DE4334037A1 - Balloninstrument für natürliche und/oder künstliche Körperhohlräume - Google Patents
Balloninstrument für natürliche und/oder künstliche KörperhohlräumeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Balloninstrument für natürliche
und/oder künstliche Körperhohlräume mit einem Tubusschaft
und einem Zuführungsschlauch, der mit einer Blockungsman
schette, die am Tubusschaft angeordnet ist, verbunden ist.
Ein derartiges Balloninstrument ist durch die EP-0513 650 A1
bekanntgeworden.
Balloninstrumente der bekannten Art sind dazu bestimmt, in
Körperhohlräume eines Patienten eingeführt zu werden und die
am Balloninstrument vorgesehene Blockungsmanschette wird
dann aufgeblasen, bis sie dicht an der Innenseite des Kör
perhohlraums anliegt, um dadurch eine Abdichtung zu bewir
ken. Soll ein natürlicher bzw. künstlicher Körperhohlraum
dilatiert werden, so werden die bekannten Manschetten zum
Weiten dieser Räume eingesetzt. Wird ein derartiges bekann
tes Balloninstrument beispielsweise als Trachealtubus ver
wendet, so wird die Blockungsmanschette nach der Intubation
mit Luft gefüllt. Die Blockungsmanschette verschließt dann
den Zwischenraum zwischen Trachea und Beatmungsschlauch, so
daß das Inspirationsgemisch nicht mehr entweichen kann und
in die Lungen strömt.
Bekannte Blockungsmanschetten (Cuffs) haben gasgefüllt bei
spielsweise die Form einer Kugel oder eine Walze, d. h., wer
den diese Blockungsmanschetten zum Abdichten eines Körper
hohlraums verwendet, so drückt die Manschette mit erhöhtem
Druck beispielsweise auf die Trachealschleimhaut. Der Gas
druck muß in der Blockungsmanschette so eingestellt werden,
daß eine sichere Abdichtung stets gewährleistet ist. Die be
kannten Blockungsmanschetten liegen somit über ihre ganze
axiale Länge auf dem angrenzenden Gewebe flächenmäßig auf.
Dies kann zu einer breitflächigen Gewebeüberbeanspruchung
führen, sofern ein erhöhter Luftinnendruck besteht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Blockungs
manschette der bekannten Art in ihrer Funktion zu verbes
sern, so daß beispielsweise das an der Blockungsmanschette
unmittelbar angrenzende Gewebe möglichst geschont wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Blockungsmanschette eine unregelmäßige Außenkontur aufweist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Blockungsmanschette hat
den wesentlichen Vorteil, daß sie gasgefüllt zuerst linien
förmig an ein Gewebe grenzt und damit die Auflagepunkte am
Gewebe verringert werden. Das angrenzende Gewebe wird somit
nicht mehr über die ganze axiale Länge einer Blockungsman
schette gleichmäßig druckbeaufschlagt. Die erfindungsgemäße
Blockungsmanschette liegt über Erhebungen der Außenkontur
dicht und unter Druck auf den angrenzenden Gewebeabschnitten
auf, und es ist somit gewährleistet, daß möglichst kleine
Gewebeflächen nur druckbeaufschlagt werden. Sind mehrere Er
hebungen hintereinander geschaltet, so wirkt die erfindungs
gemäße Blockungsmanschette im Vergleich mit einer Betrach
tungsweise aus der Mechanik wie hintereinander geschaltete
Dichtringe in einem Dichtungssystem. Hohlräume werden nicht
unmittelbar über die axiale Länge einer Blockungsmanschette
geweitet, sondern nur in Teilabschnitten.
Eine besonders vorteilhafte Außenkontur für eine erfindungs
gemäße Blockungsmanschette ist dabei die Wellenform. Sind
die Wellenberge und die Wellentäler abgerundet, so stoßen
die Wellenberge sehr schonend an das angrenzende Körpergewe
be und in den Wellentälern kann sich lokaler Schleim sam
meln, der in einer Hintereinanderschaltung von Wellentälern
eine weitere Abdichtungsfunktion übernehmen kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Blockungs
manschette nach außen verlaufend im Bereich des
patientenseitigen Endes des Tubusschaftes befestigt.
Der nach außen verlaufende Auslauf der Blockungsmanschette
zum patientenseitigen Ende des Tubusschaftes gewähleistet,
daß die Tubusmanschette in einem stetigen Verlauf in den Tu
busschaft übergeht. Unterstützt wird dieser Verlauf dadurch,
daß im Bereich des patientenseitigen Endes eine Nut im Tu
busschaft ausgebildet ist, in der die Blockungsmanschette
endet.
Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn der Tubusschaft
in Axialrichtung eine Tubusarmierung, bevorzugt eine Draht
spiralarmierung aufweist. Weist ein Tubusschaft eine derar
tige Armierung auf, so kann er aus einem weicheren Elastomer
gefertigt werden und ist dennoch richtungsstabil ausricht
bar. Ein derartiger Tubusschaft ist zudem nicht knickbar.
Das durch eine Drahthohlspirale definierte Lumen im Tubus
schaft ist deshalb auch bei starken Krümmungen des Tubus
schaftes stets ausreichend geöffnet. In Kombination eines
weichen Elastomers mit einer Drahthohlspiralarmierung ist
das erfindungsgemäße Balloninstrument hoch flexibel und es
können auch sehr weiche gewebeverträgliche Elastomere für
die Fertigung eines derartigen Balloninstruments ausgewählt
werden, ohne daß sich dadurch Funktionsverschlechterungen
des Balloninstruments ergeben könnten.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß im Übergangsbereich zwi
schen Zuführungsschlauch und Tubusschaft eine weitere Über
gangsarmierung vorgesehen ist. Diese Übergangsarmierung
trägt zu einer verbesserten Sicherheit des erfindungsgemäßen
Balloninstruments bei, indem sichergestellt ist, daß der Zu
führungsschlauch auch bei stärkeren mechanischen Belastungen
fest mit dem Tubusschaft verbunden bleibt. Damit ist auch
die Gasverbindung mit der Blockungsmanschette verbessert ge
sichert. Bei der Übergangsarmierung handelt es sich bevor
zugt um eine Drahthohlspirale, die über einen gewissen Ab
schnitt in den Zuführungsschlauch hineinreicht und über ei
nen gewissen Abschnitt auch im Tubusschaft selbst verankert
ist. Über eine beispielsweise Drahthohlspirale bleibt die
gewünschte Flexibilität im Übergangsbereich zwischen Zufüh
rungsschlauch und Tubusschaft erhalten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Tubusschaft,
eine Tubusspitze, der Zuführungsschlauch und die Blockungs
manschette aus unterschiedlichen Elastomermaterialien fer
tigbar. Dies hat den Vorteil, daß mehrfach sterilisierbare
Materialien einsetzbar sind, die bei Bedarf durch eine ent
sprechende Armierung stabilisiert werden können. Ist bei
spielsweise nur abschnittsweise eine zusätzliche Armierung
vorgesehen, so können andere Abschnitte des erfindungsgemä
ßen Balloninstruments aus einem härteren Elastomermaterial
gefertigt sein, die mit weicherem armierten Material fest
verbunden sind.
Ein weiterer Vorteil ist dann gegeben, wenn im Bereich des
freien Endes des Zuführungsschlauches ein Kontrollballon
vorgesehen ist, an den sich ein Absperrhahn anschließt. Ist
der Absperrhahn aus einem dampfsterilisierbaren, thermisch
formstabilen Material hergestellt, so kann das gesamte Bal
loninstrument mehrfach verwendet werden, weil es nach jeder
Anwendung ohne Funktionsnachteil sterilisiert werden kann.
Eine besondere Anwendung des erfindungsgemäßen Balloninstru
ments ist der Einsatz als Trachealtubus. In diesem Zusammen
hang kann bei einer Blockung der Trachea die Tracheal
schleimhaut geschont werden, in dem die erfindungsgemäße
Blockungsmanschette in axialer Richtung gesehen nur mehrfach
ringförmig an der Trachealwand anliegt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und bei
gefügten Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten
und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander
verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht
als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben
vielmehr beispielhaften Charakter.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Balloninstrument mit einer
unregelmäßigen, bevorzugt wellenförmigen, Außen
kontur, einer Tubusarmierung und einer Übergangs
armierung zum Zuführungsschlauch, der einen Ab
sperrhahn aufweist;
Fig. 2 einen Teilabschnitt des erfindungsgemäßen Ballon
instruments der Fig. 1 mit einer im Querschnitt
gezeigten wellenförmig ausgebildeten Blockungsman
schette;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich des Über
gangs zwischen Zuleitungsschlauch und Tubusschaft.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsge
mäßen Gegenstand teilweise stark schematisiert und sind
nicht maßstäblich zu verstehen.
Fig. 1 zeigt mit dem Bezugszeichen 10 ein Balloninstrument,
das sich aus einem Tubusschaft 11, einem Zuführungsschlauch
12, einer Blockungsmanschette 13 und einer Tubusspitze 14
zusammensetzt. Der Tubusschaft 11 ist aus einem weichen ge
webeverträglichen Elastomer gefertigt und ist mit einer Tu
busarmierung 15 versehen. Die Tubusarmierung 15 ist hier
beispielhaft eine Drahthohlspirale, die vollkommen vom Tu
busschaftmaterial ummantelt ist. Die Tubusspitze 14 weist
keine Armierung auf und ist demnach aus einem härteren Ela
stomermaterial gefertigt. Der Tubusschaft 11 ist mit der Tu
busspitze 14 fest verbunden. Am maschinenseitigen Ende des
Tubusschaftes 11 ist ein Normkonnektor 16 vorgesehen, über
den Beatmungsschläuche mit dem Balloninstrument 10 gasdicht
verbunden werden können.
Der Zuführungsschlauch 12 mündet im Bereich seines Endes in
einen Kontrollballon 17, an den sich ein Absperrhahn 18 an
schließt. Bei dem Absperrhahn 18 ist mindestens einer der
Hauptbestandteile des Hahns (Küken, Gehäuse) aus Polysulfon
gefertigt. Damit ist der Absperrhahn 18 vielfach resterili
sierbar. Der Kontrollballon 17 ist für die Überwachung der
Blockungsmanschette 13 vorgesehen. Ist die Blockungsman
schette 13 gasgefüllt, so ist auch der Kontrollballon 17
aufgedehnt. Im Übergangsbereich zwischen dem Zuführungs
schlauch 12 um dem Tubusschaft 11 ist eine Übergangsarmie
rung 19 vorgesehen, die den Übergangsbereich stabilisiert,
ohne daß die notwendige Flexibilität zwischen Zuführungs
schlauch 12 und Tubusschaft 11 verschlechtert wird.
Die Übergangsarmierung 19 gewährleistet, daß der Zuführungs
schlauch 12 sicher am Tubusschaft 11 befestigt ist. Die
Übergangsarmierung 19 reicht über einen gewissen Abschnitt
in den Zuführungsschlauch 12 hinein und ist zusätzlich noch
im Tubusschaft 11 befestigt.
Die Blockungsmanschette 13 weist eine wellenförmige Kontur
20 auf, die von hintereinander verlaufenden Wellenbergen und
Wellentälern gebildet ist.
Fig. 2 zeigt im Bereich der Blockungsmanschette 13 einen Ab
schnitt des Tubusschaftes 11 im Schnitt. Die Blockungsman
schette 13 ist über bekannte Mittel mit dem maschinenseiti
gen Ende am Tubenschaft 11 befestigt. Im Bereich der Tubus
spitze 14 ist die Blockungsmanschette 13 nach außen verlau
fend an der Tubusspitze 14 befestigt. Das Ende der Blok
kungsmanschette 13 endet hier in einer ringförmigen Ausneh
mung der Tubusspitze 14. Somit geht die Blockungsmanschette
13 stufenlos in die Tubusspitze 14 über. Die Tubusspitze 14
selbst ist am Tubusschaft 11 befestigt. Der Tubusschaft 11
ist mit der Tubusarmierung 15 versehen. In der Fig. 2 ist
der Verlauf des Zuführungsschlauches 12 im Bereich der Blok
kungsmanschette 13 gezeigt. Der Zuführungsschlauch 12 ver
läuft in der Außenwand des Tubusschaftes 11 und mündet im
Bereich der Blockungsmanschette 13 in den von der Blockungs
manschette 13 abgegrenzten Raum. Die Außenkontur 20 der
Blockungsmanschette ist gasgefüllt stark wellenförmig ange
formt. Gasgefüllt bilden sich Wellenberge und Wellentäler
aus.
Fig. 3 zeigt einen Teilabschnitt des Balloninstruments 10 im
Übergangsbereich des Zuführungsschlauchs 12 zum Tubusschaft
11. Dieser Bereich ist mit der Übergangsarmierung 19 verse
hen. Bei der Übergangsarmierung 19 handelt es sich bei
spielsweise um eine Drahthohlspirale, die im Lumen des Zu
führungsschlauches 12 angeordnet ist. Die Übergangsarmierung
19 reicht über einen gewissen Längenabschnitt in den Tubus
schaft 11 hinein und ist dort lagefixiert. Ebenfalls ist die
Übergangsarmierung 19 noch abschnittsweise im Zuführungs
schlauch 12 außerhalb des Tubusschaftes 11 ausgebildet.
Ein Balloninstrument 10 für natürliche und künstliche Kör
perhohlräume weist einen Tubusschaft 11 und einen Zufüh
rungsschlauch 12 auf. Am Tubusschaft 11 ist eine Blockungs
manschette 13 mit einer unregelmäßigen Außenkontur 20 vorge
sehen. Der Tubusschaft 11 ist mit einer Armierung versehen
und auch der Übergangsbereich zwischen Zuführungsschlauch 12
und Tubusschaft 11 weist eine Übergangsarmierung 19 auf. Die
Armierungen 15, 19 stabilisieren das Balloninstrument 10 und
über die Blockungsmanschette 13 ist eine schonende Blockung
von Hohlorganen möglich.
Claims (9)
1. Balloninstrument für natürliche und künstliche Körper
hohlräume, mit einem Tubusschaft (11) und einem Zufüh
rungsschlauch (12), der mit einer Blockungsmanschette
(13), die am Tubusschaft (11) angeordnet ist, verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockungsmanschet
te (13) eine unregelmäßige Außenkontur (20) aufweist.
2. Balloninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Außenkontur (20) der Blockungsmanschette
(13) wellenförmig ausgebildet ist.
3. Balloninstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das patientenseitige Ende der
Blockungsmanschette (13) am Tubusschaft (11) nach außen
auslaufend, fest mit dem Tubusschaft (11) verbunden ist
und weitgehend absatzfrei endet.
4. Balloninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Tubusschaft (11) in Axi
alrichtung eine Tubusarmierung (15), bevorzugt eine
Drahtspiralarmierung aufweist.
5. Balloninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß im Übergangsbereich zwischen
dem Zuführungsschlauch (12) und dem Tubusschaft (11)
eine weitere Übergangsarmierung (19) vorgesehen ist.
6. Balloninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Tubusschaft (11), eine
Tubusspitze (14), der Zuführungsschlauch (12) und die
Blockungsmanschette (13) aus unterschiedlichen Elasto
mermaterialien fertigbar ist.
7. Balloninstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des freien Endes
des Zuführungsschlauches (12) ein Kontrollballon (17)
vorgesehen ist, an den sich ein Absperrhahn (18) an
schließt.
8. Balloninstrument nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Absperrhahn (18) aus einem
thermisch vielfach belastbarem Material angefertigt
ist.
9. Verwendung des Balloninstruments (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 als Trachealtubus.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4334037A DE4334037A1 (de) | 1993-10-06 | 1993-10-06 | Balloninstrument für natürliche und/oder künstliche Körperhohlräume |
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DE4334037A DE4334037A1 (de) | 1993-10-06 | 1993-10-06 | Balloninstrument für natürliche und/oder künstliche Körperhohlräume |
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DE4334037A1 true DE4334037A1 (de) | 1995-04-13 |
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ID=6499524
Family Applications (1)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |