DE4344201A1 - Verfahren zur zeitaufgelösten Messung von physikalischen Abklingprozessen - Google Patents
Verfahren zur zeitaufgelösten Messung von physikalischen AbklingprozessenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zeitaufgelösten
Messung von physikalischen Abklingprozessen in
vorzugsweise festen Materialen, bei welchem nach einer
Störung des Gleichgewichtszustandes, insbesondere einer
Energiezufuhr mittels eines sich zeitlich ändernden,
vorzugsweise optischen Anregungssignals ein Antwortsignal
des Materials erfaßt wird, insbesondere zur
zeitaufgelösten Photoluminszenzmessung an Halbleitern.
Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Durchführung eines solchen Verfahrens.
Die Untersuchung derartiger Abklingprozesse ist
insbesondere im Bereich physikalischer Grundlagenforschung
von außerordentlicher Bedeutung und nimmt dort sehr
breiten Raum ein. Dies trifft für die Messung von
zeitaufgelöster Photolumineszenz vor allem für Halbleiter
zu, bei der eine Halbleiterprobe beispielsweise mit einem
Laserstrahl angeregt und nach dem Anregungsimpuls das dann
von dem Halbleiter abgegebene sogenannte Lumineszenzlicht
frequenz- und/oder zeitselektiv gemessen wird. Hierdurch
läßt sich beispielsweise die energetische Lage von
elektronischen Niveaus bestimmen; man erhält also Antwort
auf die Frage, wieviele erlaubte Energieniveaus es für
Elektronen im betrachteten Halbleiter gibt, und wo sie
liegen. Weiter läßt sich ermitteln, wie lange ein
Elektron, das sich in einem bestimmten dieser
Energieniveaus befindet, im Mittel in diesem verweilt,
bevor es unter Energieabgabe in energetisch tiefere
Niveaus fällt.
Im Bereich kurzer Lebensdauern, also kurzer Verweilzeiten
der Elektronen in den jeweiligen Niveaus, läßt sich das
Abklingen des Lumineszenzlichtes in der oben bereits
geschilderten Weise durchführen, indem unmittelbar an
einen Anregungsimpuls im Anschluß daran die
Lumineszenzintensität gemessen wird. Will man jedoch
längere Lebensdauern ermitteln, so müssen die einzelnen
Anregungsimpulse zeitlich genügend weit voneinander
entfernt sein, so daß das Lumineszenzlicht zwischen zwei
Anregungsimpulsen auf hinreichend kleine Werte abfallen
kann. Darüberhinaus müssen die Anregungsimpulse sehr
intensiv sein, damit die Probe ausreichend
Lumineszenzlicht abgibt, um ein Abklingen des
Lumineszenzlichtes überhaupt noch messen zu können.
Schließlich darf hierbei zwischen den Pulsen kein weiteres
Anregungslicht auf die Probe fallen, um keine
Untergrundlumineszenz zu erzeugen, die möglicherweise um
Größenordnungen intensiver wäre, als das zu messende,
abklingende Lumineszenzlicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, das es ermöglicht,
auch langsam abklingendes Lumineszenzlicht, also große
Lebensdauern zu messen, ohne daß sich hierbei die für eine
ausreichende Meßgenauigkeit, also einen hinreichend großen
Signal-Rausch-Abstand, erforderliche Meßzeit infolge der
im Mittel geringeren Anregungsleistung verlängert.
Diese Aufgabe wird in verfahrensmäßiger Hinsicht dadurch
gelöst, daß das Anregungssignal durch einen
Zufallsgenerator mit einer zyklischen Pseudozufallsfolge
amplitudenmoduliert und das Antwortsignal mit einer von
der Pseudozufallsfolge unmittelbar gebildeten oder einer
daraus über eine feste Beziehung abgeleiteten
Korrelationsfolge korreliert wird, wobei die Korrelation
entweder in analoger Betriebsweise mittels eines
Korrelators durch direkte Anwendung der Korrelationsfolge
auf das Antwortsignal und taktweise Zeitverschiebung oder
aber in digitaler Betriebsweise nach Aufzeichnung des
Antwortsignals über eine vollständige Periode der
Pseudozufallsfolge rechnerisch erfolgt.
Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht darin,
daß das beispielsweise von einem Laser ausgesandte
Anregungslicht nicht die Form eines sehr kurzes Pulses
hat, sondern gemäß der zyklischen Pseudozufallsfolge ein- und
ausgeschaltet wird, so daß im Mittel die halbe
Anregungsenergie und somit auch die halbe cw-Leistung auf
die Probe abgegeben wird. Da die mittlere Laserleistung im
Pulsbetrieb, dem sogenannten Mode-Locking-Betrieb
gegenüber dem ungepulsten, also dem cw-Betrieb um mehrere
Größenordnungen kleiner ist, läßt sich auf diese Weise aus
der Probe ein erheblich größerer Anteil an
Lumineszenzlicht herausholen. Darüberhinaus entfällt bei
dieser Art des modulierten Betriebs das Problem, daß der
Laser in den Anregungspausen kein Licht emittieren darf,
das Anlaß für eine Untergrundlumineszenz wäre.
Die Verwendung zyklischer Pseudozufallsfolgen hat auch in
der Nachrichtentechnik eine gewisse Bedeutung und wurde
auch schon für den Betrieb einer Alkoholdestillieranlage
zur Analyse vorgeschlagen (Proc. Instr. Mech. Engers. Vol.
179 Pt 3H pp. 37 ff, 1964-65).
Bei analoger Betriebsweise und einem optischen
Antwortsignal ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß
dieses zunächst in ein entsprechendes elektrisches
Antwortsignal umgewandelt und die Korrelationsfolge auf
das elektrische Antwortsignal angewandt wird. Ebenso
besteht bei analoger Betriebsweise und einem optischen
Antwortsignal jedoch auch die Möglichkeit, daß dieses
zunächst über einen optischen Modulator korreliert und
anschließend die Umwandlung in ein elektrisches Signal
erfolgt. Dies hat den Vorteil, daß zur Umwandlung des
optischen Antwortsignals in ein elektrisches Signal ein
langsamer Photodetektor verwendet werden kann, also
beispielsweise ein Germaniumdetektor mit hoher Verstärkung
und geringer Bandbreite.
Weiter ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß die aus
der Pseudozufallsfolge abgeleitete Korrelationsfolge durch
Differenz- oder Summenbildung der um einen oder mehrere
Takte gegen sich selbst zeitverschobenen Zufallsfolge
gebildet wird. Durch Wahl einer geeigneten
Linearkombination aus Zeitverzögerten des
Modulationssignals "r" kann so die Meßdynamik noch weiter
erhöht werden. Als vorteilhaft hat sich hierbei
herausgestellt, wenn die Korrelationsfunktion durch
Differenzbildung der den augenblicklichen Meßzeitpunkt
bestimmenden, gegenüber der Pseudozufallsfolge "r"
entsprechend zeitverschobenen Folge Dtaur und der dem
Meßzeitpunkt -1 entsprechenden Folge D-1r gebildet wird.
Das durch Korrelation des Antwortsignals gebildete
Ausgangssignal wird zweckmäßigerweise über genau eine
Zykluslänge der Pseudozufallsfolge integriert.
Zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstandes kann bei
analoger Betriebsweise die Korrelationsfunktion jeweils am
Ende eines jeden Zyklus von einem Referenzsignal
invertiert werden, ferner das durch Korrelation des
Antwortsignals gebildete Ausgangssignal in einem
Gegentaktintegrator jeweils mit Beginn eines jeden Zyklus
neu aufintegriert werden und schließlich das Signal des
Gegentaktintegrators einem Lock-In-Verstärker zugeführt
werden, der zur phasenempfindlichen Gleichrichtung dieses
Signals mit dem Referenzsignal angesteuert wird.
Bei digitaler Betriebsweise sieht die Erfindung dagegen
vor, daß das Antwortsignal durch einen Transientenrekorder
mit der Taktfrequenz des Zufallsgenerators aufgezeichnet
wird. Hier besteht dann die Möglichkeit, im Anschluß an
die Messung, in der Regel also im Anschluß an die
Aufaddition des Signals über mehrere Zyklen, die
Korrelationsfolge rechnerisch auf die im Rechner
gespeicherten Werte anzuwenden. Dabei besteht auch die
Möglichkeit, daß die Abtastfrequenz des
Transientenrekorders um einen ganzzahligen Teil er kleiner
gewählt wird als die Taktfrequenz, der zu 2n-1
teilerfremd sein muß. n ist hierbei die Anzahl der
Schieberegisterstufen. Dies ist insofern möglich, als die
aufzuzeichnende Sequenz periodisch ist, so daß sie mit
einem Abtast-Halteglied auch langsamer unterabgetastet
werden kann.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Vorrichtung, die für zeitaufgelöste Messungen von
physikalischen Abklingprozessen in vorzugsweise festen
Materialien, insbesondere für zeitaufgelöste
Photolumineszenzmessungen an Halbleitern geeignet ist,
weist eine Einrichtung zur Störung des
Gleichgewichtszustandes des zu untersuchenden Materials
durch ein Anregungssignal auf, ferner eine Einrichtung zur
Erfassung des Antwortsignals.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
Modulator für das Anregungssignal vorgesehen ist, der von
einem Zufallsgenerator angesteuert ist, wobei der
Zufallsgenerator eine binäre zyklische Pseudozufallsfolge
erzeugt, und daß ein Korrelator vorgesehen ist, der das
Antwortsignal mit der Pseudozufallsfolge direkt oder mit
einer daraus abgeleiteten Korrelationsfolge korreliert.
Die Einrichtung zur Störung des Gleichgewichtszustandes
kann dabei von einer optischen Quelle, insbesondere von
einem Laser, und die Einrichtung zur Erfassung des
Antwortsignals von einem optischen Detektor, insbesondere
einer Photodiode, einem Photo-Multiplier oder dergleichen,
gebildet sein.
Der Zufallsgenerator ist in bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung von einem rückgekoppelten digitalen
Schieberegister gebildet. Die Rückkopplung erfolgt dabei
vorteilhafterweise von den Ausgängen von zwei oder mehr,
jeweils frei wählbaren Stufen des Schieberegisters auf
dessen Eingang über Exclusiv-ODER-Gatter.
Weiter ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß die
Ausgänge aller Stufen des Schieberegisters über ein
logisches UND-Gatter verknüpft sind, dessen Ausgang das
Zyklusende signalisiert.
Zur Steuerung der Zeitverzögerung "tau" für die Erzeugung
der zeitverzögerten Folge Dtaur sieht die Erfindung eine
der Anzahl der Schieberegisterstufen entsprechende Zahl
von Steuerleitungen vor, deren Signalpegel von einem
Prozeßrechner eingestellt wird, wobei jede Steuerleitung
mit dem Ausgang der ihr zugeordneten Stufe des
Schieberegisters über ein UND-Gatter verknüpft ist, deren
Ausgänge jeweils paarweise über Exclusiv-ODER-Gatter und
deren Ausgänge wiederum stufenweise über weitere
Exclusiv-ODER-Gatter zu einer einzigen, die Folge Dtaur
liefernden Signalleitung zusammengeführt werden.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung, bei der
eine einfache Korrelationsfunktion angewandt wird, ist
vorgesehen, daß die Pseudozufallsfolge "r" am Ausgang der
ersten Stufe des Schieberegisters abgegriffen wird.
Bei Anwendung einer Korrelationsfunktion aus einer
besonders geeigneten Linearkombination von gegeneinander
Zeitverzögerten des Modulationssignals ist vorgesehen, daß
für die Erzeugung der Folge D-1r das Ausgangssignal der
ersten Stufe des Schieberegisters und für die
Pseudozufallsfolge "r" die zweite Stufe des
Schieberegisters abgegriffen wird.
Weiter ist vorgesehen, daß die Signale Dtaur und D-1r
durch ein Exclusiv-ODER-Gatter invertierbar sind.
Hierdurch besteht die Möglichkeit, die
Korrelationsfunktion jeweils am Ende eines Meßzyklus′ zu
invertieren und hierzu synchron einen das elektrische
Antwortsignal messenden Lock-In-Verstärker anzusteuern.
Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des optischen
Meßaufbaus für eine Photolumineszenzmessung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des elektronischen
Steuerteils für analoge Meßweise,
Fig. 3 ein Blockschaltbild des elektronischen
Steuerteils für digitale Betriebsweise,
Fig. 4 den Korrelator für eine einfache
Korrelationsfunktion,
Fig. 5 den Korrelator für eine aus einer
Linearkombination gebildeten
Korrelationsfunktion,
Fig. 6 den Gegentaktintegrator,
Fig. 7 den Pseudozufallsgenerator,
Fig. 8 den Meßaufbau für eine optische Korrelation.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist
vorgesehen zur Durchführung von zeitaufgelösten
Photolumineszenzmessungen, insbesondere an Halbleitern,
und besteht, wie in Fig. 1 wiedergegeben, aus einer
optischen Anregungsquelle, hier einem Laser 1, der auf
eine in einem Kyrostaten 2 angeordnete Probe 3 aus
insbesondere halbleitendem Material einstrahlt. Hierdurch
wird der Gleichgewichtszustand in der Probe 3 in der Weise
gestört, daß die Ladungsträger in energetisch höhere
Zustände verbracht werden, aus denen sie dann mit
unterschiedlicher Zeitkonstante in den Grundzustand
zurückkehren. Die Rückkehr in den Grundzustand ist in der
Regel mit der Emission von Licht einer charakteristischen
Wellenlänge begleitet, also mit einer Photolumineszenz,
die frequenzselektiv und zeitaufgelöst gemessen Auskünfte
über die energetische Lage der Energieniveaus und über die
Lebensdauer, d. h. die Verweildauer der Ladungsträger in
diesen Energieniveaus gibt.
Das von der Probe 3 ausgesandte Lumineszenzlicht wird über
eine Sammellinse 4 einem Monochromator 5 zugeführt, dem
ein Detektor 6 nachgeschaltet ist, der das optische
Antwortsignal in ein entsprechendes elektrisches
Antwortsignal umwandelt. Dieses Signal wird in einer im
einzelnen noch zu erläuternden elektronischen
Steuereinrichtung 7 weiter verarbeitet.
Im Gegensatz zu konventionellen Messungen, bei welchen
nach einer pulsförmigen Anregung durch den Laser 1 das von
der Probe 3 abgegebene Lumineszenzlicht zeitabhängig
erfaßt wird, befindet sich im Meßaufbau gemäß Fig. 1
zwischen dem Laser 1 und der Probe 3 ein Lasermodulator 8,
der durch die elektronische Steuereinrichtung 7
angesteuert wird. Das Anregungssignal wird dabei über den
Lasermodulator 8 von einen Zufallsgenerator 9 (Fig. 2) mit
einer zyklischen Pseudozufallsfolge amplitudenmoduliert,
so daß gegenüber einer rein pulsförmigen Anregung eine
wesentlich höhere mittlere Anregungsleistung des Lasers
zur Verfügung steht.
In den Fig. 2 und 3 ist die elektronische
Steuereinrichtung für analoge bzw. digitale Betriebsweise
näher dargestellt. Für beide Betriebsweisen ist dabei
zunächst ein Taktgenerator 11 vorgesehen, der den
Zufallsgenerator 9 ansteuert. Das für die Modulation des
Anregungslichtes vorgesehene Modulationssignal des
Zufallsgenerators 9 wird einem Hochspannungsverstärker 10
zugeführt, der den Lasermodulator 8 ansteuert. Das
Photolumineszenzlicht wird von einem Detektor 6, also z. B.
einer Photodiode bzw. einem
Photo-Multiplier registriert und durch einen
Transimpedanzverstärker 12 verstärkt.
In der analogen Betriebsweise nach Fig. 2 ist dem
Transimpedanzverstärker 12 ein Korrelator 13
nachgeschaltet, der durch ein oder mehrere, aus der
Pseudozufallsfolge abgeleitete Korrelationsfolge des
Zufallsgenerators 9 angesteuert wird. An den Korrelator 13
schließt sich ein Gegentaktintegrator 14 an, dessen
Ausgangssignal an sich bereits unmittelbar das Meßsignal
repräsentiert.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 gibt der
Zufallsgenerator 9 über die Leitung 15 ein Signal für das
Ende eines Meßzyklusses ab, aus welchem der
Gegentaktintegrator 14 ein Referenzsignal 16 bildet, das
dem Zufallsgenerator 9 zugeführt wird, wodurch dieser die
Korrelationsfolge mit jedem Zyklus invertiert. Dadurch
besteht die Möglichkeit, das Ausgangssignal des
Gegentaktintegrators 14 einem Lock-In-Verstärker 17
zuzuführen, der ebenfalls von der Referenzfrequenz 16
angesteuert wird, wodurch eine Verbesserung im
Signal-Rausch-Verhältnis sowie eine Unterdrückung eines
eventuellen Gleichspannungspegels erreicht wird.
Zur Bildung der jeweiligen Korrelationsfolge in
Abhängigkeit von der eingestellten Zeitverzögerung die
quasi den Meßzeitpunkt nach einem fiktiven Anregungsimpuls
darstellt, ist ein Prozeßrechner 18 vorgesehen, der die
Zeitverzögerung in noch zu erläuternder Weise dem
Zufallsgenerator 9 übermittelt.
Bei digitaler Betriebsweise gemäß Fig. 3 wird das Signal
des Transimpedanzverstärkers 12 direkt einem
Transientenrekorder 19 zugeführt, der das Signal des
Transimpedanzverstärkers 12 mit dem Takt des
Taktgenerators 11 aufzeichnet und jeweils mit dem das Ende
eines Meßzyklus kennzeichnenden Signal 15 getriggert
wird, also eine neue Messung beginnt. Das im
Transientenrekorder 19 gemittelte Meßsignal wird
anschließend einem Prozeßrechner 18 zugeführt, der dann
die Korrelation rechnerisch durchführt.
Fig. 4 zeigt den für eine einfache Korrelationsfunktion
vorgesehenen Korrelator 13, der aus einem
Operationsverstärker 20 mit symmetrischen Ausgängen
besteht, der also ein Gegentaktsignal liefert, an den sich
ein von vier FET-Transistoren 21 gebildeter, zweipoliger
Umschalter anschließt. Diesem zweipoligen Umschalter ist
ein Differenzverstärker 22 nachgeschaltet, wodurch je nach
Signalpegel der Ansteuereingänge 23 für die
FET-Transistoren 21 das Eingangssignal des Korrelators 13
invertiert wird oder nicht.
Um die Meßdynamik weiter zu erhöhen, kann die Korrelation
durch eine geeignete Linearkombination aus Zeitverzögerten
des Modulationssignals gebildet werden. Ein geeigneter
Korrelator hierfür ist in Fig. 5 dargestellt, der aus zwei
parallel geschalteten Korrelatoren nach Fig. 4 besteht.
Jeder der beiden Blöcke 24 in Fig. 5 entspricht also der
Schaltung nach Fig. 4. Die beiden Ausgänge der Blöcke 24
werden einem weiteren Differenzverstärker 25 zugeführt.
Die beiden Korrelatoren werden dabei von den
entsprechenden Korrelationssignalen 23 und 26 des
Zufallsgenerators 9 angesteuert, wie dies in Fig. 2
angedeutet ist. Der Korrelator 13 in Fig. 2 entspricht
daher entweder der Schaltung nach Fig. 4 (nur Leitung 23)
oder nach Fig. 5 (Leitungen 23 und 26).
Der Gegentaktintegrator 14, wie er für den Betrieb in
Verbindung mit einem Lock-In-Verstärker 17 benötigt wird,
ist in seinem prinzipiellen Aufbau in Fig. 6
wiedergegeben. Im einzelnen handelt es sich hierbei um ein
übliches Integrationsglied in Form eines
Operationsverstärkers 27, dessen Ausgang über eine
Kapazität 28 auf den Eingang rückgekoppelt ist. Um das
durch den Chopper-Betrieb alternierende Eingangssignal mit
der richtigen Polarität dem Ladekondensator 28 zuzuführen
sind auch hier entsprechende, von FET-Bauelementen
gebildete Schalter 29 vorgesehen, die entsprechend dem
Chopper-Signal geöffnet bzw. geschlossen werden. Weiter
beinhaltet der Gegentakt-Integrator 14 ein Flip-Flop 30,
das von dem das Ende eines Meßzyklus anzeigenden Signal 15
jeweils umgesteuert wird. Dieses Flip-Flop 30 sorgt im
übrigen in der aus der Fig. 6 ersichtlichen Weise für die
Umschaltung der die beiden Kondensatoren 28 aufladenden
Signale. Der Ausgang des Operationsverstärkers 27 wird
einer "sample and hold"-Schaltung 32 zugeführt, die das
integrierte Signal jeweils am Ende des Meßzyklus′
speichert.
Fig. 7 zeigt schließlich den Pseudozufallsgenerator 9, der
aus einem hier von vier integrierten Schaltkreisen 33
gebildeten Schieberegister besteht. Die Ausgänge der
Schieberegister können in dem durch die Klammer 34
bezeichneten Bereich durch eine Steckermatrix und über
Exclusiv-ODER-Gatter 35 auf den Eingang des ersten
Schieberegisters 33 zurückgeführt werden. Durch die über
die Steckermatrix gebildete Rückkopplung läßt sich die von
dem Schieberegister 33 erzeugte Pseudozufallsfolge
beeinflussen. Weiter werden die Ausgänge aller Stufen des
Schieberegisters 33 über ein logisches UND-Gatter 36
miteinander verknüpft, wobei aus schaltungstechnischen
Gründen im Ausführungsbeispiel zwei jeweils 8 Eingänge
aufweisende NAND-Gatter vorgesehen sind, deren Ausgänge
über ein NOR-Gatter miteinander verknüpft sind und das
Ende eines vollständigen Zyklus′ über die Leitung 15
signalisieren.
Zur Steuerung der Zeitverzögerung "tau" für die Erzeugung
der zeitverzögerten Folge Dtaur ist eine der Anzahl der
Schieberegisterstufen 33 entsprechende Zahl von
Steuerleitungen 37 vorgesehen, hier also 16
Steuerleitungen, deren Signalpegel von dem Prozeßrechner
eingestellt wird. Jede der Steuerleitungen 37 ist dabei
zunächst mit dem Ausgang der ihr zugeordneten Stufe des
Schieberegisters 33 über ein UND-Gatter 38 verknüpft.
Jeweils zwei Ausgänge der UND-Gatter 38 werden einem
Exclusiv-ODER-Gatter 39 zugeführt, wobei wiederum
paarweise die Ausgänge zweier Exclusiv-ODER-Gatter 39 den
Eingängen eines weiteren Exclusiv-ODER-Gatters 39
zugeführt werden und sofort bis schließlich am Ausgang des
Exclusiv-ODER-Gatters 40 der letzten Stufe die
Korrelationsfolge entnommen werden kann. In dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist ein weiteres,
nachgeschaltetes Exclusiv-ODER-Gatter 41 vorgesehen, durch
welches über die Referenz- bzw. die Chopper-Frequenz 16
eine Signalinvertierung möglich ist. Der Ausgang dieses
Gatters 41 wird schließlich dem Eingang eines
flankengetriggerten D-Flip-Flops 42 zugeführt, an dessen
Ausgang die beiden für die Ansteuerung des Korrelators 13
benötigten, zueinander inversen Signale 23 zur Verfügung
stehen.
Das für den Korrelator nach Fig. 5 benötigte weitere
Korrelationssignal wird dem Ausgang der ersten Stufe des
Schieberegisters 33 entnommen und ebenfalls über ein
Exclusiv-ODER-Gatter 43 mit der Chopper-Frequenz
invertiert, sowie einem D-Flip-Flop 44 zugeführt.
Das eigentliche Modulationssignal 31 wird dem Ausgang der
zweiten Stufe des Schieberegisters 33 entnommen und
ebenfalls einem D-Flip-Flop zugeführt. Die Datenübernahme
der D-Eingänge sämtlicher Flip-Flops 42, 44, 45 erfolgt
durch den auch die Schieberegister ansteuernden Takt des
Taktgenerator 11 über die Leitung 46. Die Leitung 47 dient
zum Rücksetzen der Schieberegister 33.
In Fig. 8 ist schließlich eine weitere Ausführungsform der
Erfindung dargestellt, bei welcher die einzelnen
Komponenten mit gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1
bezeichnet sind. Das von der Probe 3 ausgesandte
Lumineszenzlicht durchläuft zunächst einen zweiten
Modulator 48, der einerseits von dem Modulationssignal des
Zufallsgenerators und darüberhinaus mit der oben schon
erläuterten Chopper-Frequenz angesteuert wird. Dem
Modulator 48 ist dann wiederum ein optischer Detektor 6
nachgeschaltet, der dann jedoch nur eine geringe
Bandbreite, folglich eine hohe Verstärkung aufweisen kann.
Bei Verwendung eines langsamen Photodetektors führt dieser
bereits die notwendige Integration durch, so daß das
Ausgangssignal des Detektors 6 direkt dem nachgeschalteten
Lock-In-Verstärker 17 zugeführt werden kann.
Claims (18)
1. Verfahren zur zeitaufgelösten Messung von
physikalischen Abklingprozessen in vorzugsweise festen
Materialien, bei welchem nach einer Störung des
Gleichgewichtszustands, insbesondere einer
Energiezufuhr mittels eines sich zeitlich ändernden,
vorzugsweise optischen Anregungssignals ein
Antwortsignal des Materials erfaßt wird, insbesondere
zur zeitaufgelösten Photolumineszenzmessung an
Halbleitern, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anregungssignal durch einen Zufallsgenerator (9) mit
einer zyklischen Pseudozufallsfolge
amplitudenmoduliert und das Antwortsignal mit einer
von der Pseudozufallsfolge unmittelbar gebildeten oder
einer daraus über eine feste Beziehung abgeleiteten
Korrelationsfolge korreliert wird, wobei die
Korrelation entweder in analoger Betriebsweise mittels
eines Korrelators (13) durch direkte Anwendung der
Korrelationsfolge auf das Antwortsignal und taktweise
Zeitverschiebung oder aber in digitaler Betriebsweise
nach Aufzeichnung des Antwortsignals über eine
vollständige Periode der Pseudozufallsfolge
rechnerisch erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei analoger Betriebsweise und einem optischen
Antwortsignal dieses zunächst in ein entsprechendes
elektrisches Antwortsignal umgewandelt und die
Korrelationsfunktion auf das elektrische Antwortsignal
angewandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei analoger Betriebsweise und einem optischen
Antwortsignal dieses zunächst über einen optischen
Modulator (48) korreliert und anschließend die
Umwandlung in ein elektrisches Signal erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus der Pseudozufallsfolge
abgeleitete Korrelationsfolge durch Differenz- oder
Summenbildung der um einen oder mehrere Takte gegen
sich selbst zeitverschobenen Pseudozufallsfolge
gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Korrelationsfunktion durch Differenzbildung der
den augenblicklichen Meßzeitpunkt bestimmenden,
gegenüber der Pseudozufallsfolge r entsprechend
zeitverschobenen Folge Dtaur und der dem
Meßzeitpunkt -1 entsprechenden Folge D-1r gebildet
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das durch Korrelation des
Antwortsignals gebildete Ausgangssignal über genau
eine Zykluslänge der Pseudozufallsfolge integriert
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei analoger Betriebsweise die
Korrelationsfunktion jeweils am Ende eines jeden
Zyklus von einem Referenzsignal invertiert wird, daß
ferner das durch Korrelation des Antwortsignals
gebildete Ausgangssignal in einem
Gegentaktintegrator (14) jeweils mit Beginn eines
jeden Zyklus neu auf integriert wird, und daß das
Signal des Gegentaktintegrators (14) einem
Lock-In-Verstärker (17) zugeführt wird, der zur
phasenempfindlichen Gleichrichtung dieses Signals mit
dem Referenzsignal angesteuert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei digitaler Betriebsweise das
Antwortsignal durch einen Transientenrekorder (19) mit
der Taktfrequenz des Zufallsgenerators (9)
aufgezeichnet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtastfrequenz des Transientenrekorders (19) um
einen ganzzahligen Teiler kleiner gewählt wird als die
Taktfrequenz, der zu 2n-1 teilerfremd sein muß.
10. Vorrichtung zur Durchführung von zeitaufgelösten
Messungen von physikalischen Abklingprozessen in
vorzugsweise festen Materialien, insbesondere zur
zeitaufgelösten Photolumineszenzmessung an
Halbleitern, mit einer Einrichtung zur Störung des
Gleichgewichtszustands des zu untersuchenden Materials
durch ein Anregungssignal, ferner mit einer
Einrichtung zur Erfassung des Antwortsignals, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Modulator (8) für das
Anregungssignal vorgesehen ist, der von einem
Zufallsgenerator (9) angesteuert ist, wobei der
Zufallsgenerator (9) eine binäre zyklische
Pseudozufallsfolge erzeugt, und daß ein
Korrelator (13) vorgesehen ist, der das Antwortsignal
mit der Pseudozufallsfolge direkt oder mit einer
daraus abgeleiteten Korrelationsfolge korreliert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Störung des
Gleichgewichtszustands von einer optischen Quelle,
insbesondere einem Laser (1), und die Einrichtung zur
Erfassung des Antwortsignals von einem optischen
Detektor (6), insbesondere einer Photodiode, einem
Photomultiplier oder dergleichen, gebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zufallsgenerator (9) von einem
rückgekoppelten digitalen Schieberegister (33)
gebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückkopplung von den Ausgängen von zwei oder
mehr, jeweils frei wählbaren Stufen des
Schieberegisters (33) auf dessen Eingang über
Exklusiv-Oder-Gatter (35) erfolgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgänge aller Stufen des
Schieberegister (33) über ein logisches
UND-Gatter (36) verknüpft sind, dessen Ausgang (15)
das Zyklusende signalisiert.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der
Zeitverzögerung tau für die Erzeugung der
zeitverzögerten Folge Dtaur eine der Anzahl der
Schieberegisterstufen (33) entsprechende Zahl von
Steuerleitungen (37) vorgesehen ist, deren Signalpegel
von einem Prozeßrechner (18) eingestellt wird, wobei
jede Steuerleitung (37) mit dem Ausgang der ihr
zugeordneten Stufe des Schieberegisters (33) über ein
UND-Gatter (38) verknüpft ist, deren Ausgänge jeweils
paarweise über Exklusiv-ODER-Gatter (39) und deren
Ausgänge wiederum stufenweise über weitere
Exklusiv-ODER-Gatter (39) zu einer einzigen, die Folge
Dtaur liefernden Signalleitung (23) zusammengeführt
werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pseudozufallsfolge r
am Ausgang der ersten Stufe des Schieberegisters (33)
abgegriffen wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Erzeugung der
Folge D-1r das Ausgangssignal der ersten Stufe des
Schieberegisters (33) und für die Pseudozufallsfolge r
die zweite Stufe des Schieberegisters (33) abgegriffen
wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Signale Dtaur und
D-1r durch ein Exklusiv-ODER-Gatter (41, 43)
invertierbar sind.
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- 1993-12-23 DE DE19934344201 patent/DE4344201C2/de not_active Expired - Fee Related
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