DE19523444A1 - Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen oder ähnlichen weichen Werkstoffen - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen oder ähnlichen weichen WerkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von
Kunststoffen, d. h. Gegenständen aus Kunststoff oder Kunststoff
oberflächen, sowie auch weichen Oberflächen von ähnlichen Werk
stoffen, um eine haftfeste und kratzbeständige Beschichtung zu
erzielen.
Produkte aus polymeren Werkstoffen neigen wegen der verhältnis
mäßig weichen Oberfläche zum Zerkratzen. Dies gilt insbesondere
für klare und farblos-durchsichtige Polymere, wie sie für
Sichtfenster, Behälter und auch für Brillengläser Verwendung
finden. Für die verschiedenen Anwendungen ist ein wirksamer
Schutz der kratzempfindlichen Oberfläche erforderlich, um den
betreffenden Gegenständen eine ausreichende Gebrauchstüchtig
keit zu verleihen.
Als realisierbare Lösung ist die Lackierung der Kunststoffteile
mit einem hart auftrocknenden, farblosen Lack bekannt. Während
einfache Geometrien relativ leicht durch Spritzen oder Tauchen
mit diesem Lack überzogen werden können, bereiten Hinterschnei
dungen und Kanten erhebliche Probleme, da sie das gleichmäßige
Verlaufen des Lacks behindern. Darüber hinaus ist bekannt, daß
relativ hart auftrocknende Lacke zur Sprödigkeit neigen, was in
Kombination mit dem polymeren Grundwerkstoff die Gefahr einer
Rißbildung zur Folge hat. In jedem Fall muß die Haftung des
Lacks auf der zu lackierende Oberfläche sichergestellt sein,
was bei chemisch sehr unterschiedlichen polymeren Werkstoffen
nur schwer zu realisieren ist.
Die bekannten Schutzschichtüberzüge für Polymeroberflächen und
dort insbesondere für optische Bauteile in Form eines hart auf
trocknenden farblosen Lacks wie Siloxan-Lack schützen verhält
nismäßig gut gegen Zerkratzen, sind aber relativ spröde und in
ihrer Schutzwirkung begrenzt, da sie über die gesamte Dicke die
gleichen Eigenschaften aufweisen und sowohl den mechanischen
Eigenschaften des Grundwerkstoffs einschließlich dessen Formge
bung als auch den Anforderungen hinsichtlich der Kratzfestig
keit gerecht werden müssen.
Ferner sind eine Reihe von Verfahren der Erzeugung harter und
kratzfester Schichten mit Hilfe von verschiedenen Vakuumver
fahren bekannt. So werden z. B. mittels des plasmaunterstützten
CVD-Verfahren (PACVD-Verfahrens) bei hoher Substrattemperatur
um 1000°C auf entsprechend wärmestabilen optischen Oberflächen
SiO₂-Schichten aufgebracht.
Gesucht wurde ein Aufbringungsverfahren, das es gestattet,
Schichten auf der Oberfläche verschiedenster Polymere beliebi
ger Formgebung und anderer Gegenstände mit vergleichbar weicher
Oberfläche, insbesondere aber auch auf farblos-durchsichtigen
Werkstoffen, abzuscheiden, die ebenfalls farblos, haftfest und
gleichmäßig sind, die beschichtete Oberfläche zuverlässig gegen
Zerkratzen und gleichzeitig noch gegen chemischen Angriff
schützen.
Diese Aufgabe wird durch die spezielle Merkmalskombination
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
So gelang es durch diese Kombination, auf weichen und leicht
zerkratzbaren Polymereroberflächen mit Hilfe des Verfahrens der
Plasmapolymerisation bzw. der Plasma-CVD-Technik (allgemein:
PACVD = Plasma Assisted Chemical Vapor Deposition) durch die
Wirkung einer elektrischen Gasentladung bei vermindertem Druck
aus einer speziellen Atmosphäre (mit Sauerstoff und einer
flüchtigen, gas- bzw. dampfförmigen siliziumorganischen Verbin
dung) und ohne Heizung der auf Raumtemperatur befindlichen zu
beschichtenden Teile eine sehr dünne, quarzähnliche Schicht mit
den angestrebten Eigenschaften allseitig gleichmäßig abzuschei
den.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen defi
niert.
Anders als bei rein chemischen Umsetzungen sind das Reaktions
gleichgewicht und der Ablauf der Einzelreaktionen der komplexen
Umsetzung im Plasmavolumen und auf den zu beschichtenden Ober
flächen durch die Wahl der physikalischen Plasmaparameter sehr
feinfühlig einstellbar. Dies gilt vor allem, da im Plasma vor
zugsweise Reaktionen von fragmentierendem Charakter ablaufen.
Das Plasma wird zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schicht
so gesteuert, daß nicht, wie bisher angestrebt, extrem harte
und damit auch spröde Schichten entstehen. So beobachteten die
Erfinder, daß nahezu reine Quarzschichten, wie sie entweder
durch Hochtemperatur-CVD-Methoden, durch Kathodenzerstäubung
von Quarz bzw. von Silizium in Sauerstoffatmosphäre oder auch
durch eine Plasma-CVD-Umsetzung Silizium-organischer Materia
lien mit hohem Sauerstoffüberschuß abgeschieden wurden, auf dem
sehr weichen Polymer-Untergrund (z. B. PMMA, Polycarbonat,
Polyester) den Charakter einer glasartigen Eierschale haben.
Bei hoher Flächenpressung bzw. punktueller Belastung verformt
sich der Grundwerkstoff zumindest an der Oberfläche, was den
unweigerlichen Sprödbruch der harten Beschichtung zu Folge hat.
Erfindungsgemäß wird die Abscheidung der Schicht im Plasma so
gesteuert, daß anstatt einer spröden eine eher zähharte Be
schichtung entsteht. Dies gelingt durch Zusammenspiel der
folgenden erfindungsgemäßen Maßnahmen, die sich gegenseitig
ergänzen und unterstützen:
- 1. Der Anteil des reaktiven Sauerstoffs im Plasmagas wird so gewählt, daß die Menge zur quantitativen Umsetzung der silizi umorganischen Verbindung in Siliziumdioxid, Kohlendioxid und Wasser nicht ausreicht. Die entstehenden Schichten sind je nach Wahl der äußeren Plasmaparameter mehr oder weniger zähhart, farblos-klar und nicht trübe oder lichtstreuend. Das Erschei nungsbild der so beschichteten Gegenstände wird sichtbar nicht verändert. Für einen ausreichenden Schutz reichen dünne Schich ten im Bereich von einigen Mikrometern aus. Auch dickere Schichten vermitteln keinen störenden Eindruck.
- 2. Die fragmentierende Wirkung der Plasmabeschichtung, verant wortlich für die Intensität der Reaktion und die Dichte des sich bildenden Reaktionsprodukts und realisiert über die kinetische Energie der im Feld beschleunigten Elektronen und Ionen, leicht meßbar über die sogenannte Self-Biasspannung (die sich am Substrat selbständig einstellende elektrische Span nung), wird so gewählt, daß die schichtbildende siliziumorgani sche Verbindung nicht restlos in nieder- und niederstmolekulare Fragmente zerlegt wird. Mit anderen Worten wird die durch den Arbeitsdruck und die Höhe der eingespeisten Plasmaleistung beeinflußbare Self-Biasspannung, welche die Härte, Elastizität und Verschleißfestigkeit der Schicht bestimmt, so gesteuert, daß die entstehende Schicht eine Mischstruktur aus Quarz mit eingelagerten organischen Strukturkomponenten nach Art einer molekularmäßig homogenen Mischung aufweist. Die vom Substratma terial und den Geometrieverhältnissen in der Beschichtungs kammer abhängigen Werte der Self-Biasspannung wurden anhand von Beschichtungsergebnissen eingegrenzt. Direkt meßbar an der kapazitiv angekoppelten Beschichtungselektrode wird die Self- Biasspannung unter Anpassung an die mechanischen Eigenschaften des zu beschichtenden Oberflächenmaterials auf Werte zwischen etwa 100 und etwa 300 V eingestellt. Darüber sind dann höhere Werte bis etwa 600 V und mehr für besonders harte abriebfeste Schichten möglich.
Die Reaktion im Plasma wird durch Wahl der äußeren Parameter
(Arbeitsgaszusammensetzung und -druck sowie der über den
Arbeitsgasdruck und die Plasmaleistung vorgebbaren Self-
Biasspannung) so gesteuert, daß in der wachsenden Quarzschicht
Anteile oder Bereiche von elastischem, organischen Charakter
bzw. , bildhaft gesprochen, vom Charakter "Siliconkautschuk"
entstehen. Die so entstehende Schicht aus elastisch verändertem
Quarz ist gegen Verformung wesentlich widerstandsfähiger,
weicht einer punktuellen Belastung aus und folgt der elasti
schen und zum Teil auch der plastischen Verformung des Unter
grunds, ohne selbst Schaden zu nehmen. Insgesamt gesehen äußert
sich dieses Verhalten in einer sehr hohen Schutzwirkung gegen
reibenden und stoßenden Verschleiß (z. B. im Kratztest und im
Sandrieseltest).
Das Verfahren der Plasma-CVD-Reaktion bietet weiterhin die Mög
lichkeit, über die Beeinflussung der äußeren Plasmaparameter
während der laufenden Schichterzeugung die Eigenschaften der
Schicht kontinuierlich oder sprungartig jederzeit ein- oder
mehrfach zwischen der direkt auf dem weichen Grundmaterial
anhaftenden Grenzschicht bis zur Oberseite der fertigen
Schutzbeschichtung zu verändern.
Typischerweise wird direkt auf dem weichen Polymer eine diesem
in den mechanischen Eigenschaften (z. B. Flexibilität, Elastizitätsmodul)
möglichst ähnliche, vor allem aber gut haftende
Schicht erzeugt. Während des weiteren Wachstums der Schicht
werden deren Eigenschaften durch kontinuierliches Verändern der
Abscheidebedingungen (Mischungsverhältnisse, Plasmaleistung,
Gasdruck usw.) nach und nach verändert, um bei Erreichen der
endgültigen Oberfläche die Schichteigenschaften zu erreichen,
die für die gewünschte Kratzfestigkeit erforderlich sind. Dabei
ist auch eine gleichzeitige Optimierung gegen reibenden
(scratch) und gegen stoßenden Verschleiß (impact) möglich. Von
besonderem Vorteil ist dabei, daß die Haftung der beiden sehr
verschiedenen Werkstoffe aufeinander durch diese Art der Grenz
flächen-Anpassung, der Abstimmung der Elastzitätsmodule und der
Verhinderung von inneren Schichtspannungen sehr positiv beein
flußt wird.
Der beschriebene Gradient der Schichteigenschaften kann konti
nuierlich und monoton über die gesamte Beschichtungsdicke
eingestellt werden oder kann sich nur auf den Bereich der
unmittelbaren Grenzfläche beschränken. An Stelle kontinuierli
cher, fließender Übergänge können vorteilhaferweise auch Über
gänge durch eine Vielzahl sehr dünner Schichten mit periodisch
sprungartig wechselnden Eigenschaften erzeugt werden, um die
gewünschten Eigenschaften der Oberfläche und der gesamten
Beschichtung einzustellen.
Analog wie die beschriebenen mechanischen Eigenschaften lassen
sich die auch optischen Eigenschaften der abzuscheidenden
Schichten durch die Wahl der Abscheidebedingungen gezielt
steuern. Dies kann im erfindungsgemäßen Verfahren dazu benutzt
werden, vor allem die optische Brechzahl der farblos-klaren
Schichten gezielt einzustellen. Auf diese Weise können die
Reflexionseigenschaften der Schicht so beeinflußt werden, daß
die ansonsten farblosen Schichten z. B. auf reflektierender
Unterlage sehr deutliche Interferenzeffekte zeigen (buntes
Schillern) oder daß im Gegenteil das Auftreten von Interferenz
farben durch eine als Antireflexschicht wirkende oberste
Schichtlage verhindert wird (Entspiegelungsschicht).
Zu beschichtende, insbesondere plattenförmige Kunststoffteile
können ohne weitere chemische Vorreinigung verwendet werden,
wenn die vom Hersteller üblicherweise aufgebrachte Schutzfolie
erst unmittelbar vor der Beschichtung abgezogen wird. Ansonsten
genügt meist ein Abwischen mit Alkohol. Das zu verwendende
Wischmaterial sollte dem empfindlichen Beschichtungsgut ent
sprechend weich sein, um ein vorzeitiges Zerkratzen der noch
unbeschichteten Oberfläche zu vermeiden.
Nach einer mechanischen und gegebenenfalls chemischen Reinigung
und Entfettung der zu schützenden Oberflächen werden diese
vorzugsweise von den letzten anhaftenden Verunreinigungen im
Plasma gereinigt werden. Diese an sich bekannte Maßnahme findet
unmittelbar vor der Beschichtung in der selben Unterdruckkammer
ohne Unterbrechung des Vakuums statt. Die besonderen Eigen
schaften des polymeren Grundwerkstoffs gestatten es, die
Beseitigung von Verunreinigungen gleichzeitig mit einer moleku
laren Aktivierung des Werkstoffs zu koppeln, wobei durch die
unmittelbar im Anschluß daran erfolgende Beschichtung ohne
Unterbrechung des Vakuums eine Verankerung der aufwachsenden
Schicht im Grundwerkstoff auf molekularer Ebene ermöglicht
wird.
Unmittelbar im Anschluß an die reinigende Entladung wird ohne
Unterbrechung des Vakuums die schützende Schicht mit Hilfe der
Plasma-CVD-Reaktion vorzugsweise mit den in den Unteransprüchen
angegebenen Parametern abgeschieden. Im Prinzip wird dies durch
Umsetzung einer flüchtigen, gas- bzw. dampfförmigen siliziumor
ganischen Verbindung im Plasma in Anwesenheit von Sauerstoff
durchgeführt, wobei, wie bereits dargelegt, durch die speziell
eingestellte Reaktion im Plasma eine dünne, quarzähnliche,
harte Schicht entsteht. Die organischen Komponenten der Verbin
dung werden mehr oder weniger in ihre gasförmigen Oxide umge
wandelt und mit dem Abgas aus dem Reaktionsvolumen entfernt,
oder im Sinne einer Polymerisation niedergeschlagen und als
elastisch modifizierte Komponente in die wachsende Schicht
eingebaut.
Als Quellmaterial für die beschriebenen siliziumorganischen
Beschichtungen der Oberflächen polymerer Werkstoffe wie
insbesondere farblos-klar durchsichtiges Polycarbonat, PMMA,
Polyester und andere dienen leicht und preiswert verfügbare
siliziumorganische Verbindungen wie z. B. Hexamethyldisilan
(HMDS) oder Hexamethyldisiloxan (HMDSO). Diese leicht flüchti
gen Flüssigkeiten werden dosiert in Dampfform in die PACVD-
Vorrichtung eingespeist. Weitere, dosiert eingespeiste Zusatz
gase wie inertes Argon und reaktiver Sauerstoff dienen als
Trägergas, zur Erzeugung der elektrischen Beeinflussung der
elektrischen Entladung und zur Steuerung der Reaktion zur
Ausbildung der modifizierten zähharen, quarzähnlichen Schicht.
Das homogene Gasgemisch erfüllt die Beschichtungsanlage völlig
gleichmäßig, was zu einem gleichmäßigen Wachstum der gewünsch
ten Schicht auch auf kompliziert geformten Teilen führt.
Zur farblosen, kratzfesten und auch gegen den Angriff chemi
scher Agenzien wie Lösemittel schützenden Beschichtung von
Kunststoffoberflächen hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:
Eine Vorreinigung kann, wie bereits oben dargelegt, gegebenen
falls auf ein Abwischen mit Alkohol beschränkt werden. Bei
plattenförmigen Kunststoffteilen mit Schutzfolie reichte diese
Maßnahme regelmäßig aus.
Die Plasmareinigung fand in einer Unterdruckkammer statt, die
mittels mechanischer Pumpen auf einen Anfangsdruck von 0,01
mbar oder weniger gebracht wurde. In den Kammerraum wurde das
Reinigungsgas Argon eingeleitet, wobei sich zwischen der
eingeleiteten Menge und dem Saugvermögen der Pumpe ein Gleich
gewicht bei etwa 0,04 mbar einstellte. Zur Plasmaerzeugung
wurde der Raum mit Hochfrequenzenergie versorgt (Frequenz 13,56
MHz), wobei die vor der Beschichtung zu reinigenden Kunststoff
teile auf einer metallischen Elektrode lagen, die direkt mit
dem Ausgang des Hochfrequenzgenerators verbunden war. Die zur
Reinigung verwendete Hochfrequenzleistung betrug etwa 100 Watt.
Die Reinigungszeit betrug einige Minuten.
Nach Abschluß der Reinigung wurde die Wasserstoff-Sauerstoff
einleitung ohne Belüftung der Druckkammer durch die Einspeisung
des Reaktionsgemischs aus HMDSO und Sauerstoff im Volumenver
hältnis 1 : 15 ersetzt. Es stellte sich ein dynamisches Druck
gleichgewicht von 0,05 mbar ein. Bei einer Hochfrequenzleistung
von 200 Watt baute sich eine Seif-Biasspannung von etwa 350 V
auf. Für eine Beschichtungsdicke von 5 µm war eine Beschich
tungszeit von einer Stunde erforderlich.
Die erzielten Beschichtungen waren vollkommen farblos, kratz
fest und absolut korrosionsschützend. Die beschichteten Gegen
stände wurden während der Beschichtung praktisch nicht über
Raumtemperatur erwärmt.
Es wurde folgende Kunststoffmaterialien auf diese Weise erfolg
reich beschichtet: Polycarbonat, Polyester, PMMA und ähnliche
transparente Werkstoffe.
Claims (8)
1. Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen und anderen,
ähnlich weichen Oberflächen mit einer Schutzschicht mittels
eines plasmaunterstützten CVD-Verfahrens (PACVD-Verfahrens)
durch eine elektrische Hochfrequenzentladung bei vermindertem
Gasdruck unter Einleitung einer Gasmischung mit reaktionsfähi
gen, schichtbildenden Gasen und Steuerung des Arbeitsdrucks,
wobei zur Bildung einer quarzartigen Schicht als die reakti
onsfähigen Gase neben Sauerstoff der Dampf einer das Element
Silizium in organischer Verbindung enthaltenden, leicht ver
dampfbaren siliziumorganischen Verbindung oder ein silizium
haltiges Gas in einer solchen Mischung eingeleitet werden, daß
der Anteil des reaktiven Sauerstoffs nicht zur quantitativen
Umsetzung zu Siliziumdioxid ausreicht, und daß die Self-
Biasspannung der elektrischen Gasentladung so gesteuert wird,
daß sich eine Schicht mit einer Mischstruktur aus Quarz mit
eingelagerten plasma-polymerisierten organischen Strukturkompo
nenten bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die reaktionsfähigen Gase als eine Mischung aus der silizi
umorganischen Verbindung, vorzugsweise in Form von Hexamethyl
disiloxan (HMDSO) oder Tetraethoxysilan (TEOS), und Sauerstoff
mit einem molaren Mischungsverhältnis im Bereich von 1 : 1 bis
1 : 50 eingesetzt werden und der Arbeitsdruck zwischen 0,02 mbar
und 0,2 mbar eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Self-Biasspannung auf Werte zwischen etwa 100 und 600
Volt eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz der elektrischen Gasentladung im Bereich von 1
bis 50 MHz, vorzugsweise auf 13,56 MHz, eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichteigenschaften während des Schichtwachstums über
die Steuerung der Plasmaparameter Gaszusammensetzung, Gasdruck
und Self-Bias-Spannung kontinuierlich so verändert werden, daß
die wachsende Schicht auf der Gegenstandsoberfläche unter
Berücksichtigung deren mechanischer Eigenschaften relativ weich
und elastisch beginnt und mit zunehmender Dicke auf der Ober
fläche immer größerer Härte erreicht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichteigenschaften während des Schichtwachstums über
die Umschaltung der Plasmaparameter Gaszusammensetzung,
Gasdruck und Self-Biasspannung kontinuierlich so gewechselt
werden, daß die wachsende Schicht unter Berücksichtigung der
mechanischen Eigenschaften der Gegenstandsoberfläche in Form
einer viellagigen Struktur im Wechsel zwischen weich-elastisch
und hart aufgebaut wird, um innere und äußere Schichtspannungen
aufzufangen, eine gute Schichthaftung zu gewährleisten und der
Schicht besonders hohe Verscheißfestigkeit zu verleihen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Self-Biasspannung zwischen etwa 50 Volt und
etwa 300 Volt für vorzugsweise zäh-elastische Schichtbereiche
und zwischen etwa 300 Volt und etwa 600 Volt für vorzugsweise
harte und abriebbeständige Schichtbereiche eingestellt, wobei
eine kontinuierliche oder wechselweise Steuerung zwischen und
innerhalb dieser Bereiche wählbar sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu beschichtenden Oberflächen in derselben Beschich
tungskammer einer plasmachemischen Vorreinigung in einem
Inertgas, vorzugsweise Argon, unterzogen werden.
Priority Applications (2)
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DE1995123444 DE19523444A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen oder ähnlichen weichen Werkstoffen |
EP96110266A EP0752483A1 (de) | 1995-06-28 | 1996-06-26 | Verfahren zur Beschichtung von Gegenständen aus Metall oder Kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995123444 DE19523444A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen oder ähnlichen weichen Werkstoffen |
Publications (1)
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DE19523444A1 true DE19523444A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7765430
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995123444 Withdrawn DE19523444A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen oder ähnlichen weichen Werkstoffen |
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