DE4339859C1 - Viergelenkscharnieranordnung für Kraftfahrzeugtüren - Google Patents
Viergelenkscharnieranordnung für KraftfahrzeugtürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Viergelenkscharnieranordnung
für Kraftfahrzeugtüren.
Die Erfindung gehört zum technischen Gebiet
des Automobilbaues, Sparte Karosseriebau.
In den meisten Fällen sind Fahrzeugtüren an
der Vorderkante mittels Scharnieren dicht an
der Karosserie angelenkt. Dies führt dazu, daß
sich die Türen bei beengten seitlichen Platzverhältnissen
wie sie in engen Garagen, Parkplätzen
vorkommen nur sehr wenig öffnen
lassen. Hierdurch kann nur ein sehr geringer
Spalt zum Herausstellen der Füße freigegeben
werden, so daß ein Aus- und Einstieg nur mit
großen Anstrengungen erfolgen kann.
Durch den Einsatz von Viergelenk-geführten
Scharnieranordnungen wird die Tür durch eine
parallel zur Fahrzeugseitenwand aushebende
Schwenkbewegung geöffnet, wodurch besonders
im Anfangsöffnungsbereich ein
wesentlich größerer Aus- und Einstiegsraum zur
Verfügung steht.
Aus der DE 41 14 811 A1 und der EP 0 140 245 A2
sind Viergelenkscharnieranordnungen
bekannt, die sich mit diesem Problem
beschäftigen.
In Fig. 7 wird die aus der DE 41 14 811 A1
bekannte Lösung dargestellt. Hierbei wird die
Tür von zwei unterschiedlich langen Führungsarmen,
welche mit dem einen Ende an der A-
Säule und mit dem anderen Ende an der Tür
befestigt sind, geführt. Die Führungsarme
werden beim Öffnen der Tür um ihren
jeweiligen Gelenkpunkt (C, D) in Uhrzeigerrichtung
(Fahrerseite) geschwenkt.
Die Gelenkpunkte A, B, C, D der beiden
Führungsarme bilden in der Draufsicht ein
Trapez. Um einen ausreichenden Endöffnungswinkel
zu erreichen, müssen bei dieser Viergelenkscharniervariante
die Führungsarme
extrem lang ausgeführt werden mit den Nachteilen
eines sehr großen Einbauraumes und,
bedingt durch die langen Hebel der Führungsarme,
von hohen auftretenden Momenten in
den A-Säulenseitigen Lagerungen.
In der aus der EP 0 140 245 A2 bekannten Anordnung
von Fig. 8 werden die Scharnierachsen
räumlich so angeordnet, daß sie sich in
einem Punkt E treffen. Durch das Schrägstellen
der Achsen kommt diese Variante mit sehr viel
kürzeren Führungsarmen aus.
Durch die vom Prinzip selbe Befestigung und
Öffnungsbewegung wie bei der DE 41 14 811 A1
kommt es auch bei dieser Variante zu einem
eher geringen Endöffnungswinkel. Bei Viergelenk-
geführten Kraftfahrzeugtüren, die nach
dem Prinzip der oben genannten DE 41 14 811 A1
oder der EP 140 245 A2 arbeiten, kommt es
bedingt durch die Lage ihrer Momentanpole
MPD bzw. MPEP in Fig. 9 bzw. Fig. 10 (Schnittpunkt der
Verlängerung der Führungsarme) zu einem
Aufspringen der Tür im Falle eines Seiten-
Frontalaufpralles.
Aufgabe der Erfindung ist, bei einer Viergelenk-
geführten Tür den Einbauraum durch kurze
Führungsarme klein zu halten, jedoch ein
frühzeitiges paralleles Öffnen der Tür bei
Erreichen eines großen Endöffnungswinkels zu
gewährleisten. Gleichzeitig soll durch die
Anordnung der vier Gelenkpunkte ein Aufspringen
der Tür im Falle eines Seiten-
Frontalaufpralles verhindert werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Weitere, die Erfindung in vorteilhafter
Weise ausgestaltende Merkmale enthalten die
Unteransprüche.
Die Vorteile der Erfindung ergeben sich zum
einen durch die entgegengesetzte Drehbewegung
der Führungsarme sowie durch die
Anordnung der Scharnierachsen. Als Vorteile
wären hier zu nennen: Geringer Einbauraum
durch kurze Führungsarme bei frühzeitigem
parallelen Öffnen (Aus- und Einstiegserleichterung)
der Tür sowie Erreichen eines
großen Endöffnungswinkels derselben. Bedingt
durch die Lage des Momentanpoles (Schnittpunkt
der Verlängerungen der Führungsarme)
kommt es zu keinem Aufspringen der Tür im
Falle eines Seiten-Frontalunfalles.
In den Fig. 1 bis 6 der Zeichnung wird das
Prinzip der Erfindung und ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 Draufsicht auf die Z-Viergelenkscharnieranordnung
bei geschlossener Tür.
Fig. 2 Draufsicht auf die Z-Viergelenkscharnieranordnung
bei geöffneter Tür.
Fig. 3 die komplette Perspektivansicht eines
Ausführungsbeispieles einer Z-Viergelenkscharnieranordnung.
Fig. 4 aus Übersichtsgründen nur die Grundplatte
12 und die beiden Führungsarme 13 und
14 des Ausführungsbeispieles.
Fig. 5 Prinzipdarstellung einer Z-Viergelenkscharnieranordnung
mit den Scharnierachsen
25, 26, 27, 28, die sich in einem Punkt 30 im
Raum schneiden.
Fig. 6 Prinzipdarstellung einer Z-Viergelenkscharnieranordnung,
wobei ein Führungsarm 44
windschief im Raum liegt und der zweite
Führungsarm 43 durch Kugelgelenke 49, 50
geführt wird.
In Fig. 1, 2 ist die Tür 1 über die zwei Führungsarme
3 und 4 mit der A-Säule 2 verbunden.
Der äußere Führungsarm 3 ist, in Fahrtrichtung
gesehen, vorne im Gelenkpunkt 5 an der A-
Säule 2 angebracht. An der Tür 1 ist er über
den Gelenkpunkt 6 befestigt. Der innere Führungsarm
4 ist vorne im Gelenkpunkt 7 an der
Tür und hinten im Gelenkpunkt 8 an der A-
Säule 2 befestigt.
Bei der Öffnungsbewegung der Tür 1 führt der
äußere Führungsarm 3 eine Drehbewegung um
den Gelenkpunkt 5 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
aus. Der innere Führungsarm 4
bewegt sich um den Gelenkpunkt 8 in einer
Drehbewegung im Uhrzeigersinn.
Diese entgegengesetzten Drehbewegungen der
Führungsarme 3, 4 bewirken in vorteilhafter
Weise einen großen Öffnungswinkel. Verbindet
man die Gelenkpunkte 5, 6, 7, 8 in dieser
Reihenfolge miteinander, so erhält man das
kinematische Grundmodell, daß an den Buchstaben
Z erinnert. Im weiteren wird deshalb
von einer Z-Anordnung gesprochen. Verlängert
man die Mittelachsen der Führungsarme 3 und
4 so erhält man den Momentanpol MP des
Viergelenkes als Schnittpunkt. Der Momentanpol
MP stellt somit den momentanen Drehpunkt
der Tür bei der Öffnungsbewegung dar.
Das Viergelenkscharnier besteht aus vier Teilen
wie in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt. Auf einer
Grundplatte 12 wird der äußere Führungsarm
13 und der innere Führungsarm 14 befestigt.
Der innere Führungsarm 14 ist als Tragarm
ausgeführt und ist oben und unten mit der
Grundplatte 12 verbunden und dreht sich zur
Grundplatte 12 um die Achse 18. Der äußere
Führungsarm 13 ist über einen Lagerbock der
Grundplatte 12 verbunden und dreht sich um
die Achse 15. Türseitig befindet sich eine
Türplatte 11, die mittig eine Aufnahme für den
äußeren Führungsarm 13 besitzt.
Oben und unten an der Türplatte 11 sind zwei
längere Arme angebracht, an denen der innere
Führungsarm 14 befestigt wird.
Zur Türplatte 11 kann sich der innere
Führungsarm 14 um die Achse 17 und der
äußere Führungsarm 13 um die Achse 16
bewegen. Die Drehachsen 15, 16, 17, 18 stehen in
diesem Beispiel parallel zueinander. Die
Drehachsen 25, 26, 27, 28 können jedoch auch
räumlich gegeneinander geneigt angeordnet
werden, so daß sie sich in einem Schnittpunkt
30 schneiden, wie in Fig. 5 dargestellt.
Eine weitere Prinzipdarstellung einer Anordnung
zeigt die Fig. 6. Bei diesem Beispiel stehen die
Drehachsen 47, 48 des inneren Führungsarmes
44 windschief im Raum, daß heißt, sie sind zu
zwei Ebenen des Koordinatenkreuzes (KR) im
Raum geneigt. Der äußere Führungsarm 43
wird durch das türseitige Kugelgelenk 50 mit
der Türplatte 41 und über das grundplattenseitige
Kugelgelenk 49 mit der Grundplatte 42
befestigt.
Die Führungsarme 13, 14 sowie die Grundplatte
12 werden vormontiert. Die Grundplatte 12 wird
dann mit der A-Säule des Fahrzeuges
verschraubt. Die Tür 1 wird anschließend auf
die Türplatte 11 geschraubt.
Auf der Grundplatte 12 sind Langlöcher vorhanden,
durch welche die Tür in Länge und
Breite verstellbar ist. Auch die Türplatte 11
enthält Langlöcher, mit denen die Tür in der
Breite justiert werden kann.
Durch diese Ausführung des Viergelenkscharnieres
in Z-Anordnung können die geforderten
Aufgaben, paralleles Anfangsöffnen
und ein großer Endöffnungswinkel, erfüllt
werden.
Durch die Lage des Momentanpols entgegen
der Fahrtrichtung und innerhalb des Fahrzeuges,
wie in Fig. 1 dargestellt, kommt es bei
einem Frontalaufprall des Fahrzeuges zu einer
Schließbewegung der Tür, womit ein Aufspringen
der Tür verhindert wird. Der innere
Führungsarm 14 wird dabei sehr günstig auf
Zug belastet. Bei einem Seitenaufprall bildet der
äußere Führungsarm 13 einen Zugverband
zwischen A-Säule und Tür.
Claims (4)
1. Viergelenkscharnieranordnung für Kraftfahrzeugtüren,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
über Führungsarme geführt werden, die in
einer Art Z-Anordnung liegen und deren Achsen
parallel zueinander stehen, wobei sich die
Führungsarme beim Öffnungsvorgang gegenläufig
zueinander bewegen.
2. Viergelenkscharnieranordnung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achsen (45, 56) oder (47, 48) eines Führungsarmes
(43 oder 44) windschief im Raum
liegen und der andere Arm durch Kugelgelenke
49, 50 geführt wird.
3. Viergelenkscharnieranordnung für Kraftfahrzeugtüren,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
über Führungsarme geführt werden, die in einer
Art Z-Anordnung liegen und deren Achsen (25,
26, 27, 28) sich in einem Punkt (30) im Raum
schneiden, wobei sich die Führungsarme beim
Öffnungsvorgang gegenläufig zueinander
bewegen.
4. Viergelenkscharnieranordnung nach
Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Momentanpol (MP) der Führungsarme (3, 4)
weit entfernt vom Einbauraum des Viergelenkes
entgegen der Fahrtrichtung und innerhalb des
Fahrzeuges liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934339859 DE4339859C1 (de) | 1993-11-23 | 1993-11-23 | Viergelenkscharnieranordnung für Kraftfahrzeugtüren |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE4339859C1 true DE4339859C1 (de) | 1995-05-24 |
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ID=6503211
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4339859C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4114811A1 (de) * | 1991-05-07 | 1992-11-12 | Waldemar Dipl Ing Fengler | Scharnierarm fuer autotueren |
-
1993
- 1993-11-23 DE DE19934339859 patent/DE4339859C1/de not_active Expired - Fee Related
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