DE4323028A1 - Massendurchflußmeßsystem - Google Patents
MassendurchflußmeßsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Massendurchflußmeßsystem für strömende Medien,
das nach dem Coriolis-Prinzip arbeitet, mit einem Meßsignalerzeugungssystem,
einem Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem, einer Meßsignalübertra
gungsstrecke zwischen dem Meßsignalerzeugungssystem und dem Meßsignalanzei
ge- und/oder -auswertesystem und einer Umpolungsschaltung zur getakteten
Umpolung der vom Meßsignalerzeugungssystem abgegebenen Meßsignale, wobei die
vom Meßsignalerzeugungssystem abgegebenen Meßsignale eine dem Massendurchfluß
proportionale Phasendifferenz aufweisen.
Die Erfindung verbessert die Signalauswertung bei Coriolis-Massendurchflußmeß
geräten. Diese Coriolis-Massendurchflußmeßgeräte liefern als Meßsignale zwei
periodische Spannungen, die eine dem Massendurchfluß proportionale Phasenver
schiebung aufweisen. Entscheidend für die Meßgenauigkeit der Massendurchfluß
meßgeräte ist also die Bestimmung der Phasendifferenz. Die im Industriebereich
gängigen Anforderungen an die Meßgenauigkeit erfordern eine Auflösung der Pha
sendifferenz von ungefähr 4 10-5 Grad. Bei den normalerweise verwandten Kom
paktgeräten, bei denen das Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem zur Be
stimmung der Phasendifferenz unmittelbar bei dem Meßsignalerzeugungssystem an
geordnet ist, sind derartige Meßgenauigkeiten auch unter industriellen Tempe
raturbedingungen noch erreichbar. Um die Genauigkeit auch in diesen Fällen wei
ter zu erhöhen, werden die beiden Eingangssignale, deren Phasendifferenz zu
ermitteln ist, bei den bekannten Coriolis-Massendurchflußmeßgeräten periodisch
unmittelbar vor dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem umgeschaltet.
Im Idealfall liefert dann der Phasendetektor jeweils exakt inverse Werte. Z. B.
durch die unterschiedlichen Temperatureinwirkungen auf die Eingangskanäle tre
ten jedoch tatsächlich unterschiedliche Phasenverschiebungen auf, die dazu
führen, daß die obengenannten Mittelwerte nicht mehr exakt invers zueinander
sind. Aus dieser Abweichung der Mittelwerte kann ein Nullpunktkorrektursignal
abgeleitet werden. Durch die Korrektur der ermittelten Phasendifferenz mit die
sem Nullpunktkorrektursignal können in der Praxis sehr hohe Meßgenauigkeiten
erreicht werden.
Tatsächlich treten regelmäßig Fälle auf, wo eine unmittelbare Verbindung des
Meßsignalerzeugungssystems mit dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem
nicht möglich oder nicht gewünscht ist. In diesen Fällen wird das Meßsignal
erzeugungssystem über eine Meßsignalübertragungsstrecke mit dem Meßsignalan
zeige- und/oder -auswertesystem verbunden; als Meßsignalübertragungsstrecke
wird hier die gesamte elektronische Verbindung zwischen dem Meßsignalerzeu
gungssystem und dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem bezeichnet.
Derartige Fälle liegen beispielsweise vor, wenn sich das Meßsignalerzeugungs
system in einem explosionsgefährdeten Bereich befindet. In diesem Fall werden
aus sicherheitstechnischen Gründen vorteilhafterweise Ex-Barrieren vorgesehen,
welche z. B. Dioden oder Zenerdioden aufweisen, die einseitig auf einem Poten
tial-Ausgleichsbezugspunkt liegen - im allgemeinen Erde. Regelmäßig werden hier
bei das Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem außerhalb des explosionsge
fährdeten Bereiches angebracht, wodurch zusätzlich lange Leitungen zwischen dem
Meßsignalerzeugungssystem und dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem
notwendig werden. Eine Meßsignalübertragungsstrecke ist auch dann erforderlich,
wenn für mehrere Meßsignalerzeugungssysteme ein zentrales Meßsignalanzeige-
und/oder -auswertesystem vorgesehen wird, welches die Meßsignale der verschie
denen Erzeugungssysteme im Multiplex-Verfahren auswertet. Da die Umpolungsschal
tung bislang ein integraler Bestandteil des Meßsignalanzeige- und/oder -aus
wertesystems ist, befindet sich diese - vom Meßsignalerzeugungssystem betrach
tet - hinter der Meßsignalübertragungsstrecke.
Der Nachteil der bisherigen Anordnung ist der, daß auf der Meßsignalübertra
gungsstrecke regelmäßig Phasenverschiebungen - hauptsächlich bedingt durch Tem
peraturschwankungen im industriellen Bereich - auftreten. Durch die Tempera
turschwankungen verändern sich z. B. die parasitären Kapazitäten der Dioden,
die vorgesehen sind, um die Schaltungen eigensicher auszulegen, und die Leitwer
te der Signalübertragungskabel. Aus beiden Temperatureinflüssen resultiert eine
Phasenverschiebung, so daß eine stabile Messung des Massendurchflusses nicht mehr
gewährleistet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Ein
fluß der Phasenverschiebungen durch die Meßsignalübertragungsstrecke zu elimi
nieren.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Umpolungsschaltung
elektrisch unmittelbar nach dem Meßsignalerzeugungssystem vorgesehen ist. Durch
diese Anordnung der Umpolungsschaltung wird erreicht, daß auch die aus der Meß
signalübertragungsstrecke entstehenden Phasenverschiebungen eliminiert werden
bzw. in ein Nullpunktkorrektursignal eingehen. Dies kann durch Anordnung der
Umpolungsschaltung nach der Meßsignalübertragungsstrecke nicht geleistet wer
den, da in diesem Fall die Phasenverschiebung gleichzeitig mit der Phasendiffe
renz umgepolt wird und somit nicht von der Phasendifferenz als dem ei
gentlichen Meßsignal unterschieden werden kann.
Im folgenden wird nun das erfindungsgemäße Massendurchflußmeßsystem anhand
einer Zeichnung beispielhaft beschrieben; die einzige Figur zeigt ein Block
schaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Massen
durchflußmeßsystems.
Das in der Figur schematisch dargestellte Massendurchflußmeßsystem 1 für strö
mende Medien, das nach dem Coriolisprinzip arbeitet, weist zunächst ein in ei
nem explosionsgefährdeten Bereich vorgesehenes Meßsignalerzeugungssystem 2, ein
Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem 3 und eine Meßsignalübertragungs
strecke 4 zwischen dem Meßsignalerzeugungssystem 2 und dem Meßsignalanzeige
und/oder -auswertesystem 3 auf. Die Meßsignalübertragungsstrecke 4 besteht aus
für den Betrieb in einem explosionsgefährdeten Bereich vorgesehenen, gegen ein
Bezugspotential geschalteten Dioden 5 und den Übertragungsleitungen 6, welche
die Verbindung des Meßsignalerzeugungssystems 2 mit dem im nicht explosions
gefährdeten Bereich befindlichen Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem 3
herstellen. Das Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem 3 besteht in der
dargestellten Ausführungsform aus einer Quelle 7 für die Erregerspule des Meß
signalerzeugungssystems 2, einem Phasendetektor 8 zur Ermittlung der Phasenver
schiebung der Meßsignale und einer Ausgabeeinheit 9 zur Anzeige oder Weiter
gabe des Meßresultates. Erfindungsgemäß ist eine Umpolungsschaltung 10 nicht,
wie aus dem Stand der Technik bekannt in das Meßsignalanzeige- und/oder -aus
wertesystem 3 integriert, sondern ist elektrisch unmittelbar nach dem Meßsignal
erzeugungssystem 2 vorgesehen.
Die Umpolungsschaltung 10 zur getakteten Umpolung der Meßsignale kann so aus
gelegt werden, daß der Umpoltakt entweder periodisch oder aperiodisch vorge
geben wird. Ein aperiodischer Umpoltakt hat den Vorteil, daß evtl. vorhan
dene periodische Störeinflüsse - im Gegensatz zum Betrieb mit periodischem Um
poltakt - eliminiert werden können.
Ein Kontrollsignal, welches den Umpoltakt bestimmt, kann auf verschiedene Ar
ten erzeugt werden. Eine erste Möglichkeit besteht darin, daß eine Kontroll
schaltung das Kontrollsignal für die Umpolungsschaltung 10 liefert, und zwar
in Abhängigkeit von der Anregungs- oder der Coriolisfrequenz des Meßsignal
erzeugungssystems 2. Da es nicht sinnvoll ist, die Umpolung mit der Periode des
Meßsignals durchzuführen, leitet man das Kontrollsignal für die Umpolungsschal
tung 10 aus der Anregungsfrequenz oder der Coriolisfrequenz über einen nicht
dargestellten Komparator in Verbindung mit einem ebenfalls nicht dargestellten
Teiler ab. Hierdurch gelangt man zu einem Kontrollsignal mit einem Vielfachen
der Periode der Meßsignale.
Die vorstehend geschilderte Ableitung des Kontrollsignals aus den Meßsignalen
oder den Erregersignalen weist den Vorteil auf, daß es nicht notwendig ist,
eine weitere Schaltung zur Erzeugung einer Zeitbasis für das Kontrollsignal
zur Verfügung zu stellen.
Weiter ist es möglich, einen nicht dargestellten freilaufenden Oszillator vor
zusehen, welcher das Kontrollsignal für die Umpolungsschaltung 10 liefert. Der
Vorteil einer Anordnung eines solchen freilaufenden Oszillators besteht vor
allem darin, daß die Umpolfrequenz unabhängig von der Anregungsfrequenz oder
der Coriolisfrequenz gewählt werden kann.
Um alternativ ein aperiodisches Kontrollsignal für die Umpolungsschaltung 10
zur Verfügung zu stellen, ist es notwendig, einen wiederum nicht dargestellten
Zufallsgenerator entsprechend vorzusehen.
Die vorstehend beschriebenen Kontrollschaltungen zur Erzeugung des Kontroll
signals für die Umpolungsschaltung 10 können nun entweder in unmittelbarer
Nähe oder als integraler Bestandteil des Meßsignalanzeige- und/oder -auswerte
systems 3 angeordnet bzw. ausgebildet sein oder in unmittelbarer Nähe der
Umpolungsschaltung 10 angeordnet sein.
Der Vorteil der Anordnung der Kontrollschaltung in unmittelbarer Nähe der Um
polungsschaltung 10 besteht darin, daß das Kontrollsignal der Umpolungsschal
tung 10 nicht über zusätzliche Leitungen übermittelt werden muß.
Befindet sich die Kontrollschaltung in unmittelbarer Nähe der Umpolungsschal
tung 10, so ist es notwendig, daß sie dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswerte
system 3 Erkennungsmarken übermittelt, welche die Umpolung anzeigen. Damit auch
für die Übermittlung dieser Erkennungsmarken keine zusätzliche Leitung notwen
dig wird, ist es sinnvoll, die Erkennungsmarken dem Meßsignal zu überlagern.
In besonders vorteilhafter Weise können die Erkennungsmarken aus dem Kontroll
signal von einem Differenzierglied abgeleitet werden.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer Anordnung, bei welcher
die Kontrollschaltung in unmittelbarer Nähe der Umpolungsschaltung 10 angeord
net ist, besteht darin, daß die Versorgungsspannung für die Kontrollschaltung
aus der Erregerspannung des Meßsignalerzeugungssystems 2 abgeleitet sind. Durch
diese Maßnahme erübrigt es sich, über eine zusätzliche Leitung zwischen dem
Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem 3 die Versorgungsspannung für die
Kontrollschaltung zu liefern.
Die zur Verwirklichung des zuletzt beschriebenen Merkmals notwendigen Einrich
tungen können selbstverständlich gleichzeitig auch die Versorgungsspannung für
die Umpolungsschaltung 10 aus der Erregerspannung des Meßsignalerzeugungssystems
2 ableiten.
Wird das Meßsignalerzeugungssystem 2 und die Umpolungsschaltung 10 zur getak
teten Umpolung der Meßsignale in einem explosionsgefährdeten Bereich EX betrie
ben, so müssen die Versorgungsspannung der Umpolungsschaltung 10 bzw. des
Meßwerterzeugungssystems 2 eigensicher dargestellt werden. Dies gilt auch,
falls die Versorgungsspannung der Umpolungsschaltung 10 oder die Versorgungs
spannung der Kontrollschaltung von der Erregerspannung des Meßsignalerzeugungs
systems 2 abgeleitet werden.
Claims (13)
1. Massendurchflußmeßsystem für strömende Medien, das nach dem Coriolis-Prin
zip arbeitet, mit einem Meßsignalerzeugungssystem (2), einem Meßsignalanzeige
und/oder -auswertesystem (3), einer Meßsignalübertragungsstrecke (4) zwischen
dem Meßsignalerzeugungssystem (2) und dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswerte
system (3) und einer Umpolungsschaltung (10) zur getakteten Umpolung der vom
Meßsignalerzeugungssystem (2) abgegebenen Meßsignale, wobei die vom Meßsignal
erzeugungssystem (2) abgegebenen Meßsignale eine dem Massendurchfluß proportio
nale Phasendifferenz aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umpolungsschal
tung (10) elektrisch unmittelbar nach dem Meßsignalerzeugungssystem (2) vorge
sehen ist.
2. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umpolung der vom Meßsignalerzeugungssystem (2) abgegebenen Signale periodisch
getaktet ist.
3. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umpolung der vom Meßsignalerzeugungssystem (2) abgegebenen Signale aperiodisch
getaktet ist.
4. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Kontrollschaltung das Kontrollsignal für die Umpolungsschaltung (10) liefert,
- abhängig von der Anregungsfrequenz oder der Coriolisfrequenz des Meßsignaler
zeugungssystems (2).
5. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Komparator in Verbindung mit einem Teiler die Kontrollschaltung bildet und das
Kontrollsignal für die Umpolungsschaltung (10) aus der Anregungsfrequenz oder
der Coriolisfrequenz ableitet.
6. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
freilaufender Oszillator die Kontrollschaltung bildet und das Kontrollsignal
für die Umpolungsschaltung (10) liefert.
7. Massendurchflußmeßsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontrollschaltung als Bestandteil des Meßsignalanzeige- und/
oder -auswertesystem (3) das Kontrollsignal für die Umpolungsschaltung liefert.
8. Massendurchflußmeßsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontrollschaltung in unmittelbarer Nähe der Umpolungsschal
tung (10) angeordnet ist.
9. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontrollschaltung dem Meßsignalanzeige- und/oder -auswertesystem (3) Erken
nungsmarken übermittelt, welche die Umpolung anzeigen.
10. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Differenzierglied die Erkennungsmarken aus dem Kontrollsignal ableitet.
11. Massendurchflußmeßsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versorgungsspannung für die Kontrollschaltung aus der Erre
gerspannung des Meßsignalerzeugungssystems (2) ableitbar sind.
12. Massendurchflußmeßsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versorgungsspannung für die Umpolungsschaltung (10) aus der
Erregerspannung des Meßsignalerzeugungssystems (2) ableitbar sind.
13. Massendurchflußmeßsystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Versorgungsspannung der Umpolungsschaltung (10) und/oder der Kontroll
schaltung in einem explosionsgefährdeten Bereich eigensicher ausgelegt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934323028 DE4323028C3 (de) | 1993-07-09 | 1993-07-09 | Massendurchflußmeßsystem |
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