DE4323856A1 - Faserverstärkte Membran - Google Patents
Faserverstärkte MembranInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der
technischen Membranen. Sie betrifft eine faserverstärkte
Membran für die Trennung von zwei Räumen, in denen
unterschiedliche Drücke herrschen, welche Membran einen
flächigen, in der Richtung senkrecht zur Membranfläche
zumindest in bestimmten Flächenbereichen elastisch
auslenkbaren Membrankörper aus einem Elastomer umfaßt, wobei
der Membrankörper durch eine Vielzahl von in das Elastomer
eingebetteten Kurzfasern verstärkt ist.
Eine solche Membran ist z. B. aus einem Vortrag der Firma
Monsanto, "Übersicht über industrielle Anwendungen der
Santoweb® Faser in der Gummiindustrie", gehalten auf dem 8th
International Rubber Symposium, Gottwaldow (CSSR), Oktober
1981, bekannt.
Technische Membranen sind grundsätzlich bewegliche, dichtende
Wände, die zwei Räume mit in der Regel unterschiedlichen
Medien (Gasen, Flüssigkeiten) und/oder unterschiedlichen
Druckverhältnissen voneinander trennen. Das besondere Merkmal
einer Membran ist dabei ihre Beweglichkeit, insbesondere ihre
Fähigkeit, senkrecht zu ihrer Einspannfläche (Membranfläche)
nach beiden Richtungen - mechanisch angetrieben oder infolge
einer Druckdifferenz - einen mehr oder weniger großen Hub
auszuführen.
Die Bewegungsfähigkeit einer Membrane hängt im wesentlichen
ab von den Eigenschaften ihres Werkstoffes (bei einem
Verbundaufbau: ihrer Werkstoffe), von ihren Abmessungen und -
bei größeren Hüben - von ihrer bei der Herstellung
vermittelten Formgebung. Wesentliche Kriterien für
Membranwerkstoffe sind ausreichende
- - Flexibilität (Beweglichkeit),
- - Elastizität (Dichtungsfunktion),
- - Zugfestigkeit (Druckaufnahme), und
- - chemische Beständigkeit
innerhalb des einsatzbedingten Temperatur- und
Druckdifferenzbereichs sowie bei Anwesenheit entsprechender,
durch die Membran zu trennender Medien. Als Grundwerkstoffe
werden hauptsächlich Elastomere verwendet, die für bestimmte
Anwendungen zur Erzielung einer höheren Zugfestigkeit mit
Gewebe oder auch Faserbeimischungen verstärkt werden können.
Man unterscheidet bei den Membranen im allgemeinen drei
Anwendungsbereiche: die Umwandlung einer Druckdifferenz in
eine mechanische Kraft (hydraulisch oder pneumatisch
betätigte Stellantriebe, Druck- oder Durchflußregler,
Ventile), die umgekehrte Umsetzung einer mechanischen Kraft
in einen Druck (Pumpen, Kompressoren) und die reine Trennung
von unterschiedlichen Medien ohne nennenswerte Druckdifferenz
(Expansionsgefäße, Druckspeicher).
Die Vielzahl der dazu benötigten Membran-Ausführungsformen
läßt sich auf zwei Grundformen, die Flachmembranen und
Formmembranen zurückführen, wobei sich die Formmembranen
ihrerseits wie folgt unterteilen lassen in:
- - Sickenmembranen
- - Tellermembranen
- - Rollmembranen, und
- - Kalottenmembranen.
Die Flachmembranen lassen sich in besonders einfacher Weise
aus vorgefertigtem Bahnmaterial ausstanzen, müssen allerdings
beim Einbau vorgespannt werden, um einen einwandfreien
Betrieb zu ermöglichen. Die Formmembranen haben den Vorteil
eines größeren Hubes, einer geringeren Wirkflächenänderung
über den gesamten Hubbereich und einer einfacheren Montage
(ohne Vorspann-Operation). Sie werden entweder ebenfalls aus
Bahnmaterial durch Konturprägen oder Tiefziehen, oder aber
direkt durch Formvulkanisierung hergestellt.
Als Elastomere haben sich bei Membranen beispielsweise die
folgenden Werkstoffe bewährt:
- - Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR)
- - Äthylen-Propylen-Terpolymer-Kautschuk (EPDM)
- - Fluor-Kautschuk (FKM)
- - Fluor-Silikon-Kautschuk (FVMQ)
- - Silikon-Kautschuk (VMQ)
- - Chlor-Butadien-Kautschuk (CR)
- - Epichlorhydrin-Kautschuk (ECO)
- - Butyl-Kautschuk (IIR)
- - Isopren-Kautschuk (IR)
- - Naturkautschuk (NR)
- - Polyurethan (AU).
In Form von verstärkenden Geweben, die entweder ein- oder
beidseitig auf die Membran aufgelegt, oder direkt in die
Membran eingelegt werden, haben sich z. B. die folgenden
Faserstoffe bewährt:
- - Polyamide
- - aromatische Polyamide (Aramide)
- - Glas
- - Polyester
- - Zellwolle.
Die oben erwähnte Herstellung von gewebeverstärkten Membranen
(insbesondere Formmembranen) durch Formvulkanisieren führt zu
verschiedenen Problemen: Da beim Formvulkanisieren das
verstärkende Gewebe zusammen mit dem Elastomer in die
entsprechende Vulkanisierform eingebracht wird, kommt es bei
komplizierteren Formen leicht zu Verschiebungen bzw. lokalen
Aufstauchungen des Gewebes, die dazu führen, daß bei der
fertigen Membran an diesen Stellen entweder die mechanischen
Eigenschaften von den gewünschten Werten abweichen, oder das
Gewebe in unerwünschter Weise an die Oberfläche tritt, dort
dem Angriff des angrenzenden Mediums ausgesetzt ist, und so
eine Schwachstelle für die Membran bildet.
Weiterhin besteht bei den gewebeverstärkten Membranen
grundsätzlich der Nachteil, daß sie mehrschichtige
Verbundkörper bilden, deren einzelne Schichten
(Elastomerschichten und Gewebeschichten) unterschiedliche
mechanische Eigenschaften aufweisen, so daß sich das
einvulkanisierte Gewebe durch die Walkbewegung der Membran
während des Betriebes mit der Zeit von den aufliegenden
Elastomerschichten ablösen kann und die Membran auf diese
Weise unbrauchbar wird.
Schließlich führt die Einlage eines durchgehenden,
verstärkenden Gewebes dazu, daß über der gesamten
Membranfläche wesentliche mechanische Eigenschaften der
Membran wie z. B. die Dehnbarkeit durch die Art des Gewebes
vorbestimmt und konstant sind. Es ist daher nicht möglich,
die Membran so auszulegen, daß diese mechanischen
Eigenschaften in vorbestimmten Funktionsbereichen der
Membran, z. B. in einer Sicke oder in einem Rollbereich, von
vornherein anders eingestellt werden. So ist z. B. durch die
Gewebeverstärkung in der Regel die Bruchdehnung über die
gesamte Membranfläche auf einen Wert von kleiner 10%
beschränkt, während die Bruchdehnung bei einem herkömmlichen
Kautschuk ohne Verstärkung in der Größenordnung von 500%
liegt.
Um speziell das oben angesprochene Problem der verschobenen
Textileinlage zu lösen, ist in der eingangs zitierten
Druckschrift vorgeschlagen worden, bei Gummi-Preßteilen wie
Dichtungen oder Membranen anstelle einer Verstärkung durch
textiles Gewebe in die Gummi-Matrix eingelagerte Kurzfasern
aus Zellulose einzusetzen, die vorzugsweise beim
Spritzgießen in bestimmter Weise ausgerichtet werden, um
optimale mechanische Eigenschaften zu erzielen. Angaben über
Gewichtsanteile sowie Länge und Durchmesser der
Zellulosefasern oder die mechanischen Eigenschaften der
resultierenden Membranen können der Druckschrift allerdings
nicht entnommen werden.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß es seit
längerem bekannt ist, synthetische Kurzfasern, insbesondere
in Form einer Aramidfaserpulpe, als Verstärkungsfüllstoff in
Kautschukmischungen einzubringen (siehe dazu den Artikel von
L.L.Outzs "Einsatz von Aramidfaserpulpe/Neopren-
Masterbatches", GAK 5/1991, 5.226-234). Die Aramidpulpe weist
dabei einen Faserdurchmesser von ca. 12 µm und eine mittlere
Faserlänge von 1 mm auf. Die verfügbare Oberfläche der
Aramidstapelfaser beträgt dabei nur 0,1 m2/g, während der
Herstellungsprozeß der Pulpe durch die Fibrillierung der
Oberfläche diesen Wert auf 7-9 m2/g bringt. Als
Anwendungsbereiche für derartige Masterbatches mit
Aramidfaserpulpe werden Schläuche, Antriebsriemen,
Massivreifen, Gleiskettenpolster, Dichtungen einschließlich
Ölbohrpackungen, Walzenbezüge, Schuhsohlen und allgemein
Erzeugnisse aus Plattenmaterial genannt. Für dynamisch
belastete Membranen ist diese Art der Faserverstärkung
allerdings nicht vorgesehen.
Probleme werden bei der Verstärkung mittels Kurzfasern
generell dadurch hervorgerufen, daß die Kurzfasern
untereinander nur über die Elastomermatrix mechanisch
verbunden sind. Dies hat zur Folge, daß Modul und
Bruchdehnung in der Regel erheblich von den Werten für
gewebeverstärktes Material abweichen und sich diesen Werten
erst mit relativ hohen Faseranteilen annähern, wodurch sich
aber wiederum andere Eigenschaften des Materials
verschlechtern. Dies ist vermutlich auch der Grund, weshalb
sich die Verstärkung mit Kurzfasern bisher bei dynamisch
belasteten Membranen in der Praxis nicht hat durchsetzen
können.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine faserverstärkte
Membran zu schaffen, die dynamisch belastet werden kann und
sich durch verbesserte mechanische Eigenschaften bei
gleichzeitig vereinfachter Herstellung auszeichnet.
Die Aufgabe wird bei einer Membran der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Membran eine Bruchdehnung von
größer gleich 50% und kleiner gleich 150% aufweist und der
Spannungswert bei einer Dehnung von 50% größer gleich 5
N/mm2 ist.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß es bei dynamisch belasteten Membranen für die volle
Funktionstüchtigkeit ausreicht, die Bruchdehnung auf einem
vergleichsweise hohen Wert zu lassen, wenn gleichzeitig der
Modul auf einen ausreichend großen Wert angehoben wird. Auf
diese Weise ist es möglich, mit relativ geringen Anteilen an
Fasermaterial auszukommen.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß als Kurzfasern hochreißfeste
synthetische Fasern und/oder Kohlefasern verwendet werden.
Derartige Fasern, die beispielsweise in Form von Aramidfasern
bereits als Asbestersatz zur Erhöhung der Abriebfestigkeit in
Elastomeren eingesetzt worden sind, zeichnen sich durch sehr
gute mechanische Eigenschaften aus, so daß bereits mit
vergleichsweise kleinen Faseranteilen ein hoher
Verstärkungseffekt in der Membran erzielt wird. Hierdurch
wird es möglich, insbesondere auch im Spritzgießverfahren
hochflexible, stark strukturierte Membranen herzustellen,
welche auch die herkömmlichen gewebeverstärkten Membranen
ohne Einschränkung ersetzen können, jedoch wesentlich
einfacher herzustellen sind.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Membran zeichnet sich dadurch aus, daß
- a) die Kurzfasern aus einem aromatischen Polyamid (Aramid) hergestellt sind;
- b) die Kurzfasern fibrilliert sind;
- c) die mittlere Länge der Kurzfasern zwischen 0,8 und 1,5 mm liegt; und
- d) das Verhältnis von Faserlänge zu Faserdurchmesser der Kurzfasern im Bereich von etwa 100 liegt.
Besonders günstig gestalten sich Herstellung und mechanische
Eigenschaften der Membran, wenn gemäß einer anderen
bevorzugten Ausführungsform dem Elastomer Aramidfasern mit
einem Gewichtsanteil zwischen 3 und 8% zugesetzt werden.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
schließlich dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzfasern
innerhalb des Membrankörpers mit ihren Faserachsen
überwiegend in Richtung einer Zugbelastung der Membran
ausgerichtet sind. Hierdurch lassen sich vorteilhaft
richtungsabhängige mechanische Eigenschaften realisieren, die
hinsichtlich der im Anwendungsfall auftretenden Belastungen
optimiert sind.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 ausschnittweise und im Querschnitt den an sich
bekannten Anwendungsfall für eine dynamisch belastete
Membran in einem Sicherheitsventil;
Fig. 2 im Querschnitt den inneren Aufbau der Membran aus
Fig. 1 mit Gewebeverstärkung nach dem Stand der
Technik;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus der Membran nach Fig. 2 mit
fehlerhaft eingelagerter Gewebeverstärkung;
Fig. 4a den Querschnitt durch eine mit Kurzfasern verstärkte
Membran, bei welcher die Fasern mit (schematisch
angedeuteter) isotroper Richtungsverteilung
eingelagert sind;
Fig. 4b den Querschnitt durch eine mit Kurzfasern verstärkte
Membran, bei welcher die Fasern mit (schematisch
angedeuteter) uniaxialer Richtungsverteilung
eingelagert sind; und
Fig. 4c den Querschnitt durch eine Membran gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der an
unterschiedlichen Stellen durch Änderung der Dicke
unterschiedliche mechanische Eigenschaften
verwirklicht sind.
In Fig. 1 ist ein beispielhafter Anwendungsfall einer
dynamisch belasteten, elastischen Membran in einem
Sicherheitsventil im Querschnitt dargestellt. Eine Membran 10
mit einem tellerförmigen, rotationssymmetrischen
Membrankörper 1 ist am Rande zwischen zwei Flanschen 7a und
7b eingespannt. Die Membran 10 trennt dabei zwei Räume R1 und
R2, in denen in der Regel Medien mit unterschiedlichen
Drücken und Druckdifferenzen von einigen bar vorhanden sind.
Am äußeren Umfang des Membrankörpers 1 ist für diese
Anwendung vorzugsweise ein Dichtungswulst 2 angeformt, der in
einer speziell ausgeformten Nut in einem der Flansche 7a, b zu
liegen kommt und eine entsprechende Dichtungsfunktion
übernimmt. Im zentralen Teil des Membrankörpers 1 ist ein
metallischer Stützteller 4 einvulkanisiert, der den Druck
eines vertikal verschiebbaren Druckstempels 5 aufnimmt und
breitflächig in die Membran einleitet. Der unter dem
Stützteller befindliche Teil des Membrankörpers 1 bildet eine
elastische Dichtfläche 3, die beim Herunterdrücken des
Druckstempels 4 abdichtend gegen einen gegenüberliegenden
Ventilsitz 6 gepreßt wird. Bei diesem Schließvorgang des
Ventils wölbt sich in der Regel der zwischen Zentralteil (3,
4) und Dichtungswulst 2 gelegene Teil des Membrankörpers 1
auf und bildet eine Sicke (in Fig. 1 der Einfachheit halber
nicht dargestellt).
Damit die Membran 10 auch bei höheren Druckdifferenzen
zwischen den Räumen R1 und R2 den auftretenden wechselnden
Kräften auf Dauer gewachsen ist, wird der Membrankörper 1 im
Stand der Technik - wie in Fig. 2 dargestellt - mit einer
weitgehend in der Körpermitte verlaufenden Gewebeeinlage 8
ausgestattet, welche den Elastomerkörper bei gleichzeitig
relativ hoher Elastizität mechanisch verstärkt.
Wegen des einvulkanisierten Stütztellers 4 und des
angeformten Dichtungswulstes 2 ist es in der Regel notwendig,
die dargestellte Membran in einem Spritzgußverfahren
herzustellen, bei welchem zunächst die Gewebeeinlage 8 in die
Spritzform eingelegt und anschließend mit dem Elastomer
umgeben wird. Das in die Form eingespritzte Elastomer
verschiebt dabei möglicherweise die Gewebeeinlage 8, so daß
sich - wie in Fig. 3 angedeutet - entweder ein Aufstauchen
(Bereich A) oder eine Abweichung von der Mittellage (Bereich
B) ergibt. In beiden Fällen resultiert aus der Verschiebung
der Gewebeeinlage aus der Ideallage eine Schwächung der
mechanischen Eigenschaften der Membran, die nicht toleriert
werden kann.
Es wird deshalb bei der erfindungsgemäßen Membran die
Gewebeeinlage einerseits vollständig durch im Volumen
verteilte Kurzfasern ersetzt. Andererseits werden für das
fertige Membranmaterial die Bruchdehnung mit Werten zwischen
50% und 150%, und das Modul mit einem Spannungswert von
größer gleich 5 N/mm2 bei einer Dehnung von 50% gewählt.
Unter diesen Voraussetzung ergeben sich überraschenderweise
für die dynamische Beanspruchung ausreichende mechanische
Eigenschaften bei gleichzeitig guter Herstellbarkeit.
Die Kurzfasern bestehen vorzugsweise aus einem
hochreißfesten synthetischen Material und/oder Kohlenstoff,
insbesondere aus einem aromatischen Polyamid, und sind dem
Elastomer mit bestimmten Gewichtsanteilen (insbesondere 3 bis
8%) zugemischt. Die besondere Art des Fasermaterials,
speziell auch die Fibrillierung, erlaubt dabei eine sehr hohe
bindungsaktive Oberfläche, so daß mit Faserlängen zwischen
0,8 und 1,5 mm und Verhältnissen von Faserlänge zu
Durchmesser von etwa 100 eine sehr gute Einbindung der Fasern
in die Elastomermatrix möglich ist. Auf diese Weise läßt
sich ein hoher Verstärkungseffekt erreichen, ohne die
Verarbeitungseigenschaften der Elastomer/Faser-Mischung
maßgeblich zu verschlechtern. Als besonders günstig für den
Einsatz hat es sich auch erwiesen, die Membran (10) auf eine
Härte zwischen 60 und 90 Shore "A" einzustellen.
Die Richtungsverteilung der Kurzfasern 11 im Membrankörper 1
hängt maßgeblich von der Art der Herstellung ab (Fig. 4a und
4b). In Fig. 4a sind die Kurzfasern 11 isotrop ausgerichtet,
was durch die abwechselnd senkrecht zueinander stehenden
Fasertripel angedeutet werden soll. Diese Ausrichtungsart ist
für eine Membran deshalb nicht optimal, weil die
Zugbelastungen überwiegend in radialer Richtung und in der
Ebene des Membrankörpers liegend auftreten. Es ist deshalb
von Vorteil, die Kurzfasern 11 - wie in Fig. 4b dargestellt -
mit ihren Faserachsen überwiegend radial zur Symmetrieachse
des Membrankörpers 1 zu orientieren. Dies kann bei der
Herstellung in an sich bekannter Weise z. B. dadurch erreicht
werden, daß die Elastomer/Faser-Mischung vom Zentrum her so
im die Membranform eingespritzt wird, daß entsprechende
radiale Scherkräfte auftreten, welche die Fasern orientieren.
Da die Kurzfasern 11 - anders als eine Gewebeeinlage - die
mechanischen Eigenschaften des Elastomers im gesamten Volumen
ändern, können einerseits der Membran leicht Dichtungswülste
2 angeformt werden, die ebenfalls faserverstärkt sind und mit
dem übrigen Membrankörper eine Einheit bilden. Es ist dadurch
andererseits auch möglich, die mechanischen Eigenschaften der
Membran durch die Wahl der Materialdicke in unterschiedlichen
Bereichen unterschiedlich einzustellen, um unterschiedlichen
Beanspruchungen und erforderlichen Flexibilitäten Rechnung zu
tragen. Auf diese Weise kann z. B. die Membran - wie dies aus
der Fig. 4c deutlich wird - im Funktionsbereich 9 zwischen
Zentrum und Außenrand, in welchem sich die Membran beim
Betrieb des Ventils wölbt, durch eine Reduzierung der Dicke
von d2 auf d1 gezielt geschwächt werden, um ein günstigeres
Wölbungsverhalten hervorzurufen. Insbesondere hat es sich in
diesem Zusammenhang bewährt, die Dicke d1 der Membran in
ihrem Funktionsbereich 9 kleiner gleich 2,5 mm zu wählen.
Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung nicht auf die
in den Figuren beispielhaft gezeigte Membranform beschränkt
ist, sondern auch bei anderen dynamisch belasteten Membranen
mit Erfolg eingesetzt werden kann. Darüber hinaus ist im
Rahmen der Erfindung eine Vielzahl von Kombinationen aus
Elastomeren und Kurzfasern denkbar.
Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung eine Membran für
dynamische Belastungen, die leicht und mit geringem Aufwand
herstellbar ist, flexibel den Erfordernissen des
Anwendungsfalls angepaßt werden kann und ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften aufweist.
Bezeichnungsliste
1 Membrankörper
2 Dichtungswulst
3 Dichtfläche
4 Stützteller
5 Druckstempel
6 Ventilsitz
7a, b Flansch
8 Gewebeeinlage
9 Funktionsbereich
10 Membran
11 Kurzfaser
d1, d2 Dicke
R1, R2 Raum
2 Dichtungswulst
3 Dichtfläche
4 Stützteller
5 Druckstempel
6 Ventilsitz
7a, b Flansch
8 Gewebeeinlage
9 Funktionsbereich
10 Membran
11 Kurzfaser
d1, d2 Dicke
R1, R2 Raum
Claims (10)
1. Faserverstärkte Membran (10) für die Trennung von zwei
Räumen (R1, R2), in denen unterschiedliche Drücke herrschen,
welche Membran (10) einen flächigen, in der Richtung
senkrecht zur Membranfläche zumindest in bestimmten
Flächenbereichen elastisch auslenkbaren Membrankörper (1) aus
einem Elastomer umfaßt, wobei der Membrankörper (1) durch
eine Vielzahl von in das Elastomer eingebetteten Kurzfasern
(11) verstärkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(10) eine Bruchdehnung von größer gleich 50% und kleiner
gleich 150% aufweist und der Spannungswert bei einer Dehnung
von 50% größer gleich 5 N/mm2 ist.
2. Faserverstärkte Membran nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran (10) eine Härte zwischen 60
und 90 Shore "A" aufweist.
3. Faserverstärkte Membran nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kurzfasern (11)
hochreißfeste synthetische Fasern und/oder Kohlefasern
verwendet werden.
4. Faserverstärkte Membran nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) die Kurzfasern (11) aus einem aromatischen Polyamid (Aramid) hergestellt sind;
- b) die Kurzfasern (11) fibrilliert sind;
- c) die Länge der Kurzfasern (11) zwischen 0,8 und 1,5 mm liegt; und
- d) das Verhältnis von Faserlänge zu Faserdurchmesser der Kurzfasern (11) im Bereich von etwa 100 liegt.
5. Faserverstärkte Membran nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil der Kurzfasern (11), bezogen
auf das Gesamtgewicht, zwischen 3% und 8% beträgt.
6. Faserverstärkte Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzfasern (11) innerhalb
des Membrankörpers (1) mit ihren Faserachsen überwiegend in
Richtung einer Zugbelastung der Membran (10) ausgerichtet
sind.
7. Faserverstärkte Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Membrankörper (1)
rotationssymmetrisch ausgebildet ist, und daß die Kurzfasern
(11) mit ihren Faserachsen überwiegend radial zur
Symmetrieachse des Membrankörpers (1) orientiert sind.
8. Faserverstärkte Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Membrankörper (1) zur
Erzielung von örtlich unterschiedlichen mechanischen
Eigenschaften mit einer entsprechenden örtlich
unterschiedlichen Dicke (d1, d2) ausgebildet ist.
9. Faserverstärkte Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (10) einen
Funktionsbereich (9) aufweist, und daß die Dicke (d1) der
Membran (10) im Funktionsbereich (9) kleiner gleich 2,5 mm
ist.
10. Faserverstärkte Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Membrankörper (1) am
äußeren Umfang ein Dichtungswulst (2) angeformt ist.
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Family Applications (1)
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DE4323856A Ceased DE4323856A1 (de) | 1992-07-24 | 1993-07-16 | Faserverstärkte Membran |
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CH (1) | CH687969A5 (de) |
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1993
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