DE4337119A1 - VHF-Plasmaquelle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine VHF-Plasmaquelle zur Erzeugung von
Gasentladungen für die plasmagestützte Oberflächenbearbeitung und
die plasmagestützte Abscheidung von Schichten.
Zur Erzeugung von Entladungen werden unterschiedliche Gase
verwendet, wobei die Ionisierung, d. h. die Erzeugung des Plasmas, im
allgemeinen in einer Gleichspannungs- oder Hochfrequenzentladung
erfolgt. Die Nutzung von Frequenzen im VHF-Bereich für diese
Ionisierung hat gezeigt, daß sowohl für Ätz- als auch für
Schichtabscheidungsprozesse bessere Ergebnisse in Hinsicht der
Belastung der Substrate aus und durch die Entladung erreichbar sind.
In diesem Frequenzbereich treten nur sehr geringe Belastungen der zu
bearbeitenden Oberflächen durch Ionenbeschuß aus der Entladung auf.
Für bisher bekannte Plasmaquellen, die vorrangig im HF- und
Mikrowellenbereich arbeiten, kann dieser Effekt nur durch
zusätzliche externe Magnetfelder erreicht werden. Verantwortlich für
diesen Effekt sind sowohl Änderungen in der Entladung selbst als
auch Resonanzerscheinungen, die sich aus der konstruktiven
Gestaltung des Reaktors als auch durch dessen äußere elektrische
Beschaltung ergeben. Eine gezielte Beeinflussung des VHF-
Plasmaprozesses ist nur über diese Resonanzerscheinungen möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plasma- bzw.
Ionenquelle verfügbar zu machen, die bei einfachen Aufbau durch
Nutzung von Resonanzerscheinungen die damit verbundene
Prozeßverbesserung ergibt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem
koaxialen Leitungsresonator, bestehend aus einem Außenleiter und
einem gewendelten Innenleiter, der Einspeisepunkt auf den
gewendelten Innenleiter gelegt ist und die Gaszuführung in den Raum
zwischen Außenleiter und Innenleiter erfolgt.
Die geometrische Länge des Resonators beträgt ein Viertel der
elektromagnetischen Wellenlänge λ. Die Baulänge läßt sich
verringern, wenn die Leitung zusätzlich kapazitiv belastet und der
Innenleiter gewendelt ausgeführt wird. Durch die Wendelung kann die
Größe des Resonators soweit verringert werden, daß mit konstruktiv
akzeptablen Abmessungen Resonanzfrequenzen bis herab zu 10 MHz
erreichbar sind. Unterhalb 10 MHz werden die Abmessungen des
Resonators zu groß. Eine obere Frequenzgrenze ist erreicht, wenn der
Innenleiter aus weniger als drei Windungen besteht.
Durch Verschiebung der Anzapfstelle auf dem Innenleiter ist der
Realteil der Entladungsimpedanz an den Generatorinnenwiderstand
anpaßbar und die Verwendung eines Anpassungsnetzwerkes nicht
notwendig.
Bei der vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist der
gewendelte Innenleiter mit einer gas- und/oder vakuumdichten,
elektrisch nichtleitenden Abdeckung umgeben. Das zu ionisierende Gas
wird in den Raum zwischen Außenleiter und Abdeckung geleitet.
Für den Fall das die Plasmaquelle ohne leitfähige Gegenelektrode
betrieben wird, wird ein Gittersystem gemäß Anspruch 3 zum Absaugen
der Ionen verwendet.
Gemäß Anspruch 4 liegt die Außenleiterfläche des Resonators auf
Erdpotential, wodurch die Einbringung des Resonators in einen
Reaktor durch Aufstellen oder Anflanschen möglich ist.
Die Zuführung des Arbeitsgases erfolgt in vorteilhafter Weise durch
eine im Boden des Außenleiters befindliche Öffnung in den vom
Außenleiter umgebenen Raum. Als Zuführung sind weiterhin Öffnungen
durch die Außenwand des Außenleiters oder die Einleitung von der
offenen Seite des Resonators über den Reaktor möglich.
Die Betriebsfrequenz des Resonators liegt gemäß Anspruch 6 im
Resonanzpunkt des mit einer Entladung belasteten koaxialen
Leitungsresonators. Durch die Belastung des Resonators mit der
kapazitiven Komponente der Entladung (letztendlich in Abhängigkeit
vom Arbeitsdruck, der Wirkleistung und der Gasart) wird die
ursprüngliche Resonanzfrequenz zu einer kleineren Frequenz
(Arbeitsfrequenz) verschoben.
Nach Anspruch 7 liegt die optimale Zündfrequenz im Resonanzpunkt des
unbelasteten koaxialen Leitungsresonators. Im Punkt dieser optimalen
Zündfrequenz sind Spannungswerte am Einspeisungspunkt weit unter 1 V
für die Zündung der Entladung ausreichend.
Für den Betrieb des Resonators ist die Zündung einer Entladung mit
der optimalen Zündfrequenz nicht notwendig, da dies bei der
Arbeitsfrequenz ebenfalls mit geringen Spannungswerten durchführbar
ist. Für eine schonende Zündung ist die Verwendung einer einfachen
Zündhilfe nach Anspruch 8, die im Punkt der optimalen Zündfrequenz
arbeitet, vorteilhaft.
Die Erfindung wird nachstehend in mehreren Beispielen näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 einen grundsätzlichen Aufbau der VHF-Plasmaquelle,
Fig. 2 einen grundsätzlichen Aufbau der VHF-Plasmaquelle mit
Gittersystem,
Fig. 3 ein Dimensionierungsbeispiel für eine Resonanzfrequenz von
100 MHz,
Fig. 4 den Einbau des Dimensionierungsbeispiels in einen Reaktor
und die äußere elektrische Beschaltung.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Einrichtung besteht aus einem
Außenleiter 1 mit einer Bodenfläche 2. Bodenfläche und Außenleiter
sind elektrisch gut leitend miteinander verbunden. Innerhalb des
Außenleiters befindet sich ein gewendelter Innenleiter 3, dessen
heißes Wendelende offen ist (Leerlauf am Leitungsende). Das andere
Ende des Innenleiters ist mit dem Außenleiter elektrisch leitend
(Kurzschluß) verbunden.
Der gewendelte Innenleiter ist durch eine Abdeckung 5, die aus Glas
oder Keramik besteht, umgeben. Diese Abdeckung ist mit dem Boden
gas- bzw. vakuumdicht verbunden. Die Zuführung der HF- bzw. VHF-
Leistung erfolgt durch einen im Boden 2 eingearbeiteten Isolator 6
mittels eines Rohres oder Bandes 7. Der Einspeisungspunkt 8 liegt
auf dem gewendelten Innenleiter 3. Im Boden bzw. an der
Außenleiterfläche 1 befindet sich der Einlaß 9 für das Arbeitsgas.
Die Leistungseinkopplung erfolgt direkt (galvanisch) durch eine
Wendelanzapfung 8. Durch Verschiebung der Anzapfstelle 8 auf dem
gewendelten Innenleiter 3 wird der Realteil der Entladungsimpedanz
an den Generatorinnenwiderstand angepaßt. Auf die Verwendung eines
Anpassungsnetzwerkes kann somit verzichtet werden.
Außerhalb des Außenleiters 1 ist kein Feld vorhanden, da die
Außenleiterfläche auf Erdpotential liegt. Damit kann die
Plasmaquelle ohne Bedingungen in einem Reaktor aufgestellt oder
mittels eines Flansches an einen Reaktor angebracht werden.
In Fig. 2 ist die Plasmaquelle mit einem Gittersystem dargestellt.
In einem aus nichtleitendem Material bestehenden Gitterhalter 10 ist
ein Schirmgitter 11 und ein Beschleunigungsgitter 12 eingefaßt.
Diese Anordnung ist für die Anwendung ohne leitende Gegenelektrode
zum Bearbeiten von isolierenden Substraten bzw. für den Einsatz als
Ionenquelle vorgesehen.
Fig. 3 zeigt ein Dimensionierungsbeispiel für eine Resonanzfrequenz
von 100 MHz. In der Fig. sind die wichtigsten Größen angegeben, die
für eine Dimensionierung der Plasmaquelle notwendig sind. Die
Wandstärke des Außenleiters soll möglichst groß gegenüber der
Eindringtiefe der Hochfrequenz sein. Der Durchmesser des
Innenleiters 3 sollte mindestens das Fünffache dieser Eindringtiefe
betragen.
Fig. 4 zeigt den Einbau des Dimensionierungsbeispiels in einen
Reaktor mit einer äußeren elektrischen Beschaltung. Die Plasmaquelle
ist auf einem Vakuumflansch 13 befestigt und damit in einen
Vakuumkessel 14 eingebaut. Die Hochfrequenzquelle, bestehend aus dem
HF-Generator 15 und einem breitbandigen Leistungsverstärker 16, wird
zwischen Außenleiter und dem gewendelten Innenleiter angelegt. Eine
separate Anpassung zwischen Wendel und Hochfrequenzquelle ist bei
geeigneter Wahl des Einspeisungspunktes auf dem gewendelten
Innenleiter nicht notwendig. Die Arbeitsfrequenz der
Hochfrequenzquelle sollte zumindest im Resonanzpunkt des mit einer
Entladung belasteten koaxialen Leitungsresonators liegen. Messungen
der in der Entladung umgesetzten Wirkleistung mittels eines
Leistungsmessers 17, der am Einspeisungspunkt anliegenden HF-
Spannung mittels eines Millivoltmeters 18, des HF-Stromes mittels
eines HF-Strom-Spannungswandlers 19, sowie des Phasenwinkels
zwischen HF-Strom und HF-Spannung mittels eines Vektorvoltmeters
gestatten eine vollständige elektrische Charakterisierung der
Plasmaquelle, sind aber letztendlich für den Betrieb in dem
angegebenen Umfang nicht notwendig.
Claims (8)
1. VHF-Plasmaquelle zur Erzeugung von Gasentladungen für die
plasmagestützte Oberflächenbearbeitung und die plasmagestützte
Abscheidung von Schichten, gekennzeichnet dadurch, daß die
Plasmaquelle ein koaxialer Leitungsresonator, bestehend
aus Außenleiter (1) und gewendelten Innenleiter (3) ist, bei
dem der Einspeisepunkt (8) der Hochfrequenzleistung auf dem
gewendelten Innenleiter (3) liegt und die Gaszuführung in den
Raum zwischen Außenleiter (1) und Innenleiter (3) erfolgt.
2. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
der gewendelte Innenleiter (3) mit einer gas- und/oder
vakuumdichten, elektrisch nichtleitenden Abdeckung (5) umgeben
ist und die Gaszuführung in den Raum zwischen Außenleiter (1)
und Abdeckung (5) erfolgt.
3. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
die offene Seite des koaxialen Leitungsresonators mit einem oder
mehreren Gittern abgedeckt ist und die Gitter vom Außenleiter
(1) elektrisch isoliert sind.
4. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
der Außenleiter (1) auf Erdpotential liegt.
5. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
sich die Zuführung des Arbeitsgases im Boden des Außenleiters
(1) befindet.
6. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
die Betriebsfrequenz des Resonators im Resonanzpunkt des mit
einer Entladung belasteten koaxialen Leitungsresonators liegt.
7. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
die optimale Zündfrequenz im Resonanzpunkt des unbelasteten
koaxialen Leitungsresonators liegt.
8. VHF-Plasmaquelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
zur Zündung der Entladung eine Zündhilfe vorgesehen ist.
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