DE4320295A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Durchflusses in teilgefüllten oder vollgefüllten Rohrleitungen und offenen Gerinnen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Durchflusses in teilgefüllten oder vollgefüllten Rohrleitungen und offenen GerinnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 24.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Durchflüsse berührungsfrei ohne Beein
flussung der zu messenden Strömung mit Hilfe von lokalen Geschwindigkeitsmes
sungen zu messen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
und die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Gegenstand der Erfindung ist das Meßsystem ZSLMA ("Zentrale Simulation - Lokale
Messung und Auswertung") zur Bestimmung von Durchflüssen von Fluiden in teil- oder
vollgefüllten Rohrleitungen und offenen Gerinnen (im folgenden als Durchfluß
bei Teilfüllung abgekürzt). Das System ZSLMA ist in der Abb. 1 schematisch darge
stellt und besteht aus
- - einem zentralen Simulationssystem ZS mit einem numerischen Modell und einem leistungsfähigen Computer,
- - lokalen Meß- und Auswertesystemen LMA mit Vorrichtungen zur Messung von Fluidspiegel bzw. Druckhöhe und Strömungsgeschwindigkeiten und zur Meß wertauswertung sowie
- - Datenträgern als Schnittstelle zwischen den beiden Subsystemen ZS und LMA.
Einzelheiten zur technischen Realisierung dieser Komponenten sind in Kap. 5 ange
geben. Im folgenden wird vereinfachend anstelle des Begriffs "Fluidspiegel" als
Phasengrenzfläche zwischen dem Fluid, dessen Durchfluß bestimmt werden soll,
und einem wesentlich leichteren überlagernden Fluid nur noch der anschaulichere
Begriff "Wasserspiegel" verwendet. Dies gilt auch dann, wenn der Durchfluß nicht
für Wasser bestimmt werden soll.
Zur Zeit werden sehr unterschiedliche Verfahren für die Durchflußmessung bei
Teilfüllung eingesetzt. Die folgende Übersicht gliedert diese Verfahren grob nach
den eingesetzten physikalischen Prinzipien und gibt die jeweiligen Vor- und Nach
teile an.
Diese Verfahren verursachen gezielt eine Umlenkung der Strömung nach Größe
und/oder Richtung. Aus physikalischen Reaktionen auf diese Umlenkung
(Wasserspiegeländerung, Kraftänderung, etc.) kann direkt auf den Durchfluß ge
schlossen werden. Beispiele für diese Verfahren sind Venturi-Kanäle, Wehrüber
fälle, Rohrkrümmer, Coriolis-Meßsysteme, Strömungsmodulation, Wirbeldurchfluß
messer, etc. Bei einigen Verfahren werden auch gezielt mechanisch bewegliche
Teile in die Strömung eingesetzt. Hierzu zählen Stauscheiben, Klappen, Meßflügel
oder -schalen. Diese beweglichen Einbauten ändern ihren Strömungswiderstand
oder ihre Umdrehungszahl in Abhängigkeit vom Durchfluß.
Der prinzipielle Vorteil der mechanischen Verfahren besteht darin, daß eine Mes
sung von Strömungsgeschwindigkeiten nicht erforderlich ist. Als Meßgröße für den
Durchfluß dient vielmehr ein gezielt erzeugter Strömungsverlust. Nachteilig ist hin
gegen der Strömungsverlust selbst: Er erfordert oberstrom einen Aufstau und somit
einen Wasserspiegelanstieg. Dieser kann nicht immer hingenommen werden.
Enthält das Fluid Feststoffe (z. B. Verunreinigungen), so kommt es im Bereich des
Aufstaus verstärkt zu unerwünschten Ablagerungen. Eine Messung mit mechanisch
beweglichen Teilen ist bei Fluiden mit Feststofftransport grundsätzlich problematisch
und sollte vermieden werden.
Die Nachteile der mechanischen Verfahren sind für viele Anwendungen so gravie
rend, daß Verfahren eingesetzt werden müssen, die ohne Strömungsumlenkung
arbeiten. Das gemeinsame Merkmal dieser Verfahren ist, daß sie
- - keine gezielten Strömungsverluste erzeugen,
- - keine mechanisch beweglichen Teile im Bereich der Strömung verwenden und
- - eine Messung von Strömungsgeschwindigkeiten erfordern.
Eine weitere Einteilung ist möglich hinsichtlich der Position, an der die Strömungs
geschwindigkeiten gemessen werden:
Dies sind integrale Meßverfahren, die als Meßsignal direkt die flächengemittelte
Strömungsgeschwindigkeit liefern. Zum Einsatz kommen hier magnetisch-induktive
Meßsysteme, bei denen im Abflußquerschnitt ein genau definiertes Magnetfeld
erzeugt wird. Aus der hierzu erforderlichen Meßspannung kann direkt auf die flä
chengemittelte Strömungsgeschwindigkeit und damit den Durchfluß geschlossen
werden.
Der Vorteil dieses Meßverfahrens besteht darin, daß die Durchflußmessung weitge
hend unabhängig von der Geschwindigkeitsverteilung im Querschnitt ist. Das Meß
verfahren erfordert daher auch nur kurze Vor- und Nachlaufstrecken. Die erzielbare
Genauigkeit dieses Durchflußmeßverfahrens ist hoch. Voraussetzung ist eine Min
destleitfähigkeit des Fluids, die beispielsweise bei Benzin oder Erdöl nicht gegeben
ist. Nachteilig ist der hohe meßtechnische Aufwand des Verfahrens. Die Erzeugung
des Magnetfeldes ist technisch aufwendig und damit teuer. Außerdem ist die mag
netisch-induktive Messung stark profilabhängig. Für jede Profilart und jede Profil
größe ist die Konstruktion und der Bau von eigenen Meßrohren oder Gerinnen not
wendig. Bei großen Profilen, insbesondere bei offenen Gerinnen, nimmt der techni
sche Aufwand für die Erzeugung des Magnetfeldes und den Einbau des Meßsy
stems sehr stark zu.
Bei diesen Durchflußmeßverfahren wird die Strömungsgeschwindigkeit entweder als
Mittel entlang einer Meßstrecke innerhalb des Abflußquerschnitts oder an einem
"Punkt" (kleines Kontrollvolumen) gemessen. Aus dieser linien- oder punktförmigen
Geschwindigkeitsmessung wird auf die mittlere Strömungsgeschwindigkeit im Quer
schnitt geschlossen. Somit erfordern diese Meßverfahren im Gegensatz zu den bis
her genannten prinzipiell ein geeignetes Auswerteverfahren und die Annahme einer
bestimmten Geschwindigkeitsverteilung im Querschnitt. Hierbei wird ein annähernd
stationär gleichförmiger Abfluß vorausgesetzt. Dieser ist in Bereichen des Rohres
bzw. des Gerinnes vorhanden, in denen sich die Geschwindigkeitsverteilung in
Fließrichtung nur geringfügig ändert. Insbesondere unmittelbar oberstrom der
Meßstelle müssen Störungen der Abflußverhältnisse (beispielsweise Krümmer,
Abstürze, seitliche Einleitungen, etc.) vermieden werden.
Nachteilig an diesem Verfahren sind somit die größeren geradlinigen Vor- und Nach
laufstrecken, die vor und hinter der Meßstelle erforderlich sind. Großen Einfluß auf
die Genauigkeit dieser Durchflußmeßverfahren hat die Genauigkeit, mit der der sta
tionär gleichförmige Abfluß bekannt ist. Der Vorteil des Meßverfahrens besteht
darin, daß der meßtechnische Aufwand einer linien- und vor allem einer punktförmi
gen Geschwindigkeitsmessung geringer ist als der einer flächenhaften Geschwin
digkeitsmessung. Außerdem nimmt besonders bei der punktförmigen Messung der
meßtechnische Aufwand mit der Profilgröße kaum zu und das Meßverfahren ist
leichter auf unterschiedliche Profile und Profilgrößen übertragbar.
Die Durchflußmeßverfahren mit linien- und punktförmiger Geschwindigkeitsmessung
wurden bisher bei vollgefüllten Rohrleitungen erfolgreich eingesetzt. Bei teilgefüllten
Rohrleitungen und Gerinnen konnten bisher vor allem bei punktförmiger Geschwin
digkeitsmessung keine vergleichbaren Genauigkeiten erzielt werden. Die Erfindung
beinhaltet dagegen ein Durchflußmeßverfahren, bei dem auch bei Teilfüllung und
punkt- oder linienförmiger Geschwindigkeitsmessung hohe Genauigkeiten der
Durchflußmessung erreicht werden.
Wie in Kap. 2.2.2 erläutert, setzen Durchflußmeßverfahren mit linien- oder punkt
förmiger Geschwindigkeitsmessung die Kenntnis der stationär gleichförmigen
Geschwindigkeitsverteilung voraus (vergl. Abb. 2). Eine ausreichend genaue
Kenntnis ist bei den bisherigen Verfahren i.d.R. nur bei Vollfüllung, meist sogar nur
bei vollgefüllten Kreisprofilen gegeben. Speziell bei Kreisprofilen unter Vollfüllung ist
es möglich, die Meßstrecke für die linienförmige Geschwindigkeitsmessung so zu
legen, daß der Meßwert unabhängig vom Durchfluß näherungsweise der über den
Rohrquerschnitt gemittelten Strömungsgeschwindigkeit entspricht. Bisherige Ver
fahren nutzen derartige Effekte aus und verwenden ausgewählte Linien als Meß
strecken. In diesem speziellen Fall ist ein weiteres Auswerteverfahren entbehrlich.
Die bisher eingesetzten Verfahren zeichnen sich daher durch folgende Eigenschaf
ten aus:
- - Es werden bevorzugt linienförmige Geschwindigkeitsmessungen eingesetzt.
- - Der Ort der Geschwindigkeitsmessung ist genau definiert und liegt vor der Mes sung fest.
- - Es wird nur eine minimale Meßwertauswertung vorgenommen.
- - Eine Übertragung dieses Meßprinzips auf teilgefüllte Rohre und Gerinne ist kaum möglich, da die Lage der Meßstrecke, entlang der die mittlere Liniengeschwindig keit der mittleren Querschnittsgeschwindigkeit entspricht, nicht mehr konstant ist, sondern sich mit dem Wasserspiegel ändert.
Diese Eigenschaften werden durch das Durchflußmeßsystem ZSLMA grundlegend
wie folgt geändert:
- - Es werden lokale Geschwindigkeiten entweder an einem Punkt oder entlang einer Linie gemessen.
- - Der Ort der Geschwindigkeitsmessung muß nicht vordefiniert sondern kann va riabel sein. Er braucht vor der Messung nicht bekannt zu sein.
- - Der Ort der Geschwindigkeitsmessung kann zufälligen Schwankungen unterlie gen und ist in diesem Fall selbst ein zusätzlicher Meßwert.
- - Die Zuordnung des örtlichen Meßwertes zur mittleren Strömungsgeschwindigkeit erfolgt durch numerische Simulation.
- - Die numerische Simulation, der Einsatz eines Computers und die digitale Spei cherung von berechneten Geschwindigkeitsverteilungen auf einem Datenträger sind zusätzliche Komponenten des Durchflußmeßverfahrens ZSLMA.
- - Die freie Wahl des Meßortes ermöglicht eine einfache Übertragung des Meßver fahrens auf teilgefüllte Rohre und Gerinne.
- - Das ZSLMA-Verfahren ist weitgehend querschnittsunabhängig.
Die bisher verwendeten Verfahren haben i.d.R. die linienförmigen Messungen be
vorzugt, bei denen bei spezieller Anordnung der Meßlinien innerhalb des Quer
schnitts auf eine Meßwertauswertung verzichtet werden kann. Ohne den Einsatz ei
ner Meßwertauswertung konnten bei linienförmigen Geschwindigkeitsmessungen
höhere Genauigkeiten der Durchflußmessung erzielt werden als bei punktförmigen
Geschwindigkeitsmessungen. Eine Messung der mittleren Geschwindigkeit entlang
einer Meßlinie erfordert jedoch die Installation eines Senders und eines Empfängers.
Diese müssen bei teilgefüllten Rohren und Gerinnen auf verschiedenen Seiten des
Querschnitts angeordnet werden, da die Meßstrecke den Wasserspiegel nicht
schneiden darf. Besonders bei breiten Gerinnen ist die Meßstrecke dann annähernd
parallel zum Wasserspiegel. Bei stark schwankenden Wasserspiegeln ergibt sich
hieraus sofort das nächste meßtechnische Problem: Liegt die Meßstrecke zu hoch,
so fällt sie bei geringen Wasserständen trocken und wird somit unbrauchbar. Liegt
sie jedoch zu tief, so ergeben sich bei hohen Wasserständen große Abweichungen
zwischen der mittleren Strömungsgeschwindigkeit entlang dieser Meßstrecke und
der mittleren Querschnittsgeschwindigkeit. Diese Geschwindigkeitsdifferenzen
führen zu größeren Fehlern bei der Durchflußbestimmung, wenn sie nicht durch ein
Auswerteverfahren korrigiert werden. Alternativ wird nicht nur mit einer, sondern mit
mehreren Meßstrecken in verschiedenen Höhen gearbeitet. Dies bedeutet jedoch
eine weitere Erhöhung des meßtechnischen Aufwands und somit eine Verteuerung
des Meßverfahrens.
Beim ZSLMA-Meßverfahren mit punktförmiger Geschwindigkeitsmessung können
dagegen Sende- und Empfangssensor in einem Gehäuse integriert werden, das
Meßverfahren arbeitet nicht in Transmission sondern rückstreuend. Bei Gerinnen
und Rohren brauchen die Sensoren nicht seitlich angeordnet zu werden, sondern
können an der Sohle installiert werden. Der Meßstrahl verläuft nicht annähernd
parallel, sondern etwa senkrecht zum Wasserspiegel. Damit wird auch bei Teilfül
lung mit nur einem Meßsensor der gesamte Bereich der Wasserspiegelschwankun
gen erfaßt. Der meßtechnische Aufwand einer Punktmessung von der Gerinnesohle
aus ist also geringer als der von linienförmigen Messungen. Beim ZSLMA-Verfahren
führt diese vereinfachte Meßvorrichtung im Gegensatz zu anderen Verfahren jedoch
nicht zu einer verringerten Genauigkeit der Durchflußmessung, da aufgrund des auf
wendigen Auswerteverfahrens mit hoher Genauigkeit von der punktförmigen Ge
schwindigkeitsmessung auf die mittlere Querschnittsgeschwindigkeit geschlossen
werden kann.
Die punktförmige Messung ist allerdings nicht Voraussetzung des ZSLMA-Verfah
rens. Vielmehr können alternativ oder in Kombination auch linienförmige Geschwin
digkeitsmessungen entlang definierter Meßstrecken durchgeführt werden. Zu die
sem Zweck werden in Transmission arbeitende Sender und Empfänger an gegen
überliegenden Seiten des Querschnitts installiert. Ähnlich wie bei punktuellen Ge
schwindigkeitsmessungen wird auch von liniengemittelten Geschwindigkeitsmes
sungen mit hoher Genauigkeit auf die mittlere Querschnittsgeschwindigkeit ge
schlossen.
Wie in Kap. 3 dargestellt, läßt sich die Genauigkeit der Durchflußmessung bei Teil
füllung bei reduziertem meßtechnischen Aufwand steigern, wenn die Meßwerter
fassung ergänzt wird durch ein leistungsfähiges Auswertesystem. Das Auswerte
system hat dabei die Aufgabe, für einen Meßpunkt oder eine Meßstrecke P das Ver
hältnis von lokaler und durch Messung bestimmbarer Geschwindigkeit vp zur mittle
ren Querschnittsgeschwindigkeit vm zu bestimmen. Mit Hilfe der im Durchflußmeß
system ZSLMA integrierten Simulations- und Auswertesysteme (vergl. Abb. 1) kann
dieses Verhältnis für beliebige Wasserspiegel und Profile mit hoher Genauigkeit
bestimmt werden. Folgende Grundlagen werden dabei ausgenutzt.
Es ist möglich, stationär gleichförmige turbulente Geschwindigkeitsverteilungen für
beliebige Profile bei Teilfüllung (vergl. Abb. 2) für vorgegebene Wasserspiegellagen
und Längsgefälle mit hoher Genauigkeit numerisch zu berechnen. Die Simulation
basiert auf einer feinen netzartigen Diskretisierung des Abflußquerschnitts mit Hilfe
der Finite-Elemente-Methode oder eines Differenzenverfahrens. Auf der Grundlage
dieses numerischen Netzes wird die Geschwindigkeitsverteilung so berechnet, daß
die Bilanzen für Kontinuität und Impuls in allen drei Koordinatenrichtungen mit hoher
Genauigkeit erfüllt sind. Die hierzu benötigte Verteilung der turbulenten Viskosität
wird ebenfalls numerisch mit Hilfe eines geeigneten Turbulenzmodells bestimmt. Bei
der Simulation müssen insbesondere die Sekundärströmungen beachtet werden.
Das numerische Modell zeichnet sich dadurch aus, daß die Genauigkeit der Simula
tion durch eine Verfeinerung des numerischen Netzes und damit des Rechenauf
wands gesteigert werden kann. Bei einer hinreichenden Netzverfeinerung wird die
Genauigkeit der Durchflußmessung auch bei Teilfüllung bestimmt durch die Ge
nauigkeiten, mit denen Wasserspiegel und lokale Geschwindigkeiten gemessen
werden können.
Zur Messung des Wasserspiegels yw (vergl. Abb. 3) werden mindestens ein, im Re
gelfall jedoch zwei Sensoren SW verwendet. Bei symmetrischen Profilen (Kreis, Ei,
Trapez . . . ) sollten auch die Sensoren symmetrisch angeordnet werden. Die Senso
ren SW sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
- - keine Störung der Strömung hervorrufen,
- - eine hohe Meßgenauigkeit aufweisen,
- - eine Meßwerterfassung in sehr kurzer Zeit erlauben (mehrere Meßwerte pro Se kunde) und
- - den gesamten Wertebereich zwischen minimaler und maximaler Wasserspiegel lage erfassen können.
Zur Messung der lokalen Geschwindigkeiten werden mindestens ein, im Regelfall je
doch zwei, bei erhöhten Genauigkeitsanforderungen auch mehr Sensoren SV ver
wendet. Bei symmetrischen Profilen sollten auch diese Sensoren symmetrisch ange
ordnet werden. Die Sensoren SV sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
- - keine Störung der Strömung hervorrufen,
- - die Geschwindigkeit vp entweder in einem sehr kleinen Kontrollvolumen (Punktmessung am Punkt P) oder als Linienmittel entlang einer definierten Meß strecke (Linienmessung entlang der Linie P) messen,
- - bei punktförmiger Messung zusätzlich zur lokalen Geschwindigkeit vp am Punkt P bei jeder Messung die Querschnittskoordinaten xp, yp des Meßpunktes P (vergl. Abb. 3) messen, sofern nicht das spezielle Verfahren gemäß Kap. 4.5 angewendet wird,
- - bei Punktmessungen bei jeder Messung den Ort der Messung variieren können,
- - eine hohe Meßgenauigkeit aufweisen,
- - eine Meßwerterfassung in sehr kurzer Zeit erlauben (mehrere Meßwerte pro Se kunde) und
- - Geschwindigkeiten im gesamten Wertebereich zwischen minimaler und maxima ler Wasserspiegellage messen können.
Bei diesem Sonderverfahren ist eine Messung der Querschnittskoordinaten xp, yp
des Meßpunktes P der lokalen Geschwindigkeitsmessung nicht erforderlich. Die
übrigen Anforderungen gemäß Kap. 4.4 gelten jedoch auch bei diesem Verfahren.
Zusätzlich ist bei diesem Sonderverfahren zu fordern, daß die Geschwindigkeitssen
soren so installiert werden, daß mit ihnen für alle Variationen des Wasserspiegels
Geschwindigkeiten in Bereichen des Profils gemessen werden können, in denen die
maximale Profilgeschwindigkeit nur sehr geringfügig unterschritten wird. Mit Hilfe der
numerischen Strömungssimulation werden diese Bereiche vor der Installation der
Sensoren bestimmt.
Mit Hilfe der Geschwindigkeitssensoren werden sehr viele lokale Geschwindigkeiten
gemessen. Von den erhaltenen Signalen wird nur der größte Meßwert verwendet.
Dieser entspricht mit hoher Genauigkeit der maximalen Strömungsgeschwindigkeit
innerhalb des Querschnitts und wird daher mit vmax bezeichnet. Mit Hilfe des Durch
flußmeßverfahrens ZSLMA wird durch numerische Strömungssimulation für diese
Maximalgeschwindigkeit die mittlere Querschnittsgeschwindigkeit vm bestimmt.
Das Durchflußmeßsystem ZSLMA (vergl. Abb. 1) besteht aus einem zentralen Simu
lationssystem ZS und lokalen Meß- und Auswertesystemen LMA. Die Schnittstelle
zwischen beiden Subsystemen bilden Datenträger, die vom ZS beschrieben und
vom LMA gelesen werden können. Das zentrale Simulationssystem ZS existiert nur
einmal und kann örtlich vollkommen getrennt von den lokalen Meß- und Auswerte
systemen LMA installiert werden. Die LMA werden dagegen an jeder Meßstelle vor
Ort eingebaut und existieren daher mehrfach. Im folgenden werden die einzelnen
Komponenten des Systems erläutert.
Das ZS ist das Kernstück des Durchflußmeßsystems. Es besteht aus einem äußerst
aufwendigen numerischen Modell und einem sehr leistungsfähigen Computer. Es
werden stationär gleichförmige Geschwindigkeitsverteilungen simuliert, die durch die
folgenden vier Merkmale definiert sind:
Durch den Profiltyp wird die Art der geometrischen Form charakterisiert. Mögliche
Profiltypen sind beispielsweise Kreis, Rechteck, Trapez, Ei oder Maul. Es ist auch
möglich, ein Profil lediglich durch seinen polygonartigen Umfang zu definieren. Eine
solche Anwendung kann beispielsweise für natürliche Flußläufe oder Kanäle interes
sant sein. Bei hydraulisch rauhen Profilen kann es notwendig sein, für unterschiedli
che Rauheiten auch unterschiedliche Profiltypen zu definieren.
Für jeden Profiltyp werden die geometrischen Abmessungen variiert. So wird zum
Beispiel beim Kreis der Durchmesser oder beim Rechteck die Sohlbreite verändert.
Die Geschwindigkeitsverteilungen werden für jeden Profiltyp und die verschiedenen
Profilgrößen für unterschiedliche Wasserspiegel yw berechnet.
Das Gefälle der Rohrleitung bzw. des Gerinnes in Fließrichtung ist maßgebend für
die Fluidbeschleunigung und damit die Größe der Geschwindigkeiten im Quer
schnitt. Daher wird auch das Längsgefälle variiert.
Für die sehr große Zahl möglicher Kombinationen der vier genannten Merkmale wer
den die Geschwindigkeitsverteilungen mit Hilfe des numerischen Strömungs- und
Turbulenzmodells je einmal simuliert. Anschließend sind sie flächendeckend an
jedem Punkt eines Querschnitts bekannt und werden gemeinsam mit dem daraus
bestimmbaren Durchfluß und den vier Merkmalen auf Datenträgern gespeichert.
Dabei kann für jeden Profiltyp oder sogar für jeden Profiltyp und jede Profilgröße ein
eigener Datenträger beschrieben werden. Der Inhalt der Datenträger ist in diesem
Fall profilabhängig. Als Datenträger kann beispielsweise ein Magnetband, eine
Diskette oder eine Compakt-Disk verwendet werden.
Aufgrund des aufwendigen Simulationssystems, das einen sehr leistungsfähigen
Computer erfordert, ergeben sich folgende Vorteile:
- - Der meßtechnische Aufwand in den lokalen Meß- und Auswertesystemen LMA kann erheblich reduziert werden und
- - die LMA sind im Gegensatz zu den Datenträgern weitgehend profilunabhängig.
Das lokale Meß- und Auswertesystem LMA (vergl. Abb. 1) besteht aus
- - Sensoren SV zu Messung lokaler Geschwindigkeiten,
- - Sensoren SW zur Messung des Wasserspiegels (bzw. der Druckhöhe bei Vollfül lung) und
- - einem Mikroprozessor, der die Meßsignale der Sensoren SV und SW unter Aus nutzung der auf dem Datenträger gespeicherten Geschwindigkeitsverteilungen in das gesuchte Meßsignal Durchfluß Q umformt.
Die Abb. 3 zeigt am Beispiel eines Kreisprofils eine mögliche Sensoranordnung für
punktuelle Geschwindigkeitsmessungen, die den Anforderungen des Kap. 4 gerecht
wird. Je ein Sensor SV und ein Sensor SW wird in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet. Dieser Kombisensor kann einschraubbar ausgeführt werden und
erfordert in diesem Fall bauseits nur eine geeignete Profilbohrung. Die beiden
Kombisensoren werden in symmetrischer Anordnung an der Profilsohle installiert.
Dabei ist darauf zu achten, daß die Sensoren einerseits möglichst tief eingebaut
werden sollten, um auch bei geringen Wasserständen noch Durchflußmessungen
durchführen zu können. Andererseits sollten sie so hoch angeordnet sein, daß sie
nicht verschlammen können.
Die lokalen Geschwindigkeiten können vorteilhaft mit Ultraschallsensoren gemessen
werden. Bei punktförmiger Geschwindigkeitsmessung werden Sensoren verwendet,
die nach dem Impuls-Doppler-Verfahren arbeiten. Dieses Verfahren setzt die Mit
führung kleinster schallstreuender Teilchen im Fluid voraus. Diese Voraussetzung
ist in der Regel erfüllt. Die Sensoren SV arbeiten in Rückstreuung, d. h. Sende- und
Empfangsschwinger können im selben Gehäuse angeordnet werden. Der Sende
schwinger sendet Ultraschallstrahlen aus, die von den Streuteilchen empfangen und
an den Empfangsschwinger der Sonde zurückgestreut werden. Der dabei meßbare
Frequenzunterschied (Doppler-Frequenz) zwischen Sende- und Empfangsfrequenz
ist ein Maß für die lokale Geschwindigkeit vp. Beim Verfahren gemäß Kap. 4.4 ist
zusätzlich die Messung des Ortes P der Geschwindigkeitsmessung erforderlich.
Dazu werden beim Impuls-Doppler-Verfahren die Impulslaufzeiten vom Sensor zum
Streuteilchen und zurück gemessen, die ein Maß für den Abstand des Streuteilchens
vom Sensor sind. Bei bekannter Richtung des Ultraschallstrahls wird daraus die
Lage des Meßpunktes P(xp, yp) bestimmt (vergl. Abb. 3).
Da die vom Sendeschwinger gesendeten Ultraschallimpulse auf ihrem Weg in Rich
tung Wasserspiegel in der Regel auf sehr viele schallstreuende Teilchen treffen, die
diesen Strahl teilweise rückstreuen, treffen am Empfangsschwinger auch wieder
mehrere Ultraschallsignale ein. Da diese Signale jedoch zeitversetzt empfangen
werden, können jedem dieser Signale eine lokale Strömungsgeschwindigkeit vp und
auch ein Abstand des Meßpunktes P vom Ultraschallsensor und damit die Quer
schnittskoordinaten xp, yp des Punktes P zugeordnet werden. Mit der Aussendung
nur eines Ultraschallimpulses können daher an vielen Positionen P auf dem Strahl
die lokalen Geschwindigkeiten gemessen und unterschieden werden.
Dennoch ist das Impuls-Doppler-Verfahren prinzipiell ein Verfahren zur punktförmi
gen Geschwindigkeitsmessung, denn aus einer Impulsauswertung erhält man viele
diskrete Meßwerttripel xp, y,p vp entlang einer Linie und nicht nur eine mittlere Ge
schwindigkeit entlang dieser Linie, wie das bei linienförmigen Geschwindigkeits
messungen der Fall ist. Da die gesamte Impulsauswertung mit Schallgeschwindig
keit erfolgt ist es möglich, die Impuls-Doppler-Messung in kürzester Zeit sehr häufig
zu wiederholen. Als Ergebnis erhält man ein gemessenes Geschwindigkeitsprofil
entlang des Ultraschallstrahls zwischen Sensor SV und Wasserspiegel in hoher
örtlicher Auflösung.
Bei den bisher eingesetzten punkt- und linienförmigen Meßverfahren konnten die
umfangreichen Meßdaten, die das Impuls-Doppler-Verfahren innerhalb sehr kurzer
Zeit liefern kann, jedoch nur zu einem geringen Bruchteil genutzt werden, da eine
ausreichend genaue Zuordnung von lokaler Geschwindigkeit vp an einem beliebigen
Punkt des Querschnitts zur mittleren Geschwindigkeit vm bei Teilfüllung nicht
möglich war. Für das Durchflußmeßverfahren ZSLMA ist dieser Sensor dagegen
ideal, da aufgrund der simulierten Geschwindigkeitsverteilungen die vielen Meßda
ten in vollem Umfang genutzt werden können und bei gleichem Meßaufwand eine
wesentlich genauere Bestimmung des Durchflusses ermöglichen.
Eine alternative Möglichkeit zur Ultraschallmessung bietet das Laser-Doppler-Ane
mometer (LDA) in Rückstreuung. Auch mit Hilfe dieses optischen Verfahrens können
die Voraussetzungen des Kap. 4 erfüllt werden. Besonders vorteilhaft sind bei die
sem Verfahren die sehr hohe Meßgenauigkeit, eine hohe räumliche Auflösung und
die Meßwerterfassung in sehr kurzer Zeit. Das LDA-Verfahren erfordert Beimengun
gen lichtstreuender Teilchen im Fluid und setzt eine optische Transparenz des
Fluids voraus. Nachteile sind zur Zeit noch ein hoher Preis für Anschaffung und
Betrieb dieses Meßsystems.
Bei linienförmigen Geschwindigkeitsmessungen wird der Mittelwert der Geschwin
digkeit entlang einer definierten Meßstrecke gemessen. Auch hierzu werden vorteil
haft Ultraschallsensoren eingesetzt, die jedoch nach dem Laufzeit-Verfahren arbei
ten und als Sende- und Empfangssensoren an den gegenüberliegenden Enden der
Meßstrecke installiert werden.
Als Sensoren SW zur Messung des Wasserspiegels oder der Druckhöhe können so
wohl bei Teil- als auch bei Vollfüllung Druckmeßdosen eingesetzt werden, die nach
einem piezoresistiven, einem kapazitiven oder einem induktiven Verfahren arbeiten.
Druckmeßdosen sind technisch ausgereifte Sensoren, die sich in vielfältigem Praxis
einsatz als genaue, schnelle und robuste Meßwertaufnehmer bewährt haben und
keine Störung der Strömung verursachen.
Für offene Gerinne oder ausschließlich teilgefüllte Rohre kann die Messung des
Wasserspiegels alternativ auch mit Hilfe von Ultraschallsensoren erfolgen. Prinzi
piell ist hierbei eine Montage des Sensors oberhalb des maximal möglichen Was
serspiegels oder an der Profilsohle möglich.
Die Abb. 4 zeigt beispielhaft eine Sensoranordnung für ein Trapezgerinne, bei wel
cher der Wasserspiegel mit Hilfe von Ultraschallsensoren SW gemessen wird. Die
Sensoren SW werden an einer Meßbrücke trocken montiert und messen den Was
serspiegel von oben. Somit arbeiten diese Sensoren berührungslos und können
nicht durch die Fluidströmung beschädigt werden. Die lokalen Geschwindigkeiten
werden von getrennten Geschwindigkeitssensoren SV gemessen, die wie bei der
Abb. 3 an der Gerinnesohle installiert werden. Diese Anordnung der Ultraschallsen
soren bietet sich vor allem dann an, wenn keine eigenständige Meßbrücke errichtet
werden muß, sondern wenn bauseits Anlagenteile ohnehin vorhanden sind, an
denen die Sensoren SW befestigt werden können.
Eine Wasserspiegelmessung mit Hilfe von Ultraschall kann besonders einfach
durchgeführt werden, wenn, wie in Kap. 5.2.1 empfohlen, die lokalen Geschwindig
keiten vp mit Hilfe des Impuls-Doppler-Verfahrens gemessen werden. Werden die
Geschwindigkeitssensoren SV an der Profilsohle installiert und deren Ultraschall
strahlen annähernd senkrecht zum Wasserspiegel gerichtet, so kann auf einen
eigenständigen Sensor SW zur Messung des Wasserspiegels vollständig verzichtet
werden. Vielmehr wird der Wasserspiegel bei der Messung der lokalen Geschwin
digkeiten beim Impuls-Doppler-Verfahren "nebenbei" mitgemessen. Dies ist ein
weiterer Vorteil des Durchflußmeßsystems ZSLMA, das erst eine wirkungsvolle
Auswertung der Meßsignale des Impuls-Doppler-Verfahrens zur Bestimmung des
Durchflusses ermöglicht (vergl. Kap. 5.3).
Wie in Kap. 5.2.1. erläutert wird, basiert die Geschwindigkeitsmessung des Impuls-
Doppler-Verfahrens auf der Rückstreuung von Ultraschallimpulsen an schallstreuen
den Teilchen, die in der Fluidströmung enthalten sein müssen. Eine solche Rück
streuung erfolgt jedoch auch in extremer Weise am freien Wasserspiegel aufgrund
des großen Dichteunterschiedes der Fluide an der Phasengrenzfläche. Der Wasser
spiegel bewirkt daher eine besonders deutliche Rückstreuung der Ultraschallwellen.
Die Entfernung des Wasserspiegels vom Geschwindigkeitssensor SV und damit die
Höhe des Wasserspiegels ergibt sich aus den gemessenen Impulslaufzeiten vom
Sensor SV zum Wasserspiegel und wieder zurück.
Mit Hilfe der lokalen Meßwertauswertung des Systems LMA wird aus den Meßsigna
len der Sensoren SV und SW (vergl. Kap. 5.2) der Durchfluß Q gebildet. Zu diesem
Zweck werden die vom System ZS beschriebenen Datenträger und ein Mikroprozes
sor eingesetzt (vergl. Abb. 1). Die Auswertung erfolgt je nach der Art der
verwendeten lokalen Geschwindigkeitsmessung gemäß einem der folgenden
Verfahren oder einer Kombination hiervon:
1. Jedem Sensor SV wird mindestens ein Sensor SW derart zugeordnet, daß bei je
der punktförmigen lokalen Geschwindigkeitsmessung am Meßpunkt P die vier
Meßwerte yp, xp, yp und vp für die weitere Meßwertumformung zur Verfügung
stehen.
2. Die Durchflußmeßstelle und damit auch das LMA ist durch einen bestimmten
Profiltyp und eine Profilgröße definiert. Zusammen mit dem gemessenen Was
serspiegel (bzw. der Druckhöhe bei Vollfüllung) yw sind somit drei der vier in Kap.
5.1 erläuterten Merkmale der Geschwindigkeitsverteilung bekannt. Das vierte
Merkmal ist das Längsgefälle I. Dieses kann jedoch mit vertretbarem Aufwand
und ausreichender Genauigkeit nicht gemessen werden. Es wird daher ersetzt
durch die wesentlich einfacher und genauer meßbare lokale Geschwindigkeit vp
am Meßpunkt P. Aus den auf dem Datenträger gespeicherten Geschwindigkeits
verteilungen wird daher mit Hilfe des Mikroprozessors diejenige ausgewählt, wel
che die drei ersten Merkmale erfüllt und deren Geschwindigkeit am Meßpunkt xp,
yp mit dem Meßwert vp übereinstimmt. Der dieser Geschwindigkeitsverteilung
zugeordnete und ebenfalls auf dem Datenträger gespeicherte Durchfluß Q kann
somit der lokalen Geschwindigkeitsmessung am Meßpunkt P zugeordnet werden
und wird mit Qp bezeichnet. Der hier etwas verkürzt dargestellte Suchalgorithmus
kann durch einen geeigneten Interpolationsalgorithmus verfeinert werden. Die
Bestimmung von Qp erfordert nur eine geringe Rechenleistung des Mi
kroprozessors und kann in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden.
3. Jeder punktförmigen lokalen Geschwindigkeitsmessung am Meßpunkt P wird mit
Hilfe des Datenträgers und des Mikroprozessors in der dargestellten Weise ein
Durchfluß Qp zugeordnet. Diese Meßwertumformung wird für jeden Meßpunkt P
und jeden Geschwindigkeitssensor wiederholt. Der gesuchte Durchfluß Q ergibt
sich letztlich als Mittelwert der Einzeldurchflüsse Qp wobei eine geeignete
Wichtung der Einzeldurchflüsse berücksichtigt werden kann. Da sich durch Erhö
hung der Meßpunktanzahl die Genauigkeit der Durchflußmessung steigern läßt,
sollten beim Verfahren ZSLMA möglichst schnelle Sensoren SV eingesetzt wer
den. Diese Voraussetzung ist bei akustischen oder optischen Sensoren erfüllt.
1. Die Meßsignale der Sensoren SW werden gemittelt und ergeben den mittleren
gemessenen Wasserspiegel yw (bzw. die Druckhöhe bei Vollfüllung). yw und die
gemessene Maximalgeschwindigkeit vmax bilden bei diesem Sonderverfahren die
Grundlage für die Bestimmung des Durchflusses Q.
2. Analog zu Kap. 5.3.1 wird aus den auf dem Datenträger gespeicherten Ge
schwindigkeitsverteilungen mit Hilfe des Mikroprozessors diejenige ausgewählt,
welche in Bezug auf Profiltyp und Profilgröße der aktuellen Durchflußmeßstelle
entspricht und deren Wasserspiegel (bzw. Druckhöhe bei Vollfüllung) yw und
Maximalgeschwindigkeit vmax mit den Meßwerten am besten übereinstimmt. Der
dieser Geschwindigkeitsverteilung zugeordnete und ebenfalls auf dem Daten
träger gespeicherte Durchfluß Q ist gleichzeitig der gesuchte Durchfluß. Bei die
sem Sonderverfahren wird daher gegenüber dem Verfahren gemäß Kap. 5.3.1
die mehrfache Messung des Ortes der Geschwindigkeitsmessung durch die cha
rakteristische Eigenschaft des Geschwindigkeitsmaximums ersetzt, die in analo
ger Weise eine eindeutige Identifizierung des maßgeblichen Geschwindigkeits
profils der numerischen Simulation ermöglicht.
1. Erfolgt die lokale Geschwindigkeitsmessung entlang einer oder mehrerer Meß
strecken, so liegt im Gegensatz zum Verfahren gemäß 5.3.1 der Ort der Messung
durch die Positionen der Sensoren fest und braucht daher nicht mehr gemessen
zu werden. Jedem Sensor SV wird mindestens ein Sensor SW derart zugeordnet,
daß bei jeder linienförmigen lokalen Geschwindigkeitsmessung entlang der
Meßstrecke P die beiden Meßwerte yw und vp für die weitere Meßwertumformung
zur Verfügung stehen.
2. Analog zu den Kap. 5.3.1 und 5.3.2 wird aus den auf dem Datenträger gespei
cherten Geschwindigkeitsverteilungen mit Hilfe des Mikroprozessors diejenige
ausgewählt, welche in Bezug auf Profiltyp und Profilgröße der aktuellen Durch
flußmeßstelle entspricht und deren Wasserspiegel (bzw. Druckhöhe bei Vollfül
lung) und mittlere Liniengeschwindigkeit entlang derselben Meßstrecke P mit den
Meßwerten am besten übereinstimmt. Der dieser Geschwindigkeitsverteilung
zugeordnete und ebenfalls auf dem Datenträger gespeicherte Durchfluß Q kann
somit der lokalen Geschwindigkeitsmessung entlang der Meßstrecke P zuge
ordnet werden und wird mit Qp bezeichnet.
3. Jeder linienförmigen lokalen Geschwindigkeitsmessung entlang der Meßstrecke
P wird mit Hilfe des Datenträgers und des Mikroprozessors in der dargestellten
Weise ein Durchfluß Qp zugeordnet. Diese Meßwertumformung wird für jede lo
kale Messung und jede Meßstrecke wiederholt. Der gesuchte Durchfluß Q ergibt
sich analog zu Kap. 5.3.1 als Mittelwert der Einzeldurchflüsse Qp, wobei eine
geeignete Wichtung der Einzeldurchflüsse berücksichtigt werden kann.
Abschließend werden kurz die wesentlichen Merkmale der Erfindung wiederholt und
bevorzugte Anwendungsmöglichkeiten genannt. Das Durchflußmeßsystem ZSLMA
verwendet Verfahren der numerischen Strömungsmechanik zur Simulation von
Fluidströmungen und Vorrichtungen zur Messung von Wasserspiegeln (bzw.
Druckhöhen) und lokalen Geschwindigkeiten. Diese Verfahren und Vorrichtungen
sind isoliert betrachtet und für den genannten Anwendungszweck bekannt. Das
ZSLMA kombiniert sie jedoch in der dargestellten Weise zum Zweck der Durchfluß
bestimmung bei Teilfüllung. In dieser Kombination stellt es ein neues Verfahren zur
Durchflußmessung dar. Die entscheidenden Merkmale des ZSLMA sind:
- - Dreiteilung in ein zentrales Simulationssystem (ZS), lokale Meß- und Auswerte systeme (LMA) und Datenträger
- - Verlustfreie Durchflußmessung ohne Strömungseinbauten oder mechanisch be wegliche Teile.
- - Lokale Geschwindigkeitsmessungen mit Hilfe von schnellen Sensoren, die an der Rohr- bzw. Gerinnewandung installiert werden können.
- - Zuordnungsmöglichkeit von lokaler Strömungsgeschwindigkeit an einer beliebi gen Position innerhalb des Querschnitts und über den Querschnitt gemittelter Strömungsgeschwindigkeit durch den Einsatz der numerischen Strömungsme chanik.
- - Zuordnungsmöglichkeit von maximaler Strömungsgeschwindigkeit innerhalb des Querschnitts und über den Querschnitt gemittelter Strömungsgeschwindigkeit durch den Einsatz der numerischen Strömungsmechanik.
- - Reduzierung von (ständigem) Meßaufwand in den LMA durch Erhöhung von (einmaligem) Simulationsaufwand im ZS.
- - Speziell beim Einsatz des Impuls-Doppler-Verfahrens zur Messung der lokalen Geschwindigkeiten kann trotz deutlich reduziertem Meßaufwand eine wesentliche Genauigkeitssteigerung gegenüber anderen Verfahren erzielt werden.
- - Sehr weitgehende Profilunabhängigkeit und damit Standardisierbarkeit des LMA.
Das Durchflußmeßsystems ZSLMA kann für viele Anwendungen eingesetzt werden.
Aufgrund der genannten Verfahrensmerkmale ergeben sich unter folgenden Bedin
gungen besondere Vorteile gegenüber anderen Verfahren der Durchflußmessung
bei Teilfüllung:
- - bei nichtkreisförmigen Profilen und Gerinnen,
- - bei großen Profilen (beispielsweise bei natürlichen Gewässern und Kanälen),
- - als temporäres oder mobiles Meßsystem (beispielsweise für Kontrollmessungen),
- - bei schwer zugänglichen oder abgelegenen Meßstellen (beispielsweise beste hende Kanalsysteme, Fernleitungen, Pipelines),
- - bei Fluiden geringer elektrischer Leitfähigkeit (beispielsweise Benzin, Erdöl),
- - bei Fluiden mit Feststofführung (beispielsweise Abwasser, Bäche und Flüsse bei Hochwasser).
Claims (37)
1. Verfahren zur sehr genauen Bestimmung des Durchflusses von Fluiden in
teil- oder vollgefüllten Rohrleitungen und offenen Gerinnen für beliebige Profile, bei
reduziertem meßtechnischen Aufwand, dadurch gekennzeichnet, daß zur verlust
freien und die Strömung nicht beeinflussenden Bestimmung des Durchflusses wie
folgt vorgegangen wird:
- a) auf der Basis eines numerischen Netzes werden turbulente Geschwindigkeitsver teilungen unter Berücksichtigung der Sekundärströmungen so simuliert, daß an jedem Punkt (P) eines teil- oder vollgefüllten Abflußquerschnittes die Strömungsge schwindigkeit (vp) und somit auch der Durchfluß bekannt sind;
- b) innerhalb des Abflußquerschnittes werden mit Hilfe genauer und schneller Sen soren lokale Strömungsgeschwindigkeiten (vp) an Positionen (P) gemessen; und
- c) diese Meßwerte (vp) werden unter Ausnutzung der numerisch simulierten Strö mungsprofile in einen Durchfluß (Qp) umgeformt (Fig. 1), wobei Messung und Auswertung in kurzer Zeit häufig wiederholt werden und der Durchfluß (Q) als ge wichtetes Mittel der Einzeldurchflüsse (Qp) bestimmt wird, wobei die Positionen (P) für jede Einzelmessung verschieden und zufällig gewählt sein können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verlustfreie
Messung ohne Strömungseinbauten oder mechanisch bewegliche Teile mit Hilfe
zentraler Simulation/lokaler Messung und Auswertung (ZSLMA) sowie Datenträgern
zur Informationsspeicherung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Durchfluß mittels eines lediglich aus einem zentralen Simulations
system (ZS), lokalen Meß- und Auswertesystemen (LMA) und Datenträgern beste
henden Anordnung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Simulation basierend auf einer feinen netzartigen Diskretisierung des
Abflußquerschnitts mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode oder eines Differenzenver
fahrens unter Berücksichtigung der Sekundärströmungen durchgeführt wird und
hieraus die Geschwindigkeitsverteilung so ermittelt wird, daß die Bilanzen für
Kontinuität und Impuls in allen drei Koordinatenrichtungen erfüllt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die benötigte Verteilung der turbulenten Viskosität ebenfalls numerisch mit
Hilfe eines geeigneten Turbulenzmodells ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß mit dem zentralen Simulationssystem (ZS) stationär gleichförmige turbulen
te Geschwindigkeitsverteilungen simuliert werden, die eindeutig durch die Parameter
Profiltyp, Profilgröße, Wasserspiegel und Längsgefälle definierbar sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die sehr große
Zahl möglicher Kombinationen der vier genannten Merkmale die Geschwindigkeits
verteilungen mit Hilfe des numerischen Strömungs- und Turbulenzmodells je einmal
simuliert werden und anschließend an jedem Punkt eines Querschnitts gemeinsam
mit dem daraus bestimmten Durchfluß und den vier Merkmalen auf Datenträgern
gespeichert werden, wobei für jeden Profiltyp oder sogar für jeden Profiltyp und jede
Profilgröße ein eigener Datenträger beschrieben werden kann, dessen Inhalt in
diesem Fall profilabhängig ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die lokale Meßwerterfassung und Auswertung (LMA - Fig. 1) mit
Sensoren (SV) zur Messung lokaler Geschwindigkeiten, sowie
Sensoren (SW) zur Messung des Wasserspiegels bzw. der Druckhöhe bei Vollfül
lung und
einem Mikroprozessor arbeitet, der die Meßsignale der Sensoren (SV und SW) unter
Einbringung der auf dem Datenträger gespeicherten Geschwindigkeitsverteilungen
in das gesuchte Meßsignal für den Durchfluß (Q) umformt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung des
Wasserspiegels mindestens ein, im Regelfall jedoch zwei Sensoren (SW) verwendet
werden, die bei symmetrischen Profilen auch symmetrisch angeordnet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren (SW) für
eine Meßwerterfassung in sehr kurzer Zeit ausgewählt werden sowie solche, die den
gesamten Wertebereich zwischen minimaler und maximaler Wasserspiegellage
erfassen können.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der
lokalen Geschwindigkeiten mindestens ein, im Regelfall jedoch zwei, bei erhöhten
Genauigkeitsanforderungen auch mehr Sensoren (SV) installiert werden, die bei
symmetrischen Profilen auch symmetrisch angeordnet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 8 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß solche
Sensoren (SV) eingesetzt werden, die die lokale Geschwindigkeitsmessung (vp) in
einem sehr kleinen Kontrollvolumen (Punktmessung am Punkt P) ermöglichen und
die Querschnittskoordinaten (xp, yp) des Meßpunktes (P) ebenfalls von den Senso
ren (SV) gemessen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 8, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoren so installiert werden, daß der Ort der Punktmessung (P) bei jeder Mes
sung variierbar wird und daß solche Sensoren (SV) installiert werden, die eine Meß
werterfassung in kurzer Zeit erlauben und daß die Geschwindigkeiten im gesamten
Wertebereich zwischen minimaler und maximaler Wasserspiegellage meßbar sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Sensor (SV) für die Geschwindigkeiten mindenstens ein Sensor (SW) für den
Wasserspiegel zugeordnet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die lokalen Geschwindigkeiten mit Ultraschallsensoren, die an der Profil
sohle installiert werden und nach dem Impuls-Dopplerverfahren in Rückstreuung
arbeiten, gemessen werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die lokalen Geschwindigkeiten mit Hilfe von Laser-Doppler-Anemometern (LDA) in
Rückstreuung gemessen werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Sensor (SV) mindestens ein Sensor (SW) derart zugeordnet ist, daß bei jeder
lokalen Geschwindigkeitsmessung an jedem Sensor (SV) vier Meßwerte (yw, xp, yp
und vp) registriert und pro Mikroprozessor in einen Durchfluß (Qp) umgeformt wer
den.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß aus den auf dem Datenträger gespeicherten Geschwindigkeitsverteilungen
mit Hilfe des Mikroprozessors diejenige ausgewählt wird, welche die Merkmale
Profiltyp, Profilgröße und Wasserspiegel erfüllt und deren Geschwindigkeit am
Meßpunkt (xp, yp) mit dem Meßwert für die Geschwindigkeit an dieser Stelle (vp)
übereinstimmt, wobei der dieser Geschwindigkeitsverteilung zugeordnete und
ebenfalls auf dem Datenträger gespeicherte Durchfluß (Q) somit der lokalen Ge
schwindigkeitsmessung am Meßpunkt (P) und den Parametern Profiltyp, Profilgröße
und Wasserspiegel zugeordnet werden kann (Qp).
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß jeder punktförmi
gen lokalen Geschwindigkeitsmessung (vp) am Meßpunkt (P) mit Hilfe des Daten
trägers und des Mikroprozessors ein Durchfluß (Qp) zugeordnet wird, die Meßwert
umformung für jeden Meßpunkt (P) und jeden Geschwindigkeitssensor wiederholt
wird und der gesuchte Durchfluß (Q) als Mittelwert der Einzeldurchflüsse (Qp) ge
gebenenfalls unter Berücksichtigung einer geeigneten Wichtung der Einzeldurch
flüsse bestimmt wird, wobei akustische oder optische Geschwindigkeitssensoren
eingesetzt werden.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei punktförmiger
lokaler Geschwindigkeitsmessung unter Verzicht auf die Messung des Ortes der
Geschwindigkeitsmessung annähernd die Maximalgeschwindigkeit gemessen, mit
dem simulierten Maximalwert des Geschwindigkeitsprofils verglichen und dieser
Meßwert vmax unter Ausnutzung der numerisch simulierten Geschwindigkeitsprofile in
den Durchfluß (Q) umgeformt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeitsmessung nach dem Ultraschall-Doppler-Prinzip durchgeführt
und von allen gemessenen Geschwindigkeiten der größte Wert ausgewählt wird,
wobei die Ultraschallsensoren so installiert werden müssen, daß sie für alle
Wasserstände Meßwerte aus Bereichen des Querschnitts liefern können, in denen
nahezu die Maximalgeschwindigkeit auftritt.
22. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß längs einer vorher
festgelegten Linie die mittlere Liniengeschwindigkeit gemessen wird und das
gemessene Linienmittel der Geschwindigkeit mit dem simulierten Linienmittel
entlang derselben Linie verglichen wird und daß der Meßwert dieses Linienmittels
der Geschwindigkeit unter Ausnutzung der numerisch simulierten
Geschwindigkeitsprofile in den Durchfluß (Q) umgeformt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Ultraschall-Laufzeit-Verfahren gemessen wird.
24. Vorrichtung zur Durchflußmessung in teil- oder vollgefüllten Rohrleitungen
oder offenen Gerinnen, unter Verwendung von Meßsensoren, gekennzeichnet durch
ein zentrales Simulationssystem (ZS) mit einem numerischen Modell und einem
leistungsfähigen Computer;
ein lokales Meß- und Auswertesystem (LMA) mit Sensoren zur Messung von Fluid spiegel bzw. Druckhöhe und Strömungsgeschwindigkeiten sowie einem Mikropro zessor zur Meßwertauswertung und
durch Datenträger als Schnittstelle zwischen den Subsystemen (ZS) und (LMA).
ein lokales Meß- und Auswertesystem (LMA) mit Sensoren zur Messung von Fluid spiegel bzw. Druckhöhe und Strömungsgeschwindigkeiten sowie einem Mikropro zessor zur Meßwertauswertung und
durch Datenträger als Schnittstelle zwischen den Subsystemen (ZS) und (LMA).
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch die Zuordnung des ört
lichen Meßwertes zur mittleren Strömungsgeschwindigkeit mittels numerischer Simu
lation, wobei die berechneten Geschwindigkeitsverteilungen auf Datenträgern ab
gespeichert sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 und 25, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe des numerischen Modells stationär gleichförmige turbulente Ge
schwindigkeitsverteilungen für beliebige Profile bei Teilfüllung (Fig. 2) und Vollfül
lung für gegebene Wasserspiegel lagen und Längsgefälle berechenbar sind, wobei
die Simulation auf einer feinen netzartigen Diskretisierung des Abflußquerschnittes
mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode oder eines Differenzenverfahrens beruht.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch numerische Simulation
unter Berücksichtigung der Sekundärströmungen und Bestimmung der Verteilung
der turbulenten Viskosität mit Hilfe eines geeigneten Turbulenzmodells.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, gekennzeichnet durch ein
einziges zentrales Simulationssystem (ZS), das örtlich vollkommen getrennt von den
an jeder Meßstelle eingebauten lokalen Meß- und Auswertesystemen (LMA) instal
liert ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß das lokale Meß- und Auswertesystem (LMA - Fig. 1) besteht aus Sensoren
(SV) zur Messung lokaler Geschwindigkeiten;
Sensoren (SW) zur Messung des Wasserspiegels bzw. der Druckhöhe bei Vollfül lung und
einem Mikroprozessor, der die Meßsignale der Sensoren (SV und SW) unter Aus nutzung der auf dem Datenträger gespeicherten Geschwindigkeitsverteilungen in das gesuchte Meßsignal "Durchfluß Q" umformt.
Sensoren (SW) zur Messung des Wasserspiegels bzw. der Druckhöhe bei Vollfül lung und
einem Mikroprozessor, der die Meßsignale der Sensoren (SV und SW) unter Aus nutzung der auf dem Datenträger gespeicherten Geschwindigkeitsverteilungen in das gesuchte Meßsignal "Durchfluß Q" umformt.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Sensor (SW) und ein Sensor (SV) in einem gemeinsamen Gehäuse an
geordnet sind, wobei dieser Kombinationssensor gegebenenfalls einschraubbar
ausgebildet ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 30, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kombinationssensoren in symmetrischer Anordnung an der Profilsohle
einerseits möglichst tief für geringe Wasserstände; andererseits ausreichend hoch,
um eine Verschlammung zu vermeiden, installiert sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren
für die Messung der lokalen Geschwindigkeiten Ultraschallsensoren sind, die bei
punktförmiger Messung nach dem Impuls-Doppler-Verfahren in Rückstreuung
arbeiten, wobei Sende- und Empfangsschwinger im selben Gehäuse angeordnet
sind und bei bekannter Richtung des Ultraschallstrahls daraus die Lage des
Meßpunktes (xp, yp) bestimmbar ist (Fig. 3).
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren für die Messung der lokalen Geschwindigkeiten Ultraschallsenso
ren sind, die bei linienförmiger Messung nach dem Laufzeit-Verfahren in Trans
mission arbeiten.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (SW) zur Messung des Wasserspiegels Druckmeßdosen sind, die
nach einem piezoresistiven, einem kapazitiven oder einem induktiven Verfahren
arbeiten.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 34, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (SW) zur Messung des Wasserspiegels bei offenen Gerinnen
oder ausschließlich teilgefüllten Rohren gegebenenfalls Ultraschallsensoren sind,
die oberhalb des maximal möglichen Wasserspiegels oder an der Profilsohle instal
lierbar sind.
36. Vorrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren
zur Messung des Wasserspiegels (SW) an einer Meßbrücke trocken montiert sind
und den Wasserspiegel von oben messen, wobei die Geschwindigkeitssensoren
(SV) für die lokalen Geschwindigkeiten an der Gerinnesohle (Fig. 3) installierbar
sind.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 oder 34, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Installation von Ultraschallsensoren (SV) an der Profilsohle und Mes
sung der lokalen Strömungsgeschwindigkeiten nach dem Impuls-Doppler-Verfahren
in Rückstreuung mit Hilfe derselben Sensoren (SV) zusätzlich auch der Wasser
spiegel meßbar ist, derart, daß in diesem Fall bei offenen Gerinnen oder aus
schließlich teilgefüllten Rohren auf einen zusätzlichen Wasserspiegelsensor (SW)
völlig verzichtet werden kann.
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