DE4344050C1 - Eingabeverfahren und Eingabevorrichtung für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung und zur Gewährleistung der Intimität eines Nutzers - Google Patents
Eingabeverfahren und Eingabevorrichtung für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung und zur Gewährleistung der Intimität eines NutzersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Eingabeverfahren und eine Eingabevorrichtung
für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung und zur
Gewährleistung der Intimität eines Nutzers als einem Interaktionsverfahren
und dessen Vorrichtung für die Ein- und Ausgabe von Daten an Computerterminals,
insbesondere eingesetzt bei öffentlichen
Serviceterminals.
Solche Terminals sind z. B. Informationsterminals,
Ticket Terminals für den Luftverkehr, Geldautomaten sowie andere Terminals
im Banking-Bereich. Die Anzahl öffentlicher Serviceterminals hat
in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Es ist zu erwarten, daß
sich diese Tendenz fortsetzt. Denn die Installation weitgehend
flschendeckender Servicenetze ist für die infragekommenden Servicebereiche
meist mit günstigeren Aufwand zu erreichen, als das mit von Servicepersonal
ausgeführten Dienstleistungen möglich ist. Außerdem sind
Serviceterminals problemlos 24 Stunden täglich einsetzbar. Begünstigt
wird diese Entwicklung noch durch die fallenden Weltmarktpreise für
hochwertige Computertechnik. Gegenwärtig sind Serviceterminals im
Banking-Bereich als Geldauotmaten am weitesten verbreitet. Aufgrund
der relativ geringen Komplexität der angebotenen Serviceleistung kommen
diese Terminals i. a. mit einem kleineren Bildschirm, einer numerischen
Tastatur, acht Auswahltasten (für Geldbeträge von 50 DM bis 1000 DM
sowie einem extra wählbaren Sonderbetrag) und Funktionstasten,
wie für Bestätigung, Korrektur und Abbruch aus. Trotz ihrer hohen Nutzenakzeptanz,
die sich wesentlich in ihrer flächendeckenden Aufstellung
und ihrer Verfügbarkeit zu jeder Tageszeit begründet, weisen diese Automaten
bestimmter periphere sowie auch ganz wesentliche Mängel auf.
Die numerische Tastatur ist als Hardwarelösung festgelegt und wechselt
bei unterschiedlichen Automaten zwischen der amerikanischen und der
europäischen Tastaturbelegung. Das behindert das Herausbilden von
Nutzergewohnheiten bei der Bedienung. Nutzergewohnheiten kommt
aber eine große Bedeutung zu, denn sie vermitteln den Nutzern Sicherheit
bei der Bedienung.
Die grafische Ausweisung, in welcher Richtung und mit welcher Seite
nach oben die Geldkarte eingeführt werden muß, wird von Nutzern oft
mißverstanden. Da sich Geldautomaten auch bei diesem Bedienungsschritt
voneinander unterscheiden, kann oft beobachtet werden, daß Nutzer
die Karte mehrfach eingeben müssen.
Vielen Nutzern ist das, gerade da es in der Öffentlichkeit passiert, sehr unangenehm.
Die eingesetzten Kathodenstrahlbildröhren haben eine relativ geringe
Leuchtstärke. Trotz teilweise aufwendiger Helligkeitsabschirmung ist dadurch
mitunter bei hoher Umgebungshelligkeit, z. B. durch Sonneneinfall,
schon beobachtet worden, daß Bildschirminhalte kaum noch oder garnicht
mehr lesbar sind. Dieser Fall tritt eher selten auf, weil er auch mit
dem Aufstellungsort des Automaten zusammenhängt.
Wenn er jedoch auftritt, ist er für den Nutzer von großem Nachteil.
Sehr gravierend ist eine für wohl alle Geldautomaten charakterisitische
Schwachstelle: Die Sicherheit des Nutzers bei der Eingabe seines Geheimcodes
ist unzulänglich. Der vierstellige Code, der das einzige Kriterium
für die Sicherheit der Geldkarte ist, kann von Betrügern sehr leicht
ermittelt werden. Dazu braucht an vielen Geldautomaten die Zielperson
der Betrugshandlung nur aus der richtigen Perspektive von Betrügern bei
der Tasteingabe beobachtet zu werden. Da für Terminals, die auf anderen
Servicegebieten arbeiten, das Eingeben des Geheimcodes ebenfalls erforderlich
ist, scheint es unabdinglich, dafür eine sichere Lösung zu entwickeln.
Der zweite gravierende Nachteil ist die für den Nutzer fehlende Intimität
während des Bedienvorganges. In vielen Fällen befindet sich der Kunde
beim Geldautomaten geradezu auf dem Präsentierteller. Jeder Umstehende.
der es unbedingt wissen will, kann auf dem Bildschirm oder durch die
Tasteingabe erkennen, ob gerade 50 DM oder 1000 DM abgehoben werden.
Das lädt Betrüger zu kriminellen Handlungen geradezu ein. Die fehlende
Intimität hat noch einen weiteren Nachteil. Für Serviceterminals ist
es charakteristisch, daß sie in der Öffentlichkeit stehen und bedient werden.
Der Nutzer wird bei der Bedienung oft von anderen Personen beobachtet,
oder er fühlt sich beobachtet, weil seine Bedienhandlungen sowie
deren Resultate für andere Menschen einsehbar sind. Außerdem gerät so
jede Fehlbedingung zu einer Art öffentlichem Versagen. Das kann die bei
vielen Menschen ohnehin schon existierenden Schwellenängste vor der
Nutzung neuer Arten von Terminals noch zusätzlich vergrößern.
Diesem Umstand tragen die in jüngerer Zeit zunehmend installierenden
Abschirmungsflächen an öffentlichen Terminals Rechnung. Leider ist für
diese Lösungen jedoch charakteristisch, daß trotzdem noch sehr viel von
Fremden gesehen werden kann. Denn diese Flächenabschirmungen
müßten konsequenterweise zu einer Art Interaktionsbox führen, um wirklich
wirkungsvoll zu sein. Dieses widerspricht jedoch dem Charakter des
öffentlichen Terminals und steht seiner Akzeptanz direkt entgegen.
Eine Alternative sind optische Gitter oder Raster, die sich direkt vor dem
Bildschirm befinden. Hier sind zwar die Bedienbewegungen der Nutzer
noch einsehbar, die Bildschirminhalte sind aber nur noch aus einer bestimmten
Blickwinkelspanne erkennbar. Letztlich hat aber auch diese
Lösung bei den in der Öffentlichkeit installierten Terminals nicht dazu
geführt, daß der Nutzer wirklich der Einzige ist, der Bildschirminhalte
einsehen kann. Nur so kann er sich aber wirklich sicher fühlen.
Wie erwähnt, gibt es auch außerhalb des Banking-Bereiches bereits Informations-
und Serviceterminals. Einsatzgebiete sind z. B. Buchung und
Ticketverkauf für den Flugverkehr, Stadtinformationen oder
Orientierungspläne für Einkaufszentren. Die für Geldautomaten meist
charakteristischen Bedingungsverfahren mittels festbelegter Hardware-
Auswahltasten sind für diese Terminals nicht geeignet, weil ihr Leistungsangebot
meist erheblich komplexer und differenzierter ist, als daß es mit
einigen Auswahltasten für eine relativ geringe Anzahl von Optionen bedienbar
wäre. Die Lösungen in diesem Bereich sind in der Mehrzahl
Touchscreens. Seltener treten Kombinationen von Screen und Trackball
oder Handrad auf. Ein wichtiger Vorteil dieser Lösung ist: Ständige
Blickwechsel des Nutzers zwischen Screen und peripheren Tasten sind
nicht mehr nötig.
Der Touchscreen hat gegenüber den anderen Interaktionsverfahren einen
wichtigen Vorteil. Der Nutzer kann durch Bildschirmberührung die
gewünschte Option direkt eingeben, da optische und haptische
Bedienfläche in einer Fläche verschmelzen. Lapidar ausgedrückt faßt der
Nutzer einfach nach dem, was er haben will. Das lernt er schon im Kindesalter.
Demzufolge besteht für keinen Nutzer die Gefahr, Koordinationsschwierigkeiten
bei der Bedienung zu bekommen, oder erst nach längeren
Lernprozessen für die Bedienung qualifiziert zu sein. Das ist bei Eingabe
mittels Trackball oder Handrad anders. Diese Verfahren müssen von
computerungeübten Nutzern koordinativ erst erlernt werden. Dadurch
sind sie für große Akzeptanz im öffentlichen Bereich eher weniger geeignet.
Außerdem stellt ihre Bedienungsweise im Vergleich zum Touchscreen
einen Umweg dar. Demnach scheint der Touchscreen das beste
Interaktionsmedium für die Interaktion an öffentlichen Terminals zu sein.
Denn mit seiner Bedienungsweise paßt er sich Fähigkeiten an, die eigentlich
fast alle Menschen ohne hin schon besitzen.
Trotz dieser Vorzüge weist auch die Touchscreen-Interaktion Mängel
auf. Diese Mängel finden auch in der immer noch relativ geringen Akzeptanz
des Touchscreens in der Öffentlichkeit ihren Niederschlag.
Ein solcher Mangel ist ergonomischer Natur. Die optimale optische
Blickachse des stehenden Menschen erfordert weitgehend senkrechte
Bildschirme, da sie bei ca. 15 Grad unter der Waagerechten liegt. Für Tastbedienhandlungen
ist aber eine etwa waagerechte Tastfläche (ca. 15 Grad
über waagerecht, etwa in Hüfthöhe) optimal. Beim Touchscreen verschmelzen
jedoch Berührungs- und Blockfläche in einer Fläche. Für dieses
Problem existieren im wesentlichen bisher drei Lösungen.
Es gibt Screens, die nahezu senkrecht in Augenhöhe angebracht sind. Hier
muß der Nutzer seine Hand bei längeren Interaktionen immer wieder von
der hängenden Stellung nach oben an den Screen führen oder sie die ganze
Zeit in der Schwebe halten. Außerdem spricht gegen diese Lösung der
enorme Körpergrößenunterschied vom 5. Perzentil weiblich bis zum 95.
Perzentil männlich. Er beträgt ca. 40 cm und stellt für die optimale Anbringung
eines Screens, der aus unmittelbarer Nähe betrachtet werden muß,
ein Problem dar.
Weiterhin gibt es Screens, die etwa in Stehpulthöhe mit ca. 15 Grad Neigung
über der Waagerechten angebracht sind. Hier muß der Nutzer
während der gesamten Interaktionsdauer den Kopf in gesenkter Stellung
halten. Bei großgewachsenen Nutzern kann dabei oft eine gekrümmte
Haltung beobachtet werden.
Die günstigste, weil vermittelnde Lösung, stellen Touchscreens dar, die
mit einer 45-Grad-Neigung installiert sind. Aber gerade diese Lösung bietet
eine optimale Möglichkeit für die Spiegelung der einfallenden Sonne
oder von Deckenleuchten auf den Bildschirm und damit dem Auftreten
von unbedingt zu meidenden Blendungsreflexen. Die Entspiegelung
von Bildschirmoberflächen schafft dem nach Beobachtungen an existierenden
Terminals nur unbefriedigend Abhilfe. Darüber hinaus ist die Entstehung
von Blendungsreflexen an öffentlich installierten Bildschirmen
ein generelles Problem.
Das haptische Erlebnis des Tastens auf eine glatte, harte und oft kalte
Glasplatte empfinden viele Nutzer als unangenehm oder zumindest stark
gewöhnungsbedürftig. Die beim Tasten entstehenden Fingerabdrücke,
die oft deutlich sichtbar sind, gereichen der Akzeptanz dieses Interaktionsmediums
eindeutig zum Nachteil.
Aus dem Gesagten kann gefolgert werden, daß für ein Interaktionsverfahren
für ein öffentliches Serviceterminal eine Lösung entwickelt werden
muß, die den entscheidenden Vorteil des Touchscreens, das direkte Ansprechen
der gewünschten Option, beinhaltet. Seine nachteiligen Seiten
müssen jedoch ausgeschlossen werden. Eine große Bedeutung kommt bei
dieser Lösung der Gewährleistung von optischem Datenschutz und
Intimität für den Nutzer bei.
Ein für die vorliegende Erfindung relevantes Interaktionsverfahren wurde
bei IBM von Hans E. Korth in Hinsicht auf Subnotebooks und Palmtops
entwickelt. Diese Lösung gemäß EP 05 54 492 A1 stützt sich im Stand der
Technik auf die japanische Offenlegungsschriften JP 59-132079 A; JP
02-132510 A; JP 63-167923 A und die US 48 43 568 A.
Für dieses Verfahren sind keine hardwareseitigen Bauteile für die Dateneingabe
in den Computer mehr erforderlich. Deshalb ist der Vorteil dieser
Entwicklung, daß die Volumenschrumpfung der Computerhardware
nicht mehr bei den antropometrisch relevanten und deshalb nicht sinnvoll
zu verkleinernden Eingabegeräten, wie z. B. dem Keyboard, enden muß.
Denn sie sind für dieses Verfahren nicht mehr notwendig.
Die Signaleingabe wird bei diesem System durch die Beobachtung und
Analysierung der Hand- und Fingerbewegungen mittels eines TV-Sensors
bewirkt. Ein Fenster auf dem Bildschirm zeigt simultan die Schablone
eines Keyboards sowie schematisch die Hände während der Bedienbewegung.
Der TV-Sensor überwacht mit einem dreistufigen Algorythmus die
Bedienbewegungen. In der ersten Stufe werden die Konstrastwerte der
Hand entlang einer bestimmten Linie ermittelt. In der zweiten Stufe wird
die Handkontur eingelesen. In der dritten Stufe werden die Fingerspitzen
beobachtet. Das System erkennt die Geschwindigkeitsdifferenzen
während der Bewegung der Hände und dem Auftreffen der Fingerspitzen
auf die Schreibtischplatte. Es wertet die Aufprallgeschwindigkeit der Fingerspitzen
im Zusammenhang mit dem Ort des Auftreffens als Anschlag
einer bestimmten Taste oder Eingabe eines Befehls. Der Nutzer muß die
Tischplatte seines Schreibtisches dabei mit den Fingerspitzen fest anschlagen.
Eine sachte Berührung reicht nicht aus, um von dem System als
Anschlag erkannt zu werden. Bei diesem System handelt es sich um eine
Methode für die photoanalytische bzw. optische Eingabe von Daten.
Computernutzer, die in der Lage sind, perfekt mit zehn Fingern zu schreiben,
können so mit der unsichtbaren Tastatur ihre Befehle in den Computer
eingeben. Für das Eingeben mit dem Ein-Finger-Suchsystem, dem an
öffentlichen Terminals eine große Bedeutung zukommt, wird empfohlen,
daß sich der Nutzer eine Folie mit einer aufgedruckten Tastenbelegung
auf den Schreibtisch legt.
Der Nachteil dieser Lösung liegt darin, daß der Mensch, der diese Technik
nutzt, seine Tastgewohnheiten ändern muß. Außerdem ist er zur Einhaltung
oder Aneignung bestimmter Benutzungsmuster bzw.
Handlungsmuster gezwungen. Für die Akzeptanz öffentlicher Terminals,
die nach einem solchen Verfahren arbeiten würden, kann das sehr nachteilig
sein.
Bei dieser Lösung wird für Nutzer, die nach dem Ein-Finger-Suchsystem
arbeiten, eine Folienschablone mit Tastaturaufdruck als Tastunterlage
empfohlen. Das zwingt sie wieder zu Blickwechseln zwischen Bildschirm
und Tastfläche. Außerdem wird dies unmöglich, wenn wie am Touchcreen
die grafischen Bildinhalte nach jedem Bedienungsschritt wechseln.
Aus dem Siemens-Magazin COM 4/89, Seite 36, ist unter der Überschrift
"Die Bank zum Anfassen" ein Selbstbedienungsterminal bekannt, das
einen großflächigen Farbgrafikschirm besitzt. Bloßes Berühren des
Schirms ("touch screen") steuert den Dialog mit dem Gerät; statt Tasten
zu drücken, berührt der Benutzer direkt auf den Farbgrafikschirm entsprechend
markierte Felder. Diese Touch-Screen-Technik wird ergänzt durch
die Bedienerführung über Leuchtstreifen, die den jeweils beim Vorgang
wichtigen Geräteteil markieren, wie die Öffnung zum Einführen der
Scheckkarte oder den Ausgabeschacht. Technischer Hintergrund des
Touch-Screens ist ein Infrarot-Gitter vor dem Bildschirm. Nähert sich die
Hand oder der Zeigestift dem Monitor, wird das Gitter an bestimmten
Kreuzungspunkten durchbrochen. Die dadurch aktivierten Felder auf dem
Bildschirm reagieren zur Bestätigung mit Verfärbung. Des weiteren ist
angeführt, daß die erforderliche Diskretion und Sicherheit durch den versenkten
Bildschirm und durch die PIN-Tastatur gewährleistet ist, somit
vor neugierige Blicke ausschließt.
Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß die Befehlseingabe direkt
an einem Ort (großflächigen Farbgrafikschirm) vorgenommen wird und
somit die Intimität des Benutzers nicht immer gewährleistet bleibt. Eine
Ausspähung mit technischen Mitteln und durch neugierige Blicke und
noch vielmehr durch Betrüger ist nicht ausgeschlossen, denn weder der
versenkte Bildschirm noch die spezifische Anordnung des PIN-Pads am
Terminal können dies perfekt bewirken, wie Beobachtungen an diesen
Terminals gezeigt haben.
Im Gegensatz zur erfinderischen eigenen Lösung besitzt dieses System
auch keinen wirksamen Schutz gegen Blendungsreflexe sowie kontrastarme
Bildschirmanzeigen, die bei hoher Umgebungshelligkeit an solchen
Bildschirmen zwangsläufig auftreten. Der nahezu senkrecht angeordnete
Touchscreen ist für den Nutzer ergonomisch ungünstiger als eine waagerechte
oder sanft ansteigende Tastfläche, wie sie für die erfinderische eigene
Lösung charakteristisch ist.
Ein weiteres, für die erfinderische eigene Lösung relevantes Interaktionsverfahren
ist aus der WO 93/14454 A1 bekannt.
Besonders für die Nutzung an Portable-Computern wurde ein Befehlseingabeverfahren
konzipiert, das ohne die für den Menschen vertraute Befehlseingabe
mittels Tastberührung der menschlichen Hand bzw. den
Input durch Hand und Maus auskommt. Bei diesem monokular konzepierten
Verfahren wird vor einem Auge des Nutzers ein Mikrovideo Display
Monitor mittels eines Kopfbügels positioniert.
Der Monitor erzeugt ein virtuelles Bild eines grafischen Interfaces.
Das Gewicht dieser WO-Anmeldung liegt auf der Befehlseingabe durch
die Fokussierbewegungen des menschlichen Auges. Das System kann erkennen,
welche Optionen das Auge des Nutzers fokussiert und ist somit in
der Lage, das Fokussieren einer Option durch das Auge des Nutzers als Befehlseingabe
zu verstehen. Außerdem verfügt das System über die
Möglichkeit der Spracheingabe durch den Nutzer.
Ein Nachteil der beschriebenen Lösung besteht in der für den Nutzer
hohen Anpassungsleistung, die er erbringen muß, um mittels Blickbewegungen
Optionen auslösen zu können. Während die erfinderische eigene
Lösung das Prinzip der Tastauswahl aufgrund seiner Einfachheit und
hohen Akzeptanz in nahezu allen Nutzerkreisen bewußt beibehält, muß
hier vom Nutzer ein substanziell neues Interaktionsverfahren erst erlernt
bzw. trainiert werden. Nutzer werden in naher Zukunft demzufolge vornehmlich
Experten und Spezialisten sein. Für den Einatz an fest installierten
öffentlichen Serviceterminals, die einen möglichst breiten
Nutzerkreis zugänglich sein müssen, ist dieses System daher nicht geeignet.
Die monokulare Auslegung des Systems ist ebenfalls ein Nachteil. Bei
kontrastreicher Umgebung entstehen, solange der Nutzer das nicht
benötigte Auge nicht schließt, im Gehirn des Menschen unlogische Simultanbilder,
bei denen sich die größten Kontraste der Bildschirmanzeige und
des Umgebungshintergrundes (des Ortes, an dem sich der Nutzer mit seinem
Portable Computer gerade aufhält), willkürlich vermischen (diese
Tatsache kann mittels einfacher Versuche nicht nachgewiesen werden).
Eine streßfreie und gesundheitlich unbedenkliche Mensch-Computer-Interaktion
ist damit nicht gewährleistet. Zudem werden die Stereo-Seherfahrungen
und -gewohnheiten, die sich im Verlaufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte
herausgebildet und als optimal für den Menschen erwiesen
haben, nicht berücksichtigt.
Für die Entwicklung eines Interaktionsverfahrens für die Anwendung an
öffentlichen Terminals sind nach der Analyse des Standes der Technik
also zwei Merkmale von grundlegender Bedeutung.
Erstens: Das Terminal soll möglichst für alle Nutzer, also auch für die
immer noch sehr große Zahl von computerungeübten Nutzern, einfach
und sicher bedienbar sein. Deshalb ist es erforderlich, daß es sich mit seinem
Interaktionsverfahren hochgradig an Fähigkeiten und
Leistungsmöglichkeiten anpaßt, die jeder infragekommende Nutzer von
vornherein mitbringt. Die Bedienung darf also hardwareseitig keinen koordinativen
oder die Zuordnung von Eingabebedeutungen und
dazugehörigen Tasten o. ä. betreffenden Lernprozeß erfordern. Schon der
allererste Bedienungsvorgang am Terminal muß für den jeweiligen Nutzer
ein möglichst problemloser Erfolg werden. Nur so kann für die installierten
Terminals breite Akzeptanz und somit wirtschaftliche Effizienz
erzielt werden. Ein Interaktionsmedium, das diese Merkmale z. T. aufweist,
ist der Touchscreen.
Zweitens: Für den Interaktionsprozeß ist es von unabdingbarer Bedeutung,
daß er für den Nutzer das Merkmal der Intimität aufweist. Resultate
oder Inhalte seiner Eingabebefehle müssen gerade bei einem in der
Öffentlichkeit aufgestellten Terminal vor unerwünschter Beobachtung
anderer Menschen sicher geschützt sein. Aus den beiden genannten
Eingangsgrößen resultiert die logische Folge, daß das zu entwickelnde Interaktionsverfahren
einerseits die leichte Bedienbarkeit des Touchscreens
für sich aufheben, andererseits aber seine sich in eingeschränkter Akzeptanz
niederschlagenden Nachteile ausschließen muß. Zusätzlich muß es
das Merkmal der Intimität aufweisen, das dem Touchscreen nicht immanent
ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Eingabeverfahren und eine
Eingabevorrichtung anzugeben, durch die ein Schutz vor Ausspähung und
die Intimität eines Nutzers gewährleistet ist, wobei die Eingabebefehle
ausschließlich nur vom Nutzer selbst wahrnehmbar sind, und wobei die
Bedienung eines Terminals möglichst für alle Nutzer, auch für die
computerungeübten Nutzer einfach und sicher gestaltet ist, und die unterschiedlichen
Fähigkeiten und Leistungsvermögen der Nutzer
berücksichtigt werden.
Erfidnungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 und 8
angegebenen Merkmale gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß das Lösungsprinzip aufgrund
seiner spezifischen Konfiguration perfekten Schutz vor
unerwünschter Beobachtung der eingegebenen Daten durch andere Personen
als dem Nutzer selbst bewirkt. Fremde Personen können nur noch
Tastbewegungen auf einer nicht informationshaltigen Tastfläche sehen. In
der praktischen Anwendung bedeutet das z. B. vollkommene Sicherheit
des Nutzers bei der Eingabe seines Geldkarten-Geheimcodes in ein
öffentliches Terminal. Diese ist bisher nicht gegeben. Die nur sehr theoretische
Möglichkeit des Erkennens und Identifizierens spezifischer Tastmuster
durch Fremde kann mit einer entsprechenden Gestaltung der
grafischen Bedienoberfläche des Bildschirminhaltes restlos ausgeschlossen
werden.
Sie wird aber auch so kaum eine Rolle spielen.
Die Anwendung des Touchscreen-Interaktionsverfahrens werden neue,
zusätzliche Perspektiven eröffnet. Sein spezifischer Bedienungsvorteil
für den Einsatz an öffentlichen Terminals, der im direkten Berühren der
gewünschten Option auf dem Bildschirm besteht, wird dadurch bewahrt,
daß optische und haptische Handlungsfläche virtuell vor den Augen des
Menschen zusammengeführt werden. Die Bedienung bleibt dabei genauso
einfach. Aber darüberhinaus sind die spezifischen Defizite des Touchscreens
beim beschriebenen System nicht mehr existent. Der Nutzer
braucht keine haptisch armselige Glasplatte mehr betasten, sondern er
kann eine Fläche berühren, die aus seine Berührung direkt reagiert, indem
sie einem Fingerdruck bis zu einem bestimmten Punkt nachgibt und danach
zurückfedert. Dadurch wird das für den Menschen ursprüngliche und
wichtige Feedback für Tastbedienungen wieder möglich. Gleichzeitig
wird damit das Problem der oft nicht ganz unfettigen Abdrücke der Finger
vorheriger Nutzer, das für den Touchscreen charakteristisch ist, ebenfalls
durch entsprechende Materialwahl weitgehend ausgeschaltet. Zudem
sind das Problem weniger die Fingerabdrücke an sich, sondern vielmehr
die Tatsache, daß der Nutzer sie auf einer Glasplatte sieht.
Durch den eingesetzten Sucherbildschirm werden die zwei prinzipiellen
Probleme der Bildung von Blendungsreflexen sowie Entstehung kontrastarmer
Bildschirmanzeigen aufgrund zu hohen Umgebungshelligkeit, die
für öffentlich installierte Bildschirme bezeichnend sind, vollkommen ausgeschaltet.
Das beschriebene ergonomische Problem der unterschiedlichen
optimalen Aktionsflächen bzw. -achsen für Auge und Hand des
Menschen wird durch die optisch-virtuelle Zusammenführung von Tast-
und Sehfeld vor dem menschlichen Auge ausgeschaltet. Auch unterschiedliche
Körpergrößen der Nutzer stellen durch die aufgrund des virtuellen
Bildes möglich gewordene geringe Dimensionierung des
Sucherbildschirmes keine Schwierigkeiten mehr dar. Bezüglich der Tastgewohnheiten
paßt sich die Technik dem Menschen an, und nicht umgekehrt.
Denn jeder Nutzer kann seine Tasthandlungen so ausführen, wie er
es möchte und wie sie ihn zu eigen sind.
Außerdem sind aufgrund der sehr hohen Lichtempfindlichkeit heutiger
Videokameras keine speziellen Anforderungen an die Umgebungshelligkeit
sowie an Material und Farbe des Tastuntergrundes notwendig.
Ferner sind beim vorliegenden System keinerlei Hilfen wie Tastaturschablonen
u. a. für den Nutzer notwendig.
Das vorliegende System ist nicht nur in der Lage, Tastberührungen als Befehle
zu erkennen. Es ist genau vorstellbar, daß mit einem Stift auf der
Tastfläche eingegebene Handschriften an den Bildschirm übermittelt und
als Befehl gewertet werden. Diese Interaktionsform wird in Zukunft zunehmend
Bedeutung erlangen.
Von Vorteil ist die fotorealistische Übermittlung der Hand des Nutzers an
den Bildschirm. Dadurch kann er die vertuelle Hand, die er auf dem Bildschirm
sieht, sofort als identisch mit seiner eigenen Hand identifizieren
und die Bewegungen auch dementsprechend normal und einfach koordinieren.
Die Erfindung wird nachstehend durch
*die Eingabevorrichtung und
*durch das Eingabeverfahren für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung und zur Gewährleistung der Intimität eines Nutzers an einem interaktiven serviceterminals erläutert.
*die Eingabevorrichtung und
*durch das Eingabeverfahren für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung und zur Gewährleistung der Intimität eines Nutzers an einem interaktiven serviceterminals erläutert.
Die in der Fig. 1 dargestellte Eingabevorrichtung ist charakterisiert
durch einen Sucherbildschirm 1, der den optischen-visuellen Sinneskanal
des Nutzers binokular anspricht und von sehr geringen Ausmaßen ist.
Diesem Sucherbildschirm 1 ist ein optisches System 2 vorgelagert, das
aus einer oder mehreren Konvexlinsen 3 besteht.
Zusätzlich erweist sich die Installation einer konkav gewölbten Kontrastfilterscheibe
4, die sich vor den Konvexlinsen 3 befindet, als günstig. Sie
hat gleichzeitig die Funktion eines optischen Gitters oder Rasters. Betrachtet
der Nutzer den Sucherbildschirm 1 aus unmittelbarer Nähe, so nimmt
er optisch ein virtuelles Bild 5 wahr. Dieses befindet sich im Raum hinter
dem Sucherbildschirm 1. Der Nutzer erhält so den Eindruck, als würde er
an der Stelle im Raum, wo sich das virtuelle Bild 5 befindet, eine konventionelle
Touchscreen-Bedienoberfläche wahrnehmen, Die scheinbare
Touchscreenoberfläche sollte von realistischen Ausmaßen gekennzeichnet
sein, die durch die Verhältnisse von Größe der Nutzerhand und
Schrift- oder Grafikgröße sowie ergonomisch günstigem Abstand der zu
betätigenden Tastoptionen, die auf einer berührungsempfindlichen
Eingabefläche 6 vorgenommen werden, bestimmt werden muß.
Das virtuelle Bild 5 sowie die geringe Größe und spezifische Anordnung
dieser Bauelemente bewirken, daß der Bildschirminhalt ausschließlich
von dem am Terminal interagierenden Menschen wahrgewommen wird.
Die Folge ist ein perfekter Schutz der am Bildschirm eingegebenen Daten
vor den Blicken unerwünschter Beobachter oder etwaiger Betrüger.
Blendungsreflexe auf der Oberfläche der konklav gewölbten Kontrastfilterscheibe
4 werden ebenfalls ausgeschaltet. Ein optisches Grundgesetz
für die Bildentstehung an Hohlspiegeln besagt, daß ein Bildgegenstand,
der sich außerhalb der einfachen Brennweite in Achsnähe eines Konkavspiegels
befindet, vergrößert wird, und kopfstehend vom Hohlspiegel abgebildet
wird. Wäre die konkav gewölbte Kontrastfilterscheibe 4 ein
Spiegel und bei Blendungsreflexen handelt es sich um Spiegelungen, so
wäre ihre ohnehin schon kleine Oberfläche vollkommen vom
vergrößerten Abbild des Kopfes des Nutzers bedeckt. Wo aber ein Abbild
eine Fläche vollkommen bedeckt, kann kein zweiter Bildgegenstand abgebildet
werden, der sich in größerer Entfernung von der
Abbildungsfläche befindet als der Bildgegenstand des vorhandenen Bildes.
Genau dieser Zusammenhang ist für die Entfernungsverhältnisse von
Sucherbildschirm 1, Kopf des Nutzers und möglichen Blendungsquellen
charakteristisch. Außerdem spendet der Kopf des Menschen noch
zusätzlichen Schatten, weil dessen Gesichtsfläche größer ist als die
Oberfläche der Konvexlinse 3 und er sich in unmittelbarer Nähe vor dem
Bildschirm befindet.
Weiterhin werden durch die beschriebene Konfiguration kontrastarme
oder sogar unkenntliche Bildschirminhalte aufgrund zu großer Umgebungshelligkeit
vollständig ausgeschaltet.
Das Funktionsprinzip des Sucherbildschirmes 1 kann monokular oder
binokular ausgelegt werden. Günstig ist jedoch eine binokulare Auslegung.
Denn sie kommt den gewohnten Seherfahrungen der Nutzer am
meisten entgegen und gewährleistet eine ablenkungsarme sowie
streßfreie Interaktion am ehesten.
Am Sucherbildschirm 1 sind zusätzlich noch ein Mikrofon 7 sowie Lautsprecher
8 installiert. Ihre Anordnung kann sich unter produktsemantischen
und Nutzungsaspekten der Lage von Mund und Ohren am
menschlichen Kopf anpassen. Dadurch wird zusätzlich zur Interaktion
über den optisch-visuellen Sinneskanal noch Interaktion über den akustischen
Sinneskanal möglich. Das erweitert die Leistungsfähigkeit des Systems
sowie den Nutzerkomfort nachhaltig. Denn dadurch werden
verbale Interaktion mit auf dem Sucherbildschirm 1 möglicherweise live
eingeblendetem Servicepersonal oder Operatoren sowie die Sendung
akustischer Feedbacks oder multisensueller doppelter Codierungen
zusätzlich möglich.
Außerdem wird so ein multisensueller Charakter der Interaktion, dort wo
er sinnvoll ist, möglich. Das kommt den interaktiven Erfahrungen der
Menschen aus der zwischenmenschlichen Interaktion entgegen und kann
sich deshalb günstig auf die Akzeptanz des Serviceterminals auswirken.
Aufgrund der geringen Abmessungen des Sucherbildschirmes 1 sowie der
unterschiedlichen Körpergrößen der potentiellen Nutzer, und um z. B.
Rollstuhlfahrer oder andere körperlich behinderte Menschen in den Nutzerkreis
mit einzubeziehen, ist es sinnvoll, den Sucherbildschirm 1 so zu
installieren, daß er sich an unterschiedliche Kopfhöhen von Nutzern anpassen
kann oder von diesen angepaßt wird.
Mit dem Sucherbildschirm 1 für sich betrachtet ist das am Touchscreen
vorteilhafte direkte Berühren gewünschter Optionen selbstredend noch
nicht möglich, da ein virtuelles Bild keine taktile Kontaktfläche
(berührungsempfindlichen Eingabefläche) aufweisen kann. Deshalb ist es
erforderlich, eine Möglichkeit zu schaffen, dieses virtuelle Bild wiederum
auf eine virtuelle Art zu berühren. Dieses wird mit zwei weiteren interaktiv
relevanten Hardware-Komponenten ermöglicht.
Die berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 für den Nutzer besteht aus
einem Sensorengitter oder Raster 9. Dieses soll in einer für die Hand des
Nutzers ergonomisch günstigen Position unter dem Sucherbildschirm 1
installiert sein. Seine Flächenausmaße sollten der Größe konventioneller
Touchscreens bzw. der Größe des vom Nutzer am beschriebenen Sucherbildschirm
1 wahrgenommenen virtuellen Bildes 5 entsprechen.
Wie in Fig. 2 dargestellt, werden realistische und ergonomisch günstige
Größenverhältnisse zwischen der Hand des Nutzers und der
berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 erzielt, die der Koordination
der Tastbewegungen des Nutzers entgegenkommen. Das Sensorengitter
oder Raster 9 kann unter einer homogenen, haptisch hochwertigen und auf
sanften Berührungsdruck des Nutzers bis zu einem bestimmten, konstant
definierten Anschlagpunkt hin nachgebenden berührungsempfindlichen
Eingabefläche 6 verborgen sein. Das ist günstig, weil damit das in der Nutzererfahrung
codierte taktile Feedback erreicht werden kann, daß der
Nutzer erfährt, wenn er eine Taste betätigt und diese bis zu einem bestimmten
Punkt seinem Druck nachgibt, um danach wieder
zurückzufedern. Das ist auch ein entscheidender Vorteil gegenüber dem
Touchscreen, bei dem ein solches Feedback durch die Glasplatte nicht
möglich ist und deshalb auf akustischem oder grafischem Umweg simuliert
werden muß. Das ist für viele potentielle Nutzer eher
gewöhnungsbedürftig. Außerdem kann die Materialqualität der
berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 so ausgelegt werden, daß die
Entstehung der für den Touchscreen charakteristischen Fingerabdrücke
der Nutzer weitgehend vermieden wird.
Die Funktionsbelegung der Sensoren des Sensorengitters oder Rasters 9
oder der berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 korrespondiert dabei
direkt mit den zu den einzelnen Optionen gehörenden scheinbaren
Berührungsfeldern des jeweiligen virtuellen Bildes 5, das gerade am
Sucherbildschirm 1 angezeigt wird. Demzufolge hat jedes bestimmte
scheinbare Berührungsfeld des im Sucherbild 1 angezeigten virtuellen
Bildes 5 identische Koordinaten x, y, oder wenigstens identische
Koordinatenverhältnisse innerhalb des virtuellen Bildes 5 wie das
dazugehörige Sensorfeld oder der dazugehörige Sensor innerhalb der gesamten
berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 des Serviceterminals.
Wenn der Benutzer nach dem Betätigen einer Option ein neues virtuelles
Bild 5 am Sucherbildschirm 1 gezeigt bekommt, entsteht auf der
berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 simultan die zu diesem neuen
Bild gehörige Funktionsbelegung der für die Optionsauswahl zu
berührenden Sensorfelder.
Die Signaleingabe in das System erfolgt demnach durch den Nutzer mittels
der Tastberührung von Sensorfeldern oder einzelner Sensoren.
Die dritte interaktionsrelevante Komponente ermöglicht die Bewegungskoordination
der Hand oder Finger des Nutzers innerhalb der
Eingabefläche 6 sowie die virtuelle Berührung der gewünschten Optionen,
die auf den virtuellen Bild 5 des Sucherbildschirmes 1 angezeigt werden.
Diese Aufgabe wird von einer Videokamera 10 nach Fig. 2 erfüllt, die
über der berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 installiert ist. Die Videokamera
10 übermittelt die Hand des Nutzers sowie deren Bewegungen
in das virtuelle Bild 5 des Sucherbildschirmes 1. Das erfolgt, indem die
Videokamera 10 die Hand und deren Bewegungen aufnimmt und diese
Bewegungen der Nutzerhand und Finger simultan in das virtuelle Bild 5
des Sucherbildschirmes 1 einkopiert werden. Die sich in Wirklichkeit
unter der Hand befindende berührungsempfindliche Eingabefläche 6 wird
dabei nicht mit in das virtuelle Bild 5 übermittelt. Dadurch nimmt der Nutzer,
während er in den Sucherbildschirm 1 blickt, ein virtuelles Bild 5 der
Bildschirmanzeige wahr, über welchem er virtuell die Oberseite seiner eigenen,
tastenden Hand erkennen kann.
Die Folge ist, daß sich vor den Augen des am Serviceterminal interagierenden
Menschen ein virtuelles Bild 5 befindet, dessen Inhalte sich mit
dem Bild decken, das er sieht, wenn er an einem konventionellen Touchscreen
seine Tasthandlungen ausführt. Die Bewegungskoordination der
Tastberührungen ist genauso einfach und sicher für den Nutzer wie am
konventionellen Touchscreen. Der Nutzer kann seine Tastbewegungen
bzw. Tastdistanzen und -richtungen auf der waagerecht angeordneten
berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 problemlos koordinieren, weil
er diese Bewegungen sowie die Bedeutung der Berührungsfelder beim
Sehen in den sich vor seinen Augen befindenden Sucherbildschirm 1
gleichzeitig übermittelt bekommt. Die in der Wirklichkeit existierende
Trennung von optisch-virtuell vor den Augen des Nutzers
zusammengeführten Tast- und Sichtfeld stellt dabei koordinativ keinerlei
Problem dar. Das wurde experimentell überprüft.
Als günstig für die Anbringung der Videokamera 10 erweist sich eine Position,
die sich etwa mittig über der berührungsempfindlichen
Eingabefläche 6 befindet. Dadurch wird eine realistische Perspektive für
die gefilmte Hand erreicht, die etwa der gewohnen Perspektive des
menschlichen Auges bei vergleichbaren Tasthandlungen entspricht.
Außerdem werden so weder Rechts- noch Linkshänder benachteiligt.
Für Nutzer, die das Serviceterminal zum ersten Mal nutzen, kann auf der
berührungsempfindlichen Eingabefläche 6 oder neben ihr die Aufforderung
stehen: "Bitte berühren Sie die Tastfläche und sehen sie gleichzeitig
in den Sucherbildschirm". Alle anderen interaktionsrelevanten Gestaltungsaufgaben
können über die Gestaltung der grafischen
Benutzungsoberfläche sehr flexibel gelöst werden.
Verwendete Bezugszeichen
1 Sucherbildschirm
2 optisches System
3 Konvexlinse
4 konkav gewölbte Kontrastfilterscheibe
5 virtuelles Bild
6 berührungsempfindliche Eingabefläche
7 Mikrofon
8 Lautsprecher
9 Sensorengitter oder Raster
10 Videokamera
2 optisches System
3 Konvexlinse
4 konkav gewölbte Kontrastfilterscheibe
5 virtuelles Bild
6 berührungsempfindliche Eingabefläche
7 Mikrofon
8 Lautsprecher
9 Sensorengitter oder Raster
10 Videokamera
Claims (14)
1. Eingabeverfahren für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung
und zur Gewährleistung der Intimität eines Nutzers, dadurch gekennzeichnet,
daß in ein virtuelles Bild (5), das an einem Sucherbildschirm (1) anliegt,
welcher in Kopfhöhe des Nutzers so angeordnet wird, daß keine andere
Person Einblick nehmen kann, mittels einer Videokamera (10) von Hand
ausgeführte Bedienhandlungen des Nutzers, die auf einer
berührungsempfindlichen Eingabefläche (6) ablaufen, kopiert werden,
daß der Nutzer seine Bedienhandlungen im virtuellen Bild (5) beobachtet,
um gezielt bestimmte Positionen des virtuellen Bildes (5) zu erreichen,
wobei die im virtuellen Bild (5) angeordneten Positionen bestimmten Positionen
auf der berührungsempfindlichen Eingabefläche (6) entsprechen,
und daß die Eingabe durch Druck auf eine Position der
berührungsempfindlichen Eingabefläche (6) erfolgt.
2. Eingabeverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druck auf eine Position der berührungsempfindlichen Eingabefläche
(6) mittels eines Infrarotgitters, induktiver Felder, akustischer Koordinaten
oder eines Rasters mechanischer Tasten erkannt wird.
3. Eingabeverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bedienhandlungen des Nutzers in einer abstrahierten oder verfremdeten
Form an den Sucherbildschirm (1) übermittelt werden.
4. Eingabeverfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß das virtuelle Bild (5) eine grafische Benutzeroberfläche,
bewegte Bilder, existierende oder virtuelle Personen, Gegenstände oder
Räume gezeigt.
5. Eingabeverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bedienhandlungen des Nutzers mittels seiner Finger erfolgen.
6. Eingabeverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bedienhandlungen des Nutzers mittels eines Stiftes erfolgen.
7. Eingabeverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schrift- und/oder Zeichenerkennung für vom Nutzer
eingegebene Schriften und/oder Zeichen vorgesehen ist.
8. Eingabevorrichtung für Computerterminals zum Schutz vor
Ausspähung und zur Gewährleistung der Intimität eines Nutzers, bestehend
aus
- - einem kleinen Sucherbildschirm 1, der den optischen-visuellen Sinnenkanal des Nutzers monokular oder binokular anspricht,
- - einem vorgelagerten optischen System (2), das eine oder mehrere Konvexlinsen (3) und eine davor angeordnete konkav gewölbte Kontrastfilterscheibe (4) enthält,
- - einer berührungsempfindlichen Eingabefläche (6) mit rasterförmig angeordneten fühlbaren Druckpunken, die die Koordinaten einer Druckposition ermittelt und so angeordnet ist, daß sie für die Hand des Nutzers bequem erreichbar ist,
- - einer Videokamera (10), die über der berührungsempfindlichen Eingabefläche (6) angeordnet ist.
9. Eingabevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die konkav gewölbte Kontrastfilterscheibe (4) die Funktion eines optischen
Gitters oder Rasters hat.
10. Eingabevorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß dem vorgelagerten optischen System (2) ein Mikrofon (7) sowie
ein Lautsprecher (8) zugeordnet sind, die der Lage von Mund und Ohren
des menschlichen Kopfes anpaßbar sind, so daß eine zusätzliche Interaktion
über den akustischen Sinneskanal gewährleistet ist.
11. Eingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die berührungsempfindliche Eingabefläche (6) ein
Sensorengitter (9) aufweist.
12. Eingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die berührungsempfindliche Eingabefläche (6) unter
dem Sucherbildschirm (1) so angeordnet ist, daß sie von dem jeweiligen
Nutzer in günstiger Höhe einstellbar ist.
13. Eingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die berührungsempfindliche Eingabefläche (6) ein
Ausmaß besitzt, das der Größe handelsüblicher berührungsempfindlicher
Bildschirme (Touch Screens) entspricht.
14. Eingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der berührungsempfindlichen
Eingabefläche (6) nicht starr ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4344050A DE4344050C1 (de) | 1993-12-23 | 1993-12-23 | Eingabeverfahren und Eingabevorrichtung für Computerterminals zum Schutz vor Ausspähung und zur Gewährleistung der Intimität eines Nutzers |
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