DE4340008C2 - Lageranordnung für ein in lastfreien Betriebsphasen stillgesetztes Kraftfahrzeug-Antriebsaggregat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Aus der DE-PS 27 48 697 ist eine Antriebsanordnung für ein Fahrzeug bekannt, die beispielsweise bei Schub- und Leerlaufbetrieb der Brennkraftmaschine, d. h. dann, wenn von dieser keine Last abgefordert wird, zwecks Kraftstoffersparnis die Brennkraftmaschine unter Abtrennung ihrer Verbindung zu einer Schwungmasse stillsetzt. Zum erneuten Starten der Brenn­ kraftmaschine zu Beginn von Last-Betriebsphasen wird dann unter erneuter Herstellung der Verbindung zwischen Maschine und Schwungmasse die in letzterer gespeicherte kinetische Energie ausgenutzt.

Über die Ausbildung der Lager für das Antriebsaggregat ist in der zitierten Patentschrift nichts gesagt. Außer "passiven" Ma­ schinenlager sind auch sogenannte aktive Lager bekannt, in denen durch entsprechende Zufuhr elektrischer Energie auf magnetischem Wege oder über piezoelektrische Einlagen Schwingungen erzeugt werden, die gegenphasig zu den störenden Schwingungen des An­ triebsaggregats sind und dadurch zu einer zumindest weitgehenden Aufhebung der Schwingungen in den Lagern führen. In diesem Zu­ sammenhang sei lediglich auf die DE-OS 41 10 601 sowie die EP 0 338 933 A1 verwiesen; das in der letztgenannten Schrift beschriebene aktive Lager besitzt magnetische Einrich­ tungen, die je nach Art der Ansteuerung bei erwünschter Schwingungsdämpfung im Sinne der Erzeugung gegenphasiger Schwingungen angeregt werden, dagegen auch im Sinne der Erzeugung von Schwin­ gungen schlechthin angeregt werden können. Wozu diese Anregung zur Erzeugung von Schwingungen dienen soll, ist in der Schrift nicht gesagt.

Brennkraftmaschinen der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art bieten den Vorteil einer spürbaren Verringerung des Kraftstoffverbrauchs im Verein mit einer Verringerung des Ausstoßes schädlicher Abgasbestandteile, da die Brennkraftma­ schine in lastfreien Betriebsphasen stillgesetzt ist. Diesem hinsichtlich der Vermeidung von Umweltbelastungen wichtigen Vorteil steht jedoch der Nachteil gegenüber, daß insbesondere für Fahrer, die nicht laufend in mit einem in dieser Weise betriebenen Antriebsaggregat ausgerüsteten Fahrzeugen fahren, die automatische Stillsetzung der Brennkraftmaschine beispiels­ weise während des Wartens auf das Umspringen einer Verkehrsampel außerordentlich unangenehm ist. Das Stillstehen der Maschine erzeugt beim Fahrer im Untergrund die Befürchtung, nicht in der Lage zu sein, sofort beim Umspringen der Ampel anfahren zu können. Wie Untersuchungen gezeigt haben, kann dies zu einer hohen psychologischen Hemmschwelle bezüglich der Benutzung dieses ökologisch vorteilhaften Antriebskonzepts schlechthin führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit an sich bewährten, relativ einfachen Mitteln die mit der Stillsetzung der Brenn­ kraftmaschine in lastfreien Betriebsphasen verbundenen psycholo­ gischen Schwierigkeiten zu vermeiden.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einer La­ geranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs.

Der große Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß während Stillstandsphasen der Brennkraftmaschine, also beispielsweise während Schub- oder Leerlaufbetrieb, der Fahrer und ggf. weitere Fahrzeuginsassen den Eindruck erhalten, als laufe die Maschine weiter. Dieser Eindruck wird vor allem dadurch erzielt, daß wäh­ rend Stillstandsphasen Schwingungen auf demselben Wege in den Fahrzeugaufbau eingeleitet werden wie die Schwingungen während der Last-Betriebsphasen, nämlich über die Lager des Antriebs­ aggregats.

Verständlicherweise könnte man auch daran denken, auf andere Weise während der Stillstandsphasen der Brennkraftmaschine Schwingungen in den Aufbau bzw. in Fahrernähe einzuleiten, bei­ spielsweise über Lautsprecher. Diese Schwingungseinleitung wäre jedoch keinesfalls so realitätsnah wie die erfindungsgemäße Schwingungserregung, so daß der Fahrer nach wie vor den Eindruck haben könnte, ihm stünde das Antriebsaggregat nicht rechtzeitig zum erneuten Übergang zu Last-Betriebsphasen zur Verfügung.

Die Realisierung der Erfindung ist außerordentlich einfach. Aktive Lager, und zwar auch solche, die auf Schwingungserzeugung umgeschaltet werden können, sind, wie gezeigt, bekannt. Um­ schaltkriterien lassen sich leicht durch Erfassung von Drehzahl und Last (Drosselklappenstellung) der Maschine gewinnen. Während der lastfreien Betriebsphasen können einem Magnetsystem bzw. einem piezoelektrischen System der aktiven Lager aus einem Speicher elektrische Spannungen oder Ströme mit Zeitverläufen zugeführt werden, die zur Erzeugung von Schwingungen geeignet sind, die sonst von der laufenden Brennkraftmaschine über die Lager in den Fahrzeugaufbau gelangen.

Claims (1)

1. Lageranordnung für ein in einem Kraftfahrzeug gelagertes An­ triebsaggregat, das in lastfreien Betriebsphasen unter Abschal­ tung der Kraftstoffzufuhr stillgesetzt und bei Übergang zu Last-Betriebsphasen erneut gestartet wird, dadurch gekennzeich­ net, daß zur Lagerung des Antriebsaggregats aktive Lager mit Ansteuerungen vorgesehen sind, die bei laufender Maschine zu von dieser erzeugten unerwünschten Schwingungen gegenphasige Schwingungen in den Lagern hervorrufen, dagegen während der lastfreien Betriebsphasen mit Stillstand der Maschine in den Lagern Schwingungen zur Nachbildung von bei laufender Maschine von den Lagern übertragener Schwingungen hervorrufen.