DE4329245A1 - Vorrichtung zum Überleben bei globalen Katastrophen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überleben bei globalen Katastrophen, schweren Erd- oder Seebeben, wie sie beispielsweise bei einer Kollision eines Asteroiden mit der Erde entstehen.

Die Vorrichtung ist weltweit überall dort einsetzbar, wo die Notwendigkeit, globale Katastrophen zu überleben, gesehen wird.

Zwischen Mars und Jupiter befinden sich zahlreiche Kleinplaneten oder Asteroiden auf Sonnenumlaufbahnen. Über hundert Erdbahnkreuzer sind bisher bekannt; jedes Jahr kommen durch Kollisionen untereinander neue hinzu. Ihre Gesamtzahl wird auf einige Tausend geschätzt.

Bei einem Zusammenstoß der Erde mit einem Asteroiden, der einen Durchmesser von einem oder gar zehn Kilometer hat, wird ein Großteil des irdischen Lebens ausgelöscht. Eine enorme Bebenwelle liefe mehrmals um die Erde, kaum ein Bauwerk würde ihr standhalten.

Aus der Erdgeschichte ist der große Faunenschnitt zum Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren auf den gewaltigen Einschlag eines Asteroiden zurückzuführen. Aber auch in jüngerer Zeit gab es eine kleinere Kollision (1908 Tunguska-Einschlag) und gefährliche Begegnungen: Hermes passierte 1937 in nur 600 000 km Abstand die Erde, 1989 FC im März 1989 in nur 700 000 km Abstand und schließlich kreuzte ein bisher unbekannter Asteroid von ca. 3 km Durchmesser die Erdbahn am 08.12.92 in 3,5 Millionen km Abstand. Ein einige tausend Tonnen schwerer Himmelskörper tangierte die Erde am 10.08.1972 in einem Abstand von 58 km.

Der nächste Einschlag mit global katastrophaler Wirkung wird kommen; nur wissen wir nicht wann. Vielleicht in einer Million Jahren - vielleicht aber schon morgen! (Kosmos, Das Himmelsjahr 1992, S. 138 ff)

Angesichts solcher möglichen Szenarien wird überlegt, Atomraketen zur Abwehr in die Nähe von Kollisions- Asteroiden zu schießen, um diese abzulenken. Das setzt aber eine sehr präzise Vermessung der Asteroidenbahn und ein nicht minder genaueres Steuern der Abwehrraketen voraus. (Bild der Wissenschaft 4/93, S. 26)

Hierzu wünscht man sich ein weltweites Beobachtungsnetz, bestehend aus mindestens 12 Observatorien, jedes mit einem 2-Meter-Teleskop bestückt. (VDI-Nachrichten 16/1993, S. 16).

Bis derartige Erkennungsvorrichtungen installiert und die weiter erforderlichen Abschußeinrichtungen einsatzbereit sind, können gut zehn oder mehr Jahre vergehen; ob die Abwehr einer Kollision dann im Ernstfall auch tatsächlich gelingt, ist eine weitere Unsicherheit.

Nach dem Stand der Technik gibt es eine Reihe von Vorschlägen, Bauwerke vor Erdbebenschäden zu schützen.

In DE-PS 33 25 783 soll ein Gebäude mit einer im Boden eingespannten Mittelstütze gelenkig gelagert werden.

Ein schwimmend gelagerter Körper soll in DE-PS 31 21 045 vor Schäden durch Bodenerschütterungen mit mechanischen Isolatoren, die nach allen Richtungen elastisch ausgebildet sind, geschützt werden. Aber der Körper ist dabei auf einem steif mit dem Untergrund verbundenen Fundament gelagert.

Ein Auflager zur Erdbebensicherung von Bauwerken mit einem geschlossenen, verformbaren Gehäuse wird von DE-PS 36 11 809 vorgeschlagen, dessen Volumen unter Erdbebenwirkung konstant bleiben soll und das mit einer körnigen Substanz und einer Flüssigkeit gefüllt ist.

Alle gegenwärtig vorhandenen Rettungsmittel sind für diese globale Katastrophe und ihre Folgen ungeeignet. Mit der Erde verbundene Bauwerke werden zerstört und möglicherweise rechtzeitig aufsteigende Fluggeräte dürften durch die atmosphärischen Turbulenzen abstürzen beziehungsweise wegen der nach dem Einschlag unbrauchbaren Flugplätze nicht mehr landen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche den global katastrophalen Folgen der Kollision eines größeren Asteroiden mit der Erde standhält und das Überleben ihrer Insassen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die aus einer federnd gelagerten äußeren Kapsel und einer schwimmend gelagerten inneren Kapsel besteht.

Gleichmäßig über die Oberfläche der äußeren Kapsel verteilte Federbeine gewährleisten eine Abfederung der Doppelkapsel bei vertikalen und horizontalen Erschütterungen. Sogenannte Aufstandsflächen an den Enden der Federbeine verhindern das Einsinken der Vorrichtung bei sich auf lockerndem Untergrund. Die Aufstandsflächen sind der Oberfläche anzupassen, auf der die Vorrichtung stationiert werden soll. Durch mehrere gerundete, kugelsegmentartige Oberflächen kann ein indifferentes Gleichgewicht der Vorrichtung geschaffen werden. Durch die schwimmend gelagerte innere Kapsel bleibt die Arbeitsfläche der Insassen, auf der Sitz- oder Liegeflächen angeordnet sein können, auch bei Bewegung der äußeren Kapsel annähernd horizontal zur Erdoberfläche, weil sich im unteren Kapselbereich der Schwerpunkt durch Stromversorgung, Wasserbehälter, Atemluftbehälter, Werkzeuge und ähnliches befindet. Geeignete Sicherheitsvorrichtungen, wie stoßgeschützte Liegeflächen mit Anschnallgurten, erhöhen die Sicherheit der Insassen der Vorrichtung.

Die innere Kapsel verfügt über eine verschließbare Luke und Panzerglasfenster. Für eine gute Rundumsicht sorgen neben den Sichtfenstern an der äußeren Kapsel stationierte Videokameras. Die Umgebungsbedingungen der Kapsel werden durch entsprechende Meßberäte erfaßt und registriert.

Vorteilhaft ist es, die innere Kapsel mit einer wärmeisolierenden Polsterung auszukleiden.

Der Zugang in die Kapseln erfolgt über eine einziehbare Einstiegshilfe, die eine Leiter sein kann. Die Lagerung der inneren Kapsel in der äußeren Kapsel kann praktischerweise über Rollen erfolgen. Die Bewegung der inneren Kapsel in der äußeren Kapsel kann von Hand oder durch elektrisch zu betätigende Vorrichtung erfolgen. Die Vorrichtung ist vom Fachmann so auszulegen, daß sie für den Fall, daß sie von einer Flutwelle erfaßt wird, aufgrund ihres natürlichen Auftriebes schwimmt. Die Innenkugel ist klimatisiert.

Um eine einfache Anlieferung auch in abgelegenere Gegenden zu ermöglichen, sind die Federbeine der Vorrichtung demontierbar.

Um Ortsveränderungen der Vorrichtung vornehmen zu können, besteht die Möglichkeit, an der äußeren Kapsel einen aufblasbaren Ballon und einen Fallschirm anzuordnen.

Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und zwei Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:

Fig. 1 Erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überleben in schematischer Darstellung mit einer Person.

Fig. 2 Erfindungsgemäße Vorrichtung mit mehreren Aufstellfüßen und einer Ausstiegsöffnung.

Nach Fig. 1 besteht die Vorrichtung aus einer inneren Kapsel 1 mit gepolsteter Auskleidung 19, die in einer geteilten äußeren Kapsel 2 reibungsarm mittels Kugelrollen 3 gelagert ist. Die äußere Kapsel ist zur Abfederung von Stößen mit an der Außenoberfläche der äußeren Kapsel gleichmäßig verteilten Federbeinen 2 mit Stoßdämpfern 5 versehen. Die Federbeine 4 sind mit Aufstandsflächen 20 versehen. Zwischen den Federbeinbefestigungen befinden sich Sichtöffnungen 23 in Form eines Lochbleches zur Durchsicht für den Insassen. Damit ein Einstieg in die innere Kapsel möglich ist, muß eine größere Einstiegsöffnungen 22 der äußeren Kapsel mit der Einstiegsöffnung 6 der inneren Kapsel übereinstimmen. Als Ausstieg dient eine drehbar angebrachte, ausklappbare Einstiegshilfe 8 mit Leitersprossen 24.

Im Innenraum befinden sich ein oder mehrere verstellbare Liegesitze 10 mit Anschnallgurten 11 zum sicheren Aufenthalt.

Im unteren Bereich der inneren Kapsel 1 befindet sich der Versorgungstrakt 15 mit den Antrieben, Batterien, Werkzeug, Navigation, Atemluftbehälter, Trinkwasser, Lebensmittel und andere.

Auf einem Bildschirm 16 können sowohl die aktuellen Umweltbedingungen angezeigt werden, wie auch die Beobachtung der Außenwelt durch Videokameras 21 geschehen. Über die Sichtfenster 9 kann die Umwelt direkt beobachtet werden.

Um sich mit der Vorrichtung aus unwirtlichem Gebiet schnell entfernen zu können, ist ein Ballonbehälter 17 mit Ballon und Gasbehälter für den Lufttransport vorgesehen. Die Landung kann durch einen Fallschirm, der sich in einem Fallschirmbehälter 18 befindet, erfolgen.

Der Antrieb der Vorrichtung geschieht mittels mehrerer angefederter Reibradgetriebe 12, 13, 14, die von Hand oder elektrisch betrieben werden können.

Fig. 2 zeigt die Außenansicht der Vorrichtung mit den Federbeinen 4 und einer Einstiegsöffnung 22.

Claims (15)

1. Vorrichtung zum Überleben bei schweren globalen Katastrophen, schweren Erd- oder Seebeben wie sie beispielsweise bei einer Kollision eines Asteroiden mit der Erde entstehen, bestehend aus einem Kapselsystem für Personen mit Überlebens- und Fortbewegungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine kugelförmige Kapsel (1), in der sich ein oder mehrerer Passagiere mit Versorgungs- (15) und Beobachtungsvorrichtungen (16) befinden, schwimmend in einer zweiten kugelförmigen Kapsel (2) gelagert ist, wobei die äußere Kapsel (2) elastisch gelagert ist und über Fortbewegungseinrichtungen (18, 17) verfügt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Kapsel (2) mit mindestens sechs gleichmäßig über die Oberfläche verteilten Federbeinen (4) versehen ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federbeine (4) mit Aufstandsflächen (20) und Stoßdämpfern (5) versehen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstandsfüße (20) über eine kugelsegmentartige Oberfläche verfügen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwimmend gelagerte innere Kapsel (1) in ihrem unteren Teil zwecks tieferem Schwerpunkt in einem Versorgungstrakt (15) die schwereren Einrichtungsgegenstände wie Stromversorgung, Behälter für Frischwasser, Atemluft, Werkzeug, Nahrungsmittel, Medikamente und anderes enthält.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kapsel (1) oberhalb des Schwerpunktes mindestens einen stoßgeschützten Liegesitz (10) mit Anschnallgurten (11) besitzt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kapsel (1) mit mindestens einer verschließbaren Einstiegsöffnung (6) und mindestens einem Panzerglasfenster (9) versehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Einstiegsöffnung (6) eine einziehbare Einstiegshilfe (8) angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bewegungen der inneren Kapsel von Hand oder durch elektrisch zu betätigenden Vorrichtungen (12, 13, 14) in der Außenkapsel (2) erfolgen.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kapsel (1) klimatisiert ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kapsel (1) mit einer mechanisch widerstandsfähigen, wärmeisolierenden Polsterung (19) versehen ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der äußeren Kapsel (2) Videokameras (24) zur Beobachtung der Umgebung mittels Bildschirm in der inneren Kapsel (1) angeordnet sind.

13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Daten der Umgebung und der inneren Kapsel (1) wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Sauerstoffkonzentration oder ähnliches gemessen und auf einem Bildschirm (16) in der inneren Kapsel (1) angezeigt werden.

14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der äußeren Kapsel (2) Behälter für Ballon (17) und Fallschirm (18) angebracht sind.

15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie demontierbar ist.