DE4392367C2 - Verbesserungen bei der oder betreffend die Züchtung von Nadelbäumen - Google Patents
Verbesserungen bei der oder betreffend die Züchtung von NadelbäumenInfo
- Publication number
- DE4392367C2 DE4392367C2 DE4392367A DE4392367A DE4392367C2 DE 4392367 C2 DE4392367 C2 DE 4392367C2 DE 4392367 A DE4392367 A DE 4392367A DE 4392367 A DE4392367 A DE 4392367A DE 4392367 C2 DE4392367 C2 DE 4392367C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- callus
- embryogenic
- embryogenic callus
- conifer
- explants
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01H—NEW PLANTS OR NON-TRANSGENIC PROCESSES FOR OBTAINING THEM; PLANT REPRODUCTION BY TISSUE CULTURE TECHNIQUES
- A01H4/00—Plant reproduction by tissue culture techniques ; Tissue culture techniques therefor
- A01H4/005—Methods for micropropagation; Vegetative plant propagation using cell or tissue culture techniques
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N5/00—Undifferentiated human, animal or plant cells, e.g. cell lines; Tissues; Cultivation or maintenance thereof; Culture media therefor
- C12N5/04—Plant cells or tissues
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Botany (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Developmental Biology & Embryology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Zoology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Breeding Of Plants And Reproduction By Means Of Culturing (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Züchtung von Nadelbäumen, ein
Verfahren zur Herstellung von embryogenem (Embryoide hervor
bringendem) Kallus aus Nadelbaumexplantaten und ein Verfahren
zur Herstellung von Setzlingen.
Die gewerbliche Forstwirtschaft befaßt sich beinahe aus
schließlich mit Nadelbäumen, insbesondere Bäumen der
Fichtengattung (z. B. der norwegischen Fichte Picea abies),
der Kieferngattung (z. B. der Loblolly-Kiefer, Pinus taeda),
der Douglas-Tanne (Pseudotsuga menziesii) und der Lärche
(Larix sp.).
Ihre wirtschaftliche Bedeutung führte zu umfangreicher
Forschung in der Züchtung und dem Anbau derartiger
Nadelbäume. Diese Forschung wurde durch die Entwicklung der
in vitro-Gewebekultursysteme unterstützt, die das Klonieren
ausgewählter Stämme zuläßt.
Gegenwärtig gibt es zwei hauptsächliche Verfahren zur
Herstellung multipler Klone von Nadelbäumen.
Eine Methode, die Organogenese, beinhaltet die Entnahme eines
geeigneten Explantats und die Kultivierung des Gewebes in
Kulturmedien, die sorgsam gesteuerte Nährstoff- und
Hormonkonzentrationen enthalten, was zur Bildung eines Kallus
führt. Dieser Kallus kann dann auf Knospungsmedien überführt
werden. Die derart erhaltenen Knospen werden abgetrennt und
können herangezogen werden, wobei einzelne Setzlinge erhalten
werden (wie von von Arnold 1984 beschrieben).
Das andere routinemäßig eingesetzte Verfahren ist das der
somatischen Embryogenese, die von von Arnold und Hackman
(1988) und von der WO 91/05854 offenbart wurde. Dieses
Verfahren, das weniger arbeitsaufwendig als die Organogenese
ist, beinhaltet die in vitro-Bildung von embryogenem Kallus
aus zygotischen Embryoexplantaten. Dieser Kallus führt zur
Entstehung vieler pro-embryonaler Strukturen, die abgetrennt
und zu Setzlingen herangezogen werden können.
Die somatische Embryogenese kann jedoch nur unter Verwendung
von Embryonen oder jungem Cotyledon als Ausgangsmaterial
durchgeführt werden. Zum Beispiel wurde ein Erfolg mit
Cotyledonexplantaten aus 7 Tage alten Picea abies-Keimlingen
(Lelu et al., 1984) und 30 Tage alten Keimlingen von Picea
mariana und Picea caluca (Attree et al., 1990) erzielt,
jedoch nicht aus älteren Bäumen.
In ähnlicher Weise ist die Organogenese nur erfolgreich, wenn
das Explantat von sehr jungen Keimlingen genommen wird. Wenn
Explantate von älteren Pflanzen verwendet werden, ist es
möglich, Adventivknospen zu erhalten, aber diese können nicht
zu Setzlingen herangezogen werden (Jansson & Bornman, 1983;
von Arnold, 1984).
Das stellt ein Problem dar, weil die Vorhersage der Qualität
des reifen Baums anhand eines jungen Keimlings oder Setzlings
unmöglich ist. Auf diese Weise kloniert man unter Umständen
ein minderwertiges Exemplar. Die vorliegende Erfindung zielt
darauf ab, dieses Problem zu überwinden.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von embryogenem Nadelbaumkallus, der zur Erzeugung von
Nadelbaumsetzlingen verwendet werden kann, bereitzustellen, das von
wachstumsfähigem somatischen Gewebe aus einer Nadelbaumpflanze, die bereits
ein über das Keimlingsstadium hinausgehendes Entwicklungsstadium erreicht hat,
ausgeht.
In einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von embryogenem Nadelbaumkallus mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereit, das die
Kultivierung wachstumsfähigen, von einer Nadelbaumpflanze,
die eine ruhende Knospe gebildet hat, stammenden somatischen
Gewebes, in einer Weise, daß ein nichtembryogener Kallus
erhalten wird, und anschließende Kultivierung des nicht
embryogenen Kallus in Gegenwart eines embryogenen Kallus in
einer Ammenkultur, in einer Weise, daß ein embryogener Kallus
erhalten wird, umfaßt.
Ruhende Knospen werden am Ende der Wachstumsperiode
hervorgebracht. Daher muß eine Nadelbaumpflanze, die der
vorstehend definierten Erfindung zufolge eine ruhende Knospe
hervorgebracht hat, das Ende zumindest einer Wachstumsperiode
erreicht haben.
Üblicherweise ist das wachstumsfähige somatische Gewebe ein
aus einer Nadel, einer Knospe, einem Sproß oder aus Wurzelge
webe entnommenes Explantat.
Dieses Gewebe kann von einem reifen Baum genommen werden, was
die Selektion ausgewählter Exemplare zur Klonierung erlaubt.
Das Alter des Baums kann bei verschiedenen Arten variieren,
das Verfahren ist jedoch erfolgreich unter Verwendung eines
26 Jahre alten Exemplars von Picea abies durchgeführt worden.
"Reif" soll in diesem Zusammenhang "geschlechtsreif"
bedeuten. Wie Fachleuten jedoch bekannt ist, muß ein reifer
Baum nicht geblüht haben, weil norwegische Fichten im
allgemeinen gemeinsam alle 5 bis 8 Jahre blühen. Daher kann
ein Baum wohl zur Blüte fähig sein (und daher "reif" sein),
wird es aber bis zum geeigneten Zeitpunkt nicht tun. So kann
eine norwegische Fichte zum ersten Mal im Alter von 15 Jahren
blühen, was jedoch außergewöhnlich ist. Im allgemeinen sind
Bäume bei der ersten Blüte 20 bis 25 Jahre alt.
Forscher auf diesem Fachgebiet sind sich im allgemeinen
einig, daß die norwegische Fichte (Picea abies) derjenige
Nadelbaum ist, der am schwierigsten zu züchten ist. Daher ist
dieses Verfahren auf alle Nadelbäume anwendbar, jedoch ist es
insbesondere geeignet für andere Fichtenarten (Weißfichte,
Schwarzfichte und Zimmerfichte), die Douglas-Tanne, die
korsische Kiefer, die nordische Kiefer und die japanische und
europäische Lärche und deren Hybride. Ersichtlich kann derart
erhaltener embryogener Kallus zur Gewinnung von Setzlingen
verwendet werden, z. B. mittels herkömmlicher Aufzucht
verfahren.
Ammenkulturen sind Fachleuten im allgemeinen wohlbekannt; sie
werden z. B. bei Transformationsexperimenten verwendet. Bei
einer üblichen Ammenkultur werden ein embryogener Kallus
juvenilen Ursprungs und der nichtembryogene Kallus in
unmittelbarer Nähe an gegenüberliegenden Seiten einer
mikroporösen Membran angeordnet, so daß es keinen direkten
Kontakt zwischen den zwei Kallussen gibt und die einzige
Verbindung über die Poren der Membran geschieht. Für Wachstum
und Erhalt der Kallusse wird durch ein geeignetes Kuturmedium
gesorgt.
Üblicherweise weisen die Poren der Membran einen Durchmesser
von 0,22 Mikrometern auf. Die Membran kann aus Nitrocellulose
oder einem anderen in der Einschätzung von Fachleuten
geeigneten Material bestehen.
Vorzugsweise umfaßt die Ammenkultur embryogenes Gewebe der
gleichen Spezies wie dasjenige, von dem der nichtembryogene
Kallus stammt, jedoch kann das embryogene Gewebe von einem
anderen Stamm oder einer anderen Spezies sein, was Fachleuten
klar ist.
In einem anderen Aspekt stellt die Erfindung daher ein
Verfahren zur Herstellung von Setzlingen bereit, das die
Züchtung eines nach dem vorstehenden Verfahren hergestellten
Kallus in einer zur Gewinnung von Setzlingen geeigneten Weise
umfaßt.
Derartige Medien für diesen Zweck sind Fachleuten ohne
weiteres geläufig.
In einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von Nadelbaumsetzlingen bereit, das die
Züchtung von wachstumsfähigem somatischen Gewebe, das von
einer Nadelbaumpflanze stammt, die eine ruhende Knospe
gebildet hat, in einer Weise, daß nichtembryogener Kallus
erhalten wird, Züchtung des nichtembryogenen Kallus in der
Gegenwart eines embryogenen Kallus in einer Ammenkultur in
einer Weise, daß embryogener Kallus erhalten wird, und
Züchtung des erhaltenen embryogenen Kallus in geeigneter
Weise, so daß Setzlinge hervorgebracht werden, umfaßt.
Die Erfindung wird durch Bezugnahme auf das folgende Beispiel
und die Abbildung näher erläutert, wobei Fig. 1 die
Photographie eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten embryogenen Kallus zeigt.
Drei Quellen wurden zur Bereitstellung von nichtembryogenen
Explantaten der norwegischen Fichte (Picea abies) verwendet:
Diese waren das Ergebnis einer Organogenese aus zygotischen
Embryoexplantaten nach einem zweistündigen Cytokininstoß (von
Arnold and Hakman, 1988). Ursprünglich auftretende Sprossen
sind als Klone behandelt und von 1988 ab regelmäßig
transferiert worden. Die hierin beschriebenen Experimente
haben 1990 begonnen, als die Kulturen bereits etwa 2 Jahre
lang unterhalten worden sind. Sie befanden sich durchweg in
freiem Wachstum und aus Axillarknospen trat eingeschränkte
Multiplikation auf. Das verwendete ursprüngliche Saatgut
entstammte einer Henndorf-Herkunft in Österreich.
Diese wurden aus 5 eingetopften käuflichen Setzlingen einer
unbekannten Herkunft in Deutschland herangezogen, die von der
Baumschule der Forestry Commission in Scarborough erhalten
wurden.
Verschiedene bewurzelte Schnitte einer Herkunft, die in
IUFRO-Prüfungen (International Union of Forestry Research
Organisations) vertreten sind, wurden verwendet. Dieses
Material hatte zuvor in anderen Gewebekultursystemen - z. B.
der Organogenese aus schlafenden Knospen - die besten
Eigenschaften gezeigt. Die Herkunft ist Jilove n Prahy in der
Tschechoslowakei; und Sämlinge wurden 1968 aus 1964er
Saatgutsammlungen gepflanzt. Die reifen Bäume waren zum
Zeitpunkt des in diesem Beispiel beschriebenen Versuchs 26
Jahre alt. Ein einzelnen 26-Jahre alter Baum wurde sowohl als
Quelle bewurzelter Schnitte als auch zur Gewinnung von
Knospenexplantaten benutzt, die dem Baum unmittelbar
entnommen wurden (nachstehend beschriebene "embryogene
Sprossenexplantate"). Die entnommenen Explantate decken somit
3 Punkte in der Reifung der norwegischen Fichte ab.
Die Mehrzahl der Explantate waren schlafende Nadeln, die von
zuvor oberflächensterilisierten Sprossen der 6 Jahre alten
Bäume abgetrennt worden sind, und Schnitte. Bei den Sprossen
in Kultur war keine Sterilisation notwendig. Die
Konzentration und Dauer der Behandlung in Chloroxlösungen
wurde variiert, ein Eintauchen in 70%igen Ethanol ging jedoch
immer voran. Viele Chargen der Nadelexplantate waren
ungeachtet der Sterilisationsbehandlung auch vollständig mit
Pilzen kontaminiert. Die aus einer Nadel und einem
Stammansatz bestehenden Gewebe wurden auf dem Medium
angeordnet, das routinemäßig zur Etablierung und der
Erhaltung von embryogenem Kallus aus zygotischen Embryos und
Gametophyten verwendet wird. In verschiedenen Experimenten
erfolgte eine Replikation von 20 auf 1000. Das verwendete,
1/2 ES bezeichnete Medium enthielt die folgende Bestandteile
(in µMol/Liter) : KNO₃ (8400) MgSO₄×7H₂PO₄ (1200) CaCl₂×2H₂O
(520), NH₄NO₃ (15000) ZnSO₄×7H₂O (5), MnSO₄×4H₂O (5) H₂BO₃ (5)
KI (2.3), Na₂MoO₄×5H₂O (0,05), CuSO₄×5H₂O (0.008), CoCl₂×6H₂O
(0,008), Na₂EDTA×2H₂O (0,03) FeSO₄×7H₂O (0,03), Mesoinito
sitol (500), Nikotinsäure (0,8), Thiamin (1,4), Pyrodoxin ×
HCl (0,5), Glycin (2,6), Glutamin (0,002), Naphtylessigsäure
(10), Benzylaminopurin (5), sowie 88 mMol Saccharose und 0,8%
Difco-Agar.
Embryonale Sprossenexplantate wurden ebenfalls als Explantate
des reifen Baums verwendet, die aus vegetativen Knospen
seziert wurden. Diese Explantate wurden während der
Ruheperiode (von Oktober bis April) gesammelt und werden am
besten als embryonale Sprossen beschrieben, die ein Meristem,
viele Nadelorgananlagen und die Krone umfassen. Die
Explantate wurden, wie jeder daraus hervorgegangene Kallus,
regelmäßig alle 6 Wochen in das gleiche Medium überführt.
Nach 6 oder mehr Transferzyklen seit der Etablierung wurden
alle hervorgebrachten nichtembryogenen Kallusse in eine
Ammenkultur mit embryogenem Kallus gesetzt. Diese
Ammenkulturen umfaßten embryogenen Kallus aus einer Linie,
die von Joachim Buttgereit 1989 aus zygotischen
Embryoexplantaten aus Saatgut einer Gerlitz-Herkunft (die
routinemäßig zur Bildung somatischer Embryos veranlaßt werden
kann) gewonnen wurde, und einen nichtembryogenen Nadel- oder
Knospenkallus, der vom embryogenen Kallus durch eine 0,22 µm-
Millipore-Filtermembran, wie in Fig. 1 gezeigt, räumlich
getrennt war. Es wurde durchweg das gleiche Medium verwendet.
Die Ammenkulturen wurden alle 4 Wochen mit großer Vorsicht,
um die zwei Kallusse nicht zu vermischen, in frisches Medium
überführt. Alle Kulturen wurden bei 22°C in Dunkelheit
gehalten.
Tabelle 1 faßt die Zahl der Explantate zusammen, die nach 3
Transferzyklen nichtembryogenen Kallus hervorbrachten. Jeder
Kallus entsprang dem Stammansatzende der Nadeln, und aus
Tabelle 1 ist deutlich, daß das Alter der Pflanzen, denen die
Explantate entnommen wurden, die Fähigkeit zur Kallusbildung
beeinflußte. Die Knospenexplantate, die unmittelbar dem 26
Jahre alten Baum entnommen wurden, waren produktiver als
Nadelexplantate aus bewurzelten Schnitten. Während der
nachfolgenden Transferzyklen nahm die Zahl der Kallusse ab,
bis bei Transfer 6 98 der 139 sterilen Sprosskulturen, die
anfänglich nichtembryogenen Kallus produzierten, verblieben.
Zwei der 6 Jahre alten Bäume hatten keine Explantate mit
nichtembryogenem Kallus und von den 180 Kallussen aus den
Knospenexplantaten, die dem 26 Jahre alten Baum entnommen
wurden, überlebten 51.
Anschließend wurden aus einer repräsentativen Probe der
nichtembryogenen Kallusse Ammenkulturen etabliert. Nach 8 bis
10 Transferzyklen traten in 8 Kulturen, die repräsentativ für
3 der sterilen Sprosskulturklone waren, und all denjenigen
der 6 Jahre alten Bäume, die überlebende Kallusse hatten,
embryogene schleimige Abschnitte auf. Wie in Fig. 1 gezeigt,
wird der embryogene Kallus 10 als rasch wachsend und
ausbreitend im Wachstumsverhalten leicht unterschieden. Seine
Identität wurde durch das Vorliegen von Proembryonen und
suspensorartigen Zellen nach dem Anfärben und
lichtmikroskopischer Untersuchung bestätigt. Jeder neue
embryogene Kallus wurde vom ursprünglichen nichtembryogenen
Material wegisoliert. Die Ammenkulturen ließen
nichtembryogenen Kallus überleben: nur 6 Kallusse, welche 2
der sterilen Sprosskulturklone repräsentierten, lebten nach
12 Passagen (ohne in Ammenkulturen gesetzt worden zu sein).
Jedoch waren 19 der gleichen Linien (7 sterile
Sprosskulturklone) als Ammenkulturen aktiv, und 26 der
ursprünglich 180 Kallusse aus dem 26 Jahre alten Material
überlebten in Ammenkulturen. Keine Kallusse aus dem 26 Jahre
alten Baum überlebten ohne in eine Ammenkultur gesetzt worden
zu sein. Keines von diesem Material brachte vor dem
Transferzyklus 15 embryogene Abschnitte hervor.
Somatische Embryogenese wird durch die Verwendung von
Explantaten aus dem jüngsten verfügbaren Gewebe begünstigt.
Die hier vorgelegten Ergebnisse zeigen jedoch, daß
embryogener Kallus aus Explantaten aus älteren Bäumen mit
niedriger Frequenz gewonnen werden kann. Die eingesetzten
Ammenkulturen förderten das Wachstum und das überleben des
langsam wachsenden Kallus, der aus älteren Bäumen erhalten
wurde, und förderte die Bildung des embryogenen Kallus. Die
produktivste Gruppe von Explantaten war diejenige von den 6
Jahre alten Bäumen, wobei 5 der 96 etablierten Ammenkulturen
die Bildung von embryogenem Kallus zur Folge hatten.
Ein hauptsächlich begrenzender Faktor bei älteren Geweben ist
die niedrige Frequenz der anfänglichen Kallusbildung,
besonders bei Nadeln, die mit der Unzuverlässigkeit der
Obenflächensterilisation von Explantaten aus im Freien
gewachsenen Bäumen zusammenhängt. Knospenexplantate sind,
obwohl sie produktiver sind, schädlich für den Ursprungsbaum.
Eine andere wichtige Begrenzung ist die Zeit, die zum mehr
als 12-monatigen Erhalten von Kulturen erforderlich ist. Es
gibt ein Abwägen hinsichtlich der erlaubten Zeit, da Kallusse
mit hoher Geschwindigkeit absterben, was durch die Tatsache
gezeigt wird, daß nur Material aus 2 der ursprünglich 139
sterilen Sprosskulturen 12 Transferzyklen überlebten, ohne in
einer Ammenkultur etabliert zu werden. Die Spanne von 6
Transferzyklen, bevor Versuche zur Induzierung der
Embryogenese gemacht wurden, wurde bewußt gewählt, um
Zellteilungen in einem unorganisierten Zustand ablaufen zu
lassen, die den reifen Status des Gewebes eliminieren
könnten. Ammenkulturen förderten das Überleben der Kallusse
und unterstützten die Embryogenese. Obwohl der Ammenkallus
und der nichtembryogene Kallus räumlich getrennt waren,
befanden sie sich in engem chemischen Kontakt und es gibt
mehrere Kandidaten für aktive, den Embryogenesebeginn
anregende Moleküle, z. B. einige Iso-Formen der Peroxidase
(van Engelen & de Vries, 1992) und Arabinoglutaminsäure
laktanproteine (EP-A-91810315.1 = EP 0455597 A1).
S. von Arnold, (1984). Importance of genotype on the
potential for in vitro adventitious bud production of Picea
abies.
S. von Arnold and I. Hakman (1988). Plantlet regeneration in vitro via adventitious buds and somatic embryos in Norway Spruce (Picea abies) in: Genetic manipulation of woody plants (eds. J.W. Hanover and D.E. Keathley), 199-219.
S.M. Attree, S. Budimir and L.C. Fowke. Somatic embryogenesis and plantlet regeneration from cultured shoots and cotyledons of seedlings from store seeds of black and white spruce (Picea mariana and Picea clauca). Can. J. Bot., 68 30-34.
J.M. Bonga (1987). Clonal propagation of mature trees. Problems and possible solutions. In Cell and Tissue Culture in: Forestry (eds. J.M. Bonga, D.J. Durzan). Martinus Nÿhoff. Band 1, 249-272.
F.A. van Engelen and S.C. de Vries (1992). Extracellular proteins in plant embryogenesis. T.I.G., 8, (2), 66-70.
D.K. Gupta, D.J. Durzan and B.J. Finkle (1987). Somatic polyembryogenesis in embryogenic cell masses of Picea abies (Norway Spruce) and Pinus taeda (Loblolly Pine) after thawing from liquid nitrogen. Can. J. For. Res., 17, 1130-1134.
E. Jansson and C.H. Bornman (1983). Morphogenesis in dormant embryonic shoots of Picea abies. Influence of the crown and cold treatment. Physical Plant, 59, 1-8.
M-A. Lelu, M. Boulay and Y. Arnold. Obtention de cals embryogenes a partir de cotyledons de Picea abies (L) Karst preleves sur de jeunes plantes ag´es de 3 a 7 jours après germination. C.R. Acad. Sci. Paris, 305, III, 105-109.
S. von Arnold and I. Hakman (1988). Plantlet regeneration in vitro via adventitious buds and somatic embryos in Norway Spruce (Picea abies) in: Genetic manipulation of woody plants (eds. J.W. Hanover and D.E. Keathley), 199-219.
S.M. Attree, S. Budimir and L.C. Fowke. Somatic embryogenesis and plantlet regeneration from cultured shoots and cotyledons of seedlings from store seeds of black and white spruce (Picea mariana and Picea clauca). Can. J. Bot., 68 30-34.
J.M. Bonga (1987). Clonal propagation of mature trees. Problems and possible solutions. In Cell and Tissue Culture in: Forestry (eds. J.M. Bonga, D.J. Durzan). Martinus Nÿhoff. Band 1, 249-272.
F.A. van Engelen and S.C. de Vries (1992). Extracellular proteins in plant embryogenesis. T.I.G., 8, (2), 66-70.
D.K. Gupta, D.J. Durzan and B.J. Finkle (1987). Somatic polyembryogenesis in embryogenic cell masses of Picea abies (Norway Spruce) and Pinus taeda (Loblolly Pine) after thawing from liquid nitrogen. Can. J. For. Res., 17, 1130-1134.
E. Jansson and C.H. Bornman (1983). Morphogenesis in dormant embryonic shoots of Picea abies. Influence of the crown and cold treatment. Physical Plant, 59, 1-8.
M-A. Lelu, M. Boulay and Y. Arnold. Obtention de cals embryogenes a partir de cotyledons de Picea abies (L) Karst preleves sur de jeunes plantes ag´es de 3 a 7 jours après germination. C.R. Acad. Sci. Paris, 305, III, 105-109.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von embryogenem Nadelbaumkallus,
umfassend die Kultivierung von wachstumsfähigem somatischen
Gewebe, das von einer Nadelbaumpflanze stammt, die eine
ruhende Knospe hervorgebracht hat, in einer Weise, daß
nichtembryogener Kallus erhalten wird, und die Kultivierung
des nichtembryogenen Kallus in Gegenwart eines embryogenen
Kallus in einer Ammenkultur in einer Weise, daß embryogener
Kallus erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das wachstumsfähige
somatische Gewebe ein aus einer Nadel, einer Knospe, einem
Sproß oder aus Wurzelgewebe entnommenes Explantat ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das
wachstumsfähige somatische Gewebe einem reifen Baum entnommen
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem
die Ammenkultur einen embryogenen Kallus juvenilen Ursprungs
der gleichen Spezies wie der nichtembryogene Kallus, mit dem
er kultiviert wird, umfaßt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem
der embryogene Kallus juvenilen Ursprungs und der
nichtembryogene Kallus nahe an gegenüberliegenden Seite einer
mikroporösen Membran angeordnet sind.
6. Verfahren zur Herstellung von Nadelbaumsetzlingen,
umfassend das Kultivieren von embryogenem Kallus, der durch
das Verfahren eines der vorstehenden Ansprüche hergestellt
wurde, in einer zur Gewinnung von Setzlingen geeigneten
Weise.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB9211991A GB2267714B (en) | 1992-06-04 | 1992-06-04 | Improvements in or relating to the cultivation of conifers |
PCT/EP1993/001365 WO1993023990A1 (en) | 1992-06-04 | 1993-06-01 | Improvements in or relating to the cultivation of conifers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4392367C2 true DE4392367C2 (de) | 1996-05-09 |
Family
ID=10716644
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4392367T Pending DE4392367T1 (de) | 1992-06-04 | 1993-06-01 | Verbesserungen bei der oder betreffend die Züchtung von Nadelbäumen |
DE4392367A Expired - Fee Related DE4392367C2 (de) | 1992-06-04 | 1993-06-01 | Verbesserungen bei der oder betreffend die Züchtung von Nadelbäumen |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4392367T Pending DE4392367T1 (de) | 1992-06-04 | 1993-06-01 | Verbesserungen bei der oder betreffend die Züchtung von Nadelbäumen |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT403233B (de) |
CA (1) | CA2070846A1 (de) |
DE (2) | DE4392367T1 (de) |
FI (1) | FI945682A (de) |
GB (1) | GB2267714B (de) |
SE (1) | SE503845C2 (de) |
WO (1) | WO1993023990A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991005854A1 (en) * | 1989-10-23 | 1991-05-02 | Weyerhaeuser Company | Method for reproducing conifers by somatic embryogenesis |
EP0455597A1 (de) * | 1990-04-30 | 1991-11-06 | Sandoz Ltd. | Verfahren zur Stimulation von Pflanzenwachstum, -teilung oder Embryogenese in in Vitro Kultur |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2195656B (en) * | 1986-06-26 | 1991-04-24 | Oji Paper Co | Mass propagation through short primordia |
JPS63173530A (ja) * | 1986-09-20 | 1988-07-18 | 三菱商事株式会社 | イネ科雑種植物およびその製造方法 |
FR2626285A1 (fr) * | 1988-01-22 | 1989-07-28 | Fouret Yolande | Procede de rajeunissement complet in vitroprealable a la micropropagation d'arbres adultes ou ages selectionnes |
US4957866A (en) * | 1989-03-09 | 1990-09-18 | Weyerhaeuser Company | Method for reproducing coniferous plants by somatic embryogenesis |
-
1992
- 1992-06-04 GB GB9211991A patent/GB2267714B/en not_active Expired - Fee Related
- 1992-06-09 CA CA002070846A patent/CA2070846A1/en not_active Abandoned
-
1993
- 1993-06-01 AT AT0903693A patent/AT403233B/de not_active IP Right Cessation
- 1993-06-01 DE DE4392367T patent/DE4392367T1/de active Pending
- 1993-06-01 DE DE4392367A patent/DE4392367C2/de not_active Expired - Fee Related
- 1993-06-01 WO PCT/EP1993/001365 patent/WO1993023990A1/en active Application Filing
-
1994
- 1994-11-30 SE SE9404165A patent/SE503845C2/sv not_active IP Right Cessation
- 1994-12-02 FI FI945682A patent/FI945682A/fi not_active Application Discontinuation
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991005854A1 (en) * | 1989-10-23 | 1991-05-02 | Weyerhaeuser Company | Method for reproducing conifers by somatic embryogenesis |
EP0455597A1 (de) * | 1990-04-30 | 1991-11-06 | Sandoz Ltd. | Verfahren zur Stimulation von Pflanzenwachstum, -teilung oder Embryogenese in in Vitro Kultur |
Non-Patent Citations (8)
Title |
---|
D.K. Gupta, D.J. Durzan & B.J. Finkle (1987), Can.J. For. Res., 17, S. 1130-1134 * |
E. Jansson & C.H. Bornmann (1983), Physical Plant,59, 1983, S. 1-8 * |
F.A. van Engelen & S.C. de Vries (1992), T.I.G., 8 (2), 1992, S. 66-70 * |
J.M. Bonga (1987), Forestry (Hrsg. J.M. Bonga, D.J. Durzan), Bd. 1, S. 249-272 * |
M.-A. Lelu, M. Boulay & Y. Arnold, C.R. Acad. Sci.Paris, 305, III, 1987, S. 105-109 * |
S. von Arnold & I. Hakman (1988), Genetic manipu- lation of woody plants (Hrsg. J.W. Hanover und D.E. Keathley), Plenum Press, New York and London,S. 199-219 * |
S. von Arnold (1984), Importance of genotype on the potential for in vitro adventitious bud pro- duction of Picea abies, Forest Sci.,30,S.314-318 * |
S.M. Attree, S. Budimir & L.C. Fowke, Can. J. Bot,68, 1990, S. 30-34 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE9404165L (sv) | 1995-02-01 |
SE9404165D0 (sv) | 1994-11-30 |
ATA903693A (de) | 1997-05-15 |
GB2267714B (en) | 1996-02-14 |
GB9211991D0 (en) | 1992-07-15 |
DE4392367T1 (de) | 1995-05-11 |
FI945682A0 (fi) | 1994-12-02 |
AT403233B (de) | 1997-12-29 |
GB2267714A (en) | 1993-12-15 |
WO1993023990A1 (en) | 1993-12-09 |
SE503845C2 (sv) | 1996-09-16 |
FI945682A (fi) | 1994-12-02 |
CA2070846A1 (en) | 1993-12-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Dewan et al. | In vitro micropropagation of Acacia nilotica subsp. indica Brenan via cotyledonary nodes | |
Yadav et al. | In vitro micropropagation of the tropical fruit tree Syzygium cuminii L. | |
Arya et al. | Clonal multiplication of tree species in the Thar desert through tissue culture | |
Eshghi Khas et al. | Optimization of in vitro propagation of purple passion fruit (Passiflora edulis), an important medicinal and ornamental plant | |
Sommer et al. | In vitro methods applied to forest trees | |
US5501972A (en) | Method of producing embryogenic callus of Norway spruce (Picea abies and regenerating plantlets therefrom | |
Hossain et al. | Plant regeneration from nucllar tissues of Aegle marmelos through organogenesis | |
Dunstan et al. | Shoot production from the flower head of Allium cepa L. | |
Rout et al. | Micropropagation of Madhuca longifolia (Koenig) MacBride var. latifolia Roxb. | |
Sha Valli Khan et al. | In vitro micropropagation of an endemic fruit tree Syzygium alternifolium (Wight) walp | |
DE69133173T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Knollen | |
Yakushiji et al. | Adventitious bud formation and plantlet regeneration from leaves of fig (Ficus carica L.) | |
Agnihotri et al. | In vitro cloning of female and male Carica papaya through tips of shoots and inflorescences. | |
KR100620799B1 (ko) | 재분화 및 재분화된 물푸레나무과 식물체의토양순화이식방법 | |
EP0317512B1 (de) | Eine leistungsfähige Methode, Baumwolle aus kultivierten Zellen zu regenerieren | |
DE69818490T2 (de) | Herstellung von zuckerrohr | |
DE4392367C2 (de) | Verbesserungen bei der oder betreffend die Züchtung von Nadelbäumen | |
Chand et al. | In vitro propagation of Bombax ceiba L.(Silkcotton) | |
Sanavy et al. | Effects of different hormone combinations and planting beds on growth of single nodes and plantlets resulted from potato meristem culture | |
Saito et al. | In vitro propagation from axillary buds of Acacia mangium, a legume tree in the tropics | |
DE3217857A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von vermehrungsmaterial (setzlingen) des fingerhutes (digitalis lanata ehrh.) durch vegetative mikrovermehrung in gewebekulturen und verwendung des nach diesem erhaltenen an die freilandbedingungen angepassten vermehrungsmateriales (setzlinge) | |
Kanungo et al. | Development of a simplified protocol for in vitro propagation of a valuable medicinal plant Plumbago zeylanica Linn. through nodal explants found in Odisha, India | |
KR100302206B1 (ko) | 민두릅나무의 기내 대량생산방법 및 포지 이식방법 | |
DE69406424T2 (de) | Verfahren zur regeneration von kokospflanzen aus explantaten | |
CN112640784B (zh) | 一种变异率低的青蒿一次性成苗组织培养方法 |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |