DE4341063A1 - Vorrichtung und Verfahren zur optischen, ortsauflösenden Bestimmung von Dichteverteilungen in biologischem Gewebe - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur optischen, ortsauflösenden Bestimmung von Dichteverteilungen in biologischem GewebeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur optischen, ortsauflösenden Bestimmung von
Dichteverteilungen in biologischem Gewebe.
Zur bildgebenden Untersuchung menschlichen Gewebes sind
seit längerem eine Reihe von Vorrichtungen bzw. Verfahren
bekannt. So werden beispielsweise Röntgenstrahlen
eingesetzt, um gut kontrastierte Bilder des menschlichen
Skelettaufbaus zu gewinnen. Bei der Detektion von Tumoren,
wo die zu detektierenden Dichtedifferenzen zwischen den
verschiedenen Gewebe-Bestandteilen teilweise kleiner als 5%
sind, ist die hiermit erreichbare Bildqualität jedoch für
eine sichere Diagnose oft nicht ausreichend. Nachteilig bei
der Verwendung von Röntgenstrahlen ist weiterhin, daß diese
eine ionisierende Wirkung auf die durchstrahlten
Körperteile besitzen.
Auch bekannte NMR-spektroskopische in-vivo-Untersuchungs
verfahren bieten bei derart geringen optischen Dichte
änderungen im Gewebe nur begrenzte Auswertemöglichkeiten.
Zudem sind derartige Verfahren aufwendig und erfordern
lange Meßzeiten.
Seit geraumer Zeit werden deshalb optische Verfahren zur
bildgebenden Diagnose von biologischem Gewebe untersucht,
die die bekannten Nachteile der Röntgenstrahlung bzw. NMR-
spektroskopischen Untersuchungsverfahren vermeiden sollen.
Derartige Vorrichtungen bzw. Verfahren auf optischer Basis
werden beispielsweise im US-Patent 4,972,331 beschrieben.
Aus der Veröffentlichung von J.M. Schmitt et al.: Use of
polarized light to discriminate short-path photons in a
multiply scattering medium (Applied Optics, Vol. 31, No. 30,
pp. 6353-6546) ist des weiteren bekannt, wie mit Hilfe
infraroter Strahlung und insbesondere der Auswertung der
Streustrahlungs-Anteile die Detektion von "Fremdkörpern" in
stark streuenden Medien realisiert werden kann.
Den Vorrichtungen bzw. Verfahren auf optischer Basis aus
den genannten Veröffentlichungen ist jedoch der Nachteil
gemeinsam, daß lediglich qualitative Aussagen über das
Vorhandensein bestimmter Gewebe-Anteile, z. B. Tumore, zu
machen sind. Es ist damit jedoch nicht möglich, diese
Gewebe-Anteile präzise im Gewebe zu lokalisieren oder aber
deren Dimensionen exakt zu bestimmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zur optischen, ortsauflösenden
Bestimmung von Dichteverteilungen in biologischem Gewebe
sowie ein Verfahren zu deren Betrieb zu schaffen, wobei die
erwähnten Nachteile des Standes der Technik vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 1.
Gegenstand des Anspruches 12 ist ein Verfahren zum Betrieb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Der erfindungsgemäße Einsatz einer Scan-Einheit, die sowohl
das sendeseitige definierte Positionieren eines lokal
begrenzten Strahlenbündels einer Strahlungsquelle als auch
die gleichzeitige ortsaufgelöste Registrierung der trans
mittierten Strahlungsanteile erlaubt, gestattet nunmehr die
hochpräzise ortsauflösende Bestimmung von Dichtevertei
lungen bzw. Dichteänderungen in biologischem Gewebe. Es
lassen sich somit beispielsweise präzise Aussagen über die
Lokalisation von Tumoren im menschlichen Gewebe machen, die
unterschiedliche optische Dichten im Vergleich zum
umliegenden, gesunden Gewebe aufweisen. Ebenso sind nunmehr
exakte Informationen über die Dimensionen derartiger
veränderter Dichteverteilungen zugänglich.
Neben der primär gewünschten, ortsauflösenden Detektion
lokaler Dichteänderungen im Gewebe kann die erfindungs
gemäße Vorrichtung jedoch auch dazu eingesetzt werden,
geringe Dichteänderungen im Gewebe über längere Zeiträume
zu erfassen. Dies kann z. B. zur Überwachung von Gewebe-
Veränderungen im Verlauf einer medikamentösen Behandlung
erforderlich sein. Eine Auswertung der registrierten
Signale kann dann z. B. dergestalt erfolgen, wie sie etwa in
der bereits erwähnten Veröffentlichung von J.M. Schmitt et
al. beschrieben wird.
Je nach gewünschter Auswertung können verschieden auf
gebaute Scan-Einheiten in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eingesetzt werden. Insgesamt ist somit ein modularer Aufbau
der gesamten Vorrichtung möglich, bei dem einzelne
Komponenten je nach Anwendung austauschbar sind.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und eines Verfahrens zu deren Betrieb ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungs
beispielen anhand der beiliegenden Figuren.
Dabei zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung in einer schematisierten
Darstellung;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung in einer schematisierten
Darstellung.
Anhand von Fig. 1 wird im folgenden ein erstes Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben. Das
zu untersuchende biologische Gewebe (1), z. B. ein Teil der
menschlichen Hand, ist hierbei zwischen den Backen (2a, 2b)
einer U-förmigen Meßzange (2) angeordnet, in die die Scan-
Einheit integriert ist. Der Abstand der beiden Backen (2a,
2b) der Meßzange (2) ist definiert einstellbar, was über
den Pfeil mit dem Bezugszeichen (9) schematisiert ange
deutet werden soll. Dies kann über eine bekannte
Verschiebemechanik oder dgl. realisiert werden. Die
Verschiebemechanik umfaßt des weiteren eine - ebenfalls
nicht dargestellte - Längenmeßeinrichtung in Form eines
bekannten inkrementellen oder absoluten Wegmeß-Systemes,
die ein laufendes Erfassen des aktuell eingestellten
Abstandes der beiden Backen (2a, 2b) zu Auswertezwecken
ermöglicht.
Die Meßzange ist des weiteren vorteilhafterweise durch
geeignete Materialwahl desinfizierbar gestaltet. Als
günstig erweist es sich hierbei, wenn die Meßzange
inclusive Scan-Einheit konstruktiv so ausgeführt ist, daß
sie leicht zerlegbar ist und die einzelnen Teile in einem
Autoklaviator einfach desinfiziert werden können.
Zur eigentlichen Scan-Einheit gehört neben der Strahlungs
quelle (3), der Detektoreinheit (4) und der jeweils zuge
hörigen Verschiebeeinrichtung von Strahlungsquelle (3) und
Detektoreinheit (4) eine Dickenmeßeinrichtung (5, 6), mit
der die jeweils aktuelle Dicke des zu untersuchenden
Gewebes (1) erfaßt wird.
An einem der beiden Backen (2a) der Meßzange (2) ist
erfindungsgemäß die Strahlungsquelle (3) sowie am entgegen
gesetzten Backen (2b) die Detektoreinheit (4) angeordnet.
Sowohl die Strahlungsquelle (3) als auch die
Detektoreinheit (4) können mit Hilfe der - nicht
dargestellten - Verschiebe-Einrichtung in einer Ebene
definiert positioniert werden, was mittels der beiden
Pfeile (3′) bzw. (4′) angedeutet werden soll. Hierbei ist
sowohl eine Verschiebemöglichkeit entlang einer Geraden wie
auch eine flächige Verschiebung realisierbar. Eine Scan-
Einheit-Steuerung (8) übernimmt das definierte Verschieben
von Strahlungsquelle (3) und Detektoreinheit (4), je nach
gewünschtem Scan-Modus und erfaßt auch jeweils die
aktuellen Positionen von Strahlungsquelle (3) und
Detektoreinheit (4).
Neben der dargestellten Möglichkeit, sowohl Strahlungs
quelle (3) als auch Detektoreinheit (4) definiert
verschiebbar auszulegen, ist es alternativ ebenso möglich,
entweder nur die Strahlungsquelle oder die Detektoreinheit
zu verschieben. Ebenso kann eine Detektoreinheit eingesetzt
werden, die z. B. während eines Scan-Vorganges in zeitlicher
Abfolge lokal empfindlich geschaltet wird.
Wesentlich ist jeweils nur, daß bei bekannter Position des
Einstrahlortes im Gewebe austrittsseitig eine ortsabhängige
Registrierung der transmittierten bzw. gestreuten
Strahlungsanteile erfolgt.
Erfindungsgemäß erfolgt in einem ersten Scan-Vorgang bei
festgehaltener Einstrahlposition der Strahlungsquelle (3)
ein ortsaufgelöstes Erfassen der transmittierten und
gestreuten Strahlungsanteile mit Hilfe der Detektoreinheit
(4) über einen bestimmten Raumwinkel. In den anschließenden
Scan-Vorgängen wird die Einstrahl-Position der Strahlungs
quelle (3) mit Hilfe der Scan-Einheit relativ zum zu durch
strahlenden Gewebe (1) verändert und jeweils erneut die zu
dieser Einstrahlposition gehörenden Streulichtverteilungen
über die Detektoreinheit (4) erfaßt. Es werden dabei so
viele einzelne Scan-Vorgänge durchgeführt, bis anhand der
registrierten Signale eine rechnerische Rekonstruktion des
durchstrahlten Gewebes möglich ist.
In den auf den ersten Scan-Vorgang folgenden Scan-Vorgängen
kann neben der örtlichen Variation des Einstrahlortes der
Strahlungsquelle auch die jeweilige Detektoreinheit
nachgeführt werden. Eine derartige Nachführung kann z. B. so
aussehen, daß die optischen Achsen von Strahlungsquelle und
Detektoreinheit immer synchron zueinander bewegt werden.
Es erfolgt demnach ein punktweises Durchstrahlen des zu
untersuchenden Gewebes bei gleichzeitiger Erfassung der
transmittierten Streulichtverteilung über einen definierten
Raumwinkel. Bei jedem aufeinanderfolgenden Scan-Vorgang
wird die Punktlichtquellen-Position relativ zum Gewebe
inkremental verändert.
Eine mögliche Signalgewinnung kann neben einer einfachen
Messung der transmittierten Intensitäten auch auf Grundlage
der Phasenmodulations-Spektroskopie erfolgen, wie sie etwa
im US-Patent US 4,972,331 beschrieben ist.
Hierbei wird sendeseitig die Strahlungs-Amplitude hoch
frequent im Bereich 100 MHz-500 MHz intensitätsmoduliert
und die Streustrahlung detektorseitig nach dem Passieren
des Gewebes ortsaufgelöst registriert. Ausgewertet werden
detektorseitig dabei die resultierenden Phasenänderungen
des hochfrequent modulierten Lichtes als auch die
Amplitudenänderungen des Hochfrequenzanteiles der
Streustrahlung relativ zur ursprünglichen Strahlung.
Die weitere Verwertung der gewonnenen Informationen in
einem geeigneten Rekonstruktionsverfahren ist etwa aus der
Veröffentlichung "M.Schweiger, S.R.Arridge, D.T.Delpy:
Application of the Finite-Element Method for the Forward
and Inverse Models in Optical Tomography, Journal of
Mathematical Imaging and Vision 3 (1993), S. 263" bekannt.
Als Strahlungsquelle (3) dienen im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein oder mehrere Laserdioden, die im
infraroten Spektralbereich arbeiten und gemäß dem
Signalverarbeitungsverfahren hochfrequent moduliert werden
können. Die Laserdiode mit einer entsprechenden vorgeord
neten Optik liefert ein lokal eng begrenztes Strahlen
bündel, welches definiert über das zu untersuchende Gewebe
(1) gerastert werden kann, d. h. die Strahlungsquelle kann
als punktähnliche Lichtquelle mit definierter Apertur und
definiertem Öffnungswinkel betrachtet werden.
Alternativ ist es möglich, die gewünschte Lichtquelle mit
dem eng begrenzten Strahlenbündel beispielsweise auch mit
Hilfe eines sendeseitig vorgesehenen faseroptischen Licht
leiters zu realisieren, der vor einer geeigneten
Strahlungsquelle angeordnet ist und dessen Strahlaus
trittsfläche mit einer speziellen Kollimationsoptik
versehen ist und über das Gewebe bewegt bzw. gerastert
wird.
Entscheidend bei der Wahl der Strahlungsquelle ist jeweils
lediglich, daß eine möglichst eng begrenzte Apertur mit
einem kleinen Öffnungswinkel vorliegt, deren Einstrahl
position definiert relativ zum zu durchstrahlenden Gewebe
positioniert werden kann.
Geeignete Strahlungsquellen-Wellenlängen liegen vorteil
hafterweise im infraroten Spektralbereich zwischen 600 nm
und 1300 nm, wo biologisches Gewebe eine relativ hohe
Transmission aufweist. Neben der Verwendung einer einzelnen
Wellenlänge können parallel auch zwei oder mehr Wellen
längen gleichzeitig eingesetzt werden. Hierzu sind dann
z. B. entsprechend zwei oder mehr Strahlungsquellen
verschiedener Wellenlänge einzusetzen.
Empfangsseitig ist als Detektoreinheit (4) im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein flächiges CCD-Array vorgesehen, mit
dem eine ortsaufgelöste Registrierung der transmittierten
bzw. gestreuten Strahlungsanteile möglich ist.
Für den Betrieb mit hochfrequent moduliertem Laserlicht
kann das CCD-Array wahlweise ebenfalls direkt hochfrequent
moduliert werden oder aber zusammen mit einen vorgeschal
teten Bildverstärker mit hochfrequent modulierter Verstär
kung betrieben werden. Die detektorseitige Modulations
frequenz ist dabei um einen Frequenz-Offset δf im kHz-
Bereich gegen die Modulationsfrequenz der Laserdiode
verstimmt, so daß das CCD-Array ein Signal der Frequenz δf
registriert, das sämtliche relevanten Informationen wie
Amplitude und Phase des hochfrequent modulierten Lichtes
enthält.
Das CCD-Array kann dabei über die erwähnte, nicht
dargestellte, Verschiebeeinrichtung ebenso wie die
Strahlungsquelle (3) definiert relativ zum Gewebe (1)
positioniert werden, so daß hiermit auch größere Gewebe
teile untersucht werden können.
Alternativ ist als Detektoreinheit (4) auch eine CCD-Zeile
einsetzbar, die entsprechend verschoben werden kann.
Daneben ist detektorseitig auch der Einsatz eines faser
optischen Lichtleiters mit nachgeordneter wellenlängen
selektiver Detektoreinheit möglich, der die zu
registrierende transmittierte bzw. im Gewebe gestreute
Strahlung ortsabhängig registriert. Zur ortsabhängigen
Registrierung der Streustrahlungsanteile über einen
definierten Raumwinkel wird in einem Scan-Vorgang bei
festgehaltener Einstrahlposition die Eintrittsfläche des
faseroptischen Lichtleiters austrittsseitig über das Gewebe
gerastert, was ebenfalls mit Hilfe einer bekannten
Verschiebemechanik erfolgen kann.
Auch bei der Verwendung eines faseroptischen Sensors können
selbstverständlich die oben beschriebenen Methoden der
Signalgewinnung mit hochfrequent moduliertem Licht
verwendet werden.
Neben der Möglichkeit, wie im dargestellten Ausführungs
beispiel, sowohl Strahlungsquelle (3) als auch
Detektoreinheit (4) definiert ortsvariabel auszugestalten,
kann alternativ auch nur die Strahlungsquelle (3) oder die
Detektoreinheit (4) entsprechend verschiebbar ausgelegt
werden.
Neben der reinen Verschiebung sind jedoch auch andere Scan-
bzw. Raster-Verfahren erfindungsgemäß einsetzbar, wie z. B.
die Rotation um ein zylinderförmiges Gewebeteil oder dgl.
Die Scan-Einheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfaßt
des weiteren eine Dickenmeßeinrichtung (5, 6), mit deren
Hilfe die jeweilige Dicke des aktuell durchstrahlten
Gewebes (1) bestimmt werden kann. Diese Information ist zur
- anschließend skizzierten - Auswertung der registrierten
Strahlungs-Signale und der rechnerischen Rekonstruktion des
durchstrahlten Gewebes erforderlich. Im Ausführungsbeispiel
von Fig. 1 sind zur Dickenmessung neben der Strahlungs
quelle (3) und der Detektoreinheit (4) jeweils Tastspitzen
angeordnet, die mit einer definierten Federkraft gegen das
zu durchstrahlende Gewebe (1) drücken und derart unmittel
bar im Kontakt mit den Gewebe-Grenzflächen sind. Die
Ausgangssignale der Dickenmeßeinrichtung (5, 6) werden
zusammen mit den Informationen über den eingestellten
Abstand der beiden Backen (2a, 2b) der Meßzange (2) in
einer zugehörigen Auswertestufe (12) der Dickenmeß
einrichtung (5, 6) verarbeitet, die die bestimmten Dicken-
Meßwerte anschließend an die zentrale Auswerteinheit (10)
der erfindungsgemäßen Vorrichtung übergibt.
Wie bereits angedeutet verarbeitet die zentrale
Auswerteinheit (10) des weiteren auch die Informationen, die
von der Scan-Einheit-Steuerung (8) über die aktuellen
Positionen von Strahlungsquelle (3) und Detektoreinheit (4)
erfaßt werden. Zur Auswertung benötigt die zentrale
Auswerteeinheit (10) schließlich noch die registrierten
Signale der Amplitude und Phase des hochfrequent
modulierten Lichtes sowie den Gleichlichtanteil auf der
Detektoreinheit (4), die von einer geeigneten Auswertestufe
(11) der Detektoreinheit (4) an die zentrale Auswerte
einheit (10) übergeben werden.
Die erfindungsgemäß, nunmehr ortsaufgelöst bei bekannter
Einstrahlposition registrierten Streulichtanteile können
bei bekanntem Abstand zwischen Strahlungsquelle (3) und
Detektoreinheit (4) sowie den bekannten optischen Gewebe-
Parametern dazu verwendet werden, örtliche "Störungen" im
untersuchten Gewebe zu lokalisieren. Derartige "Störungen",
wie z. B. Tumore, besitzen eine unterschiedliche optische
Dichte im Vergleich zum umliegenden gesunden Gewebe und
können ortsaufgelöst lokalisiert werden.
Die rekonstruktive Berechnung der optischen Dichte
verteilung anhand der in mehreren Scans gewonnen
Informationen erfolgt durch Entfaltungsalgorithmen unter
Verwendung von berechneten Vorwärts-Kernels. Details zu
einem derartigen Auswerteverfahren finden sich etwa in der
bereits oben zitierten Veröffentlichung von M. Schweiger et
al.
Hierbei wird davon ausgegangen, daß die erfolgenden
Streuprozesse im Gewebe mit den jeweils vorliegenden,
optischen Dichtverteilungen korreliert sind und somit aus
der Detektion der Streulichtanteile eine rekonstruktive
Berechnung der vorliegenden, örtlichen Gewebedichte-
Verteilungen möglich ist. Die Entfaltung der registrierten
Signale erfolgt mit sogenannten adaptiven Vorwärtskerneln,
die aus Modellberechnungen auf Grundlage der bekannten
Streueigenschaften des zu untersuchenden Gewebes
resultieren.
Zur Auswertung können ferner die objektabhängigen Beugungs
erscheinungen der Photonen-Dichtewellen herangezogen
werden.
Aus der erfolgten rekonstruktiven Berechnung der optischen
Dichtverteilung im untersuchten Gewebe über die Auswerte
einheit ist schließlich über eine nachgeordnete Bild
verarbeitungseinheit und ein entsprechendes Display (13)
eine zwei- oder dreidimensionale Darstellung der unter
suchten Gewebe-Teile möglich.
Eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 ist
anstelle der Meßzange mit integrierter Scan-Einheit nunmehr
eine tomographische Gantry vorgesehen, in die die Scan-
Einheit integriert ist. Die Strahlungsquelle (23) und die
Detektoreinheit (24) der Scan-Einheit rotieren nach Art
eines tomographischen Scanners um das zu untersuchende
Gewebe (21) . Die Strahlungsquelle (23) ist auch hierbei
wieder als Punktlichtquelle mit definierter, eng begrenzter
Apertur ausgeführt. Des weiteren gestattet die
Detektoreinheit (24) analog zum ersten Ausführungsbeispiel
die ortsaufgelöste Registrierung der transmittierten
Strahlungsanteile.
Des weiteren umfaßt auch die erfindungsgemäße Vorrichtung
dieses Ausführungsbeispieles eine Dickenmeßeinrichtung (25,
26) in Form zweier, am Gewebe (21) anliegender Tastspitzen.
Die Signalverarbeitung erfolgt prinzipiell identisch zum
vorab beschriebenen Ausführungsbeispiel, d. h. es ist
ebenfalls eine zentrale Auswerteeinheit (100) vorgesehen,
die die Informationen der Scan-Einheit und der Dicken
meßeinrichtung entsprechend verarbeitet und ggf. über eine
Bildverarbeitungseinheit auf einem Display darstellt.
Mit Hilfe dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können insbesondere Schnittbilder des zu unter
suchenden Gewebes unterschiedlichster Perspektive
realisiert werden, wie sie etwa auch in gleicher Art und
Weise bei der NMR-Tomographie gewonnen werden.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur optischen, ortsauflösenden Bestimmung
von Dichteverteilungen in biologischem Gewebe, mit
- - einer Scan-Einheit, die sendeseitig ein definiertes Positionieren eines lokal begrenzten Strahlenbündels einer Strahlungsquelle (3, 23) und empfangsseitig die orts- und raumwinkel aufgelöste Registrierung der transmittierten Strahlungsanteile ermöglicht, sowie
- - einer Auswerteeinheit (10, 100) , die anhand der über die Scan-Einheit registrierten Signale eine ortsaufgelöste Lokalisation definierter Dichteverteilungen übernimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Scan-Einheit
sendeseitig mindestens eine Punktlichtquelle und
empfangsseitig mindestens eine punktförmige
Detektoreinheit (4, 24) umfaßt.
3 Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Scan-Einheit
sendeseitig mindestens eine Punktlichtquelle und
empfangsseitig ein zweidimensionales Detektorarray als
Detektoreinheit (4, 24) umfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Punkt
lichtquelle ortsfest ist, während die Detektoreinheit
(4, 24) definiert ortsvariabel ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Punkt
lichtquelle und die Detektoreinheit (4, 24) definiert
ortsvariabel sind.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2-4,
wobei die Scan-Einheit in eine U-förmige Meßzange (2)
integriert ist, in deren Backen (2a, 2b) jeweils die
Punktlichtquelle und die Detektoreinheit (4)
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der Abstand der
beiden Backen (2a, 2b) der Meßzange (2) definiert
einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Scan-Einheit
ferner eine Dickenmeß-Einrichtung zur Bestimmung der
Dicke des untersuchten Gewebes umfaßt und die Dicken
meß-Einrichtung einen Ausgang besitzt, der mit der
Auswerteinheit (10, 10) verbunden ist, die die
gelieferten Signale der Dickenmeßeinrichtung zur
Auswertung heranzieht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die
Strahlungsquelle (23) und die Detektoreinheit (24) der
Scan-Einheit in eine tomographische Gantry integriert
sind, die um das zu untersuchende Gewebe rotiert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die tomographische
Gantry eine Dickenmeß-Einrichtung zur Bestimmung der
Dicke des untersuchten Gewebes umfaßt und die Dicken
meß-Einrichtung einen Ausgang besitzt, der mit der
Auswerteinheit (100) verbunden ist, die die
gelieferten Signale der Dickenmeßeinrichtung zur
Auswertung heranzieht.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, wobei der Auswerteeinheit (10, 100) eine
Bildverarbeitungseinheit nachgeordnet ist, welche die
registrierten Signale derart verarbeitet, daß eine
zwei- oder mehrdimensionale Darstellung auf einem
geeigneten Display (13) möglich ist.
12. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach
mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in
einem ersten Scan-Vorgang bei festgehaltener
Einstrahlposition der Strahlungsquelle (3, 23)
detektorseitig ortsaufgelöst die transmittierten und
gestreuten Strahlungsanteile registriert werden und
dieser erste Scan-Vorgang bei veränderter
Einstrahlposition der Strahlungsquelle (3, 23) so oft
wiederholt wird, bis anhand der gemessenen Signale und
der bei jedem Scan-Vorgang bestimmten Gewebe-Dicken
eine rekonstruktive Darstellung des durchstrahlten
Gewebes möglich ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Strahlungsquelle
(3, 23) hochfrequent intensitätmoduliert wird und
detektorseitig die relativen Phasen- und
Amplitudenänderungen der Streustrahlung ortsabhängig
registriert und ausgewertet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei mindestens zwei
Wellenlängen im Bereich zwischen 600 und 1300 nm
verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 12, wobei zur Auswertung
ferner die objektabhängigen Beugungserscheinungen der
Photonen-Dichtewellen herangezogen werden.
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