DE4342171A1 - Verfahren zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Düngung landwirtschaftlicher Nutzflächen - Google Patents
Verfahren zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Düngung landwirtschaftlicher NutzflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bodenbearbeitung,
insbesondere zur Düngung landwirtschaftlicher Nutzflächen,
mit einem telekommunikativen, vorzugsweise auf der Basis
von Satelliten arbeitenden Ortungssystem, und einem mobilen
Bodenbearbeitungsgerät, das einen mit dem Ortungssystem
kommunizierenden und die daraus ermittelte Momentanposition
des Bodenbearbeitungsgerätes darstellenden Kontrollcomputer
aufweist.
Wie beispielsweise in "Ortung und Navigation landwirt
schaftlicher Fahrzeuge", VD, Düsseldorf, 1992, Heft 14,
VDIAGR beschrieben, wird in der Landwirtschaft beispiels
weise zur Ertragsmessung mit einem Differential Global Po
sitioning System (DGPS-System) gearbeitet, im Rahmen dessen
Satelliten mit der am Boden stationierten Empfangseinheit
telekommunikativ in Verbindung stehen. Dieses System wird
jedoch ebenfalls im Rahmen der Ausbringung von Dünger auf
eine zu bearbeitende landwirtschaftliche Nutzfläche
verwendet. Dabei ist im Inneren des mobilen Fahrzeugs ein
Monitor mit Kontrollcomputer installiert, mittels welchem
das Mischen und Ausbringen des Düngers während der Fahrt
überwacht wird. Auf dem Monitor wird ferner ein der
landwirtschaftlichen Nutzfläche entsprechendes Farbmu
sterbild angezeigt, welches dem Benutzer als Vorgabe dient,
wie die Feldfläche zu düngen ist.
Dabei wird die relative
Position des landwirtschaftlichen Fahrzeugs mittels des
DGPS-Systems errechnet und diese auf dem Monitor des Fahr
zeugs mittels dessen Cursor dargestellt. Der Landwirt kann
so die ungefähre Position seines Fahrzeuges innerhalb des
Feldes erkennen, und entscheiden, wieviel Dünger an diesem
Standort ausgebracht werden soll. Die abzugebende Dünger
menge wird durch den Farbcode des Farbmusterbildes vorgege
ben. Nach Beendigung der Düngung ist im Idealfall dann da
von auszugehen, daß das gesamte Feld entsprechend dem die
Düngung und die Düngemengen vorgebenden Farbmusterbild ge
düngt ist. Dieses Ausbringungsverfahren ist jedoch dahinge
hend von Nachteil, daß das Farbmusterbild von vorneherein
in den Computer eingespeichert werden muß. Da jedoch eine
Aufzeichnung der tatsächlich abgefahrenen Strecke und damit
eine Aufzeichnung der de facto erfolgten Düngung im Echt
zeitbetrieb, d. h. im Momentanbetrieb nicht der Fall ist,
hat der Landwirt somit keinerlei Kontrolle darüber, ob
tatsächlich eine Düngung entsprechend dem Farbmusterbild
erfolgt ist. Zwar ist es möglich, daß die gesamte
Fahrtstrecke abgespeichert wird, jedoch erfolgt die Ausgabe
bei dem bisherigen Postprocessing-Verfahren erst nach Been
digung der ausgeführten Arbeiten, so daß Arbeitsfehler erst
im Nachhinein erkannt und nicht mehr bzw. nur mit hohem
Aufwand korrigiert werden können. Erschwert wird diese Aus
wertung durch den Umstand, daß bisherige Ortungssysteme
vereinzelt Positionsungenauigkeiten von größer zehn Metern
zulassen. Hierdurch können Fahrspurstrecken sowie die Ge
nauigkeit des Farbmusterbildes bzw. der Düngerausbringung
verfälscht werden. Umweltschäden z. B. durch Überdüngung
sind nicht auszuschließen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zum Bearbeiten einer landwirtschaftlichen Nutzfläche,
insbesondere zur Düngung und Ausbringung von organischen
Stoffen zu schaffen, bei dem während der Bodenbearbeitung
(Düngung) abhängig vom Düngeverlauf in Echtheit (Real-Time)
ein momentanes, reelles Dünge- und Fahrstreckenprofil er
stellt werden kann, so daß mögliche Arbeitsfehler bereits
während der Bodenbearbeitung erkannt und korrigiert werden
können, ferner sollen die bei der Ortung auftretenden, sy
stemabhängigen Ungenauigkeiten minimiert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren mit den
eingangs genannten Merkmalen vorgesehen, daß während des
Bodenbearbeitungsbetriebs die Momentanposition des mobilen
Bodenbearbeitungsgerätes im Kontrollcomputer laufend abge
speichert und am Monitor ausgegeben wird, also eine zeit
gleiche Erfassung und Ausgabe der Position des Bearbei
tungsgerätes stattfindet. Dadurch, daß dem Fahrer es somit
zu jeder Zeit möglich ist, zum einen seine momentane Posi
tion zu erkennen, als auch, durch entsprechenden Abruf,
seinen kompletten bereits zurückgelegten Fahrweg
(Fahrtstrecke), kann er somit mit besonderem Vorteil zu je
der Zeit überprüfen, ob der bisher bearbeitete Feldbereich
fehlerlos, das heißt ohne Auslassung irgendwelcher Teilbe
reiche, bearbeitet worden ist, oder ob bestimmte Feldberei
che noch nicht bearbeitet wurden. Ist dies der Fall, so ist
es ihm sofort möglich, die entsprechenden Fehler durch An
fahren des jeweiligen Feldbereiches und nachfolgendes Bear
beiten sofort zu korrigieren. Dadurch, daß ihm am Monitor,
der mit dem Kontrollcomputer einen sog. Ac
kerfahrtenschreiber bildet, das entsprechende Farbmuster
bild angezeigt wird, welches die bereichsabhängigen Aus
bringungsmengen codiert wiedergibt, ist ein Nachdüngen der
bisher ausgesparten Feldbereiche entsprechend dem vor
bestimmten Ausbringungsprofil vorteilhaft möglich. Diese
Korrekturen können vorteilhaft im Echtzeit-Betrieb erbracht
werden.
Erfindungsgemäß wird vor dem Bodenbearbeitungsbetrieb ein
ausgewählter Bearbeitungsbereich der zu bearbeitenden Nutz
fläche festgelegt und in dem Kontrollcomputer abgespei
chert, so daß nur ein bestimmter Bereich des gesamten Fel
des wahlweise bearbeitet werden kann und nicht die gesamte
Nutzfläche bearbeitet werden muß. Für den Fall, daß die
Nutzfläche Bereiche aufweist, die beispielsweise während
eines früheren Düngens überdüngt wurden oder wegen amtli
chen Vorschriften keinen weiteren Dünger mehr benötigen,
sieht die Erfindung ferner vor, daß vor dem Bearbeitungsbe
trieb ein von der Bearbeitung aus zunehmender Bereich fest
gelegt und im Kontrollcomputer des mobilen Fahrzeuges abge
speichert wird, so daß der Bearbeiter die spezifischen Da
ten des bzw. der Bereiche, an welchen er die Düngung zu un
terbrechen hat, jederzeit auf dem Monitor visualisiert be
kommt.
Zur Festlegung sowohl des Bearbeitungsbereiches als auch
des von der Bearbeitung aus zunehmenden Bereiches hat es
sich als zweckmäßig erwiesen, daß dies erfindungsgemäß
durch Umfahren des jeweiligen Bereichs mittels des mobilen
Bodenbearbeitungsgerätes erfolgt, und dabei durch das
telekommunikative Ortungssystem zu jeder Zeit die momentane
Position des Fahrzeuges erfaßt wird. Die derart erhaltenen
Positionsdaten werden dann vorteilhaft im Kontrollcomputer
abgelegt und unter Berücksichtigung von mathematischen
Glättungs-Verfahren am Bildschirm des mobilen Fahrzeuges
als Bereichsumrißkarte dargestellt. Simultan hierzu erfolgt
eine Flächenberechnung des dargestellten Bereiches. Die
obengenannten ausgeschlossenen Bereiche können hierbei auch
manuell z. B. unter Zuhilfenahme einer Flur- oder Kataster
karte in das System eingegeben und abgespeichert werden.
Diese von der Bearbeitung ausgeschlossenen Flächeninhalte
werden anschließend automatisch von der ursprünglich ermit
telten Gesamtfläche subtrahiert, so daß sich die reine Net
tofläche für die Düngerausbringung ergibt.
Damit der Bearbeiter während seiner Fahrt über die Nutzflä
che dann stets seine Position bezüglich des ausgewählten
Bereiches entnehmen kann, ist erfindungsgemäß ferner vorge
sehen, daß der Bearbeitungsbereich und/oder der von der Be
arbeitung aus zunehmende Bereich auf dem Kontrollcomputer
während des Bearbeitungsbetriebs ausgegeben wird, so daß
der Fahrer sich durch den auf dem Monitor im Bereich des
Bearbeitungsbereichs bewegenden Cursor stets orientieren
kann.
Da eine ökonomische und biologisch sinnvolle Düngung stets
entsprechend des Zustandes des zu düngenden Bodens erfolgt,
ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß
auf der zu bearbeitenden Nutzfläche und gegebenenfalls dem
Bearbeitungsbereich zu analysierende lokale Bodenproben ge
zogen werden, anhand welcher sich beispielsweise die Nähr
stoffverteilung und -konzentration innerhalb des Feldberei
ches analysieren läßt. Dabei werden die Positionsdaten der
Proben erfindungsgemäß von dem telekommunikativen Ortungs
system erfaßt und in dem Kontrollcomputer abgespeichert und
auf der Bereichsumrißkarte ausgegeben, wobei die Positions
daten alternativ dazu auch manuell eingegeben werden kön
nen. Durch die vollautomatische Erfassung der Positionsda
ten der Bodenproben mit dem DGPS-System ist eine genaue und
mit den tatsächlichen Bereichsgrenzen übereinstimmende Auf
nahme und Zuordnung der Daten möglich, was insbesondere
auch im Hinblick auf eine mögliche spätere Wiederholung
sowohl des Düngens als auch des Ziehens der Bodenproben
beispielsweise zwecks Überprüfung des Düngeerfolgs von Vor
teil ist.
Werden im Rahmen des Bearbeitungsbetriebes Düngemittel,
also beispielsweise Klärschlamm oder Kompost, ausgebracht,
so ist in Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgesehen,
daß die Ausbringung der Düngemittel von dem Kontrollcompu
ter erfaßt und abgespeichert wird, so daß dadurch mit be
sonderem Vorteil nach Beendigung der Düngung jedem Ort in
nerhalb der Bereichsgrenzen die entsprechenden ausgebrach
ten Düngemittelmengen und -konzentrationen zugeordnet wer
den können. Erfindungsgemäß erfolgt die Ausbringung der
Düngemittel in Abhängigkeit der Analyse der Bodenproben und
der daraus berechneten zweidimensionalen Bereichsbodenkarte
unter Berücksichtigung des von der Bearbeitung ausgenomme
nen Bereichs, so daß durch dieses Verfahren eine exakte
Kontrolle der Übereinstimmung der benötigten Mengen mit den
ausgebrachten Mengen vorgenommen werden kann.
Eine genaue positionsbezogene Ausbringung der Düngemittel
läßt sich insbesondere dann bewerkstelligen, wenn, wie er
findungsgemäß vorgesehen, die Ausbringung der Düngemittel
von dem Kontrollcomputer gesteuert wird. Diese computerge
steuerte Düngemittelausbringung ist äußerst vorteilhaft, da
dem Kontrollcomputer sowohl die momentanen Fahr
zeugpositionsdaten mittels Ortungssystem als auch die Bo
denprobendaten in Form einer farbig codierten Bodenproben
karte und damit verbunden die bezogen auf den jeweiligen
Ort erforderlichen Ausbringungsmengen bekannt sind. Somit
können ortsabhängige Ausbringungsmengen mengenmäßig genau
ausgebracht werden.
Im Rahmen des nachteiligen Ortungsverfahrens des Standes
der Technik werden von den am Boden befindlichen Sende- und
Empfangseinheiten, welche eine mobile, an dem Bodenbearbei
tungsgerät dem Kontrollcomputer zugeordnete und eine fest
stehende, am Bearbeitungsbereichsrand angeordnete Sende-
und Empfangseinheit umfassen, eine Vielzahl von verschie
denen Signalen von verschiedenen Satelliten gleichzeitig
empfangen, wobei in der Regel mindestens drei derartig ver
schiedener Signale für die Berechnung der Position mittels
der mobilen Sende- und Empfangseinheit einerseits und der
Berechnung eines Korrektursignals der Positionsdaten sei
tens der Feststation andererseits erforderlich sind. Sämt
liche anhand der vielen unterschiedlichen Satellitensignale
berechneten Korrekturdaten werden an den Kontrollcomputer
übermittelt, der aus diesen Korrekturdaten die zu den aus
den von ihm empfangenen Satellitendaten berechneten Positi
onsdaten passenden Daten auswählt. Sobald jedoch die Fest
station und die mobile Station nicht mehr dieselben Satel
litensignale empfangen, was beispielsweise dann der Fall
sein kann, wenn die mobile Empfangsstation aufgrund land
schaftlicher Gegebenheiten vom Empfang eines Satelliten ab
geschirmt ist, können dem Kontrollcomputer nicht mehr die
zu seinen Satellitendaten entsprechenden Korrekturdaten
übermittelt werden, was zu Positionssprüngen bzw. Ortungs
ungenauigkeiten führen kann. Die Behebung dieses Nachteils,
die zu einer deutlichen Reduzierung der Ortungsungenauig
keiten führt, ist bei einem derartigen Positionsbestim
mungsverfahren derart, daß erfindungsgemäß mittels der
Sende- und Empfangseinheiten der Feststation und des mobi
len Kontrollcomputers zwischen der Feststation und dem mo
bilen Kontrollcomputer bidirektional Daten ausgetauscht
werden, wobei erfindungsgemäß der Kontrollcomputer des mo
bilen Gegenstandes die Sende- und Empfangsstation der Fest
station steuert und/oder Daten abgefragt werden. Die mobile
Einheit kann somit ganz gezielt diejenigen Kontrolldaten
abfragen, die sie infolge der von ihr empfangenen Satelli
ten, die möglicherweise zu den von der Feststation empfan
genen Satelliten verschieden sein können, abfragt und auch
nur diese Daten erhält. Sollten sich nunmehr die Zahl oder
die Art der von der mobilen Station empfangenen Signale
während des Betriebs ändern, so werden von der Feststation
nur noch die Daten abgefragt, die zu den neuen empfangenen
Signalen korrespondieren, sofern diese Daten vorhanden
sind.
Erfindungsgemäß werden somit die Sende- und Empfangseinhei
ten der Feststation und des Kontrollcomputers in Bezug auf
die zu empfangenden Signale miteinander synchronisiert, was
durch einen Abgleich der Sende- und Empfangskanäle der Ein
heiten realisiert wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten des erfindungs
gemäßen Verfahrens ergeben sich aus dem im folgenden be
schriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnun
gen. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze des DGPS-Systems,
Fig. 2 eine Ansicht des auf dem Monitor eingespielten
Farbmusterbildes, das die auszubringenden Dün
gemittelmengen codiert wiedergibt,
Fig. 3 ein Diagramm der Kommunikationsvernetzung der
am Verfahren beteiligten Elemente,
Fig. 4 ein auf dem Monitor dargestellter Bearbeitungs
bereich,
Fig. 5 der Bearbeitungsbereich aus Fig. 4 mit den
dargestellten Orten der gezogenen Bodenproben,
Fig. 6 der Bearbeitungsbereich aus Fig. 4 oder 5 mit
der dargestellten abgefahrenen Fahrstrecke, und
Fig. 7 der Bearbeitungsbereich aus Fig. 4 mit darge
stellten von der Bearbeitung ausgenommenen Be
reichen.
Fig. 1 zeigt schematisch die Funktionsweise des erfin
dungsgemäßen Verfahrens. Satelliten 1 strahlen hochfre
quente Radiowellen ab. Auf dem mobilen Bearbeitungsgerät 2,
welches sich auf dem zu bearbeitenden Bereich befindet, ist
eine mobile Sende- und Empfangseinheit installiert, be
stehend aus einem Kontrollcomputer, einem Funkmodem und ei
nem Satellitenempfänger. Der Satellitenempfänger berechnet
aus den von den Satelliten 1 abgestrahlten Radiowellen 4a
Positionsdaten. Ferner ist eine weitere Sende- und Emp
fangseinheit (Satellitenempfänger mit Funkmodem) am Acker
rand vorgesehen, die als stationäre Feststation 3 dieselben
hochfrequenten Radiowellen 4b empfängt.
Diese Feststation wird benötigt, um Korrekturpositionsdaten
für eine genauere Ortung zu berechnen, wobei hierfür die
genaue Position des Aufstellungsortes der Feststation 3 be
kannt sein muß. Um die genaue Ortsposition der Feststation
3 programmieren zu können, ermittelt die mobile Station,
welche sich anfangs räumlich neben der Feststation 3 befin
det, durch eine mathematische Mittelwert-Berechnung im
Kontrollcomputer ihre Ortsposition und sendet diese Orts-
Koordinaten an die Feststation 3. Da der Feststation 3
jetzt ihre Orts-Koordinaten bekannt sind, kann diese die
eigentlichen Korrekturpositionsdaten berechnen und per Funk
4c zur mobilen Empfangsstation des Fahrzeuges 2 weiterlei
ten. Diese Korrekturdaten und die von der mobilen Empfangs
station ermittelten, ortsabhängigen Positionsdaten werden
im Kontrollcomputer der mobilen Anlage für die Berechnung
der Echtzeit-Position des Fahrzeuges 2 mit einer Abweichung
von kleiner als sechs Metern genutzt. Um diese Genauigkeit
zu erreichen, müssen beide Satelliten-Empfänger in Bezug
auf die zu empfangenden Satelliten synchronisiert werden.
Erfindungsgemäß werden hierzu die einzelnen Kanäle des
mobilen Empfängers mit denen des stationären Empfängers im
Kontrollcomputer abgeglichen, so daß keine unkorrigierten
Satellitendaten die Ortsposition verfälschen können. Diese
Positionsbestimmung wird jede Sekunde im Kontrollcomputer
durchgeführt, so daß der Fahrer eine Bereichsaufzeichnung
durchführen kann oder seine momentane Fahrzeugposition
relativ zur Bereichsumgrenzung auf dem Bildschirm mittels
einer grafischen Markierung verfolgen kann.
Gezeigt ist ferner ein zweites Fahrzeug 2a, welches eben
falls mittels des DGPS-Systems eine Positionsbestimmung an
hand des Signals 4d vom Satelliten 1 und des Signals 4e von
der Empfangsstation 3 durchführen kann, vorausgesetzt, es
ist mit entsprechenden Empfangs- und Verarbeitungseinrich
tungen ausgestattet.
Fig. 2 zeigt als Skizze das auf dem Monitor eingespielte
Farbmusterbild 5, welches dem Fahrer die positionsbezogenen
Ausbringungsmengen des Düngemittels in farbig codierter
Form angibt. Im gezeigten Beispiel sind die codierten Be
reiche durch verschiedene Schraffierungen dargestellt. An
hand dieses Farbmusterbildes 5 entnimmt der Fahrer bei
spielsweise, daß in den Bereichen 6a wenig und in den Be
reichen 6b, 6c und 6d ansteigend, in den Bereichen 6e der
meiste Dünger auszubringen ist. Durch den ebenfalls auf dem
Monitor dargestellten Cursor kann der Fahrer seine Momen
tanposition erkennen und entsprechend der Codierung 6a-6e
den Dünger ausbringen. Diese bereits vor Beginn der Feldbe
arbeitung im Rechner abgespeicherte Bodenkarte stellt im
nachteiligen Stand der Technik gleichzeitig das nicht über
prüfbare und somit lediglich rein rechnerisch ideale Resul
tat der Düngearbeit dar, da infolge der Nicht-Aufzeichnung
der Fahrtstrecke während der Ausbringung die tatsächliche
Ausbringung der benötigten Düngemittelmengen an jedem Ort
überprüft und gegebenenfalls nachgebessert werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren jedoch kann infolge der
ständigen Anzeige und Aufzeichnung der Momentanposition des
Ausbringungsfahrzeuges und gegebenenfalls durch Nachbesse
rung der Ausbringung dieser vorgegebene Soll-Zustand annä
hernd erreicht werden. Als weiterer Vorteil dieser Erfin
dung gilt die automatische Abschaltung der Düngerausbrin
gung, sobald das mobile Bodenbearbeitungsgerät sich auf
nicht zu düngende Flächen (Sperrflächen) befindet. Hier
durch können Umweltschäden vermieden werden.
Fig. 3 zeigt in anschaulicher Weise den Informations- bzw.
Signalfluß während der Feldbearbeitung. Mittels des DGPS-
System 7 wird die Position des Fahrzeugs 8 bestimmt (Pfeil
I) und in einem Kontrollcomputer 9 abgespeichert (Pfeil
II). Dem Computer 9 werden ferner Daten betreffend die
Bodensensorik 10 zugeführt (Pfeil III). Diese Daten umfas
sen insbesondere die Positionsdaten der zur Bestimmung der
Bodenqualität gezogenen Bodenproben als auch die daraus er
mittelten Werte der benötigen Düngemittelmengen, wie sie
durch das Farbmusterbild (vgl. Fig. 2) in codierter Form
dann ausgegeben werden. Ferner können diese Daten auch die
genauen Analysedaten der Bodenproben umfassen. Der Kon
trollcomputer 9 ist mit einem Monitor 11 vernetzt, auf wel
chem die vom Bearbeiter benötigten Daten angezeigt werden
(Pfeil IV). Darüber hinaus kommuniziert der Kontrollcompu
ter 9 mit Stellgliedern 12 der Bearbeitungsaggregate (Pfeil
V), um durch Steuerung der Stellglieder 12 beispielsweise
die Ausbringungsmengen an Düngemittel entsprechend der Da
ten vom DGPS-System 7 und der Daten der Bodensensorik 10 zu
steuern.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen nunmehr beispielhaft die während
der Bodenbearbeitung auf dem Monitor 11 dem Fahrer ange
zeigten Informationen. Zunächst wird dem Fahrer das durch
Umfahren eines ausgewählten Bereichs festgelegte und vom
DGPS-System mit seinen Positionsdaten bestimmte Bearbei
tungsbereich 13 angezeigt. Die Daten des jeweiligen Berei
ches werden gleichzeitig mit ihrer Erfassung im Kontroll
computer 9 abgespeichert. Anhand dieser mit einem Raster
belegten "Feldkarte" kann der Fahrer dann eine exakte Aus
bringung der Düngemittel vornehmen. Nachdem der Bearbei
tungsbereich 13 in oben beschriebener Weise festgelegt wor
den ist, muß der Landwirt Bodenproben an einigen Stellen
innerhalb des Bearbeitungsgebietes 13 ziehen, damit infolge
der Analyseergebnisse der bereits in Fig. 2 gezeigte Aus
bringungsplan erstellt werden kann. Die Positionsdaten der
gezogenen Bodenproben werden ebenfalls vom Kontrollcomputer
9 erfaßt und abgespeichert. Die einzelnen Positionen der
Bodenproben werden dann auf dem Monitor 11 des
"Ackerfahrtenschreibers" angezeigt, was in Fig. 5 durch
die Punkte 14 angedeutet ist. Da die Bestimmung und
Abspeicherung der Positionsdaten durch das DGPS-System er
folgt, ist eine mit der Realität übereinstimmende Vermes
sung des Innenprofils des Feldes gewährleistet. Durch die
Abspeicherung der Positionsdaten, die u. a. einen Teil der
Daten der Bodensensorik 10 bilden, ist es möglich, daß nach
der Ausbringung der Düngung an exakt den gleichen Positio
nen erneut Bodenproben gezogen werden können, was bei
spielsweise zur Kontrolle des Düngeerfolges notwendig ist.
Liegt dem Fahrer nach Ziehung der Bodenproben der Ausbrin
gungsplan in Form des Farbmusterbildes aus Fig. 2 vor, so
kann die Ausbringung erfolgen. Im Rahmen der Ausbringung
fährt der Fahrer den gesamten Bearbeitungsbereich 13 ab,
was ihm gleichzeitig mit dem Abfahren auf dem Monitor 11
angezeigt wird, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, wo die
zurückgelegte Fahrtstrecke 15 zu entnehmen ist. Anhand der
Darstellung ist es für den Fahrer sofort ersichtlich, wel
che Stellen des Bearbeitungsbereichs 13 noch unbearbeitet
sind. Diese Stellen 16 können dann gezielt angefahren wer
den und entsprechend dem Farbmusterbild bearbeitet werden,
so daß der gesamte Bearbeitungsbereich 13 lückenlos bei
spielsweise gedüngt werden kann.
Ferner ist es dem Fahrer auch möglich, Teilbereiche, die
nicht bearbeitet werden sollen, sei es wegen zu hohem Dün
gergehalt oder wegen zu hohem Schwermetallgehalt oder in
folge anderer gesetzlicher Vorschriften, festzulegen und
von einer Bearbeitung so auszunehmen. Dies geschieht der
art, daß der Fahrer nach Festlegung des Bearbeitungsbe
reichs 13 zur Festlegung der aus zunehmenden Bereiche 17
diese mit seinem Fahrzeug umfährt, wobei die Daten wiederum
von dem DGPS-System festgehalten und im Kontrollcomputer 9
abgelegt werden. Auf dem Monitor 11 werden dann die von der
Bearbeitung ausgenommenen Bereiche 17 angezeigt. Da dem
Fahrer zu jeder Zeit seine jeweilige Position auf dem Bear
beitungsbereich 13 mittels des Cursors auf dem Monitor 11
angezeigt wird, kann er folglich zuverlässig erkennen, wann
er mit seinem Fahrzeug auf einen derartigen Bereich 17
kommt, so daß er, falls die Steuerung der Ausbringung ma
nuell erfolgt, diese abstellen kann. Erfolgt die Steuerung
jedoch über den Kontrollcomputer 9, so wird die Ausbringung
automatisch unterbrochen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Dün
gung und Ausbringung organischer Stoffe auf land
wirtschaftlichen Nutzflächen, mit einem tele
kommunikativen, vorzugsweise auf der Basis von Satel
liten arbeitenden Ortungssystem, und einem mobilen Bo
denbearbeitungsgerät, das einen mit dem Ortungssystem
kommunizierenden und die daraus ermittelte Momentanpo
sition des Bodenbearbeitungsgerätes darstellenden Kon
trollcomputer aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Bearbeitungsbetriebes die Momentanposition
des Bodenbearbeitungsgerätes (8) im Kontrollcomputer
(9) laufend abgespeichert und ausgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Bodenbearbeitungsbetrieb ein ausgewählter Be
arbeitungsbereich (13) der zu bearbeitenden Nutzfläche
festgelegt und in dem Kontrollcomputer (9) abgespei
chert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß vor dem Bearbeitungsbetrieb ein von der Bear
beitung auszunehmender Bereich (17) festgelegt und im
Kontrollcomputer (9) abgespeichert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Bearbeitungsbereich (13) und/oder der von
der Bearbeitung auszunehmende Bereich (17) durch von
dem telekommunikativen Ortungssystem (7) erfaßtes Um
fahren mittels des Bodenbearbeitungsgeräts (8) festge
legt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bearbeitungsbereich (13)
und/oder der von der Bearbeitung aus zunehmende Bereich
(17) auf dem Kontrollcomputer (9) während des Bearbei
tungsbetriebs ausgegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der zu bearbeitendes Nutzflä
che und gegebenenfalls dem Bearbeitungsbereich (13) zu
analysierende lokale Bodenproben (10) gezogen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Positionsdaten der Bodenproben (10) von dem tele
kommunikativen Ortungssystem (7) erfaßt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Positionsdaten (14) im Kontrollcomputer
(9) abgespeichert und ausgegeben werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wo
bei während des Bearbeitungsbetriebs Düngemittel aus
gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
bringung der Düngemittel von dem Kontrollcomputer (9)
erfaßt und abgespeichert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausbringung von Düngemitteln in Abhängigkeit der
Analyse der Bodenproben (10) und/oder des von der Be
arbeitung ausgenommenen Bereichs (17) erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbringung der Düngemittel von dem Kontroll
computer (9) gesteuert wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch die Verwendung zum Markieren von
sichtbaren und/oder unsichtbaren Gegenständen.
13. Verfahren zur Positionsbestimmung eines mobilen Gegen
standes, mit einem telekommunikativen, auf der Basis
von Satelliten arbeitenden Ortungssystem, einer mit
einer Sende- und Empfangseinheit versehene Feststation
und einem an dem Gegenstand angeordneten, mit dem Or
tungssystem mittels einer Sende- und Empfangseinheit
kommunizierenden Kontrollcomputer, insbesondere zur
Verwendung in dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Sende- und
Empfangseinheiten der Feststation (3) und des mobilen
Kontrollcomputers zwischen der Feststation und dem
mobilen Kontrollcomputer (9) bidirektional Daten aus
getauscht werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß über den Kontrollcomputer (9) des mobilen Gegen
standes die Sende- und Empfangsstation der Feststation
(3) gesteuert und/oder Daten abgefragt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangseinheiten
der Feststation (3) und des Kontrollcomputers (9) in
Bezug auf die zu empfangenden Signale miteinander syn
chronisiert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß im Rahmen der Synchronisation die Sende- und Emp
fangskanäle der Sende- und Empfangseinheiten miteinan
der abgeglichen werden.
Priority Applications (8)
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4324048 | 1993-07-17 | ||
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