DE4324974A1 - Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes für Dämm-Material - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes für Dämm-MaterialInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B20/00—Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
- C04B20/02—Treatment
- C04B20/04—Heat treatment
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W30/00—Technologies for solid waste management
- Y02W30/50—Reuse, recycling or recovery technologies
- Y02W30/91—Use of waste materials as fillers for mortars or concrete
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagsstoffes für ein
hochwertiges Dämm-Material. Der Zuschlagstoff zeichnet sich dadurch aus, daß er eine
hohe Porosität und eine hohe Kornbruchfestigkeit besitzt. Die Korngröße des Mate
rials läßt sich in einem weiteren Bereich, beispielsweise von 0.1 bis 10 mm einstellen.
Darüberhinaus zeichnet sich der Zuschlagstoff besonders dadurch aus, daß er nicht
hygroskopisch ist und ein geringes Wasseraufnahmevermögen besitzt. Der Zu
schlagstoff wird vorzugsweise aus Porenbetonabfällen durch einen Recyclingprozeß
gewonnen.
Porenbeton ist ein wertvoller und biologischer Baustoff, von welchem in der Bundes
republik mehr als 3 000 000 Kubikmeter jährlich produziert werden. Bei der Her
stellung von Produkten aus Porenbeton fallen größenordnungsmäßig bis zu 3% Poren
betonabfälle bzw. -Bruch an. Der größte Teil dieser ca. 90 000 Kubikmeter Abfälle
kann nicht wirtschaftlich verwendet werden. Er wird zur Abfallbeseitigung in Depo
nien gelagert.
Da es sich bei Porenbeton um einen wertvollen und biologischen Baustoff handelt,
dessen Wiederverwendung volkswirtschaftlich von großem Interesse ist, sind in
letzter Zeit Recycling-Werke errichtet worden. Vorzugsweise wird der Porenbeton
gebrochen. Bei diesem Prozeß fällt neben wiederverwertbarem Material, bestehend
aus Granulat größer/gleich 1 mm, auch eine Staubfraktion mit Granulatgrößen kleiner
1 mm an. Der Anteil des wiederverwertbaren Materials beträgt ca. 60%, während
der Staubanteil 40% beträgt. Versuche den Staubanteil wieder zu verwenden, bei
spielsweise im Beton oder Spezialmörtel einzumischen, sind fehlgeschlagen. Es hat
sich gezeigt, daß sich die Agglomerate der Staubfraktion sehr stark mit Wasser voll
saugen, so daß ihre Verarbeitung als Zuschlagsstoff für Beton bzw. Spezialmörtel
zumindest erschwert oder sogar unmöglich ist. Die übermäßige Wasseraufnahme der
Agglomerate und der darüberhinaus erforderliche hohe Wasserbedarf bewirken eine
Reduzierung der mechanischen Festigkeit der daraus hergestellten Betonprodukte und
Dämm-Mörtel. Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt die Wasseraufnahme des
Staubes durch Hydrophobieren zu verringern. Bekannte Hydrophobierungsmittel sind
Silikone, Stearate und Wachse. Das Hydrophobieren ist teuer und führte nur zu
partiellen Verbesserungen der Produkte. Aus all diesen Gründen wird der Porbenbeton-
Staub der Körnung kleiner/gleich 1 mm bis heute auf Deponien abgeladen, was eine
Umweltbeeinträchtigung bzw. -belastung, Verlust von wertvollem Deponienraum und
auch eine Kostenfrage darstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit welchem die Wasseraufnahme bei den entsprechenden Porenbeton
staub-Agglomeraten erheblich reduziert ist, so daß sich die erfindungsgemäß behan
delten Porenbetonfraktionen sehr gut und problemlos als Zuschlagsstoff für hochwer
tige Dämm-Materialien eignen.
Porenbeton besteht aus 60 bis 70% Quarzsand, 15 bis 18% Portlandzement,
10-20% Brandkalk und 2 bis 5% Gipsgestein. Hauptbestandteile des fertigen Poren
betons sind nach der chemischen Analyse 70 bis 80% SiO2, 10 bis 25% CaO,
1-4% Al2O3 und 1 bis 3% Fe2O3. Freies CaO ist im Porenbeton nicht mehr ent
halten, es liegt als Calciumhydrosilicat gebunden vor.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gebrochenen Poren
beton-Agglomerate (vorzugsweise die Fraktion kleiner 1 mm) gebrannt werden, so
daß sie bzw. die Oberflächen ihrer Poren verglasen und dadurch geschlossen werden.
Die erfindungsgemäß gebrannten Porenbeton-Agglomerate zeigen kein hygroskopi
sches Verhalten und weisen eine erheblich reduzierte Wasseraufnahmefähigkeit auf,
so daß sich weder ein Festigkeitsverlust im Beton oder Dämm-Mörtel einstellt noch
die Zumischung zu Beton oder Spezialmörtel beeinträchtigt wird. Ein solchermaßen
hergestelltes Dämm-Material weist gute Wärmedämmungseigenschaften und hohe
Festigkeiten vor allem eine hohe Druckfestigkeit auf. Das erfindungsgemäße Ver
fahren zeigt einen Weg auf, wie Porenbeton Abfall bzw. Bruch zur Herstellung von
hochwertigem Dämm-Material wiederverwendbar wird, so daß die bislang hierfür
anfallenden Deponiekosten eingespart werden können. Das ist nicht nur unter Kosten
gesichtspunkten, sondern auch unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes zu sehen.
Das eingesetzte Porenbeton-Material kann aus Produktionsstätten von Porenbeton,
aus Baustellenbruch oder aus dem Abriß von Gebäuden kommen. Der Anteil von
Porenbeton-Bruch aus Baustellen beträgt in der Bundesrepublik Deutschland jährlich
größenordnungsmäßig 80 000 bis 100 000 Kubikmeter. Der Anteil aus dem Abriß
von Porenbetongebäuden bzw. der entsprechenden Teile solcher Gebäude liegt in
der Bundesrepublik Deutschland jährlich bei ca. 150 000 Kubikmeter. Es ergibt sich
also eine erhebliche Gesamtmenge an Porenbeton-Bruch, die bisher mindestens
größtenteils kostenintensiv entsorgt, d. h. deponiert werden mußte. Hier schafft die
Erfindung in vorteilhafter Weise Abhilfe, wobei durch die erfindungsgemäße Verfah
rensweise der gesamte anfallende Porenbetonabfall wiederverwendbar, d. h.
recycelbar, ist. Frühere Recyclingverfahren konnten nur reine Abfälle aus den Produk
tionsstätten von Porenbeton verwenden, z. B. zu der Herstellung von Tierstreu. Damit
ergibt sich eine bedeutende Umweltentlastung und eine Schonung der Resourcen.
Bei dem erfindungsgemäß als Agglomerat anfallendem Produkt handelt es sich um
einen rein anorganischen, mineralischen Werkstoff. Daraus ergibt sich eine weitere
bevorzugte Anwendung beim Brandschutz, entweder als Hinterfüllung in Granulatform
oder in hydraulisch gebundener Form als Platten- und Blockmaterial. Zusatzstoffe für
die hydraulische Bindung sind Zement, Kalk und Gips. Dieses Material ist absolut
unbrennbar.
Die gebrochenen Porenbeton-Agglomerate können bei Temperaturen zwischen
größenordnungsmäßig 600°C bis 1400°C gebrannt werden. Die Höhe der Brenn
temperatur bestimmt die Rohdichte des entstehenden Materials. Bei niedrigen Brenn
temperaturen entsteht ein hochporöser Werkstoff mit niedrigem Volumengewicht.
Höhere Brenntemperaturen erzeugen ein sehr kompaktes Granulat mit hoher Druck
festigkeit. Durch die Einstellung der Brenntemperatur können die Eigenschaften des
Materials an den vorgesehenen Anwendungszweck angepaßt werden.
Weiterhin ist die einzuhaltende Brenntemperatur insbesondere von der Zusammen
setzung des Ausgangsproduktes abhangig. Beim Brennen kommt es insbesondere
zu einem Verglasen der im Ausgangsmaterial vorliegenden Calciumsilicate, wobei
sich eine dichte, wasserundurchlässige Glasschicht um die einzelnen Porenbeton
teilchen bildet. Diese Verglasung ist nicht nur oberflächlich vorhanden, sondern sie
tritt auch an den Porenoberflächen des Granulates auf.
Zur Reduzierung der Brenntemperatur beim Verglasen des Porenbeton-Agglomerats
können diesem niedrigsinternde Additive zugegeben werden. Bei diesen Additiven
handelt es sich um die an sich bekannten Glasbilder, z. B. um Alkasilicate, Borate
und Phosphate oder dergleichen oder um Gemische derselben. Durch den Einsatz
der genannten Additive ist eine Energieeinsparung beim Brennprozeß möglich.
Als zweckmäßig hat sich gezeigt wenn dem Porenbeton-Bruch 0.1 bis 5% Additive
zugegeben werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann Porenbeton-Bruch von
kleiner/gleich 1 mm verwendet werden. Dieser Porenbeton-Staub kann direkt gebrannt
werden, um eine Verglasung zu bewirken. Erfindungsgemäß ist es natürlich auch mög
lich Bruch mit höheren Körnungen zu brennen.
Bei der Durchführung des Verfahrens kann es zweckmäßig sein, den ggf. mit
Additiven gemischten Porenbeton-Bruch zur Erzielung eines gröberen Granulats zu
pelletieren. Die Pelletierung kann nach den an sich bekannten Verfahren wie Sprüh
trocknung, Wirbelschichtgranulation und Aufbaugranulation mittels Pelletierteller,
mittels Siebkneter oder mittels Siebkollergang und dergleichen durchgeführt werden.
Zur Pelletierung können auch Pressen der unterschiedlichsten Bauformen und Extruder
verwendet werden. Dadurch ist es möglich, feinkörnigen Porenbeton-Bruch in grobes
Granulat bzw. in größere Pellets zu überführen. Diese gröbere Körnung kann sich als
Vorteil beim Brand auswirken, da die Rieselfähigkeit höher ist. Gröbere Körnungen
bis 20 mm und mehr bieten auch bei bestimmten Anwendungen Vorteile.
Ein weiterer Vorteil der gebrannten Pellets ist, daß sie - wenn nötig - wieder gebro
chen und anschließend klassiert werden. Damit ist es möglich, gewünschte Kornfrak
tionen anwendungsgerecht einzustellen oder durch nachträgliches Mischen definierte
Korngrößenverteilungen zu erhalten.
Das erfindungsgemaße Brennen des Porenbeton Bruchs erfolgt in einem geeigneten
Ofen entweder als Schüttgut oder im Wirbelstrom. Bei den zur Anwendung gelangen
den Öfen kann es sich um Drehrohröfen, Schachtöfen, Wirbelschicht- oder Wirbel
stromöfen und dergleichen handeln. Das Brennen erfolgt je nach dem zur Anwendung
gelangenden Ofen kontinuierlich oder diskontinuierlich, d. h.
periodisch.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes insbesondere aus Porenbeton-
Bruch für ein hochwertiges Dämm-Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Porenbeton-Bruch gebrannt wird, so daß die Bruchstücke bzw. ihre Poren
verglasen bzw. verschlossen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bruch bei einer Temperatur von größenordnungsmäßig 600°C bis größen
ordnungsmäßig 1400°C gebrannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Porenbeton-Bruch zur Reduzierung der Brenntemperatur Additive zugege
ben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Porenbeton-Bruch 0,1 bis 5 Gew-% Additive zugegeben werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Porenbeton-Bruch mit einer Korngröße von kleiner/gleich 1 mm verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Porenbeton-Bruch von kleiner/gleich 1 mm Korngröße direkt gebrannt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Porenbeton-Bruch mit einer Körnung von größer 1 mm verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ggf. mit Additiven gemischte Porenbeton-Bruch zur Erzielung einer relativ
groben Körnung pelletiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gebrannten Pellets gebrochen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet,
daß die gebrannten und gebrochenen Pellets klassiert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und 10
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch das Klassieren vorliegender Kornfraktionen zur Erreichung einer
definierten Kornverteilung wieder gemischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934324974 DE4324974A1 (de) | 1993-07-24 | 1993-07-24 | Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes für Dämm-Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934324974 DE4324974A1 (de) | 1993-07-24 | 1993-07-24 | Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes für Dämm-Material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4324974A1 true DE4324974A1 (de) | 1995-01-26 |
Family
ID=6493684
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934324974 Withdrawn DE4324974A1 (de) | 1993-07-24 | 1993-07-24 | Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes für Dämm-Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4324974A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10354711A1 (de) * | 2002-12-10 | 2004-07-08 | Verfahrenstechnisches Institut Saalfeld Gmbh | Poröse Granulate aus Abfallstoffen |
DE10131361B4 (de) * | 2001-06-28 | 2006-07-27 | Xella Dämmsysteme GmbH | Verfahren zur Herstellung von Porenbeton |
DE10131360B4 (de) * | 2001-06-28 | 2006-09-14 | Xella Dämmsysteme GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Porenbetondämmplatten |
DE102007062492B4 (de) * | 2007-10-26 | 2016-03-03 | Hochschule Bremen | Verfahren zur Herstellung eines zementgebundenen Formsteins und hergestellter Formstein |
-
1993
- 1993-07-24 DE DE19934324974 patent/DE4324974A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10354711B4 (de) * | 2002-12-10 | 2007-10-25 | Verfahrenstechnisches Institut Saalfeld Gmbh | Verfahren zur Herstellung poröser Granulate und deren Verwendung |
DE102007062492B4 (de) * | 2007-10-26 | 2016-03-03 | Hochschule Bremen | Verfahren zur Herstellung eines zementgebundenen Formsteins und hergestellter Formstein |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |