DE4342806A1 - Ventiltrieb mit Hubverstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb mit Hubverstellung, vorzugsweise für Brennkraftmaschinen, aber auch allgemein für Verarbeitungsmaschinen, mit einem seitlich zwischen Nocken und Ventil einschiebbaren Betätigungshebel mit Kurvenbahn.

Ventiltriebe der eingangs genannten Art sind bekannt. Mit ihnen werden Hub und Phase bzw. Steuerzeiten der Ventile oder anderer Getriebelemente verändert. Dadurch wird es möglich, mit ein und demselben unveränderbaren Nocken verschiedene Betriebsregime zu realisieren und beispielweise die auf eine Umdrehung bezogene relative Betätigungszeit bei hohen Umdrehungen gegenüber der bei niedrigen Umdrehungen zu erhöhen.

Eine Gruppe von Lösungen arbeitet mit einem seitlich, z. B. mittels Exzenterwelle einschiebbaren Betätigungshebel, der unter dem Nocken eine Kurvenbahn aufweist. In Abhängigkeit vom Einschubweg ist der Betätigungshebel unterschiedlich dick, wodurch sich vor allem der Hub ändert (z. B. DE-OS 32 13 565).

Bei anderen Lösungen (z. B. DE-OS 38 31 642) sind die Betätigungshebel Teil eines mehrgliedrigen Getriebes. Dadurch können Steuerzeiten und Hub in größerer Variationsbreite geändert werden.

Den Ausführungen ist gemeinsam, daß insbesondere die Einwirkungszeiten zwischen Nocken und flacher bzw. gewölbter Kurvenbahn auf dem Betätigungshebel dadurch begrenzt sind, daß akzeptable Übertragungsverhältnisse realisiert werden müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Betätigungshebel anzugeben, mit dem Hub und vor allem Steuerzeiten in weiteren Grenzen veränderbar sind.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß pro Ventil zwei parallel nebeneinander liegende und in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschiebbare Betätigungshebel, deren Kurvenbahnen ineinander übergehen und eine gemeinsame Kurvenbahn bilden, vorgesehen sind.

Der Nocken berührt zunächst nur die Kurvenbahn des ersten Betätigungshebels und läuft bei weiterer Drehung über beide und dann über die Kurvenbahn des zweiten Betätigungshebels ab. Je weiter die Betätigungshebel bzw. deren Kurvenbahnen auseinandergezogen sind, umso länger wird die Einwirkungszeit des Nockens auf das Ventil.

Damit kann die Öffnungszeit zum einen, wie bisher auch, durch die Gestaltung der Kurvenbahnen der Betätigungshebel und zum anderen durch die gegenseitige Verstellung der Hebel verändert werden.

Der Hub vergrößert sich, durch die Form der Betätigungshebel, mit zunehmender Spreizung der Hebel, nur geringfügig im Verhältniss zur Öffnungszeit. Die Veränderung des Hubs kann, durch eine geradlinige Verlängerung des Betätigungshebelendes, in seiner Auswirkung verstärkt und auf benötigte Größe erweitert werden.

Die Erfindung kann in verschiedener Weise realisiert werden. Zwei verschiedene Ausführungen werden nachfolgend näher dargestellt. In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 eine erste erfindungsgemäße Lösung,

Fig. 2 die Lösung gemäß Fig. 1 mit verstellten Betätigungshebel,

Fig. 3 eine zweite erfindungsgemäße Lösung.

In allen Ausführungen sind zwischen der Nockenwelle 2 mit dem Nocken und dem Ventil 3 je zwei Betätigungshebel 5 angeordnet.

In der ersten Ausführung (Fig. 1 und 2) sind die Betätigungshebel 5 an (nur schematisch dargestellten Hebeln 4 angelenkt, die um die Nockenwellenachse verstellbar sind. Wenn benötigt spannt eine Feder, zwischen Hebel 4 und Betätigungshebel 5 den jeweiligen Betätigungshebel 5 gegen die Nockenwelle 2 vor und reduziert dadurch die zu beschleunigende Masse der Ventilfeder.

In Fig. 1 sind die Kurvenbahnen der beiden Betätigungshebel soweit ineinander geschoben, daß die kürzeste gemeinsame Kurvenbahn entsteht, wobei der Nocken 1 auf der Kurvenbahn des einen Betätigungshebels 5 einläuft und das Ventil 3 herunterdrückt und auf der des anderen Betätigungshebels 5 abläuft und das Ventil wieder freigibt.

In Fig. 2 sind die Betätigungshebel 5 so auseinander gestellt, daß die größte Kurvenbahn entsteht. Das Ventil wird weiter und länger pro Umdrehung geöffnet.

In Fig. 3 wird die, wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Veränderung der Öffnungszeit und des Hubes durch zwei, zwischen Nockenwelle und dem Ventil eingeschobenen Betätigungshebeln realisiert. Der konstruktive Unterschied besteht darin, daß die beiden Betätigungshebel von einer Seite aus eingeschoben sind. Hierbei ergibt sich am Schneidepunkt der Betätigungshebel eine abweichender Kurvenverlauf, der durch hubvergrößernde Enden an den Betätigungshebeln noch verstärkt wird.

Claims (8)

1. Ventiltrieb mit Hubverstellung, vorzugsweise für Brennkraftmaschinen, mit einen seitlich zwischen Nocken und Ventil einschiebbaren Betätigungshebel mit Kurvenbahn, gekennzeichnet dadurch, daß pro Ventil (3) zwei parallel nebeneinander liegende und in ihrer Längsrichtung gegen­ einander verschiebbare Betätigungshebel (5), deren Kurvenbahnen ineinander übergehen und eine gemeinsame Kurvenbahn bilden, vorgesehen sind.

2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Betätigungshebel (5) unabhängig voneinander verschiebbar sind.

3. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Betätigungshebel (5) von zwei Seiten gegeneinander verschiebbar sind.

4. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Betätigungshebel (5) von einer Seite gegeneinander verschiebbar sind.

5. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Betätigungshebel (5) im Halbkreis um die Nockenwelle (2) gebogen sind.

6. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Betätigungshebel (5) an um die Nockenwellenachse verdrehbaren Hebeln (4) angelenkt sind.

7. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Betätigungshebel (5) gegen den Nocken (1) federnd vorgespannt sind.

8. Ventiltrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die gemeinsame Breite der Ventilhebel (5) der Nockenbreite entspricht.