DE4333509A1 - Anordnung mit einem Zylinderkopf und einer darin gehaltenen Wirbelkammer - Google Patents
Anordnung mit einem Zylinderkopf und einer darin gehaltenen WirbelkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Anordnung ist bekannt aus der DE-40 09 716-A1
(F02B19/08). Diese beschreibt einen metallischen Einsatz, der auf
einer Umfangsfläche eine Rändelung aufweist, die sich in das Ma
terial des Zylinderkopfes eingräbt und so eine formschlüssige
Verbindung zwischen diesen Bauteilen herstellt. Durch diesen
Formschluß wird sowohl eine Verdrehsicherung des Einsatzes als
auch eine eindeutige axiale Fixierung desselben gewährleistet.
Problematisch ist jedoch, daß die von der Rändelung in den Zylin
derkopf eingebrachten Kerben Ausgangspunkte für Rißbildungen sein
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Anord
nungen unter Beibehaltung ihrer positiven Eigenschaften dahinge
hend zu verbessern, daß auch bei hohen Beanspruchungen des Zy
linderkopfes eine ausreichende Rißsicherheit gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Wei
terbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß sind also im Bereich der Preßpassung zwischen Zy
linderkopf und metallischem Einsatz die für den Formschluß vorge
sehenen Flächen überwiegend nach der Art eines glatten Zylinder
mantels gebildet, wobei an wenigstens einer der Flächen in dem
Zylindermantel eine Vertiefung vorgesehen ist. Diese Maßnahme be
ruht auf der erfinderseitigen Erkenntnis, daß durch gezielt ein
gebrachte plastische Verformung zwischen Wirbelkammer und Zy
linderkopf eine Verklammerung ohne Rißbeschädigung bewirkt werden
kann. Dieser Effekt kann einmal dadurch erreicht werden, daß der
aufgrund seiner Nähe zum Brennraum thermisch höher beanspruchte
Wirbelkammereinsatz eine stärkere Ausdehnung erfährt als der Zy
linderkopf und diesen demzufolge mit starker Preßkraft beauf
schlagt. Unter der Wirkung dieser Preßkraft beginnt der Werkstoff
des Zylinderkopfes zu fließen, und zwar in die erfindungsgemäß
vorgesehenen Vertiefungen hinein. Durch diese plastische Verfor
mung wird somit ein Formschluß erzielt, der auch nach der Abküh
lung der Brennkraftmaschine Bestand hat.
Besonders vorteilhaft ist eine sorgfältige Abstimmung bei der
Werkstoffauswahl. Unter Berücksichtigung der für das Wirbel
kammer- und Zylinderkopfmaterial spezifischen Wärmeausdehnungsko
effizienten kann die Formschlußwirkung gezielt eingestellt wer
den.
Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird wenig
stens eine der zum Formschluß vorgesehenen Flächen mit wenigstens
einem im wesentlichen axial verlaufenden und konusartig ausgebil
deten Fließkanal versehen, dessen engeres Kanalende in eine Ver
tiefung der den Fließkanal aufnehmenden Fläche mündet. Besonders
für den bevorzugten Fall einer Anbringung von mehreren Fließkanä
len auf einem umlaufenden Flansch des Einsatzes wird auf diese
Weise erreicht, daß schon beim Einpressen des Einsatzes Material
des Zylinderkopfes in den Fließkanal hineingezwungen wird und
diesen im weiteren Verlauf des Einpreßvorganges am engeren Ende
des Kanalendes wieder verläßt. Die hinter diesem Kanalende ange
brachte Vertiefung, beispielsweise in Form einer Ringnut, ist da
bei in ihrer Breite so bemessen, daß das durch den Fließkanal
hindurchgezwungene Material durch Stauwirkung eine Hinterschnei
dung mit dem Einsatz bildet und so einen Formschluß herstellt.
Auch diese Art der Verbindung sorgt - wie die thermisch erzeugte
Verklammerung - dafür, daß im Bereich des Formschlusses das Mate
rial des Zylinderkopfes nicht geschwächt wird, weil durch die
plastische Verformung beim Kaltfließen keine Einkerbungen entste
hen. Durch Fließkanäle wird somit die Wirkung des an sich schon
genügenden Formschlusses aus der thermischen Ausdehnung noch po
sitiv verstärkt.
Erfindungsgemäße Anordnungen können besonders dann kostengünstig
hergestellt werden, wenn beispielsweise bei dem metallischen Ein
satz die Fließkanäle und die zugehörigen Vertiefungen bei einem
Urformprozeß wie Gießen oder Sintern von vornherein mit vorgese
hen werden. Denkbar ist aber auch eine nachträgliche Anbringung
durch spanabhebende Bearbeitung. Ein Vorteil der Erfindung ist
darin zu sehen, daß sie ohne großen konstruktiven Aufwand bislang
bekannte Anordnungen ersetzen kann.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen in einem Zylinderkopf einer
Brennkraftmaschine gehaltenen Wirbel
kammereinsatz,
Fig. 2 und 3 Varianten für den Wirbelkammereinsatz
gemäß Fig. 1.
Gleiche Bauteilabschnitte weisen die gleiche Bezifferung auf.
Man erkennt in Fig. 1 in Schnittdarstellung einen beispielsweise
aus einer Aluminiumgußlegierung bestehenden Zylinderkopf 1 einer
hier nicht weiter gezeigten Brennkraftmaschine, in dem ein - hier
in einer Seitenansicht gezeigter - metallischer Einsatz 2 zur
Bildung einer Wirbelkammer 3 gehalten ist. Ein zylindermantelar
tiger Ringflansch 4 des Einsatzes 2 liegt an einer umlaufenden
Schulter 5 des Zylinderkopfes 1 auf und ist hier mit einem konu
sartigen Fließkanal 6 versehen, dessen engeres Kanalende 7 in ei
ne als Ringnut 8 ausgebildete Vertiefung mündet. Diese weist zur
Vermeidung von Kerbwirkungen abgerundete Kanten auf und unter
teilt den Ringflansch 4 in eine obere Flanschfläche 4.1 und eine
untere Flanschfläche 4.2. Mit 9 ist Fließmaterial bezeichnet, das
zum Zylinderkopf 1 gehört und den Fließkanal 6 durchsetzt. Bei
einem Einpressen des Einsatzes 2 in den Zylinderkopf 1 gelangt
das Fließmaterial 9 um die zweckmäßigerweise abgerundeten Kanten
des engeren Kanalendes 7 herum in die Vertiefung 8 und bildet
dort Hinterschneidungen 10 und 11, die einen Formschluß zwischen
Zylinderkopf 1 und Einsatz 2 herstellen.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist hier auf dem Umfang des
umlaufenden Ringflansches 4 nur ein Fließkanal dargestellt. Eine
besonders feste Verbindung zwischen Zylinderkopf 1 und Einsatz 2
läßt sich jedoch dann erzielen, wenn mehrere Fließkanäle gleich
mäßig oder unregelmäßig auf den Umfang des Ringflansches 4 ver
teilt werden.
Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. Die Anordnung von Fließkanälen
ist auch denkbar in einem mit 12 bezeichneten mittleren Bereich
oder einem mit 13 bezeichneten oberen Bereich des Einsatzes 2.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 sind auf dem Ringflansch 4
Schiebekanäle angeordnet, die gerade oder kegelig (siehe 6′) aus
geführt sein können und sich über die gesamte axiale Länge des
Ringflansches 4 erstrecken. Auch an solchen Schiebekanälen sind
die Einläufe abgerundet. Von besonderer Bedeutung ist eine umlau
fende Fase 14, deren Schrägungswinkel γ vorzugsweise einen Be
trag von 3 bis 5° aufweist. Diese Anschrägung ermöglicht eine ho
he Prozeßsicherheit bei der automatisierten Montage des Einsatzes
2. Förderlich in diesem Zusammenhang ist auch eine geringfügige
Verkleinerung des Durchmessers der unteren Fasenkante gegenüber
dem Durchmesser des unteren Ringflanschteils.
Im Hinblick auf die Erzeugung von Vertiefungen im Ringflansch 4
können ergänzend oder alternativ zu den bereits beschriebenen Va
rianten Kugel- oder Ellipsoidkalotten 15 bzw. 16 vorgesehen wer
den, in die ebenfalls Fließkanäle 6.1 bis 6.3 einmünden (siehe
Fig. 3). Eine mit diesen Geometrien vergleichbare Wirkung kann
auch dadurch erzielt werden, daß die Ringnut 8 durch glatte Zy
lindersegmentabschnitte unterbrochen ist (siehe 6′′ in Fig. 2).
Um den erfindungsgemäß angestrebten Erfolg sicherzustellen, muß
bei der Werkstoffauswahl für den Einsatz 2 darauf geachtet wer
den, daß dieser wesentlich schwerer plastisch verformbar ist als
der ihn umgebende Werkstoff des Zylinderkopfes.
Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die
Wärmeausdehnungskoeffizierten α der verwendeten Werkstoffe für
den Zylinderkopf 1 und den Einsatz 2 so gewählt, daß entsprechend
den Betriebstemperaturen T der betreffenden Bauteile folgende Be
ziehung gilt:
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 1 zeigt stellvertretend für alle
Varianten, daß durch die Ausbildung der Hinterschneidungen 10 und
11 ein Formschluß hergestellt werden kann, der auch bei höchster
Temperaturbelastung noch ausreichende Sicherheit bietet. Der in
der Regel höhere Ausdehnungskoeffizient des Zylinderkopfmaterials
sorgt dafür, daß die Hinterschneidungen 10 und 11 durch Tempera
turdehnung noch größer werden und damit einen verbesserten Halt
ermöglichen. Andererseits schrumpfen sie bei einer Temperaturab
kühlung auch nicht so weit zusammen, daß sie durch die engere
Öffnung 7 des Kanals 6 hindurchfallen können. Durch leichte Ab
rundungen auch der Einlaßkanten des Fließkanals 6 werden Einker
bungen im Zylinderkopf 1 weitestgehend vermieden. Die gesamte An
ordnung wird dadurch weniger anfällig für kerbinduzierte Rißbil
dung.
Erfinderseitige Untersuchungen haben ergeben, daß zufriedenstel
lende Ergebnisse auch ohne Fließkanäle bei bloßem Vorhandensein
einer Ringnut oder mehrerer Kugelkalotten erreicht werden können.
Durch beliebige Kombination der in den Unteransprüchen angegebe
nen Maßnahmen kann ein hohes Maß an Funktionssicherheit erzielt
werden.
Claims (10)
1. Anordnung mit einem Zylinderkopf (1) für eine Brennkraftma
schine und einer durch einen metallischen Einsatz (2) gebilde
ten Wirbelkammer (3), die mittels einer Preßpassung in dem Zy
linderkopf (1) in der Weise gehalten ist, daß im Bereich der
Preßpassung wenigstens eine der einander zugeordneten Flächen
des Einsatzes (2) oder des Zylinderkopfes (1) eine Kontur zur
Bildung eines Formschlusses mit der anderen Fläche aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen überwiegend nach der
Art eines glatten Zylindermantels gebildet sind und an wenig
stens einer der Flächen in dem Zylindermantel wenigstens eine
Vertiefung (Ringnut 8) vorgesehen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertiefung in einem umlaufenden Flansch (Ringflansch 4) des
Einsatzes (2) angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an we
nigstens einer der Flächen wenigstens ein im wesentlichen ko
nusartiger und in axialer Richtung verlaufender Fließkanal (6)
vorgesehen ist, der mit einem engeren Kanalende (7) in eine
Vertiefung (Ringnut 8) der einen Fläche mündet.
4. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der umlaufende Flansch (Ringflansch 4) als Vertiefung eine
Ringnut (8) aufweist, die
- - die Außenfläche des Flansches (4) in eine obere, der Wir belkammer zugewandte Flanschfläche (4.1) und eine untere, dem Boden des Einsatzes (2) zugewandte Flanschfläche (4.2) unterteilt,
- - eine Einmündung für den Fließkanal (6) aufweist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei ei
nem vorgegebenen Betriebszustand der Brennkraftmaschine für
die sich einstellenden Temperaturen im metallischen Einsatz
(2) und im Zylinderkopf (1) im Hinblick auf die Wärmeausdeh
nungskoeffizierten α dieser Bauteile gilt:
6. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehre
re, vorzugsweise gleichmäßig, auf dem Umfang des Flansches
verteilte Fließkanäle vorgesehen sind.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Übergang von der Zylindermantelfläche zur Vertiefung (Ringnut
8) abgerundet ist.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstoff des Zylinderkopfes (1) eine niedrigere Streckgrenze
aufweist als derjenige des metallischen Einsatzes (2).
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertiefungen nach der Art einer Ellipsoid- oder Kugelkalotte
gebildet ist
10. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Ringflansch (4) mehrere auf dem Umfang verteilte Vertiefungen
vorgesehen sind.
11. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß den
Vertiefungen individuell Fließkanäle zugeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4333509A DE4333509B4 (de) | 1992-12-18 | 1993-10-01 | Verfahren zum Herstellen einer Anordnung mit einem Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine und einer durch einen Einsatz gebildeten Wirbelkammer |
Applications Claiming Priority (3)
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DEP4242957.9 | 1992-12-18 | ||
DE4333509A DE4333509B4 (de) | 1992-12-18 | 1993-10-01 | Verfahren zum Herstellen einer Anordnung mit einem Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine und einer durch einen Einsatz gebildeten Wirbelkammer |
Publications (2)
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DE4333509A1 true DE4333509A1 (de) | 1994-06-23 |
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DE4333509A Expired - Fee Related DE4333509B4 (de) | 1992-12-18 | 1993-10-01 | Verfahren zum Herstellen einer Anordnung mit einem Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine und einer durch einen Einsatz gebildeten Wirbelkammer |
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---|---|
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005008552A1 (de) * | 2005-02-23 | 2006-08-31 | Röhm GmbH & Co. KG | Fließverhalten von Polyphenylenoxidschmelzen während der Verarbeitung II |
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1993
- 1993-10-01 DE DE4333509A patent/DE4333509B4/de not_active Expired - Fee Related
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