DE4333176A1 - Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser - Google Patents

Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser

Info

Publication number
DE4333176A1
DE4333176A1 DE4333176A DE4333176A DE4333176A1 DE 4333176 A1 DE4333176 A1 DE 4333176A1 DE 4333176 A DE4333176 A DE 4333176A DE 4333176 A DE4333176 A DE 4333176A DE 4333176 A1 DE4333176 A1 DE 4333176A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reactor
guide tube
bed reactor
fluidized bed
waste water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE4333176A
Other languages
English (en)
Inventor
Gerhard Dr Langhans
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde Engineering Dresden GmbH
Original Assignee
Linde KCA Dresden GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Linde KCA Dresden GmbH filed Critical Linde KCA Dresden GmbH
Priority to DE4333176A priority Critical patent/DE4333176A1/de
Publication of DE4333176A1 publication Critical patent/DE4333176A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
    • C02F3/08Aerobic processes using moving contact bodies
    • C02F3/085Fluidized beds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/28Anaerobic digestion processes
    • C02F3/2806Anaerobic processes using solid supports for microorganisms
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E50/00Technologies for the production of fuel of non-fossil origin
    • Y02E50/30Fuel from waste, e.g. synthetic alcohol or diesel
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W10/00Technologies for wastewater treatment
    • Y02W10/10Biological treatment of water, waste water, or sewage

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biological Treatment Of Waste Water (AREA)
  • Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft einen Wirbelbettreaktor zur anaeroben Reinigung von Abwasser, in vertikaler, zylindrischer Bauart, der mit Zu- und Ablauf, Biogasabzug sowie Flüssig­ keitskreislaufpumpe ausgerüstet ist und in dessen Innerem sich zylindrische Leitrohre und fluidisierbare Trägerkörper befinden.
Es ist bekannt, zur Intensivierung aerober und/oder anaerober Prozesse bei der biolo­ gischen Abwasserbehandlung Bakterien auf Trägerkörpern zu immobilisieren. Neben Festbettschüttungen hat sich insbesondere der Einsatz schwimmender oder fluidisier­ barer Bewuchsträger bewährt, da die beweglichen Träger einen guten Nährstofftrans­ port gewährleisten und außerdem zu dick aufgewachsener Bakterienrasen leichter ab­ gestoßen werden kann. Schwimmende Bewuchsträger mit einem Dichteverhältnis zu Wasser von höchstens 1 haben jedoch den Nachteil, daß sie in einer sich bildenden Schaumschicht zum Aufrahmen neigen. Außerdem sind derartige Trägerkörper im Ab­ lauf der Behandlungsanlage nicht problemlos von im Wasser suspendierten Feststoffen zu trennen. Darüber hinaus beeinflußt der aufwachsende Biorasen die Schwimmeigen­ schaften der Trägerkörper stark. Andererseits erfordert der Einsatz von Trägerkörpern mit einem Dichteverhältnis von über 2 (z. B. Sand) eine hohe Fluidisierungsenergie, wo­ durch eine sehr hohe Scherbeanspruchung des Biorasens bewirkt wird. Für suspen­ dierte Feststoffe im Wasser hat das Festbett außerdem die Wirkung eines Filters, so daß die Trägerteilchen nach kurzen Standzeiten gereinigt werden müssen. Deshalb sind die Vorteile der Prozeßintensivierung durch die bekannten Verfahren insbeson­ dere bei feststoffhaltigen Abwässern kaum nutzbar.
In der DD 3 00 362 A5 ist auch schon vorgeschlagen worden, zur gleichzeitigen biologi­ schen Behandlung von Abwasser mit einer erhöhten Kohlenstoff-, Phosphor- und Stickstoff-Eleminierungsleistung Wirbelbettreaktoren einzusetzen, die durch Trenn­ wände in unterschiedliche Zonen unterteilt sind. Aber auch derartige Reaktoren sind bei feststoffhaltigen Abwässern nur bedingt einsetzbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wirbelbettreaktor der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß auch Abwässer mit suspendierten Feststoffen problemlos gereinigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
  • a) im Bodenbereich des zylindrischen Reaktors ein Zwischenboden eingebaut ist, der zum Reaktorboden hin einen trägerkörperfreien Raum schafft, in den mindestens eine Flüssigkeitsumwälzleitung einmündet,
  • b) der Zwischenboden aus einem kreisringförmigen, ebenen, perforierten Außenrand und einem nach oben gerichteten kegelförmigen Zentrum besteht,
  • c) ein erstes Leitrohr axial über dem Zwischenboden so angeordnet ist, daß eine Durchströmöffnung zwischen ihm und dem Zwischenboden verbleibt,
  • d) ein zweites Leitrohr von geringerem Durchmesser, in welches der Flüssigkeitszulauf mündet, koaxial über dem ersten Leitrohr, teilweise in dieses hineinragend, gehaltert ist, und
  • e) sich der Reaktorkopf nach oben hin konisch erweitert und in diesem Bereich, über dem zweiten Leitrohr eine sich nach oben konisch verjüngende Leiteinrichtung an­ geordnet ist.
Das erste Leitrohr und der bis zur Reaktorwand bestehende kreisförmige Außenraum weisen vorzugsweise ein Flächenverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2 auf.
Das Flächenverhältnis zwischen dem zweiten Leitrohr und dem bis zur Reaktorwan­ dung bestehenden kreisringförmigen Außenraum beträgt vorteilhafterweise 1 : 4 bis 1 : 6.
Außerdem beträgt das Verhältnis des Reaktordurchmessers zur Reaktorhöhe zweck­ mäßigerweise 1 : 3 bis 1 : 8.
Vorzugsweise sind Trägerkörper mit einem Dichteverhältnis zu Wasser von höchstens 1,3 vorgesehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Trägerkörper ein Korngrößenspektrum mit einem Verhältnis von größter zu kleinster Teilchenabmessung von 3 : 1 bis 20 : 1 auf.
Anhand der Funktionsweise des Reaktors soll im folgenden erläutert werden, welche Bedeutungen den einzelnen Merkmalen des erfindungsgemäßen Wirbelbettreaktors zukommen:
Die Trägerkörper können auf verschiedene Weise verwirbelt werden. Es können z. B. Einrichtungen zum Umpumpen der Flüssigkeit, zum Einpressen von Biogas oder zur Zweiphasenstrahlbegasung vorgesehen sein. Derartige Einrichtungen sind an sich be­ kannt und sollen hier nicht näher beschrieben werden.
Um die zur Bewegung der Trägerkörper notwendige Leerrohrgeschwindigkeit von 5 m/h nicht über den gesamten Querschnitt des Reaktors erzeugen zu müssen, wird ein er­ stes Leitrohr eingezogen und nur im ringförmigen Außenraum eine aufwärts gerichtete Strömung induziert. Das Flächenverhältnis von Außenraum zu Leitrohrraum wird je nach suspendiertem Feststoffgehalt, dispergierter Gasphase und Dichteverhältnis des Trägermaterials eingestellt. Das Dichteverhältnis des Trägermaterials wird so einge­ stellt, daß es größer ist als jenes der Hauptfraktion der suspendierten Feststoffe.
Die sich konisch nach oben verjüngende Leiteinrichtung unterstützt die Rezirkulation der im Leitrohrinnenraum sedimentierenden Trägerkörper in den Reaktorbereich, in dem die Trägerkörper fluidisiert sind.
In Folge der Querschnittserweiterung oberhalb des ersten Leitrohres sedimentiert der Hauptteil der Trägerkörper trotz der Auftriebseffekte durch das gebildete Biogas. Das zentrische zweite Leitrohr, dessen Durchmesser vorzugsweise ein Fünftel des Re­ aktordurchmessers aufweist, ermöglicht den Rücklauf von Feststoffagglomeraten aus dem Reaktorkopf, die durch die Gasphase nach oben mitgeschleppt wurden. Durch den in das zweite Leitrohr eingespeisten Zulauf von frischem Abwasser wird die Rück­ strömung unterstützt.
Zur weiteren Verringerung der Reaktorleerrohrgeschwindigkeit wird der Querschnitt des Reaktorkopfes vergrößert.
Ein im Reaktorkopf angeordneter Phasenseparator unterstützt eine Abtrennung der Gasphase.
Falls die Trägerkörper durch Flüssigkeitsumwälzung verwirbelt werden, wird die Zirku­ lationsflüssigkeit vorzugsweise hinter einer im oberen Bereich des Reaktors angeord­ neten Tauchwand angesaugt. Um ein Verstopfen des unteren Bereiches des Reaktors durch über den Umwälzkreislauf eingetragene Trägerkörper zu vermeiden, ist der Bo­ den des Reaktors als Kegel ausgebildet mit der Möglichkeit einer Grundabsaugung.
Der Abwasserablauf erfolgt bevorzugt mittels eines getauchten Überlaufs aus der gas- und sedimentarmen Kopfzone des Reaktors.
Da das Trägermaterial ein unterschiedliches Korngrößenspektrum aufweist, stellt sich die Hauptzirkulation im Bereich des unteren, ersten Leitrohres ein, in dem durch Einlei­ tung von frischem Abwasser der höchste Stoffumsatz erfolgt. Die Trägerkörperfraktion mit den feinsten Korngrößen bildet darüber ein Wirbelbett, in dem eine Nachreinigung des Wassers erfolgt. Grobdisperse organische Feststoffe werden so lange in der Hauptzirkulation mitgeführt, bis ihre Volumenabnahme in Folge Hydrolyse den Austrag in die Wirbelschicht und weiter zum Reaktorablauf gestattet. Anorganische Feststoffe hoher Dichte lassen sich als Bodenschlamm abziehen und in einem Trennbehälter hydraulisch von mitgerissenen Trägerkörpern trennen, die über den Abwasserzulauf wieder dem Reaktor zugeführt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Wirbelbettreaktor wird ein weitgehender Aufschluß der Feststoffe im zirkulierenden Trägerbett und eine sichere Trennung von Restfeststoffen von den Trägerkörpern erreicht. Durch die spezielle Reaktorkonstruktion ist beim Be­ trieb mit minimiertem Energieeintrag gewährleistet, daß die Trägerkörper mit den auf­ gewachsenen Bakterien durch Zirkulation im Reaktionsraum ständig optimal mit Nähr­ stoffen versorgt werden. Außerdem erfolgt auf hydraulischem Wege eine gute Tren­ nung von Trägermaterial und suspendierten Feststoffen. Darüber hinaus ermöglichen die durch die Leitrohre gebildeten Reaktionszonen eine intensive Vor- sowie anschlie­ ßende Feinreinigung des Wassers in einem Reaktor.
Als Trägerkörper kommen insbesondere Schaumstoffwürfel in Betracht, deren Dichte durch Zuschlagstoffe eingestellt werden kann. Eine weitere Intensivierung der Abwas­ serreinigung ist durch eine gleichzeitige Enzymeinlagerung in das Trägermaterial mög­ lich, wodurch ein zellexterner Substrataufschluß stattfinden kann.
Der Wirbelbettreaktor kann mit Vorteil bei allen feststoffhaltigen Abwässern verwendet werden, insbesondere eignet er sich für Abwässer der Nahrungsgüterindustrie.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in der Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden:
Der Reaktor 1 hat bei einem Durchmesser von 4 Meter und einer Höhe von 12,5 Meter ein Volumen von 157 m³. Der Ablauf 2 liegt bei 11,5 Meter, während sich der Flüssig­ keitsspiegel 3 in Folge eines Oberdrucks in der Gasphase von 5000 Pa bei 11 Meter einstellt. Der Ringraum 4 unter dem Zwischenboden 5 hat eine Höhe von 0,5 Meter. Damit beträgt das Nettoreaktionsvolumen 138 m³. In dem oberhalb des Zwischenbo­ dens 5 angeordneten Reaktionsraum befindet sich eine Schüttung aus Trägerkörpern 18, die ca. 30 Vol.-% des Rauminhaltes einnimmt. Die Schüttung besteht aus einem porösen Granulat mit einem Dichteverhältnis zu Wasser von 1,06 und einem Korngrö­ ßenspektrum von 1,5 bis 4 mm.
Das erste Leitrohr 6 hat einen Durchmesser von 2,5 Meter und reicht von 0,5 Meter Höhe über dem Zwischenboden 5 6 Meter nach oben. Das zweite Leitrohr 7, mit einem Durchmesser von 1,6 Meter und einer Höhe von 3 Meter, ragt 0,5 Meter in das erste Leitrohr 6 hinein. In das zweite Leitrohr 7 wird zentrisch von oben über einen Abwas­ serzulauf 8 ungereinigtes Abwasser mit einer nach unten gerichteten Freistrahlwirkung eingespeist. In einer Höhe von 10 Meter beginnt die sich konisch nach oben verjün­ gende Leiteinrichtung, die einen Durchmesser von 3 Meter und einen Neigungswinkel von 40° aufweist. Die Leiteinrichtung reicht bis in den oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 3 liegenden Gasraum 9.
Der sich ab 9 Meter Höhe nach außen konisch erweiternde Reaktorkopf erreicht in 11 Meter Höhe einen Durchmesser von 5 Meter. Durch eine eingezogene Tauchwand 10 wird in dieser Erweiterung eine Kammer 11 geschaffen, aus der von einer Pumpe 12 gas- und trägermaterialarme Flüssigkeit abgepumpt und unter den Zwischenboden 5 gedrückt wird.
Der Zwischenboden 5 bildet im Bereich des Querschnittes des ersten Leitrohres 6 einen Vollblechkegel mit 15° Neigung, während außen ringförmig perforiertes Material (z. B. Siebgewebe, Streckmetall, Lochblech) angeordnet ist, das einen Flüssigkeits­ durchtritt von unterhalb des Zwischenbodens 5 in den darüber liegenden Reaktions­ raum gestattet. Dabei ist die Lochgröße des perforierten Materials so gewählt, daß keine Trägerkörper 18 hindurchfallen können.
Eine Sumpfentleerung aus dem Raum 4 unterhalb des Zwischenbodens 5 ist nach Be­ darf mit einer zweiten Pumpe 13 möglich.
Der Reaktor 1 wird für eine hydraulische Verweilzeit von ca. 1 Tag und eine CSB- Raumbelastung von 30 kg/m³/Tag eingesetzt, was einem Abwasserdurchsatz von 140 m³/Tag mit einer CSB-Zulaufkonzentration von 30 000 mg/l entspricht. Dabei wird ein 85%iger Abbau erreicht.
Die fluidisierten Trägerkörper 18 werden von Anaerobiern besiedelt, die durch Selektion an das spezielle Abwasser adaptiert worden sind. Es kann auf eine externe Schlammeindickung und Schlammrückführung verzichtet werden.
Während einer Einfahrphase zum Anwachsen der Bakterienflora erfolgt die Fluidisie­ rung der Trägerkörper 18 bei Einsatz eines verdünnten Abwassers hauptsächlich auf hydraulischem Wege durch einen Flüssigkeitsaufstrom im Reaktor, der durch die Kreislaufpumpe 12 erzeugt wird. Der Flüssigkeitsaufstrom wird durch die nach unten gerichtete zentrische Zuführung des Rohabwassers unterstützt. Die Umwälzung über die Kreislaufpumpe 12 wird so eingestellt, daß im Ringraum 14 eine aufwärts gerichtete Leerraumgeschwindigkeit von 5 m/h erreicht wird. Die Leerraumgeschwindigkeit kann einsatzspezifisch zwischen 3 und 10 m/h variieren.
Die größeren Trägerkörper 18 fallen zuerst aus dem fluidisierten Trägerkörperbett her­ aus und werden über den Ringraum 17 zwischen dem ersten Leitrohr 6 und dem zwei­ ten Leitrohr 7 zentrisch nach unten rückgeführt. In Folge des nach oben zunehmenden Reaktorquerschnitts verringert sich die Flüssigkeitsaufwärtsgeschwindigkeit, so daß im oberen Reaktorteil auch die leichteren Trägerkörper 18 nicht weiter mitgeführt werden und damit ebenfalls in den zentrischen Abwärtsstrom geraten.
Im Abwasser enthaltene suspendierte Feststoffe organischer Natur zirkulieren ebenfalls in den Fluidbettkreisläufen so lange, bis sie durch enzymatische Hydrolyse abgebaut werden.
Mit zunehmender Biogasproduktion übernimmt die Gasauftriebswirkung die Fluidisie­ rung der Trägerkörper 18 im Reaktoraußenraum 14. Damit kann der Umwälzkreislauf über die Umwälzpumpe 12 reduziert bzw. völlig außer Betrieb genommen werden. Die zentrische Abwärtsbewegung wird weiterhin durch den abwärts gerichteten Abwasser­ zulauf induziert. Sie kann durch einen Kreislaufwasserstrom über Leitung 20 intensiviert werden.
Entsprechend der Abwasserbelastung und der daraus zu erwartenden Gasproduktion wird das für den speziellen Einsatzfall erforderliche Korngrößenspektrum und Dichte­ verhältnis der verwendeten Trägerkörper festgelegt.
Im Reaktorkopf wird das aufsteigende Biogas durch die Leiteinrichtung 15 weitgehend mittig abgeführt, so daß für die Flüssigkeitsumwälzung weitgehend gas- und feststof­ farmes Wasser verfügbar ist. In der Zeichnung sind die Gasblasen, die durch das bei den anaeroben Abbaureaktionen gebildete Biogas im Abwasser entstehen, mit der Be­ zugsziffer 19 bezeichnet. Das aus dem Reaktorkopf über einen Abgasstutzen 16 abge­ zogene Biogas wird in bekannter Weise energetisch verwertet.

Claims (6)

1. Wirbelbettreaktor zur anaeroben Reinigung von Abwasser, in vertikaler, zylindri­ scher Bauart, der mit Zu- und Ablauf, Biogasabzug sowie Flüssigkeitskreislauf­ pumpe ausgerüstet ist und in dessen Innerem sich zylindrische Leitrohre und fluidi­ sierbare Trägerkörper befinden, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) im Bodenbereich des zylindrischen Reaktors ein Zwischenboden (5) eingebaut ist, der zum Reaktorboden hin einen trägerkörperfreien Raum (4) schafft, in den mindestens eine Flüssigkeitsumwälzleitung einmündet,
  • b) der Zwischenboden (5) aus einem kreisringförmigen, ebenen, perforierten Au­ ßenrand und einem nach oben gerichteten kegelförmigen Zentrum besteht,
  • c) ein erstes Leitrohr (6) axial über dem Zwischenboden (5) so angeordnet ist, daß eine Durchströmöffnung zwischen ihm und dem Zwischenboden (5) verbleibt,
  • d) ein zweites Leitrohr (7) von geringerem Durchmesser, in welches der Flüssig­ keitszulauf (8) mündet, koaxial über dem ersten Leitrohr (6), teilweise in dieses hineinragend, gehaltert ist, und
  • e) sich der Reaktorkopf nach oben hin konisch erweitert und in diesem Bereich über dem zweiten Leitrohr (7), eine sich nach oben konisch verjüngende Leit­ einrichtung (15) angeordnet ist.
2. Wirbelbettreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenver­ hältnis zwischen dem ersten Leitrohr (6) und dem bis zur Reaktorwandung beste­ henden kreisförmigen Außenraum (14) 1 : 1 bis 1 : 2 beträgt.
3. Wirbelbettreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flä­ chenverhältnis zwischen dem zweiten Leitrohr (7) und dem bis zur Reaktorwan­ dung bestehenden kreisförmigen Außenraum 1 : 4 bis 1 : 6 beträgt.
4. Wirbelbettreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Reaktordurchmessers zur Reaktorhöhe 1 : 3 bis 1 : 8 beträgt.
5. Wirbelbettreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Trägerkörper (18) mit einem Dichteverhältnis zu Wasser von höchstens 1,3 vorge­ sehen sind.
6. Wirbelbettreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerkörper (18) ein Korngrößenspektrum im Verhältnis größter zu kleinster Teilchenabmessung von 3 : 1 bis 20 : 1 aufweisen.
DE4333176A 1993-09-29 1993-09-29 Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser Withdrawn DE4333176A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4333176A DE4333176A1 (de) 1993-09-29 1993-09-29 Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4333176A DE4333176A1 (de) 1993-09-29 1993-09-29 Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4333176A1 true DE4333176A1 (de) 1995-03-30

Family

ID=6498960

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4333176A Withdrawn DE4333176A1 (de) 1993-09-29 1993-09-29 Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4333176A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10350502B3 (de) * 2003-10-29 2005-06-09 Herding Gmbh Filtertechnik Reaktor und Verfahren zur anaeroben Abwasserbehandlung
CN100412007C (zh) * 2006-01-12 2008-08-20 林长青 多相内循环厌氧反应器
CN114956324A (zh) * 2022-06-28 2022-08-30 成都利尔环保技术开发有限公司 一种新型内循环推流厌氧反应器

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10350502B3 (de) * 2003-10-29 2005-06-09 Herding Gmbh Filtertechnik Reaktor und Verfahren zur anaeroben Abwasserbehandlung
CN100412007C (zh) * 2006-01-12 2008-08-20 林长青 多相内循环厌氧反应器
CN114956324A (zh) * 2022-06-28 2022-08-30 成都利尔环保技术开发有限公司 一种新型内循环推流厌氧反应器
CN114956324B (zh) * 2022-06-28 2023-11-03 成都利尔环保技术开发有限公司 一种新型内循环推流厌氧反应器

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2407008A1 (de) Verfahren zur entfernung von organischem kohlenstoff aus abwasser
EP0335825B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur zweistufigen anaeroben Aufbereitung flüssiger Substrate
EP1943194B1 (de) Verfahren und reaktor zur anaeroben behandlung von abwasser mittels eines uasb
DE2743956A1 (de) Vorrichtung zur gleichzeitigen behandlung von primaeren und sekundaeren abwasserschlaemmen
WO2014012817A1 (de) Anaerobe abwasserbehandlung mit schlammentgasung und schlammrückfuhr sowie behandlungsanlage
DE10352636B4 (de) Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Abwässern auf Schiffen
DE4303529C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur chemisch-physikalischen und/oder biologisch-physikalischen Bodenreinigung
DE4213015C2 (de) Biogasreaktor
EP3740455B1 (de) Verfahren zur rückgewinnung von magnesiumammoniumphosphat
DE4420418A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen chemischer Verunreinigungen aus Materialien, insbesondere Erdreich
DE4333176A1 (de) Wirbelbettreaktor zu anaeroben Reinigung von Abwasser
DE102006032489B4 (de) Reaktor mit Zulaufverteilsystem zur anaeroben Abwasserreinigung
WO2004035486A1 (de) Reaktor mit zwei gasabscheidern und verfahren zur anaeroben behandlung von flüssigkeiten
EP2260007A1 (de) Reaktor mit dreiphasentrennvorrichtung
DD241406A1 (de) Duesenbodenloser rieselfilmreaktor zur kontinuierlichen eliminierung geloester wasserinhaltsstoffe
DE3439548A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur biologischen behandlung von abwasser
DE3621328A1 (de) Vorrichtung und verfahren zur kultivierung von immobilisierten mikroorganismen
DE3819965A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur anaeroben fliessbett-reinigung von abwasser
DD200133A1 (de) Vorrichtung zur anaeroben behandlung von schlaemmen und abwaessern
EP0602096B1 (de) Verfahren zur mikrobiologischen bodenreinigung
EP0058247B1 (de) Verfahren zur anaeroben Reinigung von mit organischen Stoffen belasteten Flüssigkeiten und Anlage zur Durchführung des Verfahrens
EP0501355B1 (de) Verfahren zur anaeroben Wasserbehandlung, insbesondere zur mikrobiellen Nitrateliminierung aus Trinkwasser
EP0226715B1 (de) Verfahren zur biologischen Denitrifizierung von Wasser und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
DE102017129224B4 (de) Verfahren und Reaktor zur Reinigung von Abwasser
AT389297B (de) Verfahren zur herstellung einer klaren fluessigkeit und klaereinrichtung

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee