DE4326999A1 - Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten Schalten - Google Patents
Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten SchaltenInfo
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- H10N—ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H10N50/00—Galvanomagnetic devices
- H10N50/10—Magnetoresistive devices
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum magnetfeld
gesteuerten Schalten.
In ferromagnetischen Übergangsmetallen wie Nickel (Ni),
Eisen (Fe) oder Kobalt (Co) und in Legierungen mit diesen
Metallen ist der elektrische Widerstand abhängig von der
Größe und Richtung eines das Material durchdringenden
Magnetfeldes. Diesen Effekt nennt man anisotropen Magneto
widerstand (AMR) oder anisotropen magnetoresistiven
Effekt. Er beruht physikalisch auf den unterschiedlichen
Streuquerschnitten von Elektronen mit unterschiedlichem
Spin, die entsprechend als Majoritäts- und Minoritätselek
tronen des D-Bandes bezeichnet werden. Für magnetoresis
tive Sensoren wird im allgemeinen eine dünne Schicht aus
einem solchen magnetoresistiven Material mit einer Magne
tisierung in der Schichtebene verwendet. Die Widerstands
änderung bei Drehung der Magnetisierung bezüglich der
Stromrichtung eines in der Schicht fließenden Meßstromes
kann einige Prozent des normalen isotropen Widerstandes
betragen und wird als Meßsignal erfaßt.
Es sind Mehrschichtsysteme bekannt mit mehreren, zu einem
Stapel angeordneten ferromagnetischen Schichten, die durch
nichtmagnetische Zwischenschichten voneinander getrennt
sind und deren Magnetisierungen jeweils in der Schicht
ebene liegen. Die jeweiligen Schichtdicken sind dabei we
sentlich kleiner als die mittlere freie Weglänge der Lei
tungselektronen gewählt. In solchen Schichtsystemen tritt
nun bei Anlegen eines elektrischen Stromes zusätzlich zu
dem anisotropen magnetoresistiven Effekt in den einzelnen
Schichten der sogenannte Giant-magnetoresistive Effekt
oder Giant-Magnetowiderstand (Giant-MR) auf, der auf der
unterschiedlich starken, von der jeweiligen Magnetisierung
abhängigen Streuung von Majoritäts- und Minoritäts-Lei
tungselektronen im Volumen der Schichten, insbesondere in
Legierungen, sowie an den Grenzflächen zwischen den ferro
magnetischen Schichten und den Zwischenschichten beruht.
Dieser Giant-MR ist ein isotroper Effekt, d. h. er kann
erheblich größer sein als der anisotrope MR mit Werten von
bis zu 70% des normalen isotropen Widerstandes.
Es sind zwei Grundtypen von solchen Giant-MR-Mehrschicht
systemen bekannt. Bei dem ersten Typ sind die ferromagne
tischen Schichten über die Zwischenschichten antiferro
magnetisch aneinander gekoppelt, so daß sich die in den
Schichtebenen liegenden Magnetisierungen von zwei benach
barten ferromagnetischen Schichten ohne äußeres Magnetfeld
antiparallel zueinander ausrichten. Ein Beispiel für die
sen Typ sind Eisen-Chrom-Übergitter (Fe-Cr-Superlattices)
mit ferromagnetischen Schichten aus Fe und antiferromagne
tischen Zwischenschichten aus Cr.
Für diesen Typ mit antiferromagnetisch gekoppelten, ferro
magnetischen Schichten wurden theoretische Berechnungen
durchgeführt, die eine Abhängigkeit der Strom- und der
Transmissionskoeffizienten für an den Grenzflächen ge
streute Elektronen mit Spin-up und solche mit Spin-down
von dem Winkel zwischen den Magnetisierungen in benach
barten ferromagnetischen Schichten aufzeigen. Aus diesen
Berechnungen ergibt sich, daß der Giant-MR bei von 0° auf
180° wachsendem Winkel zwischen den beiden Magnetisierun
gen stetig zunimmt und am größten bei einem Winkel von
180° ist ("Physical Review Letters", Vol. 63, Nr. 6,
August 1989, Seiten 664 bis 667).
Bei dem zweiten Typ eines bekannten Giant-MR-Mehrschicht
systems sind die nicht-magnetischen Zwischenschichten
zwischen den ferromagnetischen Schichten so dick gewählt,
daß die magnetische Austauschkopplung zwischen den ferro
magnetischen Schichten möglichst gering ist. Die Zwischen
schichten können aus einem Metall, einem Halbleiter oder
auch einem Isolator bestehen. Jeweils benachbarte ferro
magnetische Schichten weisen unterschiedliche Koerzitiv
feldstärken auf. Die Abhängigkeit ihrer Magnetisierungen
von einem Magnetfeld ergibt sich aus den entsprechenden
Hysteresekurven des magnetisch weicheren bzw. des magne
tisch härteren Materials. Wenn die Magnetisierungen der
magnetisch weicheren Schichten parallel zu den Magnetisie
rungen der magnetisch härteren Schichten gerichtet sind,
ist der Widerstand des Schichtsystems am kleinsten. Bei
einer antiparallelen Ausrichtung der Magnetisierungen ist
der Widerstand hingegen am größten.
Um nun ein auswertbares Sensorsignal zu erhalten, bringt
man das Schichtsystem zunächst in Sättigung. Das bedeutet,
daß bei einem Magnetfeld mit einer vorgegebenen Meßrich
tung die Feldstärke des Magnetfeldes oberhalb der größeren
der beiden Koerzitivfeldstärken der Schichten eingestellt
wird und die Magnetisierungen aller Schichten somit paral
lel zu dieser Sättigungsfeldrichtung ausgerichtet werden.
Es gibt einen solchen Sättigungsbereich für ein in Meß
richtung gerichtetes, positives Magnetfeld und einen
weiteren, symmetrisch zum ersten liegenden Sättigungsbe
reich, in dem das Magnetfeld und damit auch alle Magneti
sierungen umgekehrt gerichtet und damit negativ sind. Das
Widerstandssignal ist nun abhängig davon, von welchem der
beiden Sättigungsbereiche man startet. Beginnt man im ne
gativen Sättigungsbereich, so bleibt das Widerstandssignal
auf seinem minimalen Wert bis zu einer positiven Feld
stärke etwas unterhalb der positiven Koerzitivfeldstärke
der magnetisch weicheren Schichten. Die Magnetisierungen
der weicheren Schichten werden nun gedreht und das Signal
steigt bis etwas oberhalb dieser Feldstärke auf seinen
maximalen Wert an. Nun sind die Magnetisierungen der
magnetisch unterschiedlich harten Schichten antiparallel
gerichtet und das Widerstandssignal bleibt in einem Be
reich zwischen den beiden positiven Koerzitivfeldstärken
etwa konstant. In einem Bereich um die positive Koerzi
tivfeldstärke der magnetisch härteren Schichten werden nun
auch die Magnetisierungen der magnetisch härteren Schich
ten von dem Magnetfeld aus ihrer ursprünglichen Richtung
gedreht und bei einer Feldstärke oberhalb dieser Koerzi
tivfeldstärke wieder parallel zum Magnetfeld und zu den
Magnetisierungen der anderen Schichten gerichtet. In
diesem positiven Sättigungsbereich ist das Widerstands
signal wieder minimal. Startet man hingegen im positiven
Sättigungsbereich, so ergibt sich ein zu dem gerade be
schriebenen Widerstandssignal spiegelsymmetrisches Wider
standssignal, das seinen minimalen Wert bei einer nega
tiven Feldstärke etwas oberhalb der negativen Koerzitiv
feldstärke des magnetisch weicheren Materials und seinen
maximalen Wert in einem Bereich zwischen den beiden ne
gativen Koerzitivfeldstärken der beiden unterschiedli
chen Materialien annimmt (EP-A-0 483 373).
Das MR-Signal dieser bekannten Schichtsysteme hängt somit
von ihrer Vorgeschichte ab, d. h. auf welchem Weg und zwi
schen welchen Werten für das Magnetfeld sowie in welcher
Richtung die Hysteresekurven durchlaufen werden. Ein sol
ches Schichtsystem hat daher keine eindeutige Kennlinie.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum magnetfeldgesteuerten Schalten anzugeben.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeich
nung Bezug genommen, in deren
Fig. 1 bis 4 Schaltkennlinien für eine Vorrichtung gemäß
der Erfindung und
Fig. 5 bis 12 Ausführungsformen einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung jeweils im Querschnitt
schematisch dargestellt sind. Entsprechende Teile der Vor
richtung sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen verschiedene Schaltkennlinien, die
mit Vorrichtungen zum magnetfeldgesteuerten Schalten
realisiert werden sollen. Es ist jeweils die relative
Widerstandsänderung dR/R als Schaltsignal S über dem
Schaltmagnetfeld HS aufgetragen. Positive Vorzeichen für
die Feldstärken entsprechen dabei Feldern parallel zu
einer vorgegebenen Schaltmagnetfeldrichtung und negative
Vorzeichen zu dieser Richtung antiparallelen Feldern.
In Fig. 1 sind zwei Schaltsignale S1 und S2 mit jeweils
zwei logischen Zuständen LL und LH in Abhängigkeit von
dem Schaltmagnetfeld HS aufgetragen. Bei dem ersten
Schaltsignal S1 liegt der erste, niedrige logische Zustand
LL (Logical Low) in einem Bereich oberhalb eines ersten
Grenzwertes H₁ und der zweite, hohe logische Zustand LH
(Logical High) oberhalb eines zweiten Grenzwertes H₂. Bei
dem zweiten Schaltsignal S2 liegt umgekehrt der hohe
logische Zustand LH unterhalb von H₁ und der niedrige
logische Zustand LL oberhalb von H₂. In einem Übergangs
bereich zwischen diesen beiden Grenzwerten H₁ und H₂ liegt
jeweils eine Schaltflanke T1 und T2 des Schaltsignals S1
bzw. S2, die die beiden entsprechenden Schaltzustände ver
bindet. Die Größe dieses Übergangsbereiches zwischen H₁
und H₂ ist für ein gutes Schaltverhalten möglichst klein
zu halten. Die Grenzwerte H₁ und H₂ sind in den darge
stellten Schaltkennlinien beide positiv, können allerdings
auch beide negativ sein und sollen in einem vorgegebenen
Schaltoperationsbereich SOR (Switching operating range)
beliebig verschiebbar sein.
Fig. 2 zeigt eine Schaltkennlinie eines Schaltsignals S3
mit zwei Schaltflanken T1 und T2 zwischen zwei logischen
Zuständen LL und LH. Die eine Schaltflanke T1 liegt dabei
in der dargestellten Kennlinie in einem Übergangsbereich
zwischen zwei positiven Grenzwerten H₁ und H₂ mit H₁ < H₂,
und die zweite Schaltflanke T2 liegt in einem Übergangsbe
reich zwischen zwei negativen Grenzwerten H₃ und H₄ mit H₃
< H₄. Es können allerdings auch alle vier Grenzwerte H₁
bis H₄ positiv oder alle negativ sein. Der erste, niedrige
logische Zustand LL liegt zwischen H4 und H₁ und der ande
re, hohe logische Zustand LH liegt unterhalb von H₃ und
oberhalb von H₂. Die dargestellten Übergangsbereiche
zwischen H₃ und H₄ sowie zwischen H₁ und H₂ sind gleich
groß und liegen symmetrisch zum Ursprung HS = 0, können
allerdings auch unsymmetrisch und/oder unterschiedlich
groß sein.
Ein weiteres - nicht dargestelltes - Schaltsignal ergibt
sich als invertiertes Schaltsignal zu diesem dargestellten
Schaltsignal S3. Ein solches Schaltsignal ist dann in
seinem hohen Zustand LH zwischen den Grenzwerten H₄ und H₁
und in seinem niedrigen Zustand LL unterhalb von H₃ und
oberhalb von H₂.
Das Schaltsignal S4 in Fig. 3 weist drei logische Zu
stände LL, LM und LH auf mit einer ersten Schaltflanke T1
zwischen dem mittleren Zustand LM und dem hohen Zustand LH
in einem Übergangsbereich zwischen zwei positiven Grenz
werten H₁ und H₂ und einer zweiten Schaltflanke T2 zwi
schen dem tiefsten Zustand LL und dem mittleren Zustand LM
in einem Übergangsbereich zwischen zwei negativen Grenz
werten H₃ und H₄. Der mittlere logische Zustand LM liegt
somit zwischen H₄ und H₁, der hohe logische Zustand LH
liegt oberhalb von H₂, und der tiefe logische Zustand LL
liegt unterhalb des Grenzwertes H₃. Ein weiteres - nicht
dargestelltes - Schaltsignal ergibt sich als zu diesem
Schaltsignal S4 komplementäres Schaltsignal mit dem hohen
Zustand LH unterhalb von H₃ und dem tiefen Zustand LL
oberhalb von H₂.
In der Schaltkennlinie gemäß Fig. 4 sind ein hoher logi
scher Zustand LH oberhalb eines positiven Grenzwertes H₂
und ein tiefer logischer Zustand LL unterhalb eines nega
tiven Grenzwertes H₁ mit einer dazwischenliegenden Schalt
flanke T für ein Schaltsignal S5 vorgesehen. Auch hier ist
ein komplementäres Schaltsignal möglich mit einem hohen
Zustand LH für negative Schaltmagnetfelder HS < H₁ und
einem tiefen Zustand LL für positive Schaltmagnetfelder
HS < H₂.
In Fig. 5 bis 12 sind Ausführungsformen einer Vorrichtung
zum magnetfeldgesteuerten Schalten dargestellt, mit denen
Schaltkennlinien gemäß den Fig. 1 bis 4 realisiert werden
können.
Alle Ausführungsformen enthalten eine Schaltmagnetfeld
quelle 20, die zur Vereinfachung nur in Fig. 5 dargestellt
ist und beispielsweise als vorzugsweise drehbarer Magnet
oder als Spule ausgebildet sein kann, zum Erzeugen eines
Schaltmagnetfeldes S, dessen Feldstärke ± HS in einem
vorgegebenen Schaltoperationsbereich SOR liegt. Die
Schaltmagnetfeldquelle 20 kann auch ein zeitlich variables
und vorzugsweise rotierendes Magnetfeld erzeugen. Das
Schaltmagnetfeld S ist dann als Komponente dieses varia
blen Feldes parallel oder antiparallel zu einer Magneti
sierung B definiert.
Ferner sind bei allen Ausführungsformen wenigstens ein
Giant-MR-Schichtpaket mit wenigstens einer Schaltschicht 2
und wenigstens einer Biasschicht 6 sowie an dem Schicht
paket angebrachte Schalterkontakte 11A und 11B, die nur in
in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt sind, vorgesehen. Die
Biasschicht 6 weist eine Magnetisierung B auf, die zum
Schaltmagnetfeld S kollinear, d. h. parallel oder anti
parallel, gerichtet ist und in dem Schaltoperationsbereich
SOR von dessen Feldstärke HS zumindest weitgehend unabhän
gig ist. Die Schaltschicht 2 ist dagegen mit einer vom
Schaltmagnetfeld S beeinflußbaren Magnetisierung S ver
sehen. Diese nur in der Fig. 9 dargestellte Magnetisierung
S ist in einem ersten Feldbereich unterhalb eines ersten
Grenzwertes Ha entweder parallel oder antiparallel zur
Magnetisierung B der Biasschicht 6 gerichtet und in einem
zweiten Feldbereich oberhalb eines zweiten Grenzwertes Hb
mit Hb < Ha dann antiparallel bzw. parallel zu B gerich
tet. Als Feldbereich wird dabei der Bereich aller entspre
chenden Feldstärkewerte verstanden.
Diese Eigenschaften der magnetischen Schichten des
Schichtpakets können auf mehrere Arten erreicht werden. In
einer Ausführungsform sind eine magnetisch härtere Bias
schicht 6 und eine magnetisch weichere Schaltschicht 2
vorgesehen. Der maximale Schaltoperationsbereich ist dann
durch die negative und positive Koerzitivfeldstärke der
Biasschicht 6 begrenzt, und die Grenzwerte Ha < 0 und
Hb < 0 liegen außerhalb des Intervalls zwischen der nega
tiven und der positiven Koerzitivfeldstärke der Schalt
schicht 2. In dem Übergangsbereich zwischen Ha und Hb
verhält sich die Magnetisierung S der Schaltschicht 2 in
dieser Ausführungsform gemäß ihrer Hysteresekurve. Vor
zugsweise ist die Biasschicht 6 mit einer magnetischen
Vorzugsachse versehen und entlang dieser Vorzugsachse
magnetisiert. In einer weiteren Ausführungsform ist auch
in die Schaltschicht 2 eine vorzugsweise zur Magnetisie
rung B der Biasschicht 6 senkrechte Vorzugsachse einge
prägt. In dieser Ausführungsform ist die Magnetisierung S
der Schaltschicht 2 im Übergangsbereich reversibel vom
Schaltmagnetfeld S abhängig. Diese drei Ausführungsformen
können auch kombiniert werden.
Der Giant-MR des Schichtpakets hat im allgemeinen bei
einer parallelen Ausrichtung von S und B seinen minima
len und bei einer antiparallelen Ausrichtung der Magneti
sierungen S und B seinen maximalen Wert. An den Schal
terkontakten 11A und 11B wird somit ein MR-Schaltsignal
mit zwei logischen Zuständen LL und LH, die dem minimalen
bzw. maximalen Wert des Giant-MR entsprechen, und einer
Schaltflanke T zwischen diesen beiden Zuständen LL und LH
abgegriffen. Man erhält somit ein Schaltsignal S1 gemäß
Fig. 1 mit einer ansteigenden Schaltflanke T, wenn die
Magnetisierung B der Biasschicht 6 Parallel zum Positiven
Schaltmagnetfeld S gerichtet ist, und ein Schaltsignal S2
mit einer abfallenden Schaltflanke T, wenn Magnetisierung
B und Schaltmagnetfeld S antiparallel gerichtet sind. Im
allgemeinen sind die Schaltflanken dann von einem nega
tiven Grenzwert H₁ und einem positiven Grenzwert H₂ be
grenzt.
Um nun, ausgehend von diesen grundlegenden Ausführungs
formen, die Grenzwerte H₁ und H₂ innerhalb des Schalt
operationsbereiches verschieben zu können, kann die Vor
richtung auf folgende Arten weitergebildet werden:
- (i) Es ist ein äußeres Stützfeld B für die wenigstens eine Schaltschicht vorgesehen, das kollinear zur Schaltmagnetfeld S gerichtet ist.
- (ii) Es ist ein in dem Schichtpaket erzeugtes internes Stützfeld B für die wenigstens eine Schaltschicht vorgesehen, das kollinear zum Schaltmagnetfeld S ist.
- (iii) Die Schaltschicht und die Biasschicht sind magne tisch austauschgekoppelt.
Diese prinzipiellen Ausführungsformen können auch mitein
ander kombiniert werden.
Eine nicht dargestellte Ausführungsform ad (i) enthält
entweder eine zusätzliche Magnetfeldquelle oder eine ent
sprechend zusätzliche Steuerung für die Schaltmagnetfeld
quelle 20. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht
darin, daß die Grenzwerte H₁ und H₂ und damit die Schalt
flanke T auch noch nach der Herstellung des Schichtpakets
und insbesondere im Betrieb der Vorrichtung verschoben
werden können.
In einer einfachen, nicht dargestellten Ausführungsform
ad (ii) wird ein internes Stützfeld B für die Schalt
schicht von der Biasschicht durch magnetostatische Kopp
lung erzeugt. Vorzugsweise wird die Magnetisierung B der
Biasschicht dabei durch Einprägen einer Vorzugsachse in
die Biasschicht stabilisiert.
Eine andere Möglichkeit zum Erzeugen des internen Stütz
feldes B und zugleich zur Stabilisierung der Magnetisie
rung B der Biasschicht ist in Fig. 5 dargestellt. In
dieser Ausführungsform ist an die mit 6 bezeichnete Bias
schicht vorzugsweise über eine Kopplungsschicht 8 eine
weitere Magnetschicht 10 antiferromagnetisch angekoppelt.
Die Magnetisierung ₁ der Magnetschicht 10 und die Magne
tisierung B der Biasschicht 6 sind deshalb antiparallel
zueinander ausgerichtet. Zum Einstellen des internen
Stützfeldes B für die Schaltschicht 2 ist die vektorielle
Summe aus den Produkten dB B und d₁₁ aus den Dicken dB
und d₁ mit den Magnetisierungen B bzw. ₁ der Biasschicht
6 bzw. der Magnetschicht 10 so gewählt, daß ein entspre
chend gerichteter Netto-Magnetfluß außerhalb des aus der
Biasschicht 6 und der Magnetschicht 10 gebildeten Schicht
systems entsteht. Die Schaltschicht 2 ist vorzugsweise
über eine Zwischenschicht 4 von der Biasschicht 6 magne
tisch weitgehend austauschentkoppelt. Es sind Schalter
kontakte 11A und 11B auf der obersten und der untersten
Schicht angeordnet, so daß der Strom senkrecht zu den
Schichtebenen fließt (cpp = current-perpendicular-to-
planes). Der Abstand der Schalterkontakte 11A und 11B
entspricht bei einer cpp-Anordnung der Gesamtdicke des
Schichtpakets.
In einer symmetrischen Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist an
die Magnetschicht 10 über eine weitere Kopplungsschicht 8′
eine weitere Biasschicht 6′ antiferromagnetisch angekop
pelt. Die beiden Magnetisierungen B und B′ der beiden
außenliegenden Biasschichten 6 und 6′ sind somit parallel
zueinander gerichtet. Das interne Biasfeld B für die
Schaltschicht 2 wird über die vektorielle Summe dB B +
d₁₁ + dB′B′ der drei Produkte aus Dicken und Magnetisie
rungsvektoren der drei Schichten eingestellt.
Die Schalterkontakte 11A und 11B sind in einem Abstand
voneinander, der, obwohl in der Fig. 6 anders darge
stellt, vorzugsweise wesentlich größer ist als die Ge
samtdicke des Schichtpakets, auf der obersten Schicht
angeordnet. In dieser Anordnung fließt der Strom im Mittel
parallel zu den Schichtebenen (cip = current-in-planes).
Typische Abstände der Schalterkontakte liegen bei allen
Ausführungsformen zwischen 3 nm und 1 mm bei typischen
Schichtpaketdicken zwischen 3 nm und 400 nm.
In Fig. 7 ist ein Schichtpaket mit mehreren Schaltschich
ten 2 und Biasschichten 6 und 6′ vorgesehen, in dem
Schichtsubsysteme mit einer Biasschicht 6, einer Kopp
lungsschicht 8 und einer Magnetschicht 10 in einer Aus
führungsform gemäß Fig. 3 und ein Schichtsubsystem mit
zwei Biasschichten 6 und 6′ und einer dazwischenliegenden
und durch jeweils eine Kopplungsschicht 8 bzw. 8′ an die
Biasschichten 6 bzw. 6′ antiferromagnetisch angekoppelten
Magnetschicht 10 in einer Ausführungsform gemäß Fig. 6
enthalten sind. Die Netto-Magnetflüsse der einzelnen
Schichtsubsysteme zeigen dabei vorzugsweise alle in die
gleiche Richtung. Die Dicken der Biasschichten 6 und 6′
und/oder der Magnetschichten 10 können dabei unterschied
lich eingestellt sein, um ein uniformes Biasfeld B für
alle Schaltschichten 2 zu erhalten. In einer bevorzugten
Ausführungsform nimmt die vektorielle Summe der Produkte
aus den Dicken und den Magnetisierungen der Biasschichten
6 und 6′ und der mit diesen gekoppelten Magnetschichten 20
zum oberen und zum unteren Rand des Schichtpakets zu. Vor
zugsweise nimmt dabei die Dicke derjenigen Schicht, deren
Produkt von Dicke und Magnetisierung in der Mitte des
Schichtpakets überwiegt, zum oberen und unteren Rand des
Schichtpakets hin zu. In dem dargestellten Ausführungsbei
spiel sind die Dicken d₁′ und d₁′′ der unteren und oberen
Magnetschichten 10′ bzw. 10′′ größer als die Dicke d₁ der
mittleren Magnetschicht 10. Es ist auch ein Substrat 13
dargestellt, auf dem die Schichten vorzugsweise aufge
dampft oder aufgesputtert sind.
In einer vorteilhaften, nicht dargestellten Ausführungs
form sind die Schalterkontakte 11A und 11B in Richtung
des Schaltmagnetfeldes S um vorzugsweise denselben
Abstand vom Rand des Schichtpakets jeweils nach innen
verlegt. Das ist bei cip- und cpp-Anordnungen möglich.
Durch diese Maßnahme wird der Einfluß von entmagnetisie
renden Feldern am Rand des Schichtpakets abgeschwächt.
Um Störeffekte durch Streufelder an den Rändern des
Schichtpakets zu vermindern, sind in einer weiteren
Ausführungsform gemäß Fig. 8. zwei Randbereiche 26 und 27
vorgesehen, in denen keine Schaltschicht 2 vorhanden ist,
und ein mittlerer Bereich 23 mit Schaltschichten 2. Diese
Verkürzung der Schaltschichten 2 wird wenigstens in
Richtung parallel zur Magnetisierung B der Biasschicht 6
und vorzugsweise in allen Richtungen vorgenommen, so daß
die Biasschichten 6 ringsum über die Schaltschichten 2
hinausragen. Die Zwischenschichten 4 sind vorzugsweise so
lang wie die Biasschichten 6. Zwischen den Randbereichen
26 und 27 und dem mittleren Bereich 23 ist jeweils ein
Übergangsbereich 24 bzw. 25 vorgesehen, in dem die Dicke
der Schaltschichten 2 von außen nach innen kontinuierlich
zunimmt. Während die Biasschichten 6 und die Zwischen
schichten 4 in den Übergangsbereichen 24 und 25 wenigstens
annähernd genauso dick sind wie in den Randbereichen 26
und 27 sowie im mittleren Bereich 23, nehmen die Dicken d
der Schaltschichten 2 in den Übergangsbereichen 24 und 25
unter einem bestimmten Öffnungswinkel von d = 0 in den
Randbereichen 26 und 27 bis zu einem konstanten Wert
d = ds im mittleren Bereich 23 linear zu.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform können zwi
schen den Randbereichen und dem mittleren Bereich jeweils
eine Stufe sein, deren Höhen der Gesamtdicke der in den
Randbereichen fehlenden Schaltschichten entspricht.
Um den Einfluß von entmagnetisierenden Feldern auf die
Steilheit der Schaltflanken zu verringern, können auch
umgekehrt die Biasschichten 6 wenigstens senkrecht zu
ihrer Magnetisierung B und vorzugsweise ringsum kürzer
ausgebildet sein als die Schaltschichten 2. Der Übergang
kann wieder kontinuierlich sein analog zu den Ausführungs
formen mit verkürzten Schaltschichten 2.
Eine Möglichkeit der Herstellung eines Schichtsubsystems
aus einer oder zwei Biasschichten und einer Magnetschicht
besteht darin, für die Biasschichten und die Magnetschicht
Materialien mit unterschiedlichen Koerzitivfeldstärken zu
wählen. Die Schichten werden in einem uniformen Biasmag
netfeld, das größer ist als beide Koerzitivfeldstärken
und von einem einzustellen Nettomagnetfluß der Schicht
subsysteme abhängen kann, gesättigt. Bei abnehmendem
Magnetfeld richtet sich nun die Magnetisierung des magne
tisch weicheren Materials wegen der antiferromagnetischen
Austauschkoppelung antiparallel zur Magnetisierung des
magnetisch härteren Materials aus.
Eine zweite Möglichkeit ist das Einprägen einer Vorzugs
achse in die Biasschicht und ein anschließendes Magneti
sieren der Biasschicht entlang dieser Vorzugsachse. Eine
solche uniaxiale Anisotropie kann spannungsinduziert oder
feldinduziert sein oder auch als Kristallanisotropie vor
gegeben werden. Vorzugsweise wird eine feldinduzierte Vor
zugsachse durch ein Biasmagnetfeld während der Ablagerung
der Schichten in einem Vakuumsystem eingeprägt. Die
Magnetisierung der antiferromagnetisch angekoppelten
Magnetschicht stellt sich dann von selbst antiparallel
zur Magnetisierung der Biasschicht ein. Es kann allerdings
auch umgekehrt die Magnetschicht mit einer Vorzugsachse
versehen werden und entlang dieser Vorzugsachse magneti
siert werden.
Eine dritte Möglichkeit zur Herstellung bietet die Wahl
zweier magnetischer Materialien mit unterschiedlicher
Curietemperatur und wenigstens annähernd gleicher Magneti
sierung bei Raumtemperatur bzw. allgemein der Einsatztem
peratur des Schalters für die Biasschicht und die Magnet
schicht. Die Biasschicht und die Magnetschicht werden
zusammen mit der dazwischen angeordneten Kopplungsschicht
auf eine Einprägetemperatur gebracht, bei der sich die
Magnetisierbarkeiten der beiden Materialien unterscheiden,
und in einem temperaturabhängigen Biasmagnetfeld gesät
tigt, das wenigstens bei der Einprägetemperatur einen von
Null verschiedenen Wert hat und beispielsweise kontinu
ierlich oder sprunghaft von der Temperatur abhängen kann.
Liegt die Einprägetemperatur oberhalb der Einsatztempe
ratur, so wird die Schicht mit der höheren Curietemperatur
stärker magnetisiert. Bei einer tiefer als die Einsatz
temperatur liegenden Einprägetemperatur wird im allge
meinen die Schicht mit der niedrigeren Curietemperatur
stärker magnetisiert. Bei einer darauffolgenden Tempera
turänderung auf die Einsatztemperatur wird sich die Magne
tisierung der stärker magnetisierten Schicht nicht mehr
ändern und die Magnetisierung der anderen Schicht wird
durch die antiferromagnetische Kopplung antiparallel aus
gerichtet. Im allgemeinen wird die Einprägetemperatur
höher gewählt als die Einsatztemperatur.
Die drei genannten Möglichkeiten der Wahl der Material
eigenschaften für das Schichtsubsystem können natürlich
auch kombiniert werden.
Zwischen den beiden Schalterkontakten 11A und 11B bildet
sich in dem gesamten Schichtpaket ein elektrischer Strom
von Leitungselektronen aus. Dieser Strom läßt sich aus
zwei nichtwechselwirkenden Teilströmen superponieren, die
sich aus Elektronen unterschiedlichen Spins zusammenset
zen. In den magnetisierten Schichten gibt es nun einen
Teilstrom von Majoritätselektronen, deren Spins im Mittel
parallel zur Magnetisierung der entsprechenden Schicht
gerichtet sind, und einen Teilstrom von Minoritätsträgern
mit im Mittel antiparallel zu dieser Magnetisierung ge
richteten Spins. In magnetischen Übergangsmetallen, die
vorzugsweise als Materialien für diese Schichten vorge
sehen sind, sind die Streuquerschnitte der aus Fremdatomen
gebildeten Streuzentren für Elektronen mit unterschiedli
chem Spin unterschiedlich groß. Solche Streuzentren be
finden sich sowohl innerhalb der magnetischen Schichten
als auch an ihren Grenzflächen. Die Streuung der Elek
tronen in den nicht-magnetischen Zwischenschichten und
den Kopplungsschichten ist dagegen spinunabhängig. Somit
weisen sowohl die magnetischen Schichten als auch die
Grenzflächen zu diesen Schichten für Majoritätselektronen
und Minoritätselektronen unterschiedliche spezifische
Widerstände RHOMAJ bzw. RHOMIN auf. Das Verhältnis ALPHA
RHOMIN/RHOMAJ des Widerstandes RHOMIN für die Minoritäts
träger zum Widerstand RHOMAJ für die Majoritätsträger ist
abhängig vom Wirtsmaterial und den Defekten.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden
die Materialien für die Schichten der Schaltvorrichtung
derart gewählt, daß der spezifische Widerstand für den
jenigen Elektronentyp, der in der Schaltschicht 2 bei ent
weder parallel oder antiparallel zueinander gerichteten
Magnetisierungen S und B in Schaltschicht 2 und Bias
schicht 6 nur wenig gestreut wird, auch in den anderen
Schichten, insbesondere der Magnetschicht 10, und an ihren
Grenzflächen möglichst gering ist. Bei einer solchen Wahl
erreicht man einen sehr guten Kontrast zwischen dem
maximalen und dem minimalen Giant-Magnetowiderstandswert.
Als entscheidende Parameter werden dabei die Verhältnisse
ALPHA von spezifischem Widerstand RHOMIN für die Minori
tätsträger und spezifischen Widerstand RHOMAJ für die
Majoritätsträger in den einzelnen Schichten und an ihren
Grenzflächen eingestellt. Diese Parameter ALPHA werden
durch die jeweiligen Wirtsmaterialien und Fremdatome als
Streuzentren bestimmt. Die parallele bzw. antiparallele
Ausrichtung der Magnetisierungen S und B kann dabei
schon ohne Schaltmagnetfeld S oder erst bei einem
parallel bzw. antiparallel zu B anliegenden Schaltmagnet
feld S vorliegen.
In der dargestellten Ausführungsform werden die Parameter
ALPHA für die Schaltschicht 2, ihre Grenzfläche zur Zwi
schenschicht 4, für die Biasschicht 6 und ihre beiden
Grenzflächen zur Zwischenschicht 4 bzw. zur Kopplungs
schicht 8 und für die weitere Biasschicht 6′ und ihre
Grenzfläche zur Kopplungsschicht 8′ entweder alle größer
oder alle kleiner als eins eingestellt. In der Magnet
schicht 10 ist nun die Magnetisierung ₁ antiparallel zu
den Magnetisierungen S, B und B′ der anderen magneti
sierten Schichten gerichtet. Elektronen, die in der
Schaltschicht 2 und den Biasschichten 6 und 6′ Majoritäts
träger sind, werden in der Magnetschicht 10 daher zu Mino
ritätsträgern und umgekehrt. Deshalb werden die Parameter
ALPHA für die Elektronen in einem Spinzustand (Spinkanal)
für die Magnetschicht 10 und ihre beiden Grenzflächen zu
den Kopplungsschichten 8 und 8′ größer als eins gewählt,
wenn die ALPHAs für diesen Spinkanal der anderen magneti
sierten Schichten und ihrer Grenzflächen kleiner als eins
sind, und kleiner als eins, wenn die anderen ALPHAs größer
eins sind.
Vorzugsweise werden die ALPHAs der Schaltschicht 2 und der
Biasschichten 6 und 6′ sowie ihrer Grenzflächen größer als
eins und der Magnetschicht 10 und ihrer Grenzflächen klei
ner eins gewählt. Dann trägt zum Strom zwischen den Schal
terkontakten 11A und 11B hauptsächlich nur der Teilstrom
der Majoritätsträger bei, wenn die Magnetisierung S
parallel zu B ist. Wird nun beispielsweise durch ein
äußeres Biasfeld B oder eine antiferromagnetische Aus
tauschkopplung die Magnetisierung S der Schaltschicht 2
in eine zur Magnetisierung B der Biasschicht 6 anti
parallele Lage gedreht, so werden die Majoritätselektronen
in der Schaltschicht 2 zu Minoritätselektronen in den
Biasschichten 6 und somit in dem gesamten Schichtsystem
stark gestreut. Damit steigt der Giant-MR auf seinen
maximalen Wert. Um die ALPHAs entsprechend einzustellen,
können beispielsweise eine Nickel-Eisen(NiFe)-Legierung
für die Schaltschicht 2, eine Eisen-Kobalt(FeCo)-Verbin
dung für die Biasschicht 6, Rhodium (Rh) für die Zwischen
schicht 4, Nickel (Ni) für die Magnetschicht 10 und Kupfer
(Cu) für die Kopplungsschicht 8 verwendet werden.
Eine dritte prinzipielle Ausführungsform ad (iii) zum
Verschieben der Grenzwerte H₁ und H₂ der Schaltkurve
beruht auf der Tatsache, daß die magnetische Austausch
wechselwirkung zwischen benachbarten, durch eine Zwischen
schicht voneinander getrennten Magnetschichten von der
Dicke der Zwischenschicht abhängt. Unterhalb einer be
stimmten Zwischenschichtdicke von typischerweise 0,5 nm
ist eine starke ferromagnetische Austauschkopplung zu
verzeichnen. Bei etwas größeren Zwischenschichtdicken geht
diese mit positivem Vorzeichen versehene ferromagnetische
Austauschkopplung in eine antiferromagnetische, d. h. ne
gative, Austauschwechselwirkung über. Um etwa 1 nm liegt
ein antiferromagnetisches Austauschkopplungsminimum. Ein
zweites antiferromagnetisches Minimum der Austauschwech
selwirkung ist bei typischerweise etwa 2 nm Zwischen
schichtdicke festzustellen. Zwischen diesen beiden anti
ferromagnetischen Minima liegt im allgemeinen ein ferro
magnetisches Austauschkopplungsmaximum ("Physical Review
B", Vol. 44, Nr. 13, Seiten 7131 bis 7134).
Stellt man nun in einer Ausführungsform gemäß Fig. 9 die
Dicke dI einer Zwischenschicht 4 zwischen der Schalt
schicht 2 und der Biasschicht 6 so ein, daß eine bestimmte
Austauschkopplung zwischen Schaltschicht 2 und Biasschicht
6 resultiert, so verschieben sich die Grenzwerte H₁ und
H₂, bei denen die Schaltschicht 2 "schaltet". Eine negati
ve, d. h. antiferromagnetische, Austauschkopplung hat eine
Verschiebung der Grenzwerte H₁ und H₂ nach rechts in Rich
tung dieses positiven Schaltmagnetfeldes S und eine posi
tive, d. h. ferromagnetische Austauschkopplung eine Ver
schiebung nach links in Richtung von -S zur Folge. Das
Schaltmagnetfeld S dreht nämlich im einen Fall gegen die
Kopplungskräfte und im anderen Fall mit Unterstützung der
Kopplungskräfte die Magnetisierung S der Schaltschicht 2.
Die Dicke dI der Zwischenschicht 4 wird bevorzugt in ein
Austauschkopplungsminimum oder -maximum gelegt, um Dicken
toleranzen bei der Schichtherstellung besser zu begegnen.
Dies schränkt die Wahl für die Verschiebung der Grenzwerte
H₁ und H₂ zunächst auf diese diskreten Werte ein. Eine
beliebige Verschiebung innerhalb des Schaltoperationsbe
reichs SOR erreicht man jedoch, indem man zusätzlich die
Dicke ds der Schaltschicht 2 entsprechend anpaßt.
Die Schaltkennlinien gemäß der Fig. 2 bis 4 können mit
Hilfe von zwei entsprechend weitergebildeten Schichtpake
ten der bisher beschriebenen Ausführungsformen realisiert
werden. Die in diesen Fig. 2 bis 4 dargestellten Schalt
signale S3 bis S5 und ihre nicht dargestellten logischen
Komplementsignale können nämlich aus zwei Einzelschalt
signalen S1 und/oder S2 gemäß Fig. 1 mit entsprechend ein
gestellten Grenzwerten H₁ und H₂ zusammengesetzt werden.
Dazu werden zwei Schichtpakete mit den entsprechenden
Schaltkennlinien S1 bzw. S2 so angeordnet und miteinander
kontaktiert, daß sich ein Gesamtschaltsignal aus ihren
beiden Widerständen ergibt.
Die beiden Schichtpakete sind in einer Ausführungsform
räumlich getrennt voneinander angeordnet, beispielsweise
durch Aufbringen auf zwei separaten Substraten, und in
Reihe oder parallel zusammengeschaltet. Die Grenzwerte H₁
und H₂ der Schaltflanke des ersten Schichtpakets einer
seits und die Grenzwerte H₃ und H₄ der Schaltflanke des
zweiten Schichtpakets werden in einer vorteilhaften Aus
führungsform dadurch eingestellt, daß man die Schicht
pakete mit kollinear gerichteten Magnetisierungen B1 bzw.
B2 ihrer Biasschichten versieht und jeweils in einem dem
entsprechenden Schichtpaket zugeordneten äußeren Stützfeld
B1 bzw. B2 sowie in einem gemeinsamen Schaltmagnetfeld
S anordnet. Die Magnetisierungen B1 und B2 der Bias
schichten, die Stützfelder B1 und B2 und das Schalt
magnetfeld S sind kollinear zueinander ausgerichtet. Eine
Schaltkennlinie gemäß Fig. 2 erhält man nun, indem man die
Magnetisierungen B1 und B2 der Biasschichten der zwei
verschiedenen Schichtpakete antiparallel zueinander und
die äußeren Stützfelder B1 und B2 für die Schichtpakete
parallel zu den Magnetisierungen B1 bzw. B2 ihrer je
weiligen Biasschichten ausrichtet. Eine Schaltkennlinie S4
gemäß Fig. 3 oder S5 gemäß Fig. 4 ergibt sich bei paralle
ler Ausrichtung der Magnetisierungen B1 und B2 und
gleichzeitiger antiparalleler Ausrichtung der Stützfelder
B1 und B2. Für ein Schaltsignal S5 gemäß Fig. 4 sind die
Stützfelder B1 und B2 dabei gerade so stark wie die
Koerzitivfeldstärke der Schaltschicht.
Zum Verschieben der Schaltflanken sind auch die anderen
Ausführungsformen für die einzelnen Schichtpakete mit
internen Stützfeldern bzw. austauschgekoppelten Schichten
möglich.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ordnet
man jedoch die beiden Schichtpakete in einem gemeinsamen
Doppelschichtpaket an. In diesem Fall kann höchstens bei
einem der beiden Schichtpakete die Verschiebung der durch
die Grenzwerte H₁ und H₂ oder H₃ und H₄ bestimmten Schalt
flanke mit Hilfe eines äußeren Biasfeldes B eingestellt
werden, weil sonst die beiden Biasfelder einander überla
gern würden. Im folgenden werden einige Ausführungsbei
spiele einer Vorrichtung mit einem solchen Doppelschicht-
Paket beschrieben.
In zwei Ausführungsformen gemäß den Fig. 10 und 11 sind
ein erstes Schichtpaket ML1 mit parallel zum positiven
Schaltmagnetfeld S gerichteten Magnetisierungen B1
seiner Biasschichten 61 und ein zweites Schichtpaket ML2
mit antiparallel zum positiven Schaltmagnetfeld S und
damit parallel zum negativen Schaltmagnetfeld -S gerich
teten Magnetisierungen B2 seiner Biasschichten 62 auf
einander gestapelt. Das erste Schichtpaket ML1 hat damit
eine Kennlinie, die im allgemeinen durch Translation aus
dem Schaltsignal S2 gemäß Fig. 1 hervorgeht, und das
zweite Schichtpaket ML2 hat eine entsprechend aus dem
Schaltsignal S1 herleitbare Schaltkennlinie. Die Trans
lation der Schaltflanke T2 bzw. T1 und ihrer zugeordneten
Grenzwerte H₃ und H₄ bzw. H₁ und H₂ gemäß Fig. 2 wird
durch Einstellen einer Austauschkopplung zwischen den
Schaltschichten 21 bzw. 22 und den Biasschichten 61 bzw.
62 für jedes Schichtpaket ML1 bzw. ML2 erreicht. Das Vor
zeichen der Austauschkopplung wird bei beiden Schicht
paketen ML1 und ML2 gleich eingestellt. Vorzugsweise
stimmen auch die Werte ihrer Austauschkopplungskonstanten
überein. Bei positiven Austauschkopplungskonstanten er
hält man eine dem Schaltsignal S3 gemäß Fig. 2 entspre
chende Kennlinie und bei negativen Kopplungskonstanten ein
komplementäres oder invertiertes Schaltsignal NOT S3.
Um die umgekehrt zueinander gerichteten Magnetisierungen
B1 und B2 der Biasschichten 61 bzw. 62 der beiden
Schichtpakete ML1 bzw. ML2 einzustellen, kann man die bei
den Schichtpakete ML1 und ML2 auf getrennten Substraten
herstellen, ihre Biasschichten 61 bzw. 62 getrennt magne
tisieren und beide Schichtpakete ML1 und ML2 dann zusam
menfügen. Die dargestellten besonders vorteilhaften Aus
führungsformen gemäß den Fig. 10 und 11 beruhen dagegen
auf dem Einsatz entsprechend weitergebildeter Schicht
subsysteme aus antiferromagnetisch gekoppelten Schichten
gemäß den Ausführungsformen der Fig. 5 und 6.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 10 sind die Schicht
pakete ML1 und ML2 jeweils zusammenhängend, und zwischen
zwei Schaltschichten 21 oder 22 jedes Schichtpakets ML1
bzw. ML2 ist ein symmetrisches Schichtsubsystem aus einer
Magnetschicht 101 bzw. 102 und zwei auf beiden Seiten an
die Magnetschicht 101 bzw. 102 antiferromagnetisch ge
koppelten Biasschichten 61 und 61′ bzw. 62 und 62′ ange
ordnet. Die Biasschichten 61 des ersten Schichtpakets ML1
sind magnetisch weicher als seine Magnetschichten 101. Die
Biasschichten 62 des zweiten Schichtpakets ML2 sind dage
gen aus einem magnetisch härteren Materials als die ent
sprechenden Magnetschichten 102. Beim Magnetisieren des
aus beiden Schichtpaketen ML1 und ML2 zusammengesetzten
Doppelschichtpakets im Rahmen seiner Herstellung werden
die Magnetisierungen ₁₁ und B2 der jeweils magnetisch
härteren Schichten 101 bzw. 62 in einem ausreichend großen
Ausrichtfeld einheitlich ausgerichtet. Die Magnetisierun
gen B1 und ₁₂ der magnetisch weicheren Schichten 61 bzw.
102 stellen sich dann aufgrund der antiferromagnetischen
Austauschwechselwirkung von selbst antiparallel zu den
Magnetisierungen ₁₁ bzw. B2 der magnetisch härteren
Schichten 101 bzw. 62 ein. Wo die beiden Schichtpakete ML1
und ML2 zusammenstoßen, sind vorzugsweise eine magnetisch
weichere Biasschicht 61 des ersten Schichtpakets ML1 und
eine magnetisch härtere Biasschicht 62 des zweiten
Schichtpakets ML2 direkt antiferromagnetisch aneinander
gekoppelt.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 11 sind die beiden
Schichtpakete ML1 und ML2 miteinander verschachtelt, indem
einzelne Teile, die eine Schaltschicht 21 bzw. 22 und zwei
die Schaltschicht 21 bzw. 22 umgebenden Biasschichten 61
bzw. 62 enthalten, in der Schichtfolge einander ab
wechseln. Die einander unmittelbar benachbarten Bias
schichten 61 und 62 zweier benachbarter Teile verschiede
ner Schichtpakete ML1 bzw. ML2 sind antiferromagnetisch
gekoppelt. Außerdem weisen die Biasschichten 61 und 62 der
verschiedenen Schichtpakete ML1 bzw. ML2 unterschiedliche
Koerzitivfeldstärken auf. Dadurch richten sich nach einem
einheitlichen Ausrichten der Magnetisierungen B2 der
magnetisch härteren Biasschichten 62 des zweiten Schicht
pakets ML2 die Magnetisierungen B1 der magnetisch
weicheren Biasschichten 61 des ersten Schichtpakets ML1
antiparallel zu den erstgenannten Magnetisierungen B2
aus. Es können natürlich auch wieder Schichtsubsysteme mit
zusätzlichen Magnetschichten vorgesehen sein.
Sowohl in der Ausführungsform gemäß Fig. 10 mit zusammen
hängenden als auch in der gemäß Fig. 11 mit verschachtel
ten Schichtpaketen werden die Dicken und Magnetisierungen
der Biasschichten 61, 61′, 62 und 62′ und der weiteren
Magnetschichten 101 und 102 vorzugsweise so eingestellt,
daß die Summe ihrer Produkte zumindest annähernd Null ist.
Das bedeutet, daß die antiferromagnetisch gekoppelten
Schichtsubsysteme aus nur Biasschichten oder Biasschichten
und weiteren Magnetschichten nach außen magnetisch weit
gehend neutral sind und insbesondere keinen Magnetfluß
in den Schaltschichten erzeugen. Schließlich können auch
wieder Zwischenschichten zwischen Schalt- und Biasschich
ten und/oder Kopplungsschichten zwischen Bias- und Magnet
schichten bzw. Biasschichten unterschiedlicher Schicht
pakete vorgesehen sein.
Es können auch noch die Summen der Produkte aus Dicken und
Magnetisierungen der Biasschichten und der Magnetschichten
der Schichtsubsysteme in jedem Schichtpaket lokal unter
schiedlich eingestellt werden, wobei vorzugsweise die Ma
gnetflüsse der magnetisch härteren Schichten in bestimmten
Bereichen des Gesamtpakets dominieren. Vorzugsweise wird
für die Schicht mit dem größten Produkt das magnetisch
härtere Material gewählt, um sie stabiler gegenüber ent
magnetisierenden Feldern zu machen und die Einstellung
ihrer Magnetisierung zu erleichtern.
Die Magnetisierungen B1 und B2 der Biasschichten 61 bzw.
62 der beiden Schichtpakete ML1 bzw. ML2 waren in den bis
her beschriebenen Ausführungsformen mit Doppelschichtpaket
antiparallel zueinander eingestellt. Nachfolgend werden
einige Ausführungsformen mit parallel zueinander gerich
teten Magnetisierungen B1 und B2 aller Biasschichten 61
und 62 des gesamten Doppelschichtpakets vorgestellt. Beide
Schichtpakete ML1 und ML2 haben somit entweder eine Kenn
linie gemäß dem Schaltsignal S1 in Fig. 1, wenn die Magne
tisierungen B1 und B2 entgegengesetzt zum positiven
Schaltmagnetfeld S gerichtet sind, oder eine Kennlinie
gemäß dem Schaltsignal S2 in Fig. 1, wenn die Vektoren
B1, B2 und S in die gleiche Richtung zeigen.
Um als Summensignal der beiden gleichartigen Schaltsignale
ein Schaltsignal S4 gemäß Fig. 3 mit drei logischen Zu
ständen LL, LM und LH zu erhalten, muß man wieder die
Schaltflanken T1 und T2 entsprechend verschieben können.
Die entsprechenden Grenzwerte H₁ und H₂ bzw. H₃ und H₄
werden in einer Ausführungsform auf der HS-Achse transla
tiert, indem bei beiden Schichtpaketen zwischen den
Schaltschichten und den zugeordneten Biasschichten durch
die Wahl der Dicke und des Materials von dazwischen ange
ordneten Zwischenschichten eine magnetische Austausch
kopplung eingestellt wird. Die Austauschkopplungskonstan
ten für die beiden Schichtpakete haben dabei verschiedene
Vorzeichen.
In einer weiteren Ausführungsform werden nur die Schalt
schichten und Biasschichten eines Schichtpakets austausch
gekoppelt. Für das Doppelschichtpaket wird ein Stützfeld
B vorgesehen, das eine zur Austauschkopplungskraft ent
gegengesetzte Richtung hat und betragsmäßig vorzugsweise
nur halb so groß ist. In diesem Fall erhält man eine zum
Ursprung symmetrische Schaltkennlinie. Das Stützfeld B
kann extern oder auch intern in einem der Schichtpakete
erzeugt werden.
Beide Schichtpakete können mit einer vorzugsweise periodi
schen Schichtfolge von Schichtsubsystemen in einer Aus
führungsform gemäß Fig. 9 mit Bias-, Zwischen- und Schalt
schicht ausgebildet sein. An die Biasschichten können
jedoch auch wieder weitere Magnetschichten antiferromagne
tisch angekoppelt sein, und mit solchen Schichtsubsystemen
aus Schaltschicht, Zwischenschicht, Biasschicht und entwe
der Magnetschicht oder Magnetschicht und Biasschicht gemäß
Fig. 5 bzw. 6 werden dann die Schichtpakete ausgebildet.
Wenn kein internes Biasfeld erwünscht ist, werden die
Dicken und Magnetisierungen der Bias- und Magnetschichten
so eingestellt, daß sich ihr Magnetfluß nicht über den
Schaltschichten schließt. Beide Schichtpakete können zu
sammenhängend sein und als Ganzes aufeinander angeordnet
sein oder auch miteinander verschachtelt sein.
Eine Schaltkennlinie S5 gemäß Fig. 4 schließlich wird da
durch realisiert, daß man entweder in den gerade beschrie
benen Ausführungsformen einer Vorrichtung mit einer
Schaltkennlinie gemäß Fig. 3 die Austauschkopplung zwi
schen Schaltschichten und Biasschichten gegen Null gehen
läßt oder die Austauschkopplung durch ein internes oder
externes Biasfeld B kompensiert.
Eine besondere Ausführungsform einer Vorrichtung mit einem
Doppelschichtpaket ist in Fig. 12 dargestellt. Es sind
jeweils ein Schichtsubsystem eines ersten Schichtpakets
ML1 und eines zweiten Schichtpakets ML2 veranschaulicht.
Die dargestellten Schichtsubsysteme beider Schichtpakete
ML1 und ML2 enthalten jeweils eine Schaltschicht 21 bzw.
22 und zwei auf beiden Seiten der Schaltschicht 21 bzw. 22
über jeweils eine Zwischenschicht 41 bzw. 42 austausch
gekoppelte Biasschichten 61 bzw. 62 sowie an die beiden
Biasschichten 61 bzw. 62 anschließende Kopplungsschichten
81 bzw. 82. An eine dieser Kopplungsschichten 81 bzw. 82
schließt jeweils eine weitere Magnetschicht 101 bzw. 102
an, die über die entsprechende Kopplungsschicht antiferro
magnetisch an die entsprechende Biasschicht gekoppelt ist.
Die Magnetisierungen B1 und B2 aller Biasschichten 61
bzw. 62 sind gleichgerichtet. Die Austauschkopplung zwi
schen der Schaltschicht 21 bzw. 22 und der Biasschicht
61 bzw. 62 hat bei den beiden Schichtpaketen ML1 bzw. ML2
ein unterschiedliches Vorzeichen.
Bei den bislang beschriebenen Ausführungsformen wurde von
einem normalen Streuverhalten der Schaltschichten ausge
gangen. Bei paralleler Ausrichtung der Magnetisierungen
von Schaltschichten und Biasschichten war das Signal am
kleinsten und bei antiparalleler Ausrichtung am größten.
Dies muß jedoch nicht immer so sein, wie die folgenden
Beispiele zeigen.
Durch eine Abstimmung der Materialien für die einzelnen
magnetischen Schichten der beiden Schichtpakete werden die
vorstehend definierten Parameter ALPHA für die Schichten
und ihre Grenzflächen eingestellt. In der Ausführungsform
gemäß Fig. 12 sind in dem Schichtpaket ML1 die ALPHAs
für die Schaltschicht 21 und die beiden Biasschichten 61
sowie für ihre Grenzflächen alle größer als 1 gewählt und
die ALPHAs für die Magnetschicht 101 mit ihrer umgekehrt
zu den Magnetisierungen B1 der Biasschichten 61 gerichte
ten Magnetisierung ₁₁ und die Grenzflächen der Magnet
schicht 101 kleiner als 1 gewählt. In diesem Schichtpaket
ML1 ist der Giant-MR daher wie gewohnt bei parallel zuein
ander gerichteten Magnetisierungen B1 der Biasschichten
61 und S1 der Schaltschichten am kleinsten und die anti
parallel gerichteten am größten. In dem zweiten Schicht
paket ML2 sind dagegen nur die ALPHAs der Biasschichten 62
und ihrer Grenzflächen größer als 1 und die ALPHAs der
Schaltschicht 22 und der Magnetschicht 102 sowie ihrer
jeweiligen Grenzflächen kleiner als 1 gewählt. In diesem
Schichtpaket ML2 ist somit der Giant-MR bei parallel ge
richteten Magnetisierungen B2 und S2 der Biasschichten
62 und der Schaltschicht 22 am größten und bei antiparal
lel gerichteten am kleinsten. Die Parameter ALPHA können
in beiden Schichtpaketen ML1 und ML2 auch umgekehrt ge
wählt werden, d. h. größer als 1 statt kleiner als 1 und
gleichzeitig kleiner als 1 statt größer als 1.
Mit einem solchen Doppelschichtpaket kann ein Schaltsignal
S3 gemäß Fig. 2 realisiert werden.
Stellt man nun die Vorzeichen der Austauschkopplungskon
stanten in beiden Schichtpaketen ML1 und ML2 gleich ein
bei zugleich entgegengesetzt gerichteten Magnetisierungen
B1 bzw. B2 ihrer Biasschichten 61 bzw. 62, so resultiert
bei gleicher Wahl der ALPHAs in den einzelnen Schichten
wie in der gerade beschriebenen Ausführungsform eine
Schaltkennlinie wie das Schaltsignal S4 in Fig. 3. Sind
die Austauschkopplungskonstanten Null, dann ergibt sich
eine Schaltkennlinie gemäß dem Schaltsignal S5 in Fig. 4.
Die antiparallele Ausrichtung der Magnetisierungen B1
und B2 kann analog zu den bereits behandelten entspre
chenden Ausführungsbeispielen erreicht werden.
Auch in allen anderen Ausführungsformen können die ALPHAs
der Schaltschicht 2 und der Magnetschicht 10 beide ent
weder größer oder kleiner als 1 gewählt werden. Das ALPHAs
der Biasschicht 6 wird dann kleiner bzw. größer als 1 ein
gestellt. Dadurch kann das Schaltsignal des entsprechenden
Schichtpakets mit abweichendem Streuverhalten invertiert
werden. Es ergeben sich dann entsprechend abgeänderte
Schaltsignale bei sonst gleichem Aufbau der Schichtpakete.
Als magnetische Materialien für die Schaltschichten können
beispielsweise Co, Fe, Ni, SmCo oder auch TbFeCo und für
die Biasschichten Ni₈₀Fe₂₀ oder auch Ni₆₆(CoFe)₃₄ vorge
sehen sein. Die Zwischenschichten bestehen aus einem
Metall, vorzugsweise Cu, Au, Ag oder Cr, einem Halbleiter
oder auch einem dielektrischen Material, beispielsweise
SiO₂ oder SiN.
In den bisherigen Ausführungsbeispielen wurden nur Schalt
kennlinien mit zwei oder drei logischen Zuständen und mit
höchstens zwei Schaltflanken beschrieben. Selbstverständ
lich können aber auch Schaltsignale mit mehr als drei
logischen Zuständen und/oder mehr als zwei Schaltflanken
gemäß der Erfindung realisiert werden, indem eine entspre
chende Anzahl von einzelnen Schichtpaketen vorgesehen
wird. Diese Schichtpakete werden dann so gewählt, daß aus
ihren Einzelschaltsignalen eine entsprechende Schaltkenn
linie zusammengesetzt werden kann in Analogie zu den be
schriebenen Schaltkennlinien und Vorrichtungen zu ihrer
Realisierung. Beispielsweise können für eine Schaltkenn
linie mit N Schaltflanken N Schichtpakete vorgesehen wer
den, wenn N eine natürliche Zahl ist.
Mögliche Anwendungen der Schaltvorrichtung gemäß der Er
findung sind in der digitalen Datenverarbeitung, der
Magnetaufzeichnung oder auch Überwachungs- und Sicherungs
einrichtungen zu sehen.
Claims (33)
1. Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten Schalten mit
folgenden Merkmalen:
- a) es ist eine Schaltmagnetfeldquelle (20) zum Erzeugen eines Schaltmagnetfeldes (S) in einem vorgegebenen Schaltoperationsbereich (SOR) vorgesehen;
- b) es ist wenigstens ein Schichtpaket vorgesehen mit
- b1) wenigstens einer Biasschicht (6) mit einer zum Schaltmagnetfeld (S) kollinearen und von dessen Feldstärke (HS) in dem Schaltoperationsbereich (SOR) zumindest weitgehend unabhängigen Magnetisie rung (B) und
- b2) wenigstens einer Schaltschicht (2) mit einer Magnetisierung (S), die zumindest mit einer Kom ponente in einem ersten Feldbereich unterhalb eines ersten Grenzwertes (H₁) parallel oder antiparallel und in einem zweiten Feldbereich oberhalb eines zweiten Grenzwertes (H₂) antiparallel bzw. parallel zur Magnetisierung (B) der Biasschicht (6) gerich tet ist, wobei diese beiden Feldbereiche innerhalb des Schaltoperationsbereiches (SOR) liegen;
- c) es sind Schalterkontakte (11A und 11B) an dem Schicht paket vorgesehen zum Erfassen eines Schaltsignals mit zwei logischen Zuständen (LL und LH), die durch ein Schaltmagnetfeld (S) in dem ersten bzw. dem zweiten Feldbereich eingestellt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß an die Biasschicht (6) auf
der von der Schaltschicht (2) abgewandten Seite eine
Magnetschicht (10) mit einer Magnetisierung (₁) magne
tisch austauschgekoppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Biasschicht (6) und
die Magnetschicht (10) antiferromagnetisch gekoppelt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen
der Biasschicht (6) und der Magnetschicht (10) eine
Kopplungsschicht (8) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß an die
Magnetschicht (10) eine weitere Biasschicht (6′) mit
einer Magnetisierung (B′) magnetisch austauschgekoppelt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Magnetschicht (10)
und die weitere Biasschicht (6′) antiferromagnetisch
gekoppelt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen der Magnet
schicht (10) und der weiteren Biasschicht (6′) eine
Kopplungsschicht (8′) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß zum Ein
stellen der beiden Grenzwerte (H₁ und H₂) die vektorielle
Summe der Produkte aus den Dicken (dB, dB′, d₁) und den
Magnetisierungen (B, B′, ₁) in einem die Biasschicht
(6) und die benachbarte Magnetschicht (10) bzw. die
Magnetschicht (10) und die beiden benachbarten Bias
schichten (6 und 6′) enthaltenden Schichtsysteme ungleich
Null gewählt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einem Schichtpaket mit
mehreren Schichtsubsystemen die vektorielle Summe der
Produkte aus den Dicken und den Magnetisierungen der ma
gnetischen Schichten der Schichtsubsysteme zum oberen
und/oder unteren Rand des Schichtpakets hin zunimmt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen der Schaltschicht (2) und der Biasschicht (6) eine
Zwischenschicht (4) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaltschicht (2) und
die Biasschicht (6) über die Zwischenschicht (4) wenig
stens annähernd magnetisch austauschentkoppelt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaltschicht (2) und
die Biasschicht (6) über die Zwischenschicht (4) magne
tisch austauschgekoppelt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke (dI) der
Zwischenschicht (4) so gewählt ist, daß ein Austausch
kopplungsmaximum für eine ferromagnetische Austauschkopp
lung oder ein Austauschkopplungsminimum für eine antifer
romagnetische Austauschkopplung vorhanden ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (4) aus einem Isolatormaterial gebildet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Grenzwerte (H₁ und H₂) durch die Wahl der Dicke
(dS) der Schaltschicht (2) eingestellt sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
äußeres Stützfeld (B) zum Einstellen der Grenzwerte (H₁
und H₂) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialien für die Schichten derart gewählt sind, daß bei
einer parallelen Ausrichtung der Magnetisierung (S) der
Schaltschicht (2) und der Magnetisierung (B) der Bias
schicht (6) der in der Schaltschicht (2) am wenigsten
gestreute Elektronentyp mit dem einen Spinzustand auch in
allen anderen magnetischen Schichten und an deren Grenz
flächen weniger gestreut wird als der Elektronentyp mit
dem anderen Spinzustand.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialien für die Schichten derart gewählt sind, daß bei
einer antiparallelen Ausrichtung der Magnetisierung (S)
der Schaltschicht (2) und der Magnetisierung (B) der
Biasschicht (6) der in der Schaltschicht (2) am wenigsten
gestreute Elektronentyp mit dem einen Spinzustand auch in
allen anderen magnetischen Schichten und an deren Grenz
flächen weniger gestreut wird als der Elektronentyp mit
dem anderen Spinzustand.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltschicht (2) wenigstens in Richtung kollinear zur
Magnetisierung (B) der Biasschicht (6) kürzer ausgebildet
ist als die Biasschicht (6).
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke (d) der Schalt
schicht (2) in Übergangsbereichen (24 und 25) zwischen
Randbereichen (26 bzw. 27) des Schichtpakets ohne Schalt
schicht (2) und einem inneren Bereich (23) mit Schalt
schicht (2) kontinuierlich zunimmt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Biasschicht (6) wenigstens in Richtung senkrecht zu ihrer
Magnetisierung (B) kürzer ausgebildet ist als die
Schaltschicht (2).
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke der Biasschicht
(6) in Übergangsbereichen zwischen Randbereichen des
Schichtpakets ohne Biasschicht (6) und einem inneren
Bereich mit Biasschicht (6) kontinuierlich zunimmt.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalterkontakte (11A und 11B) vom seitlichen Rand des
Schichtpakets beabstandet angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schalterkontakte (11A und 11B) auf der obersten und/oder
der untersten Schicht des Schichtsystems angeordnet sind.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Schichtpaket mehrere Schaltschichten (2) und mehrere Bias
schichten (6, 6′) enthält, wobei die Magnetisierungen (B,
B′) der Biasschichten (6, 6′) alle wenigstens annähernd
gleichgerichtet sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schichten in dem
Schichtpaket derart angeordnet sind, daß sich eine perio
dische Schichtfolge ergibt.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schaltschicht (2) eine magnetische Vorzugsachse aufweist.
28. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Biasschicht (6, 6′) eine magnetische Vorzugsachse auf
weist.
29. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenig
stens zwei Schichtpakete (ML1 und ML2) vorgesehen sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Schichtpakete
(ML1 und ML2) zu einem Mehrfachschichtpaket zusammengefaßt
sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Schichtpakete
(ML1 und ML2) derart miteinander verschachtelt sind, daß
zwischen Teilschichtpaketen des ersten Schichtpakets (ML1)
Teilschichtpakete des zweiten Schichtpakets (ML2) ange
ordnet sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetisierungen (B1) aller Biasschichten (61) des ersten
Schichtpakets (ML1) parallel zu den Magnetisierungen (b2)
aller Biasschichten (62) des zweiten Schichtpakets (ML2)
gewählt sind.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnetisierungen (B1) aller Biasschichten (61) des ersten
Schichtpakets (ML1) antiparallel zu den Magnetisierungen
(B2) aller Biasschichten (62) des zweiten Schichtpakets
(ML2) gerichtet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326999A DE4326999A1 (de) | 1993-08-11 | 1993-08-11 | Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten Schalten |
DE4425331A DE4425331A1 (de) | 1993-08-11 | 1994-07-18 | Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten Schalten und Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326999A DE4326999A1 (de) | 1993-08-11 | 1993-08-11 | Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten Schalten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4326999A1 true DE4326999A1 (de) | 1995-02-16 |
Family
ID=6494968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4326999A Withdrawn DE4326999A1 (de) | 1993-08-11 | 1993-08-11 | Vorrichtung zum magnetfeldgesteuerten Schalten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4326999A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE10019697A1 (de) * | 2000-04-20 | 2001-11-15 | Sebastian T B Goennenwein | Verfahren zur Erzeugung und Charakterisierung von spinpolarisierten Ladungsträgersystemen und darauf beruhende Bauelemente |
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-
1993
- 1993-08-11 DE DE4326999A patent/DE4326999A1/de not_active Withdrawn
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