DE4339176C2 - Verfahren zur Herstellung von verglasten, geblähten Granulaten auf der Basis von mineralischen Abfallstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von verglasten, geblähten Granulaten auf der Basis von mineralischen AbfallstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Granulaten auf der Basis von mineralischen Abfallstoffen,
insbesondere von Glasmehlen aus der optischen Industrie,
die insbesondere für eine Verwendung als Leichtbaustoffe
geeignet sind, und es ermöglicht die Nutzung eines bisher
nicht verwertbaren Typs von Abfallstoffen unter Gewinnung
eines leichten mineralischen Granulats, das z. B. ein hoch
wertiger Zusatzstoff für Leichtbaustoffe verschiedener
Art, wie beispielsweise Leichtbetone und Leichtbauplatten,
ist.
In verschiedenen Industriezweigen fallen grobe Mengen
anorganischer Abfallstoffe verschiedener Typen an, von
denen viele mangels einer geeigneten Verwertungsmöglich
keit immer noch auf Deponien oder beispielsweise in alten
Bergwerksschächten kostspielig entsorgt werden müssen. Es
gibt daher ständige Bemühungen, Verwertungsmöglichkeiten
für derartige Abfallstoffe zu finden, die deren Umwandlung
in Produkte ermöglichen, die als solche verwendbar sind
bzw. sogar handelsfähig sind.
Ein Industriezweig, von dem eine Reihe derartiger anorga
nischer bzw. mineralischer Abfallstoffe aufgenommen wird,
ist die Baustoffindustrie, insbesondere die Zement- oder
auch Ziegelindustrie. In Baustoffbereich werden eine Reihe
von Abfallstoffen nach einer geeigneten Aufbereitung bzw.
Zerkleinerung direkt den üblichen traditionellen Rohstof
fen zugemischt. Ein derartiges Vorgehen erfordert jedoch
eine grundsätzliche Eignung der jeweiligen Abfallstoffe
für die vorgesehene Verwertung, so daß es zu keiner Ver
schlechterung der Produkte kommt, denen diese Abfälle
zugesetzt werden. Außerdem sind einer derartigen Verwen
dung in vielen Fällen dadurch Grenzen gesetzt, daß be
stimmte Abfallstoffe Schadstoffe, insbesondere in Form von
Schwermetallanteilen, enthalten, die nicht ohne weiteres
in herkömmliche Baustoffe eingebracht werden dürfen.
Zu den anorganischen oder mineralischen industriellen
Abfallstoffen kann auch Altglas gezählt werden, dessen
Wiederverwertung im groben Stile betrieben wird, indem
Altglas einer ausreichenden Reinheit wieder eingeschmolzen
wird und zu anderen Produkten wie z. B. Glasbausteinen und
Leichtbaustoffzuschlägen weiterverarbeitet wird.
So ist es z. B. aus der EP-A-0 010 069 bekannt, ein Schaum
glas-Granulat, das als Leichtbeton-Bestandteil Verwendung
finden kann, durch Ofenblähung zu erzeugen. Dabei geht man
von einem Glasmehl aus, das durch Niederschmelzen von
Glasabfällen und Zerblasen der Schmelze zu Glasfasern und
deren anschließendes Vermahlen erhalten wird. Zur Schaum
glasherstellung wird zuerst ein trockenes Rohgranulat
erzeugt, indem man dem Glasmehl ein Blähmittel zusetzt,
das eine wäßrige Dispersion darstellt, die u. a. Wasser
glas, eine wasserlösliche organische Verbindung und vor
zugsweise einen Alkalibentonit enthält, und man die erhal
tenen Masse granuliert.
Aus der DE-A 15 96 489 ist ebenfalls ein Verfahren zur
Herstellung von Schaumglasteilchen bekannt, das im wesent
lichen dem in der EP-A-0 010 069 beschriebenen Verfahren
entspricht, wobei das Rohgranulat allerdings zur Erzeugung
einer bestimmten Porenstruktur in Form von Preßlingen be
reitgestellt wird. Die Schaumglasteilchen dienen insbeson
dere als Füllstoffe für Isoliermaterialien auf Kunstharz
basis, die spanabhebend bearbeitet werden sollen.
Aus der DE-A 39 41 732 ist es ebenfalls bekannt, Glas bzw.
Altglas nach seinem Vermahlen und dem Hinzufügung von
gelöstem Natriumsilikat und anderen Zuschlägen zu granu
lieren und dann in einem Drehrohrofen zu schäumen. Das
erhaltene Schaumglasgranulat wird insbesondere als Iso
lierstoff u. a. Leichtbetonteilen und Mörteln zugesetzt.
Bei allen genannten Verfahren wird von herkömmlichem Glas
bzw. herkömmlichen Glasabfällen ausgegangen.
Es ist jedoch ein grundsätzliches Problem für die Verwer
tung der meisten anorganischen industriellen Abfallstoffe,
daß diese nur unzureichend definierte Mischungen mit über
die Zeit stark schwankenden Zusammensetzungen darstellen
und ihre sinnvolle Verwertung daher stark eingeschränkt
ist. Zu den bisher als sehr problematisch angesehen Ab
fallstoffen gehören auch Glasabfälle aus der optischen
Industrie, wobei dort insbesondere Glasschleifschlämme ein
Problem darstellen, die beim Schleifen von z. B. Brillen
gläsern anfallen, da diese ein Gemisch der unterschied
lichsten optischen Glassorten darstellen und in der Regel
auch noch Bestandteile optischer Kunststoffe enthalten.
Sie können daher nicht zurückgeschmolzen werden und werden
bisher auf Deponien entsorgt.
Aufgrund ihrer Herkunft liefern derartige Glasschleif
schlämme äußerst feine Stäube, bei denen ein
d₅₀-Wert (ein Wert, der eine maximale Teilchengröße für 50
% der Staubteilchen angibt) von < 10 µm gemessen wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen,
das eine Verwertung von Glasabfällen aus der optischen
Industrie ermöglicht, bei dem nicht nur diese Glasabfälle
selbst in ein verwertbares Produkt überführt werden kön
nen, sondern bei dem auch zusätzliche geeignete anorgani
sche bzw. mineralische industrielle Abfallstoffe, ins
besondere schadstoffhaltige Abfallstoffe, verwertet und so
in ein Produkt eingebunden werden können, daß ihr Schad
stoffanteil weitgehend unschädlich gemacht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentan
spruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines solchen Verfahrens sind
in den Unteransprüchen wiedergegeben.
Ein wesentlicher Bestandteil des bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Abfallstoff-Ausgangsmaterials ist
ein Glasmehl, und zwar ein beim
Schleifen optischer Gläser erhaltenes Glasmehl, das typi
scherweise ein Gemisch der unterschiedlichsten Glassorten
enthält. Der Begriff "optische Gläser" ist für den Fach
mann gut definiert und umfaßt insbesondere zahlreiche
Typen sogenannter Kron- und Flintgläser, wobei z. B. ver
wiesen werden kann auf ABC Glas, VEB Deutscher Verlag für
Grundstoffindustrie, Leipzig 1983, 5.182 bis 184. Außerdem
enthält ein derartiges Glasmehl typischerweise einen ge
ringen Kunststoffanteil ( bis zu
10 Gew.-%, insbesondere jedoch im Bereich von 2 bis 5
Gew.-%), der dem Schleifen von Kunststoffbrillengläsern
aus optischen Kunststoffen (in der Regel aus organischen
Polycarbonaten) entstammt. Aufgrund der Zusammensetzung
aus niedrigschmelzenden optischen Gläsern bilden die
Schleifstäube schon bei Temperaturen ab 760°C wieder ein
homogenes Glasgefüge. Der Kunststoffanteil verbrennt bei
der Hitzeeinwirkung unter günstigen Bedingungen rück
standslos.
Indem man gemäß der vorliegenden Erfindung einen derarti
gen Schleifschlamm zuerst granuliert und das erhaltene
Granulat einer geeigneten thermischen Behandlung unter
zieht, wird das Granulat, beginnend von seiner Oberfläche
her, verglast, während die in dem Granulat entstehenden
gasförmigen Zersetzungsprodukte des Kunststoffanteils als
Treibmittel wirken und das ursprüngliche Granulatkorn
aufblähen.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren so
vorgegangen, daß das pulverförmige Ausgangsmaterial granu
liert wird, vorzugsweise in einem sogenannten Granulier
mischer, der ein Granulat mit sehr unterschiedlicher
Größenverteilung der Granulatkörner liefert, und das er
haltene Granulat anschließend einer thermischen Behandlung
unterzogen wird, die als Temperaturschockbehandlung be
zeichnet werden kann, wobei das Granulat kurzzeitig, typi
scherweise für Zeiträume unter 5 Minuten, einer Temperatur
im Bereich von 800 bis 950°C, vorzugsweise von etwa 900°C,
ausgesetzt wird. Die Behandlung erfolgt geeigneterweise in
einem Drehrohrofen.
Bei der Granulierung ist dafür zu sorgen, daß ein Granulat
erhalten wird, das eine ausreichende Grünfestigkeit auf
weist und ohne größere Probleme getrocknet werden kann. Es
ist daher vorteilhaft, beim Granulieren ein Bindemittel
zuzusetzen, das eine vorläufige Bindung des Granulatkorns
bewirkt, ohne den nachfolgenden Verglasungsprozeß zu be
hindern. Ein geeignetes derartiges Bindemittel ist eine
Lösung von Alkalisilikaten (Wasserglas), deren Feststoff
bestandteile vollständig in die zu verglasende Masse inte
griert werden können. Es sind jedoch auch andere geeignete
Bindemittel denkbar, die entweder vor dem eigentlichen
Verglasen, wenn die Glaskörner des Granulatkorns durch
Sintern bereits ausreichend verfestigt sind, verflüchtigt
werden, oder die ganz oder teilweise aus Bestandteilen
bestehen, die in das gebildete Glas inkorporiert werden
können.
Um zu verhindern, daß bei es bei der thermischen Behand
lung zu einem Zusammenschmelzen der oberflächlich an
schmelzenden Granulatkörner kommt, wird dem Granulat vor
zugsweise ein Trennmittel zugesetzt. Als Trennmittel sind
für diesen Zweck an sich bekannte feinteilige inerte Mate
rialien geeignet, z. B. Talkum.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verglast das Granulat
korn durch den Temperaturschock an seiner Oberfläche nahe
zu augenblicklich. Dadurch wird das Korn nach innen abge
dichtet. Die etwas später einsetzende Zersetzung bzw.
Verbrennung des Kunststoffanteils führt zu einem Aufblähen
des Korns, das gleichzeitig innerlich weiter verglast. Auf
diese Weise entsteht ein Leichtzuschlag mit einem Schütt
gewicht von 200 bis 300 g/Liter (je nach Feinheit des
Granulats und der Wahl der Prozeßparameter).
Das oben anhand der Verwendung eines reinen Glasmehls be
schriebene erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteilhaf
ter Weise dadurch abgewandelt werden, daß dem Ausgangs
material andere anorganische gemahlene Abfallstoffe zu
gesetzt werden, die in Gemisch mit dem Glasmehl verglasbar
sind. Die Zusatzmenge derartiger weiterer Abfallstoffe
kann bis zu 60 Gew.-% betragen, liegt typischerweise je
doch im Bereich von 10 bis 40 Gew.-%. Für ihre Eignung in
dem erfindungsgemäßen Verfahren müssen die zuzusetzenden
Abfallstoffe eine mit dem Glasmehl kompatible chemische
Zusammensetzung aufweisen. In erster Linie sind dabei
Gläser anderer Herkunft geeignet, z. B. auch Spezialgläser,
die Anteile von Schwermetallen enthalten können, die als
Schadstoffe gelten, z. B. Bleianteile. Diese Gläser können
vor ihrer Mitverwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren vermahlen werden, wobei es nicht erforderlich ist,
ihre Teilchengrößen bis auf die der typischen Glas
schleifstäube der optischen Industrie zu vermindern. Die
eventuell anwesenden Schadstoffe werden in das endgültige
geblähte Glaskornprodukt fest eingebunden, so daß sie
nicht ausgewaschen werden können und auf diese Weise in
Baustoffen eingesetzt werden können, ohne ein Umweltrisiko
darzustellen. Andere geeignete Abfallstoffe sind insbeson
dere solche, die ganz oder überwiegend aus typischen glas
bildenden Oxiden bestehen bzw. die nach der Verflüchtigung
weiterer Bestandteile einen Rückstand aus derartigen glas
bildenden Oxiden darstellen. In erster Linie sind das
Verbrennungsschlacken, z. B. aus Klärschlamm- und Müll
bzw. Sondermüllverbrennungsanlagen. Diese sind häufig
silikatische Materialien, enthalten aber auch andere glas
bildende Oxide, sind also z. B. bor-, aluminium-, titan
oxidhaltig, und sie enthalten in der Regel auch erhebliche
Schwermetallanteile. Als Schwermetalle, die in den Abfallstoffen
enthalten sein können, sind in erster Linie Blei-,
Zink-, Nickel- und Eisenanteile zu nennen, wobei allerdings
je nach Herkunft der Schlacken auch ganz andere mehr
oder weniger toxische oxidische Komponenten vorhanden sein
können.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren den Einsatz
von Glasschleifstäuben der optischen Industrie betrifft,
die von Haus aus eine geeignete Zusammensetzung
aufweisen, insbesondere auch einen als Treibmittel
wirkenden Gehalt zersetzlicher Kunststoffe, können als
weitere anorganische Abfallstoffe auch Glasmehle anderer
Herkunft mitverwendet werden denen geringfügige
Anteile an Kunststoffen oder anderen Zusätzen zugesetzt
werden, die beim Erhitzen als Treibmittel wirken.
Derartige zusätzliche Treibmittel können insbesondere
verschiedene Carbonate von Elementen sein, die in Form
ihrer Oxide in Gläsern vorkommen, es können aber auch im
Granulatkorn enthaltene Feuchtigkeitsreste als Treibmittel
wirken, da durch den Temperaturschock eine Verglasung der
Oberfläche der Körner erfolgen kann, bevor eine vollständige
Austrocknung der Körner erfolgt.
Die typischen Schleifschlämme der optischen Industrie
fallen wasserhaltig an (ein typischer Wassergehalt liegt
im Bereich von etwa 35 Gew.-%), und beim Granulieren in
einem Granuliermischer liegt der Wassergehalt des Produkts
vorzugsweise im Bereich von 14 bis 20 Gew.-%, stärker
bevorzugt im Bereich von 14 bis 16 Gew.-%. Ein geeigneter
Wassergehalt kann z. B. durch Zusatz entsprechender Mengen
trockener pulverförmiger Abfallstoffe eingestellt werden.
Dieser Wassergehalt kann durch Trocknung des primär hergestellten
Granulats vollständig entfernt werden, so daß
ausschließlich die Kunststoffanteile als Treibmittel wir
ken, es kann aber auch so getrocknet werden, daß ein ge
wisser, als Treibmittel wirkender Wassergehalt im Granu
lat, insbesondere im bindemittelhaltigen Granulat, zurück
bleibt.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Einem optischen Glasschleifschlamm der Fa. Zeiss, der
einen d₅₀-Wert von < 10 µm aufweist sowie einen Kunststoff
anteil von ca. 3 Gew.-%, werden 30 Gew.-% Asche aus der
Klärschlammverbrennungsanlage Neu-Ulm zugesetzt, der
Feuchtigkeitsgehalt der Gesamtmischung wird auf 14 bis 16
Gew.-% eingestellt und die erhaltene Masse wird in einem
Granuliermischer granuliert, so daß ein Granulat mit Teil
chengrößen erhalten wird, die im Bereich von 0,5 bis 4 mm
variieren. Nach der Trocknung wird das Granulat in einem
Drehrohrofen bei ca. 830°C einem Temperaturschock mit
einer Haltezeit von drei Minuten ausgesetzt. Dabei wird
durch die Anwesenheit von Talkum als Trennmittel verhin
dert, daß die Granulatkörner miteinander verschmelzen.
Nach dem Abkühlen wird ein Produkt in Form eines augen
scheinlich homogen verglasten porösen Glasgranulats erhal
ten, das auf die zwei- bis dreifache Ausgangskorngröße
aufgebläht ist.
Um zu testen, inwieweit bei diesem Verfahren Schwermetalle
in das Granulat integriert werden können, wird derselben
Mischung 1% Kobaltcarbonat zugesetzt. Die Tatsache, daß
ein blaues Granulat entsteht, zeigt an, daß eine Vergla
sung unter Einbindung des Kobaltbestandteils erfolgt ist.
Zu einer Mischung aus Glasschleifschlämmen der Firmen
Zeiss und Rodenstock mit einem Kunststoffanteil von etwa
3 Gew.-% und einem d₅₀-Wert von < 10 µm werden 35 Gew.-%
gemahlene Schlacke der hauseigenen Sondermüllverbrennungs
anlage der Fa. Ciba-Geigy zugesetzt. Nach der Granulierung
und Trocknung wird das Granulat in einem Drehrohrofen
einem Temperaturschock von 875°C mit einer Haltezeit von
3 Minuten ausgesetzt. Auch hierbei ist wieder Talkum als
Trennmittel anwesend. Nach dem Abkühlen erhält man als
Produkt ein homogenes grauschwarzes Glasgranulat, das
gegenüber dem eingesetzten granulierten Produkt auf die
2,5- bis 3fache Korngröße aufgebläht ist. Das erhaltene
Granulat mit einem Schüttgewicht im Bereich von 200 bis
300 g/Liter stellt einen für eine Einarbeitung in Leicht
betone und andere Leichtbaustoffe sehr gut geeigneten
mineralischen Zuschlag dar.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von verglasten, geblähten
Granulaten auf der Basis von mineralischen Abfallstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Abfallstoff Glasmehl in
Form eines Gemischs von Glasschleifstäuben aus der optischen
Industrie mit einem Kunststoffgehalt von 2 bis 10 Gew.-% ver
wendet und dieses als solches oder zusammen mit bis zu 60
Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht der Gesamtmischung,
eines weiteren pulverförmigen anorganischen Abfallstoffs oder
Abfallstoffgemischs granuliert und das erhaltene Granulat
thermisch verglast und dabei aufbläht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Glasmehl eingesetzt wird, das als solches oder in Anwesenheit der pulverförmi
gen anorganischen Abfallstoffe bei Temperaturen bis zu 950°C
unter Ausbildung einer homogenen Glasphase verglasbar ist.
3. Verfahren nach einem dem Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Glasmehl eingesetzt wird, das eine solche Teilchengröße
aufweist, daß mindestens 50 Gew.-% seiner Teilchen eine Teil
chengröße von 20 µm oder weniger aufweisen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als zugesetzte pulverförmige anorganische
Abfallstoffe schadstoffhaltige Abfallstoffe eingesetzt werden und in Mengen
im Bereich von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Trockenge
wicht der Gesamtmischung, verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß pulverförmige anorga
nische Abfallstoffe eingesetzt werden, deren Teilchen eine durchschnittliche Teilchengröße
aufweisen, die größer ist als die der Teilchen des Glasmehls.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
pulverförmige anorganische Abfallstoffe eingesetzt werden, die eine solche
Teilchengröße aufweisen, daß 50 Gew.-% ihrer Teilchen Teil
chengrößen unter 100 µm aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glasmehl oder die Mischung aus Glas
mehl und pulverförmigen anorganischen Abfallstoffen so granu
liert wird, daß ein Granulat mit Granulatteilchen verschiede
ner Größen im Bereich von 0,3 bis zu 6 mm, vorzugsweise von
0,5 mm bis 4 mm, hergestellt wird, und daß ein solches Granu
lat oder das nach der thermischen Verglasung unter Aufblähen
erhaltene Produkt einer Klassierung unterzogen wird, um ver
schiedene Produktfraktionen mit bevorzugten Teilchengrößenbe
reichen zu gewinnen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verglasen und Blähen der Granulatteil
chen durch eine kurzzeitige, insbesondere unter 5 Minuten dauernde
thermische Behandlung in einem Drehrohrofen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Granulat für eine Haltezeit von 1 bis 4 min auf eine
Temperatur im Bereich von 760 bis 950°C, insbesondere von 800
bis 900°C, erhitzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß man das Granulieren in einem Granu
liermischer in Gegenwart von Feuchtigkeit durchführt und das
erhaltene Granulat vor dem thermischen Verglasungsschritt
trocknet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Granulieren in Gegenwart eines Bindemittels in Form
einer Wasserglaslösung oder einer Lösung oder Dispersion eines
anderen wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Bindemit
tels mit verglasbaren Bestandteilen durchführt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem Granulat vor der thermischen
Behandlung ein feinteiliges Trennmittel zusetzt, um ein Zu
sammenschmelzen der Granulatkörner zu verhindern.
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DE (1) | DE4339176C2 (de) |
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- 1993-11-16 DE DE19934339176 patent/DE4339176C2/de not_active Expired - Fee Related
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