DE4337877C2 - Verwiegeeinrichtung für schüttfähige Materialien - Google Patents
Verwiegeeinrichtung für schüttfähige MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verwiegeeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Derartige Verwiegeeinrichtungen werden beispielsweise in der kunststoffver
arbeitenden Industrie bei der Beschickung von Extrudern oder Spritzgießma
schinen mit Granulat eingesetzt und gestatten es, das Material, das der Ver
arbeitungsmaschine zugeführt wird, kontinuierlich zu verwiegen.
Eine bekannte Vorrichtung dieser Art wird in DE 42 03 739 A1 beschrieben.
Diese Vorrichtung weist einen Wägetrichter auf, der mit seinem Auslaufstut
zen frei in eine Öffnung einer Trägerplatte hineinragt. Der Trichter stützt
sich mit seinem konischen Teil in einem Ring ab, der die Plattform einer
Wägezelle bildet und über einen exzentrischen Ansatz mit der Wägezelle ver
bunden ist. Dieser Ansatz hat einen L-förmigen Querschnitt und bildet zusam
men mit einem weiteren L-förmigen Teil, das oberhalb der Trägerplatte befe
stigt ist, ein weitgehend geschlossenes Gehäuse, das die eigentliche Wägezel
le aufnimmt. Die Spalte zwischen den beiden L-förmigen Teilen sowie ein
Ringspalt zwischen dem Auslaufstutzen und er Trägerplatte sind durch Filter
tücher abgedichtet.
Die Gewichtskraft des Wägetrichters mit Inhalt wirkt über einen relativ lan
gen Hebelarm auf die Wägezelle. Eine Verfälschung des Meßergebnisses
durch den exzentrischen Angriff der Gewichtskraft an der Wägeplattform
wird durch eine Ecklastkompensation der Plattform-Wägezelle vermieden.
Aus DE 40 41 344 ist ein ähnliche Vorrichtung bekannt, bei der die Wägezel
le außerhalb des Querschnitts des Wägetrichters angeordnet und über einen
verhältnismäßig langen Arm mit dem Auslaufstutzen verbunden ist. Die Ge
wichtskraft wird hier anhand des Drehmoments bestimmt, das über den Arm
auf die Wägezelle ausgeübt wird. Die Wägezelle ist bei dieser Vorrichtung di
rekt auf dem Gehäuse des Verarbeitungsgerätes montiert. Hierdurch soll die
Masse des Gehäuses als Dämpfungsmasse genutzt werden, damit das Signal
der Wägezelle weniger stark durch Schwingungen oder Erschütterungen ver
rauscht wird.
Bei diesen bekannten Konstruktionen neigt der Wägetrichter aufgrund seiner
exzentrischen Befestigung an der Wägezelle zu Eigenschwingungen, die sich
nur schwer dämpfen lassen. Wenn Material in den Wägetrichter eingegeben
wird, vergeht deshalb eine relativ lange Beruhigungszeit, bis die Wägezelle
wieder ein brauchbares Meßsignal liefert. Außerdem ist die Wägezelle relativ
ungeschützt oberhalb der Trägerplatte angeordnet, und sie unterliegt einer
relativ hohen mechanischen Beanspruchung, wenn äußere Kräfte an dem Wä
getrichter angreifen oder wenn der Wägetrichter ausgewechselt wird. Aus
diesen Gründen müssen die mechanischen Teile für die Befestigung der Wä
gezelle und des Wägetrichters und für die Einkapselung der Wägezelle relativ
stabil ausgebildet sein, so daß sich ein hoher konstruktiver Aufwand und ein
hohes Gesamtgewicht der Vorrichtung ergibt.
In der Praxis besteht oftmals das Bedürfnis, den Massendurchsatz nicht nur
genau messen, sondern auch gezielt beeinflussen oder regeln zu können. Dies
gilt insbesondere bei Prozessen, bei denen ein Gemisch aus mehreren Kom
ponenten verarbeitet wird und die Gewichtsanteile der verschiedenen Kom
ponenten genau eingehalten werden müssen.
In den Druckschriften DE 37 21 186 C2, DE 38 10 710 Al, DE 39 33 471 A1
und DE 41 21 649 C1 werden Vorrichtungen beschrieben, bei denen eine Wie
geeinrichtung mit einer nachgeordneten Förderschnecke kombiniert ist, die
eine gezielte Steuerung des Volumendurchsatzes gestattet. Durch Steuerung
oder Regelung der Förderschnecke in Abhängigkeit von dem mit Hilfe der
Wiegeeinrichtung bestimmten Massendurchsatz läßt sich so unabhängig vom
Schüttgewicht des Materials eine präzise Dosierung erreichen. Bei den in
den drei erstgenannten Druckschriften beschriebenen Vorrichtungen ist der
Wägetrichter starr mit dem Gehäuse der Förderschnecke verbunden, so daß
das Gewicht der Förderschnecke mit in die Gewichtsmessung eingeht. Hier
durch wird die Meßgenauigkeit beeinträchtigt und Erschütterungen, die
durch den Betrieb der Förderschnecke verursacht werden, wirken sich bei
der Gewichtsmessung als zusätzliches Rauschsignal aus. In DE 41 21 649 C1
ist der Wägetrichter im Bereich seines oberen Endes an Wägezellen auf
gehängt. Auch bei dieser Konstruktion sind die Schwingungen des Wäge
trichters nur schwer zu beherrschen, und die Aufhängung des Wägetrichters
erfordert eine sperrige Konstruktion und erschwert zudem das Auswechseln
des Wägetrichters.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verwiegeeinrichtung der ein
gangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich durch eine kompakte Kon
struktion und ein geringes Gewicht auszeichnet und dennoch eine geschützte
Unterbringung der empfindlichen Wägezelle sowie eine hohe Meßgenauigkeit
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung ist die Wägezelle derart in die Trä
gerplatte eingelassen, daß ihre Plattform mit der Trägerplatte einen Ring
spalt bildet. Der Ringspalt ist am inneren Umfangsrand durch eine Dichtung
abgeschlossen, die verhindert, daß Körner des zu verwiegenden Materials
sich in dem Spalt verklemmen und das Meßergebnis verfälschen, und die an
dererseits die gewichtsabhängige Auslenkung der Plattform relativ zu der
Trägerplatte nicht behindert.
Diese Bauweise gestattet es, die Wägezelle raumsparend und geschützt in der
Trägerplatte unterzubringen und den radialen Abstand zwischen der Wäge
zelle und der Achse des Wägetrichters zu verringern. Hierdurch werden Ver
fälschungen des Meßergebnisses durch den exzentrischen Angriff der Ge
wichtskraft an der Plattform weiter vermindert, so daß die Ecklastkompensa
tion der Wägezelle weniger kritisch ist. Zugleich wird eine größere Kippsta
bilität des Wägetrichters und eine raschere Dämpfung von Kippschwingun
gen erreicht.
In der Öffnung der Trägerplatte ist üblicherweise ein Übergangsstück vorge
sehen, das den kreisförmigen Auslaufquerschnitt des Wägetrichters an den
zumeist rechteckigen Einlaßquerschnitt eines Dosierförderers oder eines Ex
truders anpaßt. Da dieses Übergangsstück ohnehin eine gewisse Mindestlän
ge aufweisen muß, erfordert das Einlassen der Wägezelle in die Trägerplatte
radial außerhalb des Übergangsstückes keine Vergrößerung der Gesamtbau
höhe.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform bildet die Trägerplatte das Oberteil
des Gehäuses eines Dosierförderers, der seinerseits fest am Gehäuse einer
Verarbeitungsmaschine zu montieren ist. Auf diese Weise wird eine kompakte
Dosierwaage geschaffen, die eine Materialzufuhr mit geregeltem Massen
durchsatz gestattet. Da das Eigengewicht des Dosierförderers nicht in die
Gewichtsmessung eingeht, wird eine präzise Messung der Gewichtsänderun
gen beim Zufluß von Material in den Wägetrichter und beim Abfluß des Mate
rials aus dem Wägetrichter ermöglicht.
Wenn der Dosierförderer, beispielsweise eine Förderschnecke, überfüttert
betrieben wird, damit der Volumendurchsatz zur Geschwindigkeit der För
derschnecke proportional ist, wird das Ergebnis der Gewichtsmessung zu
einem gewissen Grad dadurch beeinflußt, daß sich unter dem Auslaufstutzen
des Wägetrichters ein Schüttkegel ausbildet. Dieser Effekt wirkt sich jedoch
nur auf die Messung des Absolutgewichts aus und bleibt während des konti
nuierlichen Betriebs der Dosierwaage konstant, so daß differentielle Ge
wichtsmessungen, die zur Bestimmung des Massendurchsatzes benötigt wer
den, mit hoher Präzision vorgenommen werden können.
Die durch den Betrieb des Dosierförderers hervorgerufenen Erschütterungen
werden durch den direkten Anschluß an die Verarbeitungsmaschine weitge
hend gedämpft. Da bei der erfindungsgemäßen Konstruktion darüberhinaus
auch Kippschwingungen des Wägetrichters stark gedämpft sind, wird die
Genauigkeit der Gewichtsmessungen durch die Vibrationen des Dosierförde
rers praktisch nicht beeinträchtigt.
In letzter Zeit sind Plattform-Wägezellen entwickelt worden, die einen inte
grierten Schwingungsdämpfer aufweisen (beispielsweise Typ PW2AC-3 der
Firma HBM Hottinger Baldwin Meßtechnik, Darmstadt). Durch Verwendung
einer solchen schwingungsgedämpften Wägezelle läßt sich das
Signal/Rausch-Verhältnis weiter verbessern. Alternativ oder zusätzlich ist es
möglich, in der Trägerplatte zwei achsensymmetrisch angeordnete Wägezel
len unterzubringen, ohne daß die Abmessungen der Vorrichtung hierdurch
vergrößert werden. Durch diese Anordnung wird die Stabilität der Abstützung
des Wägetrichters weiter erhöht, und durch Addition der Meßsignale der
beiden Wägezellen kann der Einfluß von Kippmomenten kompensiert wer
den.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnun
gen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1; und
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 in der Draufsicht mit ab
genommenem Deckel.
In der Zeichnung ist eine Dosierwaage 10 dargestellt, die durch eine Verwie
geeinrichtung 12 mit nachgeordnetem Dosierförderer 14 gebildet wird. Der
Dosierförderer 14 weist ein Tragteil 16 (Trägerplatte) auf, in dem ein För
derzylinder 18 angeordnet ist. In eine abgestufte Bohrung des Tragteils 16 ist
formschlüssig ein Übergangsstück 20 eingesetzt, das eine Öffnung 22 bildet.
Die Öffnung 22 hat im oberen Bereich einen kreisförmigen Grundriß und im
unteren Bereich einen an die Einlaßöffnung 24 des Förderzylinders 18 ange
paßten rechteckigen Querschnitt. Eine nicht gezeigte Verdrehsicherung
stellt sicher, daß das Übergangsstück stets in der richtigen Orientierung ein
gesetzt wird.
In der oberen Oberfläche des Tragteils 16 ist eine ringförmige Ausnehmung
26 ausgebildet, die zwei Wägezellen 28 aufnimmt. Die Wägezellen 28 sind je
weils an einem Ende unter Zwischenfügung eines schwingungsdämpfenden
Puffers 30 am Grund der Ausnehmung 26 befestigt und am entgegengesetz
ten Ende mit einer kreisförmigen Plattform 32 verbunden, die einstückig am
unteren Ende eines Wägetrichters 34 ausgebildet ist. Der Wägetrichter 34
und die Plattform 32 sind koaxial mit der Öffnung 22 ausgerichtet, und die
Wägezellen 28 sind achsensymmetrisch zur Achse des Wägetrichters ange
ordnet.
Die Plattform 32 bildet mit der oberen Oberfläche des Tragteils 16 einen
Ringspalt 36, dessen Höhe so bemessen ist, daß ein ausreichendes Spiel für
die Auslenkung der Wägezellen unter dem Gewicht des Wägetrichters mit In
halt besteht. Der Wägetrichter 34 ist an seiner Innenfläche mit einer Abstu
fung 38 versehen, in die ein Auslaufstutzen 40 formschlüssig eingesetzt ist.
Der Auslaufstutzen 40 weist in seinem oberen Bereich eine konische Innen
fläche auf, die mit der Innenfläche des Wägetrichters 34 fluchtet. Der untere
Teil 42 des Auslaufstutzens ist zylindrisch und ragt in die Öffnung 22 hinein.
Der Wägetrichter weist somit eine glatte Innenkontur mit einheitlichem
Schüttwinkel auf und ist frei von Abstufungen oder Übergängen, die den Ma
terialfluß behindern und die Gefahr der Brückenbildung erhöhen könnten.
Am oberen Rand der Öffnung 22 ist als Dichtung 44 ein Bürstenring ange
ordnet, dessen Bürsten die Außenfläche des zylindrischen unteren Teils 42 bestrei
chen und so den Ringspalt 36 an seinem inneren Umfang abdichten. Am äu
ßeren Umfang ist der Ringspalt 36 durch eine Dichtung 46 abgeschlossen,
die beispielsweise durch einen Faltenbalg, ein Filtertuch oder einen weiteren
Bürstenring 46′ (rechte Seite in Fig. 2) gebildet wird. Auf diese Weise wird
verhindert, daß Staub oder Granulatkörner in den Ringspalt 36 eindringen
und das Meßergebnis verfälschen.
Auf dem oberen Rand des Wägetrichters 34 ist ein zylindrischer Aufsatz 48
angebracht, der mit Schnellverschlüssen 50 (Fig. 2) befestigt ist und sich
somit leicht auswechseln läßt. In Abstand oberhalb des Aufsatzes 48 ist ein
Deckel 52 angeordnet, der lösbar auf von dem Tragteil 16 aufragenden Säu
len 54 befestigt ist. In dem Deckel 52 ist mittig ein in den Aufsatz 48 ragen
der Zuführschacht 56 angeordnet, über dem sich ein Zuführstutzen 58 mit
einem Drehschieber 60 befindet.
Die gesamte Verwiegeeinrichtung 12 ist von einer zylindrischen Verkleidung
62 aus durchsichtigem Material umgeben, die zwischen dem Tragteil 16 und
dem Deckel 52 gehalten ist.
Der Dosierförderer 14 weist im gezeigten Beispiel eine einzelne Förder
schnecke 64 auf, die über ein Winkelgetriebe 66 durch einen Motor 68 an
treibbar ist. Aufgrund dieser Anordnung ragt der Motor 68 nicht über den
Grundriß der Tragteils 16 hinaus.
Am stromabwärtigen Ende des Dosierförderers 14 bildet dessen Tragteil 16
eine als Schwalbenschwanzführung ausgebildete Kupplungseinrichtung 70,
die das Ankuppeln des Dosierförderers 14 an eine nicht gezeigte Verarbei
tungsmaschine gestattet. Das Tragteil 16 hat gemäß Fig. 3 einen polygona
len Grundriß. An die mit der Kupplungseinrichtung 70 versehene Stirnfläche
72 schließen sich gerade Kanten 74 unter einem Winkel von 60° an. Dies ge
stattet es, bis zu sechs gleichartige Dosierwaagen 10 um einen im Quer
schnitt hexagonalen Beschickungsschacht einer Arbeitsmaschine herum an
zuordnen.
Das Tragteil 16 des Dosierförderers 14 ist unterhalb der Einlaßöffnung 24 mit ei
ner um ein Gelenk 76 schwenkbaren Schnellentleerungsklappe 78 versehen,
die die untere Hälfte des Querschnitts der Förderschnecke 64 in geringem
Abstand umgibt, so daß die Ansammlung von reibungserhöhenden Material
rückständen unter der Förderschnecke vermieden wird.
Bei den Wägezellen 28 handelt es sich vorzugsweise um ecklastkompensierte
Plattform-Wägezellen, die eine genaue Messung der vertikal auf die Plattform
32 wirkenden Kräfte gestatten, unabhängig von der Position, in der diese
Kräfte auf die Plattform 32 ausgeübt werden. Wahlweise können diese Wäge
zellen mit integrierten Dämpfungsgliedern, beispielsweise Flüssigkeits-
Dämpfern, versehen sein, die die Wirkung der schwingungsdämpfenden Puf
fer 30 ergänzen und die Auswirkung von Vibrationen des Motors 68 oder des
Winkelgetriebes 66 oder von Erschütterungen beim Zuführen von Material in
den Wägetrichter 34 mildern. Vorzugsweise ist in der Ausnehmung 26 in der
Nähe jeder Wägezelle ein nicht gezeigter Analog/Digital-Wandler angeordnet,
der das analoge Meßsignal der zugehörigen Wägezelle 28 in ein digitales
Signal umwandelt, das über nicht gezeigte Leitungen an eine gleichfalls nicht
gezeigte elektronische Steuereinrichtung übermittelt wird. Dies hat den Vor
teil, daß die Analogsignale der Wägezellen 28 nur über eine sehr kurze Dis
tanz innerhalb der durch das Tragteil 16 und die Plattform 32 elektrisch ab
geschirmten Ausnehmung 26 übertragen zu werden brauchen, so daß der
Einfang von Störsignalen minimiert wird. Die nach außen geführten digitalen
Signale sind wesentlich weniger störempfindlich.
Die oben beschriebene Dosierwaage 10 arbeitet wie folgt.
Durch Öffnen des Drehschiebers 60 wird Material, beispielsweise Granulat, in
den Wägetrichter 34 zugeführt. Die hierdurch bedingte Gewichtszunahme
des Wägetrichters wird mit Hilfe der Wägezellen 28 erfaßt und elektronisch
registriert. Wenn ein vorgegebener oberer Schwellenwert erreicht ist, der
dem maximalen Füllgrad des Wägetrichters 34 mit Aufsatz 48 entspricht, so
wird der Drehschieber 60 automatisch geschlossen. Der Motor 68 wird in Be
trieb gesetzt, um das Granulat mit Hilfe der Förderschnecke 64 zu der Verar
beitungsmaschine abzufördern. Die hierdurch bedingte stetige Gewichtsab
nahme des Wägetrichters wird mit Hilfe der Wägezellen 28 erfaßt und bildet
die Grundlage für die Berechnung des Massendurchsatzes, d. h., der in Mas
seneinheiten gemessenen Materialmenge, die der Verarbeitungsmaschine
pro Zeiteinheit zugeführt wird.
An der Steuereinheit kann ein Sollwert für diesen Massendurchsatz einge
stellt werden. Die Geschwindigkeit der Förderschnecke 64 und damit der
Volumendurchsatz an Granulat wird dann durch die Steuereinheit so verän
dert, daß der mit Hilfe der Wägezellen gemessene Massendurchsatz auf den
Sollwert eingeregelt wird. Es ist somit nicht erforderlich, den Dosierförderer
14 vorab auf die Schüttdichte des zugeführten Granulats zu kalibrieren. Damit
entfällt auch die Notwendigkeit, das Tragteil des Dosierförderers mit einer
Probenentnahmeöffnung zu versehen, durch die unerwünschte zusätzliche
Scherkanten am Förderweg der Schnecke 64 gebildet würden.
Wenn das gemessene Gewicht des Wägetrichters einen vorgegebenen unte
ren Schwellenwert erreicht, wird durch Öffnen des Drehschiebers 60 auto
matisch Granulat zugeführt, bis wieder der obere Schwellenwert erreicht ist.
Während dieses Nachfüllvorgangs kann der Dosierförderer 14 kontinuierlich
weiterlaufen. Da allerdings die oben beschriebene Regelung während des
Nachfüllvorgangs nicht möglich ist, wird die Geschwindigkeit der Förder
schnecke während dieser Zeit konstant gehalten, und erst nach dem Schlie
ßen des Drehschiebers 60 und gegebenenfalls nach einer kurzen Beruhi
gungszeit wird die Regelung wieder aufgenommen.
Der untere Schwellenwert, bei dem Granulat nachgefüllt wird, ist so gewählt,
daß eine Unterfütterung des Dosierförderers 14 vermieden wird. Auf diese
Weise ist ein stets gleichbleibender Materialfluß durch den Dosierförderer
gewährleistet.
Die Materialmenge, die während eines Nachfüllvorgangs in den Wägetrichter
34 gelangt läßt sich errechnen, indem man zu der gemessenen Gewichtszu
nahme die Masse des Granulats addiert, die während des Nachfüllvorgangs
durch die Förderschnecke 64 abgezogen wird. Diese abgezogene Masse ist in
guter Nahrung durch das Produkt aus dem Sollwert für den Massendurchsatz
und der Dauer des Nachfüllvorgangs gegeben. Eine solche Erfassung der bei
einem Nachfüllvorgang zugeführten Masse gestattet in Verbindung mit den
Zeitintervallen zwischen aufeinanderfolgenden Nachfüllvorgängen eine Kon
trolle des Massendurchsatzes und gegebenenfalls eine Korrektur der Werte
für den Massendurchsatz, die anhand der fortlaufenden Gewichtsabnahme
während des Normalbetriebs errechnet wurden. Auf diese Weise läßt sich ei
ne Regelung des Massendurchsatzes mit hoher Langzeitstabilität erreichen.
Wenn die Dosierwaage beispielsweise zur Beschickung eines Extruders be
nutzt wird, so kann der mit Hilfe der Dosierwaage gemessene oder geregelte
Massendurchsatz auch als Regelsignal für den Extruder und/oder den Abzug
herangezogen werden. Sofern die Förderschnecke des Extruders unterfüttert
betrieben wird, so daß ihr Materialdurchsatz über den Fütterungsgrad beein
flußbar ist, kann auch umgekehrt der Sollwert für den Massendurchsatz der
Dosierwaage in Abhängigkeit vom Längengewicht des Extrudats variiert wer
den.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Dosierwaage wird durch geeigne
te Querschnittsabstimmung des Auslaufstutzens 40 und des Übergangsstücks
20 sichergestellt, daß der Schüttkegel in der Öffnung 22 des Dosierförderers
14 stabil bleibt, so daß ein stetiger Materialtransport und eine entsprechend
stetige Abnahme des von den Wägezellen 28 gemessenen Gewichts sicherge
stellt ist. Da der Auslaufstutzen 40 und das Übergangsstück 20 leicht aus
wechselbar sind, kann stets eine optimale Anpassung an die jeweiligen Ein
satzbedingungen erreicht werden.
Ebenso leicht ist es möglich, den Wägetrichter 34 mit der Plattform 32 abzu
nehmen oder auszutauschen. Zu diesem Zweck ist die Plattform durch
Magnetkupplungen 80 auf den Wägezellen gehalten. Überlastsicherungen be
grenzen in bekannter Weise die Auslenkung der freien Enden der Wägezel
len, so daß eine mechanische Überbeanspruchung beim Abnehmen oder Auf
setzen der Plattform vermieden wird.
Durch Auswechseln des zylindrischen Aufsatzes 48 ist es auch möglich, das
Fassungsvermögen des Wägetrichters zu verändern. Schließlich ist es auch
möglich, den Schüttwinkel im Wägetrichter je nach Einsatzbedingungen zu
variieren, indem der Auslaufstutzen 40 gegen einen Einsatz ausgetauscht
wird, der bis zum oberen Rand des Wägetrichters reicht und dessen Innen
flächen einen anderen Schüttwinkel definieren.
Der Förderzylinder 18 ist lösbar in dem Tragteil 16 angeordnet und kann so
mit gegen eine Einheit ausgetauscht werden, die für eine andere Förderlei
stung ausgelegt oder als Doppelschneckenförderer für pulvrige Materialien
ausgebildet ist.
Die beschriebene Vorrichtung zeichnet sich somit durch eine hohe Flexibili
tät und vielseitige Einsatzmöglichkeiten aus. In einer abgewandelten Ausfüh
rungsform ist das Oberteil des Tragteils 16, das die Wägezellen aufnimmt, als
lösbarer Flansch ausgebildet. In diesem Fall kann die Verwiegeeinrichtung 12
auch ohne den Dosierförderer 14 benutzt werden.
Claims (10)
1. Verwiegeeinrichtung mit einem an der Plattform (32) einer Wägezelle
(28) gehaltenen Wägetrichter (34), der mit einem zylindrischen Teil (42)
seines Auslaufstutzens (40) frei in eine Öffnung (22) eines die Verwiegeein
richtung tragenden Tragteils (16) hineinragt, wobei die Wägezelle (28) in ei
ner Ausnehmung (26) des Tragteils angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (32) am anderen Ende des Wägetrichters (34) angeordnet
ist und mit der Oberfläche des Tragteils (16) einen waagerechten Ringspalt
(36) bildet, der am inneren Umfangsrand durch eine Dichtung (44) gegen die
Außenfläche des zylindrischen Teils (42) des Auslaufstutzens abgeschlossen
ist.
2. Verwiegeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wägezelle (28) schwingungsgedämpft ist.
3. Verwiegeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Plattform (32) auf zwei Wägezellen (28) abstützt, die achsensym
metrisch zur Achse des Wägetrichters (34) in dem Tragteil (16) angeordnet
sind.
4. Verwiegeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tragteil (16) das Gehäuse eines Dosierförderers
(14) ist.
5. Verwiegeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse des Dosierförderers an seinem auslaßseitigen Ende mit einer
Kupplungseinrichtung (70) zum starren Ankoppeln an eine Verarbeitungsma
schine versehen ist.
6. Verwiegeeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuses des Dosierförderers ein lösbares, plattenförmiges Oberteil
aufweist, das die Wägezelle (28) aufnimmt.
7. Verwiegeeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung (22) des Tragteils (16) durch ein auswech
selbares Übergangsstück (20) gebildet wird, dessen Auslaßquerschnitt an den
Einlaßquerschnitt des Förderzylinders (18) des Dosierförderers (14) ange
paßt ist.
8. Verwiegeeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dosierförderer (14) unterhalb der Öffnung
(22) des Gehäuses mit einer Schnellentleerungsklappe (78) versehen ist, de
ren Innenkontur eng an den Umfang einer Förderschnecke (64) angepaßt ist.
9. Verwiegeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plattform (32) durch eine Magnetkupplung (80) lös
bar auf der Wägezeile (28) gehalten ist.
10. Verwiegeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung (44) als Bürstenring ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4337877A DE4337877C2 (de) | 1993-11-05 | 1993-11-05 | Verwiegeeinrichtung für schüttfähige Materialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4337877A DE4337877C2 (de) | 1993-11-05 | 1993-11-05 | Verwiegeeinrichtung für schüttfähige Materialien |
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