DE4342376C2 - Begasungseinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Begasungseinrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Begasungseinrichtungen dieser Art werden vorzugsweise
dazu verwendet, bei der Klärung von Abwässern Luft in das
Abwasser einzuleiten, um aerobe Abbauprozesse der im Ab
wasser befindlichen Abfallstoffe zu ermöglichen. Da das
Gas stets leichter als die Flüssigkeit ist, muß es vom
Grund des Behälters oder Beckens her in die Flüssigkeit
eingeleitet werden. Die Einleitung muß möglichst flächen
deckend erfolgen, damit die Gasblasen nicht ungelöst die
Flüssigkeit durchwandern und an der Oberfläche austreten.
In diesem Fall wäre nicht die erforderliche Sättigung der
Flüssigkeit erreichbar.
Eine aus der EP 0 345 207 B1 bekannte Begasungseinrich
tung umfaßt einen oder mehrere Gasversorgungsverteiler,
von denen seitlich eine Vielzahl von Einleitungskörpern
abzweigen, um das einzuleitende Gas großflächig zu ver
teilen. Bei der bekannten Begasungseinrichtung wurden
Einleitungskörper mittels Befestigungsstutzen am Gasver
sorgungsverteiler verschraubt. Für jede Seite werden so
mit gesonderte Einleitungskörper benötigt. Wegen der
Vielzahl der zu verschraubenden Einleitungskörper ist die
Montage aufwendig.
Besonders bei langen Einleitungskörpern werden aufgrund
von mechanischen Bewegungen des Abwassers durch Rührwerke
besondere Belastungen hervorgerufen, die leicht zu mecha
nischen Beschädigungen führen können.
Ferner ist aus der DE 36 36 882 C1 eine Begasungseinrich
tung bekannt, bei der jeweils einstückige Einleitungskör
per mit von einem Zentralkörper ausgehenden Trägerrohren
an einem Gasversorgungsverteiler befestigt sind. Die Be
festigung erfolgt mittels Spannelementen, die den Zen
tralkörper und seitliche am Gasversorgungsverteiler ange
brachte Aufnahmemulden gemeinsam umgreifen. Jedes Träger
rohr ist von einer perforierten schlauchförmigen Membrane
umgeben, die mittels Schlauchschellen an beiden Enden der
Membrane am Trägerrohr befestigt ist. Dabei bilden die
inneren Schlauchschellen gleichzeitig die Spannelemente
zur Befestigung des Zentralkörpers an den Aufnahmemulden
des Gasversorgungsverteilers. Der Zentralkörper ist über
eine Bohrung mit dem Gasversorgungsverteiler strömungs
verbunden und durch kappenförmige Einsätze etwa in der
Mitte der Trägerrohre nach außen abgeschlossen. Gasdurch
trittsöffnungen führen vom zwischen den kappenförmigen
Einsätzen liegenden Innenraum in die Bereiche der Mem
brane.
Um einen möglichst gleichmäßigen Gaseintrag in die Flüs
sigkeit auch über die äußeren Bereiche der Membrane auf
den Trägerrohren zu erzielen, muß sich der Innenraum des
Einleitungskörpers möglichst weit nach außen erstrecken.
Dies führt durch das höhere Gasvolumen im Einleitungskör
per aber zu einer unerwünschten Erhöhung des Auftriebs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Begasungs
einrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrie
benen Art zu schaffen, welche einen über die Länge der
Membrane gleichmäßigen Gaseintrag in die zu begasende
Flüssigkeit bei geringem Auftrieb des Einleitungskörpers
und dabei eine einfache und sichere Montage und Befesti
gung der Einleitungskörper am Gasversorgungsverteiler
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Begasungseinrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im Kennzeichen
angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung erreicht den gleichmä
ßigen Gaseintrag über die Länge der Membrane durch die
als längsnutenförmige Gaszuführungskanäle ausgebildeten
Gasdurchtrittsöffnungen. Die Anordnung eines Zentralka
nals und zweier von diesem ausgehender Abzweigkanäle be
grenzt das Gasvolumen im Einleitungskörper und vermindert
dadurch den Auftrieb. Bei der Befestigung der Einlei
tungskörper am Gasversorgungsverteiler werden automatisch
beide Gaszuführungskanäle jedes Einleitungskörpers durch
die Strömungsverbindung des Gasversorgungsverteilers über
die Bohrung mit dem Zentralkanal gespeist.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung ergeben sich aus den Ansprüchen, der weiteren Be
schreibung und der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele
zeigen.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen an ei
nem Gasversorgungsverteiler befestig
ten Einleitungskörper,
Fig. 2 eine Ansicht AB einer Gegenmutter als
Einzelheit aus Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Einlei
tungskörper zeitlang der Schnittlinie
CD,
Fig. 4 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1
mit einer alternativen Ausgestaltung
des Befestigungsflansches und
Fig. 5 einen weiteren Längsschnitt ähnlich
Fig. 1 mit einem im Querschnitt
kreisförmigen Gasversorgungsvertei
ler.
Die in Fig. 1 dargestellte Begasungseinrichtung umfaßt
einen Gasversorgungsverteiler 10, auf dem ein Einlei
tungskörper 12 befestigt ist. Der Einleitungskörper 12
wiederum umfaßt einen Zentralkörper 24 mit zwei seitli
chen Trägerrohren 46 und 48. Der Einleitungskörper 12 ist
mittels eines im Bereich des Zentralkörpers 24 ausgebil
deten Flansches, der seitliche Zentrierungen 42 trägt,
mit dem Gasversorgungsverteiler 10 verspannt. Die Ver
spannung erfolgt mittels einer Schraube 30 und einer Ge
genmutter 32, die eine Bohrung 34 des Gasversorgungsver
teilers 10 übergreift.
Die Gaszuführung erfolgt vom hohlen Gasversorgungsvertei
ler 10 über eine Bohrung 34 im Gasversorgungsverteiler
10, über einen Zentralkanal 26 im Zentralkörper 24 zu Ab
zweigkanälen 28, die ebenfalls im Zentralkörper 24 ange
ordnet sind. Die Abzweigkanäle 28 münden in längsnutenförmigen
Gaszuführungskanälen 16
der Trägerrohre 46 und 48. Die Trägerrohre 46 und 48 sind
von perforierten Membranen 14 umgeben, die die Gaszuführungskanäle
16 vollständig überdecken und axial neben den Gaszuführungskanälen
16 mittels Schellen 40 befestigt sind.
Um den Übertritt von Gas aus dem Inneren des Gasversor
gungsverteilers 10 in den Zentralkanal 26 des Einlei
tungskörpers 12 zu ermöglichen, ist die Gegenmutter 32
als flacher Steg ausgebildet, dessen Breite schmaler, aber
dessen Länge größer als der Durchmesser des Zentralkanals
26 und der Bohrung 34 ist. Dadurch ermöglicht die Gegen
mutter 32 einerseits die Befestigung mittels der in
Längsrichtung überstehenden Lappen, seitlich des schmalen
Steges verbleiben aber Spalte, durch die Gas in den Zen
tralkanal übertreten kann. Um ein ungewolltes Entweichen
von Gas aus dem Bereich der Schraube 30 bzw. ein Eindrin
gen von Abwasser in die Gaszuführungskanäle zu vermeiden,
ist im Bereich des am Zentralkörper 24 ausgebildeten
Flansches eine Dichtung in Form eines O-Ringes 38 ange
ordnet und der Kopf der Schraube 30 mittels einer Dicht
scheibe 36 gegen die Oberfläche des Einleitungskörpers 12
abgedichtet.
Während die Zentrierungen 42 eine Zentrierung des Gasver
sorgungsverteilers 10 gegenüber dem Flanschbereich des
Zentralköpers 24 ermöglichen, schafft ein Zentrierbund 44
an der Gegenmutter 32 eine Zentrierung dieser Gegenmutter
32 bezüglich der Bohrung 34 im Gasversorgungsverteiler
10. Der Zentrierbund 44 kann konisch ausgebildet sein, so
daß gleichzeitig eine Verdrehsicherung erreicht wird,
wenn die Gegenmutter 32 axial in die Bohrung 34 eindringt
und sich dort verkeilt. Alternativ oder zusätzlich könn
ten die überstehenden Lappen der Gegenmutter auch als
Krallen ausgebildet sein, die in die Oberfläche des Gas
versorgungsverteilers 10 eindringen.
Um einen Auftrieb der Begasungseinrichtung zu verhindern,
kommuniziert der Innenraum 18 der Trägerrohre 46 und 48
des Einleitungskörpers 12 an den freien Enden 20 mit dem
Abwasser. Das Abwasser kann also in diesen Bereich ein
dringen.
Es hat sich gezeigt, daß das im Innenraum 18 stehende
Abwasser bei bekannten Begasungseinrichtungen im Gegen
satz zu dem sonst umgewälzten Abwasser nicht ausreichend
mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch kann es in diesem
Bereich zu einer anoxischen Schlammbildung kommen. Dieser
anoxische Schlamm enthält Giftstoffe, die die Vermehrung
erwünschter, zum Abbau von Schadstoffen im Abwasser benö
tigter Bakterien hemmt. Auch wenn das im Innenraum 18
stehende Abwasser als im wesentlichen stationär angesehen
wird, werden jedoch stets gewisse Mengen der im anoxi
schen Schlamm Giftstoffe an die Umgebung abgegeben und
beeinträchtigen damit die Wirksamkeit der Kläranlage.
Um diese Erscheinung zu verhindern, besitzt der Einlei
tungskörper 12 Austrittsöffnungen 22, die in der Be
triebslage oben liegen. Durch diese Austrittsöffnungen
kann Abwasser von den freien Enden her kommend den Innen
raum 18 durchströmen und über die Austrittsöffnungen 22
wieder austreten. Die Durchströmung wird dadurch bewirkt,
daß aufgrund der aus den perforierten Membranen austre
tenden Gase eine Aufwärtsbewegung des Abwassers hervorge
rufen wird, die auch die umgebenden Bereiche einbezieht
und das im Innenraum 18 befindliche Abwasser über die
Austrittsöffnungen 22 mit sich reißt.
Die Austrittsöffnungen 22 bewirken also, daß auch die In
nenräume 18 durchströmt werden und dadurch die Bildung
von anoxischem Schlamm wirksam verhindert wird.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Einleitungskör
per 12 entlang der Schnittlinie CD aus Fig. 1.
Bei der Montage der Einleitungskörper 12 an einem Gasver
sorgungsverteiler 10 wird so vorgegangen, daß zunächst
Bohrungen in den Gasversorgungsverteiler eingebracht wer
den und dann die Einleitungskörper 12 mit der am äußeren
Ende der Schraube 30 aufgeschraubten Gegenmutter 32
schräg auf den Gasversorgungsverteiler 10 aufgesetzt wer
den, so daß die Gegenmutter 32 geneigt in die Bohrung 34
eindringen kann. Die Schraube 30 wird nun angehoben, so
daß die Gegenmutter 32 mit ihrem Zentrierbund 44 in die
Bohrung 34 eindringt und sich dort verklemmt. Anschlie
ßend wird die Schraube 30 angezogen. Beim Auswechseln ei
nes Einleitungskörpers 12 kann die in der Bohrung 34 ver
bliebene Gegenmutter 32 wiederverwendet werden, da sie
auch nach dem Lösen der Schraube 30 in der Bohrung 34
verklemmt verbleibt.
Fig. 4 zeigt eine andere Alternative der in Fig. 1 darge
stellten Längsschnittzeichnung. In diesem Fall ist der
Zentralkörper 24 mit einem Zentrierring versehen, der in
die Bohrung 34 eingreift und eine zusätzliche Zentrierung
bewirkt. Die Gegenmutter 32 weist L-förmig abgewinkelte
Enden auf, die an der Oberfläche des Gasversorgungsver
teilers anliegen. Bei der in Fig. 5 dargestellten Alter
native ist statt eines Gasversorgungsverteilers 10 mit
rechteckigem Querschnitt ein solcher mit kreisförmigem
Querschnitt vorhanden.
Claims (9)
1. Begasungseinrichtung zur Einbringung eines Gases in
eine Flüssigkeit, insbesondere in ein zu behandelndes Ab
wasser, mit wenigstens einem Gasversorgungsverteiler
(10), mit einer Mehrzahl rohrförmiger Trägerrohre (46,
48), die jeweils an ihrem freien Ende offen sind, mit je
weils einer jedes Trägerrohr umgebenden perfo
rierten schlauchförmigen Membrane (14), wobei jedes Trä
gerrohr mindestens eine im Bereich der Membrane
ausmündende Gasdurchtrittsöffnung aufweist, wobei
die Trägerrohre von einem an den Gasversorgungs
verteiler angeschlossenen Zentralkörper (24) ausge
hen, der an dem Gasversorgungsverteiler befestigt
und über eine Bohrung (34) mit ihm strömungsverbunden ist
und wobei der Zentralkörper mit den Trägerrohren
einstückig als Einleitungskörper (12) ausgebil
det ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdurchtritts
öffnung als längsnutenförmiger Gaszuführungskanal (16) im
jeweiligen Trägerrohr ausgebildet ist, daß in
dem Zentralkörper ein Zentralkanal (26) und zwei von
diesem ausgehende Abzweigkanäle (28) angeordnet sind, die
in die längsnutenförmigen Gaszuführungskanäle (16) füh
ren, und daß der Gasversorgungsverteiler über die
Bohrung mit dem Zentralkanal strömungsverbunden
ist.
2. Begasungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wandstärke der Trägerrohre (46, 48)
vom Zentralkörper (24) ausgehend zu den freien Enden (20)
abnimmt.
3. Begasungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerrohre (46, 48) im Bereich
des Zentralkörpers (24) Austrittsöffnungen (22) aufweisen,
die in der Betriebslage im oberen Bereich angeordnet
sind.
4. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einleitungskörper (12) am
Gasversorgungsverteiler (10) mittels einer Schraube (30)
befestigt ist, die den Zentralkanal (26) axial durch
greift und eine Gegenmutter (32) trägt, welche die Wand
des Gasversorgungsverteilers (10) gegen den Flanschbe
reich des Zentralkörpers (24) verspannt, wobei die Mutter
(32) als schmaler Steg ausgebildet ist, dessen Breite
geringer und dessen Länge größer als die Bohrung (34) im
Gasversorgungsverteiler (10) ausgebildet ist.
5. Begasungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gegenmutter (32) einen in die Boh
rung (34) des Gasversorgungsverteilers (10) eingreifenden
Zentrierbund (44) trägt.
6. Begasungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zentrierbund (44) konisch ausgebil
det ist.
7. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenmutter (32) Kral
len trägt.
8. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gasversorgungs
verteiler (10) und dem Flansch des Zentralköpers (24)
eine Dichtung, vorzugsweise in Form eines O-Ringes (38),
angeordnet ist und daß zwischen dem Kopf der Schraube
(30) und der Oberfläche des Einleitungskörpers (12) eine
Dichtscheibe (36) angeordnet ist.
9. Begasungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß der am Zentralkörper (24)
ausgebildete Flansch seitliche Zentrierungen (42) trägt.
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1993
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