DE4335486A1 - SQUID-Meßeinrichtung mit einer aktiven Abschirmkammer zur magnetischen Störfeldkompensation - Google Patents
SQUID-Meßeinrichtung mit einer aktiven Abschirmkammer zur magnetischen StörfeldkompensationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine SQUID-Meßeinrichtung
zur Erfassung und Darstellung schwacher Magnetfelder min
destens einer insbesondere biomagnetischen Feldquelle, wo
bei die Einrichtung
- - ein Feldmeßsystem mit mindestens einem SQUID-Sensor ent hält, der mindestens eine supraleitende Detektions schleife zum Empfang der Feldsignale der Feldquelle aufweist,
- - eine zumindest die supraleitenden Teile des Feldmeß- Systems und die Feldquelle umgebende aktive Abschirm kammer enthält, deren Flächen mit einzeln ansteuerbaren normalleitenden Kompensationsspulen belegt sind, sowie
- - eine Ansteuerelektronik enthält zur Erregungsansteue rung der Kompensationsspulen derart, daß ein magneti sches Gegenfeld zu einem magnetischen Störfeld hervor gerufen wird.
Eine derartige Meßeinrichtung ist der JP-A-3/280595 zu
entnehmen.
Mit supraleitenden Quanten-Interferometern, die auch als
"SQUIDs" (Abkürzung von Superconducting Quantum Inter
ference Devices) bezeichnet werden, sind insbesondere
äußerst schwache magnetische Felder oder Feldgradienten zu
messen (vgl. z. B. "IEEE Trans. El. Dev.", Vol. ED-27, No.
10, Okt. 1980, Seiten 1896 bis 1908). Als bevorzugtes An
wendungsgebiet für SQUIDs wird deshalb die medizinische
Diagnostik angesehen, da die dort auftretenden biomagne
tischen Signale, z. B. die vom menschlichen Herzen oder vom
menschlichen Gehirn erzeugten Magnetfelder, nur Feldstär
ken im pT-Bereich hervorrufen (Magnetokardiographie bzw.
Magnetoenzephalographie).
Eine entsprechende Einrichtung zur Erfassung und Aufberei
tung derartiger schwacher orts- und zeitabhängiger Magnet
felder enthält mindestens einen Meß- oder Detektionskanal,
der wenigstens eine als Gradiometer oder Magnetometer ge
staltete Antenne, gegebenenfalls eine Koppelspule, einen
SQUID-Kreis mit in ihn integriertem SQUID, im allgemeinen
eine Modulationsspule, Verstärker sowie eine Auswerteelek
tronik aufweist. Bis auf die Verstärker und Auswerteelek
tronik sind die genannten Teile dabei in einem Kryosystem
untergebracht, um in ihnen supraleitende Betriebsbedin
gungen zu ermöglichen. Die Antenne weist mindestens eine
Detektionsschleife mit einer oder mehreren Windungen zum
Erfassung des Magnetfeldes der zu detektierenden Feldquel
le auf. Das entsprechende Meßsignal gelangt dann in den
SQUID-Kreis. Die Detektionsschleife kann auch in den
SQUID-Kreis integriert sein (vgl. z. B. "IEEE Trans.
Magn.", Vol. MAG-19, No. 3, Mai 1983, Seiten 648 bis 651).
Zur Messung des in diesen Kreis eingekoppelten Flusses
oder von Flußgradienten werden sowohl RF-SQUIDs (Hochfre
quenz- bzw. Radio-Frequency-SQUIDs) als auch DC-SQUIDs
(Gleichstrom- bzw. Direct-Current-SQUIDs) eingesetzt. Eine
Meßvorrichtung mit einer Vielzahl von entsprechend aus
gestalteten Meßkanälen geht aus der Veröffentlichung
"Cryogenic", Vol. 29, Aug. 1989, Seiten 809 bis 813
hervor.
Derartige Meßeinrichtungen erfordern wegen der extrem ge
ringen Feldstärken der zu messenden biomagnetischen Fel
der Maßnahmen zu einer Störunterdrückung von Störfeldern
von beispielsweise etwa 5 bis 6 Größenordnungen im Ver
gleich zu den zu detektierenden Feldsignalen. Hierbei hat
man insbesondere die Wahl der Aufteilung dieser Störfeld
unterdrückungsmaßnahmen
- - auf passive Abschirmmaßnahmen in Gestalt einer geschlos senen Abschirmkammer aus Metall (vgl. z. B. "Biomagnetism- Proceedings Third International Workshop on Biomagnetism: Berlin, Mai 1980", 1981, Seiten 51 bis 78)
- - auf aktive Kompensationsmaßnahmen z. B. in Gestalt von Gradiometern an den Detektionsschleifen und/oder
- - auf eine Ausbildung von zusätzlichen Referenzkanälen (vgl. z. B. den Beitrag AM-25 des Autors St.E.Robinson bei der "7th Int. Conf. on Biomagnetism", New York, 14.-18. Aug. 1989, mit dem Titel: "Noise Cancellation for Biomagnetic Measurements", Seiten 75 und 76), deren Signal von dem der biomagnetischen Feldquelle abgezogen wird.
Neben einer teuren Abschirmkammer zur passiven Abschirmung
externer Störfelder ist aus der eingangs genannten JP-A
auch eine Abschirmkammer zu einer aktiven Abschirmung be
kannt. Diese Kammer ist aus einem quaderförmigen Gestell
aus nicht-magnetischem, elektrisch nicht-leitendem Mate
rial aufgebaut, dessen Wände jeweils mit mehreren normal
leitenden Kompensationsspulen belegt sind. Diese Kompen
sationsspulen können mittels einer entsprechenden An
steuerelektronik getrennt erregt werden. Die Ansteuerung
erfolgt dabei in der Weise, daß mittels der Kompensations
spulen ein statisches Magnetfeld hervorgerufen wird, wel
ches gerade entgegengesetzt zu einem einmal detektierten
statischen Störfeld wie insbesondere dem Erdfeld gerichtet
ist. Sich dynamisch ändernde Störfelder, die beispielswei
se durch bewegte metallische Objekte wie z. B. Autos oder
Aufzüge oder durch elektrische Stromleitungen hervorgeru
fen werden, können jedoch mit diesen Abschirmmaßnahmen
nicht kompensiert werden. Mit der bekannten aktiven Ab
schirmkammer ist somit nur eine entsprechend unvollstän
dige Störfeldunterdrückung möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die
aktive Abschirmkammer der bekannten Meßeinrichtung mit den
eingangs genannten Merkmalen dahingehend auszugestalten,
daß auch sich dynamisch ändernde Störfelder erfaßt werden
können und zumindest weitgehend zu kompensieren sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- - daß innerhalb der Abschirmkammer zusätzlich ein Referenz meßsystem mit mehreren zusätzlichen Meßkanälen vorgese hen ist, die jeweils einen SQUID-Sensor mit mindestens einer supraleitenden Empfangsschleife zur Detektion des am Ort der Empfangsschleife herrschenden Magnetfeldes aufweisen,
- - daß alle Empfangsschleifen dieses Referenzmeßsystems eine dreidimensionale Struktur bilden und weiter von der Feldquelle entfernt angeordnet sind als jede der Detek tionsschleifen des Feldmeßsystems,
- - daß mit den zusätzlichen Meßkanälen des Referenzmeß systems den Ortskoordinaten der jeweiligen Empfangs schleife zugeordnete Meßdaten erzeugt werden, und
- - daß eine Transformationselektronik vorgesehen ist, mit der die Meßdaten der zusätzlichen Meßkanäle des Re ferenzmeßsystems in fiktive Meßdaten überführt werden, die einem am Ort der Kompensationsspulen herrschenden fiktiven magnetischen Störfeld entsprechen, wobei die Ansteuerelektronik als Teil der Transformationselektro nik derart ausgebildet ist, daß die in sie eingespeisten fiktiven Meßdaten zu einem magnetischen Gegenfeld der Kompensationsspulen führen, welches das fiktive Störfeld kompensiert.
Die mit dieser Ausgestaltung der Meßeinrichtung verbun
denen Vorteile sind insbesondere in einer aktiven, gere
gelten Schirmung mittels der Abschirmkammer zu sehen, die
von einem Gestell aus nicht-magnetischem, elektrisch
nicht-leitendem Material und den auf oder an den Gestell
wänden befindlichen, aktiv geregelten Kompensationsspulen
gebildet wird. Mit dem innerhalb dieser Kammer unterge
brachten Referenzmeßsystem wird einerseits das zu detek
tierende Nutzfeld der Feldquelle wegen des größeren Ab
standes von der Feldquelle kaum erfaßt, andererseits
werden aber mit diesem Referenzmeßsystem praktisch alle
übrigen, insbesondere sich auch ändernde, störende Magnet
felder berücksichtigt. Wegen der besonderen Ausgestaltung
der Transformationselektronik und der Ansteuerelektronik
ist es dann möglich, mit Hilfe der normalleitenden Kom
pensationsspulen geregelt ein magnetisches Gegenfeld zu
erzeugen, das am Ort des Referenzmeßsystems das dort ge
rade herrschende Störfeld kompensiert. Dabei sorgt der
Regelmechanismus dafür, daß laufend eine Anpassung an die
momentanen Feldverhältnisse an den Empfangsschleifen
des Referenzmeßsystems erfolgt. Wegen der räumlichen Nähe
des Referenzmeßsystems zu den Detektionsschleifen des zur
Erfassung des Nutzfeldes der zu detektierenden Feldquel
le dienenden Feldmeßsystems ist davon auszugehen, daß die
Störfeldkompensation auch am Ort der Detektionsschleifen
zumindest weitgehend wirksam ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Meß
einrichtung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend
auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren Fig. 1 die
Signalwege einer erfindungsgemäßen Meßeinrichtung in einem
Blockdiagramm veranschaulicht sind. Fig. 2 zeigt schema
tisch die Empfangsschleifen eines Referenzmeßsystems einer
Meßeinrichtung nach der Erfindung. In Fig. 3 ist die An
ordnung der normalleitenden Kompensationsspulen einer sol
chen Meßeinrichtung schematisch dargestellt.
Die Meßeinrichtung nach der Erfindung enthält ein an sich
bekanntes, im allgemeinen mehrkanalig ausgeführtes Feld
meßsystem, das nahe bei mindestens einer zu detektierenden
Feldquelle 3 anzuordnen ist. Bei der Feldquelle 3 kann es
sich insbesondere um eine biomagnetische Feldquelle wie
z. B. das menschliche Gehirn oder Herz handeln. Jeder Kanal
des Feldmeßsystems 2 weist einen SQUID-Sensor mit wenig
stens einer, im allgemeinen aus mehreren Windungen aufge
bauten Detektionsschleife auf, die zum Empfang der von der
Feldquelle 3 ausgesandten magnetischen Feld- oder Nutz
signale 4 dient und sich in einer geringen Entfernung el
von beispielsweise wenigen cm von der Feldquelle befindet.
Die supraleitenden Teile des Feldmeßsystems 2 sind auf
einer hinreichend tiefen Betriebstemperatur, beispiels
weise der Siedetemperatur des flüssigen Heliums (LHe) ge
halten. Gegebenenfalls können die supraleitenden Teile
auch aus bekannten metalloxidischen Hoch-Tc-Supraleiter
materialien hergestellt sein, die sich mit flüssigem
Stickstoff (LN2) kühlen lassen. Das Feldmeßsystem 2 ist
zusammen mit einem die Feldquelle 3 aufweisenden, in der
Figur nicht dargestellten Körper innerhalb einer Abschirm
kammer 5 untergebracht, die in dem Blockdiagramm durch
eine verstärkte Linie nur angedeutet ist.
Erfindungsgemäß soll sich innerhalb der Abschirmkammer 5
ein weiteres Meßsystem befinden, das nachfolgend als Re
ferenzmeßsystem 7 bezeichnet wird. Dieses Referenzmeß
system ist ähnlich wie das Feldmeßsystem 2 aufgebaut und
enthält mehrere Meßkanäle, die ebenfalls jeweils einen
SQUID-Sensor mit mindestens einer supraleitenden Empfangs
schleife ("Pick-up-Spule") zur Detektion des am Ort der
Empfangsschleifen herrschenden Magnetfeldes aufweisen. Um
mit diesem Referenzmeßsystem 7 weitgehend nur Störfeldan
teile zu detektieren, die einerseits auch am Ort des Feld
meßsystems 2 herrschen, andererseits aber nur geringe An
teile an den biomagnetischen Nutzsignalen 4 aufweisen,
sind die Empfangsschleifen Es (vgl. Fig. 2) des Referenz
meßsystems 7 in einer vorbestimmten größeren Entfernung e2
von der biomagnetischen Feldquelle 3 angeordnet als die
Detektionsschleifen des Feldmeßsystems 2. Die Entfernung
e2 der der biomagnetischen Feldquelle 3 am nächsten lie
genden Empfangsschleife liegt im allgemeinen über 6 cm
und unter 30 cm. Vorteilhaft befindet sich das Zentrum der
Anordnung der Empfangsschleifen des Referenzmeßsystems 7
zumindest auf einer gedachten Linie durch die biomagneti
sche Feldquelle 3 und das Zentrum der Anordnung der De
tektionsschleifen des Feldmeßsystems 2, und zwar hinter
diesem Feldmeßsystem. Die supraleitenden Teile des Re
ferenzmeßsystems können insbesondere in dem Kryostaten
für die supraleitenden Teile des Feldmeßsystems 2 mit
untergebracht sein.
Die Empfangsschleifen des Referenzmeßsystems 7 sollen eine
dreidimensionale Struktur (Fig. 2) derart aufspannen, daß
alle räumlichen Komponenten des am Ort der Empfangsschlei
fen herrschenden Magnetfeldes erfaßt werden und eine ver
hältnismäßig einfache Signalaufbereitung in einer dem Re
ferenzmeßsystem 7 nachgeordneten Elektronik für eine Kom
pensation möglich ist, um das an dem Referenzmeßsystem
detektierte Magnetfeld geregelt kompensieren zu können.
Das kompensierende Gegenfeld wird dabei mit Hilfe eines
Systems 8 von einzeln ansteuerbaren, normalleitenden Kom
pensationsspulen Ks erzeugt, die an den Wänden der Ab
schirmkammer 5 angebracht sind.
Der Regelmechanismus und die dazugehörende Signalaufbe
reitung zur Ansteuerung dieses Systems von Kompensations
spulen Ks ist nachfolgend skizziert.
Die Regelung kann mit Kmax = 3 + 5 = 8 Regelungskanälen
für eine Schirmung bis einschließlich der zweiten Ordnung
des magnetischen Potentials erfolgen. Vorteilhaft ist eine
Ausführungsform mit Kmax = 3 + 5 + 7 = 15 Regelungskanälen
für eine Schirmung bis einschließlich der dritten Ordnung
des magnetischen Potentials. Selbstverständlich sind auch
noch höhere Ordnungen der Schirmung möglich. So wäre bei
einer Ausführung mit Kmax = 3 + 5 + 7 + 9 = 24 Regelungs
kanälen eine Schirmung bis einschließlich der vierten Ord
nung des magnetischen Potentials möglich.
Nachfolgend sei eine Signalaufbereitung skizziert, die
insbesondere für eine Schirmung bis einschließlich der
dritten Ordnung vorgesehen werden kann:
Zweckmäßig wird das am Ort des Referenzmeßsystems 7
herrschende Magnetfeld KK als eine Reihenentwicklung in
seinem skalaren Potential V (r) beschrieben (Anmerkung:
Vektorgrößen werden nachfolgend durch Fettdruck gekenn zeichnet).
Vektorgrößen werden nachfolgend durch Fettdruck gekenn zeichnet).
Das Potential V (r) läßt sich allgemein in Kugelfunk
tionen darstellen mit Entwicklungskoeffizienten A für
cos mΦ- und B für sin mΦ-Terme:
V(r)=Σn Σm rn (Anm YAnm + Bnm YBnm) (1.1a)
n=l, . . ., ∞ m=O, . . ., n, Bn,O=O
r=(r, R, Φ) sind die Kugelkoordinaten. Es werden nur
Felder im Inneren von Feldquellen betrachtet:
YAnm, YBnm sind die reellen, skalaren Kugelfunktionen:
YAnm (R, Φ)=YAnm=cos mΦ Pnm(R),
YBnm (R, Φ)=sin mΦ Pnm(R) (1.1c)
YBnm (R, Φ)=sin mΦ Pnm(R) (1.1c)
Die Normierung der Pnm(O) wird so gewählt, daß über die
Einheitskugel gilt:
∬dΩ Yα nmYα′ n′m′ = δαα′wnn′δmm′ (α = A, B) 1.1d)
Dabei wurde vereinbart, daß
für m = O:
PnmR = Pnm (cos R) [4π/(2n+1) * (n+m)!/(n-m)!]-1/2
für m 1:
PnmR = Pnm (cos R) [2π/(2n+1) * (n+m)!((n-m)!]-1/2 (1.1e)
Pnm(cos R) sind die bekannten assoziierten Legendre-Funktion.
In MKS-Maßeinheiten gilt für die Dimension von Anm
[Anm] = Amp/mn (1.2a)
Es gibt also 3 Potentialmoden 1. Ordnung, die den 3
homogenen Feldrichtungen entsprechen; und 5 Potential
moden 2. Ordnung, die 5 möglichen linearen Feldgradien
ten entsprechen.
Die im Folgenden betrachteten physikalischen Größen
sind nur noch die Entwicklungskoeffizienten Anm, Bnm
bzw. Ak dieser Reihen. Der Übersichtlichkeit wegen sei
die Indexmenge mit nur einem Index versehen, z. B. mit
k, anstatt explizit in Ordnung n und Grad m. Die Ak
werden auch als Spaltenvektoren A in Fettdruck geschrieben.
Ak <=< Kabinenfeldmode k durch aktive Kompensationsspulen
A <=< Kabinenfeld durch aktive Kompensationsspulen.
A <=< Kabinenfeld durch aktive Kompensationsspulen.
Dabei sei das Zeichen <=< für den Begriff "bedeutet"
verwendet.
Matrizen [M] werden in Klammern [ ] gesetzt und sind
durch eine Unterstreichung gekennzeichnet, ebenso ihre
Elemente.
Von außen wirken störende Magnetfelder:
Ee <=< E <=< Externes Störfeld.
Falls zusätzlich zu den aktiven Abschirmmaßnahmen in
Form der Abschirmkammer 5 mit geregelt erregten Kom
pensationsspulen Ks noch eine passive Abschirmhülle 9
vorgesehen wird, entsteht ein frequenzabhängig ge
dämpftes Feld im Inneren dieser Hülle:
Pk <=< P <=< Durch den passiven Schirm gedämpftes
Störfeld.
Im Inneren der Abschirmkammer 5 wird das Feld der kom
pensierenden Stellspulen Ks überlagert, die mit dem
Index c durchnumeriert werden. Jede Spule kann prin
zipiell so ausgelegt werden, daß sie nur einen Feldtyp
k produziert ("Orthogonales Spulensystem"). In der
technischen Realisierung ist dies gegebenenfalls ver
hältnismäßig aufwendig. Man wird deshalb zweckmäßiger
weise einen leichter herstellbaren Satz von Spulen vor
sehen, deren magnetische Wirkung für einen vorgegebenen
Strom Ic berechenbar ist mit Berücksichtigung der Rück
wirkung einer eventuellen passiven Abschirmhülle 9
("Nicht-orthogonales Spulensystem"). Es wird deshalb
eine Wirkungsmatrix C k,c der Spulen Ks definiert:
C k,c <=< Erzeugter Feldmode k der Spule c pro Ampere
[C] <=< Feldwirkung der Spulen pro Ampere
Ic <=< Strom in Spule c
I <=< Stromaufteilung.
[C] <=< Feldwirkung der Spulen pro Ampere
Ic <=< Strom in Spule c
I <=< Stromaufteilung.
Erst alle Spulen Ks im Verbund liefern dann ihren
kompensierenden Beitrag:
Ak = Σc C k,c Ic Aktiver Feldmode k aller Stellspulen,
A = [C] I Feld aller Stellspulen.
A = [C] I Feld aller Stellspulen.
Die von der Regelung gewünschte Feldkompensation für
jeden Feldtyp k muß vorher umgerechnet werden in die
dazugehörigen Spulenströme Ic. Hierzu ist eine lineare
Transformation in hardware zu realisieren in Form einer
Strom-Matrix S c,k. Sie ist wenigstens näherungsweise
die Inverse der Spulen-Wirkungsmatrix [C]:
S c,k <=< Notwendiger Strom in der Spule c
für Feldmode k
[S] <=< Notwendige Ströme für jeden Feldtyp
[S] ≈ [C]-1 Berechnungsvorschrift.
[S] <=< Notwendige Ströme für jeden Feldtyp
[S] ≈ [C]-1 Berechnungsvorschrift.
Die elektronischen Mittel (Blöcke) zur Realisierung
der Strommatrix S c,k können dabei als eine Ansteuer
elektronik zur Ansteuerung der Kompensationsspulen Ks
angesehen werden, die für jeden der c Ausgänge eine
separate Wichtung aus den k Eingängen produziert.
Die Blöcke lassen sich in auf dem Gebiet der signal
verarbeitenden Elektronik bekannter Weise realisie
ren.
Die Signale Fj, die in den einzelnen Empfangsschleifen
Es des Referenzmeßsystems 7 detektiert werden, lassen
sich durch die Empfindlichkeitsmatrix F j,i beschrei
ben, wobei der herrschende Magnetfeldmode i sich auf
das Koordinatensystem des Referenzmeßsystems bezieht:
F j,i <=< Signal in Sensor j, erzeugt vom Feldtyp i
[F] <=< Empfangs-Signale pro Feldmode, bezogen auf Referenzmeßsystem.
[F] <=< Empfangs-Signale pro Feldmode, bezogen auf Referenzmeßsystem.
Die Matrixelemente F j,i lassen sich bei bekannter Geo
metrie bzw. Anordnung der Empfangsschleifen numerisch
berechnen, z. B. aus der Flußmenge, die die betreffende
Pick-up-Spule Nr. j durchsetzt bei Anwesenheit des
reinen Feldtyps i.
Ideal ist ein Satz von speziellen Empfangsschleifen,
von denen jede nur auf einen Feldmode i empfindlich ist
("Orthogonales Spulensystem"). Dies wäre technisch sehr
aufwendig. Statt dessen werden viele einfache Schleifen
("Nicht-orthogonales Spulensystem") vorgesehen, deren
Signale elektronisch mit einer Wichtungsmatrix W f,j
dergestalt gewichtet werden, daß an jeweils nur einem
Ausgang f ein Signal entsteht bei Anwesenheit eines
reinen Feldmodes i:
W f,j <=< Notwendiger Signalanteil für Feldmode f
von Schleife j
[W] <=< Feldmode-Beitrag pro Schleifensignal.
[W] <=< Feldmode-Beitrag pro Schleifensignal.
Sie ist durch wenigstens annähernde Inversion der
Matrix |F| zu gewinnen; diese Matrixelemente sind in
einem Ausführungsbeispiel zu Fig. 2 angegeben:
[W] ≈ [F]-1 Berechnungsvorschrift.
Vf <=< Regelverstärkung für Feldmode f
[V] = [Vfδf,f′] Diagonalmatrix der Verstärkung.
[V] = [Vfδf,f′] Diagonalmatrix der Verstärkung.
Die Werte der Entwicklungskoeffizienten Ak hängen noch
vom zugrundegelegten Koordinatensystem ab. Der Übergang
von einem Koordinatensystem f (mit "f" wie "Feedback"
oder Referenz-System) zu einem anderen k (mit "k" wie
Kammer) läßt sich jeweils durch eine Transformations
matrix [k T f] berechnen. Da die Magnetfelder in Kugel
funktionen entwickelt wurden, sind die Matrixelemente
aus den Transformationseigenschaften der Kugelfunk
tionen, insbesondere der Legendre-Polynome, berechen
bar.
Es ist eine hardware innerhalb des Verstärkungs-Zwei
ges vorzusehen, die die Signale mit der Bedeutung
"Restfeld im Koordinatensystem des Referenzmeßsystems"
umrechnet in "Restfeld im Koordinatensystem der
Kammer". Diese lineare Transformation läßt sich durch
eine quadratische Matrix [k T f] beschreiben:
T k,f <=< Kammer-Feldmode k pro Referenzmeßsystem-Feldmode f
[k T f] <=< Feldmoden-Transformation von Referenzmeßsystem nach Kammer-Koordinatensystem.
[k T f] <=< Feldmoden-Transformation von Referenzmeßsystem nach Kammer-Koordinatensystem.
Die elektronischen Mittel (Blöcke) zur Realisierung der
Wichtungsmatrix [W] (vgl. Abschnitt 4.2), gegebenen
falls der Regelverstärkung Vf (vgl. Abschnitt 5), der
Transformationsmatrix [k T f] sowie der Strommatrix [S]
können dabei als eine Transformationselektronik der er
findungsgemäßen Meßeinrichtung angesehen werden. Da
diese Elektronik auch die Strommatrix [S] bzw. deren
Elemente S c,k umfaßt, kann die Ansteuerelektronik (vgl.
Abschnitt 3) als ein Teil der Transformationselektro
nik angesehen werden. Die hardwaremäßige Realisierung
erfolgt dabei in für das Fachgebiet der signalverarbei
tenden Elektronik bekannter Weise.
Innerhalb der Kammer 5 herrscht eine Feldverteilung auf
die Feldmoden:
Kk = Pk + Ak Feldmode k in der Kammer
K = P + A Feldverteilung in der Kammer.
K = P + A Feldverteilung in der Kammer.
Sie wirkt im Koordinatensystem des Referenzmeßsystems:
K′ = [f T k] K.
Die einzelnen Regelsignale Xk kann man zusammenfassen
zu einem mehrkanaligen, beispielsweise 15kanaligen
Signalbus X. Diese Regelgröße X ist das Kugelfunk
tionsspektrum der Feldverteilung am Ort der Empfangs
schleifen des Referenzmeßsystems:
X = [W] [F] K′.
Sie wird im Normalbetrieb mit dem Sollwert X o=0 ver
glichen und negativ verstärkt; die verstärkte Regelab
weichung ("error signal") durchläuft einen Transforma
tionsblock und veranlaßt Spulenströme Ic:
I = [S] [k T f] [-V] [W] [F] K′.
Das aktive Kompensationsfeld wird dann beschrieben
durch:
A = [C] [S] [k T f] [-V] [W] [F] [f T k] K ≈ [-V] K.
Das Dämpfungsmaß des Feldmodes k wird:
Sk = KK/Pk = Kk/(Kk-Ak) = 1/(1+Vk).
Von den übrigbleibenden Feldmoden Kk in der Kammer 5
werden Störsignale Bb in den Detektionsschleifen, mit b
indiziert, erzeugt. Auch hier ist die Verschiebung des
Koordinatensystems zu berücksichtigen:
B b,i <=< Signal in Detektionsschleife b, erzeugt vom
Feldtyp i
[B] <=< Störsignale pro Feldmode, bezogen auf Koordinatensystem der Detektionsschleife.
[B] <=< Störsignale pro Feldmode, bezogen auf Koordinatensystem der Detektionsschleife.
Der elektronische Wichtungsblock T kann vorteilhaft mit
variablen, d. h. durch einen Rechner einstellbaren Wich
tungsfaktoren realisiert werden. Mit diesem Block T läßt
sich berücksichtigen, daß das Referenzmeßsystem 7 mit
seinen Empfangsschleifen Es aus dem Zentrum der Kammer 5
heraus verschoben und gedreht sein kann, wenn je nach me
dizinischer Fragestellung das Feldmeßsystem 2 optimal zu
einem Patienten hin orientiert werden soll. Die Wich
tungsfaktoren werden dann aus der aktuellen Position der
Detektionsschleifen des Feldmeßsystems berechnet und dem
Block T übertragen.
Falls man auf eine individuelle Verschwenkbarkeit des
Referenzmeßsystemes für jeden Patienten verzichten kann,
läßt sich das in Fig. 1 angedeutete System von elektro
nischen Blöcken dahingehend vereinfachen, daß man die
Blöcke W f,j, T k,f und S c,k zu einem einzigen Block
[[S] [k T f] [V] [W]]k,j zusammenfaßt, dessen Matrix
elemente man vorher durch Multiplikation der einzelnen
Matrizen berechnet hat.
Darüber hinaus kann man zusätzlich die Geometrie des Re
ferenzmeßsystems ähnlich wählen wie die des Systems der
Kompensationsspulen. Dann entartet dieser Block zu einer
Diagonalmatrix und kann entfallen. Der Ausgang jeder
Empfangsschleife des Referenzmeßsystems wird verstärkt und
invertiert und der korrespondierenden Kompensationsspule
zugeführt.
In Fig. 2 ist eine mögliche Ausführungsform einer Anord
nung der Empfangsschleifen. Es eines Referenzmeßsystems 7
als Schrägansicht schematisch veranschaulicht. Eine der
artige Schleifenanordnung läßt sich prinzipiell als ein
orthogonales Schleifensystem ausbilden. Dann imitieren die
Drähte der Schleifen die Stromlinien Knm für reine Kugel
funktionen Pnm des magnetischen Potentials. Hierbei ist
ein separates Schleifensystem für jeden Feldmode erforder
lich. Daneben kann man, wie es für das dargestellte Aus
führungsbeispiel angenommen wurde, auch ein nicht-ortho
gonales System von Empfangsschleifen vorsehen. Hierbei
befinden sich die eine oder mehrere Windungen aus einem
Supraleitermaterial aufweisenden Empfangsschleifen Es auf
einem besonderen Rahmengestell aus nicht-magnetischem und
elektrisch nicht-leitendem Material bzw. spannen eine fik
tive Struktur 11 mit dreidimensionaler Gestalt vorzugswei
se in Würfelform auf. In das Zentrum dieser würfelförmigen
Struktur 11 sei der Ursprung eines x-y-z-Koordinaten
systems gelegt, wobei sich die einzelnen Koordinatenachsen
x, y und z in Normalenrichtung bezüglich der Würfelflächen
erstrecken. Jede Würfelfläche Wf ist mit der gleichen An
zahl Nf von zumindest annähernd identischen Empfangsschlei
fen Es belegt, die beispielsweise Magnetometer bilden und
z. B. Rechteck-, Quadrat- oder Kreisspulen sind. Für eine
einfache Fertigung ist es vorzuziehen, daß sie sich nicht
überlappen. Die Flußsignale dieser 6*Nf Empfangsspulen er
lauben Kmax<6*Nf Regelungskanäle am Ausgang eines elek
tronischen Blocks W f,j. Bei Nf=4 kreisförmigen Empfangs
schleifen Es pro Würfelfläche Wf werden demnach 24 Fluß
signale für eine Regelung der 3. Ordnung mit 15 Kanälen
erzeugt. Gemäß einem konkreten Ausführungsbeispiel hat die
würfelförmige Struktur 11 eine Kantenlänge L von 72,2 mm
und haben die Empfangsschleifen Es jeweils einen mittleren
Durchmesser d von 23,2 mm, wobei der kleinste Abstand a
zwischen benachbarten Empfangsschleifen einer Würfelfläche
etwa 4,5 mm beträgt. Auf den Würfelflächen Wf sind die
einzelnen Empfangsschleifen Es regelmäßig verteilt ange
ordnet.
Für eine derartige Anordnung von Empfangsschleifen können
drei verschiedene Typen definiert werden:
"X" auf der Ebene x = const. = L/2, y < O, z < O,
"Y" auf der Ebene y = const. = L/2, x < O, z < O, "Z" auf der Ebene z = const. = L/2, x < O, y < O.
"Y" auf der Ebene y = const. = L/2, x < O, z < O, "Z" auf der Ebene z = const. = L/2, x < O, y < O.
Der durch Pfeile an den Schleifen veranschaulichte Win
dungssinn aller Empfangsschleifen Es entspricht einem nach
außen weisenden Flächenvektor.
Die anderen Einzelschleifen werden durch drei aufeinan
derfolgende Spiegelungen an den Hauptebenen erzeugt; die
Menge wird also um einen Faktor 23 vergrößert. Die "X"-
Empfangsschleife z. B. wird zu einem X-Set aus acht ein
zelnen Empfangsschleifen.
Für die Menge aller Empfangsschleifen Es ergeben sich dann
unter Zugrundelegung des gewählten Ausführungsbeispiels
die aus der folgenden Tabelle 1 zu entnehmenden Wichtungs
faktoren W f,j:
Die aktuelle Polarität der elektronischen Weiterverar
beitung der Einzelsignale der Empfangsschleifen bzw. der
jeweiligen Meßkanäle des Referenzmeßsystems ist je nach
gewünschter Symmetrie (Abkürzung: Symm) des Feldmodus′
zu wählen; ist z. B. unter "Symmetrie y" ein "+" einge
tragen, so haben alle Empfangsschleifen, die aus der
Symmetrie-Operation "Spiegelung an y-Ebene" entstehen,
die gleiche Polarität; ein "-" bedeutet entsprechend
einen Vorzeichenwechsel. Der Betrag der Wichtungsfak
toren innerhalb eines Sets ist gleich für einen reinen
Feldmode; das Vorzeichen des Tabellenwertes gilt für die
einzelne Empfangsschleife im Hauptoktanten x<0, y<0,
z<0. Pro Feldmode genügen also 3 Symmetrieangaben und 3
Werte, anstatt 24 Einzelfaktoren.
Die angegebene Größe der Wichtungsfaktoren ergibt die
normierte Empfindlichkeit von 1 Amp * Rn+l/Amp = Rn+l,
R=0.025m. Die absolute Größe des detektierten magneti
schen Flusses Φ [in Volt x sec] pro Windung in einem
äußeren Feld der Stärke An,m [in Amp/mn] ist:
Φ/[Vs] = 4π10-7n (2n+1)/(n+1) (0.025)n+1 An,m[Amp/mn].
Selbstverständlich sind auch andere Gestaltungsformen der
Struktur 11 und der Empfangsschleifen Es prinzipiell möglich.
Die Wahl dieser Gestaltungsformen geschieht jedoch
in erster Linie unter dem Gesichtspunkt einer einfachen
Transformation der mit dem Referenzmeßsystem zu gewinnen
den Meßsignale. Deshalb sind eine Würfelform für die
Struktur 11 sowie eine Kreis- oder Quaderform für die
Empfangsschleifen Es als besonders günstig anzusehen. Auch
die Anzahl der Einzelspulen pro Würfelfläche ist nicht un
bedingt auf vier festzulegen und hängt von der Wahl der
Ordnung der Struktur 11 ab. Sieht man mehrere Empfangs
schleifen pro Würfelfläche vor, so werden diese Schlei
fen vorteilhaft auf der Fläche regelmäßig verteilt ange
ordnet.
Für die konkrete Ausführung des Satzes an normalleiten
den Kompensationsspulen Ks auf einem tragenden Rahmen aus
elektrisch nicht-leitendem Material wie z. B. Holz oder GFK
in Größe und Form eines Untersuchungsraumes sind prinzi
piell die folgenden beiden Möglichkeiten gegeben:
- 1. "Orthogonales Spulen-System"
Als Leiter der Spulen werden Drähte, Kabel, Bänder oder kupferkaschierte Kunststoffolien in überlappen den Ebenen verwendet. Mit diesen Leitern werden Muster festgelegt, die die Stromlinien Knm für reine Kugel funktionen Pnm des magnetischen Potentials imitieren. Ein Spulensystem wird für jeden Feldmode vorgesehen.
Eine erforderliche Tür der Kammer weist elektrische Kontakte und Leiterstücke auf, die das gewünschte Leitungsmuster fortsetzen, so daß bei geschlossener Tür ein weitgehend symmetrisches Spulenmuster ver bleibt. - 2. "Nicht-orthogonales Spulensystem"
Auf einem Quader sind pro Fläche die gleiche Anzahl Nf von ähnlichen Kompensationsspulen, z. B. Rechteck- oder Quadrat-Spulen, in ähnlicher Weise befestigt. Die magnetischen Wirkungen dieser 6×Nc Kompensations spulen erlauben Kmax < 6×Nc Regelungskanäle am Ein gang des Elektronikblocks S. Sind beispielsweise Nf = 4 Quadratspulen pro Würfelfläche vorgesehen, so ist mit den 24 Einzelspulen eine Regelung der dritten Ordnung mit 15 Kanälen möglich (gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 3).
Eine Tür zur Kammer weist ebenfalls elektrische Kon takte auf und Leiterstücke, die das gewünschte Lei tungsmuster fortsetzen, so daß bei geschlossener Tür ein weitgehend symmetrisches Spulenmuster verbleibt; allerdings sind hier weniger Kontakte als bei der Ausführungsmöglichkeit 1. erforderlich.
Bei einer Abschirmkammer zweiter Ordnung kann der Tür ausschnitt innerhalb einer rechteckigen Rahmenspule liegen, so daß dann Kontakte entfallen.
Bei einer Abschirmkammer dritter und höherer Ordnung kann eine Rechteckspule ergänzt werden, die die Tür vollkommen umfaßt und nicht von ihr beim Öffnen unter brochen wird; im Zusammenspiel mit den anderen Einzel spulen auf den nicht-unterbrochenen Flächen können nun die drei homogenen Feldkomponenten auch bei geöffneter Tür kompensiert bleiben, um so ein Übersteuern der SQUIDs zu verhindern.
Fig. 3 zeigt eine Skizze einer aktiven Abschirmkammer 5
in der Ausführungsform als würfelförmige Kabine dritter
Ordnung. Beispielsweise hat der Würfel eine Kantenlänge L′
von 3 m, wobei auf jeder seiner sechs Kammerflächen Kf
vier normalleitende, rahmenförmige Kompensationsspulen Ks
mit Seitenlängen sl von jeweils 1,4 m angeordnet sind.
Eine Kabine zweiter Ordnung mit Würfelform hätte z. B. je
vier quadratische Einzelspulen auf der Boden- und Deck
fläche, während die vier seitlichen Wandflächen jeweils
mit zwei rechteckigen, hochstehenden Spulen zu belegen
wären. Eine Tür 12 in einer der Kammerflächen Kf ist durch
eine Schraffur angedeutet. Unter Zugrundelegung des ange
nommenen Ausführungsbeispiels sei für die Kompensations
spulen Ks eine Bezeichnungsweise gewählt, die der der
Empfangsschleifen Es gemäß Fig. 2 entspricht. Der Win
dungssinn der Kompensationsspulen Ks ist durch Pfeile
an den Spulen veranschaulicht. Er entspricht einem nach
außen weisenden Flächenvektor.
Es ergeben sich dann für die Menge aller Kompensationsspu
len Ks unter Zugrundelegung des gewählten Ausführungsbei
spieles die aus der folgenden Tabelle 2 zu entnehmenden
Wichtungsfaktoren der elektronischen Signalaufbereitung
S c,k zur Ansteuerung der einzelnen Spulen (Bezeichnungs
weise, soweit nicht anders vermerkt, wie bei Tabelle 1):
Die aktuelle Strompolarität ist je nach gewünschter
Symmetrie des Feldmodes zu wählen; ist unter "Symmetrie
y" ein "+" eingetragen, so haben alle Einzelspulen, die
aus der Symmetrie-Operation "Spiegelung an y-Ebene" ent
stehen, die gleiche Strompolarität; ein "-" bedeutet
entsprechend einen Vorzeichenwechsel. Der Betrag des
Stromes bzw. der Amperewindungszahl innerhalb eines Sets
ist gleich für einen reinen Feldmode; das Vorzeichen
gilt für die Einzelspule im Hauptoktanten x<0, y<0, z<0.
Pro Feldmode genügen also 3 Symmetrieangaben und 3 Strom
werte, anstatt 24 Einzelströme.
Die erfindungsgemäß ausgestaltete Meßeinrichtung kann
selbstverständlich auch noch mit anderen, passiven Ab
schirmmaßnahmen kombiniert werden, mit denen Störfeld
komponenten zu unterdrücken sind. So läßt sich beispiels
weise eine dünne Blechhaut von etwa 0,1 mm bis 5 mm Dicke
aus elektrisch leitfähigem Material wie z. B. Kupfer oder
Aluminium vorsehen, welche die Anordnung des Systems 8 der
normalleitenden Kompensationsspulen Ks in Form einer weit
gehend geschlossenen Hülle 9 (vgl. Fig. 1) in einem Ab
stand von etwa 1/30 bis 1/3 der Kammerabmessungen umgibt.
Ebenso ist eine Umhüllung aus preiswertem weichmagneti
schen und elektrisch leitfähigen Material wie z. B. Trafoblechen
möglich. Die erforderliche Tür für den Zugang zum
Innenraum der Kammer besitzt dann eine entsprechende
zweite Schicht aus dem Material der Hülle und verbindet
diese zweite Schicht mit der Kammerhülle beim Schließen
mittels Kontaktstreifen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, mindestens eine, vor
zugsweise 3 Magnetfeldsonden, z. B. Hallsonden oder soge
nannte Fluxmeter, für eine Absolutmessungen des Erdfeldes
vorzusehen, die an den Kammerwänden oder an dem Referenz
meßsystem anzubringen sind. Auf diese Weise können während
des Abkühlens der SQUIDs homogene Erdfeld- und Störfeld
anteile kompensiert werden. Statt dessen kann auch ein fest
vorgegebenes Muster von Feldmoden in den Elektronikteil S
eingespeist werden für ein einmalig berechnetes oder ge
messenes Magnetfeldmuster, falls dieses am Aufstellungsort
hinreichend konstant ist.
Unter Umständen ist es insbesondere aus wirtschaftlichen
Gründen vorteilhaft, für die Regelverstärkung V nur
Werte zwischen 100 und 1000 zu realisieren statt eines
allgemein erforderlichen Wertebereichs von 104 bis 106.
Dann wird das Störfeld entsprechend nur auf 1% bis 1‰
abgesenkt, und gelangt dermaßen als Störsignale Bb an die
Sensoren des biomagnetischen Feldmeßsystems. Das Störfeld
X ist aber sehr wohl bekannt; es kann nach dem Wichtungs
block W f,j oder nach dem Verstärkungsblock Vf dem Regel
kreis entnommen werden und während einer Messung der
(bio-magnetischen) Feldsignale ebenfalls aufgezeichnet
werden. In einem Rechner kann aus X, das, wie vorstehend
skizziert, eine lokale Reihenentwicklung des magnetischen
Potentials am Ort des Referenzmeßsystems darstellt, auf
die Störfelder am Ort der Sensoren b des (biomagnetischen)
Feldmeßsystems extrapoliert werden. Dieses extrapolierte
Störsignal wird dann nachträglich in den Rechner von dem
detektierten Feldsignal abgezogen.
Claims (14)
1. SQUID-Meßeinrichtung zur Erfassung und Darstellung
schwacher Magnetfelder mindestens einer insbesondere bio
magnetischen Feldquelle,
welche Einrichtung
- - ein Feldmeßsystem mit mindestens einem SQUID-Sensor ent hält, der wenigstens eine supraleitende Detektions schleife zum Empfang der Feldsignale der Feldquelle aufweist,
- - eine zumindest die supraleitenden Teile des Feldmeß systems und die Feldquelle umgebende aktive Abschirm kammer enthält, deren Flächen mit einzeln ansteuer baren, normalleitenden Kompensationsspulen belegt sind, sowie
- - eine Ansteuerelektronik enthält zur Erregungsansteuerung der Einzelspulen derart, daß ein magnetisches Gegenfeld zu einem magnetischen Störfeld hervorgerufen wird, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß innerhalb der Abschirmkammer (5) zusätzlich ein Re ferenzmeßsystem (7) mit mehreren zusätzlichen Meß kanälen vorgesehen ist, die jeweils einen SQUID-Sensor mit mindestens einer supraleitenden Empfangsschleife (Es) zur Detektion des am Ort der Empfangsschleife herrschenden Magnetfeldes (Kk) aufweisen,
- b) daß alle Empfangsschleifen (Es) dieses Referenzmeß systems (7) eine dreidimensionale Struktur bilden und weiter von der Feldquelle (3) entfernt angeordnet sind als jede der Detektionsschleifen des Feldmeßsystems,
- c) daß mit den zusätzlichen Meßkanälen des Referenzmeß systems (7) den Ortskoordinaten (x, y, z) der jeweili gen Empfangsschleife (Es) zugeordnete Meßdaten erzeugt werden, und
- d) daß eine Transformationselektronik (W, V, T, S) vorge
sehen ist, mit der die Meßdaten der zusätzlichen Meß
kanäle des Referenzmeßsystems (7) in fiktive Meßdaten
überführt werden, die einem am Ort der Kompensations
spulen (Ks) herrschenden fiktiven magnetischen Störfeld
entsprechen, wobei
die Ansteuerelektronik (S) als Teil der Transforma tionselektronik derart ausgebildet ist, daß die in sie eingespeisten fiktiven Meßdaten zu einem magnetischen Gegenfeld (Ak) der Kompensationsspulen (Ks) führen, welches das fiktive Störfeld kompensiert.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transformations
elektronik elektronische Mittel zu einer Realisierung
einer Wichtungsmatrix (W f,j), einer Regelverstärkung (V f)
und einer Transformationsmatrix (k T f) und einer Strom
matrix (S c,k) umfaßt.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abschirmkammer (5)
würfelförmig ausgebildet ist.
4. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Ab
schirmkammer (5) auf jeder ihrer Flächen (Kf) regelmäßig
verteilt eine vorbestimmte Anzahl von zumindest annähernd
gleichgroßen Kompensationsspulen (Ks) enthält.
5. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Kom
pensationsspulen (Ks) kreisförmig oder rechteckig, insbe
sondere quadratisch gestaltet sind.
6. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Ab
schirmkammer (5) 24 Kompensationsspulen (Ks) aufweist.
7. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Struk
tur (11) des Referenzmeßsystems (7) Würfelform hat.
8. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Struk
tur (11) des Referenzmeßsystems (7) auf jeder ihrer Flä
chen (Wf) regelmäßig verteilt eine vorbestimmte Anzahl von
zumindest annähernd gleichgroßen Empfangsschleifen (Es)
enthält.
9. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Empfangsschleifen (Es) des Referenzmeßsystems (7) kreis
förmig oder quadratisch gestaltet sind.
10. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Referenzmeßsystem (7) 24 Empfangsschleifen (Es) aufweist.
11. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Zentrum der Anordnung der Empfangsschleifen (Es) des Re
ferenzmeßsystems (7) sich zumindest annähernd auf einer
gedachten Linie durch die Feldquelle (3) und das Zentrum
der Anordnung der Detektionsschleifen des Feldmeßsystems
(2) sich hinter dem Feldmeßsystem befindet.
12. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
supraleitenden Teile des Feldmeßsystems (2) und des Re
ferenzmeßsystems (7) in einem gemeinsamen Kryostaten
untergebracht sind.
13. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Signale des mit dem Referenzmeßsystem (7) aufgenommenen
Störfeldes (Kk) zusammen mit den Signalen des Feldmeß
systems (2) in einem Rechner anzuzeichnen sind, in dem das
Störfeld auf den Ort der Detektionsschleifen des Feldmeß
systems (2) extrapoliert und von den Signale des Feldmeß
systems subtrahiert wird.
14. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Abschirmkammer (5) in einer passiven Abschirmhülle (9)
befindet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9200900 | 1992-10-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335486A1 true DE4335486A1 (de) | 1994-05-05 |
Family
ID=6875403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4335486A Ceased DE4335486A1 (de) | 1992-10-30 | 1993-10-18 | SQUID-Meßeinrichtung mit einer aktiven Abschirmkammer zur magnetischen Störfeldkompensation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4335486A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6853187B2 (en) * | 2000-03-09 | 2005-02-08 | The Johns Hopkins University | Force detected magnetic field gradiometer |
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DE202017105767U1 (de) | 2017-09-22 | 2017-10-20 | Helmholtz-Zentrum Berlin Für Materialien Und Energie Gmbh | Vorrichtung zur Bestimmung kleiner Magnetfelder mit mindestens einem SQUID-Sensor |
DE102017122028A1 (de) | 2017-09-22 | 2019-03-28 | Helmholtz-Zentrum Berlin Für Materialien Und Energie Gmbh | Vorrichtung zur Bestimmung kleiner Magnetfelder mit mindestens einem SQUID-Sensor |
DE102020123664A1 (de) | 2020-09-10 | 2022-03-10 | Bundesrepublik Deutschland, Vertreten Durch Das Bundesministerium Für Wirtschaft Und Energie, Dieses Vertreten Durch Den Präsidenten Der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Vorrichtung zur variablen Temperatureinstellung in einem Durchflusskryostaten |
-
1993
- 1993-10-18 DE DE4335486A patent/DE4335486A1/de not_active Ceased
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102017122028A1 (de) | 2017-09-22 | 2019-03-28 | Helmholtz-Zentrum Berlin Für Materialien Und Energie Gmbh | Vorrichtung zur Bestimmung kleiner Magnetfelder mit mindestens einem SQUID-Sensor |
WO2019057243A1 (de) | 2017-09-22 | 2019-03-28 | Helmholtz-Zentrum Berlin Für Materialien Und Energie Gmbh | Vorrichtung zur bestimmung kleiner magnetfelder mit mindestens einem squid-sensor |
DE102017122028B4 (de) | 2017-09-22 | 2019-04-25 | Helmholtz-Zentrum Berlin Für Materialien Und Energie Gmbh | Vorrichtung zur Bestimmung kleiner Magnetfelder mit mindestens einem SQUID-Sensor |
DE102020123664A1 (de) | 2020-09-10 | 2022-03-10 | Bundesrepublik Deutschland, Vertreten Durch Das Bundesministerium Für Wirtschaft Und Energie, Dieses Vertreten Durch Den Präsidenten Der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Vorrichtung zur variablen Temperatureinstellung in einem Durchflusskryostaten |
DE102020123664B4 (de) | 2020-09-10 | 2022-12-01 | Bundesrepublik Deutschland, Vertreten Durch Das Bundesministerium Für Wirtschaft Und Energie, Dieses Vertreten Durch Den Präsidenten Der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Vorrichtung zur variablen Temperatureinstellung in einem Durchflusskryostaten |
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