DE4322852A1 - Elektronenspektroskopiegerät - Google Patents
ElektronenspektroskopiegerätInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Elektronenspektroskopie
gerät, welches sich auf den chemischen Zustand der Elemente
in einer Probe beziehende Informationen durch Analysieren
des Energiespektrums von Photoelektronen erhalten kann,
welche erzeugt werden, wenn die Probe beispielsweise
mit Röntgenstrahlen bestrahlt wird.
Ein Bestrahlen einer Substanz mit Licht, Röntgenstrahlen,
Elektronen oder dergleichen verursacht einen Ausstoß von
Elektronen aus der Substanz. Die Energieverteilung dieser
ausgestoßenen Elektronen enthält Informationen, welche sich
auf den Zustand der Substanz beziehen. Auger-Elektronenspek
troskopie, welche durch Elektronenbündel-Strahlung erzeugte
Auger-Elektronen mißt, und Photoelektronenspektroskopie, wel
che durch Ultraviolett- oder Röntgenstrahl-Strahlung erzeug
te Photoelektronen mißt, sind wichtige analytische For
schungstechniken, welche sich auf den Zustand von Substan
zen, besonders den Oberflächenzustand beziehen. Photoelektro
nenspektroskopie ist die wichtigere dieser Techniken.
Photoelektronenspektroskopie wird nun anhand von Fig. 1
erläutert. Wenn Röntgenstrahlen 2 mit einer Photonenenergie
EX auf eine Targetprobe 1 stoßen, werden Elektronen 3 in der
Probe 1 dadurch, daß sie die Energie von den Röntgenstrahlen
2 empfangen, angeregt, wodurch die Röntgenstrahlen 2 somit
absorbiert werden. Falls die Photonenenergie EX der Röntgen
strahlen 2 größer als die Bindungsenergie EB der Elektronen
3 ist, werden die Elektronen 3 von der Probe 1 als Photoelek
tronen 4 mit einer Energie von EP= EX-EB abgegeben. Das
Grundprinzip der Photoelektronenspektroskopie ist, daß im
Fall von Röntgenstrahlen das Bündel monochromatisch sein
kann, und da die Photonenenergie EX mit einem hohen Grad an
Präzision bekannt sein kann, die Bindungsenergie EB der Elek
tronen 3 in der Probe 1 mit einem hohen Grad an Auflösung
durch Messen mit hoher Präzision der Energie EP der Photo
elektronen 4 festgestellt werden kann. Da die Photo
elektronen 4 außerhalb der Probe 1 von der äußersten
Oberflächenschicht herausgelöst sind, können sie Infor
mationen über den Zustand der Oberfläche verschaffen. Da
deshalb die Fortschritte, welche in der Entwicklung von
Dünnfilm-Vorrichtungen und Oberflächenfunktionen gemacht
werden, immer wichtiger werden, werden sich auf Oberflächen
beziehende Informationen ebenfalls immer bedeutender.
Verglichen mit Auger-Elektronenspektroskopie sind die vor
teilhaften Merkmale der Röntgenstrahl-Photoelektronenspek
troskopie, daß sie, da sie eine höhere Energieauflösung bie
tet, deshalb wesentlich ausführlichere Informationen ver
schaffen kann, die Probe wenig beschädigt und verwendet
werden kann, um Isolatoren zu beobachten. Ein Nachteil der
Röntgenstrahl-Photoelektronenspektroskopie ist ihre geringe
räumliche Auflösung gewesen. Allgemein formuliert sind
Proben räumlich nicht-gleichförmig und müssen auf mikros
kopischem Niveau analysiert werden. Da sich Prozeßtechno
logien mit noch feineren Dimensionen befassen, wird die
Mikroanalyse immer notwendiger.
Fortschritte sind gemacht worden mit Forschung und Entwick
lung, welche sich darauf bezieht, räumlich-aufgelöste Photo
elektronenspektren zu erlangen, und haben zu der Entwicklung
einer Direkt-Abbildetechnik, in welcher ein Photoelektronen
bild vergrößert wird, und einer Abtasttechnik geführt, in
welcher eine räumliche Verteilung durch Abtasten eines Ortes
auf der Probe mit einem stark fokussierten Röntgenstrahl-
Bündel erlangt wird.
Die Schwierigkeit des Kollimierens von Röntgenstrahlen gab
Anlaß zur Direkt-Abbildemethode, in welcher das Bild einer
räumlichen Verteilung von Photoelektronen, welche von einer
relativ großen, durch die Röntgenstrahlen bestrahlten Region
erzeugt wird, elektrostatisch oder magnetostatisch vergrö
ßert wird. Die Entwicklung ist an dem Punkt angelangt, an
welchem die räumliche Verteilung von Photoelektronen, mit
einer Röntgenstrahlröhre als die Röntgenstrahlquelle und
eine elektrostatische Linse verwendend, mit einer Auflösung
von 20 µm gemessen worden ist (P. Coxon et al., J. Elect.
Spectrosc. and Rel. Phenom. 52 821 (1990)), und Linien von
25 µm Breite sind beobachtet worden mit Synchrotron-Strah
lung als die Röntgenstrahlquelle und ein Magnetfeld verwen
dend, um vergrößerte Photoelektronenbilder zu erzeugen (P.
Pianetta et al., J. Elect. Spectrosc. and Rel. Phenom. 52
821 (1990)).
Während in heutiger Forschung jedoch eine starke Notwendig
keit zu Sub-Mikronauflösung besteht, ist es sehr schwierig,
eine so hohe Auflösung mit der Direkt-Abbildemethode zu er
reichen. Andererseits ist die Röntgenstrahloptik-Vorrich
tungstechnologie bis zu dem Punkt fortgeschritten, an wel
chem Röntgenstrahlen auf ein Bündel von nur einigen zehn
Nanometern Durchmesser herunterfokussiert werden können, und
es dadurch möglich macht, Abtasten zu verwenden, um eine
hohe räumliche Auflösung zu erlangen. Mit dem Undulatorbün
del einer Synchrotronstrahlungseinrichtung als die Röntgen
strahlquelle und einer Zonenplatte oder einem Schwarzschild-
Röntgenstrahlreflektor, um das Bündel zu konzentrieren, sind
Photoelektronenbilder mit einer räumlichen Auflösung von bis
zu 0,3 µm erlangt worden (H. Ade et al., Appl. Phys. Lett.
56 1841 (1990)). Photoelektronenmikroskope ziehen Aufmerksam
keit auf sich als eine der vielversprechendsten Undulator
bündel-Anwendungen und stellen ein Gebiet dar, auf welchem
die Forschung beträchtlichen Fortschritt erwarten läßt.
Das Verwenden eines Undulatorbündels als die Röntgenstrahl
quelle stellt jedoch ein Haupthindernis für eine breitere
Verwendung der Photoelektronenmikroskopie dar. Der Grund
ist, daß die Einrichtung recht umfangreich und teuer ist,
das Bündel nicht leicht an- und ausgeschaltet werden kann,
so daß die Einrichtung kontinuierlich den Tag hindurch ver
wendet werden muß, um sie effizient zu verwenden, und sie
besondere Bediener erfordert. Diese Gründe verweisen eine
Aufrechterhaltung einer Synchrotroneinrichtung auf jenseits
der Kapazität einer kleinen Benutzergruppe.
Außerdem ist sogar mit einem Undulatorbündel eine Photoelek
tronenspektroskopie diskontinuierlicher Phänomene schwierig.
Ein Beispiel ist Photoelektronenspektroskopie von Clustern.
Ein Cluster ist eine molekulare Verbindung mit einem Zustand
in der Mitte zwischen molekular und fest. Eine Erforschung
der Eigenschaften von Clustern ist nicht nur vom akademi
schen Standpunkt aus hochinteressant, sondern besitzt auch
das Potential, zu neuen Anwendungen Anlaß zu geben, und aus
diesem Grund zieht Cluster-Forschung Aufmerksamkeit auf
sich. Im wesentlichen werden alle Cluster diskontinuierlich
in sehr kleinen Mengen erzeugt, beispielsweise durch Be
strahlen eines Festkörpers mit einem gepulsten Laserbündel.
Da Cluster diskontinuierlich produziert werden, wird nur ein
recht kleiner Bruchteil der Zeit des kontinuierlich emittie
renden Undulatorbündels für die Messung ausgenutzt. Auch
Flugzeit-Spektroskopie, welche fähig ist, Photoelektronen
mit einer sehr hohen Effizienz nachzuweisen, kann nicht mit
der kontinuierlichen Bestrahlung einer Undulator-Röntgen
strahlquelle eingesetzt werden.
Das grundsätzliche Ziel dieser Erfindung ist es daher, ein
kompaktes, Hocheffizienz-Elektronenspektroskopiegerät zu
schaffen, welches fähig ist, Messungen mit einer hohen räum
lichen Auflösung in einer kurzen Zeit zu vollbringen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Elektronenspek
troskopiegerät zu schaffen, welches effektiv Photoelektronen
spektroskopie diskontinuierlicher Phänomene wie beispielswei
se in Cluster-Beobachtung vollbringen kann.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dieses Ziel erreicht
durch ein Elektronenspektroskopiegerät mit Mitteln zum Er
zeugen von Röntgenstrahlpulsen, welche ein durch Bestrahlen
eines Festkörpertargets mit einem gepulsten Laserbündel er
zeugtes Laserplasma verwenden, Mitteln zum Bestrahlen einer
Probe mit den so erzeugten Röntgenstrahlpulsen, einem Flug
kanal, durch welchen Photoelektronen fliegen, welche ver
anlaßt werden, durch die Bestrahlung der Röntgenstrahlpulse
von der Probe zu emittieren, und Elektronenstrom-Messungs
einrichtungen zum Messen der Flugzeitverteilung von Photo
elektronen im Flugkanal.
Das durch Bestrahlen des Festkörpertargets mit einem ge
pulsten Laserbündel erzeugte Laserplasma ist eine Röntgen
strahlquelle von extrem hoher Helligkeit. Es wird berichtet,
daß im Bereich einer 1 nm-Wellenlänge die Peak-Helligkeit
eines Läserplasmas derjenigen eines Undulatorbündels gleich
kommt (T. Tomie et al., Proc. SPIE 1741 120 (1990)). Das
Plasma selbst hat einen Durchmesser von mehreren zehn Mikro
metern, ein gepulstes Laserbündelgerät ist kompakt, und so
ermöglicht das Verwenden eines Laserplasmas als die Röntgen
strahlquelle diese Erfindung, ein Elektronenspektroskopie
gerät zu schaffen, welches eine hohe räumliche Auflösung
besitzt und klein ist.
Desweiteren ist es möglich, da in dieser Erfindung die Rönt
genstrahlquelle eine gepulste Bündelquelle ist, die Flugzeit
methode zur Analyse der Photoelektronenenergie anzuwenden,
welche die effizienteste Methode zum Nachweisen von Photo
elektronen ist. Die Fluggeschwindigkeit pulserzeugter Photo
elektronen hängt von der Energie der Elektronen ab, so daß,
nachdem die Elektronen eine festgelegte Entfernung geflogen
sind, die Elektronenenergieverteilung in ein Elektronen
strom-Zeitprofil konvertiert ist. Durch Aufzeichnen der
gesamten Zeitentwicklung des Elektronenstroms werden alle
der erzeugten Photoelektronen nachgewiesen. Außerdem wird es
möglich, über einen extrem weiten Raumwinkel emittierte Pho
toelektronen ohne eine Verminderung in der Energieauflösung
nachzuweisen. Auch Photoelektronenspektroskopie von Clustern
und dergleichen kann mit dieser Erfindung effizient durch
Synchronisieren der Röntgenstrahlpulse mit der diskon
tinuierlichen Erzeugung von Clustern erzielt werden.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm, welches das Prinzip der Photo
elektronenspektroskopie veranschaulicht, und
Fig. 2 die allgemeine Anordnung einer Ausführungsform
des Elektronenspektroskopiegeräts gemäß dieser
Erfindung.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der in Fig. 2
gezeigten Ausführungsform beschrieben, welche eine Laservor
richtung 11, eine Vakuumkammer 12, eine Laserbündelsammel
linse 13, ein Target 14, eine Targetwelle 15, ein Laserplas
ma 16, ein gepulstes Röntgenstrahlbündel 17, eine Lochblende
18 zum Begrenzen des Durchmessers des Röntgenstrahlquellen
bündels, einen Röntgenstrahlführungskanal 19, eine Hochva
kuumkammer 20 zur Photoelektronenmessung, ein Röntgenstrahl
fokussiersystem 21, eine Meßprobe 23, Photoelektronen 25,
ein Abbremsfeldgitter 26, einen Photoelektronenflugkanal 27,
einen Photoelektronendetektor 28, ein Photoelektronenstrom-
Zeitwellenformmeter 29 und einen Photoelektronen-Spektrums
analysator 30 aufweist.
Um eine schnelle Messung zu ermöglichen, verwendet die Laser
vorrichtung 11 einen Kurzpuls-Laser mit einer hohen Wiederho
lungsrate von mindestens mehreren zehn Hertz, am besten 1
kHz oder mehr. Wenn Photoelektronen durch die Flugzeitmetho
de gemessen werden, um eine ausreichende Energieauflösung zu
erhalten, ist es, wie unten beschrieben, notwendig, die Zeit
dauer der erzeugten Röntgenstrahlpulse ausreichend zu redu
zieren, weshalb es vorzuziehen ist, daß die bestrahlende
Laserpulsbreite etwa 2 ns nicht übersteigt. Eine Energie pro
Puls von um die 10 mJ oder mehr ist erforderlich. Eine fokus
sierte Leistungsdichte von 1010 bis 1013 W/cm2 ist erfor
derlich, um Röntgenstrahlen effizient zu erzeugen. Im Fall
von Pulsen mit einer Dauer von 2 ns und einer Energie von 20
mJ fokussiert die Laserbündel-Sammellinse 13 das Laserbündel
auf einen Durchmesser von 10 bis 300 µm auf dem Target 14
und erzeugt ein Plasma 16, welches das gepulste Röntgen
strahlbündel 17 erzeugt.
Das für das Target 14 ausgewählte Material hängt davon ab,
welches der in der Meßprobe 23 enthaltenen Elemente nachge
wiesen werden sollen. Die optimale Röntgenstrahlwellenlänge
wird abhängig vom nachgewiesenen Element variieren, jedoch
können Röntgenstrahlen verschiedener Wellenlängen vom Laser
plasma erzeugt werden, was wiederum davon abhängt, welches
Material ausgewählt ist. Durch Verändern des Targetmaterials,
um Röntgenstrahlen verschiedener Wellenlängen bis hinunter
auf 1,3 nm zu erzeugen, ist es möglich, Photoelektronenspek
troskopie aller Elemente bei der optimalen Wellenlänge durch
zuführen.
Das Laserplasma 16 kann ein gepulstes Röntgenstrahlbündel 17
erzeugen, welches zahlreiche scharfe Spektrallinien mit
einer Breite einschließt, welche 1/1000stel oder weniger der
Breite der Wellenlänge beträgt. Um einer einzelnen Linie zu
ermöglichen, aus diesen Linien heraus leicht ausgewählt zu
werden, sind Linienspektren mit einer Linie notwendig, deren
Wellenlänge von anderen Spektrallinien wohlgetrennt ist.
Gute Kandidaten für solche Linien sind diejenigen, welche
von Ionen mit einer wasserstoffähnlichen, heliumähnlichen
oder neonähnlichen Elektronenkonfiguration emittiert werden.
Beispiele von Spektrallinien, welche leicht zu erhalten
sind, sind die 16 nm-Linie vom neonähnlichen Aluminium, die
13,5 nm-Linie vom wasserstoffähnlichen Lithium, die 12 nm-
Linie vom neonähnlichen Silizium, die 6,0 nm-Linie vom
heliumähnlichen Bor, und die 4,0 nm-Linie vom heliumähn
lichen Kohlenstoff. Das Target 14 kann aus irgendeinem
Element, welches erhalten werden kann, bestehen. Falls es
leicht als ein reines Material zu erhalten ist, wie im Fall
von Aluminium, kann ein Target verwendet werden, welches nur
aus diesem einen Element gebildet ist. Falls ein Element in
fester Form nur als eine Verbindung erhalten werden kann,
beispielsweise wie der Stickstoff in BN, dann kann diese
Verbindung für das Target verwendet werden. Falls das
Material des Targets 14 billig in Stabform erhalten werden
kann, beispielsweise im Fall von Aluminium, kann der Stab in
dieser Form als die Targetwelle 15 verwendet werden. Falls
das Material teuer ist, wie beispielsweise Gold, oder aus
irgendeinem Grund nicht als Stab zu bekommen ist, kann das
Material in auf die Targetwelle 15 aufgetragener Pulverform
oder als um die Targetwelle 15 herumgewickelte Folie oder
Blatt verwendet werden. Die Bestrahlung durch Pulse von
Laserlicht fügt dem Target 14 Schaden zu, und daher wird das
Target 14 auf der Targetwelle 15 gedreht, so daß ein neuer
Abschnitt der Targetoberfläche die Bestrahlung empfängt. Das
Target 14 kann, anstelle der Anordnung als Targetwelle 15,
in Form eines Bandes vorliegen, welches vorgerückt werden
kann.
Die Vakuumkammer 12 und die Hochvakuumkammer 20 sind optisch
durch den Röntgenstrahlführungskanal 19 verbunden. Das Va
kuum der Vakuumkammer 12 sollte niedrig genug sein, um zu
gewährleisten, daß die Röntgenstrahlen nicht vor dem Errei
chen der Kammer 20 abgeschwächt werden, zum Beispiel 0,1
Pascal oder darunter. Andererseits sollte für Photoelek
tronenspektroskopie auf einer sauberen Oberfläche eines
Festkörpers ein Hochvakuum von 10-8 Pascal oder darunter für
die Kammer 20 verwendet werden, um eine Verunreinigung der
Oberfläche zu vermeiden.
Um so viel wie möglich der nahezu isotrop vom Laserplasma 16
emittierten Röntgenstrahlen zu sammeln, sollte der Einlaß
des Röntgenstrahlfokussiersystems 21 einen größtmöglichen
Durchmesser besitzen. Das Röntgenstrahlfokussiersystem 21
besteht wie gezeigt aus einem Reflektor vom Schwarzschildtyp
durch ein Paar von konzentrisch angeordneten sphärischen
Spiegeln 22a und 22b und bildet dadurch ein optisches Sys
tem, welches Senkrechteinfall-Reflexion verwendet, mit einem
Großdurchmesser-Einlaß versehen werden kann und in der Lage
ist, das Bündel herunter auf einen ausreichend kleinen Durch
messer zu konzentrieren.
Ein Mehrschichtüberzug ist durch Niederschlag auf den Ober
flächen der sphärischen Spiegel 22a und 22b gebildet, um die
Röntgenstrahlen effizient zu konzentrieren. Es ist möglich,
Mehrschichtüberzüge zu erhalten, welche für Röntgenstrahlen
einer 7 nm- oder längeren Wellenlänge ein Senkrechteinfall-
Reflexionsvermögen von 70% liefern. Ein Objektiv vom
Schwarzschildtyp bestehend aus einer Kombination zweier
Spiegel mit einem relativ schmalen Reflexionsspektrum-
Fenster dient ebenfalls als ein Spektrometer. Dies kann
ausgenutzt werden, um eine einzelne Spektrallinie aus den
vielen Linien im durch das Plasma 16 erzeugten gepulsten
Röntgenstrahlbündel 17 auszuwählen. Die Bestrahlung der
Meßprobe 23 durch eine Einzellinie schmaler Breite macht es
möglich, Photoelektronenspektroskopie mit einer hohen
Energieauflösung auszuführen. Ein Röntgenstrahlbündel mit
einem kleineren Durchmesser auf der Probe 23 kann durch
Verwenden der Lochblende 18 erhalten werden, um die Größe
der Röntgenstrahlquelle zu begrenzen.
Durch die Röntgenstrahlbestrahlung der Meßprobe 23 erzeugte
Photoelektronen 25 werden durch den Photoelektronenflugkanal
27 geleitet, um das Photoelektronen-Energiespektrum in ein
Elektronenstrom-Zeitprofil zu konvertieren. In der Flugzeit
methode ist das Photoelektronenenergie-Auflösungsvermögen
durch die Breite der Röntgenstrahlbündelpulse 17 begrenzt.
Beispielsweise wird ein Elektron mit einer Energie von 50 eV
in 100 ns 45 cm zurücklegen, und falls die Pulsbreite des
Röntgenstrahlbündels 17, das ist die Anfangsdauer des Elek
tronenstroms, 1 ns beträgt, wird die Zeitauflösung 1 Prozent
und die Energieauflösung 2 Prozent betragen, was zu einem
Auflösungsvermögen von 1 eV führt.
Der Photoelektronenflugkanal 27 kann als eine konzentrische
Kupferröhre mit einer goldüberzogenen inneren Oberfläche und
mit einem Solenoid-Joch gewickelt angeordnet sein, um den
Flug der Photoelektronen störende elektromagnetische Streu
felder zu reduzieren. Die Länge des Photoelektronen-
Flugkanals 27 wird von der erforderlichen Photoelektronen-
Energieauflösung abhängen und davon, wie leicht es ist, den
Kanal herzustellen. Beispielsweise ist mit Röntgenstrahl
pulsen in der Größenordnung von Nanosekunden und einer
Zeitauflösung von um 1 Prozent eine Flugzeit in der Größen
ordnung von 100 ns erforderlich. Eine Photoelektronenenergie
von mehreren zehn Elektronenvolt angenommen, würde eine
Länge von 20 bis 100 cm für den Photoelektronenflugkanal 27
dafür geeignet sein.
Das Vorsehen eines Abbremsfeldgitters 26 am Einlaß des Photo
elektronenflugkanals 27, um ein Abbremsfeld anzulegen, kann
eine wesentliche Verbesserung in der Energieauflösung des
Photoelektronenspektrums erzeugen. Beispielsweise werden von
der Probe mit einer Energie von 50 eV emittierte Photoelek
tronen 25, welche durch ein -40 V Abbremsfeld geleitet wer
den, auf 10 eV abgebremst werden. Infolgedessen wird die
Flugzeit im Photoelektronenflugkanal 27 auf 224 ns verlän
gert werden und die Energieauflösung wird 0,09 eV betragen.
Photoelektronenspektroskopie mit einer sehr hohen Energieauf
lösung kann durch Einstellen der Stärke des Abbremsfeldes
erreicht werden. Diese Abbremsmethode reduziert den Bereich
der Photoelektronenenergien, welche gemessen werden können,
und so wird eine Meßprozedur eingesetzt, welche ohne Verwen
den irgendeines Abbremsfeldes mit der Messung des gesamten
Energiespektrums beginnt, und dem folgt die Einstellung des
Abbremsfeldes und eine Hoch-Energieauflösungsmessung am
erforderlichen Punkt des Spektrums.
Eine Vielkanalplatte wird für den Photoelektronendetektor 28
verwendet, welcher die Flugzeit der Photoelektronen im Photo
elektronenflugkanal 27 mißt. Dies wird getan, um eine genü
gend hohe Empfindlichkeit zu schaffen und somit zu ermögli
chen, daß einzelne Elektronen nachgewiesen werden, ein Hoch
geschwindigkeits-Ansprechen in der Größenordnung von Nanose
kunden zu erreichen und in einen weiten Raumwinkel emittier
te Photoelektronen einzufangen. Es gibt Fälle, in welchen
sich auf den elektronischen Zustand einer Substanz beziehen
de Informationen aus der Winkelverteilung der emittierten
Photoelektronen erhalten werden können. In einem solchen
Fall wird eine Kleindurchmesser-Vielkanalplatte verwendet
oder werden Photoelektronen zum Nachweis durch eine kleine
Lochblende geleitet, um lediglich innerhalb eines schmalen
Winkelbereichs emittierte Photoelektronen nachzuweisen. Die
Emissionswinkelverteilung der Photoelektronen kann durch
Überstreichen der Winkelnachweispositionen oder durch
Anordnen von Detektoren an verschiedenen Winkelpositionen
erhalten werden.
In den vielen Fällen, in welchen Informationen über die Ver
teilung des Emissionswinkels nicht erforderlich sind, kann
eine Messung durch Messen der über den breitestmöglichen
Winkelbereich gesammelten Photoelektronen beschleunigt wer
den. Dies kann entweder durch Erhöhen der Nachweisfläche des
Photoelektronendetektors oder durch Verwenden einer Photo
elektronenlinse 24 getan werden, welche die Fähigkeit hat,
Elektronen zu konzentrieren.
Im Elektronenspektroskopiegerät mit der oben beschriebenen
Konfiguration ist ein Target 14, welches Röntgenstrahlen
einer bestimmten Wellenlänge erzeugt, auf der Targetwelle 15
angebracht, welche gedreht wird, und Pulse von durch die
Laservorrichtung 11 erzeugtem Laserlicht werden durch die
Laserbündelsammellinse 13 auf das sich drehende Target
fokussiert, um dadurch ein Plasma 16 und ein gepulstes
Röntgenstrahlbündel 17 mit einer bestimmten Wellenlänge zu
erzeugen. Das gepulste Röntgenstrahlbündel 17 tritt in die
Hochvakuumkammer 20 durch den Röntgenstrahlführungskanal 19
ein und wird dann durch die Schwarzschild-Reflektoren 22a
und 22b auf eine Meßprobe 23 fokussiert, welche das Röntgen
strahlfokussiersystem 21 bilden. Ein Teil der infolge der
Röntgenstrahlbestrahlung von der Meßprobe 23 emittierten
Photoelektronen 25 fliegt entlang des Photoelektronenflug
kanals 27 und wird durch den Photoelektronendetektor 28 nach
gewiesen. Das Photoelektronenspektrum an dem Punkt, an wel
chem die Probe durch die Pulse von Röntgenstrahlen bestrahlt
wird, wird durch den Photoelektronen-Spektrumsanalysator 30
aus der Analyse des Zeitprofils des durch das Photoelektro
nenstrom-Zeitwellenformmeter 29 aufgenommenen Photoelektro
nenstroms erhalten. Die räumliche Verteilung des Energiespek
trums wird durch Abtasten des Ortes erhalten, an welchem die
Röntgenstrahlen auf der Probe 23 konvergieren. Das
Energieauflösungsvermögen kann durch eine Abbremsung der
Photoelektronen 25 durch das Anlegen eines Feldes erhöht
werden, welches durch das Abbremsfeldgitter 26 erzeugt wird.
Mit dem Ziel, die erforderliche Meßzeit zu senken, kann eine
erhöhte Anzahl der von der Meßprobe 23 emittierten
Photoelektronen 25 durch Anordnen einer Elektronenlinse 24
vor dem Photoelektronenflugkanal 27 in den
Photoelektronenflugkanal 27 geleitet werden.
Wenn ein diskontinuierliches Phänomen wie beispielsweise die
Erzeugung von Clustern durch Synchronisieren der Bestrahlung
des Targets 14 durch Pulse von Laserlicht von der Laservor
richtung 11 beobachtet werden soll, kann die Erzeugung der
gepulsten Röntgenstrahlen 17 mit den Phänomenen synchroni
siert werden. Die gleiche, oben beschriebene Methode kann
zum Messen der Photoelektronen-Energiespektren verwendet
werden.
Claims (4)
1. Elektronenspektroskopiegerät mit Mitteln zum Erzeugen
von Röntgenstrahlpulsen, welche ein Laserplasma verwen
den, welches durch gepulste Laserbündelbestrahlung eines
ein bestimmtes Element enthaltenden Festkörpertargets
erzeugt wird, Mitteln zum Bestrahlen einer Probe mit den
so erzeugten Röntgenstrahlpulsen, einem Flugkanal, durch
welchen Photoelektronen fliegen, welche von der Probe
durch die Pulse der Röntgenstrahlbestrahlung emittiert
werden, und Elektronenstrommessungseinrichtungen zum
Messen der Photoelektronenflugzeit.
2. Elektronenspektroskopiegerät nach Anspruch 1, worin das
Mittel zum Bestrahlen einer Probe mit Röntgenstrahl
pulsen ein Reflektor vom Schwarzschildtyp ist, welcher
einen Mehrschicht-Röntgenstrahlüberzug erhalten hat.
3. Elektronenspektroskopiegerät nach Anspruch 1, worin der
Flugkanal mit Mitteln zum Abbremsen von Elektronen
versehen ist.
4. Elektronenspektroskopiegerät nach Anspruch 1, welches
ferner eine Elektronenlinse zum Einfangen von Photo
elektronen aufweist, welche von der Probe emittiert
werden.
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