DE4322440C1 - Einrichtung zur ABS-integrierten Bremsbelagverschleißanzeige bei einem Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur ABS-integrier­ ten Bremsbelagverschleißanzeige bei einem Kraftfahrzeug gemäß der Gattung des Anspruchs 1.

Die derzeitige praktische Verwirklichung von Bremsbelag­ verschleißanzeigen in PKWs geschieht - mit nur geringfü­ gigen Abwandlungen - beispielsweise gemäß Fig. 3. Dreh­ zahlfühlerleitungen 3.1 bis 3.4 von Raddrehzahlfühlern 1.1 bis 1.4 sind zu einem ABS-oder ABS/ASR-Steuergerät 8 verlegt und laufen dort in mehreren Steckverbindern 7.1, 7.2 und 7.3 zusammen, welche die Verbindung mit diesem Steuergerät herstellen. Bremsverschleißfühlerleitungen 4.1 bis 4.4 von Radbremsbelagverschleißsensoren 2.1 bis 2.4 sind zum Kombi-Instrument 6 im Armaturenbrett des Fahrzeugs verlegt und laufen dort in einem Verbinder 5′ oder unmittelbar am Steckverbinder 5 zusammen, der die Verbindung mit dem Kombiinstrument herstellt zwecks An­ steuerung einer dort integrierten Warnanzeige vor oder bei Belagserschöpfung. Im Zuge ihres Verlaufs sind die einzelnen Leitungen über individuelle, jeweils gedoppel­ te Steckverbinder 14′, 15′, 16′ und 17′ geführt. Zwischen dem ABS- oder ABS/ASR-Steuergerät 8 und dem Kombiinstru­ ment 6 bestehen weitere elektrische Verbindungen 10a und 10b, u. a. zur Ermöglichung einer Mehrzahl von Warnanzei­ gen im Kombiinstrument im ABS-, ASR- und sonstigen Feh­ lerfall. Die Leitungen 3.1 bis 3.4, 4.1 bis 4.4 und 10a, 10b sind individuell über bzw. durch Halter und jeweils doppelt vorgesehene Tüllen 19′ geführt und fixiert.

Diese Lösung ist teuer und erweist sich als anfällig gegen EMV-Störungen bei Betrieb von Funktelefonen in oder in der Nähe von solchermaßen ausgestatteten Fahr­ zeugen.

Die gattungsbildende DE 26 06 012 A1 beschreibt eine Sensoranordnung für eine Blockierschutzeinrichtung für Fahrzeugbremsen, bei welcher der die Raddrehzahl abtastende Impulsgeber in elektrischer Verbindung mit dem Abtaststromkreis einer Bremsbelag-Verschleiß-Anzeigeeinrichtung steht. Diese Anordnung ermöglicht es, von einem Rad sowohl ein Raddreh­ zahlsignal als auch ein Bremsbelagsverschleißsignal über dieselben zwei Adern einer einzigen Leitung zum entsprechenden Steuergerät zu übertragen-.

Die DE 34 33 254 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer schlupfgeregelten Bremsanlage. Bei dieser sind alle von Rädern kommenden Leitungen, die Raddrehzahl- und/oder Steuersignale über­ tragen, an einen Steckverbinder geführt, der normaler­ weise mit dem Steuergerät zur schlupfgeregelten Fahr­ zeugbremsung verbunden ist.

Die DE 38 29 949 A1 offenbart u. a. eine Steuervorrichtung zum Betrieb einer elektrischen Druckmittel-Betriebsbrems­ einrichtung bei einem Kraftfahrzeug. Sie umfaßt u. a. ein elektronisches ABS-Steuergerät, das individuelle Raddreh­ zahlsignale verarbeitet und darüber hinaus noch weitere Eingänge aufweist, um u. a. auch Signale von Bremsbelag­ verschleißgebern an gebremsten Rädern zu empfangen und zu verarbeiten. Signalleitungen von radnahen Sensoren führen zum zentralen Steuergerät.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur ABS- integrierten Bremsbelagverschleißanzeige bei einem Kraft­ fahrzeug zu schaffen, die eine hohe elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) aufweist und dennoch kostengün­ stig ist.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, daß sie bei gleichzeitiger Kostensenkung eine erhebliche Unter­ drückung von EMV-Störungen erlaubt, ohne daß an bekann­ ten ABS- oder ABS/ASR-Steuergeräten nennenswerte kon­ struktive Änderungen erforderlich sind. Dabei wird eine hohe EMV-Störunterdrückung im wesentlichen dadurch er­ reicht, daß alle Leitungswege unter gleichzeitiger Ver­ meidung von Stromschleifen und Induktionsflächen aus­ gebildet werden und hierzu Raddrehzahl- und Belagver­ schleißsignalleitungen jeweils einsträngig bzw. zusam­ mengefaßt wenigstens über gemeinsame Fixierungen, Tül­ len, Zwischenverbindungsstecker und einen einzigen An­ schlußverbindungsstecker dem ABS- bzw. ABS/ASR-Steuer­ gerät zugeführt werden und vermöge einer Kodierung un­ terschiedlicher Warnsignale für z. B. ABS, ASR und Brems­ belagverschleiß die Verbindung zwischen dem ABS- bzw. ABS/ASR-Steuergerät und dem Kombiinstrument auf eine einzige Leitung reduziert wird.

Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in der Zeichnung veranschaulicht und nachfolgend erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein schematisches Bauschema der erfindungs­ gemäßen Einrichtung;

Fig. 2 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Einrichtung;

Fig. 3 ein Bauschema einer gleiches leistenden, herkömmlichen Einrichtung nach dem Stande der Technik.

Gemäß Fig. 1 sind Drehzahlfühlerleitungen und Bremsver­ schleißfühlerleitungen einsträngig verlegt. Die Drehzahl­ fühlerleitung 3.1 vom Drehzahlfühler 1.1 und die Bremsver­ schleißfühlerleitung 4.1 vom Belagverschleißfühler 2.1 sind also zusammengefaßt zu einem Leitungsstrang 9a, die Drehzahlfühlerleitung 3.2 vom Drehzahlfühler 1.2 und die Bremsverschleißfühlerleitung 4.2 vom Belagverschleißfüh- ler 2.2 sind zusammengefaßt zu einem Leitungsstrang 9b, die Drehzahlfühlerleitungen 3.3 und 3.4. von den Dreh­ zahlfühlern 1.3 und 1.4 und die Bremsverschleißfühler­ leitungen 4.3 und 4.4 von den Belagverschleißfühlern 2.3 und 2.4. sind zusammengefaßt zu einem Sammellei­ tungsstrang 9c bzw. 9d durch bzw. über jeweils gemein­ same Tüllen, Fixierungen und Halter 19 und ggfs. auch über gemeinsame Zwischensteckverbinder 14, 15 und 18 des jeweiligen Stranges geführt.

Außerdem existiert nur noch ein einziger Signalpfad 10 zwischen dem Kombiinstrument 6 und dem ABS- bzw. ABS/ASR-Steuergerät 8, der insoweit ebenfalls im Steck­ verbinder 7 endet. Auf diese Weise gehen von letzterem und insoweit vom ABS- bzw. ABS/ASR-Steuergerät 8 nur noch - hier beispielsweise vier - Kabelstränge stern­ förmig ab, die weder in sich noch gegenseitig EMV-kri­ tischen Induktionsflächen oder magnetische Sperrflächen aufspannen. Dadurch wird die Einstrahlungsfestigkeit gegen EMV-Störungen drastisch erhöht.

In Fig. 2 ist das elektrische Symbolschaltbild der Einrichtung gezeigt. Ihm liegt beispielsweise ein bekannter Bremsbelagverschleißgeber vom Kontakttyp zugrunde. Am Bremsbelagverschleißgeber 2.1 ist veran­ schaulicht, daß dieser im Prinzip aus einem in den isolierenden Bremsbelag 19.1 eingearbeiteten Kontakt und der leitenden und auf Massepotential liegenden Bremsscheibe oder -trommel 20.1 besteht. Sobald der isolierende Bremsbelag so weit verschlissen ist, daß der Kontakt freigelegt wird, kommt dieser mit der auf Massepotential liegenden Bremsscheibe in Berüh­ rung und erzeugt somit einen auswertbaren Masse­ schluß (Low-Signal).

Wie schon in Fig. 1 veranschaulicht sind die Leitun­ gen 9a, 9b und 9c beispielhaft über Zwischensteckver­ binder 14, 15 und 18 - vorzugsweise über eine hier nicht figürlich ausgeführte Port-Eingangsschutz- und -filterbeschaltung zur weiteren EMV-Störungsunterdrüc­ kung - an Eingangsports des Mikrorechners 8.1 im ABS- oder ABS/ASR-Steuergerät 8 geführt.

Das Kombiinstrument 6 besitzt einen eigenen Mikrorech­ ner 6.1, welcher dort mannigfaltige Funktionen erfüllen kann und mit dem Steuergerät 8 nur über eine einzige Kommunikationsleitung 10 in Verbindung steht. Es kann sich hierbei beispielsweise auch um einen seriellen Bus, beispielsweise um einen CAN-Bus handeln, an den insoweit auch noch viele andere Geräte im Fahrzeug angeschlossen sein können.

Über Treiberverstärker bzw. -schalter 11.1, 11.2 und 11.3 steuert der Mikrorechner 6.1 Warnsignalgeber 12.1, 12.2 und 12.3 zur Anzeige von Fehlerzuständen im ABS- und/oder ASR-System oder von Service-Informationen an. Parallel dazu kann auch die Ansteuerung eines höherinformativen Displays 13 vorgesehen sein. Im vorliegenden Beispiel sind die Bremsbelagverschleißgeber 2.1 bis 2.4 in bezug auf den Mikrorechner 8.1 parallel geschaltet. Ohne Be­ schränkung der Allgemeinheit können diese Geber gleich­ wohl - analog zu den Raddrehzahlfühlern 1.1 bis 1.4 und wie gestrichelt dargestellt - zwecks Einzelauswertung an individuelle Eingangsports des Rechners 8.1 geführt sein.

Dies ist besonders sinnvoll, wenn das Kombiinstrument 6 ein Display 13 umfaßt, auf dem dann auch das Rad symbo­ lisch dargestellt werden kann, an welchem ein Belagver­ schleiß detektiert worden ist.

Das Bremsbelagverschleißsignal wird vom Rechner 8.1 an das Kombiinstrument 6 vorzugsweise per Pulsbreitenmodula­ tion oder mittels eines einfachen unidirektionalen Proto­ kolls übertragen. Es ist dann auch möglich, dabei den augenblicklichen Bremsweg, die mittlere Verzögerung und/oder auch die Ausgangsgeschwindigkeit mit zu übertragen und auf dem Display 13 zur Anzeige zu bringen. Gleichwohl ist ein solcher Datentransfer zwischen dem ABS- bzw. ABS/ ASR-Steuergerät 8 und dem Kombiinstrument 6 auch möglich, wenn die Verbindung derselben über einen Bus mit omni­ direktionaler Kommunikationsmöglichkeit realisiert ist, welcher für zeitkritische Anzeigen besondere Prioritäts­ ebenen per Protokoll bereitstellt.

Claims (2)

1. Einrichtung zur ABS-integrierten Bremsbelagver­ schleißanzeige bei einem Kraftfahrzeug, bei der einem zentralen ABS- bzw. ABS/ASR-Mikrorechner von radnahen Sensoren sowohl Raddrehzahlsignale als auch Bremsbelag­ verschleißsignale zuführbar sind, und die Mittel zur Anzeige von Fehlerzuständen und/oder Bremsbelagver­ schleiß umfaßt, wobei die Raddrehzahlsignale und die Bremsbelagverschleißsignale zu dem zentralen ABS- bzw. ABS/ASR-Mikrorechner übertragenden Leitungen zumindest radweise zusammengefaßt bzw. einsträngig verlegt und fixiert und erforderlichenfalls steckverbunden sind, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die radweise zusammengefaßten bzw. einsträngig verlegten Leitungen an einen einzigen Anschlußsteckver­ binder (7) zu dem den ABS- bzw. ABS/ASR-Mikrorechner (8.1) enthaltenden Bremssteuergerät (8) geführt sind,
• - daß die Mittel zur Anzeige von Fehlerzuständen und/oder Verschleiß bezüglich ihrer Ansteuerung einem Kombi­ instrument (6) im Armaturenbrett des Fahrzeugs zugeord­ net sind,
• - daß das Kombiinstrument (6) mit dem ABS- bzw. ABS/ ASR-Steuergerät (8) nur über einen einzigen Signalpfad in Verbindung steht, der über einen einzigen Anschluß­ steckverbinder führt, und
• - daß die Zustands- und/oder Warnsignale vom ABS- bzw. ABS/ASR-Steuergerät (8) entweder per Pulsweitenmodu­ lation oder Protokoll an das Kombiinstrument (6) über­ tragbar sind und daß das Kombiinstrument (6) wenigstens einen eigenen Mikrorechner (6.1) umfaßt, der die Puls­ weiten- bzw. Protokolldemodulation und Ansteuerung ent­ sprechender Anzeigen (12.1; 12.2; 12.3; 13) leistet.

2. Einrichtung gemäß Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung zwischen ABS- bzw. ABS/ASR- Steuergerät (8) und Kombiinstrument (6) ein serieller Bus, insbesondere CAN-Bus vorgesehen ist, an welchen auch noch andere Steuergeräte im Fahrzeug angeschlos­ sen sind.