DE4322552A1 - Flächenspannfutter für maschinell angetriebene Werkzeuge - Google Patents
Flächenspannfutter für maschinell angetriebene WerkzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Flächenspannfutter für maschi
nell angetriebene Werkzeuge, wie Bohr- und Fräswerkzeuge,
mit einem Gehäuse, das eine koaxiale zylindrische oder
konische Aufnahmebohrung aufweist, deren Umfangsfläche
eine Führungs- und/oder Spannfläche für das Werkzeug bil
det und das Spannmittel zum Fest spannen des Werkzeugs im
Gehäuse, sowie eine, mit der Aufnahmebohrung kommunizie
rende koaxiale Kammer aufweist, in der eine Kühlmittel
zuführleitung mündet.
Bei solchen Flächenspannfuttern wird der Werkzeugschaft
im Gegensatz zu Backenspannfuttern voll umfänglich in der
Aufnahmebohrung geführt. Bei einem Flächenspannfutter mit
zylindrischer Aufnahmebohrung werden als Spannmittel z. B.
Radialschrauben verwendet, die den Werkzeugschaft undreh
bar festspannen. Flächenspannfutter mit konischer Aufnahme
bohrung werden häufig von hinten gespannt. Dabei wird der
Werkzeugschaft in die Aufnahmebohrung bis zur Klemmanlage
axial eingezogen.
Die Werkzeuge weisen einen hohlen Schaft auf, so daß die
Kühlflüssigkeit aus der Kammer im Gehäuse durch den hohlen
Schaft des Werkzeuges an die Schneiden gelangt.
Bei Bohrwerkzeugen ist es auch schon bekannt, die Schäfte
am Umfang mit Axialnuten zu versehen, so daß bei im Gehäuse
eingespanntem Schaft des Werkzeuges Axialkanäle gebildet
werden, die dann stirnseitig am Gehäuse innerhalb der
Kontur der Aufnahmebohrung münden. Auf diese Weise läßt
sich Hochdruckkühlmittel an die Werkzeugschneiden heran
bringen, um einmal die Schneiden zu kühlen und zum anderen
für den Abtransport der Späne zu sorgen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Flächenspannfutter der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine ausreichen
de Kühlmittelzufuhr an die Werkzeugschneiden gewährleistet
ist, ohne daß die Werkzeuge mit Kühlmittelkanälen ausgestat
tet werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an
der vorderen Stirnfläche des Gehäuses mindestens eine, außer
halb der Kontur der Umfangsfläche der Aufnahmebohrung
liegende Mündungsöffnung vorgesehen ist, die über einen
Kanal mit der Kammer kommuniziert.
Vorzugsweise sind mehrere in gleichen Umfangsabständen ver
teilte Mündungsöffnungen an der vorderen Gehäusestirnfläche
vorgesehen und jede dieser Mündungsöffnungen ist über einen
eigenen Kanal mit der Kammer verbunden.
Erfindungsgemäß sind also z. B. drei Mündungsöffnungen an
der Gehäusestirnfläche vorgesehen und zwar vorzugsweise un
mittelbar benachbart im eingespannten Schaft des Werkzeuges.
Das Hochdruckkühlmittel strömt dann aus der Gehäusekammer
durch die einzelnen Kanäle, tritt in Form von umfangsver
teilten Strahlen stirnseitig aus dem Gehäuse aus und be
aufschlagt den Schaft und die Schneiden des Werkzeugs. Da
das Kühlmittelzufuhrsystem erfindungsgemäß dem Gehäuse zu
geordnet ist, fallen jegliche Kühlmittelkanäle an oder in
den Werkzeugen. Es können also einfachere Werkzeuge einge
setzt werden, womit Kosten gespart werden. Außerdem wird
bei den Werkzeugen an Festigkeit gewonnen, insbesondere
wenn dünne Schäfte eingesetzt werden, bei denen eine Hohl
bauweise aus Festigkeitsgründen ausscheidet. Schließlich
bringt die Erfindung Vorteile in der Wirksamkeit der Kühl
mittelbeaufschlagung, denn die Kühlmittelstrahlen treten
im wesentlichen achsparallel oder unter einem sehr spitzen
Winkel zur Werkzeugachse aus und treffen ohne jegliche Um
lenkungen auf den Schneidenbereich. Dadurch wird eine we
sentlich wirksamere Späneabfuhr erreicht.
Gemäß einer ersten Alternative der Erfindung ist der Kanal
oder sind die Kanäle als zur Umfangsfläche der Aufnahmeboh
rung hin offene Nut bzw. Nuten ausgebildet. Bei einem Flä
chenspannfutter mit einer Schaftaufnahme von 20 mm Durch
messer werden z. B. drei, jeweils um 120° versetzte Nuten
in die Umfangsfläche der Aufnahmebohrung eingebracht, die
vorzugsweise einen kreissegmentförmigen oder halbkreisför
migen Querschnitt haben. Eine Nutbreite von etwa 4 mm und
eine Nuttiefe im Bereich von 1 bis 2 mm hat sich als aus
reichend erwiesen. Bei Spannfuttern mit einer Schaftaufnahme
von z. B. 6 mm sind die guten entsprechend kleiner dimensio
niert, wobei gute Erfahrungen mit einer Nutbreite von etwa
2 mm und einer Nuttiefe von etwa 1 mm gemacht worden sind.
Eine weitere Alternative der Erfindung besteht darin, daß
der Kanal bzw. die Kanäle als in einer Axialebene des Gehäu
ses verlaufende Bohrung bzw. Bohrungen ausgebildet ist bzw.
sind. Wichtig ist für diese Ausbildung der Erfindung, daß
die Mündungsöffnungen der Bohrungen dicht benachbart der
Umfangsfläche der Aufnahmebohrung des Gehäuses liegen. Im
Rahmen dieser Ausgestaltung können diese Bohrungen sogar
an der Stirnflächenebene des Gehäuses in diese Aufnahmeboh
rung einlaufen, so daß die Bohrung nicht nur an der Gehäuse
stirnfläche sondern auch an der inneren Umfangsfläche der
Aufnahmebohrung mündet.
Die Bohrungen können in einer einfachen Ausführungsform
achsparallel oder parallel zur Mantelfläche der Aufnahme
bohrung verlaufen. Eine vorteilhafte Alternative besteht
darin, daß jede Bohrung sich aus mindestens zwei stumpf
winklig schneidenden Bohrungsabschnitten zusammensetzt und
die Achse des an der vorderen Stirnfläche des Gehäuses mün
denden Bohrungsabschnittes mit der Gehäuseachse einen spit
zen Winkel bildet. Der Vorteil besteht darin, daß die Hoch
druckkühlmittelstrahlen auf die Werkzeugoberflächen auftref
fen statt an ihnen lediglich entlangzugleiten.
Anhand der Zeichnung- die zwei Ausführungsbeispiele darstellt,
wird die Erfindung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch das neuartige Flächenspann
futter,
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Spannfutter gemäß Fig. 1
im Spannflächenbereich in größerem Maßstab,
Fig. 3 eine Ausschnittsvergrößerung des Spannfutters gemäß
Fig. 2 im Bereich einer Kühlmittelnut und
Fig. 4 einen Axialschnitt durch eine alternative Ausführungs
form eines Spannfutters.
Das in Fig. 1 gezeigte Flächenspannfutter 10 weist ein Gehäu
se 12 auf, das sich aus einem zylindrischen Abschnitt 14,
einem Aufnahmekegel 16 und einem zwischen zylindrischem Ab
schnitt 14 und Aufnahmekegel 16 befindlichen Greiferbund 18
zusammensetzt. Im zylindrischen Abschnitt 14 des Gehäuses 12
befindet sich eine koaxiale Aufnahmebohrung 20, deren Umfangs
fläche mit 22 bezeichnet ist. An die Bohrung 20 schließt sich
nach hinten eine im Durchmesser vergrößerte Kammer 24 an, die
mit einer Zentralbohrung 26 im Aufnahmeschacht 16 kommuni
ziert. Diese Zentralbohrung 26 mündet am hinteren Ende des
Spannfutters 10.
In die Aufnahmebohrung 20 sind drei jeweils um 120° ver
setzte parallele Nuten 28 vorgesehen, die innenseitig mit
der Kammer 24 kommunizieren und an der vorderen Stirnfläche
30 des Spannfutters 10 Mündungsöffnungen 32 aufweisen. Wie
sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt, haben die Mündungsöff
nungen 28 gleiche Querschnitte, die halbkreisförmig kontu
riert sind. Die Querschnitte sind in Nutlängsrichtung kon
stant. Die Nutbreite beträgt größenordnungsmäßig etwa 5%
vom Umfang der Aufnahmebohrung 20. Bei drei Nuten 28 ver
bleiben also noch 85% der Umfangsfläche 22 zur Führung des
Werkzeuges. In den Fig. 1 bis 3 sind die Spannmittel zum
Festspannen des Werkzeuges im Spannfutter 10 nicht darge
stellt, da sie zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Spann
futterausbildung nicht notwendig sind. Solche Spannmittel
sind bekannt. Sie bestehen aus einer oder mehreren radial
zustellbaren Schrauben, um den Schaft des Werkzeuges form
schlüssig in der Aufnahmebohrung 20 zu kuppeln. Der Werk
zeugschaft hat eine entsprechende Gegenkupplung, z. B. in
Form einer Ringnut, so daß der Schaft in der Aufnahmebohrung
20 auch axial fixiert ist. In dieser Stellung ragt der
Schaft etwas in die Kammer 24 hinein, stößt aber nicht an
der hinteren Kammerwand an. Bei in eine Maschinenspindel
eingesetztem Spannfutter 10 wird Hochdruckkühlmittel durch
die Zentralbohrung 26 in die Kammer 24 eingeführt. Von hier
aus strömt das Kühlmittel in den drei Nuten 28 zu den Mün
dungsöffnungen 32, die in den radial innenliegenden Bereichen
durch den Schaft des Werkzeuges geschlossen sind. Aus den
Mündungsöffnungen 32 treten also drei Hochdruck-Kühlmittel
strahlen aus, die am Schaft des Werkzeuges entlangströmen
und aufgrund ihrer hohen kinetischen Energie beim Auftreffen
auf die Schneiden des Werkzeuges für eine gute Späneabfuhr
sorgen.
Anstelle der zentralen Kühlmittelzufuhr durch eine Zentral
bohrung 26 im Spannfutter 10, läßt sich bei anderen Spann
futtern das Kühlmittel auch über Schrägbohrungen durch den
Greiferbund 18 zuführen. Auch hier gelangt das Kühlmittel
in die Kammer 24 und kann von dort über die Nuten 28 zu den
Auslaßöffnungen 32 gelangen.
Bei einem Spannfutter mit konischer Aufnahmebohrung, die sich
zur Stirnfläche 30 des Spannfutters hin erweitert, verlaufen
die Nuten 28 nicht achsparallel sondern längs Mantellinien
der konischen Aufnahmebohrung.
Fig. 4 zeigt das Spannfutter 10 mit einem abgewandelten Kühl
mittelführungssystem. Das Spannfutter 10 weist hier vier
Kühlmittelkanäle 34 auf, die sich je aus zwei schneidenden
Bohrungsabschnitten 36, 38 zusammensetzen. Beide Bohrungsab
schnitte 36, 38 liegen jeweils in einer Axialebene des Spann
futters 10. Jeder dieser Bohrungsabschnitte 36, 38 bildet
einen spitzen Winkel mit der Spannfutterachse. Bei der Aus
führung gemäß Fig. 4 sind vier Kanäle 34 jeweils im 90°-Ab
stand vorgesehen. Jeder der Bohrungsabschnitte 36 mündet
in der Kammer 24 und kommuniziert seinerseits mit dem vor
deren Bohrungsabschnitt 38, der in der Gehäusestirnfläche 30
seine Mündungsöffnung 32 hat, die nur einen geringen Abstand
von der Umfangsfläche 22 der Aufnahmebohrung 20 hat. Der
Bohrungsabschnitt 36 ist im Umfangsbereich des Gehäuses 10
durch einen Schraubstopfen 40 verschlossen.
Die Ausführung mit den Schrägbohrungen 34 gemäß Fig. 4 ist
auch bei Spannfuttern 10 einsetzbar, die einen besonders
großen Durchmesser der Aufnahmebohrung 20 aufweisen. Bei
diesen Spannfuttergrößen verbleibt nur eine geringe Ring
fläche zwischen Aufnahmebohrung 20 und Umfangswand der Kam
mer 24, so daß eine achsparallel verlaufende gerade Bohrung
eine zu geringe Wandstärke zwischen Bohrung 34 und Aufnahme
bohrung 20 ergeben würde. Die Schrägbohrungen 34 vermeiden
diesen Nachteil. Außerdem bringt die Schrägbohrung 34 den
Vorteil, daß der vorderseitige Bohrungsabschnitt 38 einen
spitzen Winkel mit der Spannfutterachse bildet, so daß der
aus tretende Hochdruck-Kühlmittelstrahl gegen die Werkzeug
oberfläche geschleudert wird.
Claims (10)
1. Flächenspannfutter für maschinell angetriebene
Werkzeuge, wie Bohr- und Fräswerkzeuge, mit
einem Gehäuse, das eine koaxiale zylindrische
oder konische Aufnahmebohrung aufweist, deren
Umfangsfläche eine Führungs- und/oder Spann
fläche für das Werkzeug bildet und das Spann
mittel zum Festspannen des Werkzeuges im Gehäu
se, sowie eine, mit der Aufnahmebohrung kommuni
zierende koaxiale Kammer aufweist, in der eine
Kühlmittelzufuhrleitung mündet, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der vorderen Stirnfläche (30)
des Gehäuses (12) mindestens eine außerhalb der
Kontur der Umfangsfläche (22) der Aufnahmeboh
rung (20) liegende Mündungsöffnung (32) vorge
sehen ist, die über einen Kanal (28; 34) mit
der Kammer (24) kommuniziert.
2. Flächenspannfutter nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere in gleichen Umfangs
abständen verteilte Mündungsöffnungen (32) an
der vorderen Gehäusestirnfläche (30) des Gehäuses
vorgesehen sind.
3. Flächenspannfutter nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede Mündungsöffnung (32) über
einen eigenen Kanal (28; 34) mit der Kammer (24)
verbunden ist.
4. Flächenspannfutter nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Kanal (28) als zur Umfangsfläche (22) der
Aufnahmebohrung (20) hin offene Nut ausgebildet
ist.
5. Flächenspannfutter nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kanal (28) einen über sei
ne Länge konstanten Querschnitt aufweist und ge
radlinig verläuft.
6. Flächenspannfutter nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (28)
einen kreissegmentförmigen oder halbkreisförmi
gen Querschnitt aufweist.
7. Flächenspannfutter nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des
Kanals (28) größer als seine Tiefe ist.
8. Flächenspannfutter nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Kanal (34) als in einer Axialebene des Ge
häuses (12) verlaufende Bohrung (36, 38) aus
gebildet ist.
9. Flächenspannfutter nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bohrung parallel zur be
nachbarten Mantelfläche (22) der Aufnahmebohrung
(20) oder achsparallel zur Aufnahmebohrung (20)
verläuft.
10. Flächenspannfutter nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kanal (34) sich aus mindestens
zwei stumpfwinklig schneidenden Bohrungsabschnit
ten (36, 38) zusammensetzt und die Achse des an
der vorderen Stirnfläche (30) des Gehäuses (12)
mündenden Bohrungsabschnittes (38) mit der Gehäu
seachse einen spitzen Winkel bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4322552A DE4322552A1 (de) | 1993-07-07 | 1993-07-07 | Flächenspannfutter für maschinell angetriebene Werkzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4322552A DE4322552A1 (de) | 1993-07-07 | 1993-07-07 | Flächenspannfutter für maschinell angetriebene Werkzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322552A1 true DE4322552A1 (de) | 1995-01-12 |
Family
ID=6492132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4322552A Withdrawn DE4322552A1 (de) | 1993-07-07 | 1993-07-07 | Flächenspannfutter für maschinell angetriebene Werkzeuge |
Country Status (1)
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