangsqualität gemindert.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem
besteht darin, ein Verfahren zur NF-Stereo-Wiedergabe mit
einer optimierten gleitenden Monoblendung zu schaffen,bei
dem die Kanaltrennung erst dann verringert wird, wenn in
der NF-Wiedergabe ein hörbares Rauschen bemerkbar wird.
Dieses technische Problem ist erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß zusätzlich wenigstens eine aus dem
Empfangssignal gewonnene modulationsabhängige Größe
für die Steuerung der gleitenden Monoblendung
verwendet wird.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist das Optimum der
gleitenden Monoblendung von der Empfangsfeldstärke und dem
Modulationsinhalt der NF anhängig, d. h. in die Steuerung der
optimalen gleitenden Monoblendung fließt zusätzlich zur
Empfangsfeldstärkeinformation eine Information über den
Modulationsinhalt ein. Diese gleitende Monoblendung ist
für einen bestimmten Modulationsinhalt hinsichtlich
Kanaltrennung KT und Signal-Rauschabstand S/N
optimiert. Diese Grundeinstellung kann durch
modulationsabhängige Größen korrigiert werden, so daß je
nach Modulationsinhalt eine bessere Kanaltrennung KT oder
ein besseres Signal-Rauschabstand S/N erzielt werden kann.
Dadurch wird bei genügend lauter Modulation ein Gewinn an
Kanaltrennung KT erreicht.
Vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 6 enthalten. Sie ist nachstehend
u. a. anhand der Figur näher erläutert.
In der Figur sind zwei Diagramme gezeigt, welche die
Abhängigkeit der Kanaltrennung KT von der
Empfangsfeldstärke zeigen. Bei diesen Diagrammen sind
unterschiedliche Modulationsinhalte die Parameter, welche
bei der gleitenden Monoblendung berücksichtigt worden
sind. Das Diagramm A ist beispielsweise repräsentativ für
die gleitende Monoblendung bei der Wiedergabe von
klassischer Musik. Es ist zu erkennen, daß die gleitende
Monoblendung schon bei verhältnismäßig hoher
Empfangsfeldstärke a einsetzt, um einen ausreichenden
Signal-Rauschabstand S/N bei der Wiedergabe
sicherzustellen. Das Diagramm B dagegen ist beispielsweise
repräsentativ für die gleitende Monoblendung bei der
Wiedergabe von Popmusik. Dieses Diagramm zeigt, daß die
gleitende Monoblendung erst bei verhältnismäßig niedriger
Empfangsfeldstärke einsetzt, weil die hohe Dynamik des NF-
Signals die Wahrnehmbarkeit des Rauschens verhindert, so
daß ein geringes Signal-Rauschverhältnis S/N in diesem
Fall ausreicht.
Die Information über den Modulationsinhalt, welche bei der
Steuerung der gleitenden Monoblendung mit verwendet wird,
kann von unterschiedlicher Art sein:
Die Rundfunkanstalten strahlen beim Hörfunk parallel zum
eigentlichen Programm unhörbare RDS (Radio Data System)-
Informationen ab. Diese Daten enthalten u. a. den PTY-Code
(programme type), der die Art des laufenden Programms
kennzeichnet (z. B. ROCK, POP, KLASSIK, NACHRICHTEN usw.). In
Abhängigkeit vom jeweiligen PTY wird der optimal geeignete
Einsatzpunkt der empfangsfeldstärkeabhängigen gleitenden
Monoblendung ausgewählt.
In den RDS-Daten ist ebenfalls eine Sprache/Musik-
Kennzeichnung vorgesehen. Diese kann in entsprechender
Weise zur Beeinflussung der gleitenden Monoblendung
herangezogen werden.
Weiterhin wird im RDS die Uhrzeit (CLOCKTIME) übertragen.
Durch kombinierte Auswertung von Zeit und Sprache/Musik
kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine
Nachrichtensendung geschlossen werden, auch wenn der PTY
(z. B. POP) während der stündlichen Nachrichtensendung
nicht gewechselt wird. Da Nachrichten keine
Stereoinformation enthalten, kann in dieser Zeit die
Wiedergabe in Mono erfolgen, zugunsten eines besseren
Signal-Rauschabstandes.
Obwohl die RDS-Information keine eindeutige Identifikation
des momentanen Modulationsinhaltes gestattet, ist durch
ihre Auswertung eine tendenzielle Optimierung der Stereo-
Empfangsqualität möglich.
Durch Ausmessen der Amplitude des MPX-Signals bzw. der
Amplituden des NF-Signals erhält man eine Aussage über die
momentane Lautstärke. Bei großer Lautstärke kann der
Einsatzpunkt der gleitenden Monoblendung zu kleineren
Empfangsfeldstärken hin verlagert werden, ohne den
vorgegebenen Signal-Rauschabstand S/N zu unterschreiten.
Damit ist gleichzeitig eine bessere Kanaltrennung
verbunden.
Es tritt häufig der Fall auf, daß der Pilotton
ausgestrahlt wird, tatsächlich jedoch eine MONO-Modulation
vorliegt (z. B. Nachrichten,Ansagen). Der Stereo-Decoder ist
aktiv und erzeugt damit Stereo-Rauschen, obwohl keine
Seiteninformation übertragen wird und deshalb auch keine
Kanaltrennung KT notwendig ist. Diese Situation ist durch
Auswertung des (L-R)-Anteils im MPX-Signal erkennbar. Bei
fehlendem (L-R)-Anteil kann ohne Einbuße an
Wiedergebequalität auf Mono geblendet und damit der
Signal-Rauschabstand S/N verbessert werden.
Es ist bekannt, daß bei geringer Wiedergabelautstärke
Störgeräusche unter der Hörschwelle verschwinden. Im
mobilen Betrieb des Rundfunkempfängers werden die
Störgeräusche vom Fahrgeräusch überdeckt. In diesen Fällen
kann ein geringerer Signal-Rauschabstand S/N als bei einer
höheren Lautstärke zugelassen werden, was mit einem Gewinn
an Kanaltrennung KT verbunden ist. Ein für die
Wiedergabelautstärke repräsentatives Signal kann an der
Stellung des Lautstärkepotentiometers abgegriffen werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur optimalen NF-Stereo-Wiedergabe in einem
FM-Rundfunkempfänger, in dem in Abhängigkeit von der
Empfangsfeldstärke eine gleitende Monoblendung
durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
wenigstens eine aus dem Empfangssignal gewonnene Größe
für die Steuerung der gleitenden Monoblendung
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die modulationsabhängige Größe
aus dem RDS-Datentelegramm gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die modulationsabhängige Größe
aus dem MPX- oder NF-Signal gewonnen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die modulationsabhängige Größe
durch Analyse der NF-Differenzsignale gewonnen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hub eines NF-Signals als
modulationsabhängige Größe verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und wenigstens einem der
Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere zusätzliche
modulationsabhängige Größen zur Steuerung der gleitenden
Monoblendung verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400865 DE4400865C2 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400865 DE4400865C2 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4400865A1 true DE4400865A1 (de) | 1995-07-27 |
DE4400865C2 DE4400865C2 (de) | 2000-07-13 |
Family
ID=6507880
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944400865 Expired - Lifetime DE4400865C2 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4400865C2 (de) |
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HARMAN BECKER AUTOMOTIVE SYSTEMS (BECKER DIVISION) |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HARMAN BECKER AUTOMOTIVE SYSTEMS GMBH, 76307 KARLS |
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R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |