DE4338734A1 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Legierungen durch elektrolytisches Ätzen - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Legierungen durch elektrolytisches ÄtzenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
- C25F3/00—Electrolytic etching or polishing
- C25F3/02—Etching
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C13/00—Dental prostheses; Making same
- A61C13/0003—Making bridge-work, inlays, implants or the like
- A61C13/0006—Production methods
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
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- A61F2/30767—Special external or bone-contacting surface, e.g. coating for improving bone ingrowth
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- A61F2310/00011—Metals or alloys
- A61F2310/00029—Cobalt-based alloys, e.g. Co-Cr alloys or Vitallium
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrochemischen Oberflächenbehandlung von Metal
len und Legierungen durch elektrolytisches Ätzen für die nachfolgende Herstellung von Kleb
verbindungen und für weitere Anwendungen, insbesondere zum Aufrauhen von Co-Cr-Form
körpern vor dem Verkleben mit Zahnhartsubstanzen in der Zahnprothetik. Sie ermöglicht dar
über hinaus eine definierte Gefügeentwicklung für metallographische Untersuchungen.
In der Zahnheilkunde ist bereits bekannt, Formkörper aus korrosionsbeständigen, edelmetall
freien Legierungen (Ni-Cr, Co-Cr) vor dem Kleben elektrolytisch zu ätzen, um eine rauhe, für
den Adhäsionsverbund besser geeignete Oberfläche zu erzielen [Livaditis, G. J.: A chemical
etching system for creating micromechanical retention in resin bonded retainers. J. Prosthet.
Dent. 47 (1982), 52. Thompson, V. P. et. al.: Electrolytic etching of Co-Cr-alloys for resin
bonded restoration. J. Dent. Res. 63 (1984), 3210].
In den bekannten Verfahren wird die Probe im transpassiven Potentialbereich geätzt, da in die
sem Bereich eine hohe elektrolytische Auflösungsrate realisiert werden kann. Dem Wesen nach
werden überwiegend galvanostatische Ätzschaltungen angewendet, um vorgegebene bzw.
empfohlene Stromdichten (250 bis 450 mA/cm²) einzuhalten.
Bei der Mehrzahl der Klebverbindungen von so vorbehandelten Ni-Cr-Formkörpern mit Zahn
hartsubstanzen werden ausreichende Verbundfestigkeiten erreicht.
Bei Verbunden mit gleichermaßen vorbehandelten Co-Cr-Legierungen, die wegen ihrer erhöh
ten Korrosionsbeständigkeit und Biokompatibilität als Zahnersatz zunehmend interessant wer
den, konnten die gewünschten Festigkeiten noch nicht erzielt werden. Die größere Korrosions
beständigkeit erfordert höhere Stromdichten, was zur Folge hat, daß die Oberfläche des Co-
Cr-Formkörpers im Verlaufe des Ätzvorganges zunehmend poliert anstatt aufgerauht wird.
Auch kann die allgemeine Vorgabe, mit einer definierten und konstanten Stromdichte zu ätzen,
nur schwer realisiert werden. Die in der Zahnheilkunde zu ätzenden Formanker haben eine
komplizierte geometrische Form, und die Größe der Oberfläche verändert sich außerdem durch
die Aufrauhung während des Ätzens, so daß eine optimale Stromdichte praktisch nicht einge
halten werden kann. Es ist daher auch schwierig, mehrere Formkörper gleichzeitig zu ätzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein elektrolytisches Ätzverfahren zum wirksamen und definierten
Aufrauhen von Metalloberflächen, darunter auch solcher aus Co-Cr-Legierungen, anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Probe in einer halogenidhaltigen
Lösung in der Nähe eines im Aktiv-Passiv-Übergangsbereich der Strom-Potential-Kurve lie
genden Strommaximums geätzt wird, wobei die gewünschte Höhe des Strommaximums durch
Einstellung der Halogenidionenkonzentration und der Temperatur festgelegt wird. Der durch
die Probe fließende Strom wird während des Ätzvorganges gemessen. Mittels einer rechner
gesteuerten Regeleinrichtung wird die Umgebung des Strommaximums periodisch abgetastet
und der elektrische Arbeitspunkt auf der Strom-Potential-Kurve des elektrochemischen Sy
stems durch Veränderung der Zellspannung jeweils auf den Wert des Strommaximums oder auf
einen vorgegebenen Wert relativ zum Strommaximum nachgeführt.
Es wurde gefunden, daß die so geätzten Oberflächen bei Einhaltung einer Stromdichte zwi
schen 10 und 40 mA/cm² eine Vielzahl röhrenartiger, senkrecht in das Metall hineinragender
Vertiefungen aufweisen, deren Wandungen in der Regel aus kristallographisch definierten Flä
chen bestehen. Am Ende der Röhren sind annähernd parallel zur Oberfläche liegende Aushöh
lungen (Kavitäten) feststellbar. Es entstehen vielfältige in das Materialinnere reichende Veran
kerungsmöglichkeiten, die von normal fließfähigen Klebstoffen gut gefüllt werden. Dadurch
wächst die Verbundfestigkeit beträchtlich, wie in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel
nachgewiesen wird. Wenn die Stromdichte in dem angegebenen Bereich liegt, wird die Ober
fläche des Werkstücks durch die Ätzung aufgerauht, während die ursprüngliche makroskopi
sche Oberflächengeometrie weitgehend erhalten bleibt.
Der Bereich der Strom-Potential-Kurve, in dem der geschilderte Effekt der elektrochemischen
Vorbehandlung auftritt, ist relativ eng, so daß sich optimale Ergebnisse nur mit einem rechner
gesteuerten Potentiostaten oder einer entsprechenden elektronischen Regelschaltung erzielen
lassen. Zu Beginn des Ätzvorganges wird zweckmäßig vom Ruhepotential bzw. einem Ar
beitspunkt im Aktivbereich ausgegangen. Die Zellspannung wird zunächst automatisch schritt
weise erhöht und jeweils geprüft, ob das Maximum des Stromes erreicht ist. Nachdem das
Maximum gefunden worden ist, wird die Zellspannung auf den dem Strommaximum entspre
chenden Wert oder einen vorgegebenen Wert relativ zum Strommaximum eingestellt. An
schließend wird periodisch überprüft, ob sich die Lage des Strommaximums verändert hat.
Wenn das der Fall ist, wird die Zellspannung nachgeregelt.
Obwohl bei dem hier angegebenen Ätzverfahren eine dem Wesen nach potentiostatische Au
ßenschaltung zur Anwendung kommt, kann auf die bei potentiostatischen Verfahren sonst er
forderliche Referenzelektrode verzichtet werden, da der elektrische Arbeitspunkt nicht auf ei
nen vorgegebenen absoluten Sollspannungswert, sondern auf einen Wert relativ zum Strom
maximum eingeregelt wird. Das Ätzverfahren kann daher in einer elektrochemischen Zweielek
trodenzelle, die außer der zu ätzenden Arbeitselektrode nur noch die Gegenelektrode enthält,
durchgeführt werden. Im Vergleich zu der bei potentiostatischen Verfahren üblichen Dreielek
trodenzelle sind die Handhabung vereinfacht und der apparative Aufwand deutlich reduziert.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Zur Er
probung des neuen Ätzverfahrens wurden Prüfkörper aus handelsüblichen Co-Cr-Legierungen
verschiedener Hersteller angefertigt, die Grundflächen der Prüfkörper erfindungsgemäß geätzt,
je zwei Prüfkörper miteinander, Grundfläche auf Grundfläche, verklebt und die Festigkeit der
Klebverbindung unter simulierten Einsatzbedingungen gemessen. Zum Vergleich wurden nach
dem konventionellen galvanostatischen Verfahren geätzte Prüfkörper aus demselben Material
in gleicher Weise behandelt und geprüft.
Die Prüfkörper hatten eine kreisrunde, plangeschliffene Grundfläche von 0,8 cm²; die übrigen,
nicht zu ätzenden Flächen waren mit Wachs abgedeckt. Die Ätzung erfolgte in einer halogenid
haltigen Lösung bei konstanter Temperatur (23°C) in einer Zweielektrodenzelle, wobei als
Gegenelektrode ein Platinblech mit einer Fläche von 4 cm² diente.
Die Prüfkörper und die Gegenelektrode waren an eine rechnergesteuerte Regeleinrichtung
(Potentiostat PS 5, Forschungsinstitut "Kurt Schwabe" Meinsberg) angeschlossen, wobei die
Anschlüsse für die Bezugs- und die Gegenelektrode am Potentiostaten verbunden wurden. Der
Potentiostat war so programmiert, daß die Sollspannung ausgehend vom Ruhepotential zu
nächst in Schritten von 20 mV verändert wurde, bis das Strommaximum erreicht war. Danach
wurde die Lage des Maximums durch periodische Veränderung der Sollspannung in Schritten
von 5 mV kontrolliert.
Die geätzten Proben wurden in destilliertem Wasser gespült, anschließend mit Ethanol im Ul
traschallbad gereinigt und nach dem Trocknen im Luftstrom mit einer gleichartig vorbehandel
ten Probe mit ABC-Zement-Kleber der Firma Ivoclar verklebt. Nach dem Aushärten des Kle
bers wurden die Probenpaare 4 Wochen in einer Speichelersatzlösung, Standardrezeptur (SR),
bei 37°C gelagert. Während weiterer 4 Wochen durchliefen sie eine thermische Tauchbela
stung von 5000 Zyklen. Das Tauchmedium war ebenfalls Speichelersatzlösung SR mit den
Temperaturen 5°C und 55°C. Die Haltezeit betrug jeweils 26 s. Die abschließende Zugfestig
keitsprüfung erfolgte mit einer Traversengeschwindigkeit von 5 mm/min.
Die Zugfestigkeit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geätzter Prüfkörper aus verschiede
nen Co-Cr-Legierungen (KCM 83, Remanium, Bondi-Loy) lag im Bereich 21,6 bis 28,4 MPa
und damit deutlich über der Festigkeit von Zahnschmelz, die ca. 15 MPa beträgt. Im Vergleich
dazu wiesen Prüfkörper aus denselben Materialien, die nach der konventionellen galvanostati
schen Methode geätzt wurden, nur Zugfestigkeiten im Bereich 7, 1 bis 15,3 MPa auf.
Mit dem neuen elektrochemischen Ätzverfahren ist es möglich, mit geringem apparativem
Aufwand Oberflächen korrosionsbeständiger Metallegierungen definierter und wirksamer als
mit bekannten galvanostatischen Ätzverfahren aufzurauhen, wodurch sich die Verbundfestig
keit von Klebverbindungen beträchtlich erhöht. Darüber hinaus bietet die mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren erzielte Ätzstruktur neue Möglichkeiten für werkstoffkundliche Untersu
chungen. Korngrenzen- oder Kornflächenätzung können wahlweise definiert herbeigeführt
werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Legierungen durch elektrolytisches
Ätzen in einem halogenidhaltigen Medium, insbesondere in Vorbereitung auf einen adhäsi
ven Verbund mit demselben oder einem anderen Material, dadurch gekennzeichnet, daß
die Probe in der Nähe eines im Aktiv-Passiv-Übergangsbereich der Stromdichte-Potential-
Kurve liegenden Strommaximums geätzt wird, wobei der durch die Probe fließende Strom
während des Ätzvorganges gemessen und unter Verwendung einer rechnergesteuerten Re
geleinrichtung auf den Wert des Strommaximums bzw. auf einen vorgegebenen Wert relativ
zum Strommaximum nachgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ätzvorgang in einer elek
trochemischen Zweielektrodenzelle erfolgt, die die zu ätzende Probe als Arbeitselektrode
und eine Gegenelektrode enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte,
bezogen auf die Ausgangsfläche, 10 bis 40 mA/cm² beträgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zu ätzende
Probe aus einer Co-Cr-Legierung besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4338734A DE4338734A1 (de) | 1993-11-12 | 1993-11-12 | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Legierungen durch elektrolytisches Ätzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4338734A DE4338734A1 (de) | 1993-11-12 | 1993-11-12 | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Legierungen durch elektrolytisches Ätzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4338734A1 true DE4338734A1 (de) | 1995-05-18 |
Family
ID=6502489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4338734A Withdrawn DE4338734A1 (de) | 1993-11-12 | 1993-11-12 | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Legierungen durch elektrolytisches Ätzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4338734A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1159935A1 (de) * | 2000-05-31 | 2001-12-05 | SAY, Wen-Ching | Orthopädisches Implantat mit einer porösen Oberfläche und Verfahren zu dessen Herstellung |
WO2006029708A1 (de) * | 2004-09-15 | 2006-03-23 | Technische Universität München | Verfahren zur erzeugung einer strukturierung von metalloberflächen sowie nach diesem verfahren hergestellte bauteile |
CN102383175A (zh) * | 2011-10-26 | 2012-03-21 | 首都航天机械公司 | 背压式电解刻蚀加工装置 |
-
1993
- 1993-11-12 DE DE4338734A patent/DE4338734A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1159935A1 (de) * | 2000-05-31 | 2001-12-05 | SAY, Wen-Ching | Orthopädisches Implantat mit einer porösen Oberfläche und Verfahren zu dessen Herstellung |
WO2006029708A1 (de) * | 2004-09-15 | 2006-03-23 | Technische Universität München | Verfahren zur erzeugung einer strukturierung von metalloberflächen sowie nach diesem verfahren hergestellte bauteile |
CN102383175A (zh) * | 2011-10-26 | 2012-03-21 | 首都航天机械公司 | 背压式电解刻蚀加工装置 |
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8141 | Disposal/no request for examination |