Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz und
gleichartigem material mit Bisulfitlösungen. Das übliche Verfahren, Zellstoff aus
Holz und ähnlichen pflanzlichen Rohfasern herzustellen, beruht darauf, daß die betreffenden
Stoffe im zerkleinerten Zustande mit Bisulfitlösungen entsprechend lange gekocht
werden. Bei diesem Kochprozeß darf je nach Lage des Falles ein bestimmter Höchstdruck
nicht überschritten werden. Wenn beim Kochen, das regelmäßig durch Einleiten von
Dampf in den Kocher erfolgt, diese zulässige Grenze überschritten wird, so wird
eine Druckentlastung dadurch herbeigeführt, daß ein am oberen Ende des Kochers befindliches
Ventil geöffnet wird. Durch dieses Ventil strömt ein gewisser Anteil der gasförmigen,
schwefeligen Säure und entsprechende, allerdings geringe Mengen des flüssigen Kocherinhaltes
ab. Dabei sinkt der im Innern des Kochers vorhandene Druck unter d.en -zulässigen
Höchstdruck, um nach kürzerer oder längerer Zeit diesen Höchstdruck wieder zu überschreiten,
worauf wiederum die Druckentlastung durch Offnen des Ventils und Ausströmen von
schwefeliger Säure erfolgt. Diese Druckentlastung wird so lange fortgesetzt, bis
der Druck im Kocher die zulässige obere Grenze nicht mehr übersteigt. In diesem
Stadium wird der Kocher einige Zeit ruhen gelassen und, dann unter weiterem Zuleiten
von gespanntem Dampf der Kocherinhalt zu Ende gekocht.Process for the production of pulp by boiling wood and
similar material with bisulfite solutions. The usual process of making pulp
To produce wood and similar raw vegetable fibers is based on the fact that the relevant
Substances in the comminuted state are boiled with bisulfite solutions for a correspondingly long time
will. Depending on the situation, a certain maximum pressure may be used in this cooking process
not be exceeded. When cooking, do this regularly by introducing
Steam enters the cooker if this limit is exceeded, so will
a pressure relief brought about that a located at the top of the cooker
Valve is opened. A certain proportion of the gaseous,
sulphurous acid and corresponding, albeit small, amounts of the liquid content of the digester
away. The pressure inside the cooker drops below the permissible level
Maximum pressure in order to exceed this maximum pressure again after a shorter or longer period of time,
whereupon the pressure relief by opening the valve and flowing out
sulphurous acid takes place. This pressure relief continues until
the pressure in the cooker no longer exceeds the permissible upper limit. In this
In the 2nd stage, the stove is left to stand for a while and then continued to flow
The contents of the stove are cooked to the end by the tension of steam.
Die jeweilige Drucksteigerung im Kocher erfolgt durch die bei der
Temperaturerhöhung freiwerdende schwefelige Säure, durch den der jeweiligen Temperatur
entsprechenden Sättigungsdruck des Wasserdampfes und, die aus den Poren des Holzes
frei werdende Luftmenge. Die Erhitzung des gesamten Kocherinhaltes auf die Endtemperatur
von beispiels-«-eise z38° C erfordert den Aufwand sehr erheblicher Dampfmengen,
und es ist bekannt, daß die Wirtschaftlichkeit der Gewinnung des Zellstoffes ausschlaggebend
von dem Dampfverbrauch abhängt.The respective pressure increase in the cooker takes place through the
Temperature increase released sulphurous acid, due to the respective temperature
corresponding saturation pressure of the water vapor and coming from the pores of the wood
released air volume. The heating of the entire contents of the cooker to the final temperature
for example - «- even z38 ° C requires the use of very considerable amounts of steam,
and it is known that the economics of pulp recovery are critical
depends on the steam consumption.
Es wurde nun gefunden, claß es möglich ist, den Dampfverbrauch auf
einen Bruchteil der nach dem bekannten Verfahren notwendigen Menge herabzusetzen
und dabei einen Zellstoff zu gewinnen, dessen Beschaffenheit besser ist als mach
dem üblichen Verfahren, wenn man die Druckverminderung, die oben geschildert ist,
nicht in der Weise herbeiführt, daß man die entwickelte schwefelige Säure durch
ein oben am Kocher angebrachtes Ventil entweichen läßt, sondern wenn man zur jeweils
notwendigen Herabsetzung des Druckes entsprechende Mengen der Lauge durch ein am
Boden des Kochers befindliches Ventil abläßt. Die Laugenmenge, die so entfernt wird,
enthält annähernd dieselbe Menge schwefeliger Säure, die bei dem bekannten Verfahren
durch das obere Ventil beim sogenannten Entgasen abgelassen ,Norden ist. Das Ablassen
von Lauge wird so oft wiederholt, als eine Herabsetzung Des Innendruckes notwendig
ist. Durch diese allmähliche Entfernung eines erheblichen Teiles der ursprünglich
eingefüllten Lauge «-erden nun sehr beträchtliche
Dampfmengen erspart,
da die Laugenmengen, die allmählich aus dem Kocher entfernt worden sind:, späterhin
nicht mehr auf die ,höheren Temperaturen mit erhitzt zu werden brauchen.It has now been found that it is possible to reduce steam consumption
reduce a fraction of the amount required by the known method
and in the process to obtain a pulp whose quality is better than mach
the usual procedure, if one uses the pressure reduction, which is described above,
not brought about in such a way that the sulphurous acid evolved through
a valve attached to the top of the stove lets escape, but when you go to the
necessary reduction of the pressure corresponding amounts of the lye by an am
The valve located at the bottom of the cooker drains. The amount of lye that is removed in this way
contains approximately the same amount of sulphurous acid as in the known process
vented through the upper valve during so-called degassing, north is. The draining
of lye is repeated as often as a lowering of the internal pressure is necessary
is. This gradual removal of a considerable part of the original
filled lye "earths now very considerable
Saves steam,
as the amounts of lye that have gradually been removed from the cooker:, later
no longer need to be heated to the higher temperatures.
Für die Gewinnung eines tadellosen, insbesondere reinfarbigen Zellstoffes,
kommt es entscheidend darauf an, daß vor dem Fertigkochen die Luft so vollständig
wie möglich aus dem Kocher entfernt ist. Dies geschieht im Sinne der Erfindung dadurch,
daß in einem gewissen Stadium des Verfahrens der obere Entlüftungshahn geöffnet
wird. Wenn nach dieser Entlüftung der Innendruck im Kocher nicht höher steigt als
der Summe des Druckes aus schwefeliger Säure und Wasserdampf bei der betreffenden
Temperatur entspricht, so besteht die Gewähr dafür, daß keine Luft mehr im Kocher
vorhanden ist. Wird: dieser Erfolg bei der einmaligen Entlüftung nicht erreicht,
so ist die Entlüftung zu wiederholen. Ein merklicher Verlust von schwefeliger Säure
tritt hierbei nicht ein, da durch die vorhergegangenen Entleerungen eines erheblichen
Teiles der Lauge aus dem Kocher die Bildung von freier, schwefeliger Säure auf ein
Mindestmaß herabgesetzt worden ist.For the production of a flawless, especially pure-colored pulp,
it is crucial that the air so completely before the finished cooking
removed from the cooker as much as possible. According to the invention, this is done by
that at some stage in the procedure the top vent valve is open
will. If after this venting the internal pressure in the cooker does not rise higher than
the sum of the pressure from sulphurous acid and water vapor in the case in question
Temperature, there is a guarantee that there is no more air in the cooker
is available. If: this success is not achieved with the single venting,
so repeat the venting. A noticeable loss of sulphurous acid
does not occur here, since a considerable amount due to the previous evacuations
Part of the lye from the cooker prevents the formation of free, sulphurous acid
Minimum level has been reduced.
Nach der Entlüftung wird der Kochprozeß in der üblichen Weise zu Ende
geführt und beim Übersteigen des zulässigen Höchstdruckes die Druckverminderung
immer durch Ablassen entsprechender Laugenmengen durch das untere Ablaßventil des
Kochers herbeigef ührt. Beispiel. Der Kocher wird mit Holz gefüllt, der Inhalt festgestampft
und gedämpft. Dann wird der Kocher in der üblichen `.'eise belaugt und \-er;chiedene
Male nachgelaugt in dem Maße, in dem der Überdruck beim Abstellen der Laugenpumpe
nachläßt. Die Nachbelaugung bezweckt eine möglichst intensive Luftverdrängung. Nach
beendigter Nachlaugung wird der Dampf angestellt. Der Kochdruck steigt nun auf 4,2
Atm. Durch Öffnung des unteren Ablaugeventils wird so lange Lauge abgelassen, bis
der Überdruck 1,2 Atin. beträgt. Diese Druckentspannung von 4,2 bis 1,2 Atrn. wird
bis zur Erreichung der Ankochtemperatur von etwa i5o° C fortgesetzt. Dann wird der
Dampf unter gleichzeitiger kurzer Entlüftung von oben so lange abgesetzt (11/2 Stunde),
bis der Kochdruck gleich ist der Summe der Drucke der schwefeligen Säure plus Wasserdampfdruck
für 1050 C, welche Partialdrücke durch Versuch bestimmt worden sind. Dann
wird der Dampf erneut angestellt und die Druckentspannung durch Ablaugen von 4,2
auf 3,2 Atm. durchgeführt bis zur Endtemperatur von 138° C. Alle weiteren Arbeiten
erfolgen in bekannter Weise.After venting, the cooking process is completed in the usual way and, if the maximum permissible pressure is exceeded, the pressure reduction is always brought about by draining the appropriate quantities of lye through the lower drain valve of the cooker. Example. The stove is filled with wood, the contents tamped down and steamed. Then the stove is leached in the usual `` .''eise and leached several times to the extent that the overpressure decreases when the drain pump is switched off. Post leaching aims to displace air as intensively as possible. When the post-leaching is complete, the steam is turned on. The boiling pressure now rises to 4.2 atm. By opening the lower drain valve, lye is drained until the overpressure is 1.2 Atin. amounts to. This pressure release from 4.2 to 1.2 Atrn. continues until the boiling temperature of around 150 ° C is reached. Then the steam is released from above with simultaneous short venting (11/2 hour) until the boiling pressure is equal to the sum of the pressures of the sulphurous acid plus water vapor pressure for 1050 C, which partial pressures have been determined by experiment. Then the steam is turned on again and the pressure is released by leaching from 4.2 to 3.2 atm. carried out up to the final temperature of 138 ° C. All further work is carried out in a known manner.
Das Verfahren kann sinngemäß auch auf solche Arten zur Zellstoffgewinnung
übertragen «-erden, die nacht mit Bisulfitlösungen, sondern an deren Stelle mit
Alkalien oder neutralen Salzen arbeiten.The process can analogously also be used in such ways for producing pulp
transferred «-erden, the night with bisulfite solutions, but in their place with
Alkalis or neutral salts work.