DE4335332A1 - Verfahren und Vorrichtung zur insbesondere nicht invasiven Ermittlung mindestens eines interessierenden Parameters eines Fluid-Rohr-Systems - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur insbesondere nicht invasiven Ermittlung mindestens eines interessierenden Parameters eines Fluid-Rohr-SystemsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur insbesondere nicht invasiven Ermittlung eines
interessierenden Parameters eines Fluid-Rohr-Systems
Mit dem Ausdruck "interessierender Parameter" soll ins
besondere die Strömungsgeschwindigkeit gemeint sein;
ein interessierender Parameter kann aber beispielsweise
auch die Fluidzusammensetzung, die Viskosität, der
Verschmutzungsgrad eines Fluids, Lochfraßbildung im
Rohr und Inkrustierungen an der Innenwand des Rohres
sein. Mehrere interessierende Parameter des Fluid-Rohr-
Systems können auch gleichzeitig ermittelt werden. Mit
dem Ausdruck "Fluid" sind im Rahmen dieser Erfindung
sowohl Gas- als auch Flüssigkeitsströme als auch Zwei-
Phasen-Ströme, sämtliche gegebenenfalls mit Partikeln
(fest und flüssig in Form von Tropfen) gemeint.
Für eine Vielzahl von Anwendungen, insbesondere bei
vielen biotechnologischen Fragestellungen, ist die
exakte Messung kleiner bis kleinster Strömungsgeschwin
digkeiten von Fluiden von großem Interesse. Dabei wird
ferner gefordert, daß die Strömungsgeschwindigkeitsmes
sung on-line erfolgt. Die bekannten Sensoranordnungen
zur Ermittlung von Strömungsgeschwindigkeiten lassen
sich in folgende Gruppen unterteilen: Sensoren, bei
denen Meßkörper (Rotationskörper oder Schwebekörper) in
ein strömendes Fluid eingebracht werden, um optisch
oder magnetisch die Bewegung der Meßkörper zu erfassen,
um daraus wiederum auf die Strömungsgeschwindigkeit zu
schließen. Ferner sind im Stand der Technik Sensor
anordnungen bekannt, die eine thermodynamische Messung
im Fluid-Rohr-System vornehmen.
Eine Meßvorrichtung zur thermodynamischen Ermittlung
der Strömungsgeschwindigkeit eines Fluids ist in
EP 0 342 763 B1 beschrieben. Dieser bekannte Meßaufbau
weist ein Meßrohr auf, durch das das Fluid strömt. Die
beiden Enden des Meßrohres sind thermisch gekoppelt und
in der Mitte zwischen den beiden Enden ist ein
Heizelement zum Beeinflussen der Temperatur des Meß
rohres angeordnet. Das Meßrohr ist zwischen seinen bei
den Enden und dem Heizelement über ein wärmeleitendes
Material verbunden. Außen an dem Rohr sind zwei Tempe
ratursensoren angeordnet, von denen jeweils einer zu
einer Seite des Temperaturbeeinflussungsbereichs (Heiz
element) angeordnet ist. Für die thermodynamische Mes
sung der Strömungsgeschwindigkeit wird angenommen, daß
der Temperaturabfall ausgehend von dem Heizelement zu
den beiden Enden jeweils linear ist. Sofern sich kein
Fluid im Rohr befindet oder aber die Fluidströmung
steht (Strömungsgeschwindigkeit gleich Null), sollen
beide linearen Temperaturabfälle vom Heizelement zu den
beiden Rohrenden gleich sein. Sobald Fluid strömt,
stellt sich eine Temperaturdifferenz an den beiden Meß
punkten ein, die ein Maß für die Strömungsgeschwindig
keit ist. Zur Kompensation des Fehlers aufgrund des
mangelnden Temperaturausgleichs bei hohen Strömungs
raten wird in EP 0 512 655 A2 für einen Sensor nach
EP 0 342 763 B1 vorgeschlagen, zusätzlich die Steigung
des linearen Temperaturabfalls stromauf oder stromab
des Heizelements zu ermitteln. Die bekannten Meßan
ordnungen nach EP 0 342 763 B1 und deren Verbesserung
gemäß EP 0 512 655 A2 sind für Kleinstflußraten (klei
ner als einige ml/Min. bis einige 10 ml/Min.) nicht
ausgelegt. Aus EP 0 131 318 A1 ist ein Fluid-Rohr-
System zur Strömungsgeschwindigkeitsermittlung bekannt,
bei dem vier Dünnschichtwiderstände, die in wärme
leitendem Kontakt mit dem Rohr stehen und sich infolge
eines Stromdurchflusses erwärmen, zu einer Brücken
schaltung geschaltet sind, wobei das Meßsignal an der
Brücke der Brückenschaltung abgenommen wird.
Aus EP 0 215 509 A1 ist ein Meßaufbau zur invasiven
Messung der Strömungsgeschwindigkeit bekannt, bei dem
ein dem Fluidstrom ausgesetzter aktiver Sensor inter
mittierend aufgeheizt und danach jeweils abgekühlt
wird. Anhand der Abkühlrate kann dann auf die
Strömungsgeschwindigkeit geschlossen werden.
Schließlich ist in EP 0 467 430 A1 ein Strömungsmesser
mit unterschiedlich dimensionierten aktiven Sensoren
und einer Heizung beschrieben, wobei die Sensoren zu
einer Seite der Heizung, nämlich stromab des Fluid
stroms, angeordnet sind. Die Ausgangssignale der beiden
Sensoren werden unter Zwischenschaltung von elek
trischen Widerständen den Eingängen eines Operations
verstärkers zugeführt, dessen Ausgang mit der Basis
eines Transistors verbunden ist, dessen Emitter über
elektrische Widerstände mit den Eingängen des Opera
tionsverstärkers verbunden ist. Das Ausgangssignal
dieser Sensoranordnung, das die Flußrate repräsentiert,
wird am nicht invertierenden Eingang des Operationsver
stärkers abgegriffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Ermittlung mindestens eines
interessierenden Parameters eines Fluid-Rohr-Systems zu
schaffen, mit denen sich auch kleinste Veränderungen
des interessierenden Parameters zuverlässig ermitteln
lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem Verfahren vorge
schlagen, daß
- - dem Rohr längs seiner axialen Erstreckung ein nicht lineares Temperaturprofil durch Beeinflus sung der Temperatur in einem Beeinflussungsbereich des Rohres auf geprägt wird,
- - in axialer Erstreckung des Rohres betrachtet an mehreren Meßpunkten die Temperatur des Rohres zur punktweisen Abtastung von dessen Temperaturprofil gemessen wird und
- - anhand des gemessenen Temperaturprofils der interessierende Parameter des Fluids ermittelt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist versehen mit
- - einem Rohr, in dem sich das Fluid befindet,
- - einer Temperaturveränderungsvorrichtung zur Be einflussung der Temperatur des Rohres zwecks Auf prägung eines nicht linearen Temperaturprofils entlang der Längserstreckung des Rohres, wobei die Temperaturveränderungsvorrichtung in einem Beein flussungsbereich des Rohres angeordnet ist,
- - mehreren Temperatursensoren, die in axialer Er streckung des Rohres angeordnet sind und mittels derer die Temperatur des Rohres an einer Vielzahl von Meßpunkten zur punktweisen Abtastung des Tem peraturprofils des Rohres ermittelbar ist, und
- - einer Steuer- und Signalverarbeitungsvorrichtung, die mit der Temperaturveränderungsvorrichtung sowie den Temperatursensoren verbunden ist und die Temperaturveränderungsvorrichtung ansteuert sowie Ausgangssignale von den Temperatursensoren empfängt und diese auswertet,
- - wobei die Ermittlung des interessierenden Para meters des Fluids anhand des punktweise abgetaste ten Temperaturprofils des Rohres erfolgt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung wird der Temperaturverlauf des
Rohres, der sich aufgrund einer örtlichen Temperatur
veränderung im Beeinflussungsbereich des Rohres ein
stellt, punktweise abgetastet. Zu diesem Zweck sind
eine Vielzahl von Meßpunkten in axialer Erstreckung des
Rohres vorgesehen. Entscheidend für die Erfindung ist
die Erkenntnis, daß sich bei örtlicher Erwärmung (oder
Abkühlung) des Rohres kein linearer Temperaturverlauf
längs der axialen Erstreckung des Rohres einstellt.
Diese Nichtlinearität wird ausgenutzt, um den interes
sierenden Parameter thermodynamisch zu ermitteln.
Nach der Erfindung wird das Rohr lokal temperaturbeein
flußt (erwärmt oder abgekühlt). Das sich einstellende
Temperaturprofil wird punktweise abgetastet, um dann
anhand des sich aus den einzelnen Abtastpunkten er
gebenden Temperaturverlaufs den interessierenden Para
meter zu errechnen.
Durch die Temperaturabtastung des gesamten Rohres las
sen sich leicht Temperaturprofil-Änderungen erfassen,
die auf eine Veränderung des interessierenden Para
meters zurückzuführen sind. Sofern das thermische Ver
halten des Fluid-Rohr-Systems bekannt ist oder be
rechenbar ist, kann direkt aus dem punktweise abge
tasteten Temperaturprofil auf den interessierenden
Parameter geschlossen werden. Überraschenderweise hat
sich bei Versuchen, bei denen mit Hilfe der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen
Verfahrens Kleinstflußraten gemessen wurden, herausge
stellt, daß die Antwortsignale der einzelnen Tempera
tursensoren umso größer werden, je kleiner der Masse
durchfluß ist. Das heißt, je kleiner der Masse
durchfluß, desto größer die Empfindlichkeit, die sich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung einstellt.
Vorteilhafterweise sind zu beiden Seiten des Tempera
turbeeinflussungsbereichs des Rohres jeweils mehrere
Meßpunkte bzw. Temperatursensoren vorgesehen. Damit ist
es beispielsweise möglich, den interessierenden Para
meter "Massedurchfluß" auch dann genau zu ermitteln,
wenn die Strömungsrichtung unbekannt ist. Hierbei ist
es ferner zweckmäßig, daß die Meßpunkte symmetrisch zu
beiden Seiten des Beeinflussungsbereichs gewählt wer
den. Bei einem insoweit nicht symmetrischen Aufbau der
Meßanordnung stellt sich für unterschiedliche
Strömungsrichtungen bei gleichem Masse- bzw. Volumen
durchsatz jeweils ein unterschiedliches Temperaturpro
fil ein, was sich nicht negativ auf die Genauigkeit der
Auswertung auswirkt, diese jedoch komplizierter gestal
tet.
Zweckmäßigerweise ist einer der beiden am weitesten von
dem Beeinflussungsbereich des Rohres entfernt liegende
Meßpunkt thermisch entkoppelt, d. h. in diesem Meßpunkt
ist eine Temperaturbeeinflussung aufgrund einer Tempe
raturveränderung im Beeinflussungsbereich des Rohres
nicht meßbar. Dies dient der Kompensation der Eigen
temperatur des zu messenden Fluids. Es sei darauf hin
gewiesen, daß es grundsätzlich ausreichend ist, daß der
stromauf am weitesten von dem Beeinflussungsbereich des
Rohres entfernt liegende Meßpunkt thermisch entkoppelt
ist; allerdings müßte dann die Strömungsrichtung be
kannt sein, um bei der Ermittlung der Flußrate als der
interessierende Parameter des Fluids tatsächlich die
Eigentemperatur des Fluids kompensieren zu können. Das
gleiche gilt für den Fall, daß nicht die Durchflußrate,
sondern ein anderer interessierender Parameter eines
strömenden Fluids ermittelt werden soll. Auch in diesem
Fall muß die Strömungsrichtung bekannt sein. Insofern
vorteilhaft ist es, wenn bei Anordnung mehrerer Meß
punkte jeweils zu beiden Seiten des Beeinflussungsbe
reichs des Rohres der jeweils am weitesten entfernt
liegende Meßpunkt thermisch entkoppelt ist.
Die Temperaturveränderung im Beeinflussungsbereich des
Rohres wird vorteilhafterweise für die Dauer der Tempe
raturbeeinflussung kontinuierlich konstant gehalten.
Schnellere Messungen lassen sich durch eine Pulsung der
Temperaturveränderung, d. h. durch diskontinuierliche
Temperaturveränderung erreichen. Die Temperaturverände
rungsimpulse sind an den einzelnen Meßpunkten meßbar;
sowohl ihre zeitliche Aufeinanderfolge als auch die
"Temperatur-Einschwingphasen" an den einzelnen Meßpunk
ten lassen dann auf den oder die interessierenden Para
meter schließen.
Wie bereits weiter oben kurz erläutert, kann anhand des
gemessenen Temperaturprofils auf den oder die interes
sierenden Parameter geschlossen werden, sofern das
thermodynamische Verhalten des Fluid-Rohr-Systems in
Abhängigkeit von einer Veränderung des oder der
interessierenden Parameter bekannt ist bzw. berechenbar
ist. Zweckmäßigerweise jedoch wird die Meßvorrichtung
vor der Messung kalibriert. Damit können Kennlinien
felder von Temperaturprofilen gemessen werden, die sich
einstellen, wenn der oder die interessierenden Para
meter des zu untersuchenden Fluids bestimmte vorbe
kannte Werte aufweisen. Das oder die Kennlinienfelder
werden abgespeichert. Bei der aktuellen Messung wird
das sich einstellende Temperaturprofil mit dem abge
speicherten Kennlinienfeld verglichen, um dann auf die
Größe des (unbekannten) interessierenden Parameters des
ausgemessenen Fluids zu schließen. Auf diese Weise kön
nen die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfin
dungsgemäße Verfahren bei bestehenden Fluid-Rohr-Syste
men eingesetzt werden, ohne daß spezifische Daten über
dieses System zur Anpassung des Verfahrens bzw. der
Vorrichtung erforderlich sind.
Eine in konstruktiver Hinsicht zweckmäßige Ausgestal
tung der Erfindung betrifft ein Meßrohr, das aus zwei
Meßrohrhälften besteht, die durch einen Horizontal
schnitt durch ein Meßrohr entstanden sind. Eine der
beiden Meßrohrhälften trägt die Temperaturbeeinflus
sungsvorrichtung (Heiz- und/oder Kühlelement) und die
Temperatursensoren. Bis auf die beiden am weitesten von
dem Heiz- und/oder Kühlelement entfernt angeordneten
Temperatursensoren sind sämtliche Temperatursensoren
und das Kühl-/Heizelement in gutem wärmeleitenden Kon
takt mit der Meßrohrhälfte. Die beiden Rohrhälften wer
den wärmeleitend von außen an ein bestehendes Rohr an
gebracht, das von einem zu vermessenden Fluid durch
flossen ist. In der Kalibrierungsphase werden nun
Fluide durch das Rohr hindurchgeschickt, dessen bzw.
deren interessierende Parameter bekannt sind. Durch
Abspeicherung der Temperaturprofile, die sich beim
Durchströmen des Rohres von Fluiden mit bekannten
interessierenden Parametern ergeben, wird ein Kenn
linienfeld erstellt, das die Grundlage der späteren
Auswertung der aktuellen Temperaturprofile für Fluide
mit unbekannten interessierenden Parametern darstellt.
Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zur
nicht invasiven Ermittlung der Strömungsge
schwindigkeit bzw. des Masse(volumen)durchflus
ses eines Fluids und
Fig. 2 ein Beispiel für ein Kennlinienfeld, das sich
bei der Kalibrierung der Vorrichtung gemäß Fig.
1 ergibt.
In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung 10 zur
thermodynamischen Ermittlung der Flußrate bzw. des
Massedurchflusses einer Flüssigkeit dargestellt. Kern
stück der Vorrichtung 10 ist ein Meßrohr 12, das in
einem bei 14 schematisch dargestellten Leitungssystem
integriert ist. Das Leitungssystem 14 ist mit einer
Pumpe 16 zur Förderung der Flüssigkeit aus einem (nicht
dargestellten) Reservoir versehen. Das Meßrohr 12 ist
außen mit einem zentral angeordneten Heizelement 18
versehen. Das Heizelement 18 ist in Form einer Heiz
wendel ausgeführt und steht in wärmeleitendem Kontakt
mit der Wandung des Rohres 12. Zu beiden Seiten des
Heizelementes 18 (bei Betrachtung in axialer Er
streckung des Meßrohres 12) sind jeweils fünf Tempera
tursensoren angeordnet, wobei die Temperatursensoren
20, 22, 24, 26, 28 zu der einen Seite und die Sensoren 30,
32, 34, 36, 38 zur anderen Seite des Heizelementes 18 an
geordnet sind. Sämtliche Temperatursensoren 20 bis 38
sind außen am Meßrohr angebracht und stehen in wärme
leitendem Kontakt mit dessen Wandung. Die zu den beiden
Gruppen gehörenden Temperatursensoren 20 bis 28 bzw. 30
bis 38 sind gleichmäßig voneinander beabstandet und
symmetrisch in Bezug auf das Heizelement 18 angeordnet.
Bei den Temperatursensoren 20 bis 38 handelt es sich um
temperaturabhängige elektrische Widerstände. Die Tempe
ratursensoren 20 bis 38 und das Heizelement 18 sind
elektrisch mit einer Schalteinheit 40 verbunden, die
ihrerseits mit einer Steuer- und Auswerteeinheit 42
gekoppelt ist. Mit der Schalteinheit 40 ferner verbun
den sind zwei Spannungsversorgungseinheiten 44, 46 für
das Heizelement 18 und die Temperatursensoren 20 bis
38. Die Vorrichtung 10 ist in dem Beispiel gemäß Fig. 1
zur Steuerung bzw. Regelung des Durchflusses in der
Leitung 14 eingesetzt. Demzufolge ist die Steuer- und
Auswerteeinheit 42 mit der Pumpe 16 gekoppelt.
Auf Ansteuerungssignale der Steuer- und Auswerteeinheit
42 hin liefern die Spannungsversorgungen 44, 46 ihre
Versorgungsspannungen an das Heizelement 18 und die
Temperatursensoren 20 bis 38. Durch Abfragen jedes ein
zelnen Spannungsabfalls über den temperaturabhängigen
elektrischen Widerständen der Temperatursensoren 20 bis
38 kann an den zehn Meßpunkten längs des Meßrohres 12
die (örtliche) Temperatur gemessen werden, die sich
ergibt, wenn das Heizelement 18 in der Mitte des Meß
rohres 12 diesem eine bestimmte Temperatur aufprägt.
Der Bereich des Heizelements 18 ist also der Tempera
turbeeinflussungsbereich 48 des Meßrohres 12. Die bei
den am weitesten von diesem Beeinflussungsbereich ent
fernt liegenden (Außen-)Temperatursensoren 20 und 38
dienen, thermisch entkoppelt, der Kompensation der
Eigentemperatur des zu messenden Fluids, wobei diese
Eigentemperatur-Kompensation jeweils durch den in Fluß
richtung ersten Temperatursensor (entweder Temperatur
sensor 20 oder Temperatursensor 38) erfolgt. Die ein
zelnen Spannungsabfälle werden als elektrische Signale
über die Schalteinheit 40 der Steuer- und Auswerte
einheit 42 zugeführt, in der die einzelnen Meßwerte zu
einem Temperaturprofil zusammengestellt werden und mit
in einer Kalibrierungsphase aufgenommenen Temperatur
profilen eines Kennlinienfeldes verglichen werden.
Das Vergleichs-Kennlinienfeld von Temperaturprofilen
wird in einer Kalibrierungsphase ermittelt. In dieser
Kalibrierungsphase wird das Meßrohr 12 nacheinander von
Flüssigkeit mit unterschiedlichen bekannten Durchfluß
raten durchflossen. Die Temperatur des Heizelements 18
wird dabei konstant gehalten. Den Temperaturverlauf
über den einzelnen Temperatursensoren bei unterschied
lichen bekannten Massedurchflüssen zeigt das Kenn
linienfeld gemäß Fig. 2. Beim Massedurchfluß von Null
stellt sich ein symmetrisches glockenkurvenförmiges
Temperaturprofil ein. Dabei ist die Temperatur an den
beiden Enden des Meßrohres 12 am niedrigsten. Mit stei
gendem Massedurchfluß (bei Strömung in Richtung des
Pfeils 50 der Fig. 1) verschiebt sich der Meßpunkt
höchster Temperatur stromab des Heizelements 18. Dabei
fällt auf, daß sämtliche stromab des Heizelementes 18
angeordneten Temperatursensoren 30 bis 38 (bei gleich
bleibender Heizleistung des Heizelementes 18) mit stei
gendem Massedurchfluß zunächst höhere Temperatur sen
sieren als beim Massedurchfluß von Null. Schließlich
fallen die gemessenen Temperaturwerte der Sensoren 30
bis 38 mit weiter steigendem Massedurchfluß ab, wobei
die Temperaturwerte der weiter entfernt vom Heizelement
18 liegenden Sensoren 34 bis 38 jeweils höher sind als
beim Massedurchfluß von Null. Das Temperaturverhalten
in den Meßpunkten zu beiden Seiten des Heizelements 18
ist nicht symmetrisch, was Fig. 2 verdeutlicht. Insge
samt läßt sich das Kennlinienfeld gemäß Fig. 2 dadurch
erklären, daß mit einsetzendem Massedurchfluß ein durch
die Strömung verursachter Wärmetransport stromab des
Rohres 12 erfolgt, der ursächlich für das Kennlinien
feld gemäß Fig. 2 ist.
Bei der hier beschriebenen Vorrichtung wird dem Flüs
sigkeitsstrom durch das elektrische Heizelement 18 ein
Wärmestrom konstant (oder alternativ in Pulsen) zuge
führt. Wärmeleitung und Wärmedurchgang bedingen eine
Übertragung der Wärme durch das Fluid von dem Heiz
element 18 auf die Temperatursensoren 20 bis 38. Dabei
ist das zeitliche Verhalten der Übertragung ein Maß für
den Massedurchfluß. Mittels eines geeigneten Rechners
(Steuer- und Auswerteeinheit 42) kann von der Form des
Signalprofils (sowie der Wanderungsgeschwindigkeit
eines pulsförmigen Signals) auf die Strömungsgeschwin
digkeit rückgeschlossen werden. Die dabei auftretenden
thermischen Belastungen des Fluids sind sehr klein.
Der hier beschriebene Durchflußsensor ist in der Lage,
eine Massedurchflußmessung in einer geschlossenen Rohr
leitung durchzuführen, ohne das Fluid mechanisch zu
belasten. Die thermischen Belastungen sind dabei sehr
gering. Zur Feststellung der Flußrate des Fluids können
mehrere Parameter dienen, die der Flußrate proportional
sind. Versuchsergebnisse zeigen, daß mit der "Puls-
Heiz-Methode" schnelle on-line Messungen möglich sind.
Zur Kalibrierung des Systems sowie zur sehr genauen
Messung ist dagegen die "Profil-Vergleichsmethode" bes
ser geeignet. Insgesamt fällt auf, daß die Antwort
signale der einzelnen Temperatursensoren 20 bis 38 umso
höher werden, je kleiner der Massedurchfluß ist, d. h.
je kleiner der Massedurchfluß ist, desto größer ist die
Empfindlichkeit der gesamten Vorrichtung.
Die gesamte Vorrichtung kann von außen an eine vorhan
dene Rohrleitung angebracht werden, ohne daß diese auf
getrennt werden muß. Durch den Einsatz von mindestens
zehn Einzelsensoren ist die Aufnahme eines Kennfeldes
möglich. Mit Hilfe dieses Kennfeldes kann die
Strömungsgeschwindigkeit (speziell bei sehr kleinen
Massedurchflüssen) sehr genau gemessen werden. Bei kon
stanter Strömungsgeschwindigkeit kann auf die Zusammen
setzung eines Mehrstoffmediums geschlossen werden.
Ebenso kann die Verschmutzung in Fluid-Kreisläufen er
faßt werden. Andere Parameter wie beispielsweise Vis
kosität sind ebenfalls meßbar. Außerdem kann auch der
Zustand des Rohres, an dem die Vorrichtung 10 von außen
angebracht wird, mit Hilfe der thermodynamischen Mes
sung erfaßt werden. So lassen sich beispielsweise an
hand einer Annormalität der Temperaturprofile Lochfraß
und Inkrustierungen feststellen. Der thermisch entkop
pelte Sensor am jeweiligen stromaufliegenden Ende des
Meßrohres 12 ermöglicht die Kompensation der Eigen
temperatur des Fluids. Da die einzelnen Temperatursen
soren 20 bis 38 nicht mit dem Fluid wechselwirken kön
nen, genügen preiswerte Bauarten. Der Einsatz eines
Kennfeldes ermöglicht sowohl die Analyse des Profils
der Temperatursensorsignale als auch deren Fläche/Höhe.
Durch geschickten Einsatz von Heizpulsen bzw. durch
Dauerbeheizung läßt sich, unter Zuhilfenahme eines
Rechners, ein selbstabgleichendes System erstellen,
welches in der Lage ist, sich unterschiedlichen Be
triebstemperaturen wie beispielsweise wechselnden Zu
sammensetzungen des Fluids oder veränderter Viskosität
anzupassen.
Claims (15)
1. Verfahren zur insbesondere nicht invasiven Ermitt
lung mindestens eines interessierenden Parameters
eines Fluid-Rohr-Systems, bei dem
- - dem Rohr (12) längs seiner axialen Erstreckung ein nicht lineares Temperaturprofil durch Be einflussung der Temperatur in einem Beeinflus sungsbereich (48) des Rohres (12) aufgeprägt wird,
- - in axialer Erstreckung des Rohres (12) betrach tet an mehreren Meßpunkten die Temperatur des Rohres (12) zur punktweisen Abtastung von des sen Temperaturprofil gemessen wird und
- - anhand des gemessenen Temperaturprofils der interessierende Parameter des Fluids ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Rohres (12) zu beiden Sei
ten des Beeinflussungsbereichs (48) jeweils an
mehreren Meßpunkten gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß in einer Kalibrierungsphase für Fluide mit jeweils unterschiedlichem bekannten interessie renden Parameter die sich bei im Beeinflus sungsbereich (48) des Rohres (12) ergebenden Temperaturprofile ermittelt und gespeichert werden,
- - daß für ein Fluid mit unbekanntem interes sierenden Parameter das sich bei im Beeinflus sungsbereich (48) des Rohres (12) erfolgender gleicher Beeinflussung der Temperatur ergebende Temperaturprofil gemessen wird,
- - daß das gemessene Temperaturprofil mit den in der Kalibrierungsphase ermittelten Temperatur profilen verglichen wird und
- - daß der unbekannte interessierende Parameter des Fluids anhand des Vergleichs ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßpunkte symme
trisch zu beiden Seiten des Beeinflussungsbereichs
(48) gewählt werden.
5. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Meß
punkte relativ zum Beeinflussungsbereich (48) des
Rohres und/oder das Rohr derart gewählt wird bzw.
werden, daß eine Temperaturveränderung in den zu
beiden Seiten jeweils am weitesten von dem Beein
flussungsbereich (48) entfernten Meßpunkten im
wesentlichen nicht meßbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Beeinflussungsbe
reich (48) des Rohres (12) während der Dauer der
Temperaturbeeinflussung einer kontinuierlich kon
stant gehaltenen Temperatur ausgesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Beeinflussungsbe
reich (48) des Rohres (12) während der Dauer der
Temperaturbeeinflussung einer diskontinuierlichen
Temperatur ausgesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beeinflussungsbereich (48) des Rohres (12)
während der Dauer der Temperaturbeeinflussung eine
gepulste Temperaturveränderung erfährt.
9. Vorrichtung zur insbesondere nicht invasiven Er
mittlung mindestens eines interessierenden Para
meters eines Fluid-Rohr-Systems, mit
- - einem Rohr (12), in dem sich das Fluid befin det,
- - einer Temperaturveränderungsvorrichtung (18) zur Beeinflussung der Temperatur des Rohres (12) zwecks Aufprägung eines nicht linearen Temperaturprofils entlang der Längserstreckung des Rohres (12), wobei die Temperaturverände rungsvorrichtung (18) in einem Beeinflussungs bereich (48) des Rohres (12) angeordnet ist,
- - mehreren Temperatursensoren (20-38), die in axialer Erstreckung des Rohres (12) angeordnet sind und mittels derer die Temperatur des Rohres (12) an einer Vielzahl von Meßpunkten zur punktweisen Abtastung des Temperaturprofils des Rohres (12) ermittelbar ist, und
- - einer Steuer- und Signalverarbeitungsvorrich tung (40, 42), die mit der Temperaturverände rungsvorrichtung (18) sowie den Temperatursen soren (20-38) verbunden ist und die Temperatur veränderungsvorrichtung (18) ansteuert sowie Ausgangssignale von den Temperatursensoren (20- 38) empfängt und diese auswertet,
- - wobei die Ermittlung des interessierenden Para meters des Fluids anhand des punktweise abge tasteten Temperaturprofils des Rohres (12) er folgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß zu beiden Seiten des Beeinflussungsbe
reichs (48) jeweils mehrere Temperatursensoren
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatursensoren (20-38)
symmetrisch zu beiden Seiten des Beeinflussungsbe
reichs (48) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Meß
punkte relativ zum Beeinflussungsbereich (48) des
Rohres (12) und/oder das Rohr (12) derart gewählt
ist bzw. sind, daß eine Temperaturveränderung
durch die Temperaturveränderungsvorrichtung (18)
in den zu beiden Seiten jeweils am weitesten von
dem Beeinflussungsbereich entfernten Meßpunkten im
wesentlichen nicht meßbar ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Beeinflussungsbe
reich (48) des Rohres (12) während der Dauer der
Temperaturbeeinflussung einer kontinuierlich kon
stant gehaltenen Temperatur ausgesetzt ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Beeinflussungsbe
reich (48) des Rohres (12) während der Dauer der
Temperaturbeeinflussung einer diskontinuierlichen
Temperatur ausgesetzt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß der Beeinflussungsbereich (48) des Rohres
(12) während der Dauer der Temperaturbeeinflussung
eine gepulste Temperaturveränderung erfährt.
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