DE4340258A1 - Spritzgießmaschine mit Etagenwerkzeug - Google Patents
Spritzgießmaschine mit EtagenwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spritzgießmaschine mit Etagenwerk
zeug, bei der ein Mittelpaket von zwei Werkzeughälften seitlich
einschließbar ist, und bei der ferner Getriebemittel vorgesehen
sind, um zwischen den Werkzeughälften und dem Mittelpaket eine
Öffnungs- bzw. Schließbewegung zu erzeugen, bei der sich der
Abstand des Mittelpakets zu beiden Werkzeughälften gleichmäßig
verändert.
Eine Spritzgießmaschine der vorstehend genannten Art ist aus
der JP-U2 62-18418 bekannt.
Die bekannte Spritzgießmaschine weist ein Etagenwerkzeug auf,
bei dem das Mittelpaket und eines der äußeren Werkzeugteile
beweglich, das andere Werkzeugteil hingegen raumfest angeordnet
sind. Mittels einer ersten Kolben-Zylinder-Einheit ist das
bewegliche Werkzeugteil verfahrbar. Am beweglichen Werkzeugteil
ist eine Zahnstange angeordnet, die mit einem Zahnrad kämmt,
das am Mittelpaket drehbar gelagert ist. Am raumfesten Werkzeug
teil ist ebenfalls eine Zahnstange angeordnet, die auch mit
dem am Mittelpaket gelagerten Zahnrad kämmt. Über dieses Getriebe
wird mittels einer 2 : 1 Übersetzung erreicht, daß sich beim
Verschieben des beweglichen Werkzeugteils das gesamte Etagenwerk
zeug gleichmäßig öffnet, weil durch das genannte Getriebe sich
das Mittelpaket mit der halben Geschwindigkeit, verglichen mit
dem beweglichen Werkzeugteil, bewegt.
Bei der bekannten Spritzgießmaschine ist das Spritzgießaggregat
neben dem raumfesten Werkzeugteil und zwar auf der dem Mittel
paket gegenüberliegenden Seite angeordnet. Das Spritzgießaggregat
befindet sich auf einem Wagen und ist somit in der selben
Richtung wie das bewegliche Werkzeugteil und das Mittelpaket
verschiebbar. An dem Wagen ist eine zweite Kolben-Zylinder-
Einheit angeordnet. Deren Zylinder ist fest mit dem Wagen des
Spritzgießaggregates verbunden, während die Kolbenstange starr
mit dem raumfesten Werkzeugteil verbunden ist. Ein die Kolben
stange tragender Zylinder ist doppeltwirkend ausgebildet, wobei
die Wirkflächen auf beiden Seiten des Zylinders unterschiedlich
groß gewählt sind. Auf diese Weise ist das Spritzgießaggregat
relativ zum raumfesten Werkzeugteil verfahrbar.
Das Spritzgießaggregat ist über einen langgestreckten Injektions
zylinder, der sich durch eine Durchlaßöffnung des raumfesten
Werkzeugteils hindurch erstreckt, mit dem Mittelpaket verbunden,
in dem ein Mundstück des Injektionszylinders gegen eine Anschluß
öffnung des Mittelpaketes gedrückt wird. Der Anpreßdruck des
Mundstücks kann dabei mittels der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit
vorgegeben werden.
Wenn nun das Etagenwerkzeug durch Betätigen der ersten Kolben-
Zylinder-Einheit geöffnet wird, so kann man durch geeignete
Ansteuerung der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit erreichen, daß
das Spritzgießaggregat dem ebenfalls bewegten Mittelpaket folgt
und das Mundstück des Injektionszylinders in Anlage an der
Anschlußöffnung des Mittelpakets verbleibt.
Auf diese Weise bildet das Spritzgießaggregat mit dem Mittelpaket
eine Einheit, die auch bei der Öffnungs- und Schließbewegung
des Etagenwerkzeugs nicht getrennt wird. Die erforderlichen
Reaktionskräfte zwischen dem Mittelpaket und dem Spritzgieß
aggregat werden dabei einerseits vom Mittelpaket über das
Zahnrad, die Zahnstange, das bewegliche Werkzeugteil und die
erste Kolben-Zylinder-Einheit in das Fundament und andererseits
über das Spritzgießaggregat, dessen Wagen, Zylinder, Kolben,
Kolbenstange und das raumfeste Werkzeugteil, ebenfalls in das
Fundament gleitet.
Bei der bekannten Spritzgießmaschine ist von Nachteil, daß die
erheblichen Anpreßkräfte, die zwischen dem Mundstück des
Spritzgießaggregates und dem Mittelpaket wirken müssen, über
diesen sehr komplizierten Weg jeweils im Fundament der Spritz
gießmaschine abgestützt werden müssen. Ferner hat die bekannte
Spritzgießmaschine den Nachteil, daß das Spritzgießaggregat
wegen dieser Kinematik, d. h. der Abstützung über die zweite
Kolben-Zylinder-Einheit am raumfesten Werkzeugteil, ständig
durch Betätigen der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit dem Mittel
paket nachgefahren werden muß. Es ist daher stets erforderlich,
den Druck in der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit entsprechend
nachzustellen, und zwar bei jedem Öffnungs- und Schließvorgang
des Etagenwerkzeugs. Dies erfordert eine relativ komplizierte
Steuerung und ist Anlaß für Störungen infolge von Leckagen der
ständig arbeitenden zweiten Kolben-Zylinder-Einheit.
Bei der bekannten Spritzgießmaschine ist ferner von Nachteil,
daß die Relativbewegung über die 2 : 1 Übersetzung des eingangs
genannten Getriebes mit zwei Zahnstangen und einem gemeinsamen
Zahnrad erzeugt wird.
Auf diese Weise ist es nämlich nicht möglich, die Schließkraft
(von typischerweise 3 to.) fein zu dosieren, und es ist auch
nicht möglich, größere Schließkräfte aufzubringen, weil diese
Schließkräfte über das genannte Getriebe übertragen werden
müssen. Die zur übersetzten Bewegung erforderlichen Kräfte
betragen dabei nur ca. 0,3 to.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil dieses 2 : 1-Getriebes ist,
daß sich das Etagenwerkzeug ausschließlich symmetrisch öffnen
läßt. In der am weitesten geöffneten Stellung ist daher eine
weitere Vergrößerung des Zuganges zu den Werkzeughälften nicht
möglich. Dies ist bei vielen Wartungsarbeiten, aber auch beim
Austausch der Werkzeughälften, von Nachteil.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
Spritzgießmaschine der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß hohe Schließkräfte in nahezu beliebiger
Dosierung aufgebracht werden können und daß außer der im Betrieb
zweckmäßigen symmetrischen Öffnungs- und Schließbewegung auch
eine asymmetrische Öffnung des Etagenwerkzeugs möglich ist,
insbesondere für Wartungs- und Werkzeugwechselarbeiten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Getriebemittel als hydraulisches Getriebe ausgebildet sind.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst.
Die Erfindung löst sich nämlich von der klassischen, mechanischen
und ausschließlich symmetrisch wirkenden Getriebeeinheit mit
zwei Zahnstangen und gemeinsamen Zahnrad und geht in eleganter
Weise auf eine rein hydraulische Anordnung über.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das
hydraulische Getriebe ein passives Getriebe. Das hydraulische
Getriebe zeichnet sich bevorzugt dadurch aus, daß die Getriebe
mittel zwei in Reihe geschaltete Kolben-Zylinder-Einheiten
umfassen, bei denen zwei Zylinder auf zwei doppelt wirkenden
Kolben mit Kolbenstange laufen und von den vier Elementen
Zylinder, Zylinder, Kolbenstange und Kolbenstange ein erstes
mit der einen Werkzeughälfte, ein zweites mit der zweiten
Werkzeughälfte und ein drittes mit dem Mittelpaket verbunden
ist, während das vierte die Reihenschaltung bildet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine Anordnung entsteht,
bei der in kinematischer Vertauschung die beiden Zylinder und
die Kolbenstange jeweils mit einer der Werkzeughälften bzw.
dem Mittelpaket verbindbar sind.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß durch
individuelle Ansteuerung der einzelnen Kolben auch ein asymme
trisches Öffnen des Etagenwerkzeugs möglich ist, beispielsweise
derart, daß das Mittelpaket in Anlage an der einen Werkzeughälfte
bleibt und die andere Werkzeughälfte in einen Abstand vom
Mittelpaket gefahren wird, der dem doppelten Abstand, verglichen
mit dem Freiraum bei symmetrischer Öffnung, entspricht. Es liegt
auf der Hand, daß auf diese Weise eine erhebliche Vereinfachung
von Wartungsarbeiten und insbesondere auch beim Werkzeugwechsel
erreicht werden kann.
Bei der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sitzen die beiden
Kolben auf einer gemeinsamen Kolbenstange.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine besonders kompakte
und konstruktiv einfache Anordnung entsteht.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Werkzeughälften jeweils mit einem Zylinder und das Mittelpaket
mit der Kolbenstange verbunden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich eine besonders einfache
Kinematik ergibt, bei der in Übereinstimmung mit herkömmlichen
Spritzgießmaschinen deren grundsätzliche Kinematik erhalten
bleibt.
Dies gilt insbesondere dann, wenn bei Ausführungsbeispielen
der Erfindung eine der Werkzeughälften oder alternativ das
Mittelpaket raumfest angeordnet sind, während sich die jeweils
beiden anderen Elemente relativ zu dem raumfesten Element
bewegen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß beim Öffnen bzw. Schließen des Etagenwerkzeugs
das Druckmittel von den Arbeitsräumen der einen Seite der doppelt
wirkenden Kolben in die Arbeitsräume auf den gegenüberliegenden
Seiten der jeweils anderen Kolben umgepumpt wird.
Diese Maßnahme hat den besonderen Vorteil, daß keine Zufuhr
und Abfuhr von Druckmittel erforderlich ist, weil das vorhandene
Druckmittel nur umgepumpt werden muß. Außerdem kann auf diese
Weise der Gleichlauf beider Zylinder bzw. Kolben garantiert
werden.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung sind die doppelt
wirkenden Kolben jeweils einzeln und auf jeder Seite separat
ansteuerbar.
Diese Maßnahme hat den bereits erwähnten Vorteil, daß das
Etagenwerkzeug auch asymmetrisch geöffnet werden kann.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung sind die
Wirkflächen der Kolben in den einzelnen Arbeitsräumen unter
schiedlich dimensioniert.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß besondere Kraftverläufe
bei einfacher Ansteuerung realisiert werden können.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das
mit dem Mittelpaket verbundene Element zugleich starr mit einer
Spritzgießeinheit verbunden, die in Eingriff am Mittelpaket
steht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß im Gegensatz zu der eingangs
gewürdigten bekannten Spritzgießmaschine die Spritzgießeinheit
unmittelbar mit dem Etagenwerkzeug verfahren wird, da es mit
diesem starr gekoppelt ist. Eine besondere Ansteuerung und ein
Nachfahren des Spritzgießaggregates über gesonderte Kolben-
Zylinder-Einheiten ist entbehrlich und der Kräfteverlauf ist
wesentlich günstiger.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht, stark schematisiert, eines
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Spritz
gießmaschine in Offenstellung des Etagenwerkzeuges;
Fig. 2 die Maschine gemäß Fig. 1, jedoch mit geschlossenem
Etagenwerkzeug;
Fig. 3 eine schematisierte Ansicht von zwei in Reihe geschal
teten Kolben-Zylinder-Einheiten mit gemeinsamer
Kolbenstange, ähnlich wie diejenige in den Fig.
1 und 2, mit gleichen Wirkflächen der Kolben;
Fig. 4 eine Darstellung, ähnlich Fig. 3, jedoch mit unter
schiedlichen Wirkflächen der Kolben;
Fig. 5 eine weitere Darstellung, ähnlich den Fig. 3 und
4, jedoch für ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
In den Figuren bezeichnet 10 insgesamt eine Spritzgießmaschine.
Die Spritzgießmaschine 10 weist eine rechte, raumfeste Werkzeug
aufspannplatte 11 auf, auf der eine rechte Werkzeughälfte 12
montiert ist. Eine linke Werkzeugaufspannplatte 13 ist demgegen
über beweglich ausgebildet und trägt eine linke Werkzeughälfte
14. Zwischen den Werkzeughälften 12, 14 ist ein Mittelpaket
15 angeordnet, das ebenfalls beweglich ist. In den Werkzeug
hälften 12, 14 sowie dem Mittelpaket 15 sind jeweils einander
zu weisende Formhohlräume 16 ausgebildet, die zum Erzeugen von
Kunststoffspritzteilen dimensioniert sind.
Das Mittelpaket 15 ist mit einem seitlichen Schnorchel 20
versehen, der Zuführleitungen (nicht dargestellt) zu den
Formhohlräumen 16 über eine Anschlußöffnung speist. Ein Injek
tionszylinder 21 eines Spritzgießaggregates 22 ist in der in
Fig. 1 dargestellten Stellung an den Schnorchel 20 herangefahren.
Das Spritzgießaggregat 22 kann somit flüssigen Kunststoff über
den Schnorchel 20 in das aus den Werkzeughälften 12, 14 und
dem Mittelpaket 15 gebildete Etagenwerkzeug einspritzen, sobald
das Etagenwerkzeug geschlossen ist.
Es wurde bereits erwähnt, daß die rechte Werkzeugaufspannplatte
11 raumfest angeordnet ist. Hierzu ist sie fest mit einem
Fundament 30 verbunden. Von der rechten Werkzeugaufspannplatte
11 führt eine Führung 31 zu einem Lagerbock 32. Die linke
Werkzeugaufspannplatte 13 ist auf der Führung 31 gelagert, so
daß sie sich in einer Horizontalachse relativ zur rechten
Werkzeugaufspannplatte 11 bewegen kann.
Zur Erzeugung der Relativbewegung zwischen der rechten Werkzeug
aufspannplatte 11, der linken Werkzeugaufspannplatte 13 und
dem Mittelpaket 15 ist eine hydraulische Antriebs- und Steuervor
richtung vorgesehen.
Diese Vorrichtung umfaßt eine Kolbenstange 40, die etwa in ihrer
Mitte einen Mittelflansch 41 aufweist. Der Mittelflansch 41
ist über eine Traverse 42 starr mit dem Mittelpaket 15 verbunden.
Von dem Mittelflansch 41 erstreckt sich in der Darstellung der
Fig. 1 nach rechts ein erster Kolbenstangenabschnitt 44, der
zu einem ersten Kolben 45 und dahinter zu einem zweiten Kolben
stangenabschnitt 46 führt. Der erste Kolben 45 mit den Kolben
stangenabschnitten 44 und 46 läuft in einem ersten Zylinder 47.
Der erste Zylinder 47 ist starr mit der rechten Werkzeugaufspann
platte 11 verbunden, also ebenfalls raumfest angeordnet.
Vom Mittelflansch 41 erstreckt sich in Fig. 1 nach links ein
dritter Kolbenstangenabschnitt 50, der in einen zweiten Kolben
51 ausläuft. Der zweite Kolben 51 mit dem dritten Kolbenstangen
abschnitt 50 läuft in einem zweiten Zylinder 52.
Der zweite Zylinder 52 ist starr mit der linken Werkzeugaufspann
platte 13 verbunden.
Vom rechten Ende des zweiten Kolbenstangenabschnitts 46 führt
eine Zugstange 60 zu einem dritten Kolben 61, der in einem
dritten Zylinder 62 läuft. Vom Mittelpaket 15 erstreckt sich
eine Zugstange 65 in Fig. 1 nach rechts zu einem vierten Kolben
66, der in einem vierten Zylinder 67 läuft.
Der dritte Zylinder 62 und der vierte Zylinder 67 sind beide
starr mit dem Spritzgießaggregat 22 verbunden.
Die Kolbenstange 40 und die Zugstangen 60, 65 erstrecken sich
sämtlich parallel in einer horizontalen Richtung parallel zur
Bewegungsrichtung der linken Werkzeugaufspannplatte 13 und des
Mittelpakets 15.
Links bzw. rechts vom ersten Kolben 45 sind im ersten Zylinder
47 ein erster Arbeitsraum 80 sowie ein zweiter Arbeitsraum 81
zu erkennen.
In entsprechender Weise sind rechts bzw. links vom zweiten Kolben
51 im zweiten Zylinder 52 ein dritter Arbeitsraum 82 und einer
vierter Arbeitsraum 83 zu erkennen.
Die Arbeitsräume 80, 81, 82 und 83 sind an Leitungen 86, 87,
88, 89 angeschlossen.
Die Leitungen 86 bis 89 können individuell mit unterschiedlichen
Drücken angesteuert werden, um unterschiedliche Bewegungsabläufe
zu erzeugen, wie mit einer Pumpe 100 angedeutet.
In Fig. 1 ist jedoch nur ein Teil der hydraulischen Steuerung
eingezeichnet. Danach sind die Leitungen 87 und 88 des zweiten
und des dritten Arbeitsraums 81, 82 miteinander verbunden und
ebenso die Leitungen 86 und 89, die zum ersten und vierten
Arbeitsraum 80, 83 führen.
Die Wirkungsweise der Spritzgießmaschine 10 gemäß Fig. 1 ist
wie folgt:
Die in Fig. 1 dargestellte Stellung ist, wie bereits erwähnt,
die Offenstellung des Etagenwerkzeuges. Soll von der Offen
stellung in eine Schließstellung übergegangen werden, wie sie
in Fig. 2 dargestellt ist, so wird eine mit 90 angedeutete
Schließeinheit betätigt, die den notwendigen Schließdruck von
z. B. 3 to. aufbringt.
Beim Schließen des Etagenwerkzeuges wird somit Druckmittel aus
dem vierten Arbeitsraum 83 in den ersten Arbeitsraum 80 ver
drängt. Da der erste Zylinder 47 raumfest angeordnet ist, bewirkt
ein Verdrängen von Druckmittel in den ersten Arbeitsraum 80
eine gleichzeitige Verdrängung des Druckmittels aus dem zweiten
Arbeitsraum 81 über die Leitungen 87, 88 in den dritten Arbeits
raum 82. Der erste Kolben 45 und damit auch die Kolbenstange
40 bewegen sich in Fig. 1 nach rechts. Da das Mittelpaket 15
starr mit der Kolbenstange 40 gekoppelt ist, folgt das Mittel
paket 15 dieser Bewegung, die je nach Wirksamkeit der Schließ
einheit 90 mit einer bestimmten Geschwindigkeit abläuft.
Das Verdrängen von Druckmittel in den dritten Arbeitsraum 82
unter gleichzeitigem Verdrängen von Druckmittel aus dem gegen
überliegenden, vierten Arbeitsraum 83 bewirkt andererseits,
daß sich der bewegliche zweite Zylinder 52 relativ zum zweiten
Kolben 51 nach rechts bewegt. Die Relativgeschwindigkeit zwischen
zweitem Zylinder 52 und zweitem Kolben 51 entspricht dabei,
sofern die Wirkflächen beider Kolben 45, 51 gleich groß sind,
der Relativgeschwindigkeit zwischen erstem Kolben 45 und erstem
Zylinder 47. Da sich der zweite Kolben 51 aber bereits mit der
oben erwähnten Geschwindigkeit der Kolbenstange 40 nach rechts
bewegt, bedeutet dies, daß die Absolutgeschwindigkeit des zweiten
Zylinders 52 doppelt so groß ist wie die der Kolbenstange 40.
Damit bewegt sich die linke Werkzeugaufspannplatte 13 mit der
linken Werkzeughälfte 14 mit doppelter Geschwindigkeit nach
rechts in Fig. 1, verglichen mit der Geschwindigkeit des
Mittelpakets 15. Die Anordnung hat damit die Funktion eines
passiven hydraulischen Getriebes.
Da die linke Werkzeughälfte 14 einen doppelt so großen Schließweg
zurückzulegen hat wie das Mittelpaket 15 bedeutet all dies,
daß das Etagenwerkzeug am Ende des Bewegungsspiels gleichmäßig
schließt, indem sich die Werkzeughälften 12, 14 beidseits an
das Mittelpaket 15 anlegen, wie Fig. 2 zeigt.
In dieser Schließstellung befinden sich die Kolben 45, 51 in
ihrer rechten Endstellung, während sie sich in der Offenstellung
des Etagenwerkzeugs gemäß Fig. 1 in ihrer linken Endstellung
in den Zylindern 47, 52 befanden.
Man erkennt aus Fig. 2 ferner, daß die Formhohlräume 16 in den
Elementen 12, 14, 15 nunmehr aneinander angrenzen und vom
Spritzgießaggregat 22 mit Kunststoff ausgespritzt werden können.
Aus der vorstehenden Funktionsbeschreibung wurde klar, daß eine
symmetrische Öffnungs- bzw. Schließbewegung des Etagenwerkzeugs
dadurch erreicht werden kann, daß jeweils die beiden inneren
Arbeitsräume 80, 82 bzw. die beiden äußeren Arbeitsräume 81,
83 gemeinsam mit verdrängtem Druckmittel beaufschlagt bzw. von
diesem entlastet werden.
Wählt man nun mittels der Pumpe 100 eine individuelle Ansteuerung
der Arbeitsräume 80-83, so ergibt sich z. B. bei entsprechender
Auslegung der Ansteuerung und bei ausreichender Dimensionierung
der Länge der Zylinder 47, 52 eine asymmetrische Öffnungs
bewegung, bei der die beiden Fahrzeughälften 12, 14 in der
Offenstellung gem. Fig. 1 im Raum stehen bleiben, während das
Mittelpaket 15 entweder ganz nach links an die linke Werkzeug
hälfte 14 oder ganz nach rechts an die rechte Werkzeughälfte
12 heranfährt. Es entsteht dabei zwischen dem Mittelpaket 15
und der jeweils beabstandeten Werkzeughälfte ein Freiraum, der
doppelt so groß ist wie der Freiraum in der Offenstellung des
Etagenwerkzeugs gemäß Fig. 1.
Bei der erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine bleibt ferner der
mechanische Kontakt zwischen dem Injektionszylinder 21 und dem
Schnorchel 20 erhalten, weil bei unbetätigten Kolben 61, 66
eine starre mechanische Kopplung zwischen dem Mittelpaket 15
und dem Spritzgießaggregat 22 besteht und zwar einerseits über
die Traverse 22, den Mittelflansch 41, die Kolbenstange 40,
die Zugstange 60, den Kolben 61 und den Zylinder 62 sowie
andererseits über die Zugstange 65, den Kolben 66 und den
Zylinder 67.
Obwohl sich daher bei der Schließbewegung von Fig. 1 nach Fig.
2 oder bei der Öffnungsbewegung von Fig. 2 nach Fig. 1 das
Mittelpaket 15 im Raum bewegt, ändert dies am mechanischen
Kontakt von Injektionszylinder 21 und Schnorchel 22 nichts,
weil das Spritzgießaggregat 22 der Bewegung des Mittelpakets
15 streng folgt.
Erst dann, wenn für Wartungsarbeiten oder bei einem Farbwechsel
des Kunststoffmaterials oder bei einem Austausch des Etagenwerk
zeugs das Spritzgießaggregat 22 vom Mittelpaket 15 weggefahren
werden soll, kann dies in einfacher Weise und zwar in jeder
Betriebsstellung der Spritzgießmaschine 10 durch Betätigen der
Kolben-Zylinder-Einheiten 61/62 und 66/67 geschehen.
Bleibt noch zu erwähnen, daß bei der Spritzgießmaschine 10 gemäß
Fig. 1 und 2 die Anordnung der rechten Werkzeugaufspannplatte
11 selbstverständlich so ist, daß der Injektionszylinder 21
durch eine zentrale Öffnung in der Werkzeugaufspannplatte 11
hindurchragen kann. Selbstverständlich ist dabei aber auch eine
Umkehr möglich, indem beispielsweise der Schnorchel 20 durch
die besagte Durchgangsöffnung in der rechten Werkzeugaufspann
platte 11 ragt und daher der Injektionszylinder 21 entsprechend
kürzer ausgebildet werden kann.
In Fig. 3 ist in schematisierter Form nochmals eine Hydraulikein
heit dargestellt, ähnlich derjenigen der Fig. 1 und 2, weshalb
auch gleiche Bezugszeichen verwendet werden.
In Fig. 3 sind an die beiden doppelt wirkenden Kolben 45 und
51 noch die jeweiligen Wirkflächen angezeichnet, nämlich die
Wirkflächen A1 und A2 am ersten Kolben 45 bzw. A3 und A4 am
zweiten Kolben 51.
Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind alle Wirk
flächen A1, A2, A3 und A4 gleich groß. Will man einen Gleichlauf
der Werkzeughälften 12, 14 und des Mittelpaketes 15 erreichen,
so müssen zumindest die gegenläufig beaufschlagten Wirkflächen
A1, A4 bzw. A2, A3 gleichdimensioniert sein, damit sich beim
Verdrängen des Druckmittels gleiche Verfahrgeschwindigkeiten
der Kolben 45, 51 ergeben.
Möchte man im Interesse eines bestimmten Kräfteverlaufes
unterschiedliche Wirkflächen einstellen, wie dies in Fig. 4
für den rechten Zylinder 47* bzw. dessen Kolben 45* mit A1* und
A2* bezeichnet ist, die jeweils größer sind als die Wirkflächen
A3 und A4 des zweiten Kolbens 51, so müssen zusätzliche Maßnahmen
getroffen werden.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel sind hierzu alternativ
Ausgleichsgefäße 101, 104 an die von den Wirkflächen A2* und
A4 begrenzten Arbeitsräume angeschlossen, um die jeweiligen
Volumendifferenzen auszugleichen. Alternativ dazu können auch
Ausgleichskolben 102, 103 in die zum Verdrängen verwendeten
Leitungen eingeschaltet werden, bei denen die Wirkflächen auf
beiden Seiten des Ausgleichskolbens unterschiedlich groß bemessen
sind. Insbesondere gilt:
A3/A2* = A6/A5; A1*/A2* = A3/A4
Bei dem schematisiert in Fig. 5 dargestellten weiteren Ausfüh
rungsbeispiel ist angedeutet, daß die beiden Kolben 45a, 51a
durchaus nicht auf einer gemeinsamen Kolbenstange (40 in den
Fig. 1 und 2) sitzen müssen. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung kommt es vielmehr lediglich darauf an, die beiden
Kolben-Zylinder-Einheiten in Reihe zu schalten, wobei die zu
betätigenden Elemente, nämlich die Werkzeughälften 12, 14 und
das Mittelpaket 15 in mannigfacher Weise an die vier aktiven
Elemente, nämlich die beiden Kolben/Kolbenstangen einerseits
sowie die Zylinder andererseits angeschlossen werden können.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
rechte Werkzeughälfte 12 an den Kolben 45a bzw. die zugehörige
Kolbenstange 44a des ersten Zylinders 47a angeschlossen. Die
zweite Werkzeughälfte 13 steht hingegen mit dem zweiten Zylinder
52a in Verbindung. Das Mittelpaket 15 schließlich ist mit der
Kolbenstange 50a des zweiten Kolbens 51 verbunden und der
Zylinder 47a besorgt die Reihenschaltung.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
einander benachbarten Arbeitsräume 80a, 83a bzw. die beiden
äußeren Arbeitsräume 81a und 82a miteinander verbunden.
Claims (11)
1. Spritzgießmaschine mit Etagenwerkzeug, bei der ein Mittel
paket (15) von zwei Werkzeughälften (12, 14) seitlich
einschließbar ist, und bei der ferner Getriebemittel
vorgesehen sind, um zwischen den Werkzeughälften (12, 14)
und dem Mittelpaket (15) eine Öffnungs- bzw. Schließbewegung
zu erzeugen, bei der sich der Abstand des Mittelpakets
(15) zu beiden Werkzeughälften (12, 14) gleichmäßig
verändert, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebemittel
als hydraulisches Getriebe ausgebildet sind.
2. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydraulische Getriebe ein passives Getriebe ist.
3. Spritzgießmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das hydraulische Getriebe zwei in Reihe
geschaltete Kolben-Zylinder-Einheiten umfaßt, bei denen
zwei Zylinder (47, 52; 47*, 52; 47a, 52a) auf zwei doppelt
wirkenden Kolben (45, 51; 45*, 51; 45a, 51a) mit Kolben
stange (44, 50; 44a, 50a) laufen und von den vier Elementen
Zylinder (47; 47*; 47a), Zylinder (52, 52), Kolbenstange
(44; 44a) und Kolbenstange (50; 50a) ein erstes (47; 47*;
44a) mit der einen Werkzeughälfte (12), ein zweites (52;
52a) mit der zweiten Werkzeughälfte (14) und ein drittes
(50; 50a) mit dem Mittelpaket (15) verbunden ist, während
das vierte (44; 47a) die Reihenschaltung bildet.
4. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolben
(45, 51; 45*, 51) auf einer gemeinsamen Kolbenstange (40)
sitzen.
5. Spritzgießmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeughälften (12, 14) jeweils mit einem Zylinder
(47, 52; 47*, 52) und das Mittelpaket (15) mit der gemein
samen Kolbenstange (40) verbunden sind.
6. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Werkzeug
hälften (12) raumfest angeordnet ist.
7. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelpaket
raumfest angeordnet ist.
8. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß beim Öffnen bzw. beim
Schließen des Etagenwerkzeuges das Druckmittel von den
Arbeitsräumen (80, 82) auf der einen Seite der doppelt
wirkenden Kolben (45, 51) in die Arbeitsräume (83, 81)
auf der gegenüberliegenden Seite der jeweils anderen Kolben
(45, 51) umgepumpt wird.
9. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die doppelt wirkenden
Kolben (45, 51; 45*, 51; 45a, 51a) jeweils einzeln und auf
jeder Seite separat ansteuerbar (100) sind.
10. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkflächen A1*,
A2*, A3, A4 der Kolben (45*, 51) in den einzelnen Arbeits
räumen unterschiedlich dimensioniert sind.
11. Spritzgießmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Mittel
paket (15) verbundene Element (40) zugleich starr mit einer
Spritzgießeinheit (22) verbunden ist, die in Eingriff am
Mittelpaket (15) steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4340258A DE4340258C2 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Spritzgießmaschine mit Etagenwerkzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4340258A DE4340258C2 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Spritzgießmaschine mit Etagenwerkzeug |
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---|---|
DE4340258A1 true DE4340258A1 (de) | 1995-06-01 |
DE4340258C2 DE4340258C2 (de) | 1996-08-01 |
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ID=6503470
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4340258A Expired - Fee Related DE4340258C2 (de) | 1993-11-26 | 1993-11-26 | Spritzgießmaschine mit Etagenwerkzeug |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4340258C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002038311A1 (en) * | 2000-11-10 | 2002-05-16 | Idra Presse S.P.A. | Pressure die-casting machine |
US7458794B2 (en) | 2004-08-10 | 2008-12-02 | Webasto Ag | Injection moulding machine |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS6218418Y2 (de) * | 1981-03-14 | 1987-05-12 | ||
JPS62151312A (ja) * | 1985-12-26 | 1987-07-06 | Teraoka Giken Kk | 多段金型用型締装置 |
-
1993
- 1993-11-26 DE DE4340258A patent/DE4340258C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS6218418Y2 (de) * | 1981-03-14 | 1987-05-12 | ||
JPS62151312A (ja) * | 1985-12-26 | 1987-07-06 | Teraoka Giken Kk | 多段金型用型締装置 |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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Patent Abstracts of Japan, Sect. M, Vol. 11 (1987) Nr. 380 (M-650) & JP 62151312 A * |
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US7458794B2 (en) | 2004-08-10 | 2008-12-02 | Webasto Ag | Injection moulding machine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4340258C2 (de) | 1996-08-01 |
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