DE4344406A1 - Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen aus einem Fluidstrom in einem weder durch Lage noch durch Strömungsrichtung eingeschränkten rechtwinkligen Kanal - Google Patents
Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen aus einem Fluidstrom in einem weder durch Lage noch durch Strömungsrichtung eingeschränkten rechtwinkligen KanalInfo
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Description
Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen aus
einem Fluidstrom in einem weder durch Lage noch durch Strömungsrichtung
eingeschränkten rechtwinkligen Kanal.
Die Erfindung betrifft einen Trägheitsabscheider, der im Oberbegriff des An
spruchs 1 genannten Art, dessen universelle Anwendbarkeit bis hin zur An
wendung als Dispersphasenweiche, durch eine Reihe von Nebenansprüche
erreicht wird.
Für einige zirkulierende Wirbelschichtfeuerungssysteme (ZAWSF) ist der
Einsatz von Prallscheidern bekannt. Bei externer Feststoffzirkulation wird in
nerhalb eines horizontalen Kanals ein System aus senkrecht angeordneten
U-förmigen Abscheideelementen über einen Speichertrichter verwandt. Hier
bei bildet sich aufgrund von Luftmangel, bei Temperaturen oberhalb der
Brennstoffzündtemperatur innerhalb der sich im Speicher ansammelnden
Feststoffschüttung Kohlenmonoxid, das als Schadstoff in den Abgasstrom
entweicht.
Dieses Problem entsteht bei der internen Feststoffzirkulation nicht. Hierbei
werden als Fangrinnen bezeichnete, nach unten geöffnete Profile, die beid
seitig mit einer Feststoffabführrinne versehen sind, schräg in einer vertikalen
Wirbelschichtbrennkammer angeordnet.
Wegen der hohen Temperatur- und Verschleißbelastung können diese un
gekühlten Bauteile sich aus ihrer Verankerung lösen, was aufgrund der ho
hen Fallhöhe innerhalb der Brennkammer zu schwersten Schäden und Fol
geschäden führen könnte. Zur Einschränkung dieses Risikos sind die ur
sprünglich aus Guß bestehenden Fangrinnen in ihrer Baugröße beschränkt
und werden - neben anderen Gründen - in neuerer Zeit als leichtere
Schweißkonstruktion hergestellt. Die Beschränkung der Fangrinnengröße
führt letztendlich zu einer Einschränkung des Wirbelschichtbrennkammer
querschnitts. Neuere Überlegungen, die Fangrinne senkrecht vor dem
Brennkammeraustritt anzuordnen, verstärken wieder Probleme, die sich aus
der nicht eindeutigen Trennung von Gasstrom und Partikeln in der Fang
rinne ergeben.
Zur Lösung der vorbeschriebenen Probleme ergaben sich für einen neuen
Prallabscheider folgende Forderungen:
- - keine Brennkammer-Querschnittseinschränkung,
- - eindeutige Trennung des Gas-Feststoffgemisches,
- - Vermeidung von Feststoffrückmischungen,
- - Möglichkeit zur Vermeidung von Gasrückströmungen im Abscheider,
- - eindeutige Ableitung des Feststoffstroms aus den Abscheidequerschnitt.
Diese Forderungen werden von einem Abscheidesystem aus mehreren ver
setzten, sich überlappenden Lagen, von quer über die Kanalbreite gleich
verteilt und senkrecht angeordnete Fallschachtabscheider erfüllt.
Für die externen Feststoffzirkulation würden die über den Fallschachtab
scheider abgeschiedenen Partikel in einen unter dem horizontalen Kanal
angeordneten Speicher abgeführt (siehe Anspruch 9). Das sich bildende
Kohlenmonoxid könnte von dort z. B. in die Wirbelbrennkammer abgesaugt
werden (siehe Anspruch 11 oder 12).
Bei der internen Feststoffzirkulation müßte zur Erzielung einer eindeutigen
Schachtdurchströmung am Schachtaustritt ein Bauteil mit einem für das
Rauchgas hohen Strömungswiderstand vorgesehen werden (siehe Anspruch
10).
Bei der Erfindungsausarbeitung und wegen nicht eindeutiger Bezeichnungen
(Vorrichtung zum Trennen oder Abscheiden; Fangrinne; Trägheits-, "Bal
ken"-, "Prall"- oder "Labyrinth"-Abscheider) schwierigen (unvollkommenen)
Literatur- und Patentrecherchen (DE 33 39 317, DE 38 13 054, DE 39 38 194)
zeichnete sich ab, daß konkurrierende Systeme offenbar bisher nur als
primitives Abscheidesystem in ZAWSF gesehen werden und daß die Erfin
dung aufgrund seiner kompakten Bauweise und seiner "frühen" (innerhalb
des "Abscheide"-Kanalquerschnitts) eindeutigen Trennung des Zweiphasen
gemisches den bisherigen ZAWSF-Abscheidern überlegen ist. Wegen sei
ner technologischen Vorzüge ist bei entsprechender Gestaltung des
Schachtabscheidersystems ein höherer Abscheidegrad möglich, was die
Ausweitung seines Einsatzbereiches in der Verfahrenstechnik, über die ex
tremen Einsatzbedingungen in ZAWSF hinaus, ermöglicht.
Ein Schachtabscheidersystem kann in unterschiedlichster Weise durch
Ausformung und Kombination der Erfindungselemente, wie sie durch die An
sprüche 1-16 dokumentiert sind, zum Ausscheiden von Tropfen und Parti
keln aus strömenden Nebeln, Suspensionen oder Stäuben verwendet wer
den.
Im folgenden Text, wie in den Patentansprüchen, wird zur Unterstreichung
des über einen Abscheider für Feststoffpartikel aus einem Gasstrom hinaus
gehenden Anspruchs die Formulierung Dispersion für das heterogene
Zweiphasensystem, Dispersphase oder disperse Phase für das innere (ab
zuscheidende) System und Dispersionsphase für das äußere (fluide) Sy
stem (die beiden letzten Begriffe gelten sowohl vor als auch nach dem Ab
scheiden) gewählt.
Die primäre Abscheidewirkung des Schachtabscheiders wird durch die von
der Stauwirkung des Abscheiders verursachte Auslenkung des Fluidstroms
und das von der Massenträgheit der Dispersphase verursachte Bestreben,
die Richtung der jeweils ursprünglichen Strömung beizubehalten, erzielt.
Deshalb handelt es sich prinzipiell um einen Trägheitsabscheider.
Innerhalb eines Kanals wird die Wirksamkeit des Schachtabscheidersystems
also im wesentlichen durch die Abstände der in Lagen quer zur Hauptströ
mungsrichtung angeordneten Schachtabscheider - sowohl innerhalb der La
ge als auch der Lagen zueinander - bestimmt. Möglichkeiten, abhängig vom
fluidseitigen Druckverlust Einfluß auf den Abscheidegrad des Schachtab
scheidersystems zu nehmen, ergeben sich neben der Erhöhung der
Schachtabscheider-Lagenzahl aufgrund von Richtungs-, Geschwindigkeits-
und Umlenkungsgradänderungen der Dispersionsphase, die sich durch Ver
änderung des Überlappungsgrades der Schachtabscheider- oder Leitkörper
lagen (4), den Einsatz unterschiedlich geformter Leitschaufeln von Leitkör
per (4-4g) und Schachtabscheidermantel (2a) ergeben.
Die spezifische Wirkung des Schachtabscheiders beruht darauf, daß noch
innerhalb des Kanalquerschnitts, direkt hinter den die primäre Abscheidung
verursachenden Fluidumlenkungen, ein aus Prallschaufelgitter und Schacht
gebildetes Einfang- und Ableitsystem für die Dispersphase angeordnet ist.
Für einen senkrecht angeordneten Schachtabscheider verleiht das aus ab
wärts gekrümmten Prallschaufeln [Fig. 1(1)] gebildete Schaufelgitter der aus
der Dispersion ausgeschleuderten Dispersphase eine abwärts gerichtete
Vorzugsbewegung. Die Abwärtskrümmung der Prallschaufeln führt dazu,
daß sich die aus ihnen gebildeten Fangtaschen [Fig. 1] nach unten verjün
gen und an ihrem unteren Ende einen Drosselspalt [Fig. 1 Maß d] bilden.
Die abwärts gekrümmten Fangtaschen bilden im Falle von Partikelabschei
dungen kein eindeutiges Fangsystem, da diese bei gradlinigen Flugbahnen
sehr wohl - je nach Eintrittswinkel - einen aus der Fangtasche gerichteten
Impuls erhalten können. Dieses Problem entschärft sich, wenn man zum ei
nen annimmt, daß der Anflugimpuls der Partikel mit jeder zusätzlichen
Wandberührung abgebaut wird und die Partikel, wie in Fig. 1 dargestellt,
durch die Schwerkraft parabolische Flugbahnen erhalten. Technisch ist das
Problem durch Verlängerung des Maßes t in Fig. 1 zu lösen. Die Verkleine
rung des Verhältnisses Schaufelgitterteilung s zur Länge der parallelen
Prallschaufel-Eintrittsflanken t muß zu einem besseren Abscheidegrad füh
ren.
Durch unterschiedliche Prallschaufelgrößen und -formen [Fig. 1 a] sowie
bewegliche Anordnung [Fig. 1 b] und unterschiedliche Gitterteilungen [Fig.
2] läßt sich die Fangtaschengeometrie und ihr zur Einschränkung von
Rückströmungen wichtiger Drosselquerschnitt d entweder veränderbar oder
unveränderbar beeinflussen.
Der Schwerkraft folgend, gelangt die Dispersphase durch den Drosselquer
schnitt in den Schacht und wird dort im Normalfall, ebenfalls der Schwerkraft
folgend, abgeleitet. Ein nachträgliches Entweichen der abgeschiedenen Dis
persphase aus dem Schacht durch denkbare Sekundärströmungen wird
durch die Schwerkraft und die in Rückströmrichtung stärkere Drosselwirkung
für die Dispersphase erschwert.
Da die Mantelkontur (2) sowohl für die Schachtgröße, als auch für den Strö
mungswiderstand des den Schachtabscheider außen umströmenden Fluids
verantwortlich ist, sind viele mehr oder weniger sinnvolle Schachtabschei
der-Querschnitte denkbar. Im Zusammenhang mit dem Gesamtströmungs
feld des Schachtabscheidersystems [siehe Fig. 5 und 6] zeigt sich, daß in
Richtung der örtlichen Anströmrichtung offene U- und V-förmige Profile - de
ren Tiefenmaß in Anströmrichtung nach Bedarf gestaucht oder gestreckt
werden kann - günstig sind.
Zur Erzielung einer einfachen oder sicheren Konstruktion ist es sinnvoll, den
Dispersphasentransport im Abscheideschacht auf natürliche Weise durch
die Schwerkraft erfolgen zu lassen. Hierfür muß die Schachtrückseite oder
die aus den Prallschaufelflanken gebildete Schachtvorderseite mindestens
so steil wie der Riesel- oder Fließwinkel der Dispersphase sein [Fig. 4].
Unter Riesel- und Fließwinkel wird hier der Winkel verstanden, unter dem
eine Dispersphase auf technisch glatter Fläche gerade noch in Bewegung
ist. Aus Fig. 4 wird deutlich, daß bei einer Schachtabscheideranordnung mit
positiver Neigung wegen des über die Fangtaschenaustritte hinweggleiten
den Dispersphasegut ungewollte Rückströmungen nicht ausschließbar sind.
Die optimale Schachtabscheideranordnung kann also nur zwischen einer
geringen positiven Neigung und einer steiler als der Riesel- oder Fließwinkel
negativen Neigung liegen. Setzt man die möglichen Anströmrichtungen hier
zu (wie in Fig. 4) in Bezug, so zeigt sich, daß unter Einbeziehung von Leit
körpern (4) - deren Einsatz, wie noch gezeigt wird, bei jeder Anordnung po
sitiv ist - Schachtabscheideranordnungen zu jeder denkbaren Kanalhauptan
strömungen möglich sind.
In Fig. 5 bis Fig. 8 sind Beispiele für mögliche Schachtabscheideranordnun
gen in horizontal und vertikal, ab- und aufwärts durchströmte Kanälen dar
gestellt. Die Anordnungsmöglichkeiten in schrägauf- und schrägabwärts
durchströmten Kanälen ergeben sich hieraus in sinnfälliger Weise.
Die in Fig. 5 und Fig. 6 eingezeichneten Strömungsfelder mit sich zwangs
weise bildenden Ablösewirbeln und in den Fangtaschen entstehenden Se
kundärströmungen verdeutlichen die Eigenschaften und Einsatzmöglichkei
ten von U- und V-förmigen Schachtabscheider-Querschnitten, die Wirkung
von Leitschaufeln [Fig. 6 unten] und Leitkörpern [Fig. 7, Fig. 8]. Bei der Inter
pretation von Fig. 5 und Fig. 6 zeigt sich, daß ein U-förmiger Schachtab
scheider (ohne Leitkörper siehe Fig. 8 b) im Bezug auf die Kanalhauptströ
mungsrichtung nur von vorne angeströmt werden kann und wegen der guten
Anströmung nachfolgender Abscheiderlagen [Fig. 5 oben] ideal für mittlere
Schachtabscheiderlagen ist. V-förmige Schachtabscheider sind wegen der
Ablösewirbelverringerung ideal als letzte Abscheiderlage [Fig. 5 unten, Fig.
6, Fig. 7 unten] oder bei umgekehrt zur Kanalhauptanströmung ausgerichte
ten Fangtaschen [Fig. 6] durch ihre Leitkörperwirkung als erste Lage. Hier
bei erscheint der Einsatz von Verschleißkanten und erneuerbaren Ver
schleißleisten im Staupunktbereich sinnvoll.
In Fig. 7 und Fig. 8 a) ist die kompakteste Schachtabscheideranordnung, be
stehend aus einer Abscheiderlage mit vorgeschalteten (Stau- oder) Leitkör
pern dargestellt. Sie eignet sich vor allem für den Einsatz von Saugschacht
abscheidern, da durch die Verringerung der Abscheiderzahl der für die
Saugschachtabscheiderdurchströmung notwendige Fluidteilstrom minimiert
werden kann. Unter Fig. 7 a) sind unterschiedlichste Leitkörperquerschnitte
mit Verschleißkante (4 a) oder erneuerbarer Verschleißleiste (5) dargestellt.
In Fig. 7a₃ und a₄ wird der Einfluß gelochter Leitschaufeln auf die Verringe
rung des "Totwasser"-Ablösewirbels gezeigt. Zur Erhöhung der Schachtab
scheideranströmgeschwindigkeit bei verringertem Fluidstrom kann der Ein
satz von Leitkörpern mit veränderbarer Geometrie [Fig. 7 b)] vorteilhaft sein.
In Fig. 8 wird die Dispersphasenabscheidung in vertikalen Kanälen darge
stellt. Da für das kombinierte Leitkörper- und Abscheidersystem, mit einem
durch die Schwerkraft erfolgende Dispersaustrag aus dem Schacht, je nach
Hauptkanalanströmrichtung eine positive oder negative Abscheiderneigung
[Fig. 4] vorliegt, müssen die parallelen Prallschaufelteile [Fig. 1 Maß t] - zur
Aufhebung der durch die Leitkörperwirkung erzeugte Dispersphasenquerbe
wegung - wie dargestellt, so weit wie möglich, vorgezogen werden. Der Un
terschied zwischen einem aufwärts oder abwärts durchströmten Kanal be
steht lediglich darin, daß bei einer Abwärtsdurchströmung der wegen seines
großen Schachts mit geradem Boden günstigere U-förmige Schachtabschei
der gewählt werden kann und beim aufwärts durchströmten Kanal ein V-för
miger Schachtabscheider und eine Innenleitschaufel (4 e) notwendig ist.
Welche Abscheideranordnung am sinnvollsten ist, hängt von den verfah
renstechnischen Randbedingungen ab. Liegt z. B. eine Gasströmung mit
stark abrasiven Partikeln bei hoher Anströmgeschwindigkeit vor, ist sicher
lich eine die Partikel vor dem Abscheiden örtlich nicht anreichernde Anord
nung nach Fig. 5 sinnvoll. Bei weniger problematischen Dispersen empfiehlt
sich dagegen immer der Einsatz von die Abscheidephase örtlich anreichern
den Leitsystemen.
Schachtabscheidesysteme können entweder als Fallschachtabscheider
[Fig. 9, Beispiel zu a], mit etwa gleichem Druck in Kanal und Abscheider
schacht, oder als Saugschachtabscheider [Fig. 1g, Beispiel zu b₁ und zu
b₂], mit einem gegenüber dem Kanal im Abscheiderschacht herrschenden
relativen Unterdruck, betrieben werden.
Der für Fallschachtabscheider notwendige Betriebszustand kann, unabhän
gig vom Druck der dem Dispersphasenabzug nachgeschalteten Systeme,
durch den Einsatz von Druckschleusen erreicht werden. Im Spezialfall, wo
der Druck am Dispersphasenaustritt etwa dem Kanaldruck entspricht, kann
der angestrebte Betriebszustand auch durch ein, dem Fluid im Gegenstrom
einen hohen Strömungswiderstand entgegensetzendes, vom Abscheidegut
abwärts durchströmtes Labyrinthsystem erreicht werden. Aus der annähern
den Druckgleichheit zwischen Kanal und Fallschacht folgt, daß innerhalb
des Fallschachts nur geringe, unbeabsichtigte Sekundärströmungen herr
schen, womit Rückströmungen von aus der abgeschiedenen Dispersphase
austretenden Gasen, Dämpfen oder Feinstäuben in den Kanal nicht vollstän
dig ausgeschlossen sind.
Die Entstehungen von unerwünschten Rückströmungen aus dem Schacht
abscheider in den Kanal kann durch den Einsatz von Saugschacht
abscheidern unterbunden werden. Durch den im Saugschacht herrschenden
relativen Unterdruck kommt es - abhängig von der Größe des Disper
sionsphasenteilstroms zu einer eindeutigen Prallschaufelgitterdurchströ
mung, was nicht nur unerwünschte Sekundärströmungen unterbindet, son
dern auch zu einer Steigerung des Abscheidegrades - insbesondere im Hin
blick auf leichte Komponenten der dispersen Phase - führt. Die notwendige
Saugwirkung des Abscheiders kann entweder durch Anschluß des Dis
perphasenabzugs an ein nachfolgendes System mit relativem Unterdruck
[Fig. 10b₁] oder durch aktive Unterdruck erzeugende Systeme [Fig. 10b₂]
erzielt werden. Zur Regelung des den Abscheider durchströmenden Disper
sionsphasenteilstroms ist der Einsatz entsprechender Regelglieder [Fig. 10
Beispiel zu b₁ und zu b₂] sinnvoll.
Die Möglichkeit, den Dispersphasenabzug durch Druckschleuse oder Ab
sperrglied zu unterbrechen und gegebenenfalls das Schachtabscheidersy
stem mit einem Sperrfluid zu beaufschlagen [Fig. 9], führt dazu, daß sowohl
der Fall- wie auch der Saug-Schachtabscheider verfahrenstechnisch als
Feststoffweiche eingesetzt werden kann (siehe Fig. 10 Massenfließbild b₁
und b₂].
Im Beispiel b₂ aus Fig. 10 ist exemplarisch ein Saugschachtabscheider für
extreme Betriebs- und Anordnungsverhältnisse dargestellt, wie sie z. B.
durch ein heißes Rauchgas mit stark abrasiver Asche in einem nur von oben
zugänglichen Kesselzug gegeben wären. Hierzu werden über einer gekühl
ten Traglanze (7 oder 10) Schachtabscheiderelemente (6) aus warm- und
verschleißfester Gußlegierung entsprechend Fig. 11 angeordnet. Der zur
Unterdruckerzeugung eingesetzte Injektor kann entweder nur mit einer axial
verschiebbaren Treibdüse (9, 10, 11) oder mit einer axial verschiebbaren
Treibdüse (9, 10, 12) mit einer selbsttätigen Ventilkombination [Fig. 12] - die
ein automatisches Ab- und Umschalten des Abscheiders auf Sperrgasbe
trieb erlaubt - ausgestattet sein.
Beim Schachtabscheider handelt es sich um einen kompakten Trägheitsab
scheider, dessen Abscheidewirkung, wegen der durch ihn schon innerhalb
des Kanalquerschnitts herbeigeführten eindeutigen, passiven oder aktiven
Trennung des Abscheideguts aus dem Fluidstrom, vergleichbaren Systemen
überlegen sein muß. Darüber hinausgehend kann er aufgrund seiner (Ab-)
Umschaltbarkeit verfahrenstechnisch als Weiche für das Abscheidegut ein
gesetzt werden.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen
aus heterogenen (dispersen) Fluiden, wie Suspensionen, Nebeln oder
Stäuben - insbesondere jedoch von relativ groben Feststoffpartikeln aus
Gasströmungen -
dadurch gekennzeichnet,
daß der - sowohl senkrecht, als auch positiv oder negativ geneigt ange
ordnete [Fig. 4] - vom Trägermedium (Dispersionsphase) außen um
strömte - nicht oder nur teilweise durchströmte - Schachtabscheider
durch über - und (oder) hintereinander angeordnete - dem Abscheidegut
(disperse Phase), durch unterschiedlichst geformte Kurven oder (und)
Polygenzüge, eine abwärts gerichtete oder eine in Richtung auf den Dis
persphasensabzug gerichtete Vorzugsbewegung verleihende - aus
Prallschaufeln (1), die den Mantel (2) überragen können (1a), gebildete
Fangtaschen, deren untere (Drossel-)Öffnungen [Fig. 1, Maß d)] - die
bei gleicher Schaufelgeometrie und konstanter Schaufelgitterteilung
[Fig. 2] für alle Fangtaschen gleich groß, bei ungleicher Schaufelgeome
trie und (oder) nicht konstanter Schaufelgitterteilung unterschiedlich
groß und bei voll- oder teilweise beweglichen Prallschaufeln [Fig. 1, b₁,
b₂, b₃] veränderbar sein können - direkt in den dahinter angeordneten -
aus dem seitlich an den Prallschaufeln anschließenden, unterschiedlich
geformten [Fig. 3] Mantel (2), an den im Anströmbereich unterschiedlich
ausgeformte Dispersionsphasenleitschaufeln (2a) anschließen können
gebildeten - Schacht münden, der im Regelfall oben verschlossen ist
und unten aus der Dispersphasenabzugsöffnung besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in horizontal, schräg auf- und abwärts sowie vertikal abwärts durch
strömten Kanälen mindestens eine Lage, im Regelfall jedoch zwei oder
mehr Lagen - aus einem oder einer Mehrzahl von möglichst gleich über
die Kanal breite verteilte, mit dem Prallschaufelgitter gegen die Hauptka
nalströmung ausgerichtete Schachtabscheidern - die in Strömungsrich
tung versetzt und möglichst sich überlappend angeordnet sind [Fig. 5].
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in horizontal sowie schräg auf- und abwärts durchströmten Kanälen
mindestens zwei Lagen - aus einem oder einer Mehrzahl von möglichst
gleich über die Kanalbreite verteilten Schachtabscheidern - die in Strö
mungsrichtung versetzt und möglichst sich überlappend angeordnet
sind, wobei die Prallschaufelgitter der ersten Lage in Richtung der
Hauptkanalströmung und die Prallschaufelgitter der folgenden Lagen
gegen die Hauptkanalströmung ausgerichtet sind - wodurch die erste
Lage, mit oder ohne Staupunktverschleißkante oder auswechselbarer
Staupunktverschleißleiste (3), als Leitkörper wirkt und erst als zweite
Abscheiderlage von der Dispersion durchströmt wird [Fig. 6].
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Richtung der Hauptkanalströmung vor der ersten Schachtab
scheiderlage, in versetzter und möglichst sich überlappender Anordnung
eine Lage gekühlter oder ungekühlter (Stau- oder) Leitkörper (der in An
spruch 3 umgekehrt angeordnete Schachtabscheider der ersten Lage
gilt aufgrund seiner Leitfunktion ebenfalls als Leitkörper [Fig. 6)]) - die im
wesentlichen aus zwei V-förmig sich erweiternd angeordneten, ge
krümmten oder gradlinigen, im Regelfall fest verbundenen Leitschaufeln
(4) besteht - die als Verschleißschutz mit Staupunktkanten (4a) oder
auswechselbaren Staupunktleisten (5) und zur Verminderung von "Tot
wasser" Ablösewirbeln mit teilweise - (4c) oder vollständig gelochten
Leitschaufeln (4b), einer weiteren Lochblende (4d) oder einer Innenleit
schaufel (4e) und Schiebersystem (als Feststoffweiche für geringe kon
tinuierliche Partikelströme) ausgestattet sein können - oder im Falle von
Leitkörpern mit veränderbarer Geometrie mit Verschieb- (4f) oder
schwenkbaren (4g) Einzelschaufeln besteht [Fig. 7 und Fig. 8a)].
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in schräg- oder vertikalaufwärts durchströmenden Kanälen minde
stens eine Doppellage - aus einer in Kanalhauptströmungsrichtung er
sten, mit dem Prallschaufelgitter in Strömungsrichtung ausgerichteten,
über die Kanal breite möglichst gleich verteilte, Schachtabscheiderlage
und einer nachfolgenden zweiten Lage, versetzt und möglichst überlap
pend angeordnete, symmetrische in Form von Kurven oder (und) Polygen
zügen geformte Leitschaufel (4e) [die mit ähnlichen Leithilfen wie in An
spruch 4 ausgestattet werden können (z. B. nachgeschaltete Lochblend
schaufeln)], die der durch die aus den seitlich angeordneten Schachtab
scheidern gebildete Dispersionsanströmgasse, anströmende Dispers
phase eine seitlich abwärts gerichtete Bewegung auf die nach oben offe
nen Schachtabscheiderfangtaschen verleiht [Fig. 8b)].
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß - z. B. für den Einsatz hoch warmfester und hoch verschleißfester
Gußlegierungen als Abscheiderwerkstoff - der Schachtabscheider aus
Einzelementen [Fig. 11(6)], die mindestens aus einer Leitschaufel und
dem zugehörigen Mantelabschnitt und gegebenenfalls noch Aufnahme
vorrichtungen für gekühlte und ungekühlte Tragelemente [Fig. 10, Bei
spiel b₂, (7)] - wie z. B. eine Traglanze - bestehen, gebildet wird [Fig. 10
und Fig. 11].
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schacht des Abscheiders sich erweitert oder verengt [Fig. 9,
Beispiel a)].
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abscheiderdispersphasenabzug durch eine Druckschleuse oder
ein Absperrglied unterbrochen werden kann - wodurch nach dem Auffül
len des Abscheiders seine Abscheidefunktion aufgehoben wäre und der
Schachtabscheider die Funktion einer Feststoffweiche erhält, sowie ge
gebenenfalls durch zusätzliche Beaufschlagung des Abscheider
schachts oder Schachsystems mit einem Sperrfluid - wodurch ein Auffül
len des Schachtabscheiders mit der Dispersphase verhindert würde -
was bei Wiederinbetriebnahme des Abscheiders eine Schwallbildung
hinter dem Dispersphasenabsperrglied verhindert [Fig. 10, b₁ und b₂ und
Beispiel zu b₁].
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des oder der Dispersphasenabzugsöffnung(en) eines
Fallschachtabscheiders eine Druckschleuse [Fig. 9 a)] - wie z. B. durch
ein Zellrad, Syphon, Standrohr oder einen Naßentascher gebildet - an
geordnet wird, wodurch der Transport der abgeschiedenen Dispers
phase in den Fangtaschen und den Schacht allein durch seinen Impuls
und die Schwerkraft erfolgt [Fig. 9, Beispiel a].
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des oder der Dispersphasenabzugsöffnung(en) eines
Fallschachtabscheiders ein Widerstandsglied für die Dispersionspha
se (Transportmedium) - wie z. B. durch ein von der Dispersphase
(Abscheidegut) abwärts durchströmtes Labyrinth - angeordnet wird, wo
durch z. B. die Rückführung der abgeschiedenen Dispersphase durch die
Schwerkraft ins ursprüngliche Kanalsystem ermöglicht wird (keine Dar
stellung).
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der oder den Dispersphasenabzugsöffnung(en) gegenüber dem
Kanal vor dem Saugschaftabscheider ein Unterdruck herrscht, der ge
regelt oder ungeregelt mit oder ohne Regel- und (oder) Absperrglied -
wie z. B. Schieber, Klappe, Ventil oder Hahn - zu einer teilweisen Durch
strömung des Saugschachtabscheiders mit der Dispersionsphase führt,
was die Abscheidung leichter Dispersphasen unterstützt [Fig. 10b₁) Bei
spiel b₁].
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß hinter dem, dem oder den Dispersphasenabzugsöffnung(en) nach
geschalteten Saugglied(ern) - wie z. B. Saugzug (Gebläse), Pumpe oder
Injektor - gegenüber dem Kanal vor dem Saugschachtabscheider ein
Gleich- oder Überdruck herrscht, der durch die Unterdruckerzeugung
des Sauggliedes im Saugschachtabscheider geregelt oder ungeregelt
mit oder ohne Regel- und (oder) Absperrglied - wie z. B. Schieber, Klap
pe, Ventil oder Hahn - zu einer teilweisen Durchströmung des Saug
schachtabscheiders mit der Dispersionsphase führt, was die Abschei
dung leichter Dispersphasen unterstützt [Fig. 10b₂) Beispiel b₂].
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelung des den Saugschachtabscheiders durchströmenden
Dispersionsteilstroms über die Volumenstromregelung des Sauggliedes
- wie z. B. Drosselklappe oder -ventil, Drallregler, elektronische Dreh
zahlregelung oder Variation des Treibstrahlvolumenstroms eines Injek
tors mit unveränderbarer Geometrie - erfolgt (keine Darstellung).
14. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelung und (oder) Absperrung des den Saugschachtabschei
der durchströmenden Dispressionsteilstroms über die Treibstahlvolumen
regelung und (oder) über den axialen Verschub der Injektortreibstrahldü
se [Fig. 10, Beispiel b₂, (9) (10) (11)] im Injektorgehäuse, gegebenen
falls bis zum Verschließen des Transportmediumspaltes zwischen
Treibdüse und Ejektorgehäuse, wodurch eine Absperrung des Dispersi
onsteilsstroms erfolgt [Fig. 10 Beispiel b₂ (11)].
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Injektortreibstrahldüse eine selbsttätige Ventilkombination
enthalten ist, die ohne axialen Druck der Treibstrahldüse gegen das In
jektorgehäuse, den die Treibdüsenlanze durchströmenden Treibstrom
über die Treibdüse entweichen läßt und bei axialem Druck der Treib
strahldüse gegen das Injektorgehäuse, wird sowohl den Transportmedi
umspalt des Injektors und die Treibstrahldüse verschlossen und die bis
her verschlossenen seitlichen Treibstrahldüsenöffnungen, die in Strö
mungsrichtung vor den Treibstrahldüsen-/Injektorgehäuse-Sitz angeord
net sind, geöffnet werden, was zu einer automatischen Sperrfluidbeauf
schlagung des abgeschalteten Abscheiders führt [Fig. 10 Beispiel B₂ (9)
(10) (12) und Fig. 12 als ein Lösungsvorschlag].
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dispersphasentransport innerhalb des Abscheiderschachts
nicht selbsttätig der Schwerkraft folgend erfolgt - insbesondere bei, mit
aufwärts gerichteten Prallschaufelgitter, liegend angeordneten Schacht
abscheider - sondern über aktive Transportsysteme, wie z. B. Förder
rinne, Transportband, Ketten- oder Trogförderer (keine Darstellung).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344406 DE4344406A1 (de) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen aus einem Fluidstrom in einem weder durch Lage noch durch Strömungsrichtung eingeschränkten rechtwinkligen Kanal |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344406 DE4344406A1 (de) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen aus einem Fluidstrom in einem weder durch Lage noch durch Strömungsrichtung eingeschränkten rechtwinkligen Kanal |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4344406A1 true DE4344406A1 (de) | 1995-06-29 |
Family
ID=6506161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934344406 Withdrawn DE4344406A1 (de) | 1993-12-24 | 1993-12-24 | Vorrichtung zum Abscheiden und Ableiten von Partikeln oder Tropfen aus einem Fluidstrom in einem weder durch Lage noch durch Strömungsrichtung eingeschränkten rechtwinkligen Kanal |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4344406A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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