DE4342463C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten von optischen Linsen mit Schutzschichten und mit optischen Schichten im Vakuum - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten von optischen Linsen mit Schutzschichten und mit optischen Schichten im VakuumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von optischen Linsen,
insbesondere aus Kunststoffen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Durch die gattungsbegründende DE 41 28 547 A1 ist es bekannt, Schutz
schichten aus SiO₂ und nachfolgend optische Schichten aus abwechselnd
hoch- und niedrigbrechenden Schichtmaterialien chargenweise, d. h. nachein
ander, in einer einzigen Vakuumkammer auf Substraten aufzubringen. Die
Schutzschichten sind dabei verhältnismäßig dick und sollen das Substrat
gegen mechanische und chemische Einflüsse schützen. Bei Substraten aus
Kunststoffen, die gegenüber Substraten aus mineralischen Stoffen verhält
nismäßig weich sind, haben die Schutzschichten die zusätzliche Aufgabe, ein
"Eindrücken" der optischen Schichten in das Kunststoffsubstrat unter der
Einwirkung örtlicher Kräfte zu verhindern, eine Eigenschaft, die besonders bei
Brillengläsern von ausschlaggebender Bedeutung ist, da diese durch häufige
Reinigungsvorgänge einer besonders starken Belastung ausgesetzt sind. Bei
dem bekannten Verfahren wird die Schutzschicht durch Elektronenstrahlver
dampfung von SiO₂ bei gleichzeitigem Betrieb einer Plasmaquelle aufge
bracht, der Argon zugeführt wird. Auch die Herstellung der optischen
Schichten erfolgt mittels eines Elektronenstrahlverdampfers, wobei der Va
kuumkammer zusätzlich ein reaktives Gas wie Sauerstoff und/oder Stickstoff
zugeführt werden kann.
Die bekannte Vorrichtung und das darin ausgeübte Verfahren lassen sich je
doch nicht in einen kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich durchgeführten
Produktionsprozeß integrieren, da stets eine relativ große Menge an end
gültig beschichteten Substraten gleichzeitig fertiggestellt wird. Sämtliche
Substrate werden dabei gleichzeitig von einem kalottenförmigen Substrat
halter getragen, der wegen der Notwendigkeit einer gleichmäßigen Schicht
dickenverteilung nicht nur auf den einzelnen Substraten, sondern auf der Ge
samtheit aller Substrate einen erheblichen Abstand sowohl von dem Elektro
nenstrahlverdampfer als auch von der Plasmaquelle haben muß. Für einen
taktweisen Betrieb unter Freigabe von ein oder zwei Substraten in Überein
stimmung mit vor- und nachgeschalteten Produktionsprozessen sind weder
das bekannte Verfahren noch die Vorrichtung geeignet.
Durch die DE 29 00 724 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Substrate,
über deren Beschaffenheit und/oder Geometrie nichts ausgesagt ist, ab
wechselnd mit Schichten aus Glimmpolymerisaten und Metallschichten ver
sehen werden. Eine Metallbeschichtung scheidet zunächst bei optischen
Linsen aus, insbesondere dann, wenn die Metallschichten eine ent
sprechende Dicke aufweisen. Über die Schichtdickenverhältnisse werden
keinerlei Aussagen gemacht, auch nicht über die Beschichtungsraten in den
einzelnen Beschichtungsstationen. Ganz offensichtlich sollen auch dickere
Schichten durch mehrmaliges Umlaufen der Substrate erzeugt werden, bevor
diese der Vorrichtung entnommen werden. Es entstehen also abwechselnd
Schichten aus Glimmpolymerisaten und Metallen auf Substraten, die ganz
offensichtlich keine Linsen, insbesondere keine Brillengläser sind.
Die obige DE 29 00 724 A1 offenbart keine Durchlaufanlage, d. h. keine An
lage, bei denen Substrate kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich von
Atmosphäre zu Atmosphäre transportiert werden. Vielmehr werden hierbei
die Substrate über ein endloses Band im Innern einer aus zwei Kammern
bestehenden Beschichtungsanlage transportiert, wobei als Schleusen be
zeichnete Backen keine "echten Schleusen" sind, sondern sogenannte
Druckstufenstrecken zwischen denen Gase abgepumpt werden. Dabei haben
alle Substrate die gleiche Bewegungsgeschwindigkeit, und es ist auch nicht
möglich, einzelne Substrate aus dem System zu entnehmen. Wegen eines
kontinuierlich umlaufenden Transportbandes ist es nicht möglich, die als
Schleusen bezeichneten Druckstufenstrecken mit Schleusenventilen zu ver
sehen, die eine Absperrung ermöglichen könnten.
Durch die DE 36 23 970 A1 ist es bekannt, zweidimensionale Substrathalter
in senkrechter Lage mittels eines Rollensystems durch eine
Beschichtungsanlage zu führen, in der auch eine beidseitige Beschichtung
stattfinden kann. Optische Linsen sind nicht erwähnt, und die betreffende
Schrift enthält auch keinerlei Angaben über Schichtdickenverhältnisse, und
gegebenenfalls unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten oder Takt
frequenzen, wenn es darum gehen könnte, Schichten mit stark voneinander
verschiedenen Schichtdicken nacheinander im gleichen Durchlauf aufzu
bringen.
Die DE 42 03 631 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung für die
Behandlung einer Oxidschicht, die sich bereits vorher auf einer Folie be
funden haben kann, oder die in einer Art Vorkammer vor einer Behandlungs
station auf die Folie aufgebracht wird. Es geht also nicht um die Herstellung
von zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Schichten, sondern lediglich um
die Nachbehandlung einer Schicht, beispielsweise um diese aufzuhellen.
Hiermit stellt sich die Problematik einer Kontrolle der Schichtdickenverteilung
überhaupt nicht.
Durch "Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie", 4. Auflage, Band 4,
"Verfahrensentwicklung und Planung von Anlagen - Dokumentation", Seiten
299-301, sind allgemeine Hinweise für die Auslegung von Regelkreisen be
kannt, die aber den Hinweis enthalten, daß schon bei einfachen Regelkreisen
die Untersuchung ihres Verhaltens erschwert wird und daß bei kompli
zierteren Systemen eine Bestimmung des Regelungsverhaltens im voraus
praktisch unmöglich ist. So wird insbesondere ausgeführt, daß die Pufferung
großer Schwankungen im Strom der zugeführten Stoffe erhebliche Kosten für
Zwischenbehälter zur Folge hat.
Es ist auch bekannt, Schutzschichten der beschriebenen Art durch ein soge
nanntes PCVD-Verfahren (Plasma-Chemical-Vapour-Deposition) herzustel
len, bei denen die Substrate gleichfalls chargenweise beschichtet werden. Es
ist weiterhin bekannt, die Substrate bei einem derartigen Verfahren auf der
Außenseite einer drehbaren Trommel anzuordnen und die Substrate durch
Drehung der Trommel durch eine oder mehrere Beschichtungszonen hin
durchzuführen. Auch hierbei werden sämtliche Substrate gleichzeitig fertig
gestellt, d. h. ein taktweiser Betrieb und eine Integration in einen weitgehend
automatischen Produktionsprozeß mit vor- und nachgeschalteten Bear
beitungsstufen sind nicht möglich.
Um die Problematik bei der Herstellung "dicker" Schutzschichten aufzu
zeigen, sei auf folgendes verwiesen:
Beim sogenannten thermischen Verdampfen (Beheizung dem Ver dampfungsmaterials durch Elektronenstrahlbeschuß, Lichtbogen, oder durch Stromwärme, die durch ein Verdampferschiffchen geleitet wird) entstehen auf einem ungeheizten Substrat relativ locker gepackte Schichten. Typisch ist eine "Stengelstruktur" die mit zunehmender Schichtdicke immer ausgeprägter wird. Diesem Effekt kann durch eine Temperaturerhöhung der Substrate ent gegen gewirkt werden, wodurch aber die Anwendbarkeit eines solchen Ver fahrens für zahlreiche Substratwerkstoffe ausscheidet. Außerdem ist bei der artigen Verfahren der bereits weiter oben beschriebene große Abstand zwischen den Beschichtungsquellen und den Substraten erforderlich. In jedem Falle aber ist die Beschichtungsrate relativ klein; sie liegt je nach Ma terial zwischen 0,1 und 5 nm/s.
Beim sogenannten thermischen Verdampfen (Beheizung dem Ver dampfungsmaterials durch Elektronenstrahlbeschuß, Lichtbogen, oder durch Stromwärme, die durch ein Verdampferschiffchen geleitet wird) entstehen auf einem ungeheizten Substrat relativ locker gepackte Schichten. Typisch ist eine "Stengelstruktur" die mit zunehmender Schichtdicke immer ausgeprägter wird. Diesem Effekt kann durch eine Temperaturerhöhung der Substrate ent gegen gewirkt werden, wodurch aber die Anwendbarkeit eines solchen Ver fahrens für zahlreiche Substratwerkstoffe ausscheidet. Außerdem ist bei der artigen Verfahren der bereits weiter oben beschriebene große Abstand zwischen den Beschichtungsquellen und den Substraten erforderlich. In jedem Falle aber ist die Beschichtungsrate relativ klein; sie liegt je nach Ma terial zwischen 0,1 und 5 nm/s.
Für die Beschichtung von Kunststoff-Linsen, insbesondere für die Beschich
tung von Brillengläsern aus Kunststoffen, wurden daher sogenannte Lackier
verfahren entwickelt, durch die in einem naß-chemischen Prozeß auf die
fertig geschliffene Linsenoberfläche Hartlacke aufgebracht werden. Nach dem
Trocknen und Aushärten dieser Hartlacke können dann die transparenten re
flexmindernden Ein- oder Mehrfachschichten im Vakuum aufgebracht
werden. Auch ein solches Verfahren läßt sich nicht in ein taktweise be
triebenes Produktionsverfahren integrieren. Zudem ist die naß-chemische
Lackiertechnik relativ aufwendig, zumal die Lacke erst kurz vor der Verarbei
tung aufbereitet werden dürfen.
Die naß-chemische Vorlackierung der Substrate wird zwar bei einem Verfah
ren nach der bereits genannten DE-OS 41 28 547, das auch als
"ionenunterstütztes Verdampfen" bezeichnet wird, überflüssig, jedoch kann
auch dieses Verfahren - wie bereits gesagt - nicht in einen kontinuierlichen
oder quasi-kontinuierlichen bzw. taktweisen Produktionsprozeß integriert
werden.
Beim PCVD-Verfahren wird die Schicht nicht von einem festen Beschich
tungsmaterial wie bei der Katodenzerstäubung oder beim Verdampfen aufge
baut, sondern aus der Gasphase abgeschieden. Mittels eines Plasmas wird
ein entsprechendes Gas "aktiviert". An der Substratoberfläche laufen alsdann
chemische Reaktionen ab, die zum Schichtaufbau führen. Der Leistungsbe
darf zur Erzeugung des Plasmas liegt bei gleichen Abscheideraten ungefähr
bei 10% der beim Sputtern oder Aufdampfen notwendigen Leistungen. Die
mittels PCVD erzeugten dielektrischen Schichten sind ins der Regel
elastischer und dichter als vergleichbare aufgedampfte oder aufgesputterte
Schichten. Von einem solchen PCVD-Verfahren geht die Erfindung aus.
Bei den PCVD-Verfahren werden als schichtbildende Stoffe gasförmige bzw.
leicht verdampfbare Flüssigkeiten eingesetzt. So kann z. B. eine quarzähn
liche Schicht aus den Ausgangsstoffen TMDSO (= Tetramethyldisiloxan) oder
HMDSO (= Hexamethyldisiloxan) oder aus einem Gasgemisch aus Silan
einerseits und Sauerstoff oder Lachgas andererseits abgeschieden werden,
wobei häufig ein merklicher Wasserstoffanteil eine starke Vernetzung der
Schicht bewirkt. Die Anregung des Niederdruck-Plasmas kann dabei mittels
Gleichstrom-Elektroden oder mittels Wechselstrom auf induktivem Wege (mit
bestimmten Frequenzen gespeiste Spulen) und/oder auf kapazitivem Wege
(an entsprechende Energiequellen angeschlossene Elektroden) oder durch
Einspeisen von Mikrowellen-Energie erfolgen. Man erhält hierdurch äußerst
einfach aufgebaute Apparaturen, die in einem großen Druckbereich. z. B.
zwischen 10-3 und 10 mbar sehr zuverlässig arbeiten.
Die Beschichtung einer geringen Anzahl von kalottenförmigen Substraten bis
hin zur Beschichtung eines einzigen Substrats nach dem PCVD-Verfahren ist
zur Herstellung sogenannter Kaltlichtspiegel bereits durch die DE-PS
40 08 405 bekannt, jedoch sind auch hierbei Maßnahmen oder Mittel zum
taktweisen Betrieb einer solchen Anlage zwecks Integration in einen kom
plexen Produktionsprozeß nicht angegeben.
Am Anmeldetag waren folgende drei Anlagentypen bekannt:
- 1. Batch-Anlagen
- 2. Durchlaufanlagen
- 3. Beschichtungsanlagen für die stationäre Beschichtung von Einzelsubstraten.
Optische Linsen, insbesondere Brillengläser, wurden bisher stets nur
chargenweise bzw. als "Batch" beschichtet. Die Verfahren und Vorrichtungen
des Typs 2 und 3 wurden jedenfalls bisher für optische Linsen nicht einge
setzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung anzugeben, das taktweise betrieben und in einen
komplexen Produktionsprozeß mit Vor- und Nachbehandlungsstufen integriert
werden kann. Insbesondere sollen hierdurch nachgeschaltete Produktions
prozesse bzw. Produktionsstufen und eine Zwischenkontrolle der Linsen er
möglicht werden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen
Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich, die Linsen mit kurzer
Taktzeit sowohl mit einer sehr dicken kratzfesten und chemisch resistenten
sowie farblosen transparenten Schutzschicht zu versehen, als auch nach
folgend reflexmindernde Ein- oder Mehrfachschichten mit gleicher Taktfolge
herzustellen, so daß die Bereitstellung einer entsprechenden Anzahl von
Linsen bis hin zu einer einzigen Linse nach der "Methode der Anlieferung in
den Prozeßablauf" ermöglicht wird.
Die Kombination der "Methode der Anlieferung in den Prozeßablauf"
unter Einbeziehung der PCVD-Beschichtungstechnik schafft
das Potential für eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei der industriellen
Beschichtung von Linsen bei gleichzeitiger Erhöhung der Schichtqualität und
der Funktionalität.
Beim Erfindungsgegenstand werden die Taktfrequenzen der beiden Vakuum
kammern aufeinander abgestimmt und zwar unter Berücksichtigung spezieller
Notwendigkeiten bei den Beschichtungsprozessen, es werden hierbei aber
nur kleine Teilmengen von ein bis zwei Linsen überführt, und zwar auf einem
äußeren Transportweg, der zwischen den beiden Verfahrensschritten, bzw.
zwischen zwei Vakuumschleusen verläuft.
Durch das Merkmal b) wird die Möglichkeit geschaffen, daß die jeweils ent
nommene Teilmenge sofort auf ihre Spezifikation hin überprüft werden kann,
was in einem geschlossenen System nicht oder zumindest nicht ohne
weiteres möglich ist. Es muß also nicht in Kauf genommen werden, daß die
Endprodukte dem Ausschuß zugeführt werden müssen, weil man fehlerhafte
Beschichtungen nicht rechtzeitig erkannt hat.
Weiterhin von Bedeutung ist im Merkmal c) die Angabe, daß das Substrat im
angehaltenem Zustand beschichtet wird, wodurch auf einen entsprechend
langen Laufweg des Substrats während der Beschichtung verzichtet wird und
das Volumen der Vakuumkammer klein gehalten werden kann, wodurch ein
Gaswechsel zur Beeinflussung des jeweiligen Beschichtungsvorganges er
heblich beschleunigt wird.
Die Anwendung des Verfahrens ist dabei mit besonderem Vorteil bei Linsen
aus Kunststoffen möglich, hierauf aber keineswegs beschränkt, sondern auch
bei transparenten Linsen aus mineralischen Werkstoffen anwendbar, da auf
grund der relativ geringen Temperaturbelastung der Linsen der Einfluß unter
schiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten auf die Schichtqualität
reduziert wird. Als Kunststoffe kommen hierbei in Frage:
CR39 = Diallyldiethylenglykolkarbonat,
PMMA = Polymethylmethacrylat,
PS = Polystyrol,
PC = Polycarbonat,
jedoch ist das erfindungsgemäße- Verfahren nicht auf den Einsatz dieser Werkstoffe beschränkt. CR39 hat beispielsweise einen Brechungsindex von 1,5; es wurden jedoch zwischenzeitlich Kunststoffe entwickelt, deren Brechungsindex oberhalb von 1,6 liegt. Optische Linsen, insbesondere Brillengläser, mit vorgegebener Dioptrienzahl können um so leichter gehalten werden, je höher der Brechungsindex ist.
CR39 = Diallyldiethylenglykolkarbonat,
PMMA = Polymethylmethacrylat,
PS = Polystyrol,
PC = Polycarbonat,
jedoch ist das erfindungsgemäße- Verfahren nicht auf den Einsatz dieser Werkstoffe beschränkt. CR39 hat beispielsweise einen Brechungsindex von 1,5; es wurden jedoch zwischenzeitlich Kunststoffe entwickelt, deren Brechungsindex oberhalb von 1,6 liegt. Optische Linsen, insbesondere Brillengläser, mit vorgegebener Dioptrienzahl können um so leichter gehalten werden, je höher der Brechungsindex ist.
Für den zweiten Verfahrensschritt kommen auch andere Verfahren als das
PCVD-Verfahren in Frage, beispielsweise eine Beschichtung durch ther
mische Verdampfung, Katodenzerstäubung und/oder die ionenunterstützte
Verdampfung, beispielsweise nach der DE-OS 41 28 47. Es ist allerdings
besonders vorteilhaft, auch den zweiten Verfahrensschritt, bei dem Ein- oder
Mehrfachschichten mit sehr viel geringerer Schichtdicke erzeugt werden,
nach dem PCVD-Verfahren durchzuführen, wobei hierbei ein ganz besonders
kleines Kammervolumen eingehalten werden kann, weil hierbei die Not
wendigkeit einer Dampfstreuung wie beim thermischen Verdampfen nicht
vorliegt. Durch entsprechend kleine Kammervolumina bzw. eine Begrenzung
des vom Plasma erfüllten Raumes ist es möglich, sehr kurzfristig einen Gas
wechsel bzw. Gasaustausch vorzunehmen, um hierdurch abwechselnd
unterschiedliche Schichtmaterialien aufbringen zu können. Derartige Schicht
systeme bestehen beispielsweise abwechselnd aus hoch- und niedrig
brechenden Schichtmaterialien.
Der Kern der Erfindung besteht darin, Verfahrensschritte, bei denen Schich
ten äußerst unterschiedlicher Dicke aufgebracht werden, so aufeinander ab
zustimmen, daß eine taktweise Anlieferung fertig beschichteter Linsen, z. B.
einzeln oder paarweise ermöglicht wird, ohne daß hierdurch die Produktivität
des Gesamtverfahrens leidet. Es ist insbesondere nicht mehr erforderlich,
eine Zwischenlagerung von teilbeschichteten Linsen vorzunehmen. Bei einer
solchen Zwischenlagerung hat die unvermeidliche Aufnahme von Wasser
dampf seitens der Linsen einen besonders störenden Einfluß.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einer Zykluszeit zwischen
beispielsweise 3 und 60 Sekunden in jeweils einer Beschichtungszone ein
komplettes Mehrschichtsystem auf eine Linse aufgebracht werden.
Wichtig ist bei manchen Linsen, insbesondere bei solchen aus Kunststoffen,
insbesondere bei Brillengläsern aus Kunststoffen, die beidseitige Beschich
tung der Linsen. Die beidseitige Beschichtung kann gleichzeitig oder nach
einander erfolgen:
Im ersten Falle verfährt man in besonders vorteilhafter Weise so, daß man die von einem zwischen einer ersten Eintragsschleuse und einer ersten Aus tragsschleuse bewegten Substratträger gehaltenen Linsen zunächst einseitig beschichtet, die einseitig beschichteten Linsen um 180 Grad wendet und wieder in Richtung auf die erste Eintragsschleuse zurückfördert, an den Substrathalter übergibt und in gewendetem Zustand die zweite Seite be schichtet und danach die Linsen über die erste Austragsschleuse austrägt.
Im ersten Falle verfährt man in besonders vorteilhafter Weise so, daß man die von einem zwischen einer ersten Eintragsschleuse und einer ersten Aus tragsschleuse bewegten Substratträger gehaltenen Linsen zunächst einseitig beschichtet, die einseitig beschichteten Linsen um 180 Grad wendet und wieder in Richtung auf die erste Eintragsschleuse zurückfördert, an den Substrathalter übergibt und in gewendetem Zustand die zweite Seite be schichtet und danach die Linsen über die erste Austragsschleuse austrägt.
Im zweiten Fall verwendet man Substratträger, die mit entsprechenden
Durchbrechungen versehen sind, in Verbindung mit Anregungsquellen, die
auf beiden Seiten des Transportweges der Linsen angeordnet sind.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn man die Anregungsenergie für das
Plasma mittels mindestens einer im Vakuum angeordneten rechteckigen
Elektrode an das Plasma ankoppelt, wobei die Hauptebene und die längste
Achse der Elektrode parallel zu dem mindestens einen Transportweg der
Linsen verlaufen.
Unter rechteckigen Elektroden werden auch solche langgestreckten Elek
troden verstanden, die abgerundete Enden aufweisen, sowie solche mit nicht
planarer Oberfläche, beispielsweise mit einer strukturierten Oberfläche, wobei
die Strukturierung durch Vorsprünge wie Rippen oder Rücksprünge erzielt
werden kann.
Die Leistungsfähigkeit des PCVD-Beschichtungsverfahrens kann in beson
ders vorteilhafter Weise dadurch gesteigert werden, daß man das Plasma
durch einen dem Umfang der Elektrode geometrisch ähnlichen geschlos
senen magnetischen Tunnel mit Schmalseiten und Langseiten auf die den
Linsen zugekehrte Seite der Elektrode konzentriert.
Auf diese Weise erhält die Elektrode die Wirkung einer Magnetron-Katode,
ohne daß bei einem PCVD-Verfahren jedoch ein zerstäubungsfähiges Target
verwendet würde. Vielmehr wird zweckmäßigerweise durch Werkstoffauswahl
und/oder Verfahrensparameter dafür gesorgt, daß das Elektrodenmaterial
während des PCVD-Prozesses selbst nicht zerstäubt wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe ist eine solche Vorrichtung erfindungsge
mäß gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentan
spruchs 12.
Eine solche Vorrichtung schafft durch den äußeren Transportweg die zusätz
liche Möglichkeit, entweder die eine oder die andere Vakuumkammer zu um
gehen, wenn beispielsweise ganz einfache Schichten erzeugt werden sollen,
die nur Schutzschichten oder nur optische Schichten darstellen. Außerdem
können einer Anlage zur Herstellung dicker Schutzschichten auch mehrere
parallele Anlagen zur Herstellung dünner optischer Schichten nachgeschaltet
werden.
Die verschiedenen Transportwege müssen nicht notwendigerweise geradlinig
verlaufen; für das PCVD-Verfahren des ersten und des zweiten- Verfahrens
schritts können auch sogenannte Karussell-Anlagen mit rotierenden
Substrathaltern verwendet werden, denen die Linsen über mindestens eine
Schleuse kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich zugeführt und wieder ent
nommen werden. Es ist jedoch besonders zweckmäßig, den mindestens
einen Transportweg geradlinig zu gestalten und die Elektrode rechteckig aus
zubilden und deren längste Achse parallel zu dem mindestens einen Trans
portweg der Linsen auszurichten.
Mit dem Ausdruck "Durchlaufverfahren" werden für die erste Vakuumkammer
sowohl kontinuierliche Transportverfahren für die Linsen von Schleuse zu
Schleuse bezeichnet als auch quasi-kontinuierliche Transportverfahren, bei
denen die Linsen schrittweise von Schleuse zu Schleuse bewegt werden und
auf ihrem Transportweg auch vorübergehend angehalten werden. Eine
schrittweise Transportbewegung kann sich dadurch ergeben, daß der
Schleusenbetrieb durch Öffnen und Schließen der Schleusenventile einen
absatzweisen Transport der Linsen mit sich bringt. Die Beschichtung in der
zweiten Vakuumkammer erfolgt in jedem Fall in angehaltenem Zustand.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den übrigen
Unteransprüchen.
Ein Verfahrensprodukt sowie zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend an
hand der Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch eine Linse bzw. ein Brillenglas im
Endzustand,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zur einseitigen Be
schichtung mehrerer Linsen in einem ersten Verfahrensschritt
und zur beidseitigen Beschichtung einer einzelnen Linse
während des zweiten Verfahrensschritts,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine bandförmige Transporteinrichtung für
die Vorrichtung nach Fig. 2 mit mehreren Linsen während des
ersten Verfahrensschritts unter besonderer Hervorhebung des
zweispurigen Transportweges,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung analog Fig. 2, je
doch mit einer Transporteinrichtung für die Linsen mit Durch
brechungen für die gleichzeitige beidseitige Beschichtung der
Linsen im ersten Verfahrensschritt und für die beidseitige Be
schichtung zweier Linsen im zweiten Verfahrensschritt und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Transporteinrichtung nach Fig. 4 mit
zwei parallelen Transportwegen.
In Fig. 1 ist eine Linse S dargestellt, die durch ein Brillenglas aus CR39 mit
einem Brechungsindex n = 1,5 repräsentiert wird. Alternative transparente
Werkstoffe mit gleichen oder höheren Brechungsindices sind in der allge
meinen Beschreibung erwähnt. Auf diese Linse wurde in einem ersten Ver
fahrensschritt eine Schutzschicht P mit einer Dicke von 3 µm aus SiO₂ mit
einem Brechungsindex n = 1,5 aufgebracht. Der Brechungsindex der Schutz
schicht P sollte möglichst weit dem Brechungsindex der Linse S angenähert
werden. Bei Verwendung eines Substratwerkstoffs mit einem Brechungsindex
oberhalb von n = 1,5 empfiehlt es sich, die Schutzschicht P aus einem
Schichtwerkstoff mit der Formel SiOxNy aufzubauen. Zur Anpassung des
Brechungsindex können die Werte für x und y variiert werden. Hierbei können
die Werte für x und y alternativ auch Null sein. Soll der Brechungsindex sich
dem Wert n = 1,7 nähern, so wird zweckmäßigerweise Siliziumnitrid mit der
Formel Si₃N₄ erzeugt. Das optische Schichtsystem besteht im vorliegenden
Fall aus vier Einzelschichten, die abwechseln hochbrechend (H) und
niedrigbrechend (L) sind. Für die hochbrechenden Schichten kann
beispielsweise TiO₂ oder Ta₂O₅ mit einem Brechungsindex von bis über 2,2
verwendet werden, für die niedrigbrechenden Schichten SiO₂. Die Schicht
dicken der Einzelschichten des optischen Systems O liegen hierbei im Bereich
einer Viertel-Wellenlänge des verwendeten Meßlichts. Die Summe der
einzelnen Schichtdicken innerhalb der optischen Schicht O ist also eindeutig
geringer als die Dicke der Schutzschicht P.
Fig. 2 zeigt eine langgestreckte Vakuumkammer 1, die in ihren Stirnwänden
2 und 3 je eine erste Eintragsschleuse 4 und eine erste Austragsschleuse 5
besitzt. Die beiden Schleusen sind von bekannter Bauart und besitzen jeweils
zwei Schleusenventile, zwischen denen sich eine mechanische Übergabe
einrichtung für die Linsen befindet. Es ist infolgedessen nicht erforderlich, die
Einzelheiten dieser Schleusen darzustellen. Gleichfalls nicht dargestellt sind
der Saugstutzen für die Erzeugung des Vakuums sowie Gaszuleitungen für
die benötigten Reaktionsgase.
Zwischen den Schleusen befindet sich eine Transporteinrichtung 6, die aus
einem Endlos-Förderband besteht, und auf der die Linsen S aus der Ein
tragsschleuse 4 heraus abgelegt werden. Am Ende der Transporteinrichtung
6 werden die Linsen S dann wieder von der Austragsschleuse 5 über
nommen.
Oberhalb der Transporteinrichtung 6 befindet sich eine rechteckige Elektrode
7, die mittels einer Isolierdurchführung 8 an der Decke der Vakuumkammer 1
aufgehängt ist. Die Elektrode 7 dient zur Eintragung der Anregungsenergie
für das Plasma und hat eine rechteckige Form, deren längste Achse parallel
zum Transportweg (Pfeil 9) der Linsen S verläuft. Die Elektrode 7 besteht aus
einer Hülle aus magnetischem, nicht zerstäubbarem Material und ist auf der
den Linsen abgekehrten Seite mit einem Magnetsystem 10 versehen, das im
Schnitt dargestellt ist. Dieses Magnetsystem erzeugt auf der den Linsen zu
gekehrten Seite der Elektrode einen magnetischen Tunnel 10a, der durch
gestrichelte Feldlinien angedeutet ist. Sowohl das Magnetsystem 10 als auch
der magnetische Tunnel 10a erstrecken sich über den gesamten Umfang der
Elektrode 7, sind also in sich räumlich geschlossen. Infolge der Rechteckform
der Elektrode 7, die sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckt, hat auch der
magnetische Tunnel 10a einen rechteckigen Verlauf und besitzt zwei
Schmalseiten und zwei Langseiten. Fig. 2 zeigt den Schnitt durch die beiden
Schmalseiten. Die beiden Langseiten verlaufen parallel zur Transportrichtung
der Linsen (Pfeil 9).
In der Vakuumkammer 1 nach Fig. 2 erfolgt zunächst nur eine einseitige
Beschichtung der Linsen S. Das Zustandekommen der beidseitigen Be
schichtung wird anhand von Fig. 3 näher erläutert.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, bildet die Transporteinrichtung 6 zwei parallele
Transportwege 11 und 12 für die Linsen S. Zunächst werden die Linsen S am
linken Ende des Transportweges 11 in einer Lage aufgelegt, wie sie in Fig.
2, oben, links, dargestellt ist. Im Einflußbereich der Elektrode 7 befindet sich
gleichzeitig eine Vielzahl von Linsen S, die auf dem Transportweg 11 ein
seitig, d. h. mit ihrer Oberseite, beschichtet werden. Nach dem Verlassen des
Transportweges 11 werden die Linsen von der Transporteinrichtung 6 abge
nommen und entlang des strichpunktierten Weges 13 an den Anfang der
Transporteinrichtung 6 zurückgeführt, hierbei jedoch durch eine Wendeein
richtung 14, die nur symbolisch dargestellt ist, um 180 Grad gewendet und
danach wieder auf den Anfang der Transporteinrichtung 6 aufgelegt, und
zwar in einer Position, die in Fig. 2, oben, rechts, dargestellt ist. Das Auf
legen geschieht am Anfang eines zweiten Transportweges 12, der zum
ersten Transportweg 11 parallel verläuft, so daß sich auf der Transportein
richtung 6 zwei parallele Reihen von Linsen S befinden. Am Ende des
zweiten Transportweges 12 werden die Linsen auf eine hier nicht gezeigte
Weise von der Austragsschleuse 5 übernommen und ausgeschleust. Die
beiden Transportwege 11 und 12 befinden sich unterhalb der beiden Lang
seiten des Magnetsystems 10 bzw. des magnetischen Tunnels 10a, da hier
die Beschichtungsrate den größtmöglichen Wert hat.
Wie sich weiterhin aus Fig. 2 ergibt, werden die aus der Austragsschleuse 5
ausgetragenen Linsen auf einem äußeren Transportweg 15 zu einer weiteren
Vakuumkammer 16 transportiert, deren beide Stirnwände 17 und 18 gleich
falls mit je einer zweiten Eintragsschleuse 19 und einer zweiten Austrags
schleuse 20 ausgerüstet sind. Auch die Vakuumkammer 16 besitzt eine
Transporteinrichtung 21, die die beiden Schleusen miteinander verbindet. Im
vorliegenden Fall besteht diese Transporteinrichtung 21 jedoch aus einzelnen
Paletten 22, die in der Mitte jeweils eine Durchbrechung 22a besitzen, auf
deren Rand der Rand einer Linse S aufgelegt ist. In diesem Falle befinden
sich oberhalb und unterhalb der Transporteinrichtung 21 zwei Elektroden 23
und 24, die gleichfalls ein hier nicht näher dargestelltes Magnetsystem auf
weisen können. Durch diese Anordnung wird in Verbindung mit der Durch
brechung 22a eine beidseitige Beschichtung der Linse ermöglicht. Die
Paletten 22 werden durch die Eintragsschleuse 19 eingeschleust und durch
die Austragsschleuse 20 wieder ausgeschleust und in Richtung eines
weiteren äußeren Transportweges 25 einer hier nicht gezeigten Weiterbe
arbeitungsstation zugeführt. Es ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß die Vakuum
kammer 1 jeweils mit einer einzelnen Linse beschickt wird und daß die
Vakuumkammer 16 über den Transportweg 25 jeweils eine einzelne Linse zur
Weiterbearbeitung zur Verfügung stellt. Die sogenannte "Teilmenge" ist also
in diesem Falle 1. Es geht aus Fig. 1 ebenso hervor, daß zwischen den Va
kuumkammern 1 und 16 eine Taktabstimmung vorliegt, d. h. die einzelnen
Vakuumkammern versorgen sich gegenseitig nach der "Methode der An
lieferung in den Prozeßablauf".
Bezüglich des Zahlenverhältnisses der gleichzeitig den einzelnen Beschich
tungsverfahren ausgesetzten Beschichtungsoberflächen ergibt sich folgende
Überlegung: Maßgebend hierfür sind die Anzahl und die Beschichtungsdauer
der Beschichtungsoberflächen in der Vakuumkammer 16. Es sei angenom
men, daß die vollständige Beschichtung mit einem vierlagigen optischen
Schichtsystem nach Fig. 1 30 Sekunden in Anspruch nimmt. Innerhalb
dieser Zeit wird eine beidseitig beschichtete Linse S zur Verfügung gestellt.
Die Vakuumkammer 1 muß also gleichfalls alle 30 Sekunden eine beidseitig
beschichtete Linse zur Verfügung stellen. Da infolge der sehr viel größeren in
der Vakuumkammer 1 zu erzeugenden Schichtdicke der Beschichtungs
prozeß dort etwa 600 Sekunden, also 10 Minuten dauert, müßten sich in der
Vakuumkammer 1 bei beidseitiger Beschichtung 20 Linsen in der durch die
Elektrode 7 definierten Beschichtungszone befinden. Da bei dem Verfahren
nach den Fig. 2 und 3 aber jeweils nur die nach oben gerichtete Seite der
Linsen beschichtet wird, muß die Beschichtungszone insgesamt 40 Linsen
aufnehmen, was gemäß Fig. 3 in zwei parallelen Reihen zu je 20 Linsen
geschieht. In Fig. 3 ist nur ein Ausschnitt aus dieser Anordnung dargestellt.
Fig. 4 zeigt nun im oberen Teil eine analoge Vakuumkammer 1, die jedoch
mit zwei planparallel zueinander ausgerichteten rechteckigen Elektroden 7
und 7a ausgestattet ist, die mit der Elektrode 7 in Fig. 2 übereinstimmen.
Die Transporteinrichtung 26, die die Eintragsschleuse 4 mit der Austrags
schleuse 5 verbindet, besitzt jedoch im vorliegenden Fall aneinander gereihte
Paletten 27, die jeweils mit zwei nebeneinander liegenden Durchbrechungen
27a versehen sind, so daß eine gleichzeitige beidseitige Beschichtung mög
lich ist. Dadurch entstehen gleichfalls zwei parallele Transportwege 28 und
29. Die Eintragsschleuse 4 liefert also gleichzeitig zwei Linsen an, und die
Austragsschleuse 5 führt gleichzeitig zwei beidseitig beschichtete Linsen ab.
Die Teilmenge ist in diesem Fall also 2. Ein Zurückführen und ein Wenden
der Linsen ist auf diese Weise entbehrlich. Auch in diesem Falle ist der Va
kuumkammer 1 eine zweite Vakuumkammer 16 nachgeschaltet, die mit einer
Ausnahme mit derjenigen nach Fig. 2 übereinstimmt: Die Paletten 27 mit
zwei nebeneinander angeordneten Durchbrechungen 27a werden auch für
die Vakuumkammer 16 verwendet, so daß pro Arbeitstakt über den Trans
portweg 25 zwei beidseitig beschichtete Linsen S angeliefert werden. Bei
gleichem Verhältnis der Beschichtungsdauern in den Vakuumkammer 1 und
16 müssen also in der Vakuumkammer 1 gleichzeitig 40 Linsen beidseitig be
schichtet werden. Da dies in Doppelreihen erfolgt, besteht jede Linsenreihe
innerhalb der Beschichtungszone gleichfalls nur aus 20 Linsen. Der Liefer
grad der gesamten Anlage ist aber bei dem Beispiel nach Fig. 4 verdoppelt.
Geht man von der Überlegung aus, daß in der Vakuumkammer 16 nach Fig.
4 jeweils nur eine einzelne Linse S beidseitig beschichtet wird, wie dies im
Zusammenhang mit Fig. 2 bereits erläutert wurde, dann kann die Anzahl der
gleichzeitig in der Vakuumkammer 1 der beidseitigen Beschichtung ausge
setzten Linsen auf 20 Linsen verringert werden. Da auch hier die Beschich
tungsdauer in der Vakuumkammer 16 die Taktfolge bestimmt, kann die Länge
der Elektroden 7 und 7a in der Vakuumkammer 1 und damit die Beschich
tungszone auf etwa die Hälfte der Länge verkürzt werden, und auch die
Transportgeschwindigkeit der Transportvorrichtung 26 kann auf die Hälfte re
duziert werden, so daß die Verweildauer der Linsen in der Beschichtungs
zone wieder übereinstimmt. Da in diesem Falle pro Arbeitstakt am Ausgang
der Austragsschleuse 5 jeweils zwei Linsen zur Verfügung gestellt werden, ist
es für den zuletzt beschriebenen Fall lediglich erforderlich, diese Linsen
einzeln in die Vakuumkammer 16 einzuschleusen, wodurch aber für die je
weils zweite Linse lediglich eine kurze Zeitverzögerung von 30 Sekunden
entsteht.
In jedem Falle sind die Prozesse in den einzelnen Vakuumkammern 1 und 16
sehr unterschiedlich zu steuern bzw. zu regeln, so daß eine breite Palette an
Schichtsystemen taktweise bzw. nach der "Methode der Anlieferung in den
Prozeßablauf" zur Verfügung gestellt werden kann.
Die anhand der Fig. 4 und 5 beschriebene paarweise Beschichtung von
Linsen ist jedoch besonders für die Beschichtung von Brillengläsern geeignet,
da Brillengläser in der Regel paarweise bestellt werden. In diesem Fall
werden in der Vakuumkammer 16 gleichzeitig vier Beschichtungsoberflächen
beschichtet, und aufgrund des Verhältnisses der Beschichtungsdauer der
beiden Verfahrensschritte müssen in diesem Falle in der ersten Vakuum
kammer 1 gleichzeitig 80 Beschichtungsoberflächen dem Beschichtungsver
fahren ausgesetzt sein, d. h. bei gleichzeitiger beidseitiger Beschichtung 40
Linsen mit jeweils zwei Beschichtungsoberflächen. Dies wird durch die An
ordnung von jeweils 20 Linsen hintereinander auf den beiden Transportwegen
28 und 29 erreicht.
Anstelle der durchgehenden Elektroden 7 und 7a in den Fig. 2 und 4 kann
auch jeweils eine Reihenanordnung einzelner Elektroden vorgesehen
werden, die im Zusammenwirken Beschichtungszonen gleicher Länge er
zeugen. Hierbei ist es möglich, durch getrennte Regelung der einzelnen
Elektroden eine Optimierung des Schichtwachstums durchzuführen.
Es ist weiterhin möglich, das Verfahren in der zweiten Vakuumkammer 16
dadurch zeitlich zu dehnen, daß man die Elektroden in der zweiten Vakuum
kammer im Impulsbetrieb betreibt. Hierdurch kann die Länge der Beschich
tungszone in der ersten Vakuumkammer entsprechend verkürzt werden,
allerdings bei proportionaler Verringerung der Transportgeschwindigkeit. In
jedem Falle aber entscheidet die Beschichtungsdauer in der zweiten Va
kuumkammer über die Verfahrensparameter in der ersten Vakuumkammer.
Es ist weiterhin möglich, am Anfang der ersten Vakuumkammer oder in einer
vorgeschalteten weiteren Vakuumkammer zusätzliche Behandlungsverfahren
für die Linsenoberflächen vorzusehen, beispielsweise zum Zwecke einer
Oberflächenveränderung durch Plasmabehandlung einschließlich des Ab
scheidens von haftvermittelnden Schichten zur Verbesserung der Haftung
zwischen dem Linsenwerkstoff und der Schutzschicht.
Claims (16)
1. Verfahren zum Beschichten von optischen Linsen (S), ins
besondere aus Kunststoffen, mit transparenten Schutz
schichten (P) und mit transparenten optischen Ein- oder
Mehrfach-Schichten (O) in mindestens zwei Verfahrens
schritten im Vakuum, wobei im ersten Verfahrensschritt
gleichzeitig eine vorgegebene Menge von Linsen in einer
Beschichtungszone mittels eines PCVD-Verfahrens mit einer
transparenten Schutzschicht (P) versehen wird, die zumin
dest überwiegend aus Sauerstoff- und/oder Stickstoffver
bindungen des Siliziums besteht, eine Dicke zwischen 0,5
und 10 µm, vorzugsweise zwischen 1 und 5 µm, und einen
Brechungsindex besitzt, der möglichst weitgehend demjeni
gen des Linsenwerkstoffs angenähert ist, und wobei im
zweiten Verfahrensschritt die optische Schicht (O) mit
einer geringeren Dicke als die Schutzschicht (P) erzeugt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Beschichtungszone des ersten Verfahrensschritts über eine erste Eintragsschleuse (4) laufend eine Teilmenge neuer Linsen zugeführt und nach Beschichtung mittels eines Durchlaufverfahrens über eine erste Aus tragsschleuse (5) eine Teilmenge entnommen wird,
- b) daß die entnommene Teilmenge auf einem äußeren Transportweg (15) einem zweiten Verfahrensschritt zugeführt wird,
- c) die besagte Teilmenge dem zweiten Verfahrensschritt laufend über eine zweite Eintragsschleuse (19) zuge führt, in angehaltenem Zustand beschichtet und nach der Beschichtung mit der optischen, transparenten, reflexmindernden Ein- oder Mehrfachschicht (O) über eine zweite Austragsschleuse (20) ausgetragen wird,
- d) die dem ersten Verfahrensschritt entnommene und dem zweiten Verfahrensschritt zugeführte Teilmenge 1 bis 2 Linsen beträgt, und daß
- e) die Transportgeschwindigkeiten bzw. Taktfrequenzen der Linsen (S) in beiden Verfahrensschritten so einge stellt werden, daß pro Zeiteinheit im Mittel durch jeden Verfahrensschritt gleiche Mengen an beschich teten Linsen hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der gleichzeitig dem ersten Verfahrensschritt
ausgesetzten Beschichtungsoberflächen der Linsen (S)
zumindest im wesentlichen dem Quotienten aus den Beschich
tungsdauern im ersten und im zweiten Verfahrensabschnitt,
multipliziert mit der Anzahl der im zweiten Verfahrensab
schnitt beschichteten Beschichtungsoberflächen, ent
spricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man im ersten Verfahrensschritt die von einer zwischen
der ersten Eintragsschleuse (4) und der ersten Austrags
schleuse (5) bewegten Transporteinrichtung (6) gehaltenen
Linsen (S) zunächst einseitig beschichtet, die einseitig
beschichtete Linsen um 180° wendet und wieder in Richtung
auf die erste Eintragsschleuse (4) zurückfördert, an die
Transporteinrichtung (6) übergibt und in gewendetem
Zustand die zweite Seite beschichtet und danach die
Linsen (S) über die erste Austragsschleuse (5) austrägt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Linsen (S) während des Beschichtens der ersten
Seite durch die Transporteinrichtung (6) auf einem ersten
Transportweg (11) führt und danach die gewendeten Linsen
(S) mittels der gleichen Transporteinrichtung (6) auf
einem zweiten, zum ersten Transportweg (11) parallelen
Transportweg (12) bewegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man beide Seiten der Linsen (S) gleichzeitig beschichtet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Linsen (S) auf mehreren zueinander parallelen
Transportwegen (11, 12) führt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Anregungsenergie für das Plasma mittels minde
stens einer auf negativem Potential und im Vakuum ange
ordneten rechteckigen Elektrode (7, 7a) an das Plasma
ankoppelt, wobei die Linsen (S) auf mindestens einem
Transportweg (11, 12) geführt werden, der parallel zur
Hauptebene und zur längsten Achse der Elektrode(n) (7,
7a) verläuft.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Plasma durch einen dem Umfang der Elektrode(n)
(7, 7a) geometrisch ähnlichen geschlossenen magnetischen
Tunnel (10a) mit Schmalseiten und Langseiten auf die den
Linsen (S) zugekehrte(n) Seite(n) der Elektrode(n) (7,
7a) konzentriert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man die beiden parallelen Transportwege (11, 12) den
Langseiten des magnetischen Tunnels zuordnet.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Linsen (S) während der Beschichtung um eine zur
Mitte der Beschichtungsoberflächen senkrecht stehende
Achse rotieren läßt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man im zweiten Verfahrensschritt maximal 2 Beschich
tungsoberflächen gleichzeitig beschichtet.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Kombination
- a) für den ersten Verfahrensschritt eine erste Vakuum kammer (1) mit einer ersten Eintragsschleuse (4) und mit einer ersten Austragsschleuse (5) vorhanden ist,
- b) für den zweiten Verfahrensschritt eine zweite Vakuum kammer (16) mit einer zweiten Eintragsschleuse (19) und einer zweiten Austragsschleuse (20) vorhanden ist,
- c) die Eintragsschleusen (4, 19) und die Austragsschleu sen (5, 20) mit Schleusenventilen versehen sind, und daß
- d) die Vakuumkammern (1, 16) zwischen der ersten Aus tragsschleuse (5) und der zweiten Eintragsschleuse (19) über einen äußeren Transportweg (15) in Reihe geschaltet sind, derart, daß Teilmengen von 1 bis 2 Linsen von Atmosphäre zu Atmosphäre transportierbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12 zur Durchführung des ersten
Verfahrensschritts dadurch gekennzeichnet, daß die bei
den Schleusen (4, 5) der ersten Vakuumkammer (1) durch
eine innere Transporteinrichtung (6) miteinander verbun
den sind, die mindestens einen Transportweg (11, 12) für
die Linsen (S) aufweist, und daß in der Vakuumkammer (1)
mindestens eine Elektrode (7, 7a) für die Eintragung der
Anregungsenergie in das Plasma angeordnet ist, die sich
mindestens teilweise über den mindestens einen Trans
portweg (11, 12) der Linsen (S) erstreckt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Transportweg (11, 12) geradlinig
verläuft und die Elektrode (7, 7a) rechteckig ausgebil
det ist und ihre längste Achse parallel zu dem minde
stens einen Transportweg (11, 12) verläuft.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (7, 7a) aus magnetischem, nicht zer
stäubbarem Material besteht und auf der den Linsen (S)
abgekehrten Seite mit einem Magnetsystem (10) ausge
stattet ist, durch das auf der den Linsen (S) zuge
kehrten Seite der Elektrode (7, 7a) ein umlaufender, in
sich geschlossener magnetischer Tunnel (10a) mit zwei
Schmalseiten und zwei Langseiten gebildet ist, und daß
bei Vorhandensein zweier Transportwege (11, 12) die
beiden Transportwege (11, 12) den Langseiten des magne
tischen Tunnels zugeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transporteinrichtung (6) eine Rückführungs- und
Wendeeinrichtung (14) zugeordnet ist, durch die die
Linsen (S) vom Ende des ersten Transportweges (11)
abgenommen, in Über-Kopf-Lage gebracht und dem Anfang
des zweiten Transportweges zugeführt werden.
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